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Dresdner Nachrichten : 26.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-26
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.08.1897
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««»»a-aebübr «ierteliLdrlc» Mk. 2.«>, durch di« Post Ml. 2,7s. >»,»«»«, »»» Nnlündtguugc ijicstste Nummer cstotat i» d ischiislsstello, Piaireuur, 2« > i>> d»» NkdknnnnadmeUkNen rr Bmm zl>i»:n»,r Nachm Lonnloo» au> Mancnslr. ss v. Il-'/,I Ustr Miltu.r.v Slnieiaentarif. DikllvaXioeSliundml,: >a.sLilbcus ILP>,,^ il'üiwmunak» auIdnPnlxil «eite Heile sa Pt.: DolweUeilc.uniirm Strich" itzinneland» «> Pi. Wruud te». AP «ur oeaen Vorauobeialiluna. P»l«»dtittt»r wird, m rvPl. drrrckmri. »iir Rzickoabe einaesyndie» Schrilt- stucke leine Verdmdlichkcil. Serntnrechanichluii: I«it I Nr. Il ». Vu. rrnittt. Die Dresdner Nachrichten erichciac» täal > ch Mvnieus. loniaae oder »ach tzestlnae» !r!tainilie»nachr>chieu n.). s. - »luewdrliac Auil.aac IVIkVKI' 8 XliLbüli- u. Mgiiligz-Kliriigk d ru vrmÜ88iz;t«n I'rvwo». 42. Jahrgang. -^Lll ffLU6N8lra88v 7. kdotaeiLpMückk I kppsrste Z rsiebstcr.Vn^ceitbl t! HI,,r il«n>I». -t» ,) AtliLdo «tir , Delcgr -Adresse: Nachrichlcn, Dresden. .T^vs/s/k «sit uotor cisu «onnt üblioken Vorüi>uE,)ioi8on Mkon^ockorroitab 7spvtsiiliglls ^ Vtclvrürsir, 2 ^ tec/miseMn, ttummif»>.rik sieiniigeiit l.e»im>t. ^ l5«!.'on ^20 ?k-. ia ^ i . » U/I II Uttd i : 8 !r - ttokttseseorrL orösstes Speeistzezedätt lür «ewi. llsväsedsitsn. D Itorvorrtt^« lul<; it« >» <l,-r ^iii^on. ^«l-uINl- Uruulkigen in ullvu Hi« !»ilt»een. ^ Iteiek^te .4li„^nlil »Iler 1 u;»l8«terl«->lt»lerlr»Nvn. ^ klllilLbsll-itsillüliiig kivtrsed L Lernät, lefsSLsengLLSS ir. Kr. 236. Spiegel: Franz. Monieiitpolitik. Hvfnachrich'en, Deuischer landwirthsch. Genossenschasistaw I Mnthmaßlichc Witterung Atlental am rinc» Geldbriefträger „i Ehcumitz. Verwüstungen der Telegraphen :c, > Unsicher, mäßig warm. und dag die realen Interessen der russischen Politik es demEzaren- sund schließen, reich durchaus versagen, zu einem Angriff aui den cckatcw nuo in Europa seine Hand zu bieten. Leit der bedeutsamen politischen Verständigung. die sich im Lause dieses Jahres zwilchen Peters burg-Wien und Petersburg-Berlin vollzogen hat. ist ohne Frage eine Wandlung in den internationalen Verhältnissen eingetrelen, die den Frieden unter den kontinentalen Grohmüchten aus eine so sichere und zuverlässige Grundlage gestellt hat, das; demgegenüber selbst das früher mit einer gewissen Besorgnis; betrachtete fran zösisch russische Wortspiel betreffs der „illlmncP' jeden Schrecken eingcchüht hat. So mögen die sranzösischen Revanchepolitiker sich drehen und wenden, wie sie wollen, der Vogesenzovt hängt ihnen immer hinten und hindert sie an leder sruchlbaren Arbeit zur Behauptung und Erweiterung der sranzösischen Weltsteüung, indem sie lramvthast bald Rußland, bald England nachlansen und dadurch die wirklichen Inkereilen Frankreichs in ihrer selbstständigen Vertretung vernach- lttisigen. Das ist ein Zustand, der allmählich die einsichtigen sran- zösischen Kreise selbst zur Besinnung gebracht und sie einer ehr lichen Verständigung mit Deutschland geneigt gemacht hat Politisches. Wer zur Spottsircht geneigt ist, wird vielleicht einen unwider stehliche» Drang empfinden, die Ausnahme des sranzösiichcn Prä sidenten Felix Fanre in Petersburg mit allerlei kritischen Rand glossen zu begleiten. Das; Herr Faure mit dem Ezaren Eigarren geraucht und das; dieses — wie soll man etwa sagen?