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Dresdner Nachrichten : 18.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-18
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.08.1897
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A «>k»»»lM>»,NI .. rrsolat in dkl yiclle, Mancnilr. W. u. .nnafimeliellen v. Bonn. R«»m. Sonnt«»» nur potent«.» v. U-'/,i Mr Mittaas. Anzeigentarif. Ilvaltjlie Grundzeit« ca. »Silben) . Amundiiunaen aus dd Privat rite SriIr»P>. ;DpvveI»eilc..unterm > iAinarsanvt) 40 Pk. «»rund- ür Mo»la,r «der na» Ncinaaeil ,1. mir Ham>i>knna»>>»tkn -c). . L> Ps. — «uSwitrtiae Austrilae nur aeaen Vorandbemdlima. Btlrabl-ttkr toerd. m >oPi. berechnet. ^ SKn/L'SLk-^"- Die Dresdner NaKrickten erscheinen tiialtM Margen». 42. Jahrgang. In«»« sV t «». SIivvvI»«>vn, 4 »«»o», Rk«88vi»t». dlinrslvorkauf I»neex,I«>ii, 2. Telcgr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. M. «.-? > Volllcommsllatsr, nslbst- tiilltixsr xsrLusedlosor 7dür8od1ie8ser. 8«,ooo 8t. tw üsdrauad. Lrvspscts xrallij u.trauco. t »i t Ileetiixti»»«, LOuiz;!. ttoflivkvrrmt, »«K« n- LaiEAleustr., Lvk« N«-etKtr. (L'orvsprsotiLküt Lir. 2lv0.) Sor'ss/s I St» darSdwtaa Lttier-^teli«,- .t'slenll»' in IVian llewri-ltU k. «K8!8K ^ IIIIIVKILI kisnl, 3vkUsksrLLd i VM.SS. XLnIeltsdae rrokUslorant 0rösÄe, SpovialeoiirdLtt kür vsidl. llsmlLchsttan. U«rv«rr»Mn<l6 Zs«»I»«itvi» <wr 8»!siOll. V»rv1r1« vr»utt>««sn lo »Iloa pro!»l»sf«n. Itslekvt« 4a«,^»KI »II<;r T'apIsssrlv-AlLtorr»!!«!». uuci üi-ii-mllW j t: ! Itunutli ß W I'ortikuk s..lI.^1wi-KiffwUo ? Xtz nII-ili'. H § >ilie«1erlü88nitx bei lii-eM». Ili- IkaAn«!»« §L»Llarium bei »reütlen. Leil-^üLtalt arul Luriikuis. Da« gaurio.laiir Aoökkoot. «r. 228. Hohenlohe-Bülow. Hoinachrichten, Gerichtsverliandlimgen. Gesnmmtralhssitzung, Albertsfest im Großen Garten, Bezirksausschußsitzung. Tagesgeschichte. Muthmaßliche Witterung: I Günstig. Mittwoch. 18. August 1897. Politisches. Die uns von zuverlässiger und wohlinformirter Seite über mittelte Nachricht, daß Herr v. Bülow zum Nachfolger des Reichs kanzlers Fürsten Hohenlohe für den Oktober in Aussicht genom men sei. wird durch die Art, wie der bisherige Botschafter bei der Anwesenheit Kaiser Wilhelm's in Petersburg durch den Czaren ausgezeichnet worden ist, stark unterstützt. Andererseits konnte man aus der geflissentlichen Zurückhaltung, die Fürst Hohenlohe bei jener Gelegenheit zeigte, den zuverlässigen Schluß ziehen, daß er selbst die Tage seiner Amtsthätigkeit bereits als gezählt betrachtete und nur noch aus Pflichtgefühl seinen Namen als Unterlage zu der Petersburger Zusammenkunft bergab. Kann daher die jetzt erfolgte Ankündigung des bevorstehenden Wechsels im Reichskanzleramt nicht gerade als eine politische Ueberraschung bezeichnet werden, so erweist sich doch der dafür angegebene Zeit punkt bedeutungsvoll als Fingerzeig für die Entwickelung einer Innerpolitischen Frage, auf deren Lösung man sich nach Allem, was vorangegangen war, eigentlich im entgegengesetzten Sinne Me gefaßt machen dürfen. Es handelt sich hier uni die viel- berusene Militärstrasprozeßreform, die anscheinend zu keinem gedeih lichen Ende kommen soll. Ter Reichskanzler Fürst Hohenlohe hat sich gegenüber diesem von tausenderlei pathologischen Be schwerden hrirngesuchten Schmerzenskind? unserer inneren Politik durch eine klare Stellungnahme die Hände gebunden. Am 16. Mai 1896 erklärte Fürst Hohenlohe im Reichstage Folgendes: .Es ist seit Langem allgemein anerkannt, daß unsere Militär- strasgerichtsordnung der Verbesserung bedarf und daß die deutsche Armee ein einheitliches Strasgerichtsverfahren nicht entbehren kann. Das hat dazu geführt, daß schon vor längerer Zeit mit der Aus arbeitung einer neuen Militärstrafgcrichtsordnuiia begonnen worden ist. Der Entwurf einer solchen ist nunmehr soweit vor bereitet, daß ich die bestimmte Erwartung hegen darf, denselben im Herbst dieses Jahres den gesetzgebenden Körperschaften des Reiches vorlegen zu können. Derselbe wird, vorbehaltlich der Be sonderheiten, welche die militärischen Einrichtungen erheischen, auf den Grundsätzen der modernen Rechtsanschauungen aufgebaut sein." Die jede Mißdeutung ausschließcnde Bestimmtheit, mit der der Reichskanzler in den vorgedachten Sätzen sür die Durchführung der Militärstrafprozeßresorm nach einer im Voraus sestgelegten Richtung eingetreten ist. leidet kein Rütteln und Deuteln. Es galt deshalb auch seit dem genannten Zeitpunkt auf allen Seiten als ausgemachte Sache, daß Fürst Hohenlohe unbedingt mit der Militärstrafprozeßresorm stehe und falle. Unmittelbar nach der Erklärung des Fürsten schienen zwar die Ehanccn der Reform so überaus günstig zu stehen, daß ihre Anhänger sie bereits in den sicheren Hafen gerettet sahen und die Möglichkeit eines nochmaligen Cchiffsbruchs zunächst überhaupt nicht mehr in Betracht zogen. Als dann aber der Herbst kam, ohne daß die Vorlage ans der Lildfläche erschien, gewannen die Bedenklichkeiten wieder die Ober hand, und nur die Meldung, daß der Entwurf bereits an den zu ständigen Ausschuß des Bundcsraths gelangt sei, vermochte noch einmal für kurze Zeit die Hoffnungen der Ncfvrmfreunde wieder zu beleben. Aus dem Schooße des Ausschusses kam jedoch die Vorlage nicht mehr heraus. Sie blieb dort stecken, und was aus Ihr geworden ist, mögen die Götter wissen. Nach den An deutungen. die über das Schicksal der Resorm in der letzten Zeit in die Oessentlichkeit gedrungen sind, soll einer der hauptsächlichsten Streitpunkte, die Errichtung eines obersten Reichsmilitärgerichts- hoses. durch die Nachgiebigkeit Baverns beseitigt worden sein. Dan eben ist aber noch eine andere grundsätzliche Meinungs verschiedenheit vorhanden, die sich auf die rechtliche Stellung des RelchsmilltärgerichtS und überhaupt aller derjenigen Militär gerichte bezieht, die künftig in letzter Instanz zu sprechen haben werden. Die Frage ist: soll ein letztinstanzliches militärgcricht- licheS llttheil mit den Wirkungen der civilen Rechtskraft aus- gestattet sein oder soll es bei dem bisherigen Verhältniß sein Be wenden behalten, nach dem ein geordneter Jnstanzenzug überhaupt nicht existirt, sondern jedes Urtheil der Bestätigung durch den obersten Kriegsherrn unterliegt? Im ersten Falle würden erst die Militärgerichte zu wirklichen unabhängigen Gerichten im eigent lichen Sinne des Wortes werden, deren einmal gefällten Erkennt nissen gegenüber der oberste Kriegsherr nur noch von dem Rechte der Begnadigung Gebrauch zu machen befugt wäre. Man will wissen, daß die PretSgebung des BestättgungSrechts bei einem Theil der BundeSfüisten auf unüberwindlichen Widerstand ge küchen sei. Dem sei, wie ihm wolle, soviel erscheint sedrnsalls klar, daß die Vorlage über die Milttärstrafprozeßreform abermals »n irgend einer Klippe gescheitert ist. Sonst würde der Reichs- kanzler sich keinesfalls die Gelegenheit haben entgehen lassen, vor dem