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Dresdner Nachrichten : 25.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 33-34 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-25
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.04.1897
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z«is«'mia»il»lc„ ,s>'i ». mich iPpndkttm »aris nur,e«n Aoniiilbkialilima. >«ktindl,u»,k>> ucbmk» ILmmMt» E. vawfia'Ie Nttnvncciitunmir qi, B«r«»latter w^n mst w Via - Wiüi,8»»r-» DU rr»«tz»rr «»chrichlc» ers»»t««>> ,«,N« «°r,ku«. 4L Jahrgang. <?«, aA>^i' L«Dresden,1887 Slmov» I»n«—l«;ii (im OoaLrum ior 8u»ll). VanLÜr:>Uli,>« »Mvlstiwäs-Lötsl kür Oesobälts- umt Vsr^iiU^avKX- Itvisoiiäo, k'limilisn >m>! Touristen. Vutv» II« ^ Liirxroil. ssilsuvr. L lelntismllliiilj lOi. k. 8llgei' V^U«i» ompüohlt I>08tzrei>ilt'8ts ill- null MlMnü. VVains, Ok-Mipassnsr oi^snsv I>iü>rik»t, Spirituosen unä onxljüchs viere. >n «No» H»e>»«i>», »»ua v«rck»n v,r»»k»n. »s Vrv««l«n, 8e«8tran8« 5, I. r«> i ii?. I. «»»ueeo-krpollll«, NU »II« A»It,iir«o. ! II, V>>I«t-V»r>l,»r «Ir >I>« Üro«In«r ?I>s»t»r. HI. rir<>Itt»n-K»>>lr»Il« unlir s»r»nti». IV. U»r N »«»>,. ü»»il«,>»u«rl,. vlL8VLLroN jväsr Säst un» äen dsiiontanilntsn Ola.-iliütton äs« kn- nn«l ^neliuiäe». ompssülsn in rsielihrrltixor -tnsvalll Illlll « Xüjl. liasliül'ülltiilüil, kVvani»nItt II. lk>rn«i»»^I,-,1«->I« III». V»«»1iA»a ai»«» UM l»i!iii>«ir llsiiltt>m°-»eiisiiri:ii. siWiileilimig-, llii«,,-»^ krlstiitrlM 1'üp-zclipj L 8v!in«iÄ«v A TLvLU»UT»L»R vH« r« «lian mittiannan kankan ^ "-> -- 8vIiVl1«;l5itv»'«8v IN. «r. 114. Umtriebe England». li ill« Mil««« ksrli« w« käm-iMl« ri diliigrl« prilm. Hafnachrichte», Kunstausstellung, Sächi.-Thüring. Ausstellung. Landtagswahlen, IMuthmaßliche Witterung: i L»»»l»4«»«i »>7^ t«I,,,.:i Schlachwiehhof, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. I Trübe, naß, wärmer. DUNilllljl, »1^1 Il> VoMtsLe». Unter den politischen Nachrichten der letzten Tag« ist eine kurze Notiz de» Inhalt», daß der englische Parlamentsuntersekretär Mr. Curzon in Berlin eine l'/rstündige Unterredung mit dem Staatssekretär de» Auswärtigen Frhrn. v. Marschall gehabt hat, so gut wie ganz „»beachtet gebtiebrn. Gleichwohl ist bei einiger» matzen tieferer Betrachtung der Dinge nicht zu verkennen, daß der bezelchnete Vorgang zu den wichtigsten gehört, die sich überhaupt auf dem internationalen Gebiete neuerding» abgespielt haben. Die Berechtigung diese» Urtheii». auch ohne daß der nähere In halt der zwischen den beiden Staatsmännern gepflogenen Ver handlungen bekannt ist, ergiebt sich au» der ganzen Art, wie Eng land im Augenblicke sich den schwebenden Problemen der hohen Politik gegenüber verhält. Man kann den Standpunkt, den Eng land elnnimmt. nicht wohl ander» bezeichnen, al» daß e» sich an schicke. seine .Ansprüche" in aller Welt zu liquidiren. Darauf deuten sowohl die immer klarer hervortretenden Bemühungen des londoner KabinetS. der Türkei, nachdem kaum die ersten Anzeichen einer für die griechischen Waffen abträglichen Wendung de» KriegSglÜckS hervorgetreten sind, zu Gunsten Griechenland» in den Arm zu fall«, und dadurch alle anderen unzufriedenen Elemente ebenfalls zum Aufstand zu reizen, al» auch die kriegerischen Vor bereitungen der englischen Regierung in Südafrika. In Südafrika sind die Dinge bereit» soweit gediehen, daß ein starkes englische» Geschwader in die Delagoabay eingelaufen ist, zu dem ganz offen baren Zwecke einer kriegerischen Demonstration zunächst gegen die TrauSvaalrrpublik. Daß aber daneben die englische Absicht noch weiter reicht, zeigen die jüngsten Eclläruugeu de» Premierminister» der Kapkolonie. in denen er mit einem ziemlich unverhüllten feind seligen Nachdruck feststellt, daß England entschlossen sei, seine Stellung al» Vormacht in Südafrika aufrecht zu erhalten. Wer di« englische Redeweise kennt, weiß, daß ln jenen Worten eine Spitze gegen Deutschland enthalten ist. Jedes Mal, wenn ein Engländer in offizieller Stellung von der „paramount pover" in Südafrika spricht, schnellt er im Geist einen Pfeil nach Berlin hinüber. Unter diesen Umständen sollte man eigentlich meinen, daß Herr Curzon keinerlei Veranlassung gehabt habe, nach Berlin zu gehen, außer um sich zu entschuldigen. So Etwa» fällt aber einem englischen Staatsmann ebenso wenig bei wie Herrn Bash- sord. Statt dessen haben die englischen Staatsmänner mit ihrem genannten liebenswürdigen Landsmann die »berechtigte" Eigen- thümlichkeit gemein, daß sie in demselben Athen,, mit dem sie Deutlchland Sottisen sagen, um seine BundeSgenossenschaft werben. Deshalb hindert auch nicht» die Annahme, daß Herr Curzon trotz der Verschärfung der Lage in Südafrika den Freiherr» v. Marschall ausgesucht hat, um ihm neuerdings die »Vorthelle" zu Gemüthe zu führen, die Deutlchland aus einer Handtnhand- politik mit dem Kabinet von St. James «blühen müßten. Die Wahrscheinlichkeit, daß die englische Regierung durch Herrn Curzon auf's Neue mit Deutschland habe anbändeln wollen, ist nach Lage d« Verhältnisse so groß, daß die öffentliche Meinung tni Reiche ein entschiedene» Recht hat, üb« die Aus sichten. die derartige Versuche in Berlin allenfalls haben könnten, auihencische Aufklärung zu fordern. Die Gefahr liegt nahe, daß England alle Minen sein« diplomatischen Jntrtguen springen läßt, um bei einem Weitergreifen de» von ihm selbst geschürten orienta lischen Brande» Deutschland auf seine Seite zu ziehen. Recht bezeichnend für die tieferen Absichten England» ist die Aeußerung «ine» Transvaal« Blatte», da» vor einigen Tagen der Meinung Ausdruck gab, die englischen Rüstungen in Südafrika brauche man keineswegs al» ausschließlich gegen die Transvaalrepublik gerichtet anzaseherr. Der griechisch-türkische Krieg werde in seinem weit««, Verlaufe einen allgemeinen europäischen Konflikt Hervorruf«, und für diesen Fall bereite England ein« ausreichende Berthetdigung sein« südafrikanischen Stellung vor, die in einem Weltkriege eine bcheutsamr strategisch« Basis für England bilden würde. Unter dielen, erweiterten Gesichtswinkel begreift sich die ganze Größe de» Risiko», da» für uns ln diesem Augenblicke von dn richtig« Stellungnahme gegenüber dem London« Kabinet abbängt. Nur wenn unsere leitenden Staatsmänner sich gegenüb« den Lockungen der englischen Sirene die Ohre» mit Wach» verstopfen, wird Deutschland sicher sein, datz eS auf dem fturmbewegten Ocean d« internationale» Lage den richtigen Kurs lnnehält und da- Reichs- schiff nicht auf Klippen getrieben wird. ES ist hundertmal gesagt worden und darf als politisches Gemeingut der gelammten deutschen Ration angesehen werden, datz wlr von England nicht», gar nichts zu erwarten haben, während wir bei einem Eintreten für englisch^ uns fremd« Juteressn, unsere ganze Existenz aus da- Spiel setzen. Auch die Redensart, daß Blut fest« Halle al» Wasser, ist den Engländern gegenüber so schlecht wie möglich