Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-26
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.04.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LS/A; AS.« tlaocn W Ll,. Nlich brimiderrm^ärir Ns««E« nur,«,« , tzorausdecabt,,»,. »mlriKzi.misii ntlmikn lämmlliL« ^ nawMXk Annonc, nturraur v»««blaNkr wrrb-n mit >r> ^ iüi»8«^- W» Drrstmkr Rächst»»^« krschet»»» 42. Jahrqanq. edr. 8»rnp.Ä"LL WMW- ü«d!»v ^ffsi-n-pi-ootiüt»»« Na. »78. »mt I LtNLSlvS I«9- Iiiiilkasö'-Iuoiiiii Vi>aelcvn»^pv>ten Kiombiruns«n »edm-rrio» 2»kn- vpsnLtlonon eu. Dresden. 18S7 u. ^it?6v»1üki 8 H»ÄlnI»V- II»II« v 8truvv»trtt88v v. TUswixsr Vei-Irsior von 5<«»«UoI «< Oauman»'» DM" k^ttlii nttUoi n. "WG ÜSEisssatukt, mLssiza krsls«. js. — tLÜ. KtlUtwn, Lltirtrsa LlU»to>7,»88isII»N!s k lUilrrin st Icogtoolos. >»I»v>>. Lwt ll. Nr. SN in»8n»r: I Ilm« Ink,', u. k. ükimcli üsnilsl kiölikslk ^?lil!k!Ik ! D N'-»l8PllIiau88tl'. 80, I^tttt'sip. s, 3890. l.kKkl1llfS!I. --r. 11L. Kpievel.- bo^to Llnilco von lloini. Lli^oi', 6tiri»ti»»i», von Xiuäeru uoru xononimoii, I'I»8N>>o l Llurlc, 5» l'ijz. und »us^ovvo^sn. llieueste Fcrnschreib- ^üll' isenlelleillii'sii. kizeitlsliei'ltii'sn, I-'iasodv l AK. 75 ID und l M, Iftasok« 1 Li Ir. LL NI . Hosnachrichten. Fiühjahrsrennen. Erster Schüllar Straßenkehren. Gerichts Hans Heiling. König!. Schauspiel. Briefkasten. V vrkiuxtt. imeti ainjivurts und Jernsprech-Bcricdie. ve> Handlungen. Köllig!. ÜMMliekö, Vvov-zrrntUui. Montag. 2«. April. Aenilchretb- «nd ^ermprech-'vertchte vom 25. April Berlin. Die jetzt vviliegenden Nachrichten lassen keinen .weiset darüber mehr bestehen, daß die griechische Armee aus immtltchen Positionen an der thessalischcn G>enze ziirückgedrängt ist und sich in einer theilweise ungeordnete» RückzugSbewegnng be findet. Bei allen Kabinetten zeigt sich volle Geneigtheit, wie früher für die Eihaltung, io ictzt für die Wiederherstellung des Friedens sich zu bemühen. Naturgemäß aber niüßie nach den geinachlen Erfahrungen jedem derartigen Schritt die bindende Erklärung der griechischen Regierung vorhergehen, daß die wohlerwogenen Rakh- schläge Europas dieses Mat Beachtung finden we>dc». Wien. Heute Mittag l Ubr ist Kaiser Fuinz Joses in Be gleitung de- Grzherzvgs Otto vom hiesigen Nordbahnhoie nach Petersburg abgereist; im Gefolge des Kauers befindet sich u. A. der Minister des Aeußeien Gras Goluchowski. Wien. In einer Besprechung der Reise des Kaisers Franz Joses nach Petersburg sagt das „Fremdcnblatt": Wenn zwei Regenten, dir allseitig lenes Bertrauen genießen, das sie einander enkgearnbringen. einander die Hände reichen, dann blickt Europa mir Beruhigung auf das bedeutsame Schauspiel auch unter den ernsten Brrbälinissen, die gegenwärtig den Orient auswühlen. So ist die Hoffnung friedliche» ZulaiiiiiienwickenS, die sich an den Besuch des russische» Kaisers in Wien knupite, an dem Tage, wo dieser erwiedert wird, bis znm Bertrauen erstarkt. Es ist begreiflich, daß man der Zusammenkunft der Hcrrlcher der beiden in, Orient dominirenden Reiche mit bcionderer Ausmerkiamteii emgegeiisieht. Erfolgt die Zusammenkunft auch in AuSiührung des Programms, das von freundschaftlicher Höflichkeit schon lange ausgestellt mar, Io erhält sie doch durch die Ereignisst eine echohle Bedeutung iin Sinne weiteren Wirkens sür möglichste Aufrechterhaltung der Ruhe. Paris. Infolge eine- Artikels Clemenceau's im »Echo de Paris" fand heule in der N he der Ltadi ein Duell zwischen Eleiiirnceau und dem Pttirze» von Ehimay statt. Die beide» Gegner brachten sich zu gleicher Zeit Versitzungen be> und zwar wurde Clemenceau am rechten Arm. Prinz Ehimal) o» der Schulter leicht verwundet. London. Die Nachricht, daß die griechische Armee gezwun gen wurde, sich von Turnavo und Laistia znrückzuzsiheii und sich au> der zweiten B>r>heidignnaSli»ie bei Phanala zu kviizeiilrirc». vernisacht beträchtliche Bew gung in tip>omallschc» Kreisen und eS wird ost>n di> Freue r,ö>ierl, ob nicht iür die Machie die Zeit geti mmen lei. unmittelbare Schiitie zu ergrelscn, um e»> »weiteres Bomicken der türkischen Armee hiiitanziihaltru. Petersburg. Der . Regier»»g-bole" bringt einen sehr warm gehaltene» Begrüßungsartitel in Bezug aus die Kaijer- zusamnienkilnsl, welcher hervvrhcbt, daß beide Kauer aus der Hoch wacht des europäischen Friedens ständen. PrtrrSdu > g. Der Berweser des Ministeriums des Aeußeren Gras Mmawiem ist zum Minister des Aeußeren ernannt worden — Der Gesandtschans-Lelreiär Hansen in Dresden erhielt de» Wladimii-Orden 4. Klasse. Ter ruisischc Minister - Resident in Dresden Brno» Wiangcl ist zum Gehr »ne» Rath beiördcrt worden. K o n st a ii t i u ope l. Nach einem Telegramm Edhem Paschas hat die türkische Kabulterie beute Mittag Larissa besetzt. Saloniki. OSman Pascha ist aestem Abend hier elngc- trofien und von der Bevölkerung begeistert cmvsiiiigcn worden. Er reiste loivrl »ach der Gienze weiter- — Tic M'i1iiä>aitach>S der deutiche». öslerrcilbi'ch-unganschen, sranzönsche» und iial>e- nischrn Botschaft in Konstantlnvpct sind gesle»! Abend Ist« em- gctrofsen. um zu Marichau Edhem Pascha wettcrzureisen. — DaS hiesige bal> aiinliche Blatt meldet, dass Haiti Pascha die Festung, n Dellil-ErbcUa und Dellil-Eizir und Neichat Pascha die Festungen Lissakaki erobert bat. Athen. Die Grieche» haben Larissa vollständig geräumt. Vor ihrem Abmarsch haben die Truppen die in de» befestigten Batterien befi, blichen Geschütze vernagelt; alle Feldgeschütze >edoch und die Muniiion Haren sie mitnehme» können. — Der Tele graphenbeamte in Larissa, welcher gestern in» 3 Uhr Nachmittag von Kavallrrte nusgewtrdelte Slandmassen wahrnahm, erbat die Erlaubniß, das Telegraphenplircau in die Lust sp>enge» zu lasse», erhielt jedoch den Beschi abzureisen. Um 3'/- Uhr unlwor rtr das Bureau nicht mebr aus t>leg>ophische Auslagen. — Die Ver wundeten sind unter dem Schutze des Rothen Kreuzes in Larissa zurückgeblieben. In der Umgebung von Matt haben heilige Kämpfe stattgefuiiden. Ans Reveui wird gemeldet, daß Edhem Paicha, als er von seiner Abberufung hörte, einen großen Vorstoß machte und die Linien der Griechen, weiche ihre irhr schwachen Stellungen vertheidigten, durchbrach. — Tie Athener Abend blätter ralhen. die 'chlechirn Nachrichten mit Geduld und laste» Blute» amzunehmei,; man solle daran denlcn, dag daö Heer sich tapfer geschlagen und mit unerhörten Opsern den heiuiaihlichen Boden verlhemat habe. Athen. (Meldung der Agence HavaS.j Die Regierung hat beschlossen, den Kamps sorlzuseyen und mit umso größerer Energie Widerstand zu leisten, oiS die neue VeubeidizungSiinie m Thessalien für noch stärker ongeiehen wird, als die bisherig« an der Grenze. Ans der VertheibiannaSlinir von Phartaia find bereits orei griechische Brigaden vereinigt. (?) — Eine Depesche aus Ärta von Mitternacht besagt, daß Pentepighadia gestern besetzt und Plaka (östlich von Pentepighadia) genommen wurde. Die Türken, welche Plaka räumten, streben mit den Griechen zusammen. Das Ergebnis; des Gefechts ist unbekannt. (Siehe hierzu die widersprechende Nachricht aus Arta weiter unten.) — Das West wader bombardirk Nikopoiis. Prevcsa wird von der Seeseike Kanonenboote, von der Landseite durch griechische Truppen t. Gerüchtweise verlautet, im Inneren von EpiruS seien Aufstände auSgebrochen. Athe n. ES verlautet hier, daß daS griechische Ostgrscbwa- der Dedeagatkch beschießt. — Einem weiteren Gerücht zufolge soll in Prevesa di« weiße Flagge gehißt icin. jedoch bedarf dieieS Gerücht »och der Bestätigung. Arta. In der Ebene von Pentepigadia hat ein Kampf (wischen 1200 Griechen und 2500 Tüllen staiiaeflinden. Der uSgang de» GeiechteS ist unbekannt; jedoch ist Mono« nach Marsch aus Janina ist unterbrachen. rviorripr gkscdwat durch Kc blvckirt. S Ärta zurückmarschirt; tein Verlltche- uuv Sächsisches. lgin wohnten linnen de» Könial. katholischen tzofkirche bei. 1i Uhr — Ure Majestäten der König und dieKönit gestern Vormittag mit dm Prinzen und Prtnzesfinne, Hanse» dem Gottesdienst in der katholischen Ho kirche 0 Min. trat Jh-e Majestät die Königin nach herzlicher Verab schiedung die Reise nach Karlsbad an. Se. Majestät der König nabm Nachiiiittags 0 Uhr an der Faniilientasel bei Sc. König). Hoheit Prinz Georg Theil. — Seitens des Königl. Kriegsniinisteciums ist mit Geiichmig-- ung Sr. Aiaiesräi des Königs beabsichtigt, die im hiesigen A r s e- nal (Albertstadt, KönigSplatz) vor k,r;ec Zeit neu ausgestellte bistorifche Sammlung von Geichützeii, Handieiiec- und blanken Waffen, Unisorms- und AiislüstungSstöckeii, Munitions- gegenständen, Modellen von Geschützen und Fahrzeugen, sowie von Bcsestiglingsarbciken im Feld- und Fcstungskiirge von letzt ab der vsientlicveil Besichtigung des Publikums zugängig zu mache». Der Besuch dieser Sanimlnng soll von nächstem Sonntag ob während der Sommermonate an Sonn- und Feiertagen (aus schließlich der Bußtage und des Charsreitags) von Vormittags 11 Uvr bis Nachmittags 2 Uhr gestattet werden. — Begünstig! von einer besseren Witterung und einem gleich stacken Betuch wie am Oster-Moiikog, bedeutete der geitrige Renntag wiederum einen Erioig für den Dresdner Rennverein. Der Scldiiitzer Rennplatz wird an Renntagen immer mehr zu einem Rendezvous der besseren GciellichcittSkrcise. Seär zahi eich war gestern auch die Damenwelt vertreten. Wie sekr auch von den Allerh