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Dresdner Nachrichten : 02.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-02
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.08.1897
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BeiugSgrbühr dlnkliKrNch^.^ durck LI« Li» »»natiMk »on Anlün>>t<,u»,en türdie nächste Nummer criolat i» der bauvtaelchästostellc, M»rt>»ttr in den NebenmwskmeiiErn v Vorm, ti bis s Nltl Naciu». SnntUmx, »>t r Marie,istr. M >r u-V.l UlnMUtao-, 'Anzeigentarif. Die livaltigc KruMeile 'ca s Silbeii- >b A »innbiatmaeu a,u'derNrivai leite HeilkMPI. :Doi>peieeUe „unterm Ltrich" tilmaeiaubtt 4vPi. (Snind mte nir Montane oder »nti, Neittaac» soPia. iiiir i>a»iitce»nachnchte» >c i. ttc. ao Pr ?tnownrtn>e Äuiirüac »ur acacii ütoraitüberabluna. Bkleadiäiikl wrvs mW Pi. berechnet. ftür Rückgabe cinaeianbler Schrill- stücke keine Verbindlichkeit. Kernivrechanichlulit Amt » V«. t> «. Ur. 20»«. Die Dresdner Nachrichten ericheineu täaIich Morgens. 42. Jahrgang. ? ldp. 8ni'iip/' Vk«tIIa«n,tr.Lg,l gP»Ess, Mickt siMtditlM rp-mliisi. Vvdisss ^7^7..^. U tt» »t/r», pe,t,,.^ß ^«nei-neoeb-ci^ttu No, 878, 8wt I Linrsiv« «tttlkmilstln«» »noellsnanbattvo plombieu«e«N ««Nmoi-rio!» L»da- apei-nttoacn «tt Telegr.-Adresse: Nachrichten,Dresden M/F icai-tv» s 2 Sb'Tb?k. No>t«»-»0pk. - » knsatrf Seifen-^äpfv össiss 1'iscrk-u.^i'- Ik-isvkunASAslfZnk, «»Drsdt dsl üuits». ksltso, Zl»zeia. »„ 8l»8«ak»L»rrk. l« Q!»«»k0bt-^uot,ßt»in d. i: II. Vi.-.I.-nlit liest ß i>ti Iir<>8tr.t.880 ^ Di Fllviniger Vorlrccki-r van bö tNot a >»uu»ann » H »' IEI7 I tttiinliele ^ii. "HAß '« snerksnuk beLkelZguechrugg VorrkitkiA in Itv.vttuu'irnlr;, lllinsr'.i.Iiv.'uazerliumtlunMN u. Apatdvirsi!. l.ebei'tlii'üli, Kr. 212. Kpielrel boMo dlurlrv von Iltstnr. istozvr. ttäri.^itUitu, van lvincisrii uorn genammc-u, I'!:m<stn, 1 nnrlc, 50 I'k-c. uinluustz'vvvoM». ^lulxizenlelieillii'illi, ki8eiilebel'llil'si>, Ittusolia 1 Nlr. 75 Ist. unci l M. hstnsolni 1 öllr. 25 Ist. Vsrdnndt NL'sti uumv:rrt8 Hofnachrlchten. Hochwassernachrichten, Einstellung der Vogelwiese, Sonntagsverkehr,! ' ° ^ Peieskasten. Fernschreib- u. Fernsprech-Berichte. — Eiseiibahnbcaiiiteiivcreiiie und Eckenbahnarbeitervcrband. und sonstige Bevölkerungskreise in Xösigl. »oszplllliejie. unü I'tttilitL. Montag, 2. August 18^7. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vo,n 1. August. Berlin. Der Kaiser!. Bvischaster in Rom, v. Bülow, welcher gestern hier eingetrosfe» ist, beglebt siel, niorgen von hier noch Kiel M Negleitiing des Kaisers nach St. Petersburg. H a m bürg. Heute Morgen keuterte ans der Elbe ein mit 13 Schisssmalern bcsehteS Boot insolge Wellenschlages eines Jolleiiftihrcrdnnipfcrs. Neun Personen wurden gerettet, vier sind ertrunken. Kiel. Der Kaiser hielt heule Vormittag den Gottesdienst an Bord der »Hvhciizollcru" ab. Um 1t Uhr statteten der Kaiser und die Kaiserin der Prinzessin Henriette zu Schleswig-Holstein und Geh. Rath Prof. v. ESmarch einen Besuch ab. Wien. Das „Fremdenblatt" schreibt: Ministerpräsident Stoilow toll