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Dresdner Nachrichten : 01.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189705010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-01
- Monat1897-05
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 01.05.1897
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MO 48. Jahrgang. NoN>«r»r^i«l Sr. N»j»»«Lr »— XO.i». .0, Narsiverksuk I)e«»«>en, ^Urnsnlrt 2, Dresden. 1897 LEswrwrlMeremkser»«- ÜVÄVUtONÜ dMMle krem für Sslnklet«l«r, ztzzzmzr»- unä bsstsr On^Iität. Linrol-Varlmiik: >I.II>>I>MdMiUU «l«G>«<» io für Krübisdr snä Somwar ä«r rsuommirtostvn ckvutsotiva o. «ussliseksu t'sdrillsw »u billigsten Kreisen. W^rl^Är ESrvItr Sk S«k», O^pirpl-t» N, Pyrt. unä I. kt»?». KMv Mmdvl«!, Il-ntrütnW« 14. rrwu«»«x««»ue»v ß. Veiöix. VmeillisiiWtr. 34. MU" IVvAtzlivllvi» ^WG «0; Linlräuf« uv eLelmässigs, persönUclis a Uockssturiion in Uorli», LolMvll8vdLrmv MriMi'ik L. L. ?sl8vdko, W lllsSratsferstr I - (8lLlI1tlLU8). A» lüKFtz^ Oesterreich und Ungarn. Hofnachrichten. Dresdner Reichsverein Gefrieranlage. Stadtverordneten-! Muthmaßliche Witterung:! Ln,,,,^^-»,»7» 1 Ett n» dI T» L^»V» sitzung. Dampsschtsssahrl, Gerichrsverhandlungen. Internationale Kunstausstellung, .Garbter von Sevilla". I Heiter, warm- ! O UI. Festsetzung M einer s VsttMche«. Dt« in Petersburg laut und feierlich vor aller Welt bekundete Ueberrlnftimmung zwischen Rußland und Oesterreich in dm schwebenden Fragen der orientalischen Politik könnte für Oester- «ich vielleicht auch dadurch bedrutungSvoll werden, daß sie eine K10n»ng und Festigung der lnnerpotttiichen Lage im hadSburgischen Kalle,staatr in dir Wege leitete, indem die bt-ber wirkenden Hebel des Widerstand» gegen «ine gedeihliche Ausgestaltung der inneren Verhältnisse in der vsterrelchffch'ungarffchrn Monarchie durch dm Druck von außen her außer Wirksamkeit gesetzt würden. Da« ist «atürlich nicht so zu verstehen, al» ob von russischer Seite irgend welche auch noch so entkernte Einmischung in innerösterreichisch« Angelegenheiten al» möglich gedacht werden könnte. Davon ist keine Rede Ein gemeinsamer G.sichtSpunkt aber, der sich gleich mäßig kür Oesterreich wie für Ungarn aus den in Petersburg er zielten Erfolgen der Wiener Politik abhebt, sollte für alle Patrio ten beider Retch-HSlsten bestimmend für ihr inichste» Verhalten lein; da» ist die von Herzen kommende Dankbarkeit gegen Kaiser Franz Joseph Dü. der mit dem Feuer und der Begeisterung eine» noch in der Fülle der erstm Jugrndkrast stehenden Monarchen leine hohe Mission, Europa den Frieden zu wahren, ersaht und «rsüllt. Er ist «ln hehreS leuchtendes Beispiel edelster monar chischer Pflichterfüllung. daS der kaiserliche Herr in seiner Perlon darftellt ES gemahnt uns an das Vorbild, da« uns Deutschen im Reich« Kaiser Wilhelm l. gegeben hat und das uns noch heute im engeren Baterlande unser hochverehrter König Albert vor Augen hält. Eine so unbegrenzte Hingabe an die höheren Pflichten des monarchischen Amte», wie sie Kaiser Franz Joieph durch sein un ermüdliche» Arbeiten im Dienste drS europäi'chrn Frieden» be weist. strahlt eine siegreiche werbende Kraft aus. die die Anhänger de» mvuarchlichrn Prinzip» in ganz Europa die schweren Schlüge vergrAen mvcht. die das pflichtvergessene Verfahren der griechischen . K-nig-famiiie der monarchischen Autorität versetzt hat. Sollte DM da «icht mit Recht Hüften dürfen, dah auch die Völker Oester reich-Ungarn». denen doch die Segnungen der kaiserlichen Friedens politik in erst« Linie