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Dresdner Nachrichten : 21.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189705213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-21
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.05.1897
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b§hr n,. » so. dim» »I« v^nn^lnd'lainnien: v Vvrm «-ZllnrNminil «-NN.lftirMli. :.«r- Ul»s,er«.s nur an bst. »Illir NackmiUO«». ealstlic Gnintukil« , SttbkN« >5 «s»., An. «itt der AiinaNene ^ejie NiUeni, Strich . mm»!',me mr tzesnanen« Ps». ichlen ir.l, Iie,. riviiderem Tarif «mal NlNtniae mir vorau«be,ai,l„„a Iickindirunae» nekmen iiii aeaen »vnaei ^a!le «nnqnreiilo» »Sr mmilt», momriibiirem» an. wefte» mit iS Psg. »erechne«. ,e einaelniitter «chrikf. ine Perbiiitliiidlrtt. «rfchetn«. dt» Lrrldner St»N,rta»cn e> «»tlt« «toraen». Folios Ssotlsr, 42. Jahrgang. emplivtzlt in xrräxatvr ^nrrvatzl: uui Ile-n«!«», IInu«» , I^ü^l«»»»- « l> lliMikariiG-tt« niitl««. VLlistr. IS, »n<t ^I»l«»n«in. :r ' cliabt an» Aibortii>mit,>r) -> 8 llltci»i<!il A L von 1'rüii 7 I I,r bi« R Ä 9 I i,r. x» Dresden. 1897 IU» kilp!or-r»brtL-l^«r k»pi«r-8ro»»odüoLIiu»s ^.ZLL zAss ^ 6 »««»' »Nnr Porten n älion IlvU«i> in älion lirui««» et«-I»i-»N»-, I'«»r-> nn,l l I»U lentOr« — ro«t,II<Iit — << kt — uni N»1t< r- UN,I booltpnptOd», r'orm»«« I»Nu«I» u I.» MIll I»,I e>»I«ff»»l>vit-pn»I«n. — NMiü-r« wo!«». — I>rampt«!>t« krsMvonne- tl rö»n t«s l^«8«rt Voi,Ug!!ck»te l^urlitjitea r»i l«'» kr l^r preisen in »ckv,orr a<ier rotk Qummi, un</ 6a>tne»' Radatt. b? Soklauvkv keinksr^t 8oimvi»8elüri l^eupolt, Wettiner,»r. ,6 ^/resoen-/^., -reiepkon,89. H künnlliolw unil m,tüi'li«'li«>. zmrnntirt ilieaMnst« l-'üliun^. Im ; H innoron 8t.iätü,v>i!>v> I,s-j<> /„»'„-Imn- mm), /,n,m>9 » >mt<;r nioiii instar 5'orpneiciM!.'i,-8p'M-i>b<io»bnmic.'. ILttiil^I. 4I«»1r»po1Ii« Ir«». I-n« 11, ^ K <ü« , i»l I'iil,>ii2. t in KI'ÖGGtvr ^U8HG»KI. v.^.?Vl80KKT, «r. 14V. Zpiezel: N"dw..,..».>°, Mtbauvertin, >r. Hosnachrichten. Nene Dampffchisse, Spvrtiestwoche. i'lusichanfordmmg. Bezirks-! -ächsiich-Tbür. Gcwerbr- u. Industrie ^liMelliinn, Genchtsvcri>anvl»naen. Lotrerieliste.! Mntl>mns;liche Wittenl»«: Wechselnd, warm. IS. Areita,^ Äl.Mai. Jür die Lade- und Leisesaison. Die nnchrten 1'ksrr der „Dresdner Nachrlchien" in Dresden, welche unser Blatt dnrch die htesiftr Geschäftsstelle beziehen und dasselbe nach d diamm^r- luN'niknItMnrt^n iinchsirsendei zu baden wünschen, wallen der Unterzeichneten Geschäftsstelle darüber Mitlbeiluna zu sieben lassen bebus« l!»»lt»«»>'HV«»t«iinir bez. Bustelluug durch die Kaiserliche Post. Dem IleberweisinrlisantrcM ist deutliche NamenS, Orts- und WabminaSangabe beizusiiacn, auch ist die erforderliche UeberweisunstS- gebühr (im ersten Ataiin! des Vierteljahres 6<1 Pfg., im zweiten Monat <ll Pifl. und im dritten Monat 20 Psq.> nebst etwa noch zu entrichtender Bezustsjiedübr vor der Abrrtse a» uns ciuzuschickcn. Die iverthen aiiöwärtifien Besteller (Post Abonnenten) daneaen wollen sich in gleicher Angelegenheit nur an das Postamt Ihre- Wohnortes wenden, bei weichem ihr laufendes Abonnement erfolgt ist. lteberwetsungen inner halb des deutsche» llicichsgeblctcS werden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von SO Psa., im Verkehr mit Oesterreich und fremden Ländern gegen eine solche von s Mark auSgefuhrt. Für die aus Reisen befindlichen Leser unseres Blattes, welche ihren Aufenthalt und somit Ihre Adresse bäustg wechseln, bringen wir unser N«»lM«»-.4I»onn»»ii»<»i,t tn geneigte Erinnerung, durch welches ilme» nach jedem Aufenthaltsort unser Blatt alltäglich von unserer Geschäfts stelle direct durch Kreuzband (bis ül> gr Gewicht — ra. ll Vogen) bis in die Wohnung zugestcllt wird. Der Bezugspreis eines Rciie-Abonnc- mentS (einscht. der Versendimgsgebühr) beträgt monatlich 2 Mark 40 Psg. für Sendungen im Deutschen Reich mit Einschluss sämmtlicher Badr und Kurorte krsterreichs: ll Mt. nach den Landern Im Weltpostverein. Meschästsftrlle der „Dresdner Nachrichten". Politische». Den Reichstagsabgeordneten könnte jetzt kein größerer Schrecke» etngejagt werden, als wenn die verbündeten Regier ungen noch in letzter Stunde die Militärstrafprozeßreform ein- dringm würden. Man hat tm Reichstage durchaus kein Ner- loiigen mehr, sich mtt dieser die ganze Tagung hindurch sehnlichst erwarteten Vorlage, über deren Ausbleiben wiederholt Klage ge führt wurde, noch zu befassen. Die Volksboten sind müde und demicnigen Thril der Abgeordneten, die die Hauptarbeit in den Kommissionen verrichtet haben, wird eine längere Ruhepause gewiß zu gönnen sein. Dieser Thcll bildet freilich nur die Minderheit. Die meisten Abgeordneten sind unverbesserliche Schwänzer geblieben, die sich verpflichtet fühlten, nur an den sog. .große» Tagen" nach Berlin zu kommen, um die Rolle des (shors, der je nach Bedarf zu applaudiren oder zu zischen hat. zur Darstellung bringen zu können. Nachdem die Redcdelirien bei der Demonstration gegen dir preußische Vereinsgesetznovelle ihren Höhepunkt erreicht hatten, ist nun eine heilsame Reaktion cin- gekrrten. In der Kürze liegt die Würze! lautet jetzt das Motto, das sich der Staatssekretär van Bötticher so zu Herzen nahm, daß ei vorgestern eine Interpellation, deren Beantwortung und Be sprechung vielleicht in einem weniger vorgeschrittenen Stadium der Session «ine halbe Sitzung in Anspruch genommen hätte, durch ein kurzes Ja erledigte. TaS Bestreben, den Berathiingsstofs so schnell wie möglich zu bewältigen, um schleunigst wieder nach Hause zu kommen, war am Mittwoch im Reichstage Io vor herrschend. daß an diesem einzigen Tage weit mehr an positiven Leistungen erzielt wurde, als in Dutzenden von Sitzungen, in >,n»n beschlußunfähigem Hanie leeres Stroh gedroschen worden wüste Spektakelkomödie, die von der demokratischen »rhrheit am Dienstag vorgeführt worden war. hatte das Gute, daß am nächsten Tage noch ein beschluß. rS vorhanden war, so daß endlich das AuSwandernngS- daS Margarinegeletz glücklich unter Dach und Fach rden konnten. bt jedoch zweifelhaft, ob die Beschlußfähigkeit noch so rem wird, daß auch die Handwerkervorlage, deren zweite begonnen hat, zur Erledigung gebracht werden kann, demokroten haben erklärt, keinen Beschluß zu Stande lassen außer durch ein beschlußfähiges HauS. Adl- ein ganzes Jahr geschwänzt hat, um sich zu überzeugen, wrlka für seine plumpen Hanswurstiaden kein Geld zu atte schon Vorgestern die Unverfrorenheit, die Beschluß- nzuzweiseln, aus Rache, daß ihm in den letzten vier lederholt das Wort abgeschnitten worden ist. Der r hatte indeß nicht den Erfolg, eine Unterbrechung der der Handwerkervorlage herbeizuführen. Die Aussichten, irvurf zu Stande kommen wird, sind ungewisser denn je. Handwerkern giebt e» nach wir vor eine starke Ström- eS für besser erachtet, daß dir Vorlage scheitert, wenn Mindesten den Forderungen, die auf dem letzten Hand ln Berlin ausgestellt worden sind, Rechnung getragen Handwerkertag hatte sich prinzipiell für die einheitliche Innungs-Organisation ausgesprochen und verlangt, daß Geister werden dürfe, der den Befähigungsnachweis für oerk erbracht hat. Die Annahme dieser Forderungen ist lusgeschlossrn. Die Vertreter der verbündeten Regier, en in der ReichStagskommission ausgefühlt, daß das in ge Gebotene unbedingt das einzig jetzt Erreichbare sei gehende Anträge unannehmbar seien. Angesichts dieser R ist am Mittwoch der Antrag aus Einführung obliga- Innungen abgelehnt worden. Unter den Handwerker- n Parteien überwiegt die Ansicht, daß man zwar an den derungen der Zwangsinnung und des obligatorischen igSnachwriseS unabbringlich festhalten müsse, daß r» tisch unklug wäre, die aegcnwärtiae Handwerkervorlage. die »nzwriselhast Gutes und Nützliches eiilhalle, um des Besseren willen, das vor der Hand nicht ;» haben ist. nindlveg abzuiehnen und dadurch den Mitzmuth und die Verzagtheit, die ohnehin schon in bedenklichem Maße in den Handwencrkieiien Platz gegriffen hat. »och weiter zu erhöhen. In der Kommission ist ausvrncktich beschlossen worden, daß in der gegenwärtigen Vorlage nicht etwa der Abschluß der Handwerkerichutzgeietzgevung überhaupt erblickt werden dürfe: in einer Resolution werden vielmehr die verbündeten Regierungen nnsgesordert. spätestens in der nächsten Reichstags- tngung einen Gesetzentwurf vorznlegen. durch den zunächst für das Baugewerbe und diejenigen anderen Gewerbe, deren Ausübung mit erheblichen Gefahren für Leben und Gesundheit verbunden ist, der Befähigungsnachweis Angeführt werde. Wenn die Handwerkervorlage zur Auuahme gelangen sollte, so darf dies in der That mir unter der VoranSievung geschehen, daß das Gesetz nur die Anfänge einer nutzbringenden Organisation und den Keim für den Vesähiguiigsnachweis bringe. Jedenfalls ist es ein sehr imgerechlfertigter Optimismus, wenn der Herr «taatsickretär v, Bötticher in den letzten Tagen der Ansicht AuS' druck gab, das Handwerk werbe jetzt durch de» Entwurf eine Organisation erhalten, die geeignet sei, den goldenen Boden, auf dem es früher gestanden, wieder herzustellen. Wenn das geschehen soll, jo werden die verbündeten Regierungen noch ungleich mehr thun müssen, als sie letzt zu bieten in der Lage sind. Die Ver sicherung. die Herr von Bötticher auf dem Gewerbekammertage in Berlin ausgesprochen hat, das; die Handwerker aus die fortdauernde wcrklhätige Milhilse der Regierung rechnen könnten, wird in ganz anderem Maße betbätigt werden müsse», als im Verlauf des letzten halben Jahrzehnts, das den Handwerkern nur Enttäuschung und Verbitterung Angebracht hat. Wie dringend noth es thut, energisch und rasch mit allen Mitteln dem Verfall des Handwerks entgegen- ruarbeiten, lassen die vor Kurzem zum Abschluß gelangten Unter suchungen erkennen, die der Verein für Sozialpolitik über die Lage des Handwerks ongestellt hat. Darnach ist das Geiammlbtld er» sehr betrübendes. Mit unbestreitbarer Bestimmtheit tritt der Niedergang des Handwerks allerorten und in säst allen seinen Gattungen hervor. Nur veihältnißmäßig wenige Zweige ersreuen sich einer gewisse» Bilithe, vor Allem die Nahtungsmittclzmelgc, in denen aber thAlweise auch schon die Wirkungen des allgemeinen Umbilduiigsprozesses von Kleinbetrieben zu großkapitalistischen Unternehmungen zu merken sind. Die Klagen, die seit Jahrzehnten ans der Mitte des Handwerkerstands erschallen, sind nicht unauf richtige Machinationen zu Agitations wecken, wndem voll begründet »nd verdienen die ernsteste Beachtung. 1682 machten die Hand werksmeister last noch ein Viertel, 1895 nicht mehr ein Sechstel aller Gewerbthktige» aus. Während in jenem Jahre die geiammtc Handwerksbevölkerniig noch den >0, THAI des Volkes ansmachke, ist sie jetzt ans den lll. Theil hcrahgegangen, Angesichts dieser unumstößlichen Thatiache haben die verbündeten Regierungen gewiß keme Ursache, sich mit dem Mindestmaß dessen, was sie letzt dem Handwerk geben wollen, zufrieden zu geben. Fikrnschretb- nnl» AeriU-rech-BenckUe vom 20. Mai * K o n st a n t i n o p e I. (Reuter-Meidung.) Der türkische »nd der griechische Heerführer in Epirus schlosse» einen Waffenstillstand ab. * Athen, si Uhr Abends. (Havas-MAdnng.) Ein 17tägiger Waffenstillstand ist für Thessalien abgeschlossen worden. Berlin. Reichstag. Der dritte Nachtragsetat betreffend Verstärkung des Rciiumerntionssonds des Auswärtigen Amts um (MIO Mk. wird debattelvs der Vttdgetkommission überwiesen. Dann folgt die dritte Berathung des V e r e i n s n o k h g e s e tz e s. — Rbg. Ahkwnrdt wendet sich gegen die preußische Vercinsgesetz- novelle, welche nur die Sozialdemokratie fördere. Unter Friedrich dem Große» wäre An solches Gesetz nicht vorgelegt worden; Auf gabe des jetzigen Hohenzollenr sei die Lösung der sozialen Frage ans friedlichem Wege Als Redner weiterhin aus das „Kapital" zu sprechen kommt, welches nicht an sich, sondern nur im Falle schlechter Verwendung "zu bekämpfen sei (Heiterkeit), wird Redner vom Präsidenten zur Sache gerufen. Redner erklärt sich kurz für das vorliegende Vereinsnotuaesek. — Abg. Lerno (Cent.) wider spricht der Aeußerung des Reichskanzlers, daß sich die preußische Novelle tm Wesentlichen mit dem bayerischen Vereinsrecht decke. In Bayern sei außerdem die Handhabung eine ganz andere und außerdem trage man sich dort mtt der Absicht einer Neugestaltung des VerAnsrechtS; da werde man sich sicher nicht diese preußische Novelle zum Muster nehmen (BAfaM. - Abg. Werner (Resp.) kommt nochmals auf die verAnSrcchtUchen Verhältnisse in Sachsen zurück »nd äußert unter Anderem sein Bedauern darüber, das; Sachsen hier am Bnndesrathstisch so vertreten fei, wie das der Fall sei durch den Grafen Hohcnthal. (Präsident v. Boul rügt dteie Aeilßerung als durchaus unzulässig.) Redner übt dann noch abfällige Kritik an der preußischen Novelle, sowie an der große» Anzahl von Landräthe» !m Abgeordnetenhaus, an dem Grafen Limburg, der doch nie etwa? gelernt habe, nicht einmal aus vcn Erfahrungen mit dem Sozialistengesetz. — Abg. Hilpert lBauernb.) äußert sich gleich Lerno über das bayerische Bcreiiisrecht. — Daraus ersolat die definitive A n n ab inc des V crei nsn o t h g es c tz es. Großes Aussehen erregt es. daß Prinz Hohenlohe (Sohn des Reichskanzlers) bei der GAammtabstimmiing für daS Gesetz stimmte. — AlSdann wird die Berathung der Handwerkervorlage fortgesetzt bei 8 81 b. Hier will ein Antrag Auer (Soz.) die Ziffern 8 und 4, also die Zulässigkeit von JnnunaSkrankenkassen und Innungsschiedsgerichten streichen. Ei» Antrag Schneider will nur die Jnnungsschiedsgerichte in Wegsall bringen. — Abg. Brühne (Soz) schildert die Nachthelie fiir die OrtSkrankenkasscn und für eine die Arbeiterichasl zufriedenstellende gewerbegericht- lichc Wirksamkeit, welche ans dem Fortbestehen lener JnnunaS- Anrichtung erwüchsen. — Abg. Hitze (Cent.) tritt ebenso entschieden für Erhaltung dieser Einrichtungen ein. Kassen w., welche den besondere» Verhälliitssen angepaßt seien, sehe er gerade als einen besonderen Vorzug an. Um der bloßen Einheit willen, könne man doch auch nicht elnec Organisation solche Rechte nehmen. — Abg. Richter (frcis. VolkSp.) Je mehr'man das Kassenwescn zersplittere, desto höher seien die Kosten für die Verwaltung nnd die ärztliche Hilfe, und waS soll ein Jmiunasschiedsgericht, das, wie cS in Berlin vor- komme, nur zwei Fälle in einem Monat entscheide. In dem Maße, wie man die Zuständigkeit der Gewerbegerichle durchbreche, destomehr durchbreche man auch ihre Thätigkcit als EinigungS- äinter, eine Tbättgkrit, die gerade vom Gesichtspunkte der Soli darität der Interessen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer io dankenSwertb ist. — Die Anträge Auer und Schneider werden abgelehnt. — Die Bercithiingen wurden bis znm tz 99 iortgeführt. Allenthalben ianden die KonmriisionSbAchiusse Annahme unter Ablehnung z»l,weicher srAsinniger und ioziawemokratiicher Anträge. — Morgen: Fortsetzung, außerdem Servistaris und Besoldungs- Vorlagen. Berlin. Die Kommission des Abgeordnelenbawes znr Vor- beratbung der Novelle znm Vereinsgesetz hat heute Nachmittag ihre Berathnngen geschlossen und von Artikel 4 die Absätze .! und 4 nach der Vorlage angenommen: die Verbindung von Vereinen unter einander ist mit der Maßgabe zulässig, daß politische Vereine nicht ohne Erlaubnis; des Ministers des Inner» mit außcrdenlichen Vereinen in Verbindung treten dürfen. Die Bestimmungen in tzsg der Verordnung vom II. März 18.», soweit sie Schüler und Lehrlinge beweisen, werden ausgehoben. Artikel 5 erhielt solgendc Fassung: bei Zuwiderhandlung gegen Artikel 4, Absatz l nnd tt, finden tz 8, Absatz 2, und tz Isi der Verordnung vom I I, März 1850 Anwendung. Minderjährige, welche an einer politische» Ver sammlung oder an Versammlungen oder Sitzungen politischer Vereine tbeilnehmen, oder sich der Vorschrift dctz Artikels 4 Abiatz 1 zuwider als Mitglieder auinehmen lassen, unterliegen der Strasc des tz 16 Absatz 6, Graf Limburg erklärte Namens seiner politischen Freunde, daß die Konservativen gegen das Gesetz stimmen werden, weil es eine ihnen nicht genügende Fassung genommen habe. Dr. Sattler gab die Erklärung ab. daß die Nationalliberalen sür den Entwurf in der gestrigen Fassung stimmen würden Die um geänderte Vorlage wurde mit 18 gegen lO Stimmen (Konservative und Freikoniecvativei angenommen, Dr. Lieber gab Namens des Centrums als Motiv sür die Abstimmung des Cenwnms an. daß dieses für die gegenwärtige Fassung nur aus dem Grunde stimmen werde, damit im Hause nicht die Regicnmgsvvrlage zur Grundlage der Berathnngen gemocht werde. Die zweite Lesung im Plenum findet nächste Woche statt. Berlin. Der Bundesrath hat beute dem Ausichußbericht betreffend den Entwurf einer Verordnung wegen Ausdehnung der 88 135, 188, 139 bis I39b der Gewerbeordnung aus die Werkstätten der Kleider- und Wäschekonsektion zugesttmmt. Berlin. Die Budgetkommission des Reichstages berieth beute den Servistarif und die Kiasseneintheilung der Orte und nahm dir Vorlage an. Ein Antrag, Leipzig in oie Klasse tL. z» versetzen, wurde abgelehnt. Berlin, Dem Reichstage ist ei» Gesetzentwurf betreffend Abänderung der Gewerbeordnung und des Krankcnbersichcrnngs- geietzes zugegangen. Derselbe ist veranlaßt, durch die Zwistigkeiten, die im Frühiahr v. I. zwischen Arbeitgebern und Arbeit nehmern in der Konfektionsbranche entstanden waren. Es sollen Bestimmungen getroffen werden, nach denen verboten wird, Arbeiter innen und ingcndlichen Arbeitern Arbeit mit nach Hause zu geben. Ferner wird eine Beurkundung der auf die Lohnbercchnnng bestig- liche» Arbeitsbedingungen vorgeschrieben, da sich die Arbeiter häufig im Unklaren über den demnächst von ihnen zn be-, ansprnchenden Lohn befände». Endlich ist es ein Mangel, das; die zahlreichen Hansgewerbweibenden in der Consectioiisbranchc nicht der VersichcrungSpslicht nnterftegen. Es wird deshalb für den Bundesrath die Besugniß verlangt, Bestimmungen hierüber zn treffen. Berlin. In dem Belcidigungsprozesse Witte-Stöcker stand heute die Verhandlung in der RcvisionSinstanz vor dem Straf senat des Kammeraerichts an. Die Entscheidung des Senats ging dahin, daß die Revision Stöckers, soweit sie sich gegen seine Verurtheiiung wegen Beleidigung und Beihilfe zu einer Geldstrafe von 500 Mk. richtet, das Vorurtheil aufzuheben und die Sache n» das Landgericht II zurnckstiverweisen sei. Die Revision Witte wurde verworsen. Wiesbaden. Der Kaiser hatte auch heute wieder eine längere Unterredung mit dem sächsischen Staatsmiilister v. Metzsch. Als der Kaiser aus einem Spazierritt die Nerothalamagen passirtc, batten sich zahlreiche dort beschäftigte Erdarbeiter in Reih und Glied ausgestellt. Ein Arbeiter, der gestern bei dergleichen Ge legenheit einen Blumenstrauß hatte überreichen wollen, von der Polizei nber zurückgewiesen worden war und den Strauß später ini Schlosse abgegeben hatte, trat mit dem Rufe vor: „Se. Maiestät der Kaiser lebe hoch!" Der Kaiser, sichtlich erfreut über diese Huldigung der Arbeiter, gab dem vorgetretenen Arbeiter die Hand und richtete einige Fragen an ihn. Später entsandte der Kaiser aus dem . osse einen Boten zu den Arbeitern, nnter die er 500 Mk. vcr- thcilen ließ. Wiesbaden. Der Kaiser übersandte anläßlich des Hin- schcidens des Geh. KommerzienrathS Baarc In Bochum der Familie des Verstorbenen ein Beileidstelegramm und beauftragte den Re gierungspräsidenten Winzer in Arnsberg mit seiner Vertretung bei der Beerdigung. Karlsruhe. Die Grundsteinlegung für das Kaiser Wilhelm- Denkmal vollzog sich heute in schlichter, würdiger Weise. Oberbüracr meister Dr. Schnitzler that nach Verlesung der Urkunde die üblichen drei Hammersckläge mit dem Wunsche, daß das Denkmal, welches sich über dem Grundstein erheben werde, viele Jahrhunderte einem Gemeinwesen tüchtiger deutscher Bürger voranlenchtcn möge. WöriShosen. Der Kurvcrein in Wörishosen ver öffentlicht eine Mitthcilung, »ach welcher sich in den letzten Tagen daS Befinden des Pfarrer Kneipp, welches bereits in einer Besserung begriffen war, wieder ernstlich verschlimmert hat. Am Vorabend seines 77. Geburtstages konnte Pfarrer Kneipp noch eine Ab ordnung von Kurgästen und Einwohnern von Wörishosen zur Beglückwünschung unv Ueberrcichung eines Bildes des Kneipp- brunncns mit gutem Humor empfangen: seit dem Abend haben die Aussichten auf eine endglltige Besserung sich entschieden ver schlechtert. Wien. Nach Entdeckung der Bilderdiebstühle dcS Dr. Lenket in der Ezernin'scheu Galerie und im Wiener Kunstverein wurden in allen Wiener Museen und Galerien Revisionen vorgenommrn, wobei entdeckt wurde, daß in der kaiserlichen Gemäldegalerie im kunstblsloriichen Hofmuieiim ein kleines Bild, Venns mit Amoretten, in einer Landschaft darstellend, snmmt Rahmen seit etwa 14 Togen fehlt nnd zweifellos gestohlen ist. ES ist ober bereits erwicien. daß dieses Bild nicht von Dr. Lenke! gestohlen wurde, was ans einen zweiten Bilderdieb schließen läßt. empfing heute zum ersten Male den die Präsidenten und Abgeordneten wird allgemein angenommen, daß diese Audienz mit der Regelung der Thronsrage zmammenhängt. N o m. Kammer. Der Minister des Acußeren erklärte in Beantwortung einer Anfrage, die Regierung schenke dem neuen Zolltarif der Vereinigten Staaten von Nordamerika dir größt: einen zweiten viweioicv ichiiei Pest. Erzherzog Otto i Ministerpräsident Banff» und de? MagnatcichanicS. Es wir! Meine ^ kg doch die F an saat: „>, - und löausbalt
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