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Dresdner Nachrichten : 22.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189709222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-22
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.09.1897
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Hosnachrichten, Bismarck und die Kon- lernativen, Landlaasmahlen, Gesammtlaihssitzuna, Jaabinche, Gerichtsverhandinnaen. »8 dew beriiimiten!ilinjei -ätelil ?.l'lllri'lllii' in Nid» ?rrsr«rSErri^rtrrrLÄrr^^r?^Wi^rrZ^^»rbr.e^z Unmii>is>8t und IrUnjrd. Ilotlivker., L Lail Weinjzetilieli. A Anilltf. Miitl>mas;liche Wttteruni: Allmihliche B.'iserung. An die geehrten Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Weltcllungcn auf das Vierte Vierteljahr I8t>7 bei dem betreffenden Postanitc sofort bewirken zu wollen,, da andernfalls auf ungestörte Fortlicierung bcz. rechtzeitige >°me» Handeln im Dienste der Macht und der Interessen des 29. März d. I. das Prodi-m der nationalen Gegensätze solaender- matzen gekennzeichnet wurde: .Wenn die Losung so zaölreicher Aufgaben gelingen soll, dürfen nationale Gegensätze deren Berath- ung und fachgemäße Entscheidung nicht erschwere» oder beirren. Die ersprießliche Lösung dieser Aufgaben wird rückwirkend das Wobt jedes Landes und Volksstammes fördern, zur Beseitigung der bestehenden Schwierigkeiten beitragen und alle Kräfte zum gemein- Neulicserung des Blattes nicht gerechnet werden könnte Die Bczugsgebnlir belrägi bei den Kaiser!. Postaiistnlteii im Reiches Vereinen. Die Regierung wird unablässig bemüht iein, die Hindernisse einer Annäherung zu entfernen und innerhalb der Reichsgebiet vierteljährlich 2 Mark 7!» Pf., in Lesierreich-Ungar»! geltenden Verfassung einen Ausgleich der sich bekämpfenden 2ln- Bo^zriichlnm^ "" Auslände 2 Mark 7'» Pf. mit entsprechendem sp,j',chx anzubahnen und so einen Weg zu schassen, auf dem sich stur Dresden nimmt die nnterzeichncte Geschäftsstelle während der Dicnststunden Bestellungen zum Preise von 2 Mark 59 Pf. (einschließ lich Bringcrlvhns entgegen. Neu- und Abbestellungen, sowie die Anzeigen über erfolgte Woh- UlingslicrnnSrriittgeu in Dresden, wolle man entweder persönlich onbringen oder schriftlich — nicht durch Fernsprecher — an die Geschäfts stelle gelangen lassen. Im Laufe des nächsten Vierteljahres bringen wir zwei hochinteressante Romane in unseren Belletristischen Beilage». Der Abdruck beginnt bereits in den nächsten Tagen, noch vor Schluß des dritten Vierteljahres mit dem Roman: 71! ^ Tie Bcriafserin weis; uns in letten fesselnder Webe llir Noman. je die Gcnbichle ibrcr Seiden und Heldinnen m intcrciiiren, deren den die DaleinSsourcn ne am viclverichlunacncn Nkadcn dnrcli cimctnc rülmiliäiit de- l, t arohekovche» nnicicrGeickiäNe nachaclN Dabei kannIcLitmit IIIIIIIIleii bewnbrcn iicli nvei Innntenicke Sanvtoonnac stellen», die in * ^ der grällichcn Antorin: ibrc bcrvorraaende Gabe der Rcitic ibrcr llollcainncn «, <»„ tiir auSacieichnete llbaiakterinit ver von der Jeder durch ,-alil- T j !!rl! bnnde» mit einem starke» Talent llir reiche Arbeiten aus belle- ^ ' acsälliae aorm und ibr backendes, in Inltischeni nnd dramatischem Gebiete sich vtastiichen Zchitdenmacn nch er einen Namen von bestem Klanac nnd IIIIII acbcndes Darstcllnnastateiit cnl- einen Plav an erster Stelle im deutschen tnrellcr Gcschcbninc, die de» Schriittlnmi cnvorben bat, eine „gamMen- HS <... ,,,.Hintergrund aeillnchtc aus vier Äabrbnndcrtc»" nennt, IIIIIIIIIIIIII iiir die Gc- bebandclt die wcchictbollcn Schickialc einer ichichtc der Mnnailchcn Adclssamilic, „au l^t äiitl (vilioilliil „blonden Jranen bes sreibcrrlichen Geschlechts ^ k„<n^,, Ulmenried" Lerer von Ulmcnricd. V. 2l0tktSfklV-Bn!