sich höchst gereizt über die Haltung der österreichisch- ungarischen Presse bez. des Prozesses Vouschew nusgesorvchen und gesagt haben, das Bestreben, den Vorfall mit dein bulgarischen Hose in Verbindung zu bringen, gehe von österreichischer Seite auS und finde seine Erklärung in den gespannten Beziehungen zwischen Oesterreich und Bulgarien. Es ist nicht auzunehmen, das; ein ver anlwortlirher Minister sich solcher Ausdrucke bedient und speziell von gespannten Beziehungen zwischen Oeslcrretch-Uilgain und Bnl garien gesprochen habe, von denen hier nichts bekannt ist. Wir glauben daher erwarten zu dürfen, daß die Aeusterniigeii Stoilvw's nicht richtig wiedergegeben sind und dah von kompetenter Seite crnc Richtigstellung derselben rriolgen wird. Wien. Berichten auS Obcröstcrreich und Schlesien zufolge hat sich die Lage dort gebessert. In Giminden ist das Master ge- sunlrn. Nach Meldungen aus Villach dagegen muhte aus den Streiken Selzthat-Kleinreisting und Hieslau-Emnerz sowie aus der Nbbsthalbahn der Gcs'ainmlverkehr bis auf Weiteres eingestellt werden. sr Salzburg. Der ilisenbnhnzng Salzburg-^rankenniark ent gleiste gestern zwischen .^allivang und Scekircheii infolge einer Dammrutschung und fiel über den Damm herab. Lokomotivsnhrcr und Heizer trugen schwere Verlobungen davon, echterer starb während der Transportes »mb SalzbUtzz. Sonst wurde Niemand verletzt. Die Strecke Saizburg-Scelirchen ist derzeit wegen Dammrutschungen unfahrbar. Valenee sDev. Tröme). Bei einem Bankett, welches die Handelskammer z» Ehren des Präsidenten Faure veranstaltet batte, forderte dieser zur Privat-Iiiitaiive ans, um die augenblickliche wirthschastlichc Krise zu überwinden und neue Absatzwege im Aus lande aiifzustlchen. L aubaii. In der hiesigen Gegend richtete das Hochwasser furchtbare Schäden an. In Steinkirch, Holzkirch, Langenvls. Wünschendorf und anderen Orten ist die Ernte vernichtet. In Markt,ssa sind 5 Personen ertrunken. Bisher sind im Ganzen kl Leichen geborgen. Tie Hggcnmühse, mehrere Häme, und drei Brucken sind von den Finthen fortgerisscn. Die Lage ist trostlos. JaroSlaw. Eine grosse Feuersbrunst in der Stavt Ljubim äscherte über 200 Häuser, eine Kirche, ein Spital und anhcrdcm verschiedene AmtSgevände ein. Hunderte von Menschen sind ob dachlos und brotlos. K o n sta n t i u o p e l. In der gestrigen Sitzung in An gelegenheit der Friedensverhandlungen erledigen die Botschafter den noch übrigen Dbcil des Fricdensvertraasentwurss- Tewfik Pascha legte ihnen hierauf verschiedene Zmatzanträge vor, aus welche die Botschafter alsbald schriftlich antworten werden. Kapstadt. Im Loiigebrrgeii-Distrikt fand am 30. Juli ein ernstes Gefecht mit den Aufständischen statt. Das Gefecht endete mit der Einnahme der Stellung des Feindes im Gamasiep-Thale. Die Aussiändsichen flohen nach Twais Ktoos. , ganz Sachsen hat, den Dank Vieler erworben haben, wenn er die schnelle Veröffentlichung dieser Bekanntmachung nicht ans den sofortige» Abdruck im „Dresdner Anzeiger" beschränkt hätte, dessen Leserkreis sich säst ausschliehlich