zugute kommen, denen die ganze Liebe und Fürsorge des Kaiser» gehört, bestrebt sein werden. Alle» zu ver meiden. wa» dem edlen kaiserlichen Herzen Sorge und Kümmernih zu bereiten geeignet ist? Die Antwort aus jene Frage durch eine selbst überwindende That zu gebe«, wäre vor Allem Ungarn berufen, dessen hartnürlige Obstruktionspolitik in der ÄuSgleichsfrage bisher die piöes rto rtsjstso« gebildet hat. die dir innere Politik der beiden ReichS- hälften nicht vom Flecke kommen lieh. Der Stand der Sache ist zur Zeit folgender. Die Erneuerung de» Zoll- und Handelsdünd- «isst» zwischen Oesterreich und Ungarn ist durch gegenseitige Kon- zetsivneu von Seilen der. Regierungen gesichert worden. Außer dem komme« «der noch aü» demielbrn Anlaß in Frage die Steuer gesetzgebung, daS Berhältniß der gemeinsamen Reichsbank, die Währung und die Berthetlang der gemeinsamen Ausgaben auf dt« beiden RrichSHSlkten. Auch über diese Segenstände ist Im Wesentlichen «ine übereinstimmende Auftastung in Wien und Budapest hergestellt worben, nur der zuletzt genannte Punkt, die Quotenfrage, bildet einen fortdauernden Stein de» Anstöße» iür Ungarn, den alle Bemühungen der Wiener Regierung bisher nicht au» dem Wege zu rüumen vermocht haben. Bei der erstmaligen Festfetzang der Quote tm Jahre 1867 wurde dt« Berhültnißztsser V: TU gewählt, die seither konstant geblieben ist. Inzwischen hat ober die fortschreitende Entwickelung der virthschafüichen Lage dahin Geführt, daß Oesterreich mit ^seinem Toprozenligen Antheil an den gemeinsamen Staalsausgaden skr Ungarn einen erheblichen Satz derjenigen Kosten mirträgt. die nach dem Matze der wirth« fchastliche« Kräfte beider Länder von Rechtswegen " von. Ungarn selbst getragen «erden müßten. Die Wiener Staatsmänner sind der Meinung. daß die Thallachen eine Erhöhung der ungarischen Quote auf ^Prozent rechtserttgen würden. Bet dem leiden- tchaitlichen Widerstand aber, den ikde, auch die geringste Hinaus- »düng de- ungarischen Beitrags bei den maghariichen Partei führern findet, ist man in Wien von einer derartigen Iixuung der Quote längst abgekommen und will sich mit der bescheidenen Erhöhung um b Prozeni begnügen. DaS Mehr, da» auf diesem vorgesehene Festsetzung der Quote durch herbeizusükren. Mit einer solchen Lösung der der Kaiser keineswegs einverstanden. Er befürchtet eine Schwächung der Autorität der Krone, da .... ... - . ... ^ ganze verwickelte rage ist somit dazu angethan, das iandeS- ewr eine «Lcywawung oec riruorriar oer »eronr, ist,, daß die ungarijche Opposition eine ihr nicht che Entscheidung mit der ganzen Nücksichtslosia! Krills bedenken würde. Ter ganze verwich elchSirage ist somit dazu angethan, das iand Kaisers Franz Joseph mit ernster Sorge zu zu entlasten, müßte unter den nde den Kaiser Frage aber ist davon mit Neckt vorauSzuirhen ist. nehme kaiserlli magyarischer Charakter der väterliche Herz erfüllen. Von dieser Sorge den Kaiser gegebenen Verhältnissen daS leitende Bestreben der ungarischen Politiker sein, wenn ander» sie von ausrichtiger Loyalität gegen die ehrwürdige Person ihre» Herrscher» erfüllt wären. Ohne in dieser Beziehung überschwengliche Erwartungen zu hegen, wird man doch «>ne gewisse Wendung zum Besseren ai» unmittelbare Folge der Petersburger Rene de» Kaisers nicht verkennen dürfen. Die ungarische Presse, die sonst nur z» leicht geneigt war. in Rußland »och den Erbfeind von 1810 zu erblicken, und gegen eine Politik zu weitern, die Oesterreich-Ungarn zum .Vasallen" d>s Czaren erniedrige, befleißigt sich in der