am Platze. Wie unsere »lieben Vettern" len sest» de» Kanals selbst üb« die anatti che deutsch-englisch« .Bluts verwandtschaft" urthrilrn. davon nur eine neuere Prob« aus ein« «»gesehenen englischen Wochenschrist. .Wir gerathen in Entrüst- wig". heißt e» in dem fraglichen Ergüsse, .wenn wlr un» erinnern, wieviel Blut und Geld wir zur Bertheidigung Deutschland» gegen seine» stolze» und mächtigen Nachbar verschwendet haben, und wir fühlen un» säst veranlaßt, die Stege Marlborough'S und Welling- ton » zu bedauern, die allein Deutschland vor d« Vernichtung be wahrt habe«, - rin« Vernichtung, die möglich« Weise zum Besten der civilisirten Welt gewesen wäre." WaS in aller Welt kann e» also sein, das unsere leitenden Kreise zn veranlassen ver möchte, England ander» al» kühl abweisend z» behandeln ? Der gewöhnliche Unterthanenverstcmd findet keine Antwort auf diese Frage. Indessen — der höhne Verstand der Verständigen, der sich in d« Diplomatie verkörpert und in der bisherigrn Behand lung d« griechisch-türkischen Frage so hohe Triumphe geseiert hat, könnte doch am Ende aus dem verwickelten Wege des logischen KettenschlusieS zu dn Folgerung gelangen, daß trotz Alledem au» der englisch«, »Freundschaft" für Deutschland Rosen zu pflücken leien. Die Furcht vor ein« solchen Möglichkeit ist c». die die nationalen Politik« Bismacck'sch« Schule bei uns nicht schlafen läßt. Sagen wir es doch einmal ganz offen heraus, was die öffent liche Meinung im Reiche mit Unruhe und Unbehagen «füllt, wo durch tn die internationale Lage rin mit fatalistischer Kraft wir kendes Moment der Unruhe hineingetragen wird: es ist der bis herige Mangel ein« unzweideutigen Stellungnahme der deutschen Reichsregterung in dem Sinne, daß die deutsche Politik in der Orientsragc- gewillt sei, sich an der Seite Rußlands zu halten. Es fehlt bislang an ein« bestimmten offiziösen Kundgebung nnch dieser Richtung. Was bisher üb« das Zuiammenaehen Deutsch lands und Rutzlands im Orient geäußert worden tst. waren nur Vermutbungen, die allerdings neben einigen äußeren Umständen daS gewichtige innne Moment einer vernünftigen deutschen Jn- teresienpolitik für sich batten. Die Beweiskraft all« diei« Aus führungen für die wirtlichen Absichten der deutschen Politik «fährt aber leider eine unerwünschte Adschwächung dadurch, daß die .Kceuzrtg." sich nachträglich an hervorragender Stelle bemüht, die poltthche Bedeutung der Wiener und Petersburg« Kaiserzniammen- kunft auf Null zu reduziren. Außerdem «hält sich mit einer be fremdlichen Hartnäckigkeit das Gerücht, daß Kotier Franz Joseph seinen Besuch in Petersburg ausgeschoben habe. Das sind freilich Alles Dinge, die deutsche Politiker ganz kalt lassen würden, wenn sie gleichzeitig die feste Ueberzeuaiing von dem Vorhandensein eine- zielbewußten, unbengsainen RegiernngswillenS in d« aus wärtigen Politik haben dürften, wie « zu Bismarck s Zelt seinen Einfluß mit nie fehlendem Erfolge geltend machte. Es wäre darum dringend zn wünschen, daß die Reichsregterung fürder keinerlei Zweifel mehr über die Art der »Jnltradirung" ihr« aus wärtigen Politik auskommm ließe. Ein klares deutsch-russisches Stichwort für die Behandlung der Orientfragen würde nicht nur tm Reiche selbst erlösend und beruhigend wirken, sondern die ganze internationale Lage klären — auch Oesterreich würde dann nolh- gedrungen alle englischen Strebungen über Bord werfen müssen — und die englischen Hontgsncher endgilkig aus Berlin