Scheiden aus seinen« Amte noch den fertiggestelllen Entwurf persönlich dem Reichstage vorzulegen und so den freundlichen und sympathischen Eindruck, den eine solch« That hinterlassen hätte, in seine wohlverdiente, höchst ehrenvolle Muße mit hinüber- »mebmen. Statt dessen will der Reichskanzler schon im Oktober, also vor dem Wiederzusammentritt des Reichstags, die Bürde der Regierung von sich werfen. Dieser Entschluß läßt kaum eine »adere Deutung zu, als daß eS dem Fürsten Hohenlohe nicht gelun gen sei, an allerhöchster Stelle seinen Standpunkt in der Frage der Mtlitärstrafprozeßrefortn zur Geltung zu bringen. Ein solcher Ausgang ist sowohl nach der sachlichen wie nach der persönlichen Seite hin in hohem Grade bedauerlich. Es erübrigt sich, hier noch einmal auf die bereits des Oefteren aus- einaiidergesetzten Gründe einzugehen, die eine endliche Verwirk lichung der Reform des Militärstrasverfahrens als unumgänglich erscheinen lassen. Nur der eine Umstand mag nochmals betont werken, daß auch in militärischen Kreisen über die Reformbcdürftig- keit des gegenwärtigen Strafprozesses im Wesentlichen nur eine Meinung herrscht. Persönlich bedeutet das Mißlingen der Militär- strasprozeßrcsorm eine Niederlage des Fürsten Hohenlohe in der inneren Politik, die ihm sicherlich jeder patriotisch empfindende Deutsche lieber erspart gesehen hätte. Der gegenwärtige Reichs kanzler hat sich unzweifelhaft große Verdienste aus dem Gebiete der auswärtigen Politik erworben, indem er durch seine hohe diplo matische Erfahrung und Gewandtheit in Verbindung mit der autoritativen Stellung, die ihm sein altsürstlicher Name verleiht, die deutsche Politik unauffällig in die Bahn einer Verständigung mit Rußland zu leiten verstand. Das Ergebniß dieser Politik, das jüngst in den Petersburger Kaffertagen seinen weithin sichtbaren Ausdruck gefunden hat. ist das Erzeugniß der stillen und geräusch losen, aber zielbewussten und nachhaltigen Arbeit, die Fürst Hohen lohe als Reichskanzler dem Dienste des Vaterlandes gewidmet hat. den Mühsalen seines hohen Alters zum Trotz. Indem der Fürst in seiner answärtigen Politik in die Jußstapsen des Altreichs kanzlers trat, behütete er das Reich vor schweren Gefahren und verschob die gesammte internationale Lage zu Gunsten derjenigen Kräste, die aus die Erhaltung des europäischen Friedens gerichtet sind. Dafür wird das deutsche Volk dem Fürsten Hohenlohe stets aufrichtig Dank wissen und nur umso lebhafteres Bedauern empfin den, falls es ihm nicht vergönnt sein sollte, durch die Erledigung der Militärstrafprozeßresorm auch seiner iuncrpolitischeir Wirksam keit nach zahlreichen weniger glücklichen Episoden eine» harmoni schen Abschluß zu geben. So ungern jeder weiter blickende Politiker gerade im gegen wärtigen Augenblicke den Fürsten Hohenlohe leinen verantwortungS reichen Platz verlassen sieht, so wird das sich aufdräugende Un behagen doch wesentlich gemildert durch die Persönlichkeit seines designirtcn Nachfolgers. Herr v. Bülow ist zwar vorläufig noch ein Mann ohne.Programm", ein „unbeschriebenes Blatt", wie fast alle Blätter ohne Ausnahme in stereotyper Wiederholung einer viel mißhandelten Redewendung erklärt haben- Das Eine aber weiß mau zuverlässig von ihm. uird er hat es auch durch leinen An trittsbesuch bei dem Fürsten Bismarck miss Neue feierlich bekundet, daß er ein Zögling und Anhänger der altbismarck'schen Schule ist. Die nationalgesinnten Kreise brauchen sich