Vesorechung der Peters burger Kaiierzusummcnkuust einer Wärme des Tones gegenüber Rußland, die sicherlich von der periönlicheir Verehrung Kaiser Franz Joseph'» und der Würdigung seiner erfolgreichen FriedenS- olitik nickt unbeeinflußt geblieben ist Allerdings bemüht sich Gras Apponyi, der Führer der ungarischen Natioualpartei, in den Wein der nßrgyarischen patrotischen Korrektheit ntrrprllation. die an neugierigen Petersburger Reise deS E» steht aber zu hoffen, Herr Banfsy werde den vorwitzige» Frager ebenso avserklgen, wie er Im Januar ds. I». den famosen Abgeordneten Kvssuth kalt zu stellen vcMand. al» dieser ihn wegen der Reise de» Graie» Mnra- wiew nach Berlin und Kiel inrrrvelllrte. Der ungarische Mintner- vräsident dürfte dem Graten Avvonhi klar machen, daß man Ereig nisse wie die Petersburger Äaisrrzusanimeiikunit als vollendete Tvatsachrn mit einer gewissen dankbaren Diskretion binnehmen und sich aus politischem'Takigesüdl hüten muß. das fest« Gefüge der bet solchen Gelegenheiten getroffenen Abmachungen mit krampt- haft detaillirten parlamentarische» Erörterungen zu durchlöchern. Vielleicht gelingt fe» Herrn Bansiy dann atkichzrtttg. die Zeit an cke zu lassen und die au, nbilckiich« günstige Srimm- srinep .LandSlerrir für den Susgtcrch nutzbar zu machen. Es Wäre auf jeden Fall ein nationales Armuihszeugniß für Ungarn wenn e» auf die Petersburger Kaisertage durch leine Schuld den Schatten fallen ließe, daß der Herzknswunich des Kaisers nach einer gedeihlichen Eiledigung der ÄuSgleichsfrage unerfüllt bliebe, und Kaiser Franz Joseph seinem RegierungSiubsiünm mit dem Pewußliein enkgegr»gehen müßte, daß die Liebe der Ungarn zu Ihm nicht groß genug sei, um seiner Srhniuchi nach ern paar Jahren der Ruhe im Innern, die der Kaiser bei dem letzien RabinrtSwechsel zum Ausdruck brachte, durch ein geringes Opfer zur Verwirklichung zu verhelfen. vvi oer ^asser^zu schütten mittelst einer äntrrprl Fragereien über Zwecke und Ziele der Kaiser- nichts zn wünichrn übrig läßt. Lege für Ungarn herauStämr. würde etwa 6 Millionen Gulden ^ d»n Ungarn macht hat, tdeitt an den gemeinsamen ^ Staatsmännern tn Budapest selbst al« der Billigkeit empfunden. E» ist daher daß der ungarische Ministerpräsident Baron gern rische Ministerpräsident Baron Banfs bereit ist, die Quotenfrage in einer den Fern streit»- nnv Fennvrech-Bcrtchte vo n 30. April * Wien. Die Abgeordneten Funke und Genossen überreichten den Antrag, die Minister Babeni. Gleispach, Glanz, Biltnsk, und Ledebur wegen gröblicher Pslichtvtrletzung durch den Erlaß der Sprachenveroidnnngen in Anklage,ustand zu versetzen. Der Antrag bebt h'rvor, daß nach Artikel lü des StaatSgrundgeirtze« die Alleinberechtigung über die Sprachen nur durch die Gesetzgebung und nicht durch willkürliche, einseitige Verordnungen einzelner Minister durchgetührl werden könne. Der Antrag weist darauf bin, daß die Verordnungen keine bindende Kraft besitzen, weil das RetchSgeietzblatt sie nicht veröffentlicht habe. Die Unterzeichneten Minister hätten sich somit eine, vorlätzlichrn Verfassungsverletzung schuldig gemacht. Aehnlichr Anträge brachten für die Deutsch- nationalen Kaiser und Genossen, sowie Schönerer und Genossen ein. Berlin. Reichstag. Bei lehr schwacher Besetzung de« Hauses wird dir Berathnng de« Invali vttätSver> tcher- unasaeled«- fortgesetzt. — Abg. v. Stumm tReichSp.) legt von Unfall- und Jn- dann gegen den Hert- , nvaltbimiSversichemngS» getekes wieder einzuichränlen. Gesinde, Handwerkern und land- wttchschasttichen Arbeitern die Wohlchat des Gesetze« wieder zu entziehen. Je mehr Renten bereits ausgezavit worben seien, desto mehr seien auch, allen diesen Kretkrn diele Wohlchaten zum Be wußtsein gekommen Dem Gedanken der Vorlage, den Provinzen mit vorwiegend landwirlhichaftlicher Bevölkerung zu Hilfe zu kommen durch andcrweile Vertheilung der Lasten, trete er voll- komm'n bet Aber weShalb mache man da nicht ganze Arbeit, weshalb schaffe man nicht unter Beseitigung der Selv>ittänvtgkeit der einzelnen Anstalten eine etnhetkliche Veiwallung. Der Antrag Plötz habe große Vorzüge, aber auch große Mängel. Tie Haupt sache bleibe iedensalls. zwischen den einzelnen Provinzen einen Ausgleich herdeizu'ühren und darüber solle man in der nächsten Session sich schlüssig machen. Dem Antrag Rösicke könne er nicht zustimmen. er schließe sich dem Anlrag v. Levepow an. die Vorlage an dir Unsallkommission zu verweile», niwl in der Absicht, daß ein Gesetz iktzl zu Stande gebracht werde, sondern um zu bekunden, daß die ganze Materie einer Norberothung bedarf und daß man nicht jetzt einige Punkte nur herausareifen dürfe. - Abg. Richter ein unabweisbare« Gebot i (stets.) steht dem Hertling'ichrn Vorschläge, die Bersichermigspsircht auch offenes Geheimniß, r aus die industriellen Ardester zu beschränken, sympathisch gegen- für seine Per-1 über. ES ser überhaupt ein Fehler des bestehenden Gesetzes, daß 'teuer Forder- e» olle ErwerbSzweige zu sehr nach drr einen Schablone behandle. äs der wesentlichen Zugeständnisse, die Gras Baden! aus den übrigen Gebieten der AuSglelchSsrage ge» hat. wird die bescheidene Vermehrung deS un^ariichen n- , . von den leitenden nicht setzl etnlge gen entgegenkommenden Weis« zu lösen. Auch der österreichische > obwohl u A. die Landwirthschast auch ältere und schwächere Ar- tärath würde, soweit sich die Lage heute übersehen läßt, beiter immer noch irgendwie zu brtchäfrigen vermag, während die rlich einen Strich durch eine Rechnung machen, die von den > Industrie in der Regel Anspruch auf die volle Arbeitskraft de in Wien und Budapest gemeinschaftlich aufgrsti-üt' Arbeitnehmers mache. Unannehmbar lei seinen Freunden die Zu- " sammenwersung der Fond-, wie die Vorlage sie vorschlägt. DaS würde da« Grad der Selbstverwaltung sekn Dasselbe gelte von dem Gedanken einer Cearralanstalt. — Rrdnrr meint, daß de», «egen irk>r Erhöhung drr Quake, und ihre Hemchaft über sie man in Ostpreußen mit der Bewtlltguna von Altersrenten sehr Gemutber ist ln der Quoienfraae io stark und allgemein, baß die freigebig war. um die Lasten der Armenpsirge in den GutSbezirken eidrriritlgen Regierungen noch immer nicht den entscheidenden zu vermindern. Auch die Beiträge leien nicht prompt ein- ' hrstl aewagt haben, die Ausgleichsvorlaaen vor die Parlamente gegangen, alles da« müsse doch erst einmal gründlich untersucht „gen. Die neueste Version über die wahrscheinliche Ent«, werden. Der Antrag Plötz Ichiage den Interessen de» Mittel «lnrg der Angelegenheit lautet, daß nach Feststellung der Un- > stanves in'S Gesicht, er wolle die Kosten der Pflichten aus den llichkeit einer Einigung selten« der Quotenbeputationen beide . ArdeltSverbältniften übertragen au c .. .. > MH, dle Annabme de» Antrags und gutgthelßrn wäre. Nur tm ungarlichen Parlament liegen die Dinge anders. Die Opposition wüthet und tobt dort nach wie vor, in völlige» Empfindungslosigkeit gegenüber sachlichen Grün- WV,'?' inuuge» ihre Entlassung einreichen würden, um die für die nai gründliä Interessen der Pflicht Igrmelndeit. In Preußen stütz eine Erhöhung der Ein kommensteuer um etwa 50 Prozent nöthia machen. Man würde alle Elnkommensteuerzahler, die nicht Arbeitgeber sind, belaste», die Arbeitgeber dagegen und namentlich auch Grundbesitzer ent lasten. Ter Antrag Rösicke iel allein annehmbar, weil ec etwa« Vorschläge, was in vieler Session noch erledigt werden könnte. Tie Regierung würde iedensallS die Verantwortung tragen, wenn nicht einmal dieses Wenige erreicht würde — Staatssekretär v. Bötticher bittet, alle vorliegenden Vorschläge an die Kommission zu verweisen und führt dann dem Abg Molkenbnbr gegenüber aus: Wenn bisher dle Arbeiter mehr bezahlt als sie empfangen hätten, so liege das eben in dem Kapitaldeckungsversahren: sobald erst der Beharrungszustand erreicht sei. ändere sich das Herr v. Levetzow habe an der Vorlage eigentlich nur die Vorschriften über die AussichtSbesugniß bemängelt, aber Neichsversichenmgsamt sowohl wie die einzelnen Regternngen hätten eine verstärkte Aus- sichtSsührnng für geboten erklärt, weil einzelne VersichernngS- anstatten zu luxuriös wirthschastelen. Eine ordnungs- und sachgemäße Verwaltung müsse gesichert »in Dem Anlrag Plöp könne er die Aussicht auf Annahme seitens der verbündeten Negier' ungrn nicht eröffnen, den» er gestalte die Grundlage de« ganzen Versicherungsweiens völlig »m, die Grundlage nämlich, das; Ar beiter und Arbeitgeber selbst gemeinsam für diese Fürsorge die Lasten trage». Was den Antrag Rösicke anlange, so seien die, Punkie. die derselbe herauSgreise, keineswegs die resormbedürstigsten. Jedenfalls nehme man mit diesem Antrag die Rosinen ans deni Platze (Heiterkeit), das Nebriqe wird dann einfach liegen gelassen werden. Er bitte deshalb, den Weg des Antrags Rösicke nicht rinzmchlagen. Daß man heute »och z» der allen Liebe. Beschränk-! una auf die Grofsindnstrie, zurückkthren wolle. wieHertlina es vcr-' lange. daS habe er kaum geglaubt, eö wäre das auch sehr schwer zu machen und wäre Denen gegenüber zu verantworten, denen die Woblihaten des Gesetze» versprochen und auch schon gewährt wor-l den seien. Das Gesetz habe sich durchaus bewährt und die L >swn seien nicht unerschwinglich. Wolle man den Landnrbeitcr künstlg nur wieder aus die Armenpflege verweisen, Io sei das ein Rück schritt. auf den, wie er versichern zn können glaube, die verbünde ten Negierungen nicht eingeben würden. Scho» Windthorst habe 1882 erklärt: Thue man diesen ersten Schritt, ziehe man die Landwirlh'chaft durch das Gesetz hinein, io sei das ein Sckritt, der nich, mehr zuriickgcthan werden könne. IRii»: Hört, hört.). Er bitte die hochverehrten Epigonen, sich dicker Auffassung Windtdorst'S anzmchlietzrn. (Heiterkeit.) Redner bemerkt dann noch, für eine NeichS-Centralanstalt seien die verbündeten Regier-, »naen nicht zu haben. Etwas ober muffe geschehen, denn was solle werden, wenn die Anstalt Königsberg leistungsunfähig werde. Der Vorichlag Hofmann, jeder Arbeiter solle an »Ine HcimalhSanstait dieB-i'röge zahlen, sei nicht annehmbar. — Abg. Hitze iCrntr^sucht die Bedenken gegen den Vorschlag Hertlina zu zerstreuen. Werde dem'elben statlgegeben, so könne sich auch dann noch der land- wirtbichastliche Arbeiter ebenso gut wir jeder andere Arbeiter, der aus einem versicherunqSpflichiigen Betriebe rmsscheide, seine Rechte erhalten. Man könne doch nicht ohne Weiteres die Kosten iür die landwirchschaftltchen Arbeiter den gewerblichen Arbeitern au'bürden, ohne die Unzufriedenheit der Letzlcren zu erregen. In der Frage der Staatsaufsicht sei der Srandpunkt seiner Partei der selbe wie der v. Levetzow's. — Abg.v.Mai,teuffcl (kons.) bezeichnet den Centrumsamrag als arbeiter- und landwirthschaflsseindlich «Rufe: Oho!) und rügt dann an der Vorlage besonders, daß sie nicht die geringste Vereinfachung bringe, dagegen die Äussichts- rechre der Regierung über Gebühr verschärfe auf Kosten der Seldstverwalmng. Es bensche so ziemlich über Alles Uneinigkeit, einig sei man nur Über die Beleitigung der Altersrenten und ge rade dir» leien in drr Vorlage beibehalten. Vorläufig solle man reden Versuch, an der Vorlage zu reiormiren. unlerlaffen, denn auch der Antrag Plötz »l undurchführbar. Warten wir, machen wir später gründliche Arbeit! — Abg. Kühn (Soz.) wendet sich Insbesondere gegen de» Gedanken des Centrnms, Gesinde und landwirthichaitrlche Arbeiter wieder vo» der Versicherungspflicht zu befreien. — Nachdem noch Abg Ltebermann v. Sonnenberg sich für die Tendenz des Antrags Plötz ausgesprochen, schließt die Debatte. Sämmiltchr Anträge aus kommissarische Beraihnna werden abge- lehnt. — Montag: Interpellation betr. ZollverlMnksse zu Amerika. Berlin. Die Budaetkommission des Reichstags schloß heute die Berathung der BriolduiraSanlbesserungsvvrlage. Am Diens tag wird die Kommission in dir Berathung deS Nachtragsetats ein- treten. Schwerin. Der Regent Herzog Johann Albrecht begiebt sich am Sonnabend nach Berlin, um nach erfolgter Uebernahme »er Regentschail dem Kaiser »ine Aufwartung zu machen Wien. Im Abgeordnetenhaus brachte die Fortschrittspartei, die drutiche VolkAartei. die Schöner»««!, jedes für sich. Anträge «in. wonach die Minister Baden!. Gleispach, Minsks, Glan, und Ledebur, welche die Sprachenvrrordnung für Böhmen und Mähren unterzeichnelen. weaen Verletzung der Verfassung in Anklage zustand zu versetzen sind. Retchenbach i. Schlei. Seit beute »üh 3 Uhr brennt die .Weberei der Zwanziger" m PeterSwalda bei Reichenbach. Man vermulhet Brandstiftung. (Es ist das die Firma, die Gerhart Hauptmann in seinen .Webern" unter dem Namen .Dreißiger" auf die Bühne gebracht hat. Trelleborg Heute früh 9 Uhr fuhr der neuerbaute prächtige schwedische Pvstdampser .Rex" von Saßnitz nach Trelle borg. An Bord des Schiffes befinden sich 30 deukichr Festthel!- nebmer, darunter die Minister Thielen, Brcfeld und Schönstedt, der deutsche Gesandte in Stockholm, der schwedische Gesandte in Berlin, sowie lämmtliche schwedische Frstcheilnehmer. Der deutsche Kreuzer .Gefion" mit dem Admiral Köster und dem Kriegsminister v. Goßler an Bord, begleitete den .Rex" bis nach Arcona, hißte dort zum Abschied das Signal .Angenehme Fahrt" und dampfte nach Kiel ab. Nach vierstündiger Ueberiabrt traf der .Rex" bei herrlichem Sonnenschein Mittag l Uhr hier ein. London. Das Erscheinen der .Alster" an der schottischen Küste, die Beharrlichkeit ihres Führers und sein endlicher Enolg in Hüll haben hier gewisse Krer» »kr verstimmt. Als rin Ver treter dieser Richtung stellte gestern Minister Weid» im Unterhaus die Anfrage an de» ersten Lord der Admiralität, ob er nicht ein oder mehrere der Torpedo- und Wachtboote, welche müisig in den Häsen von Portbsmouih und Lbotbam liegen, zur Verfügung an die nordische Küste senden wollte, um die Interessen der dortigen Fischer vor unaeietzi chem Fischen zu schützen. Die Antwort ein trockenes Nein seitens deS Herrn Goschen. London. Der UntersuchungSausschu! p- ---LV L. war ! ondon. Der ÜntersuckungSausschich belr. Südafrika nahm seine Verhandlungen wieder auf. Staatssekretär Cdamber,
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