Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 18.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189707182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-18
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.07.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Loaieniaoen biß slllir Nachmittags. Dcc »ivaNcge GrmidikNe M«Iälir s Silbe»? IS Psg, An- ünd>-,„noen am der Prinailciie Keile M L'a,: Dnvvel-cile.unienn Sirich" Wnaeiandt- <o Vi». Mnindreitk liir ^°a>a„e oder »oü> gesungen 20 Vig Mir Samiliennachnchic» rc.» bez. so Psn. nach besonderem Tank AuSwüriiacAmlrSae nur gegen Bvrn»»becali!n»n. «dündiznngen nebmen lämmiliche nambaitc Annoncenbnreanr an, Krieg blauer werde» mit 10 Pfg. berechnet. our Rückgabe einacia„dter Cchrilt. stucke keine Verbindlichkeit. Die dresdner StackirlNite» eelchetneu Idol ich MorncnS. WnlisiuIIliiig!V. f. 8llM li^r. 2153 ZVi« 2 pmpkiolilt koict»ctt>tlc>gic> UI^ uml niocllind. u^oino, s1ilrin>xixcnvr ^ 8 oiLvnos r'nbrilnl' >t, lstiftjtnoscm nnd on»Iii-c>io klivrv. lspc^clo». Hi«»o8trn88k 5, I. l. ^N„0N«"I n-! für a!Io ^oitkinfisvn. II. für üio ftrl^'lnor Tüwator. III. I.M'lit<'n-k"ntr«>Ue <1«»ra.nUv. klL8VLLrv» n riEiiImüKKti r>E 84. --r- 8-. HH L I lI tM. "Wegsvu voi'Kt'i'tit'Irlt'i' 8r,i8..n KgU" ul vii«!« Z^I i!!i»>s>ii^iii»K» Rr.1st7. M6M68 Untersuchnng im Panamaskandal. Hoinachrichtcn, Ferienkolonien, Ansslellungs-Conccrte, „Der alte Goldschmivt", Kartenbriese, Sommer-Variülst, Geiverbenerei». Gerichtsverhandlungen. jeder Lrt aus den Kydvnr.and8t.on CiasstiMc-n des ln- m»d U tluslandos, emptel>I- n in roielilialtikeer slusveahl Hi lillll «K 8<ÜM, Xl-1. Ist-kliofoiAOtOll, Z IVe-arna^tit II. t IIN». H Vrik«iiIi»U88ti'«E 84. Igkt.KOl'8 oIOAWIlt ANI'Ilil't«»' Istlmonlufto. Lonntag, 18. ^»088011 Politisches. .Dreht Euch nicht um. — der Cornelius geht wieder 'rum!" Das ist der Schrcckensrns, der augenblicklich durch die Kreise der französischen Beamken nnd Parlamentarier tönt, in denen man nach dem Grundsätze zn leben gewohnt ist, das; eine Hand die andere wäscht. Der famose „Panama-Unlersuchungsausschiiß", der mit Grazie in's Unendliche weiter tagt, ohne jemals zu einem grelsbaren Resultat zu kommen, hat jungst, um etwas mehr Ab wechselung in die Sache zu bringen, zwei Delegirte auf einen Abstecher nach Bourncinouth bei London entsendet, wo Herr Cor nelius Herz bei guter Geiundheit und ungehemmtem Lebensgenüsse an einem pcinvollcn Herzleiden schmachtet. Tic Reise wurde be schlossen und unternommen aus Grund eines von Herz an den Ausschuh gerichteten Schreibens, in dem sich Herz erbot, neue umfassende Aussagen und Enthüllungen zu machen und so ziemlich alle Welt von irgendwelcher Bedeutung in der dritten Republik an den Pranger zu stellen. Der Ausschuss der Panamakommission bat daraufhin um die Ehre einer Audienz bei dem Gencral- spikbuben, der aber keineswegs gleich anbiß, sondern erst, wie ein xrandsomvonr, der sich seiner Wurde bemüht ist. verlangte, das; nicht bloß der Ausschuss, sondern die Panamakommission selbst iu corpore, vor ihm erscheinen solle. Ein solches Bcrlangcn war den Mitgliedern der Kommission denn aber doch zu arg, und so kam noch langem Hin- und Herverhandeln endlich ein Kompromiß dahin zu stände, daß Cornelius Herz sich großmüthig dazu herbei ließ, zunächst zwei Delegirte des Ausschusses zu empfangen, um mit diesen das Weitere zu veranlassen. Infolgedessen wurden ein Monarchist und ein Sozialist von dem Ausschüsse »ach Bvurne- nwukb entsendet, deren Bericht nunmehr vorliegr