—kaiserlich republikanische Rauchduett eine» „ausgezeichneten Eindruck" ge macht habe, ist unstreitig eine Meldung, die ebenso wenig wie die andere, das; Herr Faure trotz Frack und Etilinder Militär! ch salukirt habe, von hervorragendem positischem Gelchmcuk .engt- Das klingt gerade so, als wenn ein ropalislischer Berichterstatter in Peters burg solche kleine Harmlosigkeiten eigens zu dem Zwecke cisunden hätte, um die Republikaner in der Persönlichkeit ihres erwählten Oberhauptes an die Binsenwahrheit zu erinnern, das; vom Er habenen bis zu einem gewissen anderen Zustand ost nur ei» Schritt ist, oder niilder ansgevräckt, das; eine Majestät im Frack große Mühe hat, sich das »vthige Air zu geben. Das ist nun einmal so In dieser unzulänglichen Welt: änsiere Würde steht und Ml 'Mit ihren Abzeichen unv das große Publikcmi wird niemals geneigt sein, von einem Man», der in einsachem Eivil erscheint, sich so leicht „imponiren" z» lassen, während eine blihende Unfform der Persönlichkeit, die sie trägt, gleich ein ganz anderes Gepräge siebt, indem sie den Zoll der Ehrerbietung von der muffigen Menge gebieterisch eiiffordcrt. Nebrigcns kommt bei Begegnungen zwischen den Oberhäuptern eines monarchischen und eines republikanischen Slaatswesens, außer jenem rein äußerlichen Moment, doch auch ein anderer tiefer liegender Umstand in Be tracht. nämlich der Unterschied zwischen der monarchischen Souveränetät und dem blöken persönlichen Mandatscharakter, der der Amtsführung eines republikanischen Präsidenten cmhastet. Das ist eine grundsätzliche Verschiedenheit der Stellung, die am aller wenigsten ein Vertreter des cmlokrntischen EzarcnthumS ganz außer Acht lassen kann. Deshalb muß eS auch als eine bedeut ungsvolle Nuance bei dein Empfang des Präsidenten Faure an gesehen werden, daß ihm Kaller Nikolaus kl- nicht wie dem deut schen Kaiser an Bord seines Schisses cnHegenkam, sondern ihn aus dem russischen Kaiserschisf erwartete. Sonst allerdings ist Herr Faure in allen Punkten mit monarchischen Ehren empfangen wor den, eine Tkatiache, über die unsere Radikalen und Lvzialdrmo- kcaten in Entzücken schwelgen und die in der ZnknnstSphantasie des „Vorwärts" sogar schon andeutungsweise eine russische Republik aus der Bildstäche erscheine» läßt. Jndeß, das sind alles Kleinigkeiten, die das Bild zwar er gänzen und erhelle» aber ihm keineswegs de» Grundton verleihen. Ter Schwerpunkt der Begegnung zwilchen deni russischen Kaiser und dem Präsidenten der sranzösffchen Republik liegt in der Frage, ob und welchen Einslnl; die Zniniiinienkunsl ans die künftige Ge staltung der tnternnkwnnlen Lage haben, namentlich ob eS gelingen werde, Frankreich zu einem engeren Zujaminengehen mit Deutsch land, Rußland und Oesterreich gemeinsam zu bewegen, zum Zwecke der Ermöglichung einer einheitsichen tonlmentalen Politik in den schwebenden Problemen des Orients. Soweit die Absichten und Wünsche des Ezarcn »ach dieser Richtung in Betracht kommen, kann dessen Persönliches Verlangen nach einer Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich nicht in Zweitel gezogen werden. Ab gesehen davon, daß bei der jehinen Ztlsaiiimciikunst allen solchen Veranstaltungen, die irgend eine Spihe gegen Deutschland richte» könnten, von oben ber rechtzeitig ei» Dämpsir ausgeiehl worbe» ist, hat auch die russische Pcessc wiederboit die Franzosen eindring lich daraus hingewicleii, daß zwischen Deutschland und Frankreich aui internationalem Gebiet nicht der geringste Gegensatz bestelle und daß es daher silk Frankreich endlich an der Zeit sei, die Bvaesentrage zu den Akten zu legen, ui» die Nalionalkrast Frank reichs für die großen Ausgaben der Gegenwart ans dem Gebiet der Welwolttik srei zu mache». Das ist eine AiiffassiingSwei!e der augenblicklichen politischen Lage, die genau den russischen Inter esse». die sich aus ableitbare Zeit hinaus durchaus mit denen des Friedens decken, enispricht. Man dars daher woht annehmrn, daß von russischer Seite ans diplomatischem Wege Versuche gemacht worden seien, um in die offiziellen Toaste in Petersburg wenig stens eine» verblümten Hinweis aus die Anbahnung eines all seitig befriedigenden kontinentalen Verhältnisses hincinzuianciren. Etwaige Bemühungen nach jener Richtung haben aber jeden falls keinen Ersolg gehabt, wie ans dem Wortlaut der Toaste klar hervorgeht. Faßt man die gekennzeichnete Möglichkeit der eventuellen Vor geschichte der Toaste in's Auge, so erklärt sich zwanglos dle merk würdig kühle und rein geschäftsmäßige Art, die sich in ihnen kund- yiebt. Während die Toaste bei der Aiiweieiibeit Kaiser Wilhelm's >n Petersburg beiderseits ein feierliches Friedensgelöbniß nicht bloß allgemeiner Natur, sondern mit einem bestimmten politischen Hintergrund enthielten, vermeidet der Czar dieses Mal jede politische Bezugnahme überhaupt und spricht im Eingang so ostentativ von den persönlichen Eindrücken seines vorjährigen Aufenthalts In Frankreich, daß man unwillkürlich zu der Annahme gedrängt wird, die zum Schluffe erfolgte Betonung der „Bande der Fccundschast und der tiefen csympathie, die Frankreich und Rußland vereinigen'', lulle in solchem Zusammenhang ausdrücklich in einem politisch unverbindlichen, rein persönliche» Sinne gemeint sein, Auch der Nnlwortstoast des Präsidenten Fanre kommt über Phrasen ohne positiven Inhalt nicht hinaus. Bemerkenswert!) ist daran höchstens der eine Umstand, daß, freilich »ur z» allerletzt und ganz bei- läuffg, auch das Wort „Friede" vorkommt, das bei den vorjährigen Russenfesten in Frankreich gar nicht zur Verwendung kam. Der augenblickliche Stand der Dinge ist also ver, daß den Franzosen nach den „lionn prooioux" des Vorjabrs auch beute nichts Weniger als mehr geboten worden ist. Das erst ersehnte, dann verschämt geforderte und schließlich »»verblümt und drohend begehrte Wort „Maneo" ist auch letzt nicht von den Lippen des Ezarcn gegangen- Darin liegt für die Ehanvsiiisten in Frankreich Immerhin eine neue Lehre, dal; die russische Diplomatie viel zu klug ist. um auch nur ein Wort urciszngeben, das durch Entfach»»« der nationalen Leidenschaft in Frankreich die russische Politik in Verlegen heiten bringe» könnte. Gesetzt aber auch den Fall, der Ezar svräche wirklich einmal daS Zauberwort aus — dus übrigens bereits Herr tzanntaur im Sommer l8!L in der Kammer aan, unqcnirt ge braucht vat, mit einer sretcn Behandlung der Wahrheit, die sich rin Schüler de« großen Richelieu schon erlauben dars —^ so wären läne der sranzösffchen Ehauvinitze» damit auch N0l die 8 w ürde von och > n A nicht um . „—> genergt Jmmerlnn dars es heute noch keine französilchc Regierung wagen, der Stimme der Berniinst und der Gerechtigkeit gegenüber Deutsch land össeiulich Gehör zu geben. Statt besten hat der derzeitige sranzösffche Nnterrichtöniinisler die Gelegenheit der Petersburger Reste des Präsidenten Faure dazu benutzt, um ein Buch heraus« ^ngebeii. das von Gehässigkeiten gegen Deutichland wimmelt znlammen versprechen wollte. Znr Zeit besteht vielmehr eine große Wahrscheinlichkeit dasür, daß die »nnnSbleibliche Ernüchterung »ach den Enttäuschungen der Präsibcntenreile ein weiteres Anwachsen der englandsreundtichen Strömung in Frankreich im Gesolge haben werde. Damit wird um so mel>r gerechnet werden müssen, als von Seiten Englands naturgemäß die verzweiieltslen Aimrengnnge» zu gewärtigen sind, »m Frankreich zu verhindern, durch seinen Beitritt eine kontinenta.e LuadrupeiaLianz gegen Großbiitannien ^ TmillerstlNi, 26. Au^ttst !k!>7. der heute früh in der Spree gemacht wnrde. Es wurde die Leiche eines etwa 18 Jahre allen inngen Mannes, die unbekleidet war und nur einen blauen Shlips »in den HaE hatte, aus dem Wasser gezogen. Die Leiche hatte an veiichicdeneu Stellen des KoPieS scharfkantige Wunden, die von BestiwMn herznrühre» scheinen, and am rechten Scheu»! eine icharse Schnul wnnde. welche die Arterien blosjgelegl hatte. Tie Per-önlichkeit deS jungen Mannes kannte noch nicht festnestellt werden. Köln. Ter „Köln. Ztg." wird ans Berlin geschrieben: Ter Londoner „Economlst" verbreitet die Meldung, daß die engiuche Regierung vor der Kündigung der Handelsverträge bei der deut schen und belgffchen Negierung angeiragk habe, ob man bereit,ci. aui die Vertragsklausel, welche die Bevorzugung englffcher Erzeug nisse bei der Einfuhr in die Selbslverwaltnngstolonien nnshebt, freiwillig zu verzichten, in dreier» Falle könnten d e bestehenden Handelsverträge unverändert sortlanien. Erst nach Ablehnung de - Vorschlags sei znr Kündigung geschritten worden Wn können nur bemerken, daß die vom „Ecvnomis!" gcichilderten Verhand- svwert sie Deutichland betreffe», niemals stcitlgcttinden Ans Konstantinopel meldet die „Köln. Ztg." Bis jetzt der Bcmivciwerjchwöciiiig Armenier wegen Theitncilnne an fftet. In den Vorstädten Piamatia und Kunckapn. wo un lungcn. haben, sind verhaftet. vorigen Jahre ernste Kämpfe slcittiaiiden. stürmte die Poftzei die Häuser, welche als Bomben Niederlage» dienten. In Pern wur den im Harste eines Italieners vietc Bomben entdeck!, die der armenische Diener ohne Wissen seines Herr» dort verborgen hatte. Höchstwahrscheinlich sind die ErölosionSlörper noch vom vou'gcn Jahre übrig. Welche Gehcinigeiellichaft das Bvmbemversen vec anlaßt hat, läßt sich noch »ichl bestimmt sagen. — Der Pelers bnrger Korrespondent der „Köln Ztg." berichtet von einem Zwiichcnsall. der sich bei der Ankunft des Präsidenten Fanre in Pclcrhos ereignete Bei dem Verlassen des SchiE s wandte., sich der Ezar übeurus m ßgestiiiimt sofort an den tto,»»iai>Lenr des Hauptgiiartiers und Wrack; seine entichiedene Msichiiligung über daS von ihm selbst bemerklc Vordcängen französischer Neucist- erstattcr ans, wodurch ein starkes Gedränge entstanden war. D-c Ezar war sehr ernst, und die ganze Empiangs-Eeremoni? sa, rrciiriri ru,c rvnniccnia.'' Lmrnoriii>eiciu.ianz gegen rNrogvinunnien > - nc Thatsache zu machen. Die jüngste Ankündigung, daß Rußland dann genau, nach dem Programm stall, vlme daß irgend weist, einen Schrift vorwärts gebracht. Im pchchologstchen Äugenblick ftgnnA ausgeiührt zu haven. in UnteliuchungShaft zu bringen im Einverständnis; mit Deutschland der bestimmten Meinung sei der türkijch-griechiiche Friedenslckstuß könne äußersten Falles auch ohne die Einwilligung des Londoner Kabinets vollzogen werde», hat das böse englische Nationolgewissen mächtig aufgeregt, sodaß es nunmehr sicherlich aus dem Kontffient alle Minen springen lassen wird, die ihm noch zu Gebote stehen. Fern'chrklb: nnd Aennvrech-Berlchle oo >, 25. August * Magdeburg. Heute Nachmittag besichtigte der Kaiser das Grusonwerk, während die Kaiserin den Tom und die Wvhl- thätigleitSanstallen besuchte. Tic Abreise nach der Wstdparkstatwn erfolgte «i Uhr Ri Minuten. * Petersburg. Die Parade in Kraßnoie Sselo war von andauerndem Regen begleitet. Der Ezar kras mit dem Präsidenten Faure zu Wagen ein. die E.zarin folgte mit der Großfürstin Maria Paulowna im zweiten Wagen. Dieselben sichren am Kniserzelt vor, von den inr Viereck ausgestellten Truppen mit der Marseillaise und lauten Hurruhrnien begrüßt Die Kaiierin und Präsident Faure nahmen mit dem Gesolge im Kaiserzeilc Platz: der Ezar »ahm die Parade zu Pferde, von den Großfürsten umgeben, ab. Die Parade begann mit dein Vorbeimarsch, Das Frontabretten uittcrblieb, auch kotovirtcn diesmal nur die Größlärsten Michael und Nikolai Nikvlajewitich. Die Luftichisser-Abtheilung stellte sich mit einem Ballon, der die Antichrist ,,vnc> w b'mnuo!" trug, vor dem Kaiserzelte auf. Prinz Napoleon führte sein Garde-Ulanen Regiment vor. Nach der Parade stieg der Ballon unter lautem Jubel des Publikums aus. Der Ezar beförderte sodann RIO Offiziers-Aspiranten zu Offizieren. Die Kaiserin versieh den Leib- pagen pcriönlich das OtNjiersvatent. Die Majestäten und Präsi dent Faure sichren sodann von Kraßnoie Sselo nach dem Palais, wo dieselben frühstückten. - Peterbos. zHavas-Meldnngst Beim Parade Frühstück in Kraßnoie Sselo brachte Präsident Faure folgenden Trinkipruch aus „In Paris, in de» Alpen und ln Dünkirchen, in dem Augen blick, wo ich mich einschifste. um Rußland und keinen erhabenen Kaffer zu begrüße», war der einstimmige Wunich. den mir daS französische Heer ausvrückie, der, daß ich dem russischen Heere die erneute und stets auftichriae Versicherung seiner tieiei, Freundschaft übcrbrinae. Ich übermittele freudig und bewegt Eurer Mmeslät diesen Wunsch und bitte Sie. ihn Ihren Truppen knndzugeben. Die militärischen Tugenden derselbe» waren uns bekanift. Wir haben soeben bei dem unvergeßlichen Schauspiele ihre natürlichen An lagen . ihre Ausbildung nnd mächtige Organisation bewundert. Das französische Heer, das Eure Maieslät in Chalons sah, zollt dem russischen Heere aus der Ferne Beffall und drückt ihm an diesem feiersichen Tage ihre Gefühle des gegenseitigen Vertrauens und der Waffenbrüderschaft aus. Ich erhebe das Glas zu Ehren Eurer Majestät, Ihrer Majestät der Kaiserin und der kaiserlichen Familie und trinke im Namen des sranzösischen Heeres aus daS russische Heer!" Der Ezar erwiederte: „Herr Präsident! Ich erhebe Mein Glas zu Ehren unsere, Kameraden der tapferen französischen Armee, die Ich Mich glücklich schätze, in Chalons habe bewundern zu können, und deren würdige Vertreter hier zu sehen Ich Mich beglückwünsche." * Peterhos. Die Parade-Toaste wurden stehend angehört. Die Musik intonirte die russische Hpmne. bezw. die Marseillaise. * Montevideo. Der Präsident Borda wurde während der Feier des Nationaliestcs durch einen Revolverschuß getöbtet. Berlin. Der Kaiser wird sich bei der Leichenfeier des ver storbene» Herzogs von Uiest »nd bei dessen Beisetzung durch leinen Oberstschenken, den Oberpräsidenten von Schlesien Fürsten Hermann von Hatzseldt-Trachenberg vertreten lassen, der zugleich einen Kranz des Kaisers »lederzulegc-n beauftragt ist. — Der Unterinchungsrichter des hiesigen Landgerichts l erläßt folgenden Haftbefehl: 1. den Schnhwaarenhändler Jos.pb Gönczl ans Berlin, geboren am 2. Juli 1852 zu Pslustadt in Siebenbürgen. 2. dessen Ehefrau Anna Äönezi, geboren am 20. Jan. 18i9 zu Niendori in Bauern, welche verdächtig sind, in der Zeit vom >3. und 1s, August in Berlin gemeinschaftlich durch zwei selbstständige Handlungen die unverehelichte Clara Schnitze und deren Mutter Auguste Schnitze vorsätzlich gctödiet und die Tödtnng mit Urber> ,et werden, der dir enden Erkenntnis br „ , . ^ leauna . ein eiitiprechender kalter Wasserstrahl ent- Die Untersuchungshaft wird verhängt, weil P> uvinisi te, da! erregten Köpfe zu' der ab ame Schall und Rauch ist obenbezrichneten" Verbrechens dringend verdacht flüchtig geworden sind. — Auf ein Verbrechen ten des und deshalb ein Leichen- -2 Wort oder eine Bemerkung zwischen dem Ezarcn und dein Pr. deuten gewechselt wurde. Frankturt a. M. Der „Frkß^jtg," wicd ans New Mnk gemeldet, daß die Nordamerisiinec das Sternenbanner nnc Biipöe ton-JSland an der liiczikaniichen Küste hißten — Tie gestrige Stadtverordiietensitzung bewillig!«: für die Uebcnchwcnim.en in Deutschland 50.0M M. Magdeburg. In seiner Ansprache an den Kaiiex iiud die Kaiserin sagte Oberbürgermeister Schneider, es prange sin Scrahlen- kranze des Ruhmes die Regierung Kaiser Wilhelm s des Gcvgen. dessen hehre Gestalt in ragenden Siandbiidern kommenden Gc schlechter» zu übe,liefern ganz Deutschland wetteifere Darauf siel ans einen Wink des Kaisers unter den begeisterten Rusen der zalll reichen Menschenmenge die Hülle des Denkmais. Ter Kaffer zcach- j nete den Schöpfer des vrächtcgen Reiterstandbildes Pros. Siemering durch Anffimche nnd Händeschütteln ans. An die Enchnllnngs- seier schloß sich eine Parade, woraus sich das Kafferpnar »all, dein Nachhause begab, wo der Kaiser den Ehrentrnak der Stad! ans dem zu dieser Feier von Bürgern gewidmeten Becher mit folgen dem Trinkipruch entgegenncchm: „Ans dieser Stiftung, pacrwmcheu Händen und Herzen entflammend, bringe Ich das Wohl Magde burgs ans, indem Ich im Name» der Kaiserin und in Meinem von ganzem Herzen für den herrlichen Empfang danke, den die Bürgerschaft uns bereuet hat. I». herrlichen Glanz der Aus schmückung strahlt die Stadt, und oer Ton der Beariißnug der Magdeburger Bürgerschaft zeig! uns an, mit weichen asibewährteo. Banden die Stadt mit Meinem Hause verknüpft ist. Magdeburg bat viel gelitten und durchgemachc. aber groß steht die Stadt in der Geschichte da, und große Ehre ist ihr einst geworden n ie nur ie sinec deutschen Stobt. Vor Allem aber hat die Stadl sin Märthrergeiste und in edier Hingabe iür ihren Glauben gelitten, nnd ein ehernes Denkmal dc< Geschichte des proiestantffchc» Glaubens gesetzt. Unter Meinen Vorfahren wiederhergestellt und emporgeblüht, bin Ich der Ueberzengnng, daß die Stadl unter der Regierung, zu der Ich >ctzl berufen bin, und bei dem Frieden, der unter dem Kaffer Aar und dem Schilde der Hohcnzollem ruht, sich weiter entwickeln nnd zu hoher Bsisthc emrorschwingen wird. Dies sei Mein Wunsch sür Magdeburg, daß es in seine, ganze i Entwickelung und Wohlfahrt fortichreicen möge, zur Freude Iliffeccs Landes und znm Wohle seiner Bürgerschaft." Oberbürgermeister Schneider brachte ei» dreifaches Hoch aus die Maiesläicn »ns, in daS die Anwesende» begeistert einstinnnten. Nach einen, 9,'und gang durch den neu bcrgerichteten Saal traten der Kaiser nnd die Kaiserin aus den Balkon des Rathhauies. von den versammelten Vvlksmassen mit brausendem Jubel begrüßt. Vom Nachhalls begab sich daS Kaiierpaar in das Dienstgebäude des General kommandos. wo ein Festmahl stattsand, Straßburg. In der heutigen Schlußsitzung der 26, Haupt versammlung des Deutschen Apcsthekervercins wurde als Ort für die 27. Hauptversammlung im nächsten Jahre Köln gewählt. Wien. Der Prager Skadtralh beschloß, sämmtlichc bisher dvppelsprachigen Warnungstafeln in den städtischen Anlagen zu nächst zu enlfernen und durch ausschließlich czcchische zu ersetzen. Auch in Prag zeichnet ein eigener jiingczechischec Ausschuß die Gasthäuser auf. in denen deutsche Vereine nnd studentische Ver bindungen ihre Sitzungen halten. Die Wirtdc werden ausgefor dert. in bestimmter Frist den Vereinen zu kündigen. Madrid. Die amtliche Ausstellung des Etats sür 1896/97 weist einen effektiven Mehrbetrag von 9,749.000 Pesetas aus, wäh rend noch 59 Millionen Pesetas auSstehen. Es ist dies das gün stigste Finanzresultat, welches bisher erlangt worden ist. London. Wie aus Pretoria gemeldet wird, erklärte Präsi dent Krügcr im Volksraad in Erwiderung der Interpellation wegen der Aeußerung Ehamberlain'S im englischen Parlament über die englische Snzeränellit von Transvaal, die sKonvention von 188t enthalte kein Wort von einer Snzeränetät, die zu bestehen auigehörl hätte. Transvaal wünsche mit England und der ganzen Welt freundliche Beziehungen aufrecht zu erhalten. Petersburg In einer Bewrechung der Toaste auf dem Peterhoser Galadiner schreibt die „Wiedomosti": Man kann ohne Üeberhebung jagen, daß in diesen Tagen die Pulse des Volks lebens Frankreichs und Rußlands zusammenschlagen und überall in Schloß und Hütte ohne Unterschied jene Politik gesegnet wird, deren Resultat der für die freie Entwickelung derValkskrätte noth- wendiae Friede ist. Unzählige Segnungen des JrieoenS ergießen sich aber nicht nur üb« Frankreich unv Rußland, der deutsche - rv 7- Z — » *
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