verscheuchen. Warum giebl die deutsche Reichsregierung ein solches Stichwort nicht aus? Die bange Frage schwebt auf den Lippen all« Patrioten, die nach ihrer gewissenhaften Nebnzengung in dem Festhalten an den bewahrten Grnnviätzen der politischen Schule des Fürsten Bismarck üas einzige Heil für Deutschland auf ables bare Zeit zu erblicken vermögen. Kervichretb- und Aerulprecki-Bertcktte vo n 24. April * Berlin. Prozeß Pete,-. Die Disziplinarkammer «kannte auf Dienstentlassung und legte Dr. Peters die Kosten des Per fahrenS auf. * Paris. Der Agenec Havas wird ans Volo, Nachmittags 4 Uhr, gemeldet, daß die türkischen Auskläningspatrouillen tn Sicht von Larissa angekömmcn sind. Prinz Konstantin und der Stab haben Larissa verlassen und sich „ach Pharsala begeben. * Athei,. 6 Uhr Äbds. (Havas-Melbnng.) Alle telegraphi scheu Verbindungen mit Larissa sind unterbrochen. Die griechische Acmee zieht sich in völliger Ordnung zurück. Fremde Kriegsschiffe sind von Pholnon signalisirt. Die Eriegung ud« die Nachrichten aus Thessalien ist groß, es hecricht jedoch überall Ruhe. Berlin. Der Kais« ließ am heutigen Todestage des GeneralfcldmarschallS Grasen Moltke in der Kapelle zu Gnetlenau einen kostbaren Kranz mit Widmungsschlelfc aus den Sarg Moltke's niednlegen. — De, Kaiser hat den Prinzen Heinrich mit sein« Vertretung bei der im Juni itattfin-enden Jubelfeier zu Ehren der Königin von England beauftragt und ihn, zur Reise dortbin den Kreuz« »König Wilhelm" zur Verfügung gestellt. — Gennaladjutnnt v. Hahnke, Oberhofmaclchall Gras Eulendurg und Geh. KabinetSrath Dr. v. Lucanus «hielten das Äroßkreuz des österrkichischkn Stepbansordens. Generalleutnant v. Plessen u.id Oberstallmeister Gras Wedell den Leopoldorden, der Gesandte v. Kiderlen-Äächt« erhlclt die Photographie des Kaisers Franz Joses mit eigenhändig« Unterschrift. Außn dem österretchischen Minister präsidenten Grafen Badeni «hielt auch dn ungarische Minister Präsident v. Banffy das Grobkreuz des rochen AdlnordenS. — Herzog Friedrich von Anhalt begeht morgen sein SVtährigeS Mtlitär- lulitläum. — Die Ernennung des früheren Ministers des Jnnem v. Köller zum Obnpräsidenten von Schleswia-Holstrin ist jetzt end- 'rnt. — Die Mitglied« der bei dem Centralausichuß giltia, verein! ge ,t« JnnunaSverbünde Deutschlands betheiligten Verband» Vorstände, sowie diejenigen d« ständigen Deputation des Innung» auSschusse» vereinigt« Innungen Berlins haben für den in nächst« Woche hier statlfmdenden Handwerkntag bereit» Stellung genommen. In ein« von ihnen obaehaltenen Ansammlung wurde einstimmig beschlossen, die fakultativen ZivcmaStnnungen des Regierung»«,twurs» ebenw wie den Antrag de» Abgerodneten Gamp al» ungenügend und für die Interessen des Handwerks schädlich abzulehnen und an der Forderung der obligatorischen Zwangsinnung unbedingt kestruhalten. Berlin. Nor dn Kaiserl. DiSziplinarkamm« für Beamte der Schutzgebiete begann heute die Dnhandlung gegen dm Retchs- kommlssar z. D. Dr. Karl Peter». Die Verhandlung war öffent lich; die Oeffentlichkrit wurde nur bezüglich einer Aeußeruna. die der Angeklagte Im hiesigen Hotel Bristol gethan hat, ausgeichlossen. Dr. Peter» «klärte auf Befragen de» Präsidenten, er bekmne sich nicht für schuldla. Er «klärte ferner: Als ich nach Kilimandscharo kam. wurden mir von dem Sultan Mnndure, wte dies dort so üblich, zwei Negerinnen zum Geschenk gemocht. Ich selbst wollte >t« Eine zu periönlichen Dienstleistungen bet mir behalim, die wieder znrückschlckm: die Zweite bat. ebenfalls dableibm Ich unterhielt mit der Erster«, intimen Verkehr, wäh- dtr Andere dem v. Pechmann zur Verfügung stellte, lt darauf bekam ich von einem anderen Häuptling ein «mädchen zum Geschenk. Präfldrnk: Diese» Mädchen soll rgewöhalich schön gewesen sein. Peter»: Sie war wenig« tgllel : De >-. Z -- schön, al» von schönem Körperbau. Präi.: Wie all war wohl das Mädchen? Pelers: Etwa 20 Jahre. Präs: Diese - soll n»f dc> Station gewissermaßen die Rolle eine- Freudenmädchens rin genommen haben. Peters: Das kann ich nicht ingen; indes; ich habe nur in der ersten Zeit mit ihr verkehrt. - Tie Aufhängung Mabruk'S erklärte Peters damit, daß sich derselbe Diebereien und insbesondere einen frechen Einbruchsdiebsiiht habe zu Schutbcn kommen lassen. Es sei nothwendlg gewesen, ein Ezenivel zu statuiren. Er fei dazu bercchiigt gewesen, da er nach seiner In struktlon unumschränkte Disziplinargewalt über alle Schwarzen gehabt habe. Peters gab zu, daß Johanne? eS obgelehnt habe, an dem Kriegsgerichte mitzuwlrken, welches die Todesstcaw anssprack, und daß sich Leutnant Bronsart v. Schellendorss geweigert hatte, die Hinrichtung zu vollziehen, weshalb er sie durch den Lainreth- gehilfen Wiest vollziehen ließ. Was die Mißhandlung der Neger Mädchen anlangt, so berichtete Peters, daß eines Tages drei Ncgcr- müdchen aus der Station verschwunden gewesen seien. Er habe deshalb einen Trupp Soldaten zn dem Häuptling Malamiama gesandt, da er die Weib« bei diesem vermnthete, mit der Aiiffmder ung, die Weib« herauözugeben. Malamiama habe die Soldaten verböhnt und ihnen impertinente Reden sagen lassen, iodaß er einige Granaten gegen das Dorf des Länpllings gesandt habe. Letzterer habe zunächst um Frieden gebeten, dann aber eine Herausforderung an ihn gerichtet. Da sich Malamiama mit seinen Soldaten ichlicßllch znrückzog. ließ Peters das Doci in Brand stecken. Malamiama sei ein Usurpator gewesen, er habe seinen ältesten Bruder vmaat und sich selbst zum Herrscher aufgeworfen. Peters setzte den ältesten Bruder wieder ein und schloß Fctcden. Gleich da-i rauf seien die drei entflohenen Weiber wieder zurnckgekommen: sie leien thatsächlich bei Malamiama gewesen. Ei habe sie alle Drei auspeik- schen lassen und außerdem üb« die Eine die Keltenstrase verhängt,' da diese fremde Stämme aufgesordert haben solle, in die Station einzudringcn. Peters gab zu, daß die Mädchen sehr bluteten. Die jenige, über welche die Kettenlnnl verhängt war, entfloh abermals und wurde, nachdem sie zwei Tage darauf wieder eingcfangen worden war. zum Tode vrrurtheilt und hingcrichter. PcrerS er klärte das damit, daß er befürchtete, daß das Mädchen mtt dem Feinde konsviriren könnte. Die Lage der Expedition sei eine sehr, gefährde e gewesen, und er habe das Mädchen hinricht«, lass«,, müssen im Interesse d« Sicherheit. Auf den ferneren Anklage-! Punkt, daß « dem Herrn v. Sooden und dem Auswärtigen Amt berichtet habe, die Einrichtung iei mit Zustimmung aller Herren der Station von demBesehlshaber der SchntztrilPpe vollzogen worden, bemerkt Dr. Peters, daß er die Zustimmung angenommen habe, und wenn auch Wiest nicht der Befehlshaber der Truppe war. so könne man ihn doch als den Vertreter der Truppe iciner Bedecke ung betrachten, da sa Bronsart v. Schellendorff nicht direkt da-^ gegen vrotestirt habe. Die Anschuldigung, daß er den Ingenieuren M'ttelstädt und Hermes gesagt habe, ec habe einen