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Dresdner Nachrichten : 08.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189707085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-08
- Monat1897-07
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 08.07.1897
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0fS8lIvN. -^omsnLlisn-, kaölsi--, Köi8ö-, 8pOk'1-^kir0gk kü, Herren n.Xnnken 42. Jahrgang. !> ffausN8tN288S 7. kdotwdlied« kppLsLte Dresden, I8S7. m rsivkstsr ^uscrabl bst Lnül^ÄneLs 2V ^ (XLtr» ävr Llrucuui1i»u8-^11««1. ^ ^.ruifMirliotivr »»«t» LvA^sLrv» M »'kx. irr krisfw»rk»a. LLvI«« als «e1^e<»8vl>«>>, ApsMeltvi», D«»t««k -1 tat«, I»Ii»I«lI»ü»en vte. ompkiaklt in rs!ed«tor ^»«v»ül vspllksl'l! WiM. Ml8l!l'u!s8l'8l?. 3. OsvisMnturkt, mLssi^sLrsiss. Lr^lrlr-. uaä VorvOrvr. in »II. 8t»»d«n, LL»rtlsa« lluLt»r urrä Oobr»noü»- ^n»r»---8oirar». LlN8to7NIU!8t«II,INg >U8ininst K0NV,NI08. G»t»vk. ll, Ikr. S0 innaoee! ss rimtt lne. n. kLtsot-^ll». E ^ev/ks/E ^Ks/s/e von ävlcorntiver Melcrin, sovis On^innl-I'npston <Isr srstsn sn^li8ek.'j''ki.krilr«ll empkvtrlvll 'z 7»l>vtsilL«m» Lltekvrdoeker Lraevs, vore.riszliebor <ks« rn«Ii»k»r»It«n tür Herren, Damen »nä Xrnclor. kreis 5 Llarlr. Lei nusvSrtixon Lostsliunxon ist ckor Liust- unrümsz nnruxebsn. Lsfl Welikctilic!,.U 81>'uvk8l>'. N. M» 1 Postreformvorschläge. Hosnachrichten, Werkmei'sterverband, Alpenverein, Nnglücksfall, Herbergen, »»»* »O«» Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. .Fernand's Ehekontrakt". Muthmaßliche Witterung: Ansbessernd, Poltltschrs. Mit einer geradezu phänomenal deplaeirten Leistung wartet die „Kreuzztg." in ihrer Montagsnummer aus. Der fragliche Artikel be handelt ein höchst zeitgemäßes Thema, die Netchspvftresorm, ln einer so gründlich unzeitgemäßen Weile, das; dem modernen Berkel,rs- menschcn, auch wenn er lm klebrigen aus gut konservativem Boden gewachsen ist, dabei zu Muthe wird, als bekäme er mit einem starken Brette einen heftigen Schlag an den Kopf. Man höre und staune! Das genannte Organ stellt im Eingänge seiner überaus unangenehm ausfallenden Betrachtungen für den neuen Staats sekretär des Neichspostamts Herrn v. Podbielski den leitenden Grundsatz aus, er werde sich nicht nur ablehnend verhalten müssen gegen die Forderungen nach Vcrkehrserleichtcruiigcn und Verkehrs- Verbilligungen, wie sie hauptsächlich von kaufmännischen und frei sinnigen (?) Kreisen erhoben würden, sondern er werde sich vielmehr veranlaßt sehen müssen, Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, die in der Postverwaltung den finanziellen Gesichtspunkt ökonomischer zur Durchführung brächten. Zur Belhätigung dieses programma tischen Hauptsatzes tm Einzelnen schlägt dann das Berliner Blatt folgende schöne Dinge vor: Zunächst sei eine strenge Auseinander setzung zwischen der Reichspoftverwaltung und den betheiligten deutschen Eisenbahliverwaltungen durchzusühren, derart, daß die Reichspostverwaltung mindestens die Selbstkosten vergüte, die den Eisenbahnen aus der Beförderung des Pvstverkehrs entstehen. Es ließe sich rechtfertigen, als man Anfangs den Privatbahnen die Verpflichtung auferlegle. den Pvstverkehr unentgeltlich oder gegen eine geringe Pauschalgebühr zu befördern. Nach der Durchsnhrnng des Staatsbahnsystems aber lag kein Anlaß (?) vor, jene Ver pflichtung noch ferner aufrecht zu erhalten. . . . Sollte der (so ent stehende) Fehlbetrag der RcichSpostverwaltung ein sehr erheblicher sein, so würden sich allerdings Tariferhöhungen nicht ver meiden lassen. Vor Allem sei endlich die langgeplanie Reform des Gebührentarifs für die Beförderung der Zeitungen dnrchznführen. Schwieriger erscheine eine anderweitige Regelung des Fünfzig» pfennigtariss für Pallete. Diese Einrichtung sei .unzweiselhast volksthnmlich" und „habe sich cingeiebt", aber es werde mit ihr „auch viclsach Mißbrauch getrieben." Minder schwierig sei eine Erhöhung des Tarifs für Eildepeschcn, wo von ,iM Wesentliche» nur Börse und Großhandel betroffen würden", falls die Fernsprechgebühren zur Verzinsung des veranlagten Kapitals nicht auSrcichten, würden auch sic eine ent sprechende Erhöhung vertragen. Endlich und nicht zuletzt habe die Ncichspostverwaltnng auch auf Ersparnisse bei ihren ausgaben, insbesondere durch Verminderung des höher vorgebildeten Personals hinznwirken. Bei der Postvcr- waltung werde mit dem Personal eine „große Verschwendung" ge trieben, vielleicht nicht eine quantitative, aber doch eine qualitative, insofern, als man für verhältnißmäßigleichte und mechanische Arbeiten Beamte mit „unverhältnißmäßig hoher Vorbildung" verwende. Alle diese Resormvorschläge der „Krenzzeitung" passen zu dem Fortschritt in den postalischen Einrichtungen, den das Interesse des Verkehrs verlangt, wie die Faust auf's Auge, und Herr v. Podbielski würde sich unfehlbar auf das Schlimmste nach allen Setten hin dtskreditircn, wenn er aus derartige Lockruse nach rückwärts reagiren wollte. Die Frage der postalischen Ent schädigung an die preußischen Eisenbahnen, an der die „Kreuz Z!g." den Hebel ansetzt. mit dem sie das ganze wohlbewährte Ge füge des von Herrn v. Stephan geschaffenen Organismus ans den Angeln heben möchte, hat nicht bloß ein fiskalisches und ver- lehrspolitisches, sondern zugleich ein nationales Interesse, aus daS die „Nat.-Ztg." hinweist, indem sie schreibt: „Die Forderung an die Post, 24 Millionen Mark jährlich an die preußische Staats- bohnverwaltung zu zahlen, kommt aus eine Erhöhung der Matri- kularbeiträge um dieselbe Summe heraus. Den größten Theil davon muß Preußen selbst tragen, sodaß der Gewinn für Preußen sich aus einige Millionen belaufen würde. Um diesen Preis aber würde ein Zankapfel zwischen die Bundesregierungen geworfen. Die kleineren, ohnehin finanziell bedrängten Staaten würden von Neuem belastet und im Hintergrund stände für die Bevölkerung die Ausficht, diese Erhöhung der Matrikularbeitrage durch Ver- Iheuerungen und Erschwerung des Verkehrs ausaeglichen zn sehen." Es ist unter diesen Umständen kaum zu begreifen, wie rin führendes konservatives Blatt sich dazu verstehen kann, an einer Einrichtung zu rütteln, deren Beseitigung so einschneidende Folgen tm Verkrhrsleben nach der eigenen Meinung des Blattes nach sich ziehen würde. Der Angriff aus das bisherige Vcrhältuiß zwischen Post und Eisenbahnen in Preußen wird übrigens von der .Kreuzztg." selbst nur mit der schwächlichen Begründung zu decken versucht, daß der Staat nicht dieselbe Verpflichtung zu «ver nehmen brauche, die vorher den Privatbahnen auscrlegt worden ei. Es giebt einen alten bewährten Grundsatz, der lautet: „Was dem Einen recht ist, ist dem Anderen billig" und der aus den Staat, wo er als Unternehmer austrltt. genau so gut Anwendung findet, wie aus Privaiperionen. Dessen scheint sich der Post- gelehrte der „Kreuzztg/ bei seiner eigenartigen Argumentation nicht erinnert zu haben. Aus jeden Fall aber hätte der Schreib« des Artikels, vorausgesetzt, dnß er überhaupt noch Vcrständniß für die Erfordernisse einer groß angelegten VerkehrSpolitik besitzt, über die Nichtigkeit seiner Prämisse stutzig werden müssen, als er die verkehrsbeschränlmden Folgerungen aus ihr zog. mittelst deren der zu gewärtigende Ausfall an Einnahmen der Post wieder „hereingevracht" werden soll. Besonders mißfällig wich eS allgemein vermerkt werden, daß d" Ruckrelormirungseii« des konservativen Blattes sogar nicht einmal vor solchen Einrichtungen Halt macht, die. wie der Fünfzig- psennigtaris sür Postpackete, dem gelammten Derkehrsleben ge wissermaßen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Eine lahme An erkennung der ungemeinen NolkStbümlichkeit des bezeichneten Tonis ist sogar in der „Kreuzzeitung" selbst zu finden, freilich nur zu dem Zwecke, um die Schwierigkeiten einer etwaigen Veränderung des gegen wärtigen Zustandes zu illustriren. Um so schlimmer ist es, daß trotz der besseren Erkenntniß der eigenthümltche „Schaffensdrang" des Blattes auch mit solchen, ganz unentbehrlichen Kleinodien des Posiverkchrs ausräumen möchte. Man darf dreist behaupten, daß der in Rede stehende Packektarif einen integrirenden Bestandtheil unserer nationalen Kultur bildet, soweit dabei der verkehrspolitischc Einfluß in Frage kommt, und deshalb sollte gerade von konser vativer Seite am allerletzten an eine so voMesfiich bewährte Institution die zerstörende Hand gelegt werden. Vielleicht mag es zur Entschuldigung der .Kreuzztg." dienen, daß vor einigen Wochen die „Post" eine ähnliche Weisheit über die „Neuordnung der finanziellen Seite des Poslwescns" verzapst . batte, ohne dnß eine energische Abwehr derartiger überspannt/.o^Km^erpaar wieder^0 Donnerstag, 8. Juli. Hamburg. Der Hafenarbeiter-Kongreß beschloß, im nächsten Fnchinhr einen allgemeinen Kongreß aller an und aus dem Wasser beschäftigten Arbeiter nach einer mitteldeutschen Stadt cinzuberufen zwecks Bernthung der Einführung von Hasen-Jnspekloren in ganz Deutschland, der Zulassung zu den Gewerbegerichtswahlen und der Unsallversichrrungsreiocm. K ö l n. Der Petersburger Korrespondent der „Köln Ztg." be zeichnet das bisher russischerieits veröffentlichte Programm sür den Besuch des deutschen Kaiserpaares als unrichtig. Sicher sei nur, daß das Kaiserpaar am 7. August Vormittags in Peterhof etn- tresse. Dieser Tag soll vornehmlich dem intimen Familicnverkehr gewidmet sein. Abends findet Familientafel statt. Am 8. August trifft das Kaiserpaar in Petersburg ein. Dort erfolgt ein Besuch der Kliisergrüber, darauf findet ein Frühstück auf der deutschen Botschaft und der Empfang der diplomatischen Miision im Winter- Palast statt. Am 9. August begiebt sich das Kaiiecpaar nach Kraßncffe-Selo, wo eine große Kaiserparade oder ein größeres Knvalleriemanöver abgehalten werden soll. Am II. August reist Wie in russischen Hofkreisen versichert fiskalischer m,d bureaukratisch-einseitsger Ideen seitens der Presse. ^ie Kanenn-Mutter An Pcunkm^l veranstaUeil. die den 'znteretien PZertelna dient ertoint märe ö>ätte danrats, brucyttoerse verlautet, das rntysche Kaiserpaar Werve sich nach gleich der Blitz cingcschlagen, io würde vermnlhlich der jxyj^x j f>cr Beendigung der^kaiiermanöver in Polen zum Besuch der groß- weitere Vorstoß der „Kreuzztg." unterblieben sein. Nachdem dieser aber einmal erfolgt ist, maß auf der ganzen Linie zum Angriff geblasen werden, »m die bedrohte Freiheit des Verkehrs zu rette». Auch für die Konservativen selbst ist es im ureigensten partei politischen Intrresse geboten, dafür zn sorgen, daß sie in den bevorstehenden Wablkamvi nicht mit dem »»erträglich schweren Gepäck des posiatüchen KrrnzzeiiiiiiasvrogrammS belastet hinein- marschiren. Alles in Allem genommen, darf man den Artikel der „Kreuzztg." wohl als eine unmaßgebliche „Privatleislnng" der Redaktion betrachten. Um so mehr Grund hat die koniervative Partei, keinen Zweifel im Lande darüber zu lassen, daß sie weit entfernt ist, sich mit Ideen wie den dort entwickelten zu idenllfi- ziren. Wie sagte doch Fürst Bismarck bei dem Empfange der Lipper? „Es giebt ein altes gutes politiiches Sprichwort: cznü'ta NO» movoeo, das heißt, was ruhig liegt, nicht stören, und das ist echt kvmervatin: eine Gesetzgebung »ich! mitniachen, die beunruhigt, wo daS Bedürsiüß einer Aendcrnng nicht vorlieak. Es giebt Leute, die einseitig das Bedürsniß habe», die Menschheit mit ihren Elaboraten glücklich zu machen". Es wäre keine wnhrhait kvnservative Politik, die sich dazu verstände, die bewährten Grund lagen. ans denen unser Postwescn ruht, umzustürzen, um beun ruhigende Neuerungen z», schaffen. Eine echt kvnservative Politik wird im Gegentheil Alles daran setzen, »in daS bestehende Fundament ungeschwächt zu erhalten, damit ans ihm weitergebaut werden kann bis zu der Höbe der Reformen im wahren Sinne des Wortes, die dem großen Werke des verstorbenen Generalpvsl- meisters noch die letzte Abcnndung zn geben bestimmt sind. Es mögen in dreier Beziehung nur genannt werde» die Erhöhung, des Marimalgewichts der einfachen Briese auf 20 G amm, Verbesser ungen im Telephoniveien, Besserffcllang der Lanvbriefträger, Ein- führilng einer leichten So»iineck!eiduna sür die Beamten un Dienst. Wenn die koniervative Partei nach dieser Richtung auf die weitere Entwickelung unseres Pvstwciens einzuwirlen sich be- orirrevo- müht, wird sic ganz in dem Sinne handeln, auf ocn sie daS kaiser liche Wort hrnwelst: „Unsere Zeit steht im Zeichen des Verkehrs." Hern schreib- nutz Herii sbrech-Bertchte 00 n 7. Juli. * Bücke bürg. Wie die „Schaumburg-Livvesche Laudes- Zeitung" mittheiit, habe Vas zur Entscheidung der Lippcichen Thron- solgcsrage eingesetzte Schiedsgericht den Anspruch des Grafen Ernst zur Lippc-Biestersetd anerkannt. * Berlin Wolss'S Bureau erfährt: Der Schiedsspruch zu Gunsten des Grase» Ernst ;>n Lippe-Biesterseld ist unterzeichnet worden und wird morgen zngcstelll werden. * K 0 n st a n t i» 0 p c l. Die Bvtichaiter erklärten den türki schen Ministern, daß Europa der Türkei in Thessalien im Gebiete von Mctlvwo inSgciammt 2oo Quadratkilometer überlassen wolle; die Stadt Tyrnavvs selbst bleibt ausgeschlossen. Tie Türken be stehen daraus, wenigstens das ganze Gebiet östlich von Salnmbria zu bekommen. "Athen. Tie wiederholten Vorstellungen der griechischen Regierung, welche die Verzögerung der Friedens-Verhandlungen betreffen und die finanziellen Schwicrigkelten belonen. haben die Mächte mit der Mahnung beantwortet, Griechenland möge seine Reserven entlassen, denn an eine Wiederausnahinc der Feindselig keiten sei nichtju denken. Nach der neuen Circularnote Murawieiv's hält man den FrledenSschtuß sür nahe bevorstehend. Berlin Die „Kreuzztg." schreibt: Die LieserungSaejchäste, wie sie in den Feenpatast-Versanimlungen der hiesigen GAreide- häudler abgeschlossen wurden und zur Auslösung dieser Versamm lungen führten, werden gegenwärtig an der Fuihbörse fortgesetzt. Es werden weiter auf Grund dieser Geschäfte Preise diklirt, die den Interessenten und einzelnen Bevorzugten, sei es auch nur zn statistischen Zwecken, mikaelheilt werden. Damit aber ist die Ein wirkung aus die Preisbildung weiterer Kreise gegeben: denn daß die Berliner Firmen ihren verbündeten Firmen und Händlern in der Provinz keine Instruktionen und Mitthcililngcn über die jeweilige Preislage zugehen lassen sollten, das wagt doch wohl Niemand nnzniiebiiien. Damit find aber auch die Kriterien einer Börse gegeben, mögen die Versammlungen nun im Feenpalast oder im Börtenhof, öffentlich oder mit Ausschluß der Ocsfentlich- keit stattfinden. Berlin. Es steht eine Kundgebung der rheinisch-westfälischen Großindustrie zu Gunsten der Annahme des Vereinsgesetzes durch das Abgeordnetenhaus nach den Beschlüssen des Herrenhauses bevor. — Soweit dir „Post" zu übenehen vermag, liegt das Hanpthindemiß der Verständigung über die MMttrstrasprozeßord- nung »och immer in dem Widerstande gegen den einheitlichen obersten Mstttärgerichlshos. Die Verständigung über die in dem Bericht des preußischen Staatsministeriums berührten Punkte dürfte dagegen keineswegs aussichtslos sein. — Gegenüber ander- welken Meldungen kann der „Lok.-Anz." mittheilen. daß ei» Ab schiedsgesuch des Herrn v. Tausch noch nicht vorliegt. So lange Herr v. Tausch aus Urlaub sei, ruhe seine Angelegenheit. — Sämmtliche Schiffe des Manövergcichwaders traten Heine Vor mittag unter dem Kommando des Viceadmirals Thomsen und des Konteradmirals Prinzen Heinrich von Kiel aus die große Manöver- sahrt nach der Nordsee an. Die Flotte dampfte uitz Skagen nach Helgoland. herzoglich hessischen Familie nach Darmstadt begeben. Bremerhaven, lieber das Ausbleiben des Schnell dampfers „Spree" herrscht Beiorgnrß. Das Schiff sollte Montag Abend schon hier sein und ist noch nicht in Eherbourg angekom men. Man nimmt an. daß die Maschine einen Defekt erlitten hat. Elberfeld. Die Farbenfabriken vorm. F. Bauer u. Co. theilen mit: Gestern Morgen während der Betriebsthätigkeit ge- rieth im Parterre unseres aus Eisen und Stein gebauten Farben- lagers beim Znlöthen eines Fasses mit Farbstoffen der Inhalt desselben in Brand, der sich dem Verpackungsmaterial mittheilte und wegen Massermangcls der Hydranten der städtischen Wasser leitung auch aus die obere» Etagen Übergriff. Das Lager brannte vollständig aus, doch blieb das die Dampf- und Mischmaschinen enthaltende Souterrain vom Feuer vollkommen unberührt. Ter Schaden ist noch nicht ermittelt, doch sehr groß. Er dürfte nach oberflächlicher Schätzung M bis 1 Million betragen, linier Be trieb ist nicht im Geringsten gestört. Der Versandt erleidet wegen vorhandener Reservelager keine Unterbrechung. Nürnberg. In einer heute staitachabten Versammlung des Gesammtausschusses des Deutschen Schützenbundes wurde Hanschild - Bremen zum Vorsitzenden wiedergemählt. Zu seinem Stellvertreter wurde v. Dall'Armi-München gewählt. Als Ort für das nächste Bnndcsschießen wurde Dresden bestimmt. Für den Fonds zur Errichtung eines Bölkerschlachtdenkmals bei Leipzig wurden 80l>> M. bewilligt. Straßbu 1 g i. E. Staatssekretär v. Puttkamer ist vergangene Nacht nach Berlin abacreist. Wien Ans Petersburg wird gemeldet, daß die Versetzung des Botschafters Netivow nach Rom hauptsächlich auf dessen eige ne» Wunsch zilrückzuiühreil sei: der Botichaiter habe schon seit längerer Zeit eine Versetzung aus einen anderen Posten angestrebt. In der russischen Politik gegenüber der Türkei treten keinerlei Aendcningen ein. Nelidow verbleibt bis zum Abschluß der Jrie- densverhandlungen in Konstanlinopel. — Der österreichisch-unga rische Minister des Aenßeren Gras Golnchvwski begiebt sich in den nächsten Tagen nach Frankreich, um seine dort weilende Ge mahlin abzuholen und ans der Rückreise zu begleiten. W i e 11. Berichte aus Janina in Albanien melden, daß die dortige Gegend von heftigen Erdbeben heimgesucht werde: es wurden bis zu 8 wellenförmige Erdstöße verspürt. Die Bevölker ung kampirt im Freien. A » ß i g Eine anS Wien zugereiste Schauspielerin Namens Rakowetz stürzte sich von der hiesigen Elbbrücke in den Fluß und verschwand in den Wellen. Paris. Der Akademiker und Liislspieidichter Henri Meilhoc ist heute Nacht an Lungenentzündung gestorben. Göteborg. Nachdem die Wlttenmgsberichte von gestern Abend sür eine Weiterreise nicht günstig waren, ist die „Hohen- zollern" in der vergangenen Nacht bei Göteborg vor Anker ge blieben, und ist über die Weiterreise des Kaisers noch kein Be schluß gefaßt. An Bord ist Alles wohl. London. In Jamestown (Kansas) sind bei den letzten Wahlen sämmtliche Aemter vom Mayor abwärts mit Frauen be setzt worden. Sowie Letztere die Gewalt in den Händen hatten, waren selbstverständlich ihre ersten Maßregeln aus die Hebung der Moral unter den Männern gerichtet, und ebenso selbstverständl ch galt es, in erster Linie den Spielsalon aufzuhebeii. Die Herrscherin nen der Stadt hielten sich aber nicht erst lange mit der Schaffung von Strafparagravhen auf. sondern mit Äcxten, Beilen uns Hämmern bewaffnet brachen sie am vergangenen Freitag gegen Abend in einen der bekanntesten Salons ein. DaS starke Ge schlecht räumte schleunigst das Feld, und unter dem Jubel der durch die Fenster zuschauenden Menge wurde die gesammte Ein richtung des SalonS in ihre einzelnen Bestandtdeile zerlegt, sowie die in Menge vorhandenen Bier- und Whisky-Fässer in die Gosse geleert. Letztere Maßregel hatte allerdings die unbeabsichtigte Folge, daß sich der zutchauende Mob gröblich betrank und es nicht an weiteren Exzessen fehlen ließ. Ko » stantin 0 pel. Die Antwort der Pforte aus die letzte Vorstellung der Botschafter bringt keine endgilcige Enticheidung. sondern besagt nur, daß die Worte über ihr weiteres Verhalten noch nicht schlüssig sei. Das Gerücht von dem Abbruch der Frie- densvechandlungen ist falsch. Der Kommandeur der türkischen Flotte in den Dardanellen ist beauftragt worden, einen Theil des Geschwaders zum eventuellen Anslaus nach Kreta bereit zu halten. Konstantinopel. Die im Nildiz-Kiosk tagende Militär- kommission beschäftigte sich in ihren letzten Sitzungen mit der Kriegsbereitschaft der kleineren Balkanstaaten. Es lagen Berichte von Offizieren des tückischen Generalstabs vor, sowie solche deS türkischen Kommissars in Sofia, in welchen von zahlreichen beun ruhigenden Symptomen, welche sich besonders in Bulgarien be merkbar machen, gesprochen wird. Die Bulgaren wären derart riegSbereit, daß in 6 Tagen 200,00» Mann in's Feld rücken könnten. Insbesondere wurde auch ans die herausfordernde Sprache der ulgarischen Regierungsorgane und die unverblümte Thätiakeit des makedonischen Komitees aufmerksam gemacht. Tie Milrtär- kommission hat deshalb sofortige weitere militärische Maßnahmen an der rumelijchen Grenze empfohlen. K 0 nsta »tin 0 pel. Die russische Regierung bat ein Rund schreiben an die Mächte erlassen, worin sie denselben vorschlägt, einen Schritt zur Beschleunigung des Friedensschlusses zu tbu» Pfimd's NN «inSermilch. Vltsdorr Molkerei Gebr. Pfund. 2alltzs,crl!r. 7».
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