deshalb ledenfalls. soweit die auswärtige Politik in Betracht kommt, keinerlei Sorgen über den künftigen Kurs des Rcichsschisfes hinzugeben. Herr v. Bülow als Reichskanzler wird denselben Strich steuern, den der Altreichs kanzler vorgezeichnct hat und auf den Fürst Hohenlohe nach den Kreuz- und Luerfahrteu der Zwischenrcgierung das Reichslchiff wieder hat absallcn lassen. Somit bliebe nur noch zu wünschen, daß der bevorstehende Kanzlcrwechscl auch in der inneren Politik, die wegen der zu überwindenden zahlreicheren Gegensätze und Widerstände sür eine gleiche Begabung ungleich größere Schwierig keiten bietet als die auswärtige, das bringen möchte, woran es bis jetzt gefehlt hat: eine zielbewusste, streng einheitliche und ge schlossene Regierung mit dem vollen Bewußtsein ihrer solidarischen Verantwortlichkeit nach unten und nach oben hin. Für die Wass „Dr Quittung. crbeschädigten sind in der Geschäftsstelle Nichten" am 17. August bis Abends 6 Uhr der „Dresdner Nu eingegangen: L. 2 Packte Kleider, Stiesel :c., Eine Enttäuschte 1 M., H. K. 3 M„ H. Morbid 10 M., Frau L. Q. 1 Packt u. 1 M., Oswald Paul 2 M.. Ungenannt 3 M., Frau Marie Elauß so M., G. M.. Bühlau b M., Ge iammclt vom Stack 6 - - Statlons- und Bat,»»leisterpersonal deS Bahnhofs Gößnitz >te Berufsgenossen 70,70 M., Joleph u. Ma^Schoepe 1S.-A.) Mr geichüdigte Berutsgenotien 70,7» M., ^oiepy u. Mar L-choepe, Eger 6 M., Abonnent Ungenannt 3M., Marie u. Eoncordia 6 M.. Emil Geller Nachf. 10 M . Aug. Gabel 2 M., Rechnungsrath Teubner 10 M-, Reinbold Seifert 3 M., Mar Müller 4M., Ferdinand Böckmann, Kammer virtuos 10 M., Verein zur Wahrung d. Interessen d. Viebhandels 200 M.. Gesammelt von dem Burgker Musikchor in, Saal« des Schweizerhauses 31L0 M., K. Kühn 3 M.. G. Fietze 3 M., Hosmann !> M„ Sckr. Zähne 5 M„ Paul Dietrrch 1 Packt, L. H. u. A. H. S M., Längs. Abonnentin 1 Packt Kleider, Tb,lochen Heini. Bin; auf Rügen 10 M., T . . . ch 2 M., R. R-, Schmorkau 3 Packle. Unbenanntsei» aus Leipzig 1 Packet, E. F,, Blasewitz I Packt Wttlwe S. P. gelr. Wintermantel u. 2 M.. Lehmann 2 M., Enders 1 Packt aetr. Sache», Port.-Unteroifiztert-Verein der Gar- nison Dresden so M.. Fra» verw. Weickert, Tolkeivitz 10 M.. Ungenannt 1 Packet, I. H. 2 M., Ausscher Ernst Schneider b M., Claus 2 Packte. E. H.. 1 Packet Wäsche, Von der sr. Verein, «hem. Unteroffiz, «. Mann- ichaffen <Nr. 102) 13 M., Tb. S. 3 M.. A. u. Lhr.H.S M.. C.G.1S M.. Gräfin Julius v. Platen-Hallerinnnd KO M., gesammelt von der Weingroß bandluna Herm. Wilh. Küchel L Sohn. Dresden. Büraerwiei« 10: Wein- Händler Max Küchel, Dresden 20 M„ Kaufmann Paul Wagner, Dresden b M.. Carl Wenn. Dresden l.so M„ W. L. Dresden 11 M., Haaie L. Huhle, Dresden 3 M.. C. Heinze, Dresden IM M., Woldemar Lehmann. Dresden 2 M., Robert Ebrler, Dresden SO Pia., E. Lehmann, Dresden 2 M„ Frau Pölitz, Dresden bv Psg., I. Maleita, Plauen b. Dresden K M.. Bäckermstr. Rich. Emil Anger. Dresden 10 M., Adolph Huesgen. Trarbach 20 M-, Wilhelm Pech, Dresden 3 M.. W. Lankow. Dresden 1 M.. Rentier Emil Anger, Dresden 20 M„ H. Rudaiis, Dresden WM.. in Summa 788 M. 80 Pfg. Geiammtiumm« 18.478 M. 38 Pfg. Hatzfeldt, der derzeitige Botschafter in London, ist schon seit länge rer Zeit leidend und will aus diesem Grunde in den Ruhestand treten. — Der frühere Direktor der Kolonialabtkeilung, jetzige Senatsvräsident beim Reichsgericht, Dr. Kayser, soll zum Präsi denten des Oberverwaltungsgerichts ausersehen sein. — Der neue Staatssekretär des Reichsvostamts, v. Poddielski, welcher von sei ner Jnipeklionsreise von Frankfurt a. d. O- zucückgekehrt ist, hat an die Oberpostdirektionen zwei Verfügungen erlassen, in der einen wendet er sich gegen die gebräuchliche weitschweifige Darstellung von amtlichen Vorgängen -c. und verlangt eine präcisere Fassung, in der anderen Verfügung bekämpft er die unter Stephan ein- gerissene Unsitte, bei Beförderungen und Auszeichnungen von Vor gesetzten die devotesten Glückwünsche an die Betreffenden zu richten. — Bei der Eentraliammelstelle sür die Ueberschwemmten sind bis beute Mittag rund 300,000 Mk. eingegangen. In dieser Summe sind die von der Stadt Köln gespendeten 50,000 Mk. nicht ent halten, weil diese Summe zunächst nur angemeldet wurde, aber noch nicht eingegangen ist. 30,000 Mk. bat Geh. Rath Krupp in Essen? gespendet — In der beim OberverwaltungSgericht erhobe nen Klage des Vereins „Berliner Getreide- und Produkkcnhändler" gegen das Polizeipräsidium wegen dessen Vorgehen gegen die im Feenpalast adgelialtenen Versammlungen hat nunmehr das Polizei-.. Präsidium seine Beantwortung an das Gericht abgchen lassen. Diej st.' mündliche Verhandlung dürste im September slattsinden. Lübau i. Sachsen. Ter Zimmermcistec Neinhold Brüssel in !^ Lawalde wurde heute wegen Verdachts der Brandstiftung verhaftet. ^ Breslau. Einem Telegramm des „Breslauer Generalanz." ^ aus Rom zufolge habe Kaiser Wilhelm an König Humbert anläß i Zs lich des Duells deS Grasen von Turin mit dem Prinzen Heinrichs A von Orleans ein Glückwunschtelegramm gerichtet, in welchem^ getagt sei. er, der Kaiser, sei zwar kein Freund des Duells, der! -"' Offizier müsse aber leine angegriffene Waffenehre bis zum letzten i — Blutstropfen vertheidigen: er freue sich umsomehr über den Äus-st^ gang des Zweikampfes, als es sich um die Wahrung der Waffen- s ^ ehre einer eng Verbündeten Armee gehandelt habe. Breslau. Der König von Sachsen übersandte'3000Mk. an! x» den Erbprinzen von Sachsen-Meiningen für die Ueberschwemmten s Z der Provtnz Schlesien. W i lh eI ms h öh e. Prinz Adolph von Schaumburg-Lippei sD und Gemahlin Prinzessin Viktoria sind heute Nachmittag auf Wilhelmshvhe eingetrofsen und wurden vom Kaiser und dec kst? Kaiserin von der Station abgeholt. >0' ! AerniLretb- unv HeniwreL-vertLIe vom 17. August. Berlin. Fürst Radvlin, der deutsche Botschafter in Peters burg, wird mit Ende deS Jahres diesen Posten verlassen, um als Botschafter nach London zu gehen. An seine Stelle soll der jetzige Gesandte in Kopenhagen, Herr v. Kiderlen-Wächter, treten. Grat Grei z. Ein unbekannter Handwerksbursche wurde aus einer -o' Landstraße mit zerschmettertem Kopfe todt am'geftmdcn. Der Z- Mörder ist vermnthlich ein in Noßwitz völlig unbekleidet fest- g.k genommener Irrsinniger. Z - Prag. Die Lehrerin Macha von hier, welche aus einer ° Studienreise im Riesenaebirge begriffen war, stürzte von der Z Schncekoppc ab und wurde tödtlich verletzt. —, Paris. „Eclair" läßt sich aus London berichten, Italien ^ beabsichtige, die ecythräische Kolonie einem anderen europäischen > K- Staate abzutretcn. Mit Belgien seien schon Unterhandlungen an- geknüpft, nur Massauah werde italienisch bleiben, da Frankreichs > aus das anstoßende Gebiet Anspruch mache. Das „Kleine Journal" meldet, die Franzosen hätten im Sudan eine neue Schlappe durch die Tuaregs erlitten. Der Leutnant Bellevue sei gefallen. R v m. Die Gerüchte, der Papst habe Ohnninchtsainälle ge habt, sind durchaus falsch. Der Leibarzt des Papstes Dr. Lapponi hat einen Berichterstatter ausdrücklich zu der Erklärung ermächtigt, daß der Papst sich fortgesetzt einer ausgezeichneten Gesundheit er? freut. Dr. Lapponi stattete dem Papst am 15. d. M. seinen ge wöhnlichen Besuch ab. Seit diesem Tage empfing der Papst auch mehrere Ausländer. Dr. Lapponi wird den Papst erst am 19. August Wiedersehen, an welchem Tage er, wie gewöhnlich, der Messe des Papstes beiwohnen wird. Am nächsten Sonntag, als an seinem Namenstag, wird der Papst in seiner Privatbibliothcl Cercle abhalten und dort auch die Huldigung des Kardinal- Kollegiums und der Prälaten entgegennehmen. Ha mm er sc st. Die vom Kapitän des „Alken" geschaffene Brieftaube brachte von Andrer ein versiegeltes Telegramm an „Aftonbladet" und einen Brief an den Finder, in welchem dieser aufgefordert wird, das Telegramm an „Aftonbladet" zu expcdiren. Der Dampfer „Expreß" luchte vergebens den Dampfer „Alken" auf, letzterer wird Ende d. M. in Hammerfest erwartet und wird von dort wahrscheinlich das Telegramm weiter befördern. London. Der Tischler Francois wurde zu 4 Monaten Ge- ängniß verurtheilt, weil er auf der Straße Hochrufe auf die Anarchisten ausgebracht und sich dem ihn abführenden Schntz- manne widersetzt batte. London. Die „TimeS" führt in einem Artikel über die deutsche Marine aus: Die Zahl der Kreuzer, deren eine Macht bedarf, wird durch die allgemeine Marinepolitik dieser Macht be- timint. nicht durch die Nothwcndigkeit, ihren Handel gegen die Angriffc einer zur See stärkeren Macht zu schützen. Der eigene Handel kann durch keine Flotte, mag sie noch so groß lein, ge- 'chützt werden, wenn sie nicht derjenigen des Angreifers überlegen st. Eine solche Flotte kann und wird aber, selbst wenn sie chwächer ist. solange sic sich aus See halten kann, Verwendung indcn, um den Handel des Gegners zu gefährden. Deutschland hat es mit sich allein abzumachen, wie weit seine Marine sür diese oder andere Zwecke geeignet ist. Kanea. Die Admirale verweigerten die Errichtung vroviso« er Gerichtshöfe und beschlossen, eine aus Offizieren der inter- onalcn Truppen bestehende Kommission einzusetzen. welche über die Störer der öffentlichen Ordnung ru Gericht sitzen soll. Der Gouverneur erklärte, eine solche Kommission gleiche einem Schieds gericht »nd schlug vor, durch einen europäischen Offizier und einen ottomaniichen Staatsanwalt Vergehenssachrn untersuchen zu lassen. Bei Verbrechen sollten andererseits die Admirale und der Gou verneur beurtbeilen, ob dieselben einem anderen Gerichtshof des ottomanischen Reiches zu überweisen seien. Der Gouverneur be anspruchte ferner, daß zwei Muselmanen, welche wegen Beleidig ung und Widerstand gegen internationale Gendarmen auf der „Sicilia festgehalten werden, in'S Ortsgrsängniß gebracht würden. Simla. General Blood unternahm eine RecognoScirung aus dem oberen Swatthale und stieß dabei ans den Feind, welcher eine durch Erde und Stein befestigte Stellung besetzt hielt. Die englischen Truppen brachten ihre Feldgeschütze mit großem Erfolge in oas Gefecht, worauf der Feind die Flucht ergriff. Di« heutige Berliner Börse begann in fester Haltung. Trotz deS Anziehens deS Privatdiskonts nimmt man doch nicht an, daß eine ernstliche Versteifung des Geidstands rintreten wich, namentlich hat man die Befürchtung fallen gelassen, daß London
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