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Dresdner Nachrichten : 08.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189709086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-08
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1897
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lve,«ar»ebü»r i W dm« die »» »»» »,1«,»«»,»,^ «nilalimeliclle» v. Bon» ^,>»».,»1 Ramm, romiimi» nur fimäeoltr.» v. u-'/,i UkrMittaoo. Diellpattiae «rund,eile ca.sListent i5>LI,.k„>u>Munaen aulherBriwl - feite Heile-o Pl7: Lovveljeac „linicrni LMch <§m,r!andlt «> Pi. Grmid zeuetur L!onta,e oder nqä> tzelUaac» A> Hl. Mr Vmiiiliknnachnmten ic.t. bei. so Di, — »u?wi>rtl»c Sluktrüse nur aestn Voraudbezaliliina, veleoblölter werd m io Pi, berechnet. Die Dresdner Nachrichten erlchcinc» täalich Moraens, 42. Jahrgang. ÄL L)«. kloktiokonultou 8r. blajsE >I«5 LLaix, von Laobsoo OIiavvIsÄVi», 4)»«»««, I>«8svrt». Liorolvvrlmuk De»«««!«!,, ^Itriisrlit L. Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. SLa»oi»'» (im OaaMUL 1»r Stach?. Ve»nLÜ«Itvbi«8 »Mvl»t3llä8-Süt6l kür VvsodLkt»- tmck VsrxnüssiwAs- livissuäv, ksmillea uuä Tonristsn. IblüsstT« b»r«tse. 6ot«« »«»taorant Lurß'vrk kilsusr. AU»«lvro«tv ^Vtvnvr So/'ss/s I <« derüdnt«, Lelier-Ltelier,hierum' Itt m«ü llstllrlvd riaul. LoMskoravt VM.Si, tWiSEUStzME« als: Nvtstit«killt»ii, Neikt!->«>« t kkulrvk, r ^IiolUvlivll, ««ut«vA llätiil«, INnltlllüUo» sie. ^ ompüeklt in rolcdstvr -luuccichl vsi'llksl'll Küliigk!', V/!>8l!!'ll!s8l'8tl'. 3. uucißi-^lW! »I L I lH-8tlid8li -- Ituvntli kortllLU8 ii.ä.FlrxrktlkttU« s HVallntr. 8 ?do108rapdiv ll»Im8 UM. »pveiulitätciu: I^littlvr- unä l»iuji>>e;i!-1lll- >i»tiiu«ii, Visjticurton-t'lioto^l.niiiioll 12 8t. 6 LI., Ivbsll«8ro88s Lrustlnlilor in Ovl oäor Uuntsll von IVO LIK. un in -inorliiwnt srüllstivri^vll. Lustükruu^. ckstrt: VrrlsvlldLasstrrssv IS, MMnübor äem olivmalixgu Viatoria-Uotal. t vinkpi «oder: ^„,t Z, LS^iS. A>» Hohenlohe unddieMilitärstrafprozcß-Resorm. Hosnachrlchten, Grsammtrathssitzung, irlDs emTMy» IPIkgkt. Kirchliche Srplcmbersrslr, Msttlärlchiihmacher, Gerichtsverhandlungen. Muthmaßliche Witterung: Trübe, kühl, naß. Politische«. Kraft und Stoff pflegen aus dem Gebiete des innerpolitischen Gebens in dem eigenthümlichen Verdältniß zu einander zu stehen, daß in demselben Maße, in dem der vorhandene Stoff zu Erörter ungen sich verflüchtigt, die Kraft der politischen „Professionals" zur Aufstellung von Vcrmuthungen und zur Durchsetzung der politischen Atmosphäre mit dem Sauer- oder auch Stickstoff — je nachdem — ihrer persönlichen Ansichten, Wünsche, Rathschlüge und Voraussagungen sich vergrößert. Das geht jahraus, lahrein so. und diese Erscheinung hat sich bereits so fest eingebürgert, daß sie als eine der berechtigten Daseinsformcn, in denen sich die öffent liche Antheilnahme an den politischen Angelegenheiten vollzieht, wohl oder übel betrachtet und geduldet werden muß. Daß es sich dabei größtenthells um wiederholten Tennendrusch von leerer Spreu handelt, muß ebenfalls als unvermeidliche Zugabe mit in den Kauf genommen werden. Findet man unirr der Menge der tauben Nehren nur wenigstens hier und da einmal eine Handvoll Körner, so ist das in der Zeit der schwere» hochsommerlichen Noch schon ein Erfolg, der als reicher Lohn der aufgewendeten Mühe empfunden wird. Die innere Genugthuung, mit der neuerdings wieder das Thema des Kanzlerwechsels ausgenommen worden ist, läßt keinen Zweifel darüber, daß dieser Gegenstand zu den voll- werchigen gerechnet wird, ans denen man einige Frucht heraus- zuschiagen hofft. Bisher war sich so ziemlich die ganze Welt der Jeder darüber einig, daß „Onkel Chlodwig" (wie der Reichskanzler mit einem populären Ausdruck, der ihm persönlich gar nicht unangenehm sein soll, genannt wird) seine Sachen bereits gepackt habe und fest ent schlossen sei, den Staub der Reichskanzlei ehestens von den Füßen zu schütteln. Ueber den genauen Zeitpunkt des Rücktritts waren freilich die Propheten nicht ganz einer Meinung. „Unmittelbar" bevorflehen sollte der Kanzlerwechscl nach der einen, „ziemlich nahe" nach der anderen Ansicht. Zuletzt wurde behauptet, die Thatsache der Entlastung selbst sei in Homburg bereits entschieden worden, werde ledoch voraussichtlich noch einige Zeit geheim gehalten. Auch an dieser Stelle ist der Kanzlerwechscl bereits vor einigen Wochen erörtert worden im Anschluß an die unS ans wohlunter richteter Quelle damals zugegangene Nachricht, daß Fürst Hohen lohe im Herbst noch vor dem Wiederzulammentritt des Reichstags aus dem Amte scheiden und daß sein Nuchtolger der frühere Bot schafter, jetzige Stellvertreter des Staatssekretärs des Auswärtigen Freiherr v. Bülow sein werde. In der an diese Meldung ge knüpften Besprechung wurde auf die Bedeutsamkeit des für den Rücktritt gewählten Zeitpunktes hingewiesen und daraus die Folgerung gezogen, daß das Schicksal der Militärstrasprozeßordnung in einem dem Fürsten Hohenlohe ungünstigen Sinne besiegelt sei. Nunmehr ist aber in anscheinend authenlilcher Form die nach allem Vorhergegangcnen einigermaßen überraschende Mittheilung erfolgt, daß der Reichskanzler gar nicht daran denke, auf Grund der Differenzen in der Frage der Militärstraiprvzeßrrsorm seinen Ab schied einzureichen, daß vielmehr an allen maßgebenden Stellen das Verbleiben des Fürsten im Amte als wünschenSwerth angesehen werde. Die Art, ln der die Ankündigung der neuesten Wendung in der Kanzlerfruge gegeben wird, läßt die Frage, wie eS denn nun eigentlich mit der vielberutenrn Militärstrasprozeßresorm steht, ganz unberührt. Aus dem Umstand, daß jede Andeutung nach dieser Richtung sorgfältig vermieden wird, dürste sich wohl mit ziemlicher Sicherheit der Schluß ziehen lassen, daß die bisherigen Gerüchte über das Scheitern der Reform im kaiserlichen Militär- kabinet nicht nebm daS Ziel getroffen haben. Demnach würde es sich bei der Entscheidung der Alternative, ob der Reichskanzler Fürst Hohenlohe nolhwendig gehen muß oder ob er eine Möglich keit zum Verbleibm auf seinem Posten hat, um die richtige Wür digung des Einflusses handeln, den das Zustandekommen oder Scheitern der Militärstrasprozeßresorm aus die Entschließung des Fürsten in dem einen oder anderen Sinne auszuüben berufen ist. Die Ansichten über den gedachten Punkt stehen sich ziemlich schroff und unvermittelt gegenüber. Die Freunde der Militärstraf- prozeßreform waren bisher der Meinung, daß Fürst Hohenlohe sich bindend und unwiderruflich auf diejenige Vorlage verpflichtet habe, die jetzt in den Orkus gewandert sein soll. Man erwartete auf dieser Seite zuversichtlich, daß in der nächsten Tagung des Reichstags eine auf den Grundlagen der modernen Rechtsanschau ung aufgebaute Vorlage an den Reichstag gelangen und daß der Reichskanzler einen solchen AuSgang der Sache mit seiner Person decken werde. Im gegnerischen Lager hielt man dagegen dafür, daß daS Schicksal der Milltärstrafprozeßreform mehr ein akademisches Interesse habe und daß es der großen Masse der Bevölkerung Hekuba sei. Die zweite Anschauungsweise ist offenbar allzu radikal. E» heißt doch ein tiefgefühltes kulturelles Bedürfniß mit un verdienter Geringschätzung behandeln, wenn man die selbst von den höchsten militärischen Autoritäten lebhaft veriheidlgte Reform deS geltenden ganz veralteten Strafverfahrens im Heere einfach zu den kleinsten Klelnigkeiten wirst, um die sich der Prätor nicht kümmert. Unbeschadet der grundsätzlichen Wertschätzung aber, die von den Anhängern der Mllitärstrasprozeßreform diesem wichtigen Gegen» stände der RrichSgesetzgebung entgegrngebracht wird, empfiehlt eS sich nach Lage der Sache doch, in eine ernste und unbefangene Nachprüfung der Frage etnzutreten, ob die unverzüglich« Erledig ung der Reform in dem vom Reichskanzler selbst befürworteten Geiste wirklich so dringend ist, daß eventuell selbst die Person des Fürsten Hohenlohe zum Opfer gebracht werden muß. Eine solche Prüfung hat sich lediglich an den klaren Wortlaut der bisher seitens des Reichskanzlers zur Sache erlassenen Erklärungen zu halten und darf sich auch nicht durch den Umstand beirren lassen, daß zu einem früheren Zeitpunkt die Freunde der Reform vielleicht mehr ans den programmatischen Sätzen herausgeleien haben, als thatsächlich darin steht, im Eifer für die gute Sache und von dem dunklen Drange getrieben, die Durchführung der Reform durch ihre Verguicknng mit der persönlichen Verantwortung des Reichskanzlers im beschleunigten Verfahren zu sichern. Es sind zwei Kundgebungen des Fürsten Hohenlohe, die in diesem Zusammenhang in Betracht kommen: die mehrfach erwähnte Erklärung im Reichstage vom Mai 1896 und eine vor mehreren Wochen erfolgte Aeußerung in der „Nordd. Allg. Ztg". Im Reichstage sagte Fürst Hohenlohe um die genannte Zeit Folgen des : „Es ist seit Langem allgemein anerkannt, daß unsere Militär- strafgerichisvrdnnng der Verbesserung bedarf und daß die deutsche Armee ein einheitliches Strafgerichtsverfahren nicht entbehren kann. Das hat dazu geführt, daß schon vor längerer Zeit, wie Sie wissen, mit der Ausarbeitung einer neuen Militärslrasgerichtsordnung be gonnen worden ist. Ter Entwurf einer solchen ist nunmehr soweit vorbereitet, daß ich die bestimmte Erwartung hegen darf, denselben im Herbst ds. Js. den gesetzgebenden Körperschaften des Reiches vorlegen zu können. Derselbe wird — vorbehaltlich der Besonder heiten, die die militärischen Einrichtungen erheischen — auf den Grundsätzen der modernen Rechtsanschauungen ausgebaut sein." Die Auslassung in der „Nordd. Allg. Ztg" enthielt in ziemlich kurzer und bündiger Form, aus der einzelne Blätter auf eine ge wisse Kampflust des Reichskanzlers schließen zu dürfen glaubten, die Zusicherung, daß, wenn überhaupt eine Boilnge zustande käme, diese aus jeden Fall einen Inhalt haben würde, der den in der Erklärung vom 18. Mai 1896 ausgestellten Grundsätzen entspräche. Mas ist aus den vorgedachten Auslassungen zu entnehmen ? Offenbar doch nichts weiter, als daß der Reichskanzler Fürst Hohenlohe ein grundsätzlicher Anhänger einer Milttärstratprozeß- reform im modernen Gettte ist und daß er als solcher niemals eine anders geartete Vorlage mit seinem Namen decken wich. Dagegen hat der Fürst mit Bezug ans den Zeitpunkt der Ein bringung eines solchen Entwurfs lediglich von einer „bestimmten Erwartung" gesprochen. Wenn sich nun diese im Herbst des laufenden Jahres ebensowenig erfüllt, wie sie im Herbst 1896 zur Reife gelangt ist, so erscheint cs durchaus nicht unbedingt noth- wendig, daraus die Nichteinlösung einer unverbrüchlichen Zusage seitens des Reichskanzlers zu folgern. Das wäre nur in dem Falle berechtigt, wenn Fürst Hohenlohe sich für die Einbringung des Entwurfs bis zu einem spätesten Termin mit direkten ausdrück lichen Worten verbindlich gemacht hätte. Statt dessen hat sich der Fürst aber in altgewohnter kluger diplomatischer Relerve verhalten, wie man jetzt bei genauerem Zusehen nicht umhin kann zu be kennen, indem er blos von einer „bestimmten Erwartung" sprach. Hiernach war der Reichskanzler lediglich verpflichtet, „cliliß'sntiLM zu prästiren", also seinciseitS nichts zu unterlassen, was das Ein treffen der von ihm gehegten Erwartung fördern konnte: eine Obliegenheit, der Fürst Hohenlohe im vollsten Maße nachgekommen ist. Der abermalige Schiffdruch der lange erstrevtcn und immer wieder gescheiterten Reform ist auf Gründe zurückzusühren, die zu beteiligen nicht in der Macht des Reichskanzlers lag. Umer diesen Umständen werden auch die enragirtesten Anhänger der Reform den Thotsachen Rechnung tragen und ihr Ungestüm mäßigen mlissen, indem sie ihre frühere Haltung kvrrigiren und künftig die Militärstrasprozeßresorm nicht mehr als eine Hohen- lohe'iche Personalsraae behandeln. Auch so dürfen alle Reiorm- treunde der festen Üeberzeugung sein, daß Fürst Hohenlohe nach wie vor sein Möglichstes thun werde, um das Werk zu einem be friedigenden Abschluß zu bringen. Wie die Dinge aber einmal liegen, erscheint jeder Versuch, die Reform gewaltsam durch Stell ung der Knbinetsfrage zu erzwingen, aussichtslos. Deshalb ist es besser, F ü rst Hohenlohe, der als alter gewiegter Diplo mat die auswärtige Lage gründlich beherrscht, bleibt weiter im Amte, als daß er seine diplomatischen Fähigkeiten in einem nicht geeigneten Augenblick dem Dienste deS Reiches entzieht, blos weil die Reform des Milltärstrafberiahrens, dle früher oder später doch in's Leben treten muß mit der naturgesetzlichen Noihwendig- keir, die jeden, wahren Fortschritt anhaftet, gerade zu dieser Stunde noch nicht zur Well kommen will. Quittung. Für dle Wasserbeschädigtrn sind in der Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten" bis 4. September eingegangen: Geschwister Heppner 2 M^. L. P. 1 Packet, Paul Bäurich, Gostewitz b. Ostrau i. S. 60 M.. A. Nahm. StalwnSatpirant Auerbach 1 Ballot Kleider. H. E. 3, E. B. 1,2S M. gleich 4,25 M., H. Stenzel 2 M., Ein nahme-Sammelbüchse rMohrenkopf) vor dem Kaiterhoi vom 7. bis 81. August 1807 33 M. tvurch Moritz Canzler L Co.. Kaiierhoi). Verein Dresvner Press« IM M.. A. P. 3 M^, E. S. 1 Packet Kleider. L. Kiitler 3 M.. Roburitfabrik Witten a. d. Ruhr 150 M„ D. L. U. R.M. 2 Packetc Kleider. 1 Packet Schuhe und Stiesel, D. Prince 5 M.. I. T. 2 M., Gesammelt von Emil Scheibe. Reftaural. Hodenjollen«: Emil Scheibe 3 M., Karl Darbe 2 M.. Eckhardt 5l) Pfa., Otto Stein 2 M., Heinrich Karsten l M.. Moritz Mitlelbach 3 M.. Krulcvke 1 M.. L. Jung 2M., Bernbarvt Fritzlche 50 Psg., Paul Glatz 50 Pig. gleich 15,50 MV Krümer 1 Packet und 3 M., Gewerbeverein Nadebeul und Nachbarorte 80 M., Mar Frenzel, Zoll- aisiftent Leipzig, 3 M., Ungenannt 1 Packet. H. Hromada, Vorsitzender des Vereins ftlr Kaiuinenzuchl. Vogelschutz und Pflege im GewerbehauS 25 M. Bon der Brrelnigung „Pinke" 30 M., A. W. A. P. und L. D., Grüditz I Sack <D. N. 100) gelr. Kleider, in einer schwebenden Privatklageiache Frl. Berger eontrn Fuhrwerksbefidersebeirau Pleichke in Zitzichewig (durch Rrchlsanwalt Dr. WÜke 20 M., Verein „Sach!. Slrohhutfabrikanten" durch Edgar Nu») 5»0 M. tle »ur Halste für Sachien und Schlesien), in Summa 1040 M. 7V Pf. Griammtlumme: 30.8S7 M. 47 Pf. -er»«»retd- »nd Hen»wre<«i»vertchte vom 7. September. * Berlin. Ter stellvertretendeLandeShauptmann von Deutsch- Neuguinea, Korvetten-Kapikän Rüdiger, ist am 21. August von Eingeborenen ermordet worden. Mittwoch, 8. September 18!)7. * Dieben Hofen. Gestern Abend stürzte in dem Hütten werk Jolns zu Diedenbofen bei der Entleerung des Hochofens eine große Masse Erz a»S beträchtlicher Höbe herab. 2 Arbeiter wurden gelöbtet, der Betriebsleiter und < Arbeiter schwer verwundet. """ Madri d. (Amtlich.) Das Kriegsgericht zu Barcelona ver- urtheilte den Attentäter Sampan Barril zum Tode. Berlin. DaS Enilassuugsgesuch, welches der Unterstaats- lekreiär des ReictiSposlcunts Dr. Fächer bereits vor längerer Zeit eingereicht hat, ist nach der „Boss. Ztg." genehmigt und zu seinem Nachfolger der Direktor der ersten Ablheiiung des Rcichspostamis Frilich ernannt worden. — Zur Auffindung der Leiche des Leut nants zur See v. Hahnke wird aus Bergen gemeldet: Ter deutsche Aviso „Pfeil" ist gestern in Odde eingetrossen, um die Leiche des vennialückten Leutnants v. Hahnke von dort abzuholen. Der Ort des Lcichensilndes ist eine Stelle im Strom, etwa 4 Kilo meter unterhalb des Felsens, von dem der unglückliche junge Offizier mit dem Fahrrave abgestürzt ist. Beide Beine waren einige Tage vorher aufgefunden worden, im klebrigen war oer Leichnam wohl erhalten. Der Tobte wurde vorläufig in eine Holz kiste gebettet und diese in einem Raum in Ovvc uittecgeblacht. Gleich nach der Ankunft des „Pfeil" wurde der Zinkiarg, welchen dieser zur Transvortirnng der Leiche mikgcinhrt hakte, nn's Land, gebracht und die Leiche hineingeiegt. Der Sarg, war reich mit Blumen geschmückt, welche von Damen in Odde. vom deutschen Konsul in Bergen :c. gespendet waren. Heute Vormittag tl Uhr wurde die Leiche nach entsprechender Feierlichkeit an Bord des s „Pteil" gebracht. — Der Kalter verlieh dem Präsidenten von Bene- znela General Erespo das Großkcenz des Rothen Adlerordens. — Der Königs. Sächt. Generalmusikdirektor Hosrath Schuch-Dresden erhielt den Königs. Kronenorden 2. Kla>tc, der Königs. SSchs. Polizeünjpe'Ior Born, Dresden, den Kronenorden 4. Klasse. —! Englische Blätter veröffentlichen ein Telegramm aus Sidnep. wo nach der deutsche Vertreter in Neu-Guinea am 2l. August von den Rebellen ermordet worden sei. Hier ist davon nichts bekannt. Die Ncu-Guinea-Geleüschast hat dort mehrere Vertreter. Homburg v. d. H. Am heutigen ManSzurtgLk griffen die bäuerischen Truppen gegen 8 Uhr die starkverschmsten preußischen Stellungen auf der ganzen Linie an. Ein Sturmangriff des, linken bäuerischen Flügels wurde abgeschlcmen, während der rechte Flügel der bäuerischen Ost-Armee gegen Mittag in die preußische Stellung bei Mindesten eindrang. Die beideneiligen Kavallerie- Divisionen griffen stetig in den Kamps mit ein; aus beide-, Seiten kam heute ein Fesselballon und bei der West-Armee auch ein Drachenballon ans Berlin zur Verwenvung. Die Grvßherzogin von Hessen wohnte dem Manöver im Wagen bei. Homburg v. d. H. Das Käiserpaar, das italienische Kvnigspaar, sowie die anderen Fürstlichkeiten sind Nachmittag 6 Uhr mit großem Gefolge per Sonderzug nach Wiesbaden ab gereist. Breslau. Der Typhus ist in Brzezinka und Siemianowitz bei Kaitowitz, sowie in Glatz und Münstecderg ausgetreten. Tie ge sperrten Brunnen der Stadt Lauban sind zum Gebrauch wieder sreigegebcn worden. Forst i. d. L- Aus Veranlassung der Staatsanwaltschaft wurde der Fabrikbesitzer Heinrich Schräder, Inhaber der Firma Jaeschke und Herfarlh, über deren Vermögen Konkurs eröffnet worden ist, verhaftet. Gervauen. Im hiesigen Kreise sind gegenwärtig 1454 Schulkinder an Granulöse erkrankt. M ü n ch en. Der Prinzregent stellte den Kronprinzen Wilhelm ü la, 8uitc> des 1. bayerischen Ulanenregiments. Wien. Donnerstag findet ein Kconrath unter Vorsitz des Kaisers statt, der die Entscheidung über die innere Lage bringen soll. — In der Station Baden der Südbahn streifte heute ffüh ein einführender Güterzug die Wagen eines rangirenden Güter- zuges, weiche entgleisten. Drei Kondukteure wurden leicht verletzt: acht Wa -gons wurden zertrümmert. — Die „Pol. Korr." meldet: Die griechische Regierung theitte gestern de» Mächten mit, daß nunmehr lO.vöv Reierv'stcn der letzten Jahreskiasse entlassen worden seien, weitere Verabschiedungen von Reservisten ständen in der zweiten Hülste des September bevor. — Die Zahl der Schisse der fremden Geschwader vor Kiew dürfte auf die Hälfte herabgesetzt werden, die Truppenkontingente dürsten ihre augenblickliche Stätte bis auf Weiteres belialicn. Salzburg. Heute früh ist hier der Statthalter Graf Sigis mund von Thun, der vor Kurzem sein 25jähriges Jubiläum auf diesem Posten feierte, gestorben. Pest. Das Amtsblatt meldet die Enthebung des Baron Nopcsa von seiner Stelle als Intendant des Nativnal-Theatcrs und der Over, sowie die Ernennung des Ministerialraths Huizar zu seinem Nachfolger. Paris. „Evenement" versichert, aus bester Quelle zu wissen, der Czar werde Ausgang dieses Winters erst nach La Turbie an der Riviera, dann nach Paris kommen. An elfterem Orte werbe er den lungenleidenden Thronfolger beinchen. — Der radikale Dcputirte Bazille theilt dem „Gaulois" eine angebliche Unterredung mit, die einer feiner Freunde jüngst mit dem Fürste» Bismarck gehabt habe. Darnach hätte Fürst Bismarck gesagt, eS sei möglich, daß man In Peterhos so wett gegangen lei. einen Vertrag fertig zu stellen, aber vielleicht tei eS nur deshalb ge schehen, um der öffentlichen Meinung Fcankre chs eine Genng- thuung zu gewähren. Alle diese Vereinbarungen würden jedoch erst dann ernst werden, wenn man Anzeichen dafür gewonnen hätte, daß es gelungen sei, uns Oesterreich-Ungarn abwendig zu machen. Fürst Bismarck glanbe, der Hauptgegenstand der Peierhofer Ver handlungen sei England gewesen; um die englischen Prätentionen einzudämmen, bedürfe es aber eines eifrigen, zielbewussten, ausdauern den Einverständnisses. Deutschland werde das nicht fertig oringen. Ter Augenblick wäre wohl sehr günstig, um den Engländern den Suezkanal und Egvvten wieder wegzunchmen. Calais. Einem Telegramm auS Obock zufolge, habe die vom Kongo kommende Expedttion Liotard gegen Fachoba zu mit den Vorposten der von Abessinien her vorormgenden Expedition Bonchamp Fühlung genommen. London. Slesiar Blätter veröffentlichen Depeschen aus Kairo, nach welchen Berber von befreundeten Stämmen ein. genommen wurde. — Die Ausfuhr für die Monate Januar bi» August (einschlleßlich) weist eine Verringerung um 3.145,744 Pfund Sterling gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres auf. — Der ln Birmingham tagend« Trade Unions-Kongreß nahm ein» -T»>
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