und abermals Schrecken und Entsetzen unter allen Denen verbreitet, deren Peges- stand im Geldbeutel mit künstlichen Mitteln in der lustigen Panamazeit erhöht wurde. Die zurückgekehrten Delegictcn kheilen mit, daß Cornelius Herz zunächst die Echtheit seines Schreibens an den Ausschuß bestätigt habe. Ferner habe ec erklärt, er wolle „Alles" erzählen nnd könne sehr vie! Personen kompromittlren. Er habe „enorme Dinge" zn enthüllen, .wahre Staatsgeheimnisse". Weiter wird berichtet, Herr .Her; habe zuerst fest ans seiner anfänglichen Forderung bestanden, daß sämmtliche Mitglieder der Kommission „zn seiner Vernehmung" nach Bournc- moulh kommen sollten. Herz habe zur Begründung dieses Ver langens bemerkt, „er traue den Politikern nicht". Schließlich ließ sich der Edle aber doch erweichen und verstand sich dazu, auch dann Aussagen machen zu wollen, wenn 17 Mitglieder der Kom mission. eines mehr als die Hälfte, zu ihm entsendet würden. Be zeichnend für den Größenwahn des Gamins ist die Aeußernug: .Wie konnte man an der Echtheit zweifeln! Kennt doch alle Welt in Paris, vom Präsidenten der Republik angesangen, meine Hand schrift !" Im klebrigen behielt er srei lich den Delegirte» gegenüber seine geheime Wissenschaft wrgsällig sür sich. Um den Herren aber doch wenigstens einen Köder porznwersc», zeigte er ihnen einen Brief Hanotaux', in dem dieser als Direktor der Konsulate des Mini steriums des Aeußern Cornelius Herz an den französischen Bot schafter in Madrid empfiehlt. Und der Zweck dieses neuesten Coups des unvergleichlichsten aller grandiosen Schwindler, Verführer, Bestecher und Tartüffcs ? Nun, Herr Herz erklärt selbst mit jenem Cunismns, der Leuten seines Schlages eigen zu sein Pflegt, es sei ihm darum zu thun, seine „Unschuld" zu erweisen. Das darf man ihm auch insoweit auf's Wort glauben, als er persönlich unschuldig daran ist, daß er statt im Gesängniß noch immer in Bournemouth sitzt und von dort aus die gesammte Republik an der Nase herumfiihren kann. Die Schuld an diesem Uebelstnnd wisst ausschließlich die verrotteten staatlichen und gesellschaftlichen Zustände in Frankreich. Sonst ober scheint es sich weniger uni eine aus der eigenen Initiative des Herz hervorgegangene Entschließung zu handeln als vielmehr um eine Aktion politischen Charakters, die von den Feinden des gegenwärtigen Regimes inscenirt worden ist, uni der herrschenden Klasse Schwierigkeiten zu bereiten. Allerdings sind die Meinungen darüber getheilt, von welcher Seite die Einwirkung auf.Herz er folgt sein könnte, Tie Einen deuten aus die Monarchisten und Klerikalen, die Anderen ans die Sozialisten. Möglich auch, daß beide Parteien dieses Mal ans gemeinsamem Hasse zusammen gehandelt haben. Sollte vielleicht die brüderliche Eintracht, in der ein Monarchist und ein Sozialist vor Herrn Herz erschienen sind, und die gierige Beflissenheit, mit der sie beiderseits die Herz'schrn Andeutungen ausgrgrissen haben, einen Fingerzeig nach jener Richtung enthalten? Daß das plötzlich wieder akut gewordene Stadium, in das die wie eine ewige Krankheit sich sortschleppende Panamafrage durch Herrn Cornelius Herz hineingrdrängt worden ist, einen anderen Hintergrund als den eines politischen Gelegenheitszweckes habe, ist nach dem ganzen bisherigen Verlanse der Angelegenheit keinesfalls anzunehmcn. Den lV» Milliarden Franks, die in der unsauberen Panamaassairr von dem sranzösiichen Nationalvermögen turch hochmögende Spitzbuben vergeudet worden sind, ernstlich auf ihren Verbleib nachzngehen und die Schuldigen unerbittlich beim Schlaffittchen zn nehmen, dazu wird sich niemals eine fran zösische Regierung entschließen, weil dann ganz Frankreich in seinen höchsten Spitzen den moralischen Bankerott vor den Augen der alten und neuen Welt erklären müßte. Zuerst ließ man Jahre vorübergehen, ehe man die Untersuchung des Panamakrachs über haupt m die Hand nahm. Dann wurde der alte gebrochene Lcsseps. der Niemand mehr gefährlich werden konnte, als Opfer geschlachtet, während man die eigentlichen bewußten Betrüger ent weder durch die glücklich hcrbeigezogene Verjährung rettete oder sie durch die Flucht entwische» ließ. darunter vor Allein die beiden Miistercremvlare Arton und Herz. Nur ein Unglücklicher, der frühere Mtuistcr Baihant, hat eine unerbittlich strenge Strafe über sich ergehen lassen müssen, das macht, weil er zu allen leinen Sünden auch noch das unverzeihliche Verbrechen gefügt hatte zu — gestehen. Das konnten ihm die Machthaber niemals verzeihe». Die jetzige Lage erinnert an diejenige, als Herr Arton sich bos hafter Weise freiwillig den französischen Gerichten gestellt hatte. Was ist denn danials heransgekommen? Dem Arton wurde», um Spitzbuben jeiiiesgleichen die Lust zn ähnlichem Vorgehen ein für alle Mal zu benehmen, ein paar Jahre scharfer Haft aus den Pelz gebrannt und siche da! Er war mit einem Maie ganz mürbe geworden, und aus den niigekündigten sensationellen Enthüllungen wurde rein gar nichts. Erst setzt scheint sich der Mutt, in seiner Brnil wieder etwas geregt zu habe», da gemeldet wird, daß Arton ani letzten Sonntage im Gesängniß den Besuch dcS Präsidenten und verschiedener Mitglieder der Panamakommission empfangen habe. Demnach dürfte wohl so etwas wie eine Paraüelaktwn Arton-Herz in die Wege geleitet werden sollen. Indes;, keine Suppe wird so heiß gegessen, wie sie gekocht ist, und am aller wenigsten die Pniinmajiippe in Frankreich, i» die bereits eine sehr gewichtige Periöaiichkeit, der Präsident des Kassalionshoses lind frühere GeiieralstaatSaiiwalt, Herr Ouesnnh de Beanrepnire zur Ablichtung kräftig hineingebicisen hat. Der ehemaiige Leiter der Untersuchung in der Pangmaniigelegenheit hat »cimlich erklärt, er werde vor der parlamentarischen Niiterülchuiigskommission, die ihn vor ihr Forum geladen hat — es müssen nette Zustände sein, die einer parlamentarischen Kommission ein derartiges Umspringen mit den richterlichen Beamten gestatten ! — jedwede Aussage unter Berufung niijdas Amtsgeheimnis; verweigern Was wollen denn also die Herren vom Uiltersuchiingsallsschilsse eigentlich beginnen, wenn ihnen die amtlicheHaiiptauelle der panainistischen Gehelmwissenlchaft verschlossen bleibt ? Die Machthaber werden schon dafür zu sorgen wissen, daß Her; und Arton mich dieses Mal unschädlich gemacht werden. Höchstens könnte es sich wieder um die pro t'ormir- Schächtiing einiger iiiitergcoidiietcr Geister handeln. Um weiter reichende Bestrebungen tugendhafter Parlamentarier aus der Well zu schasse», wird die Regierung einige Konzessionen nach rechts und links austheilen und die Folge wird sein, das; Herr Herz plötzlich wieder in seine chronische Gedächknißschwäche zuriickverfällt und daß Herr Arlou sich rechtzeitig cm die Verpflichtung zum Schweigen erinnert, die ihm die Haiisordniing seines augenblicklichen Wohn sitzes aiifertcgt. Selbst der naivste politische Optimismus dürste nach Allem, was vorangegangcn ist, wohl kaum noch einen Zweifel darüber hegen, daß auch die neueste Entwickelung des Panama- skandals keine gründliche Aufklärung des Schwindels bringen, son dern ausgehen werde wie dns Hornberger Schießen, F-ernschreib- und Ferusprecti-Berichte vom 17. Juli. * EI, a rl o ttcn b n rg. Eine Feuersbrnnst Farbenfabrik erstorte die chemische Farbenfabrik von A. Bcringcr in der Sophicnstraße bis auf die Umfassungsmauern. Personen wurden nicht verletzt. Detmold. Ter Regent Graf Ernst ist mit Familie heute Nachmittag hier cingctrosfen und wurde von der Bevölkerung herzlich» begrüßt. Die Stadl ist festlich geschmückt. " Paris. Kammer. Ter MinisterHanotaur erklärte, Frank reich schließe sich dem gemeinsamen Werke der Mächte an. ein tretend für die Echallung des territorialen Status gm» im Oriente nnd sür die Berthcidignng der Gerechtigkeit und Humanität. Tic EnlschädigungSfrage sei beinahe geregelt und die Grenzsrage werde es allcrnächstcns sein. Tic Kammer nahm mit 334 gegen 114 Stimmen eine Tagesordnung an. weiche die Politik der Regierung billigt. Berlin. Ter Kaiser, dessen Befinden durchaus zuirieden- stellend ist, setzt nun doch leine Nordlaudsreise fort. Wie aus Bergen gemeldet wird, verläßt er bereits am Mvntag diese Stadt und wird am Abend desselben Tages ans seiner Aachl vor Drontheim eintressen Tie „Gesion" ging heute Mittag nach Gothenburg. um den Herzog Karl Theodor in Bauern abzu holen. Dieser kommt morgen Mittag von Tegernsee an und be- giebt sich direkt nach Dronthelm zum Kaiser. — Von den vier Tagen, die der Kaiser in Peterhos und Petersburg zubringen wird, werden die beiden letzten fast ausschließlich durch Manöver in Anspruch genommen. Reichskanzler Fürst zn -Hohenlohe wird diese Sachlage vcnützcn, um sich bei dem Beginn der militärischen Veranstaltungen aus seine Besitzungen in Borki zu begeben, um von dort wieder nach Berlin zurückzukehren, während Herr v. Bülow sofort die Rückreise antnlt, um an Stelle des Unter- slaatsiekcetärs v. Rothenburg die provisorische Leitung des Aus wärtigen Amtes zu übernehmen. - Graf Ernst zur Lippe-Biester- feld, Regent des Fürstenthnms Lippe, ist heute nach Detmold abgcreist. — Der Bund der Laudwlrthe hat an den Reichskanzler, an die Staatslekrekärc des Innern und Aeußern, sowie an die preußischen Staatsminister eine Eingabe gerichtet, betr. rin sofortiges Einfuhrverbot gegen ausländisches Brotgetreide, zunächst sür die Dauer von 6 Monaten mit der Bedingung, daß das Ver- vot außer Wirkung tritt, sobald der Preis sür das inländische Ge treide eine zu bestimmende mäßige Hohe erreicht hat, — Eine Ent scheidung über die Petition der Bäckermeister an die ReichSregler- una um Abänderung der Bäckereiverordnung wird in nächster Zelt nicht erwartet. Man glaubt aber Grund zu der Annahme zu haben, daß schließlich eine Abänderung der Verordnung im Sinne einer Erleichterung des Betriebs eintreten wird. — Die Kaiserin hat ihrer Antheilnahme an dem Eisenbahnunglück bei Wllhelms- höhe durch eine telegraphische Anfrage an die Kasseler Eisenbahn- Verwaltung Ausdruck gegeben, indem sie über den Znstand der verletzten Personen nähere Nachricht zu erhalten wünschte. Hamburg. Der Hamburg-Amerika-Tampfer „Balatia" stieß heute auf der Elbe mit dem englischen Danipicr „Boston" zusammen. Beide wurden sehr beschädigt, die „Palatia" sank, icdoch in flachem Wasser, sodaß das Schiff gelöscht werden kann. Köln. Wegen der großes Aufsehen erregenden irrigen Ver haftung einer achtbaren Dame durch einen Schutzmann der Sitten polizei hat der Regierungspräsident die Suspension des betr. Schutzmanns, die kürzlich nur provisorisch erfolgte, förmlich ver fugt, ebenso die Einleitung des DisclpiinarvrrsahrenS aus Ent- fernung aus dem Amte. Das strafrechtliche Verfahren gegen den Schutzmann schwebt bei der Staatsanwaltschaft. — Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." ans Havannah sind dort 89 vermögende Muthmaßliche Witterung ^ Trübe, Niederschläge. Kausteute und Bankiers in Haft genommen worden, weil sie Leinen und Arzneimittel an die Aufständischen verkauft haben. Altona. Ter Prozeß gegen den Wandsbecker Polizeicbes Stadtrath Schow wegen vorsätzlicher Mißhandlung und thütüchcr Beleidigung des PosthiissbotenS Volkstedt ha! heute Vormittag vor der ersten Ferienknmmer des hiesigen Landgerichts unler großem Andrange des Publikums begonnen. Der Angeklagte gab di? ihm zur Last gelegte Handlung zu, er habe aber in vollem Einverständnis; mit Vollster» gehandelt, der ihm nach geschehener Prozedur die Hand gereicht und sich bedankt habe. Vollstedt, der als Zeuge erschien, bestritt es. Das Urtheil gegen Stadtrath Sckow lautete wegen vorsätzlicher körperlicher Mißkandluug auf 106 Mk. Geldstrafe ev. 10 Tage Gesängniß. Ter Staatsanwalt hatte 200 Mk. Geldstrafe beantragt. I» den Uctheilsgründen war ansgesnhrt, daß der Angeklagte aus edlen menschenfreundlichen Absichten gehandelt und sich dabei nur vergriffen habe. Königsberg i. Pr. Der hiesige Börienvorstand hat den vom Oberpräsidenten vorgeschlagenen Generaliekretcir der Land- wirkhschaftskcimmcr als Vertreter der Landwirthschafl nicht aceeptirt. München. Herzog Karl Theodor in Bauer», der der Kaiserin heute Nachmittag in Tegcrniee einen Besuch abgestattet hatte, ist heute Abend <> Uhr mit Gemahlin von hier abgcreist., Dem Vernehmen nach werden sich der Herzog nnd die Herzogin über Berlin und Rostock nach Norwegen begeben. Karlsruhe. Im Dorfe Mönchsweilec brach gestern im Hanse einer übetbelcumundeteil Familie Jener ans, welches sich insoige der Trockenheit und des starken Nordostwindes rasch ver breitete und 25 .Häuser einäschertc; auch Vieh ist verbrannt. Dia der Brandstiftung verdächtige Familie wurde verhaftet. Graz. Baronin Äallmoden lPauIine Lncka) kaufte die Herrschaft Oberlichtenwalde in Südsteiermark, die gerichtlich ver äußert wurde, um 100,060 Gulden, d. i. zwei Fünfte! des Schätz-; nngswerthes. Tarbes. Die von den Pionieren an der Stelle der durch Uebrrschwemmung weggerisscneii Brücke erbaute Eiienbnhnbrücke über den Adour ist eingestürzt. Zwei Lokomotiven sind in den F!uß gefallen, und viele Menschen haben bei dem Unfälle Bei-, letzungen erlitten. Paris. Präsident Janre theilte dem Stadtoberhaupt von Petersburg mit. sein Aufenthalt in Petersburg werde zwei Tage dauern. Wie verlautet, wird Fanre demnächst den Artillerie manövern beiwohnen, die gegenwärtig bei Ehalons begonnen haben. Paris. Kammer. Der Sozialist Boyer stellte eine Anfrage über den Stand der Fnedcnsverbandlnngen. Er klagte über die Verzögerung seitens der Türkei, welche einen Abschluß der Ver handlungen noch in weiter Ferne erscheinen lasse, falls die Mächte' nicht eine energische Haltung einnehmen. Bauer äußerte sich ferner dahin, daß die Bereinigung Kretas mit Griechenland das einzige Mittel sei, die Wiederkehr der Unruhen zu verhindern, er erinnerte an die von den Türken verübten Metzeleien und glaubt, daß nur die christlichen Bewolmer Shmpathien verdienen. Wenn Frank reich vor Konstantinopel eine Jlottendemonstration veranstaltet hätte, wäre die ganze Angelegenheit längst z» Ende geführt. Die Weiterberathung wurde bis Nachmittag vertagt. Stockholm. Tr. Nils Ekholm lagt über den Ausstieg Andrö's: Daß die Schleppseile zurückblieben, ist nicht gut. Wohl habe ich gegen ihre allzu große Friktion und die daraus folgende Verminderung der Geschwindigkeit protestirt — dies bewog mich noch mehr als die Uneinigkeit über die Dichtigkeit des Ballons, diesmal nicht mitzugehen —, die Schlepptaue boten zedock eine Garantie, daß der Ballon sich länger in der Lust schwebend halten kann. Ein freier Ballon verliert Gas bei der geringsten Tempe raturerhöhung und sinkt, man muß dann Ballast answerien, und er steigt, um wieder zu sinken. Ein mii Schlepptauen versehener Ballon kann sich dagegen bis zu einem Monat in konstanter Höhe halten und verliert nur sehr wenig Gas. während im Allgemeinen ein freier Ballon sich nicht vielmehr als fünf Tage schwebend hält. Andrö hat es vorgezogen, gleich 80" Meter zu steigen und den Ballon frei schweben zn lasten, um den günstigen Wind zu be nützen, und länger gegen Norden zu treiben. Später wird er natürlich sinken, um seine Beobachtungen ruhig anzustcllen. Sollte Windstille eintreten, so dürfte sich der Ballon doch mit seiner fetzigen Dichtigkeit einen Monat schwebend halten kvnnen. Jetzt wird er nur 44 Klgr. Gas in 24 Stunden verlieren, während voriges Jahr der Gasverlust 00 Klgr. betrug. Vorläufig können wir keine Nachricht über das Herabsteigcn Andre s erwarten -. »in den Punkt in Asien zn erreichen, wohin er bei günstigem Winde kommen wird, sind fünf Tage nöihig. Wenigstens müßte dann der Wind immer auch dieselbe Stärke behalten, was sehr unwahr scheinlich ist. Man hat berechnet, daß der Ballon mit frischem Winde von der dänischen Insel bis zum Kontinent über den Nordpol eine Strecke von .333 Meilen in 12 bis 14 Tagen stiegen könnt?, jedoch ist hier Vieles von Wind, Wetter und Zufälligkeiten abhängig- Kairo. Kitschen« Pascha ist am 13. d- M. in Mcrawi an- aekommen, wohin das Hauptquartier der Armee verlegt worden ist. Er hatte den Befehl über die Truppen an der Grenze übernom men. Der Generalstabsches ist General Rundle. General Hunter führt das Kommando über die Truppen in Dongola. Die Berliner Börse war auch heute fest auf günstige Meldungen über den Stand der griechiich-tnrklschen Friedensver- handtungen. Auch der Verkehr gestaltete sich etwas lebhafter, ndeß »nr in einzelnen Werthen, namentlich in Deutschen Banken, dle bei lebhaften Umsätzen ihre Steigerung fortsetzteu. auch Berliner Handelsantheile hatten einigen Verkehr. Kohlen- »nd Hüttenwerchc meist gefragt nnd höher. Ausländische Fonds sehr still, nur Türken etwas belebt. Von Eisenbahnen Transvaal Ij riaer. Dvnamit-Triist zogen Prozent. — In Getreide und weiter an. Privatdiskont nbnkaten fand kein tnsmarkt waren günstige Einfluß des eine Preissteigerung; Am Früh markt wie gestern, niedri 2»/» . . offizieller Verkehr statt. Am Loco-Svir Angebot und Nachfrage gleich klein. Der Regens aus die Kartoffelfelder verhinderten der gestrige Stand 42,3 wurde behauptet, etzte sich die Steigerung, wenn auch nicht so ort, da die Hanssemomente, das ungünstige Erntewetter, die Steigerung an den westlichen Märkten in Amerika und neuerdings auch in Oesterreich-Ungarn sortbestehen. Die Preissteigerung be trug beute etwa 1 bis IV» Mk. für Weizen und Roggen besserer Qualität: ebenso für feinen Haker und Gerste war regen Nach frage. — Wetter: Regenguss, Mestnordwestwind. »rmaiurt». M. cLchlub» Credit 312.2s. Dkconto M.oo. Dresdner >Lm^W,W.-Sta^kbabn —. Lombarden?s-/<. Lcmraliittlc —. Un«. Gold —. !> . M 41 -MM TÄ .W ! Kl
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite