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Dresdner Nachrichten : 09.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189707098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-09
- Monat1897-07
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 09.07.1897
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Damit ist eine Frage aus der Welt geschafft, deren Bedeutung für unser nationales Leben von dem Staatsrechtslehre! Prof. Dr. Kahl, der in einem gediegenen Gutachten für die Rechte des Grafen Ernst eingetreten ist, treffend dahin gekennzeichnet wird: .Der Glaube an die Throne von Gottes Gnaden und an das monarchische Prinzip müßte tief erschüttert werden, wenn sich die Vorstellung fest- zuietzen begänne, daß höhere Titulatur, stärkere Macht, größerer Rcichthum, weiter reichende Verbindungen wirksamer feien als rin wohlerworbenes altes Recht." Es giebt ja leider eine Art von Reichspatriocen namentlich berlinisch-radikaler Herkunft, die mit demselben großen Löffel, mit dem sic ihre Weisheit gegessen haben, auch die sämmtlichen kleineren Bundesstaate» verspeisen möchten und derren die Achtung vor den berechtigten Eigenthiimiichkeiten der nichipreußischen Stämme und Einzelstaaten ein vollständig fremder Begriff ist. Diese Elemente haben natürlich auch die Lippe'sche Thronsolgefrage mit einigen billigen Witzen über .welt erschütternde Ereignisse" in ihrem Sinne abzutbun versucht. So lange sich eine derartige verfehlte Auffassung ans minder maßgeb liche Elemente beschränkt, mag sie allenfalls ohne Widerspruch passiren. Anders liegt aber die Sache, wenn dieselbe schädliche Neigung auch solche Kreise ergreift, die nach ihrer führenden Stell ung im geistigen Leben der Nation recht eigentlich berufen wären, mit aller Kraft das Recht des Schwächeren gegen die Macht des Stärkeren zu vertheidigen. Es war eines der bedauerlichsten und am wenigsten erfreulichen Biomente bei der Entwickelung des Lippe'schcn Thronfolgestreits, daß ein preußischer Staatsrcchts- lehrer, Professor Laband in Straßburg, eine geistige Kapazität ersten Ranges, jenen obersten Grundsatz seines Amtes vernach lässigte und in de» Kampf um's Recht im Staate Lippe mit einer E »kitsch,ist eingriff, der mit vollem Recht der Vorwurf einer ein seitigen und in ihrem Ergebniß unhaltbaren Parteinahme gemacht wurde. Professor Laband behandelte in seiner Schrift die An sprüche des Grasen Ernst zur Lippe-Biesterseld in einer unangenehm spöttelnden Form, mit einer gnädigen Nonchalance von oben herab, die überaus verletzend wirkte: ein Gebühren, das bei der Abgabe eines wissenschaftlichen Gutachtens kaum verständlich er scheint und fetzt, nachdem der Fall zu Gunsten des Grasen Emst entlchieden ist, nochmals zu einem nachdrücklichen Protest im Namen der gesammten deutschen Wissenschaft hcrausfordert. lledrigens erzielt der Straßburger Professor mit seinem polemischen Vorgehen das Grgentheil des beabsichtigten Erfolges, da der be reits genannte Professor Kahl in einer Gegenschrift die rechtlichen Gründe für die Thronfolge des Grafen Ernst in so tichivoller, ruhiger und überzeugender Art auseinandersetzte, daß Laband voll ständig in's Hintertreffen gerieth. Heber den Verlauf der Angelegenheit seien folgende That- fachen in Erinnerung gebracht : Als der Fürst Woldemar im An fänge des Jahres 1805 das Zeitliche gesegnet hatte, übernahm infolge testamentarischer Verfügung der Prinz Adolf v. Schauni- burg, der Schwager Kaiser Wilhelm's II., die Regentschaft, da der Bruder des verstorbenen Fürsten wegen Geisteskrank heit zur Succrision unfähig war. Bereits zu leinen Lebzeiten hatte Fürst Woldemar sich mit der Absicht getragen, einen Regenten etnzuletzen. Die Ausführung des Entschlusses war aber an dem Umstand gescheitert, daß Fürst Woldemar ans die Forderung der Landesvertretung, dem Regenten einen RrgentichostSrath brizugrden, nicht ringehen wollte. Auf Grund dieser Verhältnisse kam eS nach dem Tode des Fürsten zum Konflikt zwischen der Landesvertrrtung und der Regentschaft. Die Bevölkerung Lippe's nahm ostentativ gegen den Prinzen Adolf v Schaumburg Stellung und der alsbald zuiammenberufene Land tag wiegelte in seinen zur Sache ergehenden Debatten und Be schlüssen die Stimmung des Lippe schen Volkes getreulich wieder. Mit dem Protest des Landtags war der Kamps förmlich eröffnet und es handelte sich nun darum, ihn möglichst rasch zu einer autoritativen Entscheidung zu bringen. Drei Wege boten sich dar, die an dasselbe Ziel führten: ein Spruch des Bundrsraths. des ReichSgerichtS oder eines besonderen Schiedsgerichts. Nach länge ren Verhandlungen und Kontroversen, die aus Setten der Anhänger des Prinzen Adolf v. Schaumburg vielfach das Bestreben ver- rieihen, die Sache persönlich zuzuspitzen, kam endlich eine Einig ung auf das jetzige Schiedsgericht zu Stande, dessen Vorsitz Se. Majestät König Albert übernahm und in das als Mitglieder be rufen wurden die Herren Präsident des ReichSgerichtS Wirkt. Geh. Rath v. Oehlschläger, Excrllenz, SenatSPräsidenten des Reichs gerichts Dr. Bingner und Dr. PeterSsen und RetchSgerichtSräthe Dr. Bolze. Müller und v. Eg«. Die rechtliche Seite der Frage betrifft die Ebenbürtigkeit der Biesterfelder Linie. Die Zweifel der Gegner bezogen sich a»o nicht auf den Punkt, daß an und für sich nach dem Erlöschen der Drtmoldrr Linie Gras Ernst zur Lippe-Blesterfeld und seine Descendenz die nachberusenen Thronfolger sein würden. Der Mangel der Thronfolgefähigkrit des Grafen zur Lippe-Blesterfeld wurde vielmehr gegründet auf dir Behauptung des Mangels ihrer Bestimmungen hinsichtlich des Arbeiterinnenichutzes nicht betroffen wurden. — AuS Davos wird mitaethetlt, daß dort wohnende Reichsangehörige die Errichtung einer deutschen Heilstätte für minderbemittelte Lungenkranke in die Wege leiten. — Unter dem Protektorat der Herwgln-Wittwe Alexandrine von Kobnrg hat sich ein internationaler Frauenbund zur Bekämpfung des Vogelmasscn- mordes und zum Vogelschutz gebildet. — Einer Bekanntmachung des preußischen Kultusministers zufolge darf das von Geh. Rath Prof. Dr. Koch erfundene neue Heilmittel gegen die Tuberkulose, welches von den Farbwerken vorm. Meister, Lneiiis u. Brüning zu Höchst a. M. unter der Bezeichnung »Neues Tuberkulin Koch" in den Handel gebracht wird, ebenso wie das alte Tuberkulin Koch's. abgesehen vom Großhandel, nur in den Apotheken ab gegeben werden. Hamburg. Der Kommissionsrath Franz Renz theilte heute Mittag den Mitgliedern des Eirkus' mit, daß letzt die Gründung eines Konsortiums gesichert erscheine, sodaß der Eirkus weiter- destehen werde und das gesammte Personal dabeiblciben könne. Eine endgiltige Entscheidung ist in etwa 3 Tagen zu erwarten. Elberfeld. Am 14. ds. werden Prinz Friedrich Leopold als Vertreter des Kaisers und die Minister Dr. v. Miguel und Thielen hier eintrefsen, um der Einweihung ver Müngstener Riesen brücke beiznmohnen, Myslowitz. Ränbcrhaupimann Malarski, welcher die' Gegend um die Dreikaiserecke mit seiner Bande unsicher machte, ist auf russischem Boden von den ihn verfolgenden Gendarmen erschossen worden, nachdem mehrere von ihnen von den Verbrechern getödtet worden waren. Viele Werthiachen wurden bei Mcüarski gefunden. Er halte kürzlich seine eigene Frau ermordet. Rosdzin. Mit einem einem gewaltigen Erdbeben vergleich barem Ruck erfolgie eine neue Senkung des Grubenterrains um 20 Cm-, welche beträchrlichen Schaden anrichtete. Neustrelitz. Der Oberhoimeister v- Bülow ist heute gestorben. Prag. In Lelromtschl yaora anläßlich einer von Radikalen und Jungczechen veranstalteten Hußseier große Ruhestörungen stattgcsnnden. Die Behörde verbot einen Fackeizug. weshalb die l Menge lärmend und aufrührerische Lieder singend die Straßen ! durchzog. Die Gendarmerie verhaftete 30 Personen, darunter auch Der Spruch des Schiedsgerichts in Sachen des Lippe'ichei, ^ den städtischen Polizcircviior. Thronfolgestreits ist ein Juwel deutscher Gerechtigkeit und deutscher! Paris, llntecsiichungsrlchter Allxmel hat die gegen Rigo Unabhängigkeit. Er wird überall in deutschen Landen, wo treue! ^ Erlangen seiner legiiimci.Fmil wegen Ehebruchs mit der orair«. Prinzessin Chrmat, erngeleitete Untersuchung rniolge ungenügender Belker mit hingebender Liebe an ihren angestammten Fume» '^^^ eingestellt. — Heute früh wurde eine Nähen» in einer Häusern hängen, mit Jubel begrüßt werden. Stärkt er doch das ' Vorstadtstraße zusammen mit drei jungen Arbeiterinnen erstickt Bewußtsein, daß der Hort der Rechte der Einzeistaaten im neue» aufgefunden. In einem hintcrlassenen Briese stand die Erklärung. Ebenbürtigkeit. Die Nichtebcnbiirttgkeit des Grafen zur Llppe- Bieslerseld wurde zmückgeführt ans die im Jahre 1803 geschlossene Ehe des Grasen Wilhelm Ernst mit Modeste v. Unruh, Laband sagte, es sei durch „sorgfältige archivarische Forschungen" der neueste« Zeit außer Zweifel gestellt, daß Blödeste v. Unruh nicht von srelherrlichem Stande gewesen sei, wie ein in Frage kommender Vertrag von 1740 es erfordere. Demgegenüber wies aber Prof. Kahl nach, daß es daraus gar nicht ankomme. Vielmehr habe nach dem anzu- wendcnden Recht der alte einfache Adel zur Ebenbürtigkeit genügt und die Geltung dieses Rechts sei auch nicht durch das besondere Lwve'sche Hausrecht ausgeschlossen gewesen. Es ist ja nicht zu leugnen, daß ein derartiger Streit um die „Ebenbürtigkeit" mit seinem erschrecklichen Formalismus und seinem vielfach recht vor- sintfluthliche» Gedankcninhalt für den modernen Menschen etwas ungemein Befremdliches hat. Indessen, da der Begriff der Eben bürtigkeit unter dem hohen Adel nach dem geltenden deutschen Fürstenprivatrecht nun einmal noch gang und gäbe ist, so läßt sich die rechtliche Erörterung derartiger Seltsamkeiten im Streitfälle nicht umgehen, und wenn einem modernen Verfechter des Legili- matätsprinzips dabei rin Mühlrad im Kopse henimzugehen droht, so wird er sich doch unter Berücksichtigung der höheren Gesichts punkte, die auf dem Spiele stehen, von einer sorgfältigen Prüfung auch der formellen Ebenbürligkeiissrage nicht obhalten lasse». Zudem wird in dem vorliegenden Falle die aufgewendete Mühe reichlich belohnt durch den Umstand, daß das richterliche Ergebniß zu Gunsten derjenigen Auffassung ausfällt, die, abgesehen von dem, was die Akten besagen, den Anspruch des Grasen Ernst aui die Regierung des Lippe'jchen Landes schon in dem allgemeinen Willen des Volkes begründet findet und die daher innerlich unbe friedigt geblieben wäre, wenn der strenge Buchstabe des Rechts gegen den Grafen hätte entscheiden müssen. Deutschen Reiche in starken Händen ruht, und dient so zugleich mittelbar der Kräftigung des Reichsgedankens, für den es keine sestere, zuverlässigere Grundlage giebt als die sorgfältige Achtung der Rechte der Einzelstaaten. So begrüßen wir denn heute den Grasen Ernst zur Lippe-Bieslerscld, während er im Begriffe steht, das Erbe seiner Väter anzutreten, mit dem anfrichtigen Wunsche, daß er lange Jahre sein Land mit Glück und Segen regieren und sich ein unzerstörbares Denkmal der Liebe und Verehrung in den Herzen der Livper setzen möge. Zugleich sei auch unser Dank unserem allverehrten König dargebracht, unter dessen Vorsitz das Schiedsgericht getagt und seinen Spruch gefällt hat, dessen Inhalt aus's Neue die Thaffache bestätigt, daß König Albert ein starker Hort dcS Rechts und der Legitimität ist. Fernschretb- nnb Fer,«>r>rc«1>-Ver1<1ite vom 8. Juli. Berlin. Tie Ernennung des Gesandten in ^Washington Freiherrn v. Thielemann, welcher am 20. ds. Mts. die Reffe nach Berlin antritt. zum Siaats'ekretär des Reichsschatzamls fft ent weder bereits erfolgt oder steht unmittelbar bevor. — Die „Nordd. AUg. Ztg." konstatirt jetzt gleichialls. daß die Berusirna des badischen Finanzminislers Buchenberger an die Spitze des Reichs schatzamts nicht an Meinungsverschiedenheiten wegen der Reichs- sincrnzrciorm geicheitert sei; die Ablehnung sei lediglich aus Grün den erfolgt, die in seinen Persönlichen VerlMnissen liegen. Ilebrigens habe Freiherr v. Thielcmann dieselbe handelspoliruche Signatur wie Herr Buchenberger. Dasselbe Blatt schreibt ferner, daß das von der „Kreuzzta." veröffentlichte Programm betreffend die Poslreforin nicht das Programm des Staatsiekcekärs v. Pod- bielski sei. Es werde nicht gelinge», den Nachweis zu führen, daß überbaut» irgendwelche Beziehungen zwischen dem neuen Staats sekretär und der Redaktion der „Kceuzztg." bestünden. — Die „Post" schreibt: Wie unehrlich und ununterrichlet ein großer Theil unserer Presse bei der jetzigen Verhetzungscampagne gegen die Regierung versäbrt, soweit sic an die Nachricht von der angeblichen Berufung des Abg. Gamp in ein hohes Reichsamt die Behaupt ung geknüpft hat, daß Herr Gamp die weitgehendste Beschränkung der Börse fordere und entschieden für die Verstaatlichung der Reichsbank »nd für die Doppelmäbru g eintrete, beweist der Um stand, daß alle viese Behauptungen falsch sind, Herrn Gamp gehen bereits solche Bestimmungen des Äörseirgesetzes, namentlich betreffs der Produktenbörse, zu weit, er hat auch jüngst Gelegen heit genommen, sich lehr entschieden gegen die Umwandlung der RrichSbank in eine Nelchsanstalt zu erkläre», und er nimmt auch, wrnn er nicht überhaupt mehr der Goldwährung znneigt, in der Währniigsirage jedenfalls keine extreme Stellung ein. — Prinz Heinrich übernimmt vom Herbst ds. IS. ab nach Abgabe des Kommandos der 2. Division die I. Geschwader- und 1. Marine- Inspektion in Kiel, um zum ersten Male in seiner Stellung als Kontreadmiral ein größeres Landkommondo zu führen. — Der bis herige Legationssekretär bei der deutschen Gesandtschaft in Haag Lrgationsrath v. Schlözer Ist an Stelle des zum Ministerresidenken bestimmten Grafen Lenckel v. Donnersmarck als asl - i ' L 1. Sekretär an die kaiserliche Botschaft nach Konstantinopel verseht worden. — Den von der Presse in letzter Zeit verbreiteten Ge rüchten gegenüber wird offiziös festgestellt, daß gegen den wegen schwerer Erkrankung auf Grund eines ärztlichen Ältestes beurlaubten Krtminalkommiffar v. Tausch nach seiner Entlassung aus der ge richtlichen Untersuchungshaft die Disziplinaruntersiichung eingeleitet worden ist. — Die neue KonfektionSorvnuna, über deren Aus dehnung ln betheiligten Kreisen vielfach Zweifel aufgetancht sind, ist bisher nur für solche Werkstätten und Geschälte in Kraft ge treten, welche die Engros-Konfektlon betreiben, während Geschäfte, welche Matz- oder Elnzribestrllungen auSsühre», von den neuen g> , . sie stürben freiwillig und ohne Bedauern. In dem Zimmer fand man eine Flasche, in der sich 1 Liker Branntwein befunden hatte,! leer vor. Die That wird häuslichem Kummer zuaeschcieven. M anchester. Der Konflikt in den Maschinenfabriken hat einen ernsten Charakter angenommen. 30 Firmen einschließlich fast aller bedeutenden Maschinensirmen von Manchester, haben, Aussperrung von Arbeitern angekündigt. Konstantinopel. Die heute bekannt gewordene Note Rußlands an die Großmächte, worin diesen eine schärfere Haltung empfohlen wird, um die Türkei zu baldiger Annahme der Friedens- bediiiguiigen zu bewegen, soll im Affdiz-Kiosk nicht ohne Eindruck geblieben sein. Saloniki. Es wird hier bekannt, daß das türkische Ministe rium des Innern entschieden hat, Thessalien administrativ der Provinz Monastir zuzusügen, und wird ein Jradö des Sultans darüber erwartet. 30,000 Mann aus Kleinasien sind in Thessalien angekommeii. »m die alten Truppen zu ersetzen Der Abmarsch der alten Truppen ist aber bis jetzt noch nicht erfolgt. Die heutige Berliner Börse hatte keine einheitliche Tendenz. Während fast alle Banken sowie einzelne Wertbc aus anderen Märkten sich mit behaupten konnten, lagen die übrigen Wectbe zumeist matt. Die Nachrichten über die Verzögerung der Friedensvcrhandlnngen im Orient, sowie die sehr schwachen Stimm- ungsbcrichte von den meisten auswärtigen Plätzen wurden nur wenig beachtet. Stimulirend wirkten auch heute vor Allem Ge rüchte über demnächstige größere neue Finanzgeschäfte, Fusionen von großen Banken und sonstige demnächstige Bewegungen am Geldmärkte, Von Banken waren auch heute Deutsche Bank aus Andauern der Gerüchte von Fusionen mit einer großen hiesigen Bank rege beachtet und in der 2. Stunde 2' - Proz. steigend. Kommandit-Antheite knavp behauptet. Heimische Eisenbahnen still, Maricnburgcr abgeschwächt. Von fremden Bahnen hatten die meisten bei leicht avbröcketnden Kursen stilles Geschäft. Berg werke lagen Anfangs schwach, erholten sich aber später auf Deck ungen. Fremde Renten abgeschwächt, Deutsche Anleihen be hauptet. Privatdiskont 2'/« Proz. — Ein offizieller Verkehr ln Getreide und Mühlensabrikaten fand nicht statt. Der Loco- Sptritusmarkt bleibt weiter fest, Preise noch mehr an ziehend: 70er 42 M- Am Früh markt war die Haltung für Getreide ans das unsichere Wetter, ungünstige Saatenstands- bcrichte nnd aus einige Kauflust weiter fest. — Wetter: Be deckt, wärmer, Westwind. ) Credit 313,m. Diskonte sos.so, Dresdner . Ung. Gold —. ombarden - Lanralnitrc iss.M. Krankt»»« a. M. Bank —. Staatsbalsn —. Dortiigiesen —. Nest. Paris. <s Ulir Nackimtüaa?» Rente loa.ii. Italiener S3,M. 32'/.. Portiimc'eii 2g,oo. Türken 21,so. Tiiikenlooie los,so. dank sso,oo, Slaatsbabn 7so,oo, 1/ombarden —. K«si, G sanier Otioman Part» Produkteninarkt, Wellen rer Juli 23,so, per Novbr -h rudia, -Spiritus ver Juli ss,2s, ver Januar Avnl 3-i,?s, rndig. ii se,2s, ver Januar-Avril si.oo, bcbauvtct, «mftcrvam. Produkten-Bericht. Weizen ver Novdr, iss, Roaaen per Mär, —, ver Juli los, Oltoder los. ver Miir» 107. OerMcheS und Sächsisches. und Bögendorfs, mit^inladung cmsgezclchnet worden. - — Se. Majestät der Köntg hat genehmigt, daß der kn Sachirn Staatsangehörige Kafferl. Königl. österreichisch-ungarische Generalkonsul Johannes Wimmer in Lissabon das Ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehene Comthurkrcuz des Franz-Joicph-OrdenS annehme und trage. — Die Herzogin von Maills ist ans Paris hier eku- getrvffen und hat mit Gefolge im Hotel Bellevue Wohnung genommen.
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