öchsten Herrschasten dem Pferderennen Spmpathie ent- aegengcbracht wird, ist ans der zahlreichen Bethetligung der Königl. Familie zu erkennen. Wiederum war Se. Majestät der Könrg leibst erschienen und außer ihm Ihre Königl. Höheren Prinz Georg, Prinz und Prinzessin Friedrich August, Prinzeß Mathilde und Prinz Albert mit ihren Gefolgen. Se. Mai. der König war sichtbar vortrefflich gestimmt, bewegte sich vielfach, behaglich eine Cigarre rauchend, unter dem Publikum und zog mebrele der Anwesende», u. A. den Herrn österreichisch-ungarischen Gesandten Grafen Lützow und Herrn Oberbürgermeister Beutler, in s Gespräch. In der illuslren Gesellschaft bemerkte man u. A. noch die Herren Kriegsministcr v. d. Planitz, Excel!.. General der Kavallerie v. Carlowitz, Excel!., Oberstallmeisler v. Ehrenstein, Excel!.. Obcrhvimeistcr v. Matortie, Gcneralmawr Sladtlvmman- dant v. Schmutz und Hingst. Genrialsttibschef Oberst v. Broizem, Gras Eecbach Kammeiherr v. Stammer nnd eine iebr zahlreiche Vertreterschast der verschiedenen OsstzierSkoips. Was die einzelnen Rennen anbeiangt, welche sämmilich ohne Unfall verliefen, so bot das geschickt cirrongirte, abwechlelungSreiche Programm viel Jn- tercsiantes, wenn sich auch trotz zahlreicher Borneiinuiigen weniger starte Felder ergaben, wie am Ostermontag. Der Löwe des Tages war der Ulanenriitmeister v. E»nard, der wie am erst,» Renntage, io auch gestern sich zwei erste Presie mit großer Bravour crrttk. Eine vorzügliche Einleitung zu den sechs Wctt'ämpfcn bildete das ^amenpreis-Hürdenreunen". an dem sich lO Picrde aus der Strecke von 2800 Mtr. redlich mühten um die Palme des Sieges, welche schließlich Herrn Leutnant Irhr. v. Fritsch mit dem br. H. „Trickp Boü" seines Kameraden Leittant v. Wuthenau zittheil wurde. Den in zwei silbernen Arinleuchte,n bcstthenden Preis überreichte Ihre Kauert u. Königs. Hoheit Prinzeß Friedrich August dem Sieger unter Worten der Anerkennung. Als Zweiier und Dritter folgten Leutnant v. Arnim mit seinen, br. W. „Gateau" und Le»t»„»t v. Sufsert mit Gras Kinslep S F.-W- „Gap Spark" Um den „Preis vom Luglhurm" bewarben sich 3 Pferde: Mr. Sear's .Granate", ferner .Dillenburg" und .Schmierankerl", welche in genannter Reihensolge ciiikamc». Der Totalisator zahlte für den Siege, im eisten Rennen 27 M., sür den letzteren 2s M. Auch im .Motttzburger Hürdenrennen" liefen nur 3 Pferde: .Belieb Earl", .Go» Inan und .Ellerlei»". Der Fuchs des Hr». Max gewann lcotz seines bedeutenden Gewichts, das er zu tragen hatte, mit zweieinhalb Längen Vorsprung. Totalisator: 14 M. Ter Wettlauj um den .PieiS von Gruna" vereinigte nur 5 Bewerber am Start, während 26 Unterschriften Angegangen wacen. Als Ecster ging Hrn. B- Naumann's br. Si. „Bremst" dluch'S Ziel, »ach ihr Herrn W. Simoir's br. H. „Ton Carlos" und Hm. W. v. Treskom's „Assuan". Totalisator: 17 M. Die übrigen beiden Rennen waren interessant durch den schneidigen Steg des Rittmeisters v. Ehnard. welcher beide Maie seine Vorder männer kur» vor der Enlscheidung erst mit großer Gewandtheit ausstach. Beide Male lieien 5 Pferde. Das „Ztchcrlnitzer Jagd rennen" gewann Herr v. Ehnard mi> seinem br. W. „Tambonr- masor", die »Sächsische Armeekorps-Stceplc-Chase" mit seinem F.-W. „Auditor" mit >e zwei Längen. Der Totalisator zahlte 15 und 16 M- Zweiter und Dritter wurden im erstgenannten Rennen Leutnant v. Wedel mit .Crackshot", eine m Fuchs,vollach des Leut nants d. Res. Grat Schweinitz, und Leutnant H. Lücke mit seiner .Mvriad", im letztgenannten Leutnant Lücke mit Leutnant Bramsch's schwbc. H. „Bel Homme" und Leutnant Frhr. v. Fritsch mit seinem br. H. „Pont l'Evbque" — Des Kindes er st er Schulgang! Heute treten wieder viele kleine Erdenbürger die Reise in eine Welt an. Geführt von treuer Elternhand, kommt der kleine Knabe, das kleine Mädchen zum ersten Maie in die Schule, in das Haus, das acht lange Jahre das Ziel seiner täglichen Wanderungen bleiben soll. Mit weichen Gefühlen banger Scheu oder kindlichen Stolzes schreiten die Kleinen neben Vater oder Mutter einher! Wie blicken die weil geöffneten Ktiidrraugen sich wagend um im Schnlsaale, wo die Aufnahme stattfiildct, wie ruhen die Blicke forschend auf dem Antlitz des Lehrers, der sie i» das künftige.Heim, in das Klassenzimmer ge führt hat! Der Lehrer! Das ist also der Mann, von dem die Eltern to oft gewrochen. ältere Gerchwister io o,t erzählt, mit dem die Kindermädchen nur so ost gedroht haben? So also sicht ec aus! Ob er wohl böS ist! Heule noch nicht! Also warten wir. Wie bald ober wird das Füßchen nicht schnell genug zu ihm trippeln, das Händchen nicht schnell genug sich ihm entgegenstrecken zu können? Bald wird das Kind den ganzen Tag nichts Anderes „ reden wissen, als von seinem Lehrer I Ja, ihr Eitern, wißt ihr es wohl, heute führt ihr ihm euer Kind zu: von heute an tragt ihr nicht mehr die Sorgen der Erziel,ung allein; der Lehrer trägt sic mit euch. Aber ihr sollt und müßt auch noch mittragen. sollt sie ihm nicht allein überlassen. Bedenkt das wohl und handelt danach, wenn daS Werk der Erziebung nicht tchlschlagen soll! Aber nicht nur einen Tbell eurer Pflichten übertragt ihr auf de» Lehrer: von benie an thcilt ihr mit ihm auch die Freuden der Er ziehung, die Liebe eurer Kinder. Und wohl dem Kinde, das neven vaS Bild von lieb' Väterchen und Mütterchen auch bald seinen Lehrer in daS kleine Herz einichileßt! Heil der Kindcrkchaar. deren Herzen sür ihren Lehrer ebenso schlagen wie sür Vater und Mutter I Nnd glücklich der Lehrer, der durch die Liebe seiner Schüler die Brücke gesunden zu den Herzen der Ester»; denn nur wo Elternhaus und Schule sich vereinigen zu treuer Arbeit, Hand in Hand gehen in der Erfüllung der Pflichten gegen die Kinder welt. nur da kann der Erfolg den großen Mühen der Erziehung entsprechen. — lieber das Dresdner Straßenkehren sind in mehreren hiesigen Blätter» harte Klagen laut geworden: man hat besondeiS die Reinigung der Pragerstraße „talenllos" genannt: an der zuständigen Stelle wisse man ostenbar nicht, daß an den Bahnhöfen der Verkehr Morgens am allecstärksten sei : wen» die Leilung des KebrmcsenS „intelligent" disponire. müßte sie die Reinigung der Pragcrstraße derestS »m 5 Uhr in Angriff nehmen, damit sie bis spätestens halb 7 Uhr fix und fertig sei. Dieses ab- iprecheiide Unheil gab uns Anlaß, uns an der zuständigen Stelle, dem Tiesbauamte. über die städtischen Eiinichtungen beim Straßen- kehien zu erkundigen. Wir erhielten eine Auskumi, die >ene Klagen als gänzlich iinbegrünoci erscheinen lassen. Der Urheber der Klagen muß darnach ein gehöriger Langschläfer sein, sonst wäre ec nicht von ganz und gar nicht ziureffendcii Voraussetzungen ausgegangen; denn das, was ec erst als erllrebeiiSweclh verlangt, daß nämlich zu B ginn des Morgenverkehrs um 7 Uhr die Pragerstraße fertig ge reinigt sei, geichieht längst. Nicht erst um 5 Uhr früh, wie er verlangt, sondern bereus »m 4 Uhr wird im Winter wie !m Sommer mit dem Stcaßenkchren begönne». Ja, an Sonn- und Feiertagen treten die Kolonnen Straßenkehrer bereits um 3 Uhr Nachts in Thätigkeit. So intelligent ist am Ende das Tiesbauamt auch, dag es seine Kehrmaiiiijchasten von alleine ans die wich tigsten Straßen richiig vertheist und die Zahl der Straßenkehrer nach den leweiligen VerkehrSvcrhältnissen, die den Grad der Ver unreinigung bedingen, entsprechend hoch bemißt. Die verkehrs reichsten Straßen sind sämmlltch asphaltirt, sie liegen hauptsächlich in der Nähe der Bahnhöfe und im Eenirum der Stadl. Diese i verkehrsreichen Asphaltstraßen werden nun schon seit Jahren von früh 4 Uhr ab mit soviel Kehrmannschaslen belegt, daß ihre erste, die sogenannte „Hauptreinigung", bis spätestens um 6 Ubr. also bevor der Verkehr anhebt, beendet ist. Das ist die erste Morgen toilette der Asvhaltstraße. Das bei Reinigung der Asphaltstraßen cirrgewendete Verfahren durch Waschen mittelst hcczugefahrenen Wassers und Abschieden mittelst Gummüctucber har sich auch wahrend der trockenen Jahreszeit, in welcher die Asphaltstraßen leicht zum Stäuben geneigt sind, so vortrefflich bewährt, daß von einer Slaubeittwickeluiig während der Reinigung gar nicht die Rede sein kann. Mit Rücklicht auf die Größe des Fuß- und Fährverkehrs findet aber ans de» Hauptstraßen eine tagsüvec sich wiederholende Nachreinigung statt, und daß eine solche zu den un bedingten Nothwendlakeiten gehört, dürfte jedem unbefangenen Beobachter ohne Weiteres einleilchteir. Nicht unerwähnt bleibe es, daß auch auswärtigen Behörde», deren Vertreter Gelegenheit hatten, sich von der GcündÜchkeit und Zweckmäßigteit unserer Straßenreiiiigung zu überzeugen, sich aiierkeiiirenswerth darüber geäußert haben, ja daß bereits vielsach die Dresdner Rcinigungs- einrichiniigcn in besonderer Beachtung der verhältnißmäßig nied rigen Kosten für andere Skädce als Muster in Aussicht genommen sind. Ein bischen Raiioniiiren ist ja ganz hübsch, aber es muß nur etwas Sinn und Beistand haben. — Gestern feierte :rle Herr Fabrikbesitzer, Rienrermeistcr August 40jähriges Bürger- und Meisteciubiläum. Der ZL * r» - L S,-r 4k* -- er Jiiiittiigsoolsiand der Sattle»- und Rienierinnuiig überreichte dem Jiibilar unter herzlichen Glück- und Segenswünschen einen pracht vollen Blumenkorb. — Die Dresdner Liedertafel veranstaltet am Donnerstag im Vercinshaus einen Lieder- und Unter Haltungsabend mit Theateraussübrung und Ball. — Am Arttonspiatze gerietheu vorgestern Abend nach 8 Uhr zwei anicheinend de», Arbeiierstnnde angehörige Leute inStreit. wobei der Eine daS Messer zog und leinen Gegner im Gesicht der- c>r( verletzte, daß derselbe stark blutete. ES entstand ein bedeutender nähniallslauf und schließlich erschien ein Gendarm, der die bc'een Kaiiipsliähne arretirte. ^ Vorgestern Abend gegen 9 Ubr rückte eine Fenerwehr- Avmciliiiig nach dem Elba nai an der Marienbnickc a»S. Da selbst war ein Brctiwagcn durch aus ihn geladene heiße Schlacken in Brand gerathcn und dadurch die Auijatzbretier des Wagens be schädigt worden. — Vorgestern hat ans der Werst der Sächsisch - Böhmischen Dampsschifsscihrls-Gciellschast in Blasewitz der Siavellaus des neuen Eildauipsers „Hohenzollern" statlgeslinden, wobei Herr Direktor Kiichenbuch die Ai»p>ache hielt. — Ganz vortreffliche Univerial-Hans- und Rciieteopfen führt die hiesige Storch-Apotheke, Pillintzecstraße. Dieselben finden Verwendung nicht nur direkt als beste M a g e» tr o p i c n. son dern auch zur Verbesserung der oft recht fraglichen Branntwcin- sorten, die man unterwegs in kleinen Windschatten, als Nordhäuser, Cognac, Kümmel, Pfefferminze re., vorgeietzt bekommt. Etwa 15 Tropfen des erwähnten UnwersalmittelS zu einem Gläschen dieser Branntweine zugeietzt, geben einen gut bekömmlichen Magen bitter. Aber auch selbst kann sich die sparsame Hausfrau euren guten nerven- und mageiistärkendeii HausichnavS aus diesen Tropfen Herstellen, welchem Produkte man mit gutem Rechte den Namen Seelenwä rmer beilegen kann. Man läßt sich in einer Flasche 290 Gramm reinen Octqrädigen Branntwein, am besten aus der Apotheke, holen (Pieis etwa 40 Psa.). Dann wiegt man sich M> Gramm (oder ein knappes halbes Pfund) Hnt- oder Stückenzuckkr ab und löst diesen in irdenem Topfe in '/> Liter --- 2'/- Obertassen heißen Wassers aus, laßt einmal gul auf kochen, schüttet den Inhalt eines Fläschchens llniversaltropien actulll, gut verkorkt uno tüchtig linigeschuttelt und läßt sre stehen, bis sie völlig erkaltet ist. Will man den Schnaps etwas dunkler haben, läßt man sich in einem Fläschchen tür 5 Psg. Zuckercouleur kommen nnd Ihul etwa 15 ins 20 Tropfen oder ie nach Bedarf Hinz». Für etwa 1 M. hat man nun eine Roth- weinslasche voll des vorzüglichen Magenichnnpses. — Leipzig, 25. April. Gestern Abend zwischen 11 und 12 Uhr wurde der 1873 zu Langenleuba geborene und m L.-Plag- witz wohnhafte Güteibodenarbeiter Paul Emil Schumann ohne Besinnung aus dem Geleise liegend angetcoffen. E»> herdei- gerusener Artt konstatirie Quetschung der Brust. Schumann wurde alsbald in's Krankenhaus zu L.-Plagwitz geschafft, woselbst er heute früh um 7 Uhr verstorben ist. — Der Zimmermann Sieler aus Kraiisdors ist beim Herabnehmen einer Fahne von dem Dache des Lehinann'schen HauseS am KönigSplatz aus das Trottoir herab- gestürzt, wobei er sofort den Tod erlitt. — Dann hat das süni- lährige Mädchen des GutSinspektors Wurz auf Rittergut L.-Schleubia mit anderen Kindern an rin« hochgestellten Schnee
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite