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Dresdner Nachrichten : 12.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189706120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-12
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.06.1897
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42. Jahrgang. Ü4«»I»L «L <I«». ttofllofnsnntvn 8r. Ll^o.-zUiß (los voll Knct^oa E1I»v«oI»«Ivn, 4)»«;»«»x, I>« Wlinottb« kän/olvorlrrink I»^e*«I»-n, »Itmn^kt 2. Dresdeir. 18S7 I»kI^«I»!I> Vo> LÜnII« k»«»^ «ittelstLnäsklötel lnr llc-^chgtt-!- „uff Voipini^u»^- Ii,n-r>n,ä>-, Iriiiilion nnff Dourmb n. Oute» tt« »i>i»iiin»< stlrirf<oiP Ifflsiior. L IL IV« ,ili«it«;ii ^v^vxrLiit ^»niiii t« i IV,»n»«ri»t»i»tv. 8 lioMliniissj^c', porsönljclio Liukiruso um! älmle^tmlion in Üoili», I'iinl^. » ^ ^««vvrdL»!!. Vapetvi». ß K sinztüv IlitMlivI«!, ülsi-itLitr« 11. A VapStvn. 27rr vL « A «>»<»>.>1«! r>I-,X,!>I>I II, >«>Iltl, iI,„ tzir lff-,il,j,hr nur! « Loniinor rivr ponmam>sto8v-ii ünnt^Io-n a, eiizflp-'tirn, IstyrilLnto H zu di>Iir,'8li'U Iffoisr-n, Fe I I-V<>Z,n, I <»« «> rr>»> >t» N, pari, uu>! I. I'.t.ifts-. A 7r HH uLL< r^ts. L«. Sir.liU. M„c^ Evangelisch-sozialer Hvinachrichten, Journalisten- und Schriststelleitag, Landesknltucrath, j Kongreß, Äsieticrprvgnosen, Overlansitzer Kreisvercin, Gerichtsverhandlungen, Knnstaiisffellniig, Mnthmaßliche Witterung: Warm, heiler. 9 kntti'Nstit!'. ;s i3täljiliLU8), Lummden!», 12. Almi. Politisch«:-. Der evangelisch-soziale Kongreß, der zetzt zu seiner achten Tagung in Leipzig versammelt ist. scheint sich seil dem Austritt des rechten Flügels der proteslanlischen Theologie und der Secession oller konservativ gerichteten Elemente zu einer Filiale der Naumami- schen National-Sozialen und der Kathedersozialisteii zu entwickeln. In dem Organ der Naninanii'ichen Richtung wird lonslatirt, das; das Ucbcrwicgen des geistlichen Elements iininer geringer geworden ist; nur wenige Geistliche waren zu dem Kongresse erschienen. ES ist das ein erfreuliches Zeichen, das; von der großen Mehrheit der Vertreter der cvangetischcn Geistlichkeit die immer mehr dem radikalen akademischen Sozialismus zuncigcnden Bestrebungen des evangelisch- sozialen Kongresses keine Nistcistütziing mehr zu erwarten Häven. Besonders charakteristisch für den Kongreß pflegt die den Hanpt- vorträgcn vorauSgehendc Beglüßnngsverinmmlung zu sein; diele bildet gleichsam die Ouvertüre, in der die Leitmotive scharf hervor treten, Tic Hanptfnhrer der National Sozialen. Pfarrer Naumann und Professor Hans Delbrück, waren Redner dieser Versammlung und Professor Freiherr von Soden hielt cs gleich in der ersten Amprache für angezcigt, zu erklären; „Wir werden linieren Freund Naumann, dessen Name heute in Aller Munde ist, nichtsallen lassen/ Tie Ver sammlung bekundete ihre Zustimmung durch „stüiinischen Beifall". Was Herr Professor Adolf Wagner an dem ersten Abend Vortrag, hatte ebenso gut Pfarrer Naumann sagen können, wenn man von dem persönlichen Kolorit der hiebe Wagncr's, dessen Brustton der Neber- Zkugiing und der Unfehlbarkeit wohl kein Anderer nachznahmen vermöchte, absieht. Adolf Wagner gehörte einst der konservativen Fraktion des Preußischen Abgeordnetenhauses an: heute iegelt er im Fahrwasser des Naumann'fchcn Kurses, mag er das selbst cinsehen oder nicht. Sein Gepräge erhält der Kongreß durch die Art, wie die er wähnten Redner, insbesondere der letztgenannte, die Sozialdemo kratie beurtheilcu. Tie Hauptsache ist ihnen die Nichlbekämpfung der Sozialdemokratie und die Bekämpfung Derienigen, welche eine energische Aktionspolitik gegenüber der »mstürzlcriichcn Pro paganda befürworten. Professor Delbrück verglich die Männer der Rechten sehr geist- und geschmackvoll mit — einer Eigarre, die, einmal aufgeraucht, nur noch einen Stummel bilden. In gleicher Tonart polterte sein Kollege Wagner gegen die nationalen Parteien, die cs für ein Gebot der Staatserhaltung halten, die Umsturz bewegung mit verstärkten staatlichen Machtmitteln cinzudümmcn. Seine Polemik zeugt keineswegs von dem Geiste strenger wissen- ichastlichcr Objektivität, die er in seiner Beicheidcnheit mit Vor liebe für sich in Anspruch nimmt. Er schiebt seinen rechtsstehenden Gegnern Absichten unter, die r>!cse niemals gehabt haben und vernünftigerweise niemals haben können. Niemand hat daran ge glaubt, Ideen allein mit dem Pvlizeistock bekämpfen zu können. Es gäbe nur einen Weg, meinte Adolf Wagner, vollkommen Ruhe hcrzustellcn. das sei, alle Druckerpresscn zu vernichten und alle Bibliotheken zu verbrennen. Ter Berliner Kathedersoziatist kon- struirt sich, um seine Feinde wirksam bekämpfen zu können, gegnerische Pläne, die weder in der Presse, noch im Parlament, noch sonstwo eine Vertretung gesunden haben, Oisenbar ge schieht dies, weil Herr Professor Wagner die wirklich vorhandenen anlisozialdemvkratischen Tendenzen seiner Gegner nicht erfolgreich zu widerlegen oder weil er sie nicht zu begreifen vermag. Wenn er im vollen Ernste von der Absicht sprach, dem deutschen Arbeiter Vas Denken zn unterlagen, so ist das eine rhetorische Ueber- trcibung. deren sich ein Lehrer der akademischen Jugend am aller wenigsten schuldig machen sollte. Die Hauptsache ist den Herren Delbrück und Wagner der „berechtigte Kern der Sozialdemokratie." Beide gebrauchten diese Redensart und behauptete», daß Fürst Bismarck diesen »Kern" an erkannt habe. Wenn der große Kanzler davon hört, wird er sich erst wohl sehr energisch dagegen verwahren, diese Phrase von dem bcrechtig- 'eitKern der Sozialdcinokrakie icmals. geschweige denn in dem Tclbrück- Wagncr'schcn Sinne, gebraucht zu habe». Herr Professor Wagner hat an dem Kern der Sozialdemokratie so viel Geschmack gewonnen, daß er erklärte, er ziehe vor den deutschen Arbeitern den Hat ab, die in ehrlichem Seelenkampf und in selbstguälerücher Grübelei in die ganzen Tiesen des heutigen Lohnproblems hinabstcigcn. Da es sich bei diesen Arbeitern doch wohl nur um Sozialdemokraten handeln dürfte, so hat Herr Wagner Ihatiächlich vor den Umstürzlern den Hut abgezogen. Von dem, was in der Sozialdemokratie nicht be rechtigt ist, hat dieser Führer des ProfessorcnsozialismuS nur nebenbei gesprochen; das Unberechtigte ist ia nur die Schale zu dem guten Kern und daher offenbar nach Wagner'S Ansicht etwas ko Nebensiichliches. daß er die Anwendung von staatlichen Macht mitteln gegenüber der Sozialdemokratie unter allen Umstände» ausgrschlossen wissen will. Wer diesen Standpunkt vertritt, ist be wußt oder unbewußt ein Handlanger der Sozialdemokratie. Der Kern der Sozialdemokratie ist die unversöhnliche Todfeindschaft gegen Nation und Vaterland, gegen Staat und Monarchie. Mit Reformen allein kann diele Partei nicht bekämpft werden; die großartige soziale Refornipolitik der letzten Dezennien hat der um- stürzlerischen Bewegung keinen wesentlichen Abbruch gethan. Die Anpreisung sozialer Reformen als deS einzigen Mittels gegen den Um sturz ist deshalb völlig verkehrt. Gewiß sind solckrReformen unabwriS- gestern zu einem Gcuvarmcn, Tic sich, und lhalsäcblich vergeht keine Parlamenlslaguiw, in Deutschland,, Pc ff. In der Ostichaft Elemcr kam es in welcher nicht die zuerst vom Fürsten Bismarck beschcilicne ^"s'ücn Ziisunimenffoß zwischen Bauern und Bahn der Refoiinvolttck weiter versolgt wird. Aber gerade we,E ^rans per Pächter die Gendarmen zur Hilfe holte. Bei dem hiermit eine Bekämpfung der rcpolntwnären Bcffrebungen nicht, Zusammenstoß »'„»de» t Banem. wwie ein Gendarm-Wachtmeister erzielt wird, haben die Regierung und alle staaiscc!,astenden Krästrff und ei» Gendarm gclödtet und 7 Bauern schwer verwundet. Zur erst recht die Pflicht, der systematischen Verhetzung des Volkes; Wedeihersteiliing der Ruhe ist Militär nach EIcmer beordert durch die sozialdemokratischen Agitatoren entgegenzulrelen und zu diesem Vehuie die Machtmittel des StanleS. weil die vorhandenen nicht nusreicheu, zu verstärken. Bon dieser Pflicht wollen die Wngucr und Genossen nichts wissen; sic wollen nur einen Gcister- kampf gegen die Sozialdemokratie führen, der darin besteht, daß sie die sozialdemokratischen Bestrebungen inhaltlich für berechtigt anerkennen und vor den Sozialdemokraten den Hut abziehcn. Naumann, der heute der nncriamite Lpiritua raotordes evangelisch- sozialen Kongresses ist. hat einmal gesagt: »Ich scheue mich nicht, es auszusprecheu, wenn cS sich um die Erreichung Praktischer sozial politischer Tinge handelt, da»» ist und bleibt die Sozialdemokratie unser natürlicher Bruder!" Wer wie Naumann und seine Ge sinnungsgenossen Delbrück, Wagner u, s. w, die Sozialdemokratie als berechtigt anerkennt, der darf sich nicht wnndern, wenn ihre angebliche nationale und monarchische Gesinnung alS werihlos angesehen wird und sie selbst als Dundesgenossci, der Sozialdemo kratie ebenso wie diese bekämpft werden, Pfarrer Naumann bezeichnet«! es als die Aufgabe des evan gelisch-sozialen Kongresses, die Wissenschaft in das Reich der That hinüberzuziehen. In den acht Jahren, seit der Kongreß besteht, ist freilich nicht einmal der erste Schritt zur Verwirklichung dieser schönen Absichl gelhan worden. Nicht cur einziges greifbares praktisches Ergebnis; hat der Kongreß aiisznweffen. Man hak ledesmal lange Vorträge gehalten, Leitsätze fomiulirt, Prinzipien scslgestcüt, Resolutionen augenoiunicn, und schließlich ist man mit dem stolzen Bewußtsein nach Hanie gegangen, das Rallye! der sozialen Sphinx gelost zn haben. Aber in Wirklichkeit hat man nichts errei cht, es sei denn, daß man der Sozialdemokratie durch Nevvlutionirung der Geister vorgearbcitet hat. Vorgestern hat man out dem Kongresse in Leipzig u. A. über das »Eigcitthiim nach christlicher Vcurlheilimg" reserirt, debaltirt und reiolvirk Das Resultat war folgende Resolution: »Der Kongreß spricht seine Ucberzciigung dahin aus, daß die chrislüche Bcurtheilung des Eigeisthums weder auf asketische, noch aus kommunistische Ideale verpflichtet, auch ihrer Art nach nicht geeignet ist. ohne Weiteres in die Rechtsordnung übcrzugchen, daß aber das Evangelium es jedem Ehcisten zur Pflicht macht, Besitz und Genuß des Eigen- lhums prinzipiell dem ewigen Gut nnlerznordnen und in den Dienst der Liebe und der gemeinsamen sittlichen Ausgaben zu stellen". Glaubt mun denn wirklich, mit solchen Beschlüssen auch mir den Keim zu einer positiven sozialpolitischen Leistung zu legen? Schwerlich. Mit spindeldürren Schablonen und fleischlosen Theorien kann man nicht praktifrhe Politik treiben, und schon um deswillen ist der evangelisch-soziale Kongreß unfähig, sich aus diesem Gebiete zu bethütigen, weil seine Theilnchmer fast durch weg dem Praktischen Leben sernstehen und die in erster Linie in Betracht kommenden sozialen Verhältnisse, befondcrs die Be ziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, nicht ans der unmittelbaren lebendigen Anschauung kennen. Aernschreib- uud Fcrnsvrech-Bertklite vo n l!. Inm, Berlin. In der heutigen Sitzung des Kongresses für innere Medizin sprach u, A. Professor Bencdix Wie,, über de,: Werth des Rvntgen'schen Verfahrens snc die innere Medizin. — Im Pro;eß Tansch-Lützow ist das Ecgebniß gegen Lützvw nicht rechtskräftig geworden. Seine Bectheidiger haben Rcoision eingelegt; sie Hussen, daß, falls das Reichsgericht das llrrhcij aushev!, die Ver gehen — Betrug und einfache Urkundenfälschung — seitens der Strafkammer, die dafür nur zuständig ist, eine andere Beuclheilnng finden werden. Zur Verhütung seiner 1'-jährigen Gefängnrßftrase wegen Beleidigung des staatssclreläis v. Marschall und des Prinzen Alexander zu Hohenlohe ist Lützow gestern nach Plvtzen- jee überführt worden. Er befindet sich mit seinem Genossen Leckcrt im Maskcnflügcl. Leckest ist bei der Aibnmfabrikation beschäftigt. Berlin. Die Gründung eines deutschen Kciegervcrbands, welcher olle demschen Kriegerveceinc ninsassen soll, wird, wie eine hiesige Korrespondenz meldet, jcgt in leitenden Kreisen befürwortet- Au der Spitze des Verbands soll der Kaiser stehen, AiS Vorbe dingung des Zustandekommens dieses großen Verbands wud die vorherige Konstttuimng von Bundesverbänden nach Maßgabe der politischen Landeseintheilnng gestellt. An der Stütze eines leben Landesverbands ist der betreffende Landesherr als Protektor ge dacht. -x-Der Führer der Konservativen im Reichstage Freiherr v. Manftuffel beging heute seine silberne Hochzeit. K i chl. Die Panzerschiffe des ersten Geschwaders bleiben, abgesehciv von Einzelübungen mit dem Stützpunkt in Kiel, bis zum Sckluß der großen Regatten der Kieler Wochen im hiesigen Hasen. Am 6. Juli tritt das Geschwader seine Uedungsfahrken in die Ostsee an, wo im August ein Gesechrsschießm stattfinvet, wttchem der Kaiser beiwohnen wird. Dann werden die Schlntz- manöver abgehalten. Weimar. Die Königin und die Königin-Regentin der Niederlande haben beute ihre Heimreise augetretea. Gotha. Der aemeinlchasrliche Landtag nahm einstimmig einen Antrag an. daß der BundesralhSvevollmächliate skr Coburg. Gotha im Bundesralh für das Vereinsnochgesetz kAnlrag Nickest) stimmen soll. . Wbrlsbofen. Im Befinden des Prälaten Kneipp ist eine erhebliche Verschlimmerung eingetreten, er leidet an Deiirium- rlschrmungen. , i worden, Stvckhol m. Andree wird alle Vorbereitungen zum Aufstieg bis znm T>, d, M, vollendet haben. London, Wie ans Tfedda gemeldet wird, ist daselbst der Ausbruch der Pest offiziell bekannt gegeben worden, London, Der »Daily Telegraph" meldet ans Athen In der DienStags-Sitzung der Botschafter wurde die Deakschcitt der Pforte über die Fiiedensbedinünngen einstimmig verworfen und folgende Punkte vereinbart: Trc Kriegsentschävigung soll nach den finanzielle» Hills,inrllen Griechenlands beinrffsen nno eine Kommission ernannt werden, um die behufs Grenzberichtigniig ab znirennenden sttategiichcn Punkte sestzustellen. Die europäischen Konsuln in Konslaistuwpri sind mit der Prüfung der Kapitulationen zu betrauen. London. En der heutigen Sitzung des internationalen Bergnibei'ie,ko»gresies wurde nach lebhcifier Debatte eine Reiolu- tion angenommen, welche die Anstellung von Becgwertsinspektorcn ans den Reihen der »Bergarbeiter verlangt. S i m l a, Ter lieber,all der indischen Truppen geschah bei dem Orte Larzn, Tie dem Malikastamme angehörenden Feinde waren in überwältigender Neberzabi und verfolgten die indffrhcn Truppen, welche ans Manrffchaffen des I Sile-- und des l, Pnnd- schab-Regiments bestanden, nach dem Ü berfalle mehrere Meilen wert. Die Verwundungen der Offiziere sind ichwere. Petersburg. Dcr Schah von Persien ist ans Teheran nach dem Karitaffis abgereist, um such von dort in ein srnnzösiuches Bad zn begeben; während seiner Abwelcnheii hat der Thronfolger die Regicrniigsgefchäsie übernommen. K o nsta n t i n o^e I, Die Verschiebung der für gestern an gesetzten Sitzung in Sachen der Friedensvechandlung äni Sonn abend wird daraus zurückgeführt, daß dcr Minister des Acnßere» brnn Sultan »och keine endgfftige Enllrhtietznng bczügffrh der Zurückgabe Thessalien-' gegen bas Zngcständmß einer Grencherich ttgnng erbringen konnte, Lbmohl m dreier Beziehung Schmierig letten nicht als ausgeschlossen gelten, io herrscht doch die Hoffnung an' gütlime Erzicffing einer Verständigung vor. lieber die Fragen dcr Knegsenttchasigung und der Kapitulation if! in dcr Hauptsache ein Einverständniß konstatict worden. Was die Finairzkräsie Griechenlands anbelangt, so will man das Gutachten des am Montag hier cinkreffenden englischen Jinanzaklachös Locw ab warten, K o n sta n ti n op el. Die Behauptung englischer Blätter, daß der Sultan dem deutschen Kaffer sechs der im letzten Feldzüge erbeuteten griechischen Kanonen zum Geschenk gemacht habe, iff durchaus saijch. Es handelt sich dabei um sechs Geschütze, welche die Türken einst im Kampfe gegen das heilige römische Reich er ödesten und die anläßlich der Eenienarfeier dem Berliner Zcughansc geschenkt wurden, K v n ft a n! i n o P cl. Hier eingetrossencn Nachrichten zniosgE sind alle strategischen Punkte Thessaliens in hervorragender Weise befestigt, besonders Larissa und Polo, Auch links der alten Grenze, im H thrys-Gebirgc, wurden bedeutende Befestigungen an gelegt. Man schließt daraus, daß sich die Tücken für längeren Ansenthalt einrichien. — Ter ehemalige Kommissär der öffentlichen Schuld und Herausgeber des inngtürlischen Blattes „Mizan" Mnrad Bey isl in Folge von Meinungsverschiedenheiten mit dem Herausgeber des „Meßverct" Riza Bey aus dein ffliigtürlffchen Komitee ansgeirele». Der Letztere isl >n einer zu Gens abgehai- tcncn Komiieesitznag ans dem Komiice ausgeschlossen worden. In Negier»,io kreisen hofft man infolge dreier Differenzen au; eine Auflösung des Komitees, New-Nork. Einer Depesche ans Buenos Avres zuioige soll an der argentinischen Küste das Uruguay'sche Kanonenboot „Suarez" eine Streitmacht gelandet haben, wobei ein argentinisches Schiss znm Sinken gebracht worben sei. Die nrgeittinffchc Regier ung habe daraus eines ihrer Kanonenboote mit den. Befehle ans- gesandr. das Kanonenboot ,,Sinne.;" zn kapern- Man befürchtet ernste Verwickelungen. Die heutige Berliner Borte zeigte ein verändertes Antlitz: es hat sich ein vollständiger Stimmungswechsel vollzogen aus günstige polirische Meldungen »nd höycce Kurte von fremden Börsen, Der Verkehr war gleichfalls recht levhast, insbesondere in deutsche» Bankmerlhen, Bergwerken, Indnstclepavieren. einem Theilc dcr Eisenbahnen and fremden Renten, die durchweg ansehn lich anzogen: nur Schweizerbahnen nngeboten. weil das Verflogt lichnngSangebot alS tüc die Aktionäre recht ungünstig gilt. Im weiteren Verlaufe wurde die allgemeine Tendenz durch Reali sationen abgeichwichl. Von Banken waren Deutsche Bank, Handelsgesellschaften und Diskonto-Konimandit besonders lebhaft steigend. Vo» Eisenbahnen Dortmund-Gronauer, Lübeck-Buchener, sowie amerikanvchc höher. Bergwerke fetzten ihre steigende Be wegung fort. Dentichc llvrozenkige Anleihen etwas schwächer, Irallcner und Türken besser gefragt. Privrttdiskont 2W Prozent, — Dcr Freie P ro d u k t e n in a r kt im Fecnpalasl «öffnete in fester Stimmung, angeregt durch festes Amerika, insbesondere durch den RegicrungSbericht der Bereinigten Staaken, welcher hier als ungünstig ausgesrißt wurde, und durch ichlechle Berichte über den Saatenstand in Südrußland. Der Schluß mar ans flauere Meldungen aus Wien und Pest abgeschwächt, Preise nach pttvaten Ermittelungen : Weizen Juli k60,75 bis Kiff,50, September 1,53.50 bis 153. Roggen Int, 115.75 bis N5.50. September l 17 bis k 16.50, Hafer Juni-Juli 127.25. — Wetter: kühl, heiter. Westwind. granttmt. r w. >LrII»k.> rZredll Si2,co. TiSroino 2e»20. Dresdner Bant —. Lwoisbab,, -. tzonibarden is'/>. baura I68.es. Una. Gold —. Parma,eien A.so. BeieMat. »arm >s Iwr S.arlniiiiaaSt. Meine irq.w. Italiener ss.Ai. Svante, es»/,. Paituaielen L4.ro, Lutten 2l.7S. Tüttenlaoie no.ev. Ltto»la»va>ik Llaaiovaltt, 772.M. Lombarde,i —. Scsi. r »ari-, Produkten ,Lct Visa. Scciren per Inn, der Sevtbr.-Derbr. 22.30, teft, Evirnus der G,»t sscv. per Sannar-AviU 24.60, matt. Rübol ver Juni es,IL, r>cr Lernbr.-Derbr. 67.co. bebauottt. «nttnrram. Produtten-tdeiicht. Neuen ver Novbr. I6S. Rooaen ver Null 38. rer Otioder 38. ver Marz London tProdoiiendc-rNt.) Lettkidemarlt rulna oderliktla. Schwimmkndcs Tstreiae seit. — Wetter: Schau. —r ..rann, 'risgwg -llJMyg; -rfsuiiSL-kwNoirsnü.r st>L,n,i,g 'örfovi 'LgqaiMst 'gifmoaz-,'
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