>eslr0«l. m-geden. Sodann gelangt zum Abdruck der Roman: Auch in diesem „ /ll »I, ^ clbiicher Gedanke, der in dem Lira des bis zum Schluss 41II I>V IIII' Guten über alle Machenictiasten aivictl, überausIpamicn ^ wenn auch derTräacrdiese« Gedankens den Werke ist eine rzamiliengeschichte ein mibzeilincs tragisches Ende zu erbliikcn, die tbcilwciseinEnnland, IIOI! sindct. Niemand wird dicie aebatt tkieilweilc in der Schweiz Wien, und * ^ volle llNerariiche Schöviuna nach in deren Mittctvlmkt der Kamvi »m eine 71 f., dcrllckliire obne tirbschait-dieGrasschastBediord -siebt, Ißl'III I> I ll innigslcAntlieil- dic nach lanacii Wirrnisse» den rcchlmähigen ^ 7 nalnnc an de» tkrben zuiällt. Durch das ganze von ihr dargcnelltcn Ereig- Buch zieht sich ein holler, von zv. Vtllllrl». »jssen aus der Sand legen. Die am 1. Oktober neu hiiizutrctciivc» Leser erhalten nach Ein sendung des EmpsangscheincS für die Vczugsgelliihr an die Geschäftsstelle m Dresden die Belletristischen Beilage», in denen bis zum I. Oktober der Aiisang des erste» obengenannten Romans zum Abdruck gelaugt sein vnrd, kostensret zugescndet, Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Mnrieiistrastc 38. Grdgeschosz. Politisches. Während von Budapest der noch der Festcsjubel zu Ehre» der beiden großherzigen Monarchen, die in der .Hauptstadt der ungarischen Reichshälste die stammverwandte Waffenbrüderschaft ihrer tapferen Heere auf's Neue besiegelt haben, seine letzten Akkorde nachklingen läßt, rückt in Oesterreich der Zeiger der poli tischen Nhr auf die Stunde, die für die verfassungsmäßige Ver tretung der habsburgischen Monarchie den Eintritt in eine neue Session ankündigt. Morgen wird sich der Reichsrath, dem Rufe des Kaisers folgend, wieder versammeln und Io sicht sich das Land unmittelbar vor die Frage gestellt: „Was werden die kommenden Tage bringen?" Wie die Verhältnisse liege», wird es keinem guten österreichischen Patrioten einfallen, den schicksalsvollen Charakter dieser Frage zn verkennen und leichten Herzens alle Sorgen in den Wind zu schlagen. Die Gewitterschwüle, die in der politischen Atmosphäre herrscht, drückt zu schwer und empfindlich auf die Nerven, als daß sich ein ernsthafter Politiker über die Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden abermaligen Entladung der elektrischen Spannung zu täuschen vermöchte. Man muß sich des halb darauf rinrichten, daß wieder ähnlich heftige parlamentarische Stürme daherbrausen werden, wie sie im Frühjahr die Maien- blütbe des eben erst nengewählten RelckSraths erbarmungslos zer zausten. Wie prekär die Lage allgemein aufgefaßt wird, erhellt aus dem umlaufenden Gerücht, daß die Eröffnung des Reichs- rathS mit Rücksicht ans die innrrpolitischcn Wirren ohne Thron rede erfolgen solle. Da die letzte Session nicht einfach vertagt, sondern formell geschlossen worden ist, so wäre ein solches uii- feirrllcheS Verfahren bei der jetzigen Wiederaufnahme der parlamen tarischen Arbeiten ein ganz außergewöhnliches Ereigniß, das mit Nothwendigkett einen erkältenden Schatten auf die ganze Tagung werfen würde. Wenn sich auch, wie anzunehmen ist, jenes Gerücht nicht bewahrheiten dürfte, so «scheint doch die bloße Thatlache, daß eS auskommen und starken Glauben finden konnte, als Symp tom der Beachtung würdig. Angesichts dies« tiefgehenden und weit verbreiteten pessimisti schen Stimmung, die zur Zeit bei allen Denen herrscht, in deren Log« Oesterreich ist. mag hier am Vorabend der neuen Session . v — - - i:— gestanden und in dem gl m die Wort« erinnert werden, mit denm in der Thronrede vom > kamen StaatSgrdanken die nationale Kraft gesunden haben, mit die Gegner in wechselseitiger 'Anerkennung ihres Rechtes und ihrer Kraft versöhnen können und mit der Hilfe des Allmächtigen ver söhnen werden." Im Geiste des in jenen Sätzen vorgezeichncten nationalen Programms zu wirken, werden die Deutschen nach loyaler Abstellung ihrer gerechten Beschwerden jeder Zeit bereit sein, heute io wie gestern, und morgen so wie heute. Die Schuld, daß es dennoch zu keinem Frieden kommen will, liegt wahilich nicht ans deutscher Seite: das muß bei dem Beginne der neuen Session nochmals mit Nachdruck betont »nd festgcstellt werden. Tie Deutschen in Oesterreich verlangen mir von Seiten der Regier ung die offene und ehrliche Anerkennung ihres verfassungsmäßig gewährleisteten Existenzrechts, die ungeschmälerte Lichtung ihrer nationalen, geistigen nnd sittlichen Lebenshcdingnngen innerhalb des gemeinsamen Staatsverbandes, auf den sic allezeit mit hervor ragendem Erfolge befruchtend und anregend eingewrrkt haben. Darüber hinaus gehen ihre Ansprüche nach keiner Richtung nnd insbesondere liegt es dem deutschen Charakter vollständig fern, fremden Nationalitäten das gleiche Recht schmälern zu wollen. Die Gegner des Dentschlhums aber wollen dieses völlig unter die Füße treten, „Die deutsche Sprache muß ansgerottet werden" nnd „Das Deutschsprechen in unseren Gassen erschöpft schon alle unsere Geduld" rufen die czcchischen Hetzer und ini Chorus stimmen alle übrigen deutschfeindlichen Nationalitäten in das Vernichtungs geschrei ein. Diese blinde Nnversöhnlichkeit, dieser vollständige Mangel an gutem Wille» zn einer Verständigung aus Seite ihrer Gegner ist cs, der die Deutschen in ihre jetzige Kanipsesstcllnng hineingczwuitgen bat. Wenn Gras Badeni hente in einer Stunde stiller Einkehr das sorgenschwere Haupt in die Hand stützt und die Zukunft Oester reichs an seinem Geiste vorüberziehen läßt, so möge der Genius des Hauses Habsburg bei ihm sein und ihm den Willen stärken zur Fassung des rechten Entschlusses. Es giebt Dinge nnd Ver hältnisse im nationalen Leben eines Volkes, die kein Schwanken und Zaudern, kein Handeln und Feilschen seitens der leitenden Staatsgewalt vertragen, wenn die Regierung nicht eine unabseh bare Verantwortung auf sich laden will durch die Schädigung der höchsten staatlichen Güter nnd Interessen. In solcher Lage befindet sich gegenwärtig Oesterreich. Mit halber Kraft, wie bis her, darf das Skaatsichist nicht weiter fahren, wenn eS nicht un rettbar auf die Klippen des Föderalismus gerathen soll. Es muß scharf abhalten von dem gefährlichen Kurse, den es bis jetzt verfolgt hat. und dann wieder mit Vollvamps voraus in die hohe See steuern, auf deren rollenden Wogen es frei ist nach allen Seiten nnd in deren Schutz es allen Stürmen Trotz bieten kann. Dazu aber bedarf es einer Regierung, die thatsächlich, nicht blos den Worten nach, führt und nicht sich führen läßt, als Spiclball aller Böen, die bald von dieser, bald von jener nationalen Seite her heranpseisen. Noch nie war Oesterreich einer stacken zielbewußten Regierung in gleichem Maße bedürftig wie heute, weil »och nie die Gefahr des Föderalismus in gleich scharfer Bedrohlichkeit an den gemeinsamen Staatsverband herangetreten ist. Daß eine söderalistiiche Entwickelung den Bestand des Gesammtstaates ernstlich gefährden würde, kann keinem Zweifel unterliegen, wenn man sich den Begriff vergegenwärtigt, den der klerikale Panslavis- mus mit dem Ausdruck Föderalismus verbindet. Darnach soll