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Dresdner Nachrichten : 12.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-12
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.04.1897
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^ -- ' W Iiiliir rcliMcli „ gsssuobtungsaogsnstLoclo < k« lnr 6i»s, ewktr. Iuetw, R pstrotouni, Xsrrsu. 42. Jahrgang. »tiin.tlioti« ? iSknej E-IU*. 8vkUp/unä"lle°tlüw ! V,«NI«»r»tr.2g.' Okgeiüb V>M-LNM!l»»>,rl4 p^mbieun^sn ! «edm»i-rlos» L»di>- op»p»Uoll«n «re Ssdisss u»,»>«« pe,I,«. -il v«en»vo««b»r«Il« Na. 878, »Mt Tresden. 1X97 Z üoehslsxunte Lsrrvll- 2 E anriig8- z § luul v«dvrri«dvr-81oSs.!' I llsmkii- z «7 Iselcst- »licl Milltelstoüv. 's- s? httn/.vi-Verlcuiil: *L !>i« n, .! KI vllliknellöii, Uns 'E I/. ff eilli^, MiMilliMWtr. 34. "HWG !? «Iv8»n1 V»u»vi>t»K»tv. NsevIwässiM, psrsvntielio Linkiiiiln unck llloäs8tuäion in Rsrlin, 0«VI»8SLtNtkt, wLssi^s Lrsw». ü, »u. 8u»»t»u, Uv»«- d1uDk«r uLä Osdr»Lo^A> L4n»t«r-bjo4»ut». Patent- ßureau keickelt.vreLllen^ LlnstsnnisstsIIunk Lnstcrmkt lcostsnto«. »«I»od. L»t ll. Ke. « Naupk8tr.4 INN»N»I'i 12»» U »«»«Iisli, ! Ine. u. krebs nt-Ou v. E II. Vt>-<I>-nliiIii> L s Ä 77 4ils>lligsr Vertreter von Ssi«^Is>«I «L 1V»»»n»»»n n t! DM" Iirlirrriilori». "MG 7t 1Z I.eliei'lIii'Lli. Nr. 102. Spiegel: Kv8tv itlnrliv von ileiin. Llovvr, tldrivtirruiri, von Xinäeru üvrn Mnommon, Xlruieho 1 murtc, 50 kke ">'<> itU88««o-;vo. ^lleiZenIelielltii'Ln, kkenlebei'llii'sil. i'lL8eliv I Llic. 75 kk. unct , Nk. kln8ek6 1 AK. 25 kl. Vor8r«nät unch .'t.u8v:>r1ü Fernschreib- und Fernsprech-Berichte. Hosnachrichlen. Gastwirthsvercin. Barrison-Prozeß. Landesversicheriingsan». Gerichtsverhandlnngcn. Briefkasten. -knischrkib- und ^ernsvrech-Verichte vom i l. April Schwer!» i. Meckl. Die Beisetzung des Großherzozzs Fried rich Franz HI. findet in LndwigSlusi >m Mausoleum der im Jahre IM verstorbenen Erbaroßherzogin Helene Pnulowna statt. Wie m, ..Regierungsblatt" veröffentlicht wird, ist die Landestrauer auf 6 Wochen festgesetzt t Schauspiele und Tanzmusik sind bis zu dem Tage nach der Beisetzung verboten. Herzog Johann Albrecht. der Bruder des verstorbenen Großherzogs. ist in Schwerin eingetroffcn und hat im Schlosse Wolniung genommen. Er hat die Regentschaft ttir den minderjährigen Thronerben Groß- herzog Friedrich Franz IV. übernommen. Die Truppen sind heute Wittag auf de» Großherzog Friedrich Franz IV. und den Herzog Johann Albrecht vereidigt worden. Berlin. Die Beerdigung des Staatssekretärs des Reichspostamts Dr. v. Stephan fand hier heute, Sonntag. Mit tag. vom Lichthof des Postmuseums aus statt, des letzten groben monu mentalen Postgebäudes. das seine Entstehung dem Heimgegange nen zu verdanken hat. dessen Vollendung er indeb nicht erleben sollte. In dem mächtigen dreigeschossigen, von einem Glasdach überdeckten Lichthof war der Katafalk ausgerichtet, auf dem der Sarg mit den irdischen Ueberresten des Heimgegangenen inmitten icicher Blumenprncht ausgestellt war. Zum ersten Male zeigte sich dieser Lichthos. ein Meisterstück monumentaler Architektur, einem größeren Publikum. Zwischen den dunklen Granitsäulen, die das untere Geschoß abschließen, hob sich der fast nicht übersehbare Blumenschmuck wirkungsvoll hervor, der dem Heimgegangenen als letztes Ehr- und Dankvarkeitszeichen von höchster Seite wie von Freundeshand gespendet worden war. In den Straßen, durch die der Leichenkondnkt seinen Weg nehmen sollte, wogte bereits seit früher Morgenstunde eine Menge Thcilnehmender, wie solches wohl seit dem Begräbniß Moltke's hier noch nicht wieder zu verzeichnen gewesen ist. In der Wilhelm-, Leipziger-. Zimmer- und Kochstraße stockte schon etwa gegen halb II Ubr der Verkehr. Am „Halle'schen Thor" und am weiten Belle Allianz-Platz war um 11 Ubr nur schwer ein Durchgang zu finden. Die Lrnuerfeierlichkeit selbst war aus Mittag halb 1 Uhr festgesetzt. Der Sarg stand auf schwarzem Katafalk: ans einer Fülle von Lorbeerbäumen und Palmen, zwi°- 'cbeii die sich hinein blühende Flicdersträuche mischten, erhoben sich links ilnd rechts drei Kandelober. Aus dem von Blumen überdeck ten Sarg fiel namentlich der Kranz Sr. Majestät des Kaisers wie der Sr. Masestät des Königs von Sachsen auf. Im Hinterarniide stand zu Häupten des Sarges eine überlebensgroße weibische Gestalt, „die Trauer" darstellend, umgeben von einer dunklen Orangerie. Die Brüstungen zwischen den Pseilem waren schwarz verhängt. Im Parterre-Raum des Lichthoses batten die buchsten und hohen Herrschaften sowie die Wittwe, die beiden Toch ter und die nächsten Anverwandten des Entschlafenen ihre Platze. E nchienen waren der Reichskanzler Fürst v. Hohenlohe, scimmt- bche Minister, die Vertreter der deutschen Bundesstaaten, darunter d-r inchsische Gesandte Graf Hohentha l, der österreichische und italienische Botschafter rc.,' im ersten Geschoß hatten die höheren Postbeamten, im zweiten Geschoß die Unterveamten in Uniform Ausstellung genonimen. Kn« vor halb l Uhr überbrachte Oberst und Flügcladjudant v. Scholl im Austrage Sr. Maiestät des Kai sers einen prächtigen Kranz aus Lorbeer. La France-Rosen und Maiglöckchen, den er am Sarge niederlegtc. Wenige Minuten vor halb l llhr erschien die Witrwe mit ihren zwei Töchtern in der Halle. Kur nach halb I Uhr trasen die k a i s e r l i ch en Maje stäten ein. empfangen von dem Unterstaatssekretär Dr. Fischer, de, Kaiser in der Generalsunisorm des Kaiser Alexander-Regiments, die Kaiserin in Schwarz mit schwarzem Sammethut. Die Maje stäten begrüßte» die Wittwe und die Töchter des Entschlafenen und nahmen sodann rechts neben deni Katasalk Platz. Nach dem Gc>aua der Motetten „Sei getreu bis in den Tod", hielt ^ bcrhofprediger Tr. Dryander die Gedächtnißrede, die sich aus stukas 12, 42 „Es ist etwas Köstliches um einen treuen Haus halter" und ans Psalm 90, 12 gründete. Er hob hervor, was dcr Verstorbene gewesen, wie groß und allgemein die Trauer um ihn sei, wie wir aber gerade hier an seinem Sarge Grund zu danken hätten für das Große, das er hätte leisten dürfen. Nach dem Schlußgebet. Segenssprnch und dem Liede: „Wenn ich ein mal soll scheiden" schloß die erbebende Feier. Die kaiserlichen Majestäten verabschiedete» sich huldvollst von den Himerbltebenen. Unterdessen hatte sich der Zug in der Leipziger- und Wilhelmstraße geordnet und bewegte sich, von einer ungezählten Menschenmenge erwartet, nach dem Dreisaltigkeitskirchhose in der Barutherstraßr. Die Kapelle der Postillone erössnete denselben, Tausende von Postbeamten solchen. Höhere Postbeamte trugen die Orden des verstorbenen Staatssekretärs. Der vierspännige Leichenwagen wurde von ie 5 Postillonen und Briefträgern geführt. Ter Sarg verschwand säst unter den Blumen. Drei weitere Wagen mit Bergen von Kränzen und Blumen schlossen sich an, denen die Prunklose, einfache Egnipagc. die Dr. v. Stephan während seines Lebens so ost benutzt, und die Galawagen Sr. Majestät des Kaisers und Ihrer Maiestüt der Kaiserin folgten. Die Wagen der höchste» Beamten, der Familienangehörigen, des Geistlichen und die übrigen Wagen schlossen den Zug. Auf dem Kirchhofe herrschte Stille und Frieden, seit dem frühen Morgen war der kleine Begräbnißplatz gesperrt gewesen. Der Weg zur Gruft und diese selbst waren mit Blumen und Tannenreisig bestreut, ein Wald von Topsgewächscn bildete eine» Halbkreis um die Grabstclle. .Gegen 2V? Uhr ver kündeten die Klänge eines Trauermnriches das Nahen des Zuges. Von Postbeamten wurde der Sarg zur Gruft getragen, gefolgt von den nächsten Leidtragenden und den höheren Staatsbeamten. Nach einen, kurzen Gebet wurde der Sarg hinabgesenkt. Ein Choral schwß die Feier. Madrid. Nach amtlichen Meldungen aus Manila haben sich an den verschiedenen Punkten des AufftandSgebiets insgesammt I l,000 Rebellen unterworfen. East res. In dem Dorfe Broussr bei Eastres stürzte wäh rend der Messe das Gewölbe der Kirche rin. 7 Frauen und 1 Mann wurden getödtet und ungefähr 80 verwundet, darunter 10 schwer. K o n st antinovel. Eine hier verbreitete Flugschrist be schreibt die Grausamkeiten der Christen gegen die Muhamedaner aus Kreta und fordert zur Rache aus. — Berichte aus der Provinz an anderen Orten werden Ausschreitungen befürchtet. In Janina sind 10,000 Gewehre und die Ausrüstung für neu zu sormirende Baschibozuk-Abtheilungen eingelroffen. K o n st a n t i» o p el (Meldung des Wiener K. K. Telegr.- RureauS.) Nach einer Mittheilung der Pforte telegraphirtc der Oberkommandirende Cdhem Pascha, daß griechische Truppen gestern unter Trompelensiguale» zwei Stunden von Kranta die Grenze überschritten, das Blockhaus Baltinos durch Geschützfcuer zerstört und die Wachhäuser Penika. Kioti und Struneja nieder- gebrannt Haheu. Die Pforte richtete infolge dessen eine Circular depesche an ihre Botschafter, in der sie die Griechen als den angrcisenden Theil bezeichnet und ihnen die Verantwortung dafür zusck,reibt, den Zustand der Feindseligkeit herbeigesülirt zu haben. — Die Pforte erklärt, der Obcrkommandanl Cdhem Pascha habe be reits früher Beseht erhalten, sich streng defensiv zu verhalten, falls jedoch reguläre griechische Truppen angreisen sollten, offensiv vor- zunehen: er bedürse daher keiner neuen Instruktion. Daß grie chische reguläre Truppen angegriffen hätten, erklärt die Psorte für erwiesen. Trikhala. Ter Angriff der Türken aus die Aufständischen begann, als die letzte Abtheilung der Insurgenten in Stärke von 200 Mann die Grenze überschritt. — Die Türken richteten ent schiedene Vorstellungen an die griechischen Stationen. Die griechischen Truppen beobachteten Neutralität und schossen erst, als sie angegriffen worden waren. Das Feuer zwischen den Türken und den Insurgenten dauerte^ mehrere Stunden und erfolgte iu einer Entfernung von einer Stunde von der Grenze. Zuverlässiges über den Ausgang des Kampfes ist nvch nicht bekannt. Zwei griechische Insurgenten und drei italienische Freiwillige sollen ge tödtet worden sein. Ein Sergeant wurde verwundet. Athe n. Dem Vernehmen nach sind strenge Befehle gegeben wurden, das jeder neue Grenzkonflikl zwischen regulären Truppen vermieden werden solle. In amtlichen Kreisen wird erklärt, die Regierung habe nichts von dem Zuge der von der „Cthnike Hetuiria" bewaffneten und ausgerüsteten Insurgenten gewußt: sie mache für die Feindseligkeiten die türkischen Posten verantwortlich, die zuerst auf die griechischen Posten geschossen und dadurch Letztere gezwungen hätten, das Feuer zn erwidern man gebe indessen zu. daß die Lage äußerst gettihrlich sei, da die Kämpfe Zwischen den Insurgenten und den Türken unmittelbar an der Grenze statt fänden. — Das Kriegsministerium steht in ununterbrochener Per bindnng mit dem Kronprinzen und den übrigen griechischen Truppensührern in Thessalien. Athen. Nach einer Depesche aus Larissa haben die Auf- ständochen Baltinos besetzt und 800 Soldaten i» der dortigen Kaserne eingeschlossen. Die Aufständischen sandten neun gefangen genommene Soldaten nach Kalambaka. Einer wetteren Depesche zufolge hatten die türkischen Truppe» bei den Stationen Venika, Perliantza. Taiosbibasst Gefechte mit den makedonischen Auf ständischen. Die Türken verließen die Stationen, welche von den Aufständische» in Brand gesteckt wurden. Das Gefecht zwischen den Aufständischen und den türkische» Trnppen dauerte bei Abgang der Depesche noch fort. Ein türkischer Hauptmann ließ gegen den griechischen Posten „Prophet Elias" Feuer geben. Der Beiehls' Haber der Station wurde verwundet. Es folgte ein hefiiges Feuer zwischen den beiden Stationen. In der Nähe des Ärenzortes Belamisti soll ebensalls Gewehrfeuer gehört worden lein. vertttche« «ud Sächsisches. - Die Rückkehr Ihre, >,-Ba zrer Majestäten des Königs und der Königin aus Baden-Baden erfolgt morgen Vormittag 10 Uhr 15 Min. aus dem Leipziger Bahnhof. Von dort begeben sich Ihre Majestäten in die Villa Strehlen. — Bei Ihren König!. Hoheiten Prinz und Prinzeß Johann Georg fand gestern Nachmittag 6 Uhr im PalaiS auf der Park- straße Tafel statt, an der Ihre König! Hoheiten Prinz und Prinzeß Friedrich August theilnahmen. — Die Herren Oberpostdirektvr Halte, Postrath Dr. Koni, und Postinspektor Berr hahcn sich am Sonnabend Abend naci Berlin begeben, um der am Sonntag stattgefundene» feierlichen des Staatssekretärs Dr. v. Stephan beizuwohuen. König hatte sich vorher bei den Beamten der Beisetzung d Postrach Tr. )berpostdirektion ic. besonders verabschiedet, beim da er demnächst Reichspostamt in längere Zeit, zunächst vertretungsweise. Berlin in Beschäftigung treten wird. — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Zu den im Lanse dieses Jahres hier stattfindenden Truppenübungen macht sich die Verauartiemng einer größeren Anzahl Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften erforderlich. Inhaber von geeig neten Wohnränmen in allen Stadtthetlen, insbesondere auch von größeren, zur Einrichtung von Maßenquartieren sich eignenden Räumen (leeren Arbeitsstilen, Fabrikräumen. Tanzsälen rc.). welche den einzugnartirrenden Militärperionen Quartier gegen Entschädig ung aewäbren wollen, werden ersucht, Hiewon sofort unter An >be der Prcissorderung unseren! Quartieramte. Scheffelstraße 9, II, schriftlich oder mündlich Mi ' sich Mittheilung zukommen zu lassen. — Die Elektrizität und Wasser werden daraus aus- 7«M daß bis Mitte dieses Monats die Beträge der schildern übereinstimmend die z» Besorgnissen Anlaß gebende Slimmung der Muhamedaner, beiondeiS in Albanien. Auch in Konstantinopcl ist infolge Bekanntwerdens der Ereignisse ans Kreta und der berausiordernden Haltung der Griechen eine Erregung der Türken bemerkbar. In Baloiia plünderte eine neu sormiite Slbthetlung der BaschlbozukS die Laden der Waffrnhändler. Auch schristlich Abnehmer von merksam gemacht, datz vls Mitte dies „ . Anfang dieses Monats hierüber auSgesertigten Rechnungen an den auf den Rechnungen bemerkten Zahlnngsstellen zn berichtigen sind Der Ratb bringt erneut die Borschriften, die Ueberwachnng des ZiehkindcrwesenS betreffend, in Erinnerung. Der Evangelische Arbeiterverein hatte in einer seiner letzten Sitzungen den Beschluß gefaßt, uni die zweitgrößten Gruppen (West- und Ostgrnppes zu entlasten, eine neue Gruppe zn gründen, welche den Namen „Gruppe Altstadt" führen soll und deren Grenze zwischen Schloßstraßc und Eliasstraße bestimmt wurde. Zur Einführung dieser neuen Gruppe nun iand am «i. April lbendS im Saale znm „Eldorado" (Steinstraße) eine Versammlung mit Frauen und Gästen statt, welche auch von vielen Vorstands mitgliedern. sowie verschiedenen Vertrauensmännern dieser beiden Gruppen und einer großen Anzahl von Mitgliedern belucht war und bei welcher die Herren Diakonus Forberger iVorsitzender des Gefammtvercins), Postsekrctär Feherherm und Pastor Zimmermann Ansprachen übernommen batten, während Bariton- und Waldhorn soll zn Gehör gebracht wurden, die im Laufe des Abends mit mehreren Männerchören. anSgeführt von der Sängerschaft der West- und Altstädte, Gruppe, abwechselten. Eine Schlußnnsprache und ein gemeinsamer Gesang beendeten die Gründungs-Feier der neuen „Gruppe Altstadt". — Der Verein Dresdner Gastwirthc hielt am Freitag Nachmittag im oberen Saale der „Drei Raben" eine Mg!. NolWltielii!. ! Montl,!,, 12. April. Monatsversammlung ad. Ter Vorsitzende Herr Hotelici Herold empfahl zunächst die Besichtigung der ausgestellten Waarcir und Fachschmarbeiten. Das Cognachaus von Gebr. Lode Dresden führte ihr neuestes, in Deutschland und Oesterreich-Ungarn gesetz lich geschütztes Liköriabrikat „Lodin" vor. das nach viebettigem fachmännischen Unheil ein vorzüglicher Ersatz für den sranzösucben Benediktiner ist. Die Firma Müller und Thiel von hier stellte reiche Sammlungen von Hotel- und Wirthschaitswäschc aus. Tie Firma Gebr. Eberstein-Dresden hat eine reiche Ausstellung von Küchen- und Gastwirthschasis-Artikeln vorgesührt. BewnderS bei fällig wurde die schriftliche Ausstellung der Percinssachschiilc be- urtheilt. Als Gewerbegerichtsbeisitzer sind die Herren Nötiger. Canzler und Herold gewählt und bestätigt worden. Ausmerstam wurde gemacht aus eine von Herrn Max Lauckner einge»'ührte patentirte Regulirschraube für Gasglühlichi. Diele Neuerung be zweckt die ricbtige Einstellung der zu verbrauchenden Gasmenge. Durch den Vorstand ist Herrn Ottmann-Cossebauüe zu seinem Wiährigen Geschästsjubiläum eine Spende und das ausgewirktc deutsche Gastwirthschasts-Diplom überreicht worden. Der Wirthe- Verein in Wien hat den Dresdner Gastwirthsvercin zur Beteilig ung an der 2. internationalen Kochkunst-Ausstellung im Januar 1898 cingeladcn. Man beschloß, später auf diese Angelegenheit, ziirückziitvmmcn. Sodann wurde der Tochter eines Chrenmitalieds , eine Unterstützung in Höhe von 100 Mk. aus der Piakaksteuertasse be willigt. Den durch den Tod ansgeschiedenen Mitgliedern Hähnel-'s Neuostra und Berghvlz-Fetdschlößchen widmete der Vorsitzende, ehrende Nachrufe. Zn deren Ehren erhoben sich die Anwesenden I von den Platzen. ! — Znm Prozeß Lona Barrlsan contra „Artist" wird der ,,B- B -Ztg." ans Düsseldorf geschrieben: Nachdem der Ge-, richtshos den Ausschluß der Oefientlichkeit beschlossen har. beantragt > der Vertreter der Pnvatkläger. auch die Vertreter der Presse. die j dem Branche zufolge im Verhandlunyszlmmer zurückgeblieben j waren, von der Verhandlung auszuschließen Der Antrag wird! abgelehnt. Aus den Verhandlungen selbst ist lediglich hervorzu- heben, daß Fieirron sowohl wie ieme Frau die von dem Ange-! klagten behaupteten Unsittlichkeitcn bestreiten und ,ede Verantwort- ring für die Thaten der übrigen vier Barrison ablehnen. Auf! Befragen durch den Präsidenten gab Fieuron mi, daß alle fünf Barriion Schwestern seien und ans Dänemark stammte». Frau Lona Barrison sei vor zwei Jahren aus dem Verbände ansgeschiedeu imd an ihre Stelle sei eine ihr sehr ähnliche Engländerin getreten. Diese habe man vielleicht für Lona Barrison angesehen und be- liaupte min allerlei Schlechtigkeiten, die nicht Lona, sondern diese Engländerin begangen Hohe. Im klebrigen müsse er, so erklärte Flenron. für das, was die vier Schwestern außerhalb der Bühne, thäten, iede Verantwortung ablehnen. Er sei zwar ihr Impresario, müsse aber oft verreise», so z. B. gegenwärtig, wo die vier Schwestern in Dresden auftrcten, während er als Manager seiner Fra» mit dieser in Brüssel weile. Seine Frau habe nach ihrem! Ausscheiden aus dem Verbände eine eigene „Nummer" gemacht, indem sie. auf einem Schimmel reitend, Coupiets sang. Hierüber hat der Angeklagte Folgendes geschrieben: „Etwas Schamloseres, Gemeineres als die Produktionen der Bnrrisons ist nicht zn denken: besonders aber die „Arbeit" der Lona Barrison ist der Gipfel der Frivolität. Sie singt ein französisches Ebanwii mit deutschem Refrain, das io gemeinen Inhalts ist, daß ma» dasselbe kaum andeute» kann. Während dieser Produktion sitzt der „Gemahl" dieses schamlosen Weibes in den Logen der logenanntcn Lebewelt und macht die Mitglieder derselben aus seine Frau auf- merkiam! Zum Beweise sprechende Couplet Nebenkläger bestritt son's so aufzntreten, wie er es gethan babe. Gegen Lona Barrison, und um diese handle es sich nur. sei nichts Ehrenrühriges erbracht. Für die Thaten ihrer Schwestern könne sie selbstverständlich nicht verantwortlich gemacht werden. Mit Rücksicht auf die Schwere der Beleidigungen rechtfertige sich der Antrag ans eine längere Gefängnißstrafe für Otto und mit Rücksicht auf den materiellen Schaden, den die Privatkläger durch die Agitation des Angeklagten erlitten haben, eine zu erkennende Geldbuße an Fieuron in Höhe von 1000 Mark. Nach längerer Berathung vertagte der Gerichts hof zwecks Ladung der vom Angeklagten vorgeichlagenen Zeugen die weitere Verhandlung ans unbestimmte Zeit. Es sind acht Zeugen, die geladen werden sollen. Darunter befindet sich der be kannte Sportsman Graf Z. ans Berlin, eine Freifrau aus Ham burg und mehrere Artisten, die mit den Barriivns zusammen in Berlin und anderen Orten ausgetreten sind. Die Sachen, über welche die Zeugen vernommen werden solle», sind so ungeheuerlicher Natur, daß sie sich gar nicht nndeuten lassen. Die beiden Prival- kläger, welche mir gebrochen deutsch sprachen, wohnten der Ver Handlung bis zum Schluffe bei. Lona Barrison bctheiligtc sich wiederholt lebhaft an den Debatten. — Landes-Veriicherungsaiiit. Svruchsibung vom9. Avril 1897. Im Staatssorstrevier AntonstlmI waren am 29. Jum 1896 sin die Korbmacher zu Lanier Korbbolzsiämme gefäl» worden. Am anderen Tage baten der Korbmacher Weidaucr mW einige andere Korbmacher den Revierverwalier, noch einige Korbbolzsiämme selbst aiwsiichen -n dunen, v -l wurde ihnen dies gestattet und sie erhielten den Auftrag, die Stämme >>, bezeichnen mW dem Waldwärier Mitiheilnng zu machen, vainii dieser He Stämme von Waldarbeitern fällen lasse. Die Korbmacher sind dann bei den FäUungsarbeiien anwesend geblieben und babe» sich bei dem svälle» des einen Stammes beiheiligl. Dabei isiWewcmer zuSchaden gekommen. Die von ihm verlangte tlnsallentschädignng hatte die Aussüdningsbebärde abgelehni, da Weidauer weder als Arbeiter im Foriwelriedc beichattigi ge wesen, noch zur Hilfsleistung anfgefordert morden, noch sein Eingreiien in den Beirieb nothwendig gewesen sei, die Revierverwallimg auch verholen gehabt babe, daß die Korbmacher sich während des Aallens der Bäume im betreffenden Forstorte aushatten. Seine Berufung Halle das Schiedsgericht zmnlkgewieseii. Versichert seien mir die im Beiriebe beschäftigten Arbeiter; wenn nun auch ein eigenilicher Arbeilsvcrtrag nicht verlangt werde, '» muffe doch die Beschäftigung der betreffenden Person dem voravsiehlichen Willen des Bclriebsunternehmem, eniivrcchcn. Das sei bier Nicki der Fall gewesen. Ans den Rekurs Wewnuer's hatte das Landes-Venicherungsamt über den Hergang der Sacke »och wettere Ervrlerunaen vornehmen taffen. Nach deren Ergebnisse sah es ebensalls nicht als erwiesen an, das; Weidauer bei dem ihm zuaesioßenen Unsalle ei» im Forstbetriebe beichäftigier Arbeiter im Sinne des Ilnsallversichernngsgeietzes gewe'en sei und verwart deshalb das Rechtsmittel. — Der Kutscher Gottlob Wilhelm H agcr in Zwickau bezieht wttieii eines Unsalls, der ihn, geiegenilich einer Dienstreise des Ober- sorstineisters betroffen hat. ans der Staatskasse eine Rente, die geiehliclier Bestimmung zufolge nach dem für sorstwirih'chasliichk Arbeiter festgesetzten durchschnittlichen Jahresarbeitsverdienste bemessen worden ist. Er will aber seinen wirklichen Arbeitsverdienst z» Grunde gelegt baden. Seine Rechts- mittel blieben erfolglos. — Lina Tbüre z» Crobeln-Mübldors stand bei einem Gutsbesitzer in Seeligstadl in Diensten. Am in. August 1890 befand sie sich nach Beendigung von Erittearbeilen mit 2 Mitarbeiterinnen in ihrer LI i» '7.,
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