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Dresdner Nachrichten : 22.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-22
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.08.1897
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-- - vorm. s tagen Pie Dnsdnc^ ^rschcmt» 4L. Jahrgang. 2voi krsuW »pracdvn vom ILIaelvrdack, Da ssLb äiv Lins ävr ^.nä'ron cisn xuten liLtd: „X»uk ll«It»-8«Ikv mit Ii»N-DvnoltHnItvr, Dio lisdsn äis Liuäor von ^eäom ^Itsr." IZrsnelvu-Al», t»«I1» - Vlann^aoteri^» Nwlogr»pblsvlw kppLrsle m rviodater L.usnadi dsi LDilV^ünLeds ^InnltLNtv. Ltt k MIL« ä-r Telegr.-Mresse: Nachrichten, Dresden. XuiMdrlteksr 0»tLlo 1» ^Slkva 20 j üriokwLriLvn. Uvff »»0L «n^Lrt» -srsn 20 k^x. to Useiv^iaiu,, llollisksnult. 6oxr. »8SS. Lostart ussvvuvuausu n-ll ist Vlvaswsiw's veruststllüUsoL mir Ud«r n»ekt troclnooä, «i«I>t Iil«doo>i. 4llt«r»ckt: 8»r!sn»tr. 10, Kmaüsnetr. IS. !väolr»u«r»tr.4v. disust.: 8vlnrIok»ft.l8t»cktOörIitrs. OarvisssudLkl» »itssixs krsisa. Li-Iet». «Lck V»rv«r». Usit« «oä Üsdnux^M» tl«»I».-So>uLl». Patent- öuieau kkicl^elt.^eLlleli UllstsranssisIInn^ «asstnnft kostsnlo». L»t o. Nr » iiFuptSft.H innannr? ^ Lmtl «slel»«lt, Ink. a. katsnt-Ln». »» Iir^ttirÄSirÄttiLLi" Vre8il«n, 8vv«1r«88v 5, I. IL»7. . I. ^uaaoee'v-^LsieettLIou 5ur »Ijs ^oirunE»L« ^ Ülllet-Verltnur kür üis I-rssäuvr HiOAL«. Hl. Llsektev-Kovtroll« rmtvr OLrruitis. IV. ILollekLio» ävr 8Led«. Le»a<le»lott«r!«. 8«UÄv, vlSS»i>Tv «Iviits«I»v nä «NKirsvI»« Vi»«I»H^»r»rvi» vmpüsdlt m Kros8»rtis8tsr ^.U8vrill dillixst 1). H. ILv»««, 20 Ar»rl6ll8tra«8v 20, Leks ZlLr8LrvtkvL8lrrt88v (3 Ü-Lbou). Nr. 232. ;r»,el: Internationaler Aerztekongreß in Moskau. Hoinachrichten, Besuch des Königs von Siam, l ' ' ' a-Nückbl ^ " " ----- Eisenbahn-Rückbl cke, Gerichtsverhandlungen. Wereschtschagin-Ansstellung. bliche Witterung: trübe, naß. Sonntag, 22. 'August I8S7. Politische«. Dt« Eröffnung deS internationalen ArrztekongreffeS in Moskau berrichnet dm Beginn einer wissenschaftlichen Tagung, die das höchste Interesse der gelammten gebildeten Welt wachzurusen ge eignet ist. Wir Deutsche zumal haben besondere Veranlassung, der Versammlung hervorragender Mediziner, die in der altm -remlstadt da« Banner der westeuropäischen Civtllsatton auspflanzt, eingehende Beachtung zu schenken, da die deutsche und die russische medizinische Wissenschaft von jeher die besten Beziehungen mit einander gepflogen habm. ES gab eine Zeit, die noch nicht gar so weit zurückliegt, wo fast alle deutschen Universitäten russische Studenten der Medizin in stattlicher Anzahl aufwiesen, die mit Vegetsterung sich um die ersten deutschen Koryphäen des ärztlichen Standes schaorten und dann später die Leuchte deutscher Wissen schaft in ihre Heimath trugen. Mit der Zeit ist das freilich anders geworden, sodaß die deutschen Hörsäle jetzt nicht mehr eine gleich grobe Zahl von russischen Medizinern ausweisen. Dieser Umstand ist aber nicht etwa aus eine verminderte Herzlichkeit in dem gegen seitigen Dechältniß zurückzusühren, sondern er bc '' auf einer ! ganz natürlichen Entwickelung, insofern die früher >» Deutschland ! von russischen Jüngem der Wissenschaft emsig gesammelten Kennt- Me allmählich in Rußland selbst ein tüchtiges Aerztegeschlecht ! heranreifen ließen, dem auch die Qualifikation zur Heranbildung eines geeigneten akademischen Stammes nicht obging. Damit ! entfiel je länger, desto mehr auf russischer Seite das Bedürfniß, j die deutsche ärztliche Wissenschaft in dem früheren Umfange in Anspruch zu nehmen. Gleichwohl findet noch immer ein über das gewöhnliche Maß hinausgehender persönlicher Wechselverkehr und geistiger Austausch zwischen hüdcn und drüben statt. Einen AuS- ! druck hat diese« angenehme und freundschaftliche Berhältniß zwischen der russischen und der deutschen Medizin erst neuerdings wieder ! dadurch gefunden, daß die Wahl Moskaus als Sitzes deS nunmehr «isfaetrn internationalen Kongresses auf den Antrag des deutschen lkentralkomiteeS erfolgt ist. Auch die hohe deutsche Präsenzziffer aus dem Kongresse, die diejenige oller anderen dort vertretenen Nationen mit Ausnahme der Russen selbst weit überflügelt, spricht beredt zu Gunsten der deutsch-russischen Intimität auf dem hier in Red« stehenden Felde. Angesichts der großen Fragen, die auf dem Moskauer Kongresse zur Erörterung gelangen, ist es auch dem Laien ein Bedürfniß, sich in groben Zügen die hohen Errungenschatten und staunens- »erthen Fortschritt« der medizinischen Wissenschaft vor Augen zu führen, um an dem so gewonnenen Maßstabe den Werth zu messen, den die moderne Medizin für den Einzelnen sowohl wie für die Sesammtheit besitzt. An erster Stelle steht unzweifelhaft die Chirurgie. Die bewunderungswürdigen Ergebnisse, die gerade dieser Zweig der medizinischen Wissenschaft gezeitigt hat und die sich in einen verhältnißmäßig ganz kurzen Zeitraum zusammen- drängen, lasten sich wohl mit keinerlei sonstigen Erfolgen ver gleichen, die auf anderen Gebieten der Medizin erzielt worden sind. Die Chirurgie ist die Königin der Medizin. Die Leistungen großer Chirurgen haben heutzutage eine» solchen Grad der Vollkommenheit erreicht, daß es sicher nicht zu viel gesagt ist. wenn man den Satz aufstellt, für den Chirurgen mit dem Messer in der Hand gebe es nichts Un mögliches mehr. Selbstverständlich kann das nur gemeint sein nnter Beschränkung auf diejenigen Bedingungen, die jederzeit als oberste BorauSsetzungen der Lebensfähigkeit eines menschlichen Organismus überhaupt anzuiehen sind. Einen vom Rumpfe ge trennten Kopf vermag kein Chirurg der Welt wieder anzuheilen, und ei» Körper, aus dem einmal das Leben endgiltig entflohen, kann durch kelne noch so fein ersonnene und geschickt auSgesührte Manipulation wieder tn'S Dasein zurückgemfen werden. Wohl ater ist e« der Hand des Operateurs bereits gelungen, nicht nur hochwichtige innere Organe, wie». B. den Magen, bloßzulegen und sie einem operativen Eingriff zu unterwerfen, sondern das siegreich« heilbringend« Messer ist sogar bis an den geheiligten Sitz, au di« edle Quelle des Lebens selbst, an da» Herz vor- gedrungen. Auf dem letzten Chirurgenkongreste in Berlin wurde «tu Manu vorgrstellt, der durch eine Herznaht dem sonst sicheren Tode entrissen «ich einem frischen, fröhlichen Leben in bestem Wohlbefinden wieder geschenkt worden war. Die Schilderungen, die di« Operateur« solcher Herzoperationen von dem sich ihnen bietenden Anblick entwerfen, habm etwas so Ichauervoll Drama tische« an sich, daß «an nicht genug den kaltblütige» Math be- wuudera kann, mit dem diese Männer das znckende Herz in der menschlichen Brust »um Heile deS Leidenden und »ur Ehre ihrer Wissenschaft »« bändig«» verstehen. In der That, man kann Hin blicken. wohin man will: auf Schritt und Tritt offenbart die heutige Chirurgie eine beinahe schon nicht mehr zu überbietende Groß- «tigkelt de« positiven Erfolgs, und gleichwohl taucht noch immer aus'« Neue eine Fülle von kühnen und genialen Anregungen auf, sodaß man fast nicht begreift, wie die persönltche Geschicklichkeit de» eüijäueu selbst hochbegnadetm Operateur» den immensen An- tlscherunge« -r« chirurgischen BeruWvetge« «ach allen Seiten hin gerecht zu werde« vermag. Aenßrckich weniger von gleich sieghaften und bahnbrechenden Erfolg« begleitet, aber doch auch von fortgeschrittener Erkenntlich » lichtvoller Höhe emporgehoben, stellt sich di« innere M«di»in Han Da«, woraus G hi« »« All«« «nkoaunt, ist dl« Sicherheit und Zuverlässigkeit der Diagnose, der Feststellung der Krankheit aus ihren Symptomen. Diese ungemein schwierige Kunst ist durch die erweiterte und geläuterte Kenntniß der Ursachen und Wirkungen der verschiedenen Krankheiten, sowie durch die Be obachtung und Erforschung neuer Krankheiten so h ochgradig ver vollkommnet worden, daß nichts ungerechter sein kann, als wenn man auf Grund vereinzelter Mißgriffe, die nie und nirgends ganz zu vermeiden sind, in das leider schon ziemlich landläufig ge wordene Verdammungsurtheil der großen Menge über die innere Medizin mit einstimmen wollte. Wer tiefer blickt, weiß, daß gerade unsere deutschen Aerzte in ihrer weitaus überwiegenden Mehrzahl hervorragende Diagnostiker sind. Deutschland hat aller Orten eine ganze Anzahl von einfachen praktischen Aerzten auf- zuwelsen, die, ohne in einem Spezialfache Autoritäten zu lein, ihre Diagnose mit der größten Sicherheit stellen und dadurch manch' einem Patienten, dessen Leiden ein Spezialarzt zuerst nicht richtig erkannt hat, auf den rechten Weg verhelfen. Während der Chirurg am Operationstische und der Arzt am Krankenbette mit der unmittelbaren Wirkung ihrer Tbätigk-lt daS einzelne Individuum treffen, erweist sich die medizinische Wissen schaft in ihrer hygienischen, d. h. auf die Erhaltung der allgemei nen Volksgesundheit gerichteten Wirksamkeit als eine Fackelträgerin im Bereiche der allgemeinen Kultur. An dem allmählichen Vor dringen der hygienischen Gedanken kann man so recht die milde, segenspendende civilisalorische Kraft der geistigen Erleuchtung er kennen. Es hat große Mühe gekostet, ehe die ungekrönten Könige der Wissenschaft die Negierungen der weltlichen Kronenträger zum Eingehen auf ihre neuen tiefgründigen und weitausschauenden Ideen betreffs der hygienischen Ausgestaltung des öffentlichen Gesundheitswesens zu bewegen vermochten. Endlich war der große Wurf aber doch gelungen, und gleichzeitig begann auch in wetteren Volkskreisen langsam die Erkenntnis des unschätzbaren Segens auszudämmern, den die Hygiene der Allgemeinheit bringt, indem sie den Einzelnen nach Kräften zu einem vorbeugenden Verhalten gegen den Ausbruch von Krankheiten anzuleitcn sucht und even tuell da auch vor Zwangsmaßregeln in diesem Sinne nicht zurück- schrrckt, wo das Gcsammlwohl solche dringend erheischt. DaS deutsche Volk ist in diesem Punkte, getreu seiner kulturellen Ver anlagung und ctvilisatorischcn Mission, den übrigen lljotionm mit gutem Beispiele vorangegangcn. Während Im Auslände die von der Negierung getroffenen hygienischen Maßnahmen noch vielfach einem durch Nnwissenbettssanatismus hervorgecufenen Widerstande begegnen, har sich, von vereinzelten regionalen Ausnahmen ab gesehen, in Deutschland das Hygiene-Wesen wett rascher allgemein Bahn gebrochen, sodaß wir heute sanitäre Einrichtungen wie Volks- und Schulbäder bereits als unabweisbare Bedürfnisse empfinden und weit entfernt sind, in den sonstigen einschlägigen Vorschriften, namentlich auch auf dem Gebiete der Schul- und Gewerbe- Hygiene, Beschränkungen der persönlichen Freiheit zu erblicken, vielmehr in ihrer strengen Durchführung die beste Gewähr sehen für die Erhaltung der allgemeinen Gesundheit und damit des allgc meinen Glückes. Der Arzt ist somit als Hygieniker insbesondere, aber auch in seiner gesammten übrigen Bethätigung ein Kulturträger ersten Ranges. Soll er aber dieser ihm von seiner Wissenschaft zugewie- scnen Aufgabe voll gerecht werden, so mich er von einer so hohen und edlen Auffassung seines Berufs beseelt sein, wie es die deutschen Aerzte in herboiragendem Maße sind. Alle hetzerischen TIraden der Naturhcilfanatiker ändern nichts an der Thatsache, daß das deutsche Volk in seinem gebildeten und aufgeklärten Kern noch immer voll Vertrauen zu seiner ärztlichen Wissenschaft und ihren berufenen Siegelbewahrern rmporblickt. Möge es immer so bleiben, zum Heile der Kranken wie der Gesunden unteres Volkes, und möge der deutsche Aerztestand stets dafür sorgen, daß ungeeignete Elemente, die ihren Beruf zum reinen Geschäft erniedrigen, stall ihn philosophisch zu vertiefen, unnachsichtig von der Standescensur betroffen werden. So will es die Ehre der deutschen ärztlichen Wissenschaft, die aus dem Moskauer Kongreß als Stern erster Große voranleuchtet und nicht verfehlen wird, durch die Persön lichkeiten Ihrer dortigen Vertreter dem deutschen Namen unter den anwesenden fremden Gästen neue und aufrichtige Sympathien zu erwerben. Quittung. Mr die Wasserbeschädigt achrichten" am 21. ten sind in der Geschäftsstelle August bis Abends 6 Uhr der ^Dresdner Nachrichten" am etngegangen: Wilh. Schmidt, Kantor, Oberoderwitz 1 Packet, V. G., Hannover 1 Packet, Rittergut Gränitz b. Großhartmannsdors 1 Packet, Stammtisch „Moritze", Äeftaur. Liebig's echt bayr. Bierstuben, früher Stiebitz 12 M„ S, W. WF. N »,b0 M.. A. verw. Hr. S M„ R. H, ö M.. BrSse. Techniker 8 M., Wachwitz 1 Packet. Kränzchen Agnes, Elise, Hedwig, Minna 10 M„ H. 1 Packei Sachen, Weber'S Hotel 1 Packet Wäsche, ae- sammelt vom Personal der Fima Meffow L Waldschmidt <9. Rates 1Ü0N. M. Pckt. 8 M., I. N. R. 2 M-, H. Schubert. Zschopau 1 Korb Kleider u. Wäsche^ Rich. Kahnt S M.. Paiäike'S SasthauS, Kl. Brüdergaffe 12 17^0 M„ 8. Lohse. Briefträger 2 Packete v. S M., „lnvioti" 20 M., Frau Olga Rein S M., Brieskaslenansrag« SO Pfg., Ungenannt 1.10 M. ltür FlSha), C. Z., Baumeister, Zwickau lVa.s 2 Packet«, C. F. 1 Federbett 1 Blous» u. 3 M.. Frau Heidel 8 M. Krau A. Nagel S M.. ESvtch 2 M„ Büraergelangveretn der Ovpellvorstadt 10R.. Holbeinftratzr 3 Wittwe P„ Srrevlen, 1 Packet u. 1 M„ Fra» verw. Havn 8 M., B. 2 M.. Christian Friedrich Stoltz« 8 M.< M. B. 10 M„ M. B. 1 M.. Masseur Carl Do- schk« 8 M., Edmund Junabändel, Nürnberg 20 M.. Sopbia G. S ' " " Arkeburg 1 «acket. Frau . 3 M.. Mllengeiellichaft t.. Ungenannt aetr. Sachen, 28^71 M. 99 Pfg. vom 21. August. sing. Die bei dem gemeldeten Menbahn- verunglückten stammen iämmtlich aus Wien resp. i e n. Die.Abendpost" schreibt: Im Aufträge Gtoilow'S erklärte der hiesige bulgarische Agent im Ministerium des Amberen, die im Lokal-Anzeiger" veröffentlichte Erklärung Stoilow's sei entstellt wiedergegrben. Eine verletzende Absicht habe Stoilow vollkommen fern gelegen und er bedauere daher die Vubtttati Arrvschretb» und -erus»rea,vertchte .Abe Berlin. Auf Veranlassung des Staatssekreiärs des Innern sind die westlichen Reichsbankanslalren angewiesen worden, Geld spenden für die durch Unwetter geschädigten deutschen Bezirke an- zunebmen und die cingegangenen Beträge an das Berliner Central- kamitee abznsühren. — Der lommandirende General des Gardekorps General v. Winterseld tritt demnächst in den Ruhe stand. Zu seiner Vertretung ist Generalleutnant v. Bock und Poiach, Kommandeur der 20. Division in Hannover, kommandirt worden. — In der städtischen Hauptslistungskasse waren für die Nothleidenden bis heute Mittag 551,610 Mk. vereinnahmt worden. — Die behuss Einziehung von Informationen an Ort und Stelle delegirten Herren sind heute Nachmittag in die Nothstandsdistrikte abgerelst und werden in wenigen Tagen ihren Bericht dem Arrs- schuß unterbreiten. — In vergangener Nacht ist vor Ncusahr- wasser die Barkaffe S- M. Schiff „Weitzenburg" von dem Tocpedo-Divisionsboot »v. I" angerannt worden und gesunken, wobei der Matrose Ewers und der Oberheizer Savalliich von der .Weißenburg" ertrunken sind. — An Stelle des verstorbenen Generals der Kavallerie Generaladjutanten des Kaisers v. Alvedyll ist der frühere Reichskanzler Graf Coprivi zum Domherrn des evangelischen Domstists zu Brandenburg ernannt worden. — Wie aus Ehristiania gemeldet wird, empfing dort der norwegische Dichter Henrik Ibsen den Besuch des früheren Staatsministers Di. v. Bötticher. — Der Redakteur des Berliner „Sozialist" Gustav Landauer ist von der Wiener Polizei vorgestern verhaftet worden. Landauer beabsichtigte, in Wien Vortäge zu hatten. Hamburg. Der nach New-Nork abgegangene vollbesetzte Dampfer „Bohemia" ist heute Mittag auf der Unterelbe bei Finkenwärder sestgerathcn. Köln. Der „Köln. Ztg." wird aus Hannover gemeldet: Die Untersuchung über den Unfall, der den Frankfurt-Hamburger Durchaangszug am 14. d. M. bei Celle getroffen hat, befindet sich nunmehr in den Händen des Gerichts, nachdem durch die sowohl von der Staatsbaynverwaltung wie dem Rcichseiienbadnamt vor genommene Untersuchung sestaestellt worden ist. daß die Ursache^ des Unfalls weder in dem Zustand der Bahn oder des Gleises, noch in der Beschaffenheit der Lokomotive und der Wagen, noch in! dem Verhalten der für die Sicherheit des Zuges verantwortlichen! Beamten liegen kann. Sowohl die Lage des Gleises wie die Be schaffen!,Ut der Schienen und Schwellen, ebenso die Bauart und der Zustand des Fahrzeuges des Zuges haben sich als durchaus normal ergeben; auch kann festgestellt werden, daß die Geschwindig keit des Zuges nicht über das zulässige Maß hinausMy, was schon um deswillen sehr unwahrscheinlich war, weil er sich in einer anhaltenden Steigung bewegte. Dagegen erscheint es nach ver schiedenen bei der bisherigen Untersuchung ermittelten Thatsachen wahrscheinlich, daß ein Verbrechen vorlicat. Es ist daher auf die Ermittelung des ThätcrS eine namhafte Belohnung gesetzt worden. Breslau. Ueber Lauban. Marklissa, Greifenberg, Krummen- öls und Liebenthal sind wieder schwere Gewitter niedergegangen. Der Queis und der Bober überflutheten viele Ortschaften. Die Reparaturbeiten 400 Mann der i nicht angefahren, , . telegraphisch die Bitte um Vermittelung zwischen der Grubenver waltung und den Streikenden. Bonn. Die Gnadengesuche von 8 Corpsstudenten, die wegen Mensuren zu 3 Monaten Festung verurtheilt wurden, sind ab gelebtst worben, obgleich der Staatsanwalt eine Ermäßigung der Straft auf 3 Tage befürwortet hatte. Straßbura. Der Rhein steigt sehr rasch: der Pegel zeigte gestern Abend 3 Meter, heute früh 4 Meter Wasserstand. Das Steigen wird voraussichtlich nach den Meldungen vom Oberrhcin bis morgen anhalten. In Hüningen ist der Rhein seil gestern um l.50 und in Waidgut um 1 Meter gewachsen. Tie Arbeiten zur Verbretterung der Einfahrt in den kleinen Rhein mußten des Hochwassers wegen eingestellt werden. Auch der kleine Rhein ist bereits über seine Ufer getreten und hat das Vorland nber- sHwemmt. Ursache des Hochwassers ist die bereits gemeldete schnelle Schneeschmelze in den Hochalpen. München. Der von München kommende Schnellzug Nr. 105 überfuhr Mittags in Freilassing daS Perronsignai und fuhr dem Personenzug Nr. 877 in die Seite. Fünf Personen des Personeniuges sind schwer verletzt, eine davon ist gestorben. Von de» Insassen des Schnellzuges ist einer leicht verletzt, mehrere Wagen sind zertrümmert. Parts. Die Verhandlungen in dem Prozeß wegen deS azar-Brandes in der Rue Jean Goujon sind heute zu Ende ge führt worden. Der UrtheMpruch wird Dienstag gefällt. — Der Ministerpräsident Mölinr stattete heute Vormittag dem öster- reichffch ungarischen Ministerpräsidenten des Auswärtigen Grafen Goluchowski seinen Gegenbesuch ab. — Einer Petersburger Depesche des „Gaulois" zufolge hätte der russische Oberst Prinz Louis Napoleon den ihm angeblich vom Kaiser Wilhelm angebore nen Orden unter dem Vorgeven abaelehnt. sein Armeerang sei zu bescheiden für eine so hohe Auszeichnung. Dasselbe Blatt ver öffentlicht eine von dem gegenwärtigen Unterrichisminister ver faßte Geschichte des Verhältnisses Frankreichs zu Rußland im letzten Jahrzehnt. Die Tendenz der ganzen Darstellung ist anti deutsch : so spricht der Verfasser von einer Schreckensherrschaft im Elsaß, von unverschämter Spionage Deutschlands in Frankreich und dergl. C arm a » x. Der hier tagende Bergarbeiterkongreß nahm dm Antrag Casly an, welcher eine Erhöhung des EingangSzvlls auf ausländische Steinkohlen verlangt. Brüssel. Die Bestimmungen deS neuen BürgerwekrgesetzeS, welches auch den In Belgien lebenden Ausländern Bürgerwehr- dienste auftwingt, scheint rablreiche diplomatische Konflikte hervor- zurufen. Wie verlautet, bringen die englischen und französischen Kolonien Interventionen ihrer Regierungen an. Auch die Deut schen werden sich dem Gesetze, welches das Völkerrecht offenbar ver letzt, nicht unterwerfen. Bern. Der ReglerungSrath wählte beute den Professor Dr. Carl Friedhelm, Mitglied des kaiserlichen Patentamts in Berlin, zum ordmtlichen Professor der anorganischen Chemie an der Uni- Bern. — Für den am Montag beginnenden internationalen 2 Z p>>>- der usirät rveiter Von Ungarn britannlen.. auS Rußland 3, au- Spanien und Schwede» je 1 und auL der Schweiz 171.
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