nämlich jede Nation In Oesterreich (außer der deutschen, die ledig lich als allgemeiner Prügelknabe zu fungiren bat) eine selbstständige staatliche Existenz mit je einem Erzherzog alö Souverän an der Spitze erhalten nach Art der deutschen Bundesstaaten und das Ganze soll dann eine gemeinsame Spitze nach Analogie des deutschen Kaiserthums bekommen in der Person des jeweiligen Trägers der habsburgischen Krone. Abgesehen von der praktisch undurchführbaren völligen Unterdrückung des Deutschthums. würde ein io beschaffenes „Oesterreich" jedes aemeinsamen staatlichen Mittelpunktes entbehren, wett das geschichtlich geläuterte und In schweren Kämpfen hrrangereifte Einoeitsaefühl. das die deutschen Stämme verbindet, sowie die anhängliche Liebe, die sie an ihre angestammten Fürstenhäuser fesselt, den neugebackenen österreichi schen „Einzelstaaten" vollständig abginge. Jeder von ihnen würde im Geaentheil nach Kräften unter dem herrschenden ultramontanen Einstuß von der Centralaewalt loszukommen suchen und so wäre der Anfang vom Ende eher da, als die Vertreter des Föderalismus vielleicht selbst vermnthen. Das sind Aussichten für die Zukunit, die auch in der ungarischen Reichshälste mit ernster Besorgniß empstrnden werden und dort bereits Ausdruck tu dem un- veibtümten Hinweis in der Presse des Landes gefunden haben, sein würde, seine irbmen und beschränken. DaS sind die Vogelzeichrn, unter denen der österreichische ReichSrath seine neue Session beginnt. Sie künden nichts Gutes, aber sollen deshalb die getreuen österreichischen Patrioten alle Hoffnung auf eine Wandlung zum Besseren fahren laffrn? DaS wäre ihrer nickt würdig, deren Väter in guten und bösen Tagen treu lum^ habsburgischen Stamm gestanden «nd tn dem gemein- daß schlimmtten Falls Ungarn gezwungen sein würde, politische und wtrthschastllche Unabhängigkeit zurückzunebmen sich lediglich auf die Personalunion mit Oesterreich zn brichrä! ! Mittwoch, 22.Leptemlier 18L>7. deren Hilse Oesterreich zu einem lebensfähigen modernen Stant"- wesen ausgebaut worden ist. Die Deutschen düisen in eriter Linie ans den Ruhm Amprnch machen, daß sie stets der vstcrreichiscbe Staatsgedanke als leitender Stern durch das politische Leben gesührt hat. Diesem Ideal sind sie immerdar treu geblieben und ihre Verdienste um die nationale und civiliiatorische Entwickelung des Gesammtstaates und damit zugleich um die Feslignng der Dynastie stehen in den 'Annalen der Geschichte Oesterreichs mit unzerstvibaren Lettern verzeichnet. Darum, ob auch die Donner grollen und die Blitze zucken: unsere Bruder in Ociterreich mögen eingedenk sein nnd bleiben, daß Gott keinen ebrlichen Deutschen veiiäßt, der wacker um seine nationalen Heiligthümec kämpft. Dan» wird am Ende doch Recht Recht bleiben und das Deaiich- thnm Oesterreichs sich auch i» den ictzigcn schweren Wetterstncmcn als der zuverlässige Blitzableiter crweiien, an dessen goldechter schwarz-gelber Loyalität die elektrischen Feaeistrahlen des Nationali- tätengewirterS sich ohne Schaden für die Dnnastie und Oesterreich zerlheilen. Fernictiieib- und F-ermvrech-Bertchte oo n 21. September. * Budapest. Bei dem Galadiner begrüßte der österreichische, Kaiser den Kaiser Wilhelm als treuen Freund, Bundesgenossen und beharrlichen Mitarbeiter an dem großen Frtedcnswerke, ocm liniere i beste» Kcäfke immerdar gewidmet sein mögen. Kaiser Wilhelm dankte für die Herzlichtei! des Empsanges und hob das Interesse für !>as ritterliche Ungarnvolt hervor. 'Nicht nur in Ungarn, sondern i in «,anz Europa, vor allem im deutschen Volke, erglühe die Be- > gnslcrnng für den Kaiser Franