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Dresdner Nachrichten : 18.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189706186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-18
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.06.1897
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«Etüdri gebühr _ 2.60, bMW v« von »li^>tL«>»«e v. vorm s-s udrNackm «onn.ri-'/,iUbrMu>. Sr. A llckrw s imr cm ^ ' SUrS'achmiuaae. !l8»n^lb . «ln- > t.rrPrtvm!-»,' Zeile .»nlrrm Bmch teile Pr n au» vvvel, 4 «j .. - noL'ftrsltagnr- amiliennaldricklkn >c». , »Wo nach besonderem Lartk. Uarwaniae «u'trüae nur ocaen ^ Vonuiibecablmia. Unkünd^unaen nedmen mmmtllAe - «nunMtk Annonccnbmeaul an vüeablatirr weiden mit w Dt». . berechnet. mir Nuckoade einaeiandter Schrift nucke tetne Verbindlichteil. »I »r««»»er »lachrtchl-n crlchetne» «ckllich Moraen». öulivs Lvutlor, Dre8^6li, VaUstr. LS, 42. Jahrgang. «mptisdlt >n xrörüitvr Fuüvaül: <»«»«« ui«! Ili,«-,-. IxürUeen- uns i>a»a- ß vr. Iiiltlvtzr'8 ß , i ' „ P Dresden, 1897 anci ^ ^ieäsrlvLLnitL:? bei l»rs»äeu. Z l»a» trän»« Ir»t»r ^ tr'ülltitt. 1. Hrckelllmimtr. 34. 7« U Ko^elmässiM, pgrkiftnlicdo K Wllkkuss »nä äl,»ä88tuä>on in livrlin, I Oroa»«» l-»x«rl v»5 ^Itfvnommirr, tzu»Urür«n »a 6«o dilit^steo k*re!»ev, u» »ekHw»Kl»u o6vr re>tk (iunrvü, »uet» rn»^ Ve»trr- 8vkSsuoks kreink3l-6t I^eupolt, Ore86en-^. 8- KI«»n8«ntd»r, um! l't'InttL. ^ l.sgü!' t'üetlskink!' ljeulLeiisl'ulläkNljlizeti.kIöijünt^knrug-.ilvLön-'illäfslLtlltMe I'in 8ekvl ^ 8vlNLSi6vr » TL^-LL^Ä LLLLL L-ÜL. Mll n,gl!öl'N8N fal'dkN mrck ki'iML-jjllLiitätLN LU Wig8tKll ?lLi88N. 8< IO. Ms 1 Ln»,«,,!'' -^uc innerpolitischen Lage. Hosnachrichwii.Tklczravheiikazkn^ÄeuchlZvc'ihandlungen.^Ta'sHauZdes! Mulhmaßliche Witterung: I 1 i,»v» L V». Majors", Internationale Kunstausstellung, Leichenfcierlict,keilen sür Elmrlotte Wolter. I Bewölkt, regnerisch. i Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten ist es nothwendig, die Bestellungen auf das innerpolitischen Lage. Hofnachrichten. Telezraphenkare». Geiichtsveiliandlungen. .Das Haus des Majors', Internationale Kunstausslellung, Leichenfeierlichkeilen für Charlotte Wolter. lichen Haltung, welche er im Reichstag bei der Berathung des Gcsetzcnlrvmss aus Außerkraftsetzung des Vereins-Verbindungs- Verbots eingenommen habe. Insbesondere soll der Kaiser unzu- dritte Vierteljahr 1807 bei dem betreffenden Postamt? sofort bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebübr betrügt bei de» Katserl. Postanstalten >m Reichsgebiet vierteljährlich L Mark 75 Pf-, in Oeiierreich-Ungarn 2 Kl- 5!l Kr. und im Auslande 2 Mark 75 Pf. mit entsprechendem Posuuschlagc. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der T-icnstslimdeii Besiegungen zum Preise von 2 Mark 50 Ps. (einschließ lich Bringerlolms entgegen. Neu- »nd Abbestellungen, sowie die Anzeigen über erjolgw Woh- vMigSvrränderungr» in Dresden, wolle man entweder persönlich vnbrmgcn oder schriftlich — nicht durch Fernsprecher — an die Geschäfts stelle gelangen lassen. GrschüstSsiellt der „Dresdner Nachrichten", Marirnslratze 38. Vrdgeschod. Politisches. Die Ernennung dcS Kontrcadmirals Tirpltz zum Staats sekretär des NelchsmarineamtS kam, als die erwartete Klärung der tnnerpolittschen Lage nicht angesehen werden. Sie kommt keines wegs überraschend : als Ttrpitz, damals Chef der Kreuzerdivision, zur Vertretung seines Vorgängers Hollmanu berufen worden war. wurde es nur noch als eine Frage der Zeit betrachtet, daß dieses Provi sorium in ein Definilivnm übergehen werde. Die Ursache des Rücktritts Hollmann's war die Ablehnung der von ihm vertretenen Forderungen für den Marincelat 1897/lK. Die Hauptfrage bleibt daher, ob sei» Nachfolger diese Forderungen übernehme» und von Neuem im Reichstage geltend machen wird. Die Ansichten, in wieweit der neue Staatssekretär Ttrpitz sür die Vermehrung der Flotte engagirt ist. gehen auseinander. Er wurde, als im Januar vorigen Jahres zum ersten Male von neuen Flottenplänen die Rede war. als der Verfasser einer Denkschrift bezeichnet, die sür einen Zeitraum von drei bis vier Jahren 3 Panzerschiffe und 7 Kreuzer mit einem Kostenauswand von 150 Millionen Mark forderte. Von anderer Seite wird letzt berichtet, Tirpltz werde nicht auf die Vermehrung der Klcuzerflotte, sondern aus die Schaff ung einer starken Schlachtsiotte dringe». Es taucht sogar die abenteuerliche Behauptung auf, der Reichstag habe ganz in seinem Sinne gehandelt, a!s er das Panzerschiff bewilligte, die beiden Kreuzer 0 und 1' aber ablehnte. Jedenfalls steht soviel sesi, daß der Wechsel im NeichSmarineamt nicht den Verzicht aus die als unbedingt nothwendig erkannte Flottenvcrmchrung bedeuten kann, sondern daß der neue Staatssekretär der Marine in der nächsten Tagung im Reichstag die Dringlichkeit einer Verstärkung der Kriegsflotte zum Schutz und zur Auirechtechastung unseres An sehens im Rathe der Völker und zur Förderung unserer Handels in teressrn vertreten wird. Tirpltz ist der Vertrauensmann des Kaisers, der ihn einmal den „Moltke der Marine" genannt haben soll. Da der Monarch seiner Entrüstung über das unpatriotische Verhalten der ReichstagSmchrheil gegenüber den Marinesorder- ungen deutlichen Ausdruck gegeben hat, so ist klar, daß er an die Spitze des ReichSmarineamts nicht einen Mann gestellt haben wird, der sich der ultramontan-freisinnig-sozialdemokratiichen Oppo sition unterordnet, sondern der den Kamps gegen die „valerlands- lose Gesellschaft" mit doppeltem Nachdruck zu führen entschlossen ist. Bel den Verhandlungen, die beim Kaiser unter Betheiligung des preußischen Ftnanzmtnisters und des neuen Staatssekretärs stattgesunden haben, dürste es sich somit um die Feststellung des Programms der neuen Marineforderungen gehandelt haben. Hiermit allein würde indeß die latente Negterungskrisis nicht beseitigt sein. Gewiß war es nothwendig, rechtzeitig, vor der Er nennung eines neuen Leiters des ReichSmarineamts, in Bezug auf die Marinesrage ein vollständiges grundsätzliches Einverständniß unter den leitenden Persönlichkeiten herbeizusühren. ES bleiben jedoch »och eine lange Reihe persönlicher und sachlicher Fragen zn er ledigen übrig, von deren Lösung es obhängen wird, ob in der nächsten Zukunft eine Besserung der innerpoltlischen Lage zu er warten tst. Ohne eine eingreifende Veränderung in der Besetzung der leitenden Reichsstellen bleibt die Hoffnung auf eine Gesundung der Verhältnisse ungerechtfertigt. Es kommen hierbei besonders die Persönlichkeiten zweier Minister in Betracht, der Staatssekretäre v. Marschall und v. Bötticher. Die Positionen beider Männer gelten heute für erschüttert. Auch an maßgebender Stelle wird man sich kaum deS Eindrucks mehr zu erwehren vermögen, daß durch die Führung des Tauschprozesses, für den in erster Linie Herr v. Marschall verantwortlich zu machen ist. die Staatsintcressen «ine schwere Schädigung erfahren haben. Die Stellung Herrn v. Bötttchrr's hat sich bisher als die festeste des neuen, neuesten und Allerneuesten Kurses erwiesen; heute aber glaubt Niemand mehr, daß er sie noch lange zu halten vermag. In politischen Kreisen, die über die Stimmung in den höheren Regionen ge wöhnlich gut unterrichtet sind, wird erzählt, daß sich der Staats frieden damit gewesen sein, daß Herr v. Bötticher die schweren An klagen, die Eugcu Richter gegen die Regierung gerichtet hatte, un erwidert gelassen hat. Der freisinnige Führer sagte damals: .Ich bedauere, daß Herr v. Kardorfs recht hat, daß ln der That die monarchische Gesinnung seit 10 Jahren sich nicht nur nicht ver mehrt hat, sondem daß von dem Kapital dieser Gesinnung gezehrt wird in einer Weise, wie ich cs vor zehn Jahren nicht für möglich gehalten hätte, nicht etwa in Folge der Agitation der Sozialdemo kratie, nein, in Folge von Vorgängen, die sich der parlamentari schen Erörterung entziehen. Vorgänge, welche die Kritik heraus- sordern nicht blos im Bürgerlhum, sondern auch ttei im Beamten thum bis in das Offizier-Korps hinein. Deutschland ist ein monarchisch konstitutionelles Land: aber nach dem Programm: sie volo, sie zubso — rvxis voiuvtas auprsma ler mag man Vielleicht in Rußland noch eine Zeit regieren können, daS deutsche Volk läßt sich aus die Dauer nicht damach regieren." Herr v. Bötticher schwieg. Er mußte schweigen und man kann leider der .Köln. Vvlkszlg." nicht Unrecht geben, wenn sie die Frage stellt: Was hätte ec auch, abgesehen von einer formalen Verwahr ung, erwidern sollen, da er doch selbst durch die glänzendste Dialektik offenkundige Zustände nicht lvcgzuieugnen im Stande war? Dieser Ausgabe, setzt das genannte Blatt hinzu, tst eben der redegewandteste Minister nicht gewachsen, auch ein Sprechminister nicht. Herr v. Bötticher erinnerte sich in jenem ''Augenblick vielleicht eines ähnlichen Vorgangs im Reichs tage, bei drin er so schlecht abschnitl. daß er sür immer die Lust verlieren konnte, aus derartige Anzapfungen zu er widern. Es war bei einer Kritik des At'gevrdnckcn Richter über die Form, in welcher die Minister-Entlassungen vor sich gehen, indem Herr v. Lucanus plötzlich erscheine u. s. w. Herr v. Bötticher behielt in seiner damaligen Erwiderung dem Kaiser das Recht vor, selbst die Form zu bestimmen, in der ei mit den Ministern zu Verkehren beliebe. Es ist hier angedeuiet, welche Voraussetzungen zunächst ersüllt sein müßten, wenn die Regierung in- Preußen wieder diejenige Autorität und Willensstärke erlangen soll, die sie unter dem Fürsten Bismarck besessen hat und die sie haben muß, wenn sie gegenüber den schwierigen parlamentarischen Verhältnissen ersprieß liche Leistungen erzielen will. Um wiever eine Negierungspolilik im streng nationalen und stacttserhallenden Sinne führen zu können, müßten die Verantwortliche» Nathgeber der Krone vor Allem die Garantie haben, daß sie in der Lage bleiben, ein fest stehendes Programm folgerichtig, ohne Wandlungen und Eingriffe von außen her, mit dem unerläßlichen Maß von Selbstständigkeit zu venvicllichen, das nicht entbehrt werden kann, wenn sie thatsäch- iich für die RegicruiigShcmdlungen verantwortlich sein wollen. Auch wenn Männer von io aiißergewöhnlichec staatsmännischer Begabung wie Herr v. Miguel die höchsten Staatsstellungen be kleiden würden, so würde doch nichts auszurichien sein, wenn nicht die Bedingungen gegeben sind, unter denen solche Begabung sich frei und voll entfalten kan», und wenn auch rn Zukunst die ver antwortlichen Lester der Politik dazu bestimmt sind, sich nicht als Minister mit eigener Auffassung und selbstständigem Willen zn bc- thätigen. sekretär des Innern der Gunst des Kaisers nicht mehr in dem bis-! MaS ükr MVinü^verWedÄ Mehrb herigrn Maße ,u erfreuen hat, und zwar tn Folge der schwäch-! Ministeriums einholen kann. Die Ernennung er Frrnschreib- und Fernivreck-Brrtchte vom 17. Juni. * Schwerin Ter Großherzog reiste heute Nachmittag von Gelbensande über Berlin nach Dresden zur Wiederaufnahme der Studien ad. Berlin. Der Kaiser empfing nach dem Minister v. Boetticher noch den Prinzen Albrecht von Preußen mit dem zn den Jubiläums- seierlichkcten nach England gehenden Gefolge und der Abordnung des l. Gcrrde-Drcrgoner-RegunentS .Königin Viktoria von Groß britannien". — Heute Abend begiedt sich der Kaiser »ach Bielefeld, dann nach Köln zur Enthüllung des Kaiser Wilhelm-Denkmals, wohin auch Fürst Hohenlohe, Herr von Boetticher und Jlistiz- minister Schönstedt schon abgereist sind. Am Montag wohnen der Kaiser und die Kaiserin der anläßlich des Deutschen 100 Jahr- Sportfestes bet Grünau itattsindenden Grundsteinlegung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm bei. Danach begiebt sich der Kaiser nach Kuzchaven und Helgoland und schließlich nach Kiel, von wo aus er seine Nordlandöreise antrttt, die bis Anfang August dauern soll. — Der .Reichs-Anzeiger" veröffentlicht amtlich, daß der Kaiser den Admiral Hollmann unter Genehmigung seines Ab schiedsgesuchs von der Stellung als Staatssekretär des Retchs- marineamls entbunden und den Kontreadmiral Tirvitz zum Staatssekretär des ReichSmarineamts ernannt hat. Hollmann ist mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt und ü In auits des Seeosfizierkorps. Mit der Ernennung Tirpitz's ist, wie hervor- gehoben wird, die völlige Einheit der Ideen zwischen dem Ober kommando und dem Reichsmarineamt hergestellt. Die Kabinets- ordre, welche die Ernennung Tirpitz's enthält, ist vom 15. ds. M, datirt. Tirpttz übernahm heute die Geschäfte seines Ressorts. — Der Kaiser von Rußland hat dem .Kaiser Alexandrr-Grenadier- Reqiment Nr. 1" sein Bildniß verliehen, welches am 18. ds. M. der Militärbevollmächligte Prinz Engalttschef dem Regiment übergeben wird. — Tue .Nat, Ztg." bemerkt u. A., der F>nanz- minister sei in Preußen Ihcmächiich mächtiger als der Minister präsident, denn vieler könne wie jeder andere Minister vom Staats Ministerium überstimml werden, während der Finaniminitter, wenn es sich um finanzielle Angelegenheiten handelt, zufolge einer bald nach der Einführung der Verfassung ergangenen Kabinels- ocdre nicht überstimmt werden, sondern die Entscheidung des 'rheit des StaatS- nes preußischen Staatsministers zum Stellvertreter des Reichskanzlers sei daher weniger leicht, als die zum ViceprSsidenken des Sraaisministeriums gleichviel, was mit der einen und was mit der anderen bezweckt werden möge. Ob die Ucberwindung der Schwierigkeiten beab sichtigt sei und ersolaen werde, erklärt die .Star, Ztg." nicht zu wissen. — An der Börse war heute das Gerücht verbreitet, daß Geh. Kommerzienralh Frentzc! als Nachfolger sür den Handels minister Vreseld bestimmt lei. Tie Nachricht findet anderweit keinen Glauben. — Das Entlassungsgesuch des Präsidenten des Reichs versicherungsamtes Dr. Döviker ist vom Kaiser genehmigt worden. Als Nachfolger wird in erster Linie Geh. Oberregierungsrach Gabel vom Reichvecsicherungsamt genannt. Berlin. Der sächsische Gesandte Graf Hohenthal ist vom Urlaub in Berlin eingetroffen und hat die Grsandischastsgeschäite wieder übernommen. — Der Vorstand des Vereins Berliner Getreidchändlcr hat heute in mehrstündiger Sitzung beschlossen, auf Monlag Abend eine Generalversammlung lewer Mitglieder einznberusen. — Anfang nächster Woche kehri Masor v. Wißmann zierher zurück und unternimmt dann mit Bumiller die geplante ibirische Reffe bis zum Baikaffee. — Die Direktion des Äelle- Alliancetheaters hak Konkurs angemeldet. Das Theater über nimmt vom 1. Oktober ab Kapellmeister Federmann. — Heute wurden die Tochter des ermordeten Pfandleihers Zeidler, Fra»! Hartmann aeb. Zeidler, und der 45jährige Pensionär Rein unrep dem Verdacht der Mitwisserschaft an dem Verbrechen verhafte^ Hamburg. Der „Hamb. Korr." meldet aus Berlin. Staats sekretär Tirpltz habe einen Urlaub von 2H» Monaten erhalten und werde denselben in den nächsten Tagen untreren. Hamb urg. Nachdem gestern Abend im RathhauSkeller gegenseitige Begrüßung staitgesnnden halte, erfolgte heule Mittag 12 Uhr die feierliche Eröffnung der 1l. Wanderausstellung der deutschen Landwirthschajisgesellschast durch den ersten Präsidenten Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg. Anwesend war unter Anderen Generaloberst Gras Waldersee. Bürgermeister Mönckeberg vegrüßte die Vertreter der Landwirthschasl Namens des Senats unv hob unter lebhaftem Bestall die vielfachen innigen Beziehungen zwilchen Landwirkt,schaft, Industrie und Handel hervor. Die Aus stellung ist in allen Lheilen vollendet und stark beschickt. Halberstadt. In dem Mordprozeß Brünig wurde heute mit der Zeugenvernehmung fortgesahren. Dramatisch aestaltete sich die Vernehmung der Frau des angeblich ermordeten Rothe. Sie war wegen Mitwiffeischast an dem Morde verhaftet worden. Sie- bestteitet ml! vollster Entschiedenheit, mit dem Angeklagten Be-j rtehilngcn unterhalten zu haben, ebenso entschieden stellt sie iw Abrede, über die Beseitigung ihres Mannes mit Brünig gciprochen zu haben. Einige Zeugen bekunden, daß der Angeklagte am Abend oes 16. Dezembers v. I. sehr ruhig und »ich! betrunken gewesen sei, er habe zwei Leute „usgejordert, ihn und Rothe nach Badecs- leben zu fahren, dieselben hätten cs jedoch abgelehnt. Alsdann wurde behauptet, wenn die Angaben des Angeklagten wahr wären, dann halte der Ccheerbanm anbers beschädigt und geschleift icin müssen. Der Angeklagte bestreite! entschieden, daß diele Be kundungen zutresien und beantragt, ein Pierd in den Gcrichtssaal zu führen und diesem den Scheerbaum anzulegen, dann werde die Wahrheit seiner Behauptung bewiesen werden. Paris. Der Präsident der Republik hat das Schiedsrichtee- am! bei den Greiizstreiligkeilen zwischen Evffarica und Columbia angeiismmen. — Tie Nachforschungen nach dem Urheber der Ez- plosion auf dem Concordienplatze wurden vergangene Nacht estrig betrieben: verschiedene Spuren wurden energisch verfolgt. Der Bericht der Sachverständigen, die mit der Untersuchung der Ueber- resic der Sprengkörper beauftragt sind, wird erst heute Abend bekannt werden. Marseille. Die Arbeiten in den Salzwerken Girant» sind heute Vormittag wieder ausgenommen worden, ohne daß es zu einem neuen Zwischenfall lam. Die Gendcnmctteabiheiiungen be finden sich noch immer mit dem Unterpräsekccn von Arles an Ort und Stelle. Die Erregung hat nachgelassen, es herricht überall Ruhe. Das Bataillon Zuaven, welches zum Abmarsch bereit war. ha! Arles nicht verlassen und wird es wahrscheinlich auch nicht verlassen. Tic Meldung, daß bei dem gestrigen Zusammenstoß zehn Arbeiter getöolct worden seien, bestätigt sich nicht. R o m. Der Besuch des Kronprinzen von Italien bei dem Präsidenten Fame erfolgt morgen, woraus der Präsident am «omiabend den Besuch auf der italienischen Botschaft erwiedert. Der Kronprinz reist in strengstem Jncognito, weshalb auch von ,eder öffentlichen Ehrenerweistmg abgesehen wird. London. Kannibalen griffen eine Karawane mit Maaren für eine schwedische Firma im Rio bei Rep-Gebiete an. Mehrere Mannschaften wurden weMichlevpt, gctödiet und die Leichen ver zehrt. Eine gegen die Kannibalen ausgeiandte deutsche Straf- Expedirion tödlere eine Anzahl der Schwarzen und brannte meh rere ihrer Ortschaften nieder. lDas Rlo del Rey-Gcbiet gehört zu Kamerun.) Kanea. Um Zusammenstöße zwischen der muselmanischen und der christlichen Bevölkerung zu vermelden und um die Ver- vroviantirung der eingeschlossenen muselmanischen Bevölkerung zu iöcderu, haben die Aomicale oie Zurückziehung der tückischen Trupven aus Hierapetca vorgeschlagen. Tewsik-Pascha hat sich in Gemäßheit der ihm aus Konstantinopel zugegangenen Besehle geweigert, diesem Verlangen nachzukvmmen. Die heutige Berliner Börse begann in schwacher und lustloser Haltung. Die Kurse setzten fast durchweg niedriger ein. Verstimmend wirkten namentlich matte Tendenz berichte von den westlichen Börsenplätze», sowie das Fehlen jcoer Kaifflust am hiesigen Markt. Im weiteren Verlaufe zeigte sich etwas Deckunas- begehr, auf dm hin die meisten Kurse die ansäuglichen Einbußen wieder einholen konnten. Erwähnt seien die Gerüchte, nach welchen Geh. Kommerzienralh Frentzel Handelsminister werden soll und daß eine baldige Wiederherstellung der Produktenbörse zu erwarten Banken setzten niedriger ein, erholten sich aber später, sodaß anfänglichen Kurseinbußen wieder eingcholt werben konnten. 8 " - Z ss 2 S cr» Z-5' lii^ KL" ^ -Z'-L ^ » !L heimische Anleihen fest. Privatdiskont !?/» Proz. — Ein offizieller Verkehr tn Getreide und Mühicnfabrikaten fand nicht statt. Spiritus loco bei mangelnder Kauilust weiter nachgebcnd, 70er 40.3 Mk. Am Frühmarkt war die Haltung für Getreide auf mattes Amerika und mangelnde Kauflust schwach. Loco-Preise ca. 1 Mk- niedriger: besonders begehrt guter Roggen u»d Hafer — Wetter: Kühler, bedeckt, West-Nordwestwind.
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