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Dresdner Nachrichten : 13.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189707139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-13
- Monat1897-07
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 13.07.1897
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Lastvr von dlsubvitan kür ttudiMmiuvr null Roiss. Zoiicko, billigo Lueirslcius lür Knirbvu-^nrllres. Loli , aulFvuoiumvn: Dirmeulocien. IM em droit, L«r>to» 8ii>lllo»t8etiv8 lürlcrilcrt. 3.50 AK. scl-K. Seslll L 8°»i>. tzu»lirLten «u 6eo dtt1>r»reo pretsea, in 5cd«Lrrdi-u vtjer rokk Oummi, »uok mit vrskl Tvküsuvks ireinksrät I^eupolt, Vres6en-^. lllmüM VvrllLekvIuuLL-^uslsLt von Otto Süttuor, Rr. 192. KpM.' Politisches. Der echte und rechte unwidcrsteliliche suror tont uious ist es. der gührend durch die deutsch-vsterreichiicheu Lande zieht und am Sonntag aus dem Volkstage in Eger zu einem gewaltigen, er greifenden Ausdruck gekommen ist. Das war eine Kundgebung, so eindrucksvoller Art, dab ihr gegenüber jeder Zweitel schwinden mutz, als handelten die Deutichen Oesterreichs lm Kample um ihr heiliges Recht anders als i» der vollbewirßteu lieber,euguug ihres endlichen Sieges und mit der unbeugsamen Entschlossenheit, lieber Alles zu dulden, lieber die letzten Folgerungen aus ihrer Politik des Widerstands gegen die Sprachenverordnungen zu ziehen, als die Hand zur Nachgiebigkeit zu bieten, ehe nicht die bedingungs lose Beseitigung des durch die Sprachenvcrordnnngen geschaffenen verfassungswidrigen Zustands erfolgt ist. Die würdevolle Form, in der sich der Protest des deutichen Volkes in Eger gegen die Vergewaltigung durch die Sprachenverordnungen vollzog, wirdeine weit nachhaltigere Wirkung haben, als alle lärmenden Veranstalt ungen der letzten Wochen, die nicht auf gleicher Hohe standen, sie je hervorzubringen vermocht hätten. Der imposante Zug der deutschen Rcichsraths- und Landtagsabgeordneten, der Landbürger- mcistcr und Bczirksobmannec durch die Stadt Eger nach dem Schicßhause, wo der von der Negierung verbotene Vvkstag tagen sollte, kam. überschüttet von einem Btumenregen, an seiner Ziel stätte an, um dort vo» dem amtircnden Polizetkommiss,r dahin be schicken zu werden, das; er die Abhaltung einer Versammlung nicht gestatten könne. Es ist nicht mehr blos wahrscheinlich, sondern es steht im Voraus fest, daß die österreichische Regierung mit diesem Verbot einen Schritt grthan hat, der einen verhängnisvollen Wendepunkt in der inneren Entwickelung des Kaiierstaals bedeutet und die schmerzvolle Aussicht au» sturmdurchwühlte Tage für de» ehrwürdigen Herrscher Kaiser Franz Josevh II. eröffnet. Nicht Gewalt freilich werden die Deutschen Oesterreichs brauchen. DaS ist nicht deutsche Art und der ganze weitere Verlaus des Vvlks- tags nach geschehenem Verbot zeigte denn auch deutlich, von welchem Geiste die Therlnehmer beseelt waren. Ruhig und i» vollkommener Ordnung bewegte sich der Zug, nach erfolgtem Protest gegen das ungejetzmtißige Vorgehen der Behörde, nach dem Stadthause zurück. Dort wurde dann auf dem Hofe eine Versammlung unter freiem Himmel abgehalten, deren Ergebniß war, daß alle Anwesenden entblößten Hauptes das feierliche Ge- löbniß thaten. „in Einigkeit und unbeiiglamer Opposition ver harren zu wollen". So hat denn der Himmel den Rütlifchwur der Derrksch-Oesterreicher gehört! In alle Gaue der Monarchie, wo Deutsche wohnen, ist er gedrungen und hat srendigeu Widerhall gesunden: überall, wo deutsche Herzen schlagen, ist er gehört worden, und seine bindende Krast wird nicht erlöschen, bevor der letzte Buchstabe der Sprachenvervrdnungcn der ewigen Vergessenheit anheimgesallen Ist. Die deutsche Politik in Oesterreich hat in Eger für die kommenden Tage eine unverrückbare Grundlage er halten, von der es kein Weichen und Wanken giebt. Die Lage