aus das Weichbild von Dresden beschränkt, sodah das Organ allein zu schnellen Mitlheilungcn an weitere Kreise absolut unzulänglich ist. ja gestern 'Abend konnte man noch genug Leute finden, die von der behördlichen vorläufigen Absage des Festes nichts muhten und erstaunt waren, das; der Festplatz volizcilich gesperrt war: in den Blättern habe nichts gestanden. Selbstverständlich wäre der hier in's Auge gesahle Zweck, der Oesientlichkcit einen grohen Dienst zu leisten, auch ohne seden Kostennuswnnd erreicht worden, es hätte »nr der Ilebcrscnduiig der Bekanntmachung an andere Blätter in Form einer redaktionellen Mitth-ilniig bedurft. Früher ist dieser Weg auch beschütten worden und zwar mit bestem Erfolg. — Nachrichten der Kgl. Wasserbandireltiou über das H och- wasser der Elbe. Nach eingegangcncr Voraussage der K. K. Hildrographischen LandeSablheiluiig zu Prag ist in Dresden für M ontag 'Abend ein H v ch st st a nd von -s- 410 Et m. z n erwarten. Ei» Fallen des Wassers ist im Lause des gestrigen Tages iSoimtags »nr von der oberen Moldau in Bndweis, der Iser in Jungbunzlan worden: in Prag und der Eger in Vann ge meldet worden: in Prag ist seit dem 3l. Juli Nach mittags Stillstand ringet«ten. In Leittneritz, Aussig und Bvdenbach hat es gestern wie hier mit Unterbrechungen geregnet. Im klebrigen sind folgende Wasseistände gemeldet worden: Prag den 31. Juli 8 Uhr <! „ Vorm. 358 c'jl. „ Nachm. 420 1. 'August 7 .. Vorm. 420 1. > .. 'Nachm. 420 BrandeiS 31. Juli 8 „ Vorm. 275 I. August 7 „ „ 214 Nachm. 222 1- 4 „ Leitmeritz 31. Juli 4 „ 216 1. August 7 Vorm. 360 l- 4 Nachm. 414 „ I. 8 „ 428 Am Dresdener Pegel wurde gestern ubgeleien: den 3t. 31. 1. 1. 1. 1. >> xvucl August Uhr 176 eia über Null. verlUchrS «nv Eii<MchrS. - Se. Maiestnt der König traf vorgestern Mittag in Be gleitung deS Genergtmaiois Hingst mittesst Equipage von Pillnitz aus in Piuia ein und nahm eine Besichtigung der durch die Wasser-Katastrophe an gerichteten Verheerungen vor. Bon dort aus suhl Se. Majestät nach Rottwerndorf u. s. w., um auch die dortigen Schäden in Augenschein z» nehmen. Auch Ihre König!. Hoheit Prinzeisin Mathilde weilte bereits im Laufe des Vor mittags ln Pirna. -- Ihre Majestäten der König und die Königin siedelten gestern Nachmittag 6 Uhr wegen drohender Hochwassergefahr von Schloß Pillnitz ins Königliche Residenzsthloß nach Dresden über. — Ihre Durchlauchten Fürstin Metternl ch -Wimicbnrg. Prinzessin Pauline Metternich und Erbprinz Metternich trafen, von Bahreuth kommend, hier ein und nahmen im Hotel du Nord Wohnung. — Der 'Arresthansinspektor Schmiedel in Bautzen, der nach über <10jährigem Staatsdienste in den Ruhestand trat, erhielt das Albrechtslreuz. — Der hiesige Rath hat sür heute Bormittag 11 Uhr eine Einladung in den Sltzungsiaal der Stadtverordneten erlassen zu einer Besprechung über die Hilfeleistung fürdieWasser- kalamito sen. Der Schaden der Stadt Dresden selbst wird auf ca. anderthalb Millionen geschätzt; zur Deckung desselben dürste der vielfach angesochtene Reservefonds in Anspruch genommen werden. — Die König!. Polizeidirektion und der Rath zu Dresden erließen vorgestern folgende Bekanntmachung: „Nach den vorliegenden Nachrichten über den Wasserstand der Elbe ist mit Sicherheit zu erwarten, dab die Festwiele für' ' des morgenden Sonnta ' wird. Es ist deshalb . .. . Weiteres untersagt worden. Zugleich wird Folgendes an- geordnet: 1. Das unbefugte Betreten des Jestplatzcs ist verboten. 2. Die Bndenbesitzer haben dafür Sorge zu tragen, daß die von ihnen errichteten Baulichkeiten mit thunlichsler Beschleunigung geräumt, in den unteren Theilen ihrer Umfassungen, mindestens 1h> Meter hoch, vom Erdboden ab gerechnet, geöffnet und alle in diese Höbe hinein ragenden Einbanten beseitigt werden, damit das Wasser möglichst ungehindert durchstießen kann. 3. Den Weisun gen der ausgestellten Posten ist unweigerlich Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe btS 150 Mk. oder mit Hast geahndet werden. Dresden, ani 31. Juli IM." — Der Rath zu Dresden würde sich gewiß bei dem großen und eingreifenden Interesse, welches vorstehendes Verbot für viele Gewerbtreibende . Mittags 8 „ Nachmittags 214 8 Vormittags L91 „ „ „ 12 „ Mittags 316 „ „ „ 6 „ Nachmittags 348 „ „ „ 12 .. NachtS 376 .. „ 7 „ Morgen-- 395 „ ., — Trotz der heftigen Regengüsse, die auch gestern zu wieder holten Malen niedergingcn. herrschte ini Stadtnmern ein rienger Verkehr, namentlich aber ergoß sich der Menichenstrom nach den so schwer heiingcsuchten Vororten Planen, Löbtau und Cotta. 'An dererseits traten zahlreiche Fußgänger auch den Weg nach der Vogelwiese an. Gegen 8ti Mann des Königs. Gendarmeric- korvs hatten die Zngangsslraßen zu dem Fcstplatzc abgesperrt. Innerhalb desselben versahen Wohtsahrtspolizeibcamte den Dienst. In einer langen Reihe von Möbelwagen waren Gut und Material geborgen worden. Die Zelt» und Budcninhaber waren den be hördliche» Anordnungen stritte nachgckommcii. Alles ruhte in den NachmittagSstunden. Viel Material war auch an höhergelegencn Plätzen unlergebracht worden, woselbst man keine Wassergcsahr fürchtet. Eine ganze Reihe von Wagen der bagtrcnden Schau steller. in denen dieselben zu wohnen vstegen. war am Ausgang der Psotenhauerstraße und in der Hertelstraße ausgelahren. Aus den morastigen Wegen, die sowohl von dem Regen als auch dem allmählich drnchsickrrnden Eibwassrr ansgewcicht waren, crbückte man vielfach recht beklagensmerthe Gestalten, deren Mißmut!, über die Storung ihres Erwerbs zuweilen deutlich hervortrat. Verein samt schaute der große Schützciivogel ans die verlassene Zeltstadt herab. In den Nachmittagsstiinden begannen die Finthen sich auf den Frstplatz zu ergießen. Die zunächst dem Dcrmpsschisslandunas- Platz gelegenen Buden :r> standen um 5 Uhr bereits im Wasser. Heute Morgen 7 Uhr war fast der ganze Iestplatz ca. 30 Een- timeter hoch überjlnthet. — Noch nehmen die Hiobsbotschaften aus allen Theilen uiiic- rcs engeren Vaterlandes kein Ende, icde neue Post bringt zahl reiche Meldungen geradezu fürchterlicher Katastrophen und weit größer, als selbst die ärgsten Schwarzseher