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Dresdner Nachrichten : 17.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189709174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-17
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.09.1897
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««»«-«»»büvr „ >ck. r.«. durch tle Koft Ml. r.7s. «e »o« »olüntzlg»»»«" tle Nummer cstotal I» d> ^ -Ttltslelle. Manenltr. SS. n iMnanmrlimeliellen v. vorm Ndr Nachm. Sonntna« nur '.SS v.n-'/,i MrMittaa». «u»elae»taril. Lrundreilc ca s Tilden» » vl.. »nllinki,unoen milder Privat- leite M^ao vlTiPovpel^ile «r »am ftelltaaen ..»icnnachrimieii,c). ilurwärlioe «ulträae nur »eien Varauedcialiluiio. keleablditerwerd.m lovl.berechnet. °u' W",L.'j8?K»Lf?E'' 42. Jahrgang. öulius Vvutlsr, Vs68<l6n, VLll8tr. IS, vmpüskit ill xrösstor ^»nivntü: Vvkei» unä Nerel«, IIso, , I4üvd«ii- unä I^snel- Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. Küoküieds unä natürlieks, xarantirt äioizjlidrixts 1'üilunxt. Im inneren 8t»äticrsiss kreis 2usonäunff, naek aussorkalb prompt unter nisärixstor Verpaoicull^-Lposonkoroodounk. ILVuLxl. H«L»p«tI»vlLv, VrvsÄvi», Liearevntliwr, unä I'IIIiiIt». Ii. sVeiili'L. NkeiiliilWtr. 34. MM" ZsvKLlivitvi» 'IWG vtvA»i»t A»r»irtvr IV»ii»vi»I»ü1v. lieeelmässiM, persSnliolis Einkäufe una üloäsetuäion in Uorlin, n» -» kapior-rsdrik'^or § rsplvr-Sro880dsllälM8 -«-» ^.FIL «8>VS / 6 I-aixer ullvr Norton unö Normals un>! kioUsn in nllon Ori)8»on. I «»»t-, I>nu«k- unci T7u»- Littltlrt. — rottrNokL — «Qkt — unä »utt<r- 4Vvt«-s« unä tÄrl-ltzv -i«t«Lv»ip»i,Lerv. 6vlo8vnkvit8p08ivn. — I4UUk»tv 1'roino. — krompwKts ttsäisnunx. smxkist in 6«8<l-4>Mx«, .liUll-HIüntel, .la^tl-Ii^i livn unä kneksSelt« Zrökstar ^.usvadl billigt 4^1 ««litt aus 23 8vlil«s4»>«ti'»t48v 23, oobvu ävru LüuiFl. Zolilosa. «r.258. r»ie«el: Politik der Sammlung Rennen, Hosnachrichteiy erichtsverhandlungen. »Kabale und Liebe". Kolonlalaesellschaft. Weißeritzarbeiten. Muthmaßliche Fortdauer der Witterung: ! Wetterlage. I Freitag, 17.September 1897. An die geehrten Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten* tst e« nothwendig, die Bestellungen auf das vierte Vierteljahr 18V7 bei dem betreffenden Postamte sofort bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bcz. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Di« Bezugsgebiilir beträgt bei den Katserl. Postanstalten im Reichsgebiet vierteljährlich 2 Mark 75 Ps., in Oesterreich-Ungarn 2 Al. 58 Kr. und im Auslände 2 Mark 75 Pf. mit entsprechendem Poskulchlage. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dicnststunden Bestellungen zum Preise von 2 Mark 50 Ps. (einschließ lich Bringerlohn) entgegen. Neu- und Abbestellungen, sowie die Anzeigen über erfolgte Woh- nunasveränderunacn in Dresden, wolle man entweder persönlich anbringen oder schriftlich — nicht durch Fernsprecher — an die Geschäfts stelle gelangen lassen. Im Laufe des nächsten Vierteljahres bringen wir DM" zwei hochinteressante Romane "HM in unseren Belletristischen Beilagen. Der Abdruck beginnt bereits in dm nächsten Tagen, noch vor Schluß des dritten Vierteljahres mit dem Roman: Der 7»! . Die Versalien» Weib uns in selten sesselnder Weile für Roma». «IIK die Geschichte ihrer Helden und Heldinnen »u interelsiren. deren den die 11"^ DaieinSivuren sie aus vielverichlunaenen Maden durch einzelne riilnnlichst de- arobcEvochenuiiicrerGcichichtenachaclit. Dabei lannteLchrist- III IIIl Ili II bewähren sich »wci lünstlcriiche Sauvworüiae stellest», diein ^ ^ der gMickc» Autorin: ihre hervorragende Gabe der Reihe ihrer Kolleginnen ^ iür ausgezeichnete Charakteristik ver bau der stedcr durch zahl- Ics Illlx II banden mit einem starken Talent sür reiche Arbeiten anf belle- ^ geiälliae Kann und ihr vackendeS, in willischem und draniatiichcni Gebiete sich vlastiichcn Schilderungen sich er- eincn Stamc» von bestein Klange und IIIIII gebendes DarstcNnngStalcnt cnl- einen Vlab an estter Stelle im deutschen turcller Geschehnisse, die den Schriittbum erworben bat. eine ..Familien- HI I.,»^„ ^d»tt ^inlcrgruud aeichichte ans vier Jahrhunderten" nennt, IIlIII^IIlII >ür die Ge- behandelt die wechscivollen Schicksale eitler thnrinaisckicn Adclssainilic, n„n «li äsilt Kuaellia ..blonden grauen des keiberrlichenGeschlechts ^ »lmcnricd" derer von Ulmcnried. v. AvlerSscto-BaUestreM. abgebc». Sodann gelangt zum Abdruck der Roman: „Ser Llbe Auch in diesem bis »um Schlug überaus wann en den Weste ist eine Familiengeschichte »u erblicken, die theitweiie in England, »teilweise in der Schweiz wielt. und in deren Mittelvunkt der Kamm um eine Crbschait — die Grasschait Bcdsord — steht, die nach langen Wirrnissen de» rechtmäbigcn Erben »usälll. Durch das ga,t»e Buch »icht sich ein hoher, lion Ix. Lttltlklr. ethischer Gedanke, der in dem Sieg des Gute» über alle Machcnichaiten givielt. lven» auch der Träger dieses Gedankens ein srülucitigcS tragisches Ende sinket. Niemand wird dicie gchalt- volle litterarische Schömung nach Ikdsord" der Lektüre ohne innigste Antheil- nalnne an den von ihr daracslellten Ercig- nisscn aus der Hand legen. Die am 1. Oktober neu hilizutretcudcn Leser erhalten nach Ein sendung des Empsangscheincs sür die Bezugsgcbiihr an die Geschäftsstelle in Dresden die Belletristischen Beilagen, in denen bis zum I. Oktober der Anfang des ersten obengenannten Romans zum Abdruck gelangt sein wird, kostrnsrei zugesendct. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Marienstratze 38, Erdgeschoß. Politische«. Je mehr wir uns der Reichstagswahlcampagne nähern, um so mehr scheint die Hoffnung zu schwinden, daß die von dem Vicepräsidenten des preußischen Ministeriums ausgegebene Parole der Sammlung der staalscrhaltcnden Parteien Beachtung finden wird. Lebhaft genug ist zwar über die Miguel'sche Wahlloosung debattirt worden, aber das Resultat Ist bisher durchweg ein negm tivrs gewesen, indem der Appell zum Sammeln die rechtsstehenden Paitrien weit mehr zum Bewußtsein ihrer trennenden Sonder interessen und zur Verstärkung der fraktionellen Konkurrenzgegen- säße als zur Ucberzeugung der dringliche» Nothwendigkeit eines festen Zusammengehens geführt hat. Die Politik der Sammlung muß freilich so lange wirkungslos bleiben, als ihr nicht ein fester Inhalt durch rin positives einheitliches Regierungsprogramm ge geben tst. das die Grundlage sür die Wahrung und Förderung der allen nationalen Parteigruppen gemeinsamen Interessen bilden kann. Seit der Ablehnung der antlsozialdemokraiischen Vereins- gesedvorlage im preußischen Landtage ist von der Berliner Regier ung nichts geschehen, was zu der Erwartung berechtigen könnte, daß den Mlqurl'schen Worten bald die That folgen werde: viel mehr dauert die Unklarheit und Unsicherheit der innerpolitischen Verhältnisse fort. Der Wechsel der gegenwärtigen Relchskanzler- schaft wird überall als unausbleiblich angesehen: vor dem Rück tritt des Fürsten Hohenlohe, der, wie zur Zeit angenommen wird, erst nach Schluß der Legislaturperiode des Reichstag- erfolgen soll, ist aber eine Klärung nicht zu gewärtigen, da Niemand weiß, wer die kommenden Männer sein werden und mit welchen Faktoren man dann zu rechnen hoben wird. Unter diesen Umständen wird die Zerfahrenheit und Zersplitterung gerade unter denjenigen Par teien gesichert, zu deren Gunsten die Miguel'sche Politik der Samm lung eingeleltet werden sollt«. Während sich so nicht di« geringsten Aussichten erkennen lassen, daß in den nationalgesinnten Kreisen ein Kartell im Sinne eines geschlossenen Zusammenhaflens gegenüber den linksstehenden Par teien zu Stande kommen wird, gewinnt es immer mehr den An schein, al» ob in noch wett höherem Grade als früher bei den nächsten Wahlen die Interessengemeinschaft von den demokratischen Parteien aller Schattirungen zur Geltung gebracht werden wird. Gegenüber den Konservativen bliden Centrum, Sozialdemokratie und Freisinn männlicher und weiblicher Richtung schon heute eine feste Phalanx, deren Kraft noch durch die Unterstützung der kleineren Gruppen der Stöcker'schen Christlichsozialen, der Naumann'schcn Nationaliozialen, der Zimmcrmann'schen Reformer und vor Allem auch durch die unentschiedene und schwankende Haltung eines Theils der Nakionalliberalen erhöht werden wird. Dem Centrum kommt es darauf an, seine Machtstellung als ausschlaggebende und führende Partei im Reiche zu erhalten und womöglich noch zu verstärken. Das letztere kann nur geschehen durch eine Schwächung der rechtsstehenden Parteien, insbesondere der Konser vativen. Die ultramontanen Führer spekuliren daraus, daß die Regierung um so mehr auf die Unterstützung des Centrums an gewiesen ist, je geringer der Besitzstand der nationalgesinnten Fraktionen und je größer die Zahl der sozialdemokratischen Man date wird. Mit um so anspruchsvollerer Berechtigung glaubt sich dann die ultramontane Partei als die berufene Hüterin von Thron und Altar, als die starke Schutzwehr gegen die Umstnrzbeslrebungen aufsvielen zu können. Die CentrumSPresse hat in letzter Zeit kein Hehl daraus gemacht, daß sie gegenwärtig eine zu starke konser vative Partei für besonders schädlich und gefährlich hält und daß sie daher überall darauf ausgehen wird, die Wahl eines Konser vativen zu verhüten. Der Vorwurf der politischen Heuchelei hat das im Geiste des Jesuitismus geleitete Centrum von jeher gleich- giltig gelassen, und so wenig wie bisher wird es sich in Zukunft scheuen, mit der Sozialdemokratie Wahlbündnisse gegen die natio nalen Kandidaten zu schließen. Nach wie vor wird es bei den Wahlen dort Anschluß suchen, wo es sür die ultramontancn In teressen am meisten Förderung zu erwarte» hat. Das geschieht in erster Linie durch Freisinn und Sozialdemokratie, und demnach bilden diese beiden Parteien im Wahlkampfe die natürlichen Bundesgenossen des Centrums. Ferner kann auch kein Zweifc» bestehen, daß bei den nächsten Wahlen wieder zwischen dem Nichter'ichen Freisinn und der Nnisturzpartei zur wechselseitigen Hilfe ein Kartell in Krast trete» wird, das nicht erst förmlich ab geschlossen zu werden braucht, weil zwischen diesen beiden Parteien in den wichtigsten Tagesfragen, besonders insoweit sie von natio naler Bedeutung sind, eine vollständige Interessengemeinschaft thatsächlich vorhanden ist. Die heutige Freisinnige Bolkspartei im Reichstage ist eine Fraktion von Bebel's und Singer's Gnaden, und auch bei den nächsten Wahlen wird sich die Erscheinung wiederholen, daß die meisten Freisinnigen aus den Krücken der Sozialdemokratie in den Reichstag humpeln werden, wenn leider auch nicht geleugnet werden kann, daß es die freisinnigen Agita toren verstehen, sich die in den weitesten Schichten des Voiles andauernde Unzufriedenheit über die seit 18M beliebte Regierungs- Weise zunutze zu machen. Die Freisinnige Volkspartei arbeitet jetzt fast ausschließlich nach dem Rezept der Neichstagsrcde, die Eugen Richter im Mal dieses Jahres gegen die Husaren- und Handlangerpolitik vom Stapel gelassen hat. In der Tonart dieser Rede waren die all gemeinen politischen Ansprachen auf dem Nürnberger Parteitag gehalten, und es kann nicht genug bedauert werden, daß manche Vorgänge auch in letzter Zeit nur zu sehr dazu nn- gethan waren, von Neuem Wasser auf die Mühlen der freisinnigen, zum Theil direkt antimonarchischen Wahlmache zu schütten. Wie die fortdauernde Unsicherheit und Unberechew barkeit der innerpolitischen Lage von den Freisinnigen ans- gebeutct wird, beweisen n. A. zwei Ansprachen, die in Nur» berg den „tosenden Beifallssturm" der freisinnigen Mannschaften entfesselten. Der Viccprüsident des Reichstags Schmidt wies auf die Verdrossenheit und Unzufriedenheit hi», die durch die Nathlosigkcit der Negierung, das unbestimmte Tasten und Versuchen, die aus plötzlichen Impulsen hervorgehenden wechselnden Maßnahmen hervorgrrufen werden, und suchte die Schrecknisse eines auf das Junkerlhum gestützten Absolutismus an die Wand zu malen, „bei dem ein den Menschen nicht verantwortliches Gottesgnadenthum zur Vertretung des Gesammtwillens der Nation eingesetzt" werden soll. Und unter ähnlichen Anspielungen sagte Eugen Richter: „Die Zeit ist uns günstiger als irgend zuvor: wo wir sonst kaum durch Wort und Schrift durchzudringen vermochte», da predigen nun laut die Thatsachen. Auch der vertrauensseligste, der matt- herzigste Bürger muß sich ausaerüttelt fühlen und zu vcr Erkenntniß durchbringen: so kann es nicht länger weiteraehen. Wir bedürfen mehr als je eines Reichstags, kräftig und fest entschlossen, den KonstitutlonaiismuS rückhaltlos zu sichern und ihn zu vertbeidigen gegen absolutistische Bestrebungen, von welcher Seite sie auch kommen mögen — eines Reichstags, der, wenn es sein mutz, fest entschlossen ist, mit ganzer Kraft zu stoppen, wenn „Volldampf voraus! daS ohnehin im Zickzack-Kurs schlingernde RelchSichiff auf Klippen zu werfen droht." Man würde sich an den maßgeben den Stelle» in Berlin über die wahre Stimmung der Bevölkerung sehr täuschen, wenn man in dem Wahne fortleven würde, man lönne solche im letzten Grunde gegen die Persönlichkeit des Dionarchen gerichtete Aeußerungen grundsätzlich oppositioneller Agitatoren am besten unbeachtet lassen. Wenn rS so weiter geht wie bisher, dann können nur die Geschäfte der Lieber-Äebcl- Rtchter'schen Rcichstagsmrhrheit eine Förderung erfahren. Tie verantwortlichen Ratbgebrr der Krone sind dazu verpflichtet und berufen, Wandel zu- schaffen vor Allem tn der Richtung, daß eine festumgrenzte Politik der Sammlung ongebahnt wird, für die alle wahrhaft monarchisch und national gesinnten Etrmente zum Wohl von Kaiser und Reich wieder mit voller Hingabe zusammenarbei ten können. Fernschreib- und Fernsprech-Bertchte vom 16. September. * Wien. Die Nachricht von der in London kürzlich erfolgten geheimen Verehelichung eines hervorragenden Mitgliedes des österreichischen Kaiserhauses, die aus dem Aachener „Politischen Tageblatt" in einzelne deutsche Zeitungen übergegangen ist, wird vom Correspondenz-Bureau als unsinnige Erfindung bezeichnet. Berlin. Der Kaiser tst heute früh im Jagdhaus Karapannsa zum Besuche des Erzherzogs Friedrich von Oesterreich eingetroffen und gedenkt daselbst bis zum 19. September zu verweilen. — Der Kaiser wird am 22. September auf der Rückreise von den ungarischen Manövern im Laute des Vormittags in Breslau eintreffen, von wo er sich Nachmittags nach Rominten zu einem etwa lltügigen Aufenthalte begiebt. — Der Name der Dame aus dem Regierungs bezirk Hagen, mit welcher sich der Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich in London vermählt hat, wird jetzt genannt, es tst die Schwester des Tuchreslehändlcrs Hußmann, welche früher Haus dame bei Krupp in Essen war, wo sie den Erzherzog kennen lernte. Das Paar soll bereits nach Algier abgereist sein. — Der „Milit. Pollt. Korr." zufolge ist bis jetzt zur Frage der Militärstrafprozeß- reform ein Verzichten Bayerns aus seine Forderung, einen beson deren Militärgerichishof zu besitzen, nicht in Aussicht gestellt wor-! den, es wird auch bezweifelt, daß er in absehbarer Zeit aus gesprochen werde. — Staatssekretär Contreadmiral Tirvitz hat! Vorgestern seinen Kuraufenthalt in St. Blasien beendet, sich aus einen Tag zu dem Reichskanzler nach Baden-Baden begeben und gedachte heute zur vollen Uebernahme der Geschäfte in Berlin zu sein. — v. Wildcnbruch, ständiger Hilfsarbeiter im Auswärtigen Ami, bisher Legationsrath, erhielt den Titel Geheimer Legations-! ralh mit dem Range eines Rathes 2. Klasse. — Das preußische! Staatsministerium hielt heute unter Vorsitz des Nicevräsidenten Minister Tr. Miguel eine Sitzung ab. — Nach einer Mitlheilung des „Hann. Cour." soll innerhalb des Preußischen Staatsministe- riums eine Strömung vorhanden lein, die den baldigen Zusammen tritt deS Reichstags und die Beschleunigung seiner Arbeiten mit der Absicht befürwortet, die Neuwahlen womöglich schon gegen Ende April statkfinden zu lassen. — Tie „Post" schreibt: Tenfich- land ist auf der australischen Station nur durch zwei kleine Kreuzer. „Falke" und „Bussard", und ein Vermessungsfahrzeug, iw Deutsch-Guinea durch die „Mvve" vertreten. Die Ermordung desj stellvertretenden Landeshauptmanns v. Hagen in Dculsch-Guineai wird das Zusammenzichen unserer drei Schiffe daselbst zur Folge haben. Das übrige Interessengebiet muß dann so lange des Schutzes entbehren. England hal gegenwärtig nicht weniger als! elf Kriegsschiffe anf der australischen Slation: außerdem sind vom, australische» Hiifsgcschwader fünf Schiffe im Dienst. — Gegenübers der Nachricht, daß in der ganzen zweiten Hälfte des September' die deutsche Flagge in den marokkanischen Gewässern durch das! Schulschiff „Nixe vertreten sein könne, und zwar infolge der an-! dauernden Gewällthätigkeiten der Riffpiraten, wird sestgestellt, daß das Schulschiff „Nixe" allerdings bis Anfang Oktober sich in marokkanischen Häsen aufhaltcn wird, daß die Veranlassung dazu aber nicht in dem kürzlich wieder gemeldeten räuberischen Auftreten der Risfpiraten liegt. Die „Nixe" hat am 9. August von Kiel aus zur Ausbildung der an Bord befindlichen Seekadetten und Schiffs jungen die Winterrcise angetreten, welche sich bis nach Kamerun erstrecken wird, »nd läuft bei dieser Gelegenheit in einer größeren Anzahl von Häsen an, um die Reise sür die Schiffsjungen, welche znm ersten Mal auf den Ocean hinauskommen, zu einer möglichst anregenden zu gestalten; unter diesen Häsen befinden sich auch einige marokkanische. Zu einer politischen und militärischen Aktion ist das sür Schulzwecke erbaute Schiff, welches unter seiner im Ganzen M Köpfe zählenden Besatzung über 250 Kadetten bczw. Schiffsjungen zählt, in keiner Weise geeignet. Hamburg. Infolge starken Nebels auf der Unterelbe aerickhcn der Amerikadampfer „Afghanin" und der südamerikanifche Dampfer „Mcndoza" auf Grund. Kiel. Der Zuschlag für den in Submission vergebenen Bau des größten Trockendocks aus der Kaiserwerft ist der Firma Philipp Holzmann u. Co. in Frankfurt a. Bk. crtheilr worden. Als Bau zeit sind fünf Jahre in Aussicht genommen: die Kosten werden auf 8.590,OM Mk. veranschlagt. Cleve. Im benachbarten Zyfflich brannte ein größerer Komplex Häuser, darunter zwei Scheunen nieder, wobei eine große Anzahl Vieh umkam. Heute wurde ein Grenzausscher wegen Brandstiftung verhaftet und in das hiesige Gefängnis; eingelieterl. Es werden ihm auch die früheren in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche ausgebrochen.n Brände zur Last gelegt. Man glaubt, der Brandstifter habe es aus die Kirche abgesehen gehabt. BraunschweIg. Der Fürst von Stolberg-Wernigerodc hat das Brockcnhaus für 50,OM Mk. an die Brockcnhaus-Bahngesell schaft verpachtet. Letztere baut auf dem Brocken ein vom Hotel getrenntes Restaurant. Die Brockenbahn soll am 1. Juli nächsten Jahres eröffnet werden. Stettin. Die Heizer und Matrosen der Dampfer einiger Rhedereien haben trotz einer ihnen bewilligten Lohnerhöhung die Arbeit niedergelegt. Ein Theil der Schiffe ist dadurch verhindert, in See zu gehen. München. Das hiesige Deutsche Theater ist für 3,EMO Mk. von einem VariLts-Bühnen-Besitzer erstanden worden. Pest. Erzherzog Joseph wurde vom Kaiser Wilhelm zum Inhaber des hannoverschen Nlanen-Regiments Nr. 14 ernannt. Mohacs. Heute früh halb 3 Uhr kamen Kaiser Franz Joseph und Erzherzog Friedrich hier an und wurden auf dem Bahnhöfe von dem Obergewalt und den Spitzen der Civtlbehörden empfange». Eine Viertelstunde später lies auch der Zug mit dem deutschen Kaiser ein. Nach herzlicher Begrüßung begaben sich die Majestäten in das Kaiserzelt zur Entg^ennahme der hier ringetroffencu Depeschen, jodann begaben sich die beiden Monarchen auf den bereitstehenden Dampfer nach Prokdpfok. Parts. Das Kabinet gelangte nach eiugchcnder Berathung zu der Ansicht, daß der Getreidezoll trotz der Theuerung nicht zu ermäßigen iri. da die Landwirthe, zwei Drittel des französischen Um jedoch die Rc- lrngesellschafren, ihre Getreidcfrachtsätz« für Entfernungen über 200 Kilometer zu ermäßigen. Brüssel. Um den Bemühungen Rotterdams entgegen- zuarbetten, welche- mit allen Mittel» bestrebt ist. die Reichspost- dampfer des Norddeutschen Lloyd dort anstatt in Antwerpen an- laufen zu lasten, laden die Antwerpen« Sechandelskammer gemein sam mit dem Magistrat die Bürgermeister von Köln, Straßburg, !,! L." 4
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