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Dresdner Nachrichten : 11.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-11
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.04.1897
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fsindiaunaen nel)>> . m>natte «nnoneinbiireaur ,blauer werden >Ä<ME'SeÜ; inii räa« nur,««ni uams— Inn«. tammtlich« „.„..inte 10 via. berechnet. , »r»«»»kr «»»richten erschtt»»» «>«ttch «»raen«. 48. Jahrgang. Mer<» ^/i> /«»e c--?<L»«7jj Dresden, I8N7 Larl?IL1Ü j2ü HH »II«t» »t»r>« 2S v»rit»uf»loo»1 sotrt: »»arts^re. luedvLLrvli. Dev LIn«an^ «»«uiritltrdv^ »It-ol^ol»«» und vnzr- Z Itnali^ii k't-ai^al»»'» - ^vntisttvi« roixnn orxsokonst an fvnsokv! L 8okinsil!si', 8vkvsts!s1i'. IS. »» vrosäen, 8v«8tr»88v 5, I. > » ,i> »<<>i i. mr. 4a»«neen.t:»i>ei»»I»» Nie »II» H»INu>^a. ^ II. It>iiet->'eer»u f lür >1ia l>rs»iln«r Virs»t»r» III. ütreliteo-ltvnir«»« m>i«r 0»r»nti». IV. Uollelitlon >Ier Silelni. Ü»o4»»sott«rl». vresiili«? 1/dMpilKiivr-kahrik mit X. 8. 81a,»l8>»rvi8 aotiMroielioatt-il < Iinnipn^nsr (voN^liLrutitkvtt Kiiikt? kür kr»uxi^i«<.tio ^»brik»to tilotouci), »uc k rottu» ^mnan«tUiu«or uuä Itur^iiutlsr Amunsux. ^lsäsrlaFvu bei Ijf?rrv !!. ?kiljpp. »n äsr Krsu/lcireks 2, auä dsi LZ Nvrron ^.Voitt L Nvutcv. ^oiilo^lr.t.-.ko !7. N ouv8ls Moäsllv. »--«'LLL-°, LMjlMil ÜLftilk! «r.tai. dornspr. I, 3310. ?orn8pr. I, 3390. Mvusstv WsLZLLs. Palmarum! Hofnachrichien, Internationale Kunstausstelliing. FrühsahrSrennen. Bolksbad. Barrison- sMuthmaßliche Witterung: l 11 Prozeß. Gerichtsverhandlungen. Landesversicherungs-Amt. Tonkünstlerverein. s Unsicher, kühl. s X I» »tz» p a l m a r n m. Palmlonntag heute! Der Tag gehört in erster Linie ven nmgen Christen, die zum ersten Male öffentlich das Brkenntniß ihres Glaubens ablegen, um dann in die Gemeinschaft der Er wachsenen einzutrrten und den Emst des Lebens auS eigener An schauung kennen zu lernen. Für die meisten ist das ein schwerer, für viele ein verhüngnißvoller Schritt und nur ganz wenige Aus erwählte. denen die Sonne des Glücks stets gleich heiter lächelt, treten in diesen neuen Abschnitt Ihres Daseins mit unbeschwertem Herzen, ohne die geringste Trübung des Ausblicks in die Znknnft. Mit solchen Sonntagskindern aber rechnet die Allgemeinheit nicht. Ter Schmerz soll sein so gut wie die Freude, und abwechselnd mit Licht und Sonnenschein sollen Wolken den Horizont verfinstern' und Stiiime daherbransen, unter deren jähem Wüthen manch' liebliche Menschenblume geknickt, manche Hoffnung begraben, manche Seele in's Verderben Hineingetrieben wird. So war es und so ist es noch heute. In unseren Tagen aber ist zugleich der Kampf um's Dasein so heftig entbrannt, daß die Zahl der Fall stricke. die eine junge Seele umgeben. Legion geworden ist. Der sichere Halt, den früher ein gefestetes, nach Berufsständen sorgsam gegliedertes soziales Leben den jungen Konfirmanden bot und der ihnen dir gelockerte Verbindung mit der Familie ersetzte, ist ver loren gegangen in der zersetzenden Entwickelung der modernen Zeit. Der Haß gegen die bestehende Ordnung lauert an allen Ecken und Enden den lungen Gemüthern auf. um ihnen «ein fressendes EM der Unzufriedenheit einzuträuseln und sie emvsänglich zu machen für die Lehren des Umsturzes. Da ist es wohl begreiflich, daß die Angehörigen des PalmsonntagSklndes heutzutage das Gefühl der Sorge vorwalten lassen, wenn sie der schwierigen Verhältnisse ge denken, denen Ihre Schützlinge draußen in der Welt entgegensetzen. Mit den Angehörigen aber gedenken der koufirmirten Jugend alle Christen und Patrioten, denen das Schicksal der Heranwachsenden Generation um der Allgemeinheit willen am Herzen liegt. Alle, die für die Erhaltung der bestehenden Ordnung kämpfen, begleiten beute die jungen AuSzüglei auS der unmittelbarm Hut der elter lichen Zucht mit den innigsten Wünschen und hoffen, daß der Segen, den ihnen die Kirche auf den Weg glebt, sich von rechter Wirksamkeit an ihrem inneren Leben erweisen möge. Mit Wunsch und Hoffnung allein wird aber die höhere Pflicht, die wir alle gegenüber unseren Konfirmanden haben, nicht erfüllt. Es gilt, die lungen Herzen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln lest zu halten an dem. waS ihnen bisher heilig und lhcuer gewesen ist. Zu diesem Zwecke müssen Kirche, Staat und Gesellschaft ein- müthig Zusammenwirken: die Kirche. Indem ihre Diener jeden ein zelnen nach Kräften auf feinem Lebensweg begleiten und in schwierigen Lagen ihn zu halte» und zu stützen suchen: der Staat, indem er einen energischen Schutz der Autorität zur That werden läßr: die Gesellschaft, indem sie die Bestrebungen der Kirche und des Staates durch eine zielbewußte freiwillige Wohlfahrtsthätigkeit unterstützt. Vor Allem muß. wie die Dinge heute liegen, die Pflicht des Staates zur Bewahrung der Autorität in diefem Zn- sammenhana betont werden. Die besten Absichten der Kirche, die größten Anstrengungen der Gesellschaft müssen einen wesentlichen Theil ihre» Erfolges einbüßen, wenn die Angriffe auf die Auto- rität, die dreisten Verlästerungen des Höchsten und Heiligsten so offen und ««gescheut fortgesetzt werdm dürfen, wie eS jetzt tagtäg lich unter dm Augen der staatlichen Behörden von Seiten der revolutionären Presse und der Redner der Umsturzpattei geschieht. Gerade die öffentliche Duldung solcher Ausschreitungen wirkt am gefährlichsten aus junge Leute, die sich noch keine feste Meinung gebildet haben und deshalb leicht geneigt sind, neue Ideen nach gitatorlschen Erfolges statt nach beurtheilen. Wenn solche und zu hören bekommen, datz der Glaube an Gott eine Wahnvorstellung sek, wmn sie sehen, daß in dm Versammlungen der Umstürzler die gröbsten Schmäh ungen gegen die Religion auSgestoßen werdm dürfen, ohne daß der Staat die Uebelihäter zur Rechenschaft zieht, so ist eS nur zu natürlich, daß die noch ungereifte Erkenntniß der jüngeren Elemente die Folgerung zieht: -Wenn so etwas ungestraft gesagt werden darf, dann mutz es doch wohl wahr fein." Ist aber so die bis- ' Seelenlebens erst einmal erschüttert, britt bis zur völligen Lossagung . ^ Hnabe im Schoosse der Familie empfangen und deren Weihe ihm die Kirche am Tage seiner Konfirmation «rtheilt hatte. Wenn dagegen ein schwankendes jugendliches Gemüth die christlich-sittlichen Gedankm. mit dmm «S in'S Leben hinauStrltt, von einer starken Staatsgewalt überall geschützt und bevorzugt findet, dann erhält eS dadurch einr G und- loae. auf der es sich zuverlässig weiter entwickeln und den von zu Hause mitaebrachtm Schah einer gefunden glaubenSirohen Anfchauungs- wrife gegen alle Äeo/ohungen siegreich verthetdigen kann Möge daher heute der Klang der Palmwnntaasglocken unseren Staats männern und Politikern die Mahnung in die Seele läuten, datz sie mit ernster Festigkeit endlich an dt« Lösung der Aufgabe gehen, der Autorität im Kampfe gegen die Mächte des Umsturzes etnm " imen Schutz zu verschaffen. . demnächst mutz freilich auch von der Gesellschaft selbst in einzelnm Mitgliedern eine unaufhörliche versöhnende und er- siche Thätigkeit zum Schutze der jugendlichen Seelen geübt Einer der hier hauptsächlich in Betracht kommenden Äe- htSpunkt« ist die Art des persönlichen Verkehrs der'sozial besser Iten Erwachsenen mit dm jungen Leuten des Berufslebens, ist eine reckt häßliche Gewohnheit unserer Zeit geworden, daß trotz der äußerlichen Nlvellirung der Stände doch die innere Ab- schließung und Entfremdung immer weitere Fortschritte macht, sodaß eigentlich jeder nur noch innerhalb seiner engeren Kaste sich wohl fühlt und darüber hinaus all« anderen Menschen entweder für Wesm niedrigerer Art hält oder, von untm nach oben gesehen, kaltherzige Egoisten in ihnen erblickt, die keiner wärmeren mensch lichen Regung fähig sind. Erinnern wir nnS doch wieder, daß wir vor Gott alle Brüder sind, damit der Hatz von unten her und die Kälte von oben her verschwinden mögen. In dieser Beziehung «üb aber entschieden von oben her der Anfang mit einem grvtze. reit Entgegenkommen gemacht werden. Jedes von unS weiß ja auS eigener Erfahrung, wie doppelt und dreifach web gnade in der Jugend ein harte» liebloses Wort thut. ES ist auch nicht zweisrl- den äußeren Eigmichaften des agttatori ihrer inneren sittlichen Berechtigung zu jugendliche Köpfe fortwährenden lesen wirksamen De hast, daß mancher junge Lehrling. Arbeiter oder Dtenslbote. der in fremdem Hause die Bitternisse einer falschen rauhen Behandlung durchkoste» muß. dadurch kein Herz verhärtet, sich verbittern läßt und io schließlich der Gesellschaft als staatserhaltendes Mitglied verloren geht. Die Folgen, die unter Umständen ein liebevolles, jüttgeS. ermunterndes Wort zur rechten Zelt haben kann, lassen ich oftmals gar nicht übersehen. ES glebt unzählige Naturen, die o geartet sind, daß sie sich bei freundlicher Behandlung um den Finger wickeln lassen, wie man zu lagen pflegt, während eine rauhe, barsche, vielleicht sogar verächtliche Art ihr Gemütb ver finstert. sie unglücklich und widerspenstig macht und ihren Zorn und Trotz herauSfordrrt. Aus diesem Gebiete, auf dem ein echeb- licher Theil der Lösung der sozialen Frage liegt, bleibt noch un endlich viel zu tlnin übrig. Ein neuerer Philosoph, Dr. Haller- vorden in Königsberg, vertritt sogar die Meinung, daß die Eigen art eines jeden Menschen im Verhältnis; zu der Eigenart ikdeS andern bestimmend sei sür alles Glück und Unglück in der Welt. Darin mag eine gewisse Uebertreibnng liegen. Der Kern dieser Aiischguung ist aber durchaus begründet und stimmt genau mit dem überein, was uns auch der göttliche Stifter des Cbristen- thnms am heutigen Tage eindringlich zürnst: -Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!" Gallen doch die Palmen, die das- Volk dem Heiland auf den Weg streute, ihm. de, im Namen des allerhöchsten Gottes alle Menschen ohne Unterschied mit aleicher Liebe umfaßte und sich für alle opferte. Deshalb ist der Palmsonntag auch ein Fest der Einkehr sür die Erwachsenen. Auch für sie steigt heute der Friedensengel Hemieder und heilt sie durch die Berührung mit der geweihten Palme von den Jrrthümern ihres bisherigen Lebens, wenn sie den ernsten Willen haben, sowohl selbst der höchsten Weisheit zu folgen als auch sie ihre Kinder zu lehren. Die höchste Weisheit aber besteht darin, daß wir willig in Freude und Schmerz allezeit dem Meister gehorchen und durch Bethäiigung treuer Nächstenliebe seinen Tempel baue» he lfm. sw wer in. Lias mvcnos ansgegevene Miuenn uver vas m deS in Cannes weilend,.» Großherzogs lautet: Nach den letzten schlaflosen Nächten ist der Kräftezustand gelunken; bwäche der Herztbätigketr tritt noch mehr hervor. Feritichreib- und Fernivrech-Bertckte vom 10. April. * Schwerin. Das Abends ansgegcbene Bulletin über das Befinden des in Cannes weilenden beiden die Scbw> . . * Paris. (Kammer.) Berrv frägt an, ob die Kammerferien der Untersuchima in der Panama-Angelegeiiheit nicht ichaden wurden; Ronanet frägt, ob weitere Parlamentsmitglieder verfolgt würden. Der Justlzmintster erwiedert, der Untecinchiingsrichier habe ikn bls zur Stunde kein Dokument zugehen lassen, welches neue Gesuche nm Ermächtigung zu Strafveriolgungen voransiehen ließe. Dhiignes wirft der Justizverwaltung vor. daß sie über die Panama-Angelegenheit kein volles Licht verbreite und erhebt heftiae Vorwürfe gegen Nonvier. Letzterer prolestirt lebhaft gegen die Verleumdungen, womit er verfolgt werde. Er habe niemals Panamaycld erhalten, Weber für sich, noch sür Bekämpsung des ÄonianglsmuS. Die Worte DhugucS' und Rouvier'S rufen in der Kammer große Erregung und heftige Zwischenrufe von ver schiedenen Seiten hervor. .Herbert verlangt die Einsetzung einer parlamentarischen Uutersuchungskommission. Mclinö sagt, die Kammer könne sich nicht an Stelle der Justiz seyen. Redner wirft der Opposition vor. daß sie täglich die Panamafrage auswerse, um gerichtliche Angelegenheiten in politische zu ver- wgndeln; er erkläre, daß die Justiz ihren Lauf gehen werde. (Beifall.) Hierauf wurde die Debatte geschlossen. Die Kammer nahm mit 262 gegen 244 Stimmen die von der Negierung accep- tirte einfache Tagesordnung an. Goblet sprach den Wunsch aus. die Kammer möge nicht vor der Abstimmung über gewisse Gesetz entwürfe und ehe sie über die Angelegenheit im Orient unterrtchte! iet, auseinandergehen. Melins erwiederte. falls ernste Ereignisse einträten, würden die Kammern einberufen. Die Kammer beschloß mit 300 gegen 256 Stimmen, sich bis zum 18. Mai zu vertagen. Berlin. Morgen Vormittag ll^/illhr versammeln sich die Theilnehmer an der Trauerfeier für Dr. v. Stephan. Die Trauer feier wird von Grneralfiiperiiitendent Dr. Drvander abgehalten unter Mitwirkung eines Männer-Doppelguartetts. Der Feier wohnen der Kaiser und die Kaiserin bet, sowie Deputationen aus sämmtlichen Postbeztrken des Reichs. Nach Schluß der Feier wird sich der Leichenzug durch die Leipziger-, Wilhelm- und Belle- Älliancestraße nach dem Friedhöfe der Dreisalttgkettsgemeinde be wegen und zwar in folgender Ordnung: Die Musikkapelle der Postillone, Postunterbeamten, das Bläserchor der Unterbeamten, Post- und Telegraphenbeamten aus Berlin, als deren Schluß die Beamten deS Reichspostamts; die Post- und Telegraphenbeamten aus den Provinzen; Unterbeamte des Reichspostamts mit Palmrn- wedeln; die Träger der Orden des Verewigten: der Leichenwagen, dem ein besonderer Wagen mit den Kranz- und Blumenipenoen folgt: der Wagen des Kaisers; Leidtragende; die Wagen der Fürst lichkeiten; die Wagen d« Familienangebörigen des Verewigten und der Wagen deS Geistlichen; die übrigen Wage». In der Nähe des Friedhofs werden die im Zuge vor dem Leichenwagen gehenden Beamten Spalier bilden. Den Friedhof selbst werden nur die Fürstlichkeiten, die Familienangehörigen und die höchsten Beamten betreten. Berlin. Der Reichskanzler begiebt sich Mitte nächst« Woche nach Baden-Baden, um dort die Ostnmge zu verleben. Fürstin Hohenlohe reist am Montag nach Paris. — D« seinerzeit vielgenannte Geh. Hofrath a. D. Richard Mönchs ist gestorben. — Wäbrend der heutigen Verhandlung in dem Prozeß Kosche- mann ereignete sich folgender Zwischenfall: Koschemann bestritt die Glaubwürdigkeit des HauptbelaftungSzeugen Brede. D« Präsi dent hielt ihm vor. dn Untersuchungsrichter habe Wn ausdrücklich gefragt, ob er denn glaube, daß Brede einen Meineid leisten könne, und « habe ausdrücklich geantwortet, daß er Brede eines Meineids nicht sür fähig halte. Der Angeklagte «widerte darauf, man irre sich ja manchmal in den Leuten, bei dem Kriminal- kommlffariu» v. Tausch hätte früh« wohl auch Niemand gedacht, daß er wegen Meineids verhaftet werden könnte, wissen Sie denn vom Krlminalkommi Ich habe gehört, daß derselbe in dem Prozeß Leckert-Lützow einen Meineid geleistet haben soll. Präi.: Woher «fahren Sie denn io Etwas im Untttsuchungsgefängniß? Angekl.: Es ist mir erzählt öräs.: Wer erzählte Ihnen denn so Etwas im Unter- ängniß? Angekl. (nach längerem Besinnen): Das will Präs.: Hnr StaatSanwalt, es dürfte gut sein, merkten, daß im Untersuchungsgefängniß die Ge angenen Alles erfahren. — Der Rechtsanwalt des Angeklagten fielt demselben vor, eS sei ja ziemlich durchsichtig, daß «im Unter- Präsident sariuS V. Tausch? Angekl.: suchungsgeiängniß irgendwelche Verbindung gehabt haben müsse. Er mache ihn darauf aufmerksam, daß cs in seinem Interesse liege, es zu sagen. Präs.: Wollen Sie sagen, mit wem Sie im Gefüngniß in Verbindung gestanden haben? Angekl. lnach einigem Besinnen): Vor der Hand nicht. Präs.: Wann denn? Angekl.: Ich muß eS mir «st überlegen. Präs.: Wie lange brauchen Sie bazu? Angekl.: Etwa eine Stunde. Präs.: Dann welle ich den Schutzmann an. streng darüber zu wachen, daß der Angeklagte in zwischen mit Niemandem außer mit seinem Vertheidiger spricht. Berlin. Auf das Schreiben des Fürsten Reich, in welchem er sein lebhaftes Bedauern über die Fahnen-Affmce ansivrach, mit dem Hinzilsüaen, daß der betreffende Beamte von der ihm anvertrauten Stellvertretung enthoben worden sei. hat der Kaiser in einem Antwortschreiben dem Fürsten Re,iß seinen Dank für diese Mitthrilung ausgesprochen und den Zwischenfall für erledigt «klärt. Pleh. Die gestellungspflichtigen Ersatzmannschafien ans de» Landgemeinden verübten hier mehrere Ausschreitungen. Gendar merie und Polizei unterdrückten mit blanker Waffe die Meuterei. Zwölf Rädelsführer wurden verhaftet; dieselben verwüsteten die Gefängnißzsllen und besudelten sie. Posen. Wie aus Lob; gemeldet wird, brannte in der Nacht zum Freitag ein großer Theil des Fabrik-EtablissemensSj Briqgs-Posselt u. Comp, in Wacka bei Warschau nieder. Der Schaden beträgt nahezu 1 Million Rubel. 1800 Arbeiter sind- brotlos. Marburg. Gelegentlich der Abhaltung der Kontrollier-' sammlung in dem Städichen Wett« in Oberhessen entstand eine^ furchtbare Schlägerei, die mehrere Stunden dauerte. Einenll Landwirth Namens Schmidt wurde von einem Burschen mittelst' einer Wagenrunge der Schädel eingeschlagen, sodaß alsbald der! Tod eintrat. London. Die -Times" melden auS Elassona von gestern Abend 10 Uhr: Der Kriegsratb ist gegenwärtig versammelt. Es erscheint wahcichetnlich, daß die türkischen Tmvven unverzüglich die Offensive «greisen werden. — Der Kapstadt« Korrespondent! der „Daily Mail" beuchtet, die geplante britischeFlottenkundgedung' in den Gewässern der Delagoa-Bai habe den Zweck, anzudeuten, daß die britische Regierung entschlossen sei, den bisherigen Wider stand gegen die deutschen Versuche, festen Fuß in der Delagoa-! Bai durch Erwerbung der sogenannten Olmen-Konzession nnd den Aufkauf der Delagoa-Bai-Eisenbahn-Aktien zu fassen, aufrecht zu erhalten. ! Elassona. Der Höchstkommandirende der türkischen Truppen. Edhem Pascha erhielt aus Konstantinopel den Befehl, kmit seinem Heere die griechische Grenze zu überschreite», falls sicher fest gestellt würde, daß sich unter den griechischen Banden, welche in tückisches Gebiet etngcdrnngen sind, reguläre griechische Truppen befänden. Die türkischen Truppen rücken fortgesetzt gegen die griechischen Freischaaren vor, welche sich bald zwischen drei Feuern befinden werden. Paris. Wie der „Agenee Havas" ans Konstantinopel ge meldet wird, sind vom türkischen Generalstabe amtliche Depeschen Angegangen, welche besagen, daß ein Hause griechischer irregulärer Truppen aus dem steilen Fußpfad des Ponlus in der Richtung auf Metzovo türkisches Gebiet betreten habe. Der türkische Generalstab habe alle geeigneten Anordnungen getroffen, um die Irregulären beim Verlassen des Gebirges zu umstellen und auf griechisches Gebiet ziirückzudrängen. Von einem Zusammenstoß zwischen türkischen Truppen und den griechischen Irregulären be richten die amtlichen Depeschen nichts. Washington. Obgleich das Departement des Auswärtigen fortgesetzt bestreitet, daß Deutschland gegen die Dinglcv-Bill pro- tcstirt habe, so ist doch bekannt, daß der deutsche Botschaft« Frei herr v. Thielemann eine Protestichirft übergeben hat. in welcher erklärt wird, daß der geplante Differentialzoll auf Zucker im Wider spruch zu der zwischen Deutschland nnd Amerika »der die Einfuhr von Schweinefleisch getroffenen Abmachungen stehe. Auch meh rere andere ausländische Bertreter hatten Vorstellungen gemacht, wenn auch nicht so eindringlich wie die von Seiten Deutschlands. Die Regierung der Vereinigten Staaten inacht geltend, daß das Ab'ommcn von 189l ungiltig geworden sei, weil es auf der Reci- procitätsklaukel des Mac Kinleu-GefetzrS beruhe. Die heutige Berliner Börse verkehrte in matt« Halt ung. Die Herabsetzung des Diskonts seitens der Reichsbank war bereits gestern ermattet worden; auch der beute veröffentlichte, im Ganzen günstige Retchsbankausweis wurde nur wenig beachtet. Es zeigte sich Anfangs Realisationsangebot sowie Neigung zu Abgaben. Verstimmend wirkten in erster Linie die Gerüchte, daß griechische Truppen die türkische Grenze überschritten hätten. Weit« lauteten von den meisten ausländischen Märkten die StimmungSbettchte schwach. Im weiteren Verlause trat eine leichte Erholung ein, doch blieben die Kurie immer noch niedrig« als am gestrigen Schluß. Die Umsätze bewegten sich durchweg tn engen Grenzen. Relativ am besten behauptet waren Banken, die ca. '/- bis >'/« M. zurnckgingen. Von Bahnen waren heimliche still, Dortmund-Gronauer nachgebend; von fremden Bahnen waren in erster Linie schweizerische gedrückt, österreichische nachgebend. Von Bergwerken namentlich Geilenkirchen« und Saurahütte auge boten und niedriger. Der sonstige freie Verkehr zeigte matte Halt ung. Hamburger Straßenbahnen wesentlich billiger. Von frem den Renten Mexikaner auf günstige Zollciniiahmen behauptet; heimische Anleihen wenig verändert. Piivatdislout 2'^ Proz, — Ein offizieller Verkehr in Getreide nnd Müblenfabrikaten fand nicht statt. Am Loco-S pirituSniarkt im Vöisengebäude war die Haltung auf Kauflust erholt, der Preis konnte sich um 20 Pfg. heben: 70« 39,3. 50er wurde nicht gehandelt. Auch der Termin markt lag fest, Mai 43,7—43L. September 44.2—44.3 M Am Freien Markt im Feenpalast war die Haltung für Getreide aus mattes Amerika und auf dos anhaltend schöne Wetter sowie günstig« SaatenstandSberichie schwach, die Preise fetzten durchweg niedrig« ein. namentlich war Wetzen anaeboten. Preis« nach privaten Ermittelungen: Weizen 153—153.75—153,50, Roggen N5.50-N6.50. Hafer 127 M-. Alles Mai-Lieferung. - h" Schön, Südostwind. 2 -V ietter: Diecoino re«.«,. ; Laura Un,. l z>r««n«r, «. » , >CS>Iuh.> e»di« Ak.2S. Baut rrc.so. Lioo»»dot,n Lombarden ' Loriuai'Ien —. Schwach. .. »ar«« <,M'i Siali w»iaaS>. Rente ia:.S2. Italiener «.io. Svanler w'/«. >^2. Sttittenloole S8.ro. Otloinandank «a.oa. Malm 72S.V0. Lombarden . Triiae. -taa« Jarls. ProdMn <Sch>»b>. Wetten ver 21.00, tagend. Svmuii- rer Avril s?/x>. ver Eevi. ver?lvni 53,aü, ver Tevlbr.-Duvr. sr.m. scsi. «msiervam. !l-,od»Nen «bericht. Wette» ver Noaaen vcr Mai »?. ver Suli es. ver Okiodcr ss. 21.40. ver Sevlbr.-rezbr- Dc-br. 34,so. bei,. Riiböl Mai i«4. ver Novdr. —.
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