Diener bin-, richten lassen, well Vieser mit der Konkubine ein« seiner Offiziere! verkehrt habe, bestreitet Peters. ! „ «. Köln. Tic »Köln. Zta." meldet ans Kanea van heute: Die x-,-» Admirale forderten die gnechifchen Truppen aus, die Straße von " Snda nach dem Fort Jzzedin sreizugeben. Gestern war dort eine englische Abtheilung durch griechische Truppen am Marsche per hindert worden. Breslau. Heute fällte die Strafkammer das Urtheii gegen den Verleger der »Volksmacht", welcher für seinen Redakteur eine Geldstrafe bezahlt hatte, und deshalb wegen Begünstigung ange- klagl worden war: die Strafkammer konnte eine solche in dirier Handlung nicht erblicken und sprach ihn frei. Pole n. Die hiesige Strafkammer verhandelte heute gegen den Chefredakteur des .Courier Posnanskr" Dr. Kantecki wegen Verächtlichmachung von Staatscinrichtungcn und obrigkeitlichen Anordnungen. Wegen dnselben Delikte ist der veranlwortliche Redakteur desselben Blattes Smolinski, der beim »Courier" auch als Setzer beschäftigt ist. bereits vor mehreren Monaten verurtbeilt worden. Die StaatSanwastschast nnd die Beichinßkammer waren der Ansicht, daß Kantecki nur als Strohmann an-nfchen sei. Die Strafkammer hielt die Bestrafung des verantwortlichen Re dakteurs für allein zulässig und tprach Dr. Kantecki frei. Beuthen i. Schl. Anläßlich der jüngsten GrubcmmMe findet gegenwärtig eine Generalbefahruna aller Grude», der fiSka lischen wie dn privaten, durch eine Ministerialkommissivn ans Berlin statt. Karlsruhe. Seitens der Stadt fand die offizielle Begrüß ung deS Kaisers Vor dem RathhanS statt. Der Oberbürgermeister Dr. Schließ!« hielt eine Begrüßungsansprache, in der er sagte: »ES ist uns lederzrit eine große Freude und Ehre, Ew. Majestät in uns«« Stadt begrüßen zu können, den hohen fürstlichen Herrn, in dem die Einheit. Macht und der Ruhm des Vaterlandes vn- köivert sind, in rin« Zeit ab«, in welcher dunkle Wolken an, polsttschen Hlmmel emporsteigen und fturmgepeilschte Wogen an der politischen Düne branden, sehen wir mit besonders innigen, Gefühl und mit besonderem Vertrauen zu dr-m Fürsten auf, von dem wir Alle überzeugt find, daß ihm nicht nur die Weisheit tnnewohnt, d« drvuenvcn Gefahr zn begegnen, sondern auch der Muth und die Kraft, den Frieden mit dem Schwert zu schirmen, wenn e» nicht ander» sein kann. Wir danken Ew. Majestät lich für die unermüdlich für die andere Sorge, ml' rr L- >rn FriedenSbestrebiingen, wir danken inn^g welche pflichttreu darüber wacht, daß d« deutsche Schwert nicht stumpf deutsche Schild blank blelbt und das wlrd und rostet." "" fachen Hoch auf als«, an knüpfend auch des sei. statt- . , , des deutschen Vaterlandes recht aezetyt. Was seine Bestrebungen zur Erhaltung des Friedens beträfen, w glaube er mlttheilen zu können, daß der Friede nicht nur unserem Vaterlande, sondern überhaupt den europäischen Völkern «halten bleiben werde. Die Erhaltung de- FriedenS sei ab« nur möglich aus Grundlage einer starken Arm« Fri finden möchten. Der lasse von d« Menge nach Schloß Kalten- naen, diese Mittel zu kommncn. im deutschen Volke Unterstütz»!, Kaiser wurde auf d« Fahrt nach dem S lebhaft begrüßt. Die Abreise de» Kaisers bronn «folgte Nachmittag» '/«8 Uhr. Wien. Da» ArmreverordunngSblatt meldet: Dn Kais« er nannte den Erzherzog Ferdinand Salvator zum Obersten, den Erz» «jog Ferdinand zum Oberstleutnant, den Erzherzog Leopold inand znm Ma?or.
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