prophezeiten, scheint das Wasser un glück in Wirklichkeit zu sein, daß das sächsische Land betroffen hat. Dabei ist die Hochwassergefahr keineswegs vorüber, im Gegentheil die Regengüsse werden immer heftiger, und nament lich die Uierbewohner unserer Flüsse und Flüßchen, welch' letztere seit wenigen Tagen gewaltig reißenden Strömen gleichen, sind von Stunde zu Stunde immer heiliger bedrängt. Am erschütterndsten lauten die Meldungen von Verlusten an Menschenleben, die schon am Freitag und Sonnabend eine beträchtliche Zahl erreicht Hallen, seit gestern sich aber dermaßen vermehrt haben, daß man nur schaudernd zu den neueinaetroffenen Berichten greift. So hat z. B. Schandau — vergl. die Spezlalnieldiing weiter unten — seinen verdienten Viceburgermeister, Stadirath Müller, verloren und auch vorerst überhaupt nicht erreichen kann. So konnten von den lm Bezirk der ÄmtShauptmannschast Dresden Ertrunkenen bis setzt nur 9 geborgen und ihren tief betrübten Angehörigen ausgeltefect werden. Welche Summe von Leid und Elend. Kummerund Sorge ist in diesen Tagen im jähen Wechsel ost einer einzigen Stunde über Hunderte von Familicn hereingebrochen, die schütz- und wehr los den rasenden Elemente» preisgcgeben sind, und nun die tzitse nur von Dem noch erwarten können, der allein hier zu helfen ver mag ; denn Mrnschenworl ist hier so wenig Trost, wie Menschcn- werk so wenig Stand zu hatten vermochte dem Ansturm der grau sam wüthenden Naturkräftc. Im Plauen'schen Grunde war die Chaussee erst am Sonnabend Nachmittag wieder wenigstens theilweise zu begehen. Herr Amtshauptmann Geh. Realeriingsrath Dr. Schmidt hatte schon am zeitigen Vormittag die Stätten der Verwüstung besichtigt und sich davon überzeugen können, daß wrrkthätiac Hilfe überall geleistet wurde. Besonders die Mannschaften der freiwilligen Feuerwehren waren unermüdlich lhälia, nicht minder die an meh- reien Stellen beorderten Pionler-Abtheiktngen. Tausende durch wanderten bereits am Sonnabend den Grund, um die Spuren des verheerenden Elements zu verfolgen. Die Wanderung geivährt ein mitth den Weg Weiler verfolgen, wenn man Vergleiche zieht mit dem, was früher an den Plätzen stand, wo jetzt nur Trümmer um- hcrliegen und aufgewühltes Erdreich „,,S eittgegenstarr:. Umc> Weg gleicht einem Gang über ein Schlachtfeld und hiitterläß einen iinaiislötchlich tiefen Eindruck. Von der Vienertmühlc aus. io welcher speziell die Oelmlihlc und die Küchenräume überschwemmt sind, sieht man die Einsturz drohende Stüber'sche Steinjchlcigcrei und den seines Inventars entblößten Rathssteiiibriich. 'Au der steinernen Brücke nnterhcstb des Felienkellers stürzt die wilde Floth Pfeilschnell das nbgeschrägke Wehr hinab, schäumt mehrere Me'.cr hoch in die Höhe und gurgelt und sprudelt schanmbedcck! weiter, immer noch Hvlztheile mit sich führend. Von der Felseukellcr- braiierci ist ein Theil des Pkerdcstnlles mit zwei P,ercen weg gerissen worden Hier ist auch die Stelle, wo Herr Uhrmacher Stegiich atirutschte. Sehr gelitten hat üherall der Eiienbahnköcpei. An der ersten Dölzschencr Brücke ist ein Pseüer ganz weggensseii. die zweite bietet einen hochromantischen Anblick, den der Grisicl des Maiers verewigen sollte. Das eine Brückenjoch ist hinweg- geschwemmt. Schienen und Schwellen hängen frei in der Lust. Auf dem Britckenkörper liegen, vom eisernen Geländer anigehai- ten, Betten, zerbrochene Stühle, Bettstellen, Küchengeräche, seitwärts eine halbgeöffnete Kommode und vor den Brückenpfeilern ein grotesker Aufbau von Balken und Brettern, zwischen denen > GraSbüichci, Stroh und F-eidsrüchte hervorragen. Ten Hintergrund! bilden Katarakte, in welche halb entwurzelte und ümgebcngle, Bäume ihre trauernden Zweige tauchen. Tic Fahrstraße ist thcüSs verschiämmh theils bis ans das Packinger abgcboben. Von der Tischcr'schen Schmiede steht nur noch der untere Theil der Vorder-^ wand, ein altes Fahrrad hängt noch am Nagel, einzelne Geräthej' liegen an Mcinervvcspriingci! fest, durch die Fenster aber schaich man nur aus das vorbestch'.rßende Wasser. Tie Eöcnbal,»brücke nach der Kommißmühle, der Steg nach Gittcrsee. die Eosihi. er- Brücke sind verschwunden Tie Brücke beim Eisenhammer tr ügt! einen Aufbau von angeschwcmmtcm Holzwerk. Bis über s Erd-s geschoß feuchte Wände denken ans die Höbe der verheerenden Fintlw Von der Vranne'schen Gärtnerei ist der Berkaussladcn wcggensien,! das ichiesgesleiite Mauerwcrk wird nur noch von dem eiserne» Rollladen in seiner geneigte» Lage sestgehcstten. Pm, der unteren Biüctt zu Potschavvel anS schnitt inan in die offenen Zimmer der halb vernichteten Timniel'jchcn Villa. Das neben der Brücke stellende Haus hat auch eine Ecke verloren. Aisi dem Bahnhor sieben süm < verlassene Lokomotiven znsammengekovpclt. Um den eingesnnkeneih Kunstlchacht und die I. S- Petzholdt'sche Fabrik herum ist in, weitem Bogen abgesperrt, da man weitere Senkungen befürchtet.! Ten Weg nach Teiiben findet man am Bahndamm entlang, vorbei, an der zu einem vollständige» Sec gewordenen Branne'ichc»! Gärtnerei. In Tcuben sind 10 Häuser eingestürzt. Oben cuch Elektrizitätswerk hat sich die Weißcritz ein ganz neues Bett ge graben und hat mitten ini Ort einen großen See gebildet, sodas,^ alle diese Häuser mit Hilfe von Militär und durch nnwpserndcs Nachbarn schleunigst geräumt werden mussten. Bis über dicKniee! mussten die Leute im Wasser waten. 'Von der Brücke hinter dem „Sächsischen Wots" ist nur noch rin schmaler Steg gangbar und! ^ bloS sür die Auszügler vassirbar. Zu beiden Seiten fallt der Vück aus zerstörte Gebäude und in offene Zimmer. Einen gewissen Trost in dem unsagbaren Unglück gewährt es, dns^man nach dem Verlassen Deubens denjenigen Ort des Plaucn- schen Grundes im Rücken hat, der am allerhärteslcn von der Wasscr- kakastrophe betroffen worden ist. Wenn in Haiiisberg auch das Wasser in Gärten, an Bäumen, Wegen re. einen enormen Schaden verursacht hat, so ist doch der Veriust an Gebäuden gering im Verhäliniß zu den weiter flußabwärts gelegenen Ortschaft-!. Oberhalb der Hainsbcrger Papierfabrik bat sich die WcipecH; in zwei 'Arme gecheckt, wovon der eine derselben die zu de> Pa: c iabrik gehörigen Teiche zerstört hat. deren Fluchen dem Eiabistw ment schwere Beschädigungen zngefngt haben. Von der Schmelz tiegelsabrik in Hainsberg ist die ganze Hintere Fron: vom Waise: weggespült worden, das außerdem noch sämmckiche 'Brücken sin Orte zertrümmerte, mit Ausnahme derjenigen Brücke, welche von der sogenannten „Engländern" abgeht und jetzt die niizige. mit großen Umwege» verknüpfte Verbindung zwuchen Halnsbcrg un. Eoßinaunsdors, Rabenau :c. bildet. Der herrliche große Park der Engländern sieht trostlos aus und steht noch unter Wasser. Be deutend ist der Schaden den die Eisenbahn in HattiSberg erlitkni. Von der Hauptbahn ist eine Strecke von mehr als lOO Meter :i den Strom gesunken: viel schwerer ist wdvch die Seuindärbahn nach Kipsdorf betroffen worden, die durch Daimurntschnngni. Brückeneinslürze :e. auf lange Zeit dem Verkehr entzöge: sein wird.— In Tharandt ist nur das Badcthal in Milleidnischa gezogen. Ter Aibcrtjalv» und das Badchvrcl haben an ihr. Garlenanlagen schwere Schädigungen criahren. außerdem sind m> alle Brücken dem Estemcnte znm Opfer gefallen. Der Tharandter Bahnhof ist mit einen! rast undurchdringlichen Wall von ange- schwemmtem Holz umlagert. Nach Edle Krone zu ist die Verbind ung aus der Straße völlig unterbrochen, da zwei massive Brücken über die wilde Weißend zerstört sind. Das schwere Gitter der einen Brücke ist in seiner ganzen Länge ca. 500 Meter abwärt und unter einer Eiienbahnbrücke weggetrieben worden und giebt an seinem fetzigen Standorte Zeugniß von der unwiderstehlichen Gewalt des entfesselten Elements.— I» Edle Krone wurde die Holz Bild der Verwüstung nach dem anderen und manchen Herzund Gemüth bewegenden schaurigen Anblick. Man kann nur mit Wch- . . .. . „ , stört und gestern Nach» wurde das Restaiirntionsgebäude selbst ernstlich von den Finthen bedroht. Aus der Barthmühle, weiter aufwärts im Thal der wil den Weißcritz, sind sür mehrere tausend Mark Mahagoni-Pfosten weggespült worden. — In Coßmannsdors ist das Haus des Mau rers Franke verschwunden und voni sogenannten „Forsthans" eine große Ecke abgerissen worden. Der Bewohner desselben, ein einer. Geistlicher, konnte nur mit Gewalt aus dem Hause gebracht werden. Die Kammgarnspinnerei votr Tittel u. Schmidt wurde außerordent lich schwer heimgesucht. Gestern Nachmittag bauten Pioniere eine Nachdrücke, »m die so nochwendige direkte Verbindung mit Hains» berg wieder herzustellen. Der fast gänzliche Mangel an 'Verbind» »»gen zwischen beiden Nußufern der Weißeritz ist »ur geeignet, die ohnehin schlimme Lage der Bewohner noch zu verschärfen. In Potschappel z. B. waren gestern bis gegen Abend nur zwei Brücken, später blos noch eine in der Welse vassirbar, daß nur eine Person auf einmal auf der Brücke sein durfte. In Döhlen fehlt jede Ver bindung der Flußufer unter einander, in Denben und Hainsbcrg sind nur je eine Brücke vorhanden. oll' den schweren Verlusten, welche durch die Katastrophe auch Tierlangen Sie überall Aulhorn's Aäbr-Tlakas
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