ist geklärt, die Nebel der Ungewißheit sind in zerflotternden Fetzen vor dem hereinfluthenden Sonnenlicht deutschen Kampfesmuthes zerstoben und stolz dürfen die österreichischen Deutschen wieder das Haupt erheben, weil sie nun endlich nach langem Zagen und Zaudern den richtigen Weg gesunden und alle Halbheit entschlossen von sich abgeschüttclt haben. Ihre Brüder im Deutschen Reiche stehen treu auf ihrer Sette und werden ihnen jede Art von Hille und Shmpathie zu Theil werden lassen, die sich mit dem unver letzlichen völkerrechtlichen Grundsatz der Nichteinmischung in inner- politüche Angelegenheiten eines fremden Staates verträgt. Nor Allem ist es für die Beurtheilung der weitere» Entwickel ung der Tinge nölhig, Klarheit über die Ziele zu schaffen, deren Erreichung das deutsch-nationale Element in Oesterreich sich zur Ausgabe gesetzt hat. Darüber hat sich jüngst der Obmann des Klubs der deutsch-böhmischen LandtagSabgeordneten Dr. Schlesinger in klarer und unzweideutiger Weise ausgesprochen in dem Sinne : Alles, was die Deutschen nicht wollen und nicmals wollen wer den, das sind die Sprachenverordnringen und Alles, was noch etwa im Geiste dieser Verordnungen versucht und unternommen werden wird: und was sie wolle», das ist eine möglichst weit gehende Sonderung aller nationalen Angelegenheiten im Lande, die ihnen die nationale Sicherheit verbürgt und sie davor schützt, daß die Rechte ihrer Selbstverwaltung gebrochen oder verkümmert werden. Zugleich hat Dr, Schlesinger die von dem gesammten kernfesten Deutschthum Oesterreichs rinmüthig aceeptirtr Parole ouSgegeben, daß „das formale Zustandekommen und der materielle Inhalt der Sprachenverordnungen eS jedem deutschen Mann un möglich machen, in Verhandlungen einzrmetrn, bevor nicht das unglückselige Verordnungswerk beseitigt ist." Daß der so festgelegte Standpunkt deS DentschthumS keine Spur von Jntransigententhum in sich birgt, sondern ausschließlich die Merkmale einer gerechten und unerläßlichen Nothwehr enthält, beweist ein Blick aus die geschichtliche Entstehung der Sprachen- vrrordnungen. Dir erste Ursache deS gegenwärtigen Streites reicht biS in da- Jahr 1890 zurück, um welche Zeit zwischen der Regierung und den Parteien beider Volksstämme Böhmens in aller Form Rechtens rin Ausgleich vereinbart wurde. Von czechi- scher Seite wurden aber dir Bestimmungen deS Vertrags, als es an die praktische Turchsührunzlachen sollte, einfach nicht beachtet, und die Rraierung tbat auch nichts, um dem Rechte zum Siege Deutsch-nationale Kundgebungen in Böhmen, Hosnachrichten. Kirchenweihe. Fernheizanloge. Bad Elster. Großenhain« Ausstellung, Bundesge,ängstest. Gerichtsverhandlungen, 81i ttLv E IRVlsv-I I ri tS in neuesten KoüsIIkll ß «2 <2. Hvlm i< I» Ikr»i'tI>vI,>Vu.i8oi>irwii8Ltr.oO. > D luMlwü Fabrikat. « b'vrrwpi'aalior 3390. if» DieilStllst, Muthmaßliche Witterung: Einzelne Niederschlage. zu verhelfen, belchränkte sich vielmehr seither aus zahlreiche Erklär ungen und Versicherungen z» Gunsten der berechtigten Ansprüche der Deutschen, ohne daß lemals eine entsprechende That de» schönen Worten gesolgt wäre. Zu wiederholten Malen ist vom Regierungstiich feierlich verkündet worden, daß die Regelung der Sprachenfrage in Böhmen nur im Wege des Gesekes und aus Grund vorheriger Vereinbarung mit den deutschen und czeckischen Vertretern statlsinden werde. Noch Ende 1896 erklärte der dcntzch- centralislische Justizminister Dr. GleiSpach, er müsse die Forderung, die Lösung der Sprachensrage als einfache Rrssoctfrage zu be trachten, zurückweisen. Es sei dies vielmehr eine Frage der hohen Polllik. die der Zuständigkeit der Gesammtregieuing unterliege. Gleichzeitig gab der Minister zu, daß die Lösung nur aus dem Wege eines Gesetzes möglich sei. Wenige Tage daraus sprach Gras Badens die inhaltichweren Worte: „Lösbar ist die Frage nur mit Tukl und Wohlwollen und es dort bei dieser Angelegenheit die eine Nationalität der andern nicht preisgegebcn weiden. Das; die so sehr gefürchteten Abmachungen mit den Herren Jungczechen keine erheblichen Dimensionen angenommen haben, dafür sollte Ihne» (den Deutschen nämlich» meine Erklärung genügen." Außer dem Halle Gras Baden! ausdrücklich hirizugesügt, daß die Einzel heiten einer Regelung der Sprachensrage erst nach vorheriger Fühl ungnahme der Regierung mit beiden Parteien zu sixrren seien, und ans dieselben Programmalilchcn Grundlinien verpflichtete sich zu Anfang dieses Jahres der Statthalter Gras v. Eorrdeirhvve feierlich vor versammeltem böhmischem Landtage. Dann mit einem Male schlug von Wien aus die Bombe der Sprachenverordnungen ein. Ende Marz dieies Jahres beries man die deutsche» Vertreter Böhmens nach Wien und theilte ihnen, die von nickrs wußten, denen man vorher nicht ein Wort der Verständigung gegönnt, nicht eine einzige Neußeruiig zur Sache gestattet hatte, kurzer Hand mit, daß die Sprachenvecordlimigen eine vollendete Thatiache seien. Am 7. April wurden sodann die Verordnungen, die Graf Badens über die Köpfe der Deutschen hinweg in Gcmernichajt mit sieben czechischen Abgeordneten ausgearbeitet Halle, amtiich bekannt ge macht und entfesselten jenen Sturm der Entrüstung, der heute mit orkanhaster Gewalt die Grundsesten des Badeni'jchcii Regierungs gebäudes erschüttert und die Bäume des Slavertthums, des Klerikalismus und Feudalismus brechen wird, ehe sie in den Himmel wachsen. Eine Bewegung, die von solchem Geiste getragen wird, ein Kampf, bei dem es sich um die Bewahrung so hoher und heiliger Güter handelt, kann nicht resultatlos im Sande ve» lausen. Niemals ist eine Sache gerechter gewesen als die der österreichischen Deutschen, die um ihre Existenz kämpfen, und deshalb wird ihr früher oder später auch die Krone des Sieges zufallen, wenn die Deutschen muthig ausharren und keinen Zoll breil ihres geheiligten Besitzunnds gutwillig autgeben. Nach den Vorgängen aus dem Egerer Votkstag. die eine geschichtliche Sprache reden, muß die Befürchtung, daß die Deutsche» im Streite schwach werden könnten, als ausgeschlossen gelten. Ilm so sorg fältiger werden sie sich aber vor der Verguickung mit Elementen hüten müssen, die sich an sie herandrängen, um die große Sache für ihre niederen, am Boden kriechenden Zwecke auSzunutzen, sei es die klägliche deutsch-klerikale Jeiuttenpartei — selten ist das Beiwort „deutsch" ärger entweiht worden als durch diese Zusammen stellung —. leien es gewisse raddau- und skaridalsüchtig!: Politiker, die das krvstallklare Wasser der deutsch-österreichischen Bewegung trüben möchten, um dann einen parteipolitische» Flichzug darin auszufübren. Vo» scher sind die Deutschen der eigentliche Hort des österreichischen Staatsgcdankens gewesen. In dieser auS- gleichenden Stellung nach allen Seilen hin, in der unentwegten Treue zur Dynastie und zum Reiche ruhen die starken Wurzeln ihrer Kraft, die sie auch jetzt nicht lockern dürfen, wo ihnen die Regierung mit Hellem Undank begegnet. Darum giebt eS für rrnjerc Brüder in Oesterreich keine» aufrichtiger gemeinten Wunsch als den, daß sie ihren heiligen Kamvs allezeit führen mögen als gute Oesterreicher, unbeirrt von allen Lockungen und Aufreizungen gegen de» gemeinsamen StaatSvcrbaird. als mannhaste Hüter der Sicherheit der Dynastie und der Machtstellung des Reiches, mit dem sieghaften Jcldgeschrei: „Hie schwarz-gelb!" Aernichrribr nnd F-erulvrech-Bertchte vom 12. Juli Berlin. Auf Anfrage an hiesiger amtlicher Stelle ist die Auskunft ertbeilt worden, daß hinsichtlich des de» Kaiser betroffe nen Unfalls keine beriniubigende Nachricht vorliege. Berlin. Neueren Beltimmungen zrriolge wird nun doch der Kaiser bei der Petersburger Reise außer vom Reichskanzler auch vom stellvertretenden Staatssekretär des Aeußern v. Bülow be gleitet. — Die „Köln. Ztg." meldet aus Petersburg, der Reichs kanzler Fürst Hohenlohe werde am 7. Anglist mit der Eisenbahn in Petersburg einrreffen und nach Beendigung des Besuchs des Kaisers Wilhelm auf dem Landwege nach Deutschland zrirückkehren. Das Schiff, mit dem Kaiser an Bord, wird von drei deutschen Schiffen begleitet sein, die unter dem Befehl des Prinzen Heinrich von Preußen stehen. Der Kronprinz wird den Kalter nicht nach Rußland be-' gleiten. — Prin, Adolf von Schaumburg-Lippe wird in Bonn, wo er bereits vor Antritt seiner Regentichait gewohnt hat, wieder seinen Wohnsitz nehme». — Der sürstbischöfliche Delegat für die Mark Brandenburg und Pommern und Propst an der St. Hev- wigstlrche zu Berlin, Tr. Jahnel, ist an einem Leberleiden ge storben. — Zur Untertuchnng des gestern aus dem Bahnhof Kastei voraekommenen schweren Eijenbahnuilfalls bat sich der Vortragende Raid im Reichsrisenbahnamt von Miönisani sofort an Ort und Stelle begeben. Berlin. Der Königt. sächsische Geh. Kämmerer Hohlseld zu Dresden erhielt den preußischen Kcouenorden 1. Klasse. — Von de» LandwittbschaftSkammeni wird beabsich igt, für den Umfang ihrer Geschäftskreise Eentrcristellen füiPwisnottrungen eiinimchten. Sobald die Pceirnotiriingeu festgestellk sind, soll deren Verrüfe,rl- lichnng erfolgen. In Berlin ieldst soll eine Harrptstelle geschaffen werden, bei der die Notirungen ans den einzelnen Provinzen eftr- lacffen und bearbeitet werden sollen. — Am Sonnabend wurden mehrere rujsnche Studenten in Charlottenbnrg. welche die dortige technische Hochschule besuche», nach vorangegangenen Haussuch ungen verhaftet: sie sollen sich »ihilistmher Um,riebe ichuwig ge macht haben und werden wahrscheinlich nach Rußland abgejchoben w.rden Berlin. Aus Voß in Norwegen wird gemeldet, daß durch den dorthin entsandte» Hofstaatssekretär Waldmann in der ver flossene» Nacht der für heute angesagte Ausflug des Kaisers nach Baffevangen und Saaldeim crbgemgt worben ist. Ob der Kaiser letzt schon nach Berlin zurückkchce. sei noch nicht bekannt. Köln. Zwei aus dem Felde spielende Knaben aus dem be nachbarten Greftath, im Alter von 12 und 13 Jahren, gerieiherr in Streit, wobei der iüngere ein Messer zog und den älteren Knaben erdolchre: Letzterer war sofort todk. Der junge Mörder wurde in's Gefängnis; gebracht. > Elbingen. Eine Anzahl hochgestellter chinesischer Beamter! ist beute hier eingetroffen. ES h'irdell sich um Schitfsbcmten. dies thcils aas der L-chichaueer Werft aasgesührt werden und lheilsl noch in Auftrag gegeben werden sollen. Wien. Den Katiermanövern bei Totis werden Kaiser Wii-! Helm, sowie die Könige von Sachsen, Rumänien und Serbien bei-,' wohnen - Wien. Tlns Kanea wird berichtet, daß die Jn'urgenterr in! der Landlchast Selino 13Muhcrmedanec. die trotz aller Warnungen! zwecks Eiabringung der Ernte tn ihre HeimcithSdöcfcr zrrruckzekehrt waren, niedergemetzelt haben. Einige Andere kamen mit Verwund-' »ngen und Verttv.miw.lungen oavon mW konnte» sich rette». — Trotz aller Versprechungen der griechischen Reg erring, wetteren Abgang von Freiwilligen nach Kreta zu verhindern, ist vergangenes Woche die Abfahrt von 2<»0 Freiwilligen dorthin sestgestellt mor den. welche von einem krekvchcn Geheimkomikee ausgerüstet! wurden. Eger. In Waldsassen in Bayern fanden gestern zwei Ver-! iammlungen statt. Die Zusammenstöße nach der Rückkehr von! etwa 1000 Ausflügler» ans Waldiassen waren äußerst heftig. Der! erste Zusammenslotz erfolgte am Bahnhof. Die Prager Polizei! ritt ohne vorhettge Warnung in die Menge und machte von den, Waffe» Gebrauch. Der zweite Zusammenstoß erfolgte dann am! oberen Marktplatze. 5000 Personen wurden von der Gendarmerie canickgedrängt, während rückwärts die Prager Polizisten in die! Menge hinciiiritten. Das »achrückerrde Militär machte vom Kolben Gebrauch. Mehrere Perionen, darunter eine Frau, sind schwer verlegt. Budapest. Dem gestern in Alt-Ofen beschlossenen Ziegel-! arbeiler-Austland sind heute sämnrtliche Budapetter Zregelacdetter beigetreten, sodaß von heute ab die Arbeit aus allen hiesigen Ziegelwerken ruht. R o m. Kammer. Der Minister des Aeußern erklärte in Be antwortung verschiedener Anfragen, die Regierung beabsichtige, der Besetzung von Kassala sobald als möglich ein Ende zu machen. Bei der Besetzung von Kassala habe die Regierung Verpflichtungen übernommen, die für Niemanden ein Geheimnis; seien. Unsere Absicht geht dahin, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in einer den gedachten Verpflichtungen entsprechende» ,zocrn der Be setzung vor, Kassala ei» Ende zu machen. Bezüglich des Hoch plateaus ist es unterblieven, dort eine» Zustand der Dinge zu schaffen, der uns gestattet, die mrlitärrlchc Oikup.ition möglichst aus Kassala z» beschränken. Durch die Aiifcecttterhattilng, der Besetz ung von Kassala werde« nur auch die Besetzung und soaveccinetctt Italiens in dem Theil der Küste des Rethen Meeres ausrechl er halte», welcher heule eine» Theil »inecer Besitzungen bildet. Eine Aenderrrng, die unter den gegenwärtigen Umständen durch das Berhalten Italiens an den Kütten des Rothe» Meeres etwa eiu- trelen sollte, konnte eine internationale Frage veiaalasscu. die z» vermeiden im Interesse der italienischen Politik liegt. lieber die allgemeine Politik äußerte sich der Minister wie folgt: Wir wer den unseren Bündnissen treu bleiben, indem wir mit audrren Mächten Zusammengehen, und den Frieden, weicher von großem, immerwährenden Interesse für unser Land ist. ausrechl erhallen, und indem wir mit den anderen Nationen die irenndschasilichen, durch Gelühle der Eintracht und des gegenseitigen Vertrauens e n- aegebeuen Beziehungen weiter pflegen. Bei Betrachtung des Ver hältnisses zu Frankreich stellte der Minister mit Genugihrrung eine Besserung desselben fest. Er verfolge in Bezug auf Frankreich ein Verhalten, getreu den Meinungen und Anlchauunge» eines Landes, welches nichts Anderes wünsche, als mit der benachbarten Nation in guter Harmonie zu leben. Die Regierung sei stets ge» neigt gewesen und sei auch immer geneigt, mit der französischen Regierung die Gcsamnubeit der Handelsbeziehungen zwilchen beiden Landern zu prüfen, um an Stelle des gegenwärtigen Standes dieser Beziehungen einen billigen Interessenausgleich zu setzen. Die Regierung müsse sich aber die Beurtheilung der Zeit und der gllnjtialten Gelegenheit Vorbehalten, ehe sie die Initiative ergreife. In Bezug auf die gnechisch-tirrkitchen Friedensverhand- lungen «klärte der Minister, die diplomatische Aktion der Mäch'e begegne von Seiten der hohen Pforte Schwierigkeiten und Ver zögerung. welche das Bestehen derjenigen Zustände verlängere, nach de,en Ende das allgemeine Jniereffe Europas verlange. Trotz dieser Schwierigkeiten bade sich nichts in der Uebereinstrmmung in den Absichten der Mächte geändert. Man könne, dank ihrem festen und einmüthigen Willen, das Vertrauen hegen, daß die Mächte ihr FriedenSwerk werden zu Ende führen gemäß dem Programm, welches einmüthig von ihnen als Grundlage ihr« Ver mittelung angenommen wurde. Lissabon. Der Finanzminister bringt heute in den Eorles Anträge ein aus Reorganisation der Bank von Portugal, aus Kon version der äußeren Schuld, aus Verpachtung der Slaatsbahnen, sowie anf Abänoerung in dem bereits bestehenden Tabak- und Zündholz-Monopol. Die Anträge bezwecken Vermehrung Staatseinnahmen. Stockholm. Der König der Belgier traf heute Nachm hier ein, stieg an s Land und begab sich nach dem Königs. Si in welchem ihm eine Anzahl Gemächer zur Beringung gestellt Er wird tndeß wahrscheinlich an Bord keiner Nacht wohnen. '-:»L 2- r» 2. s ^ 75» I — lli-V -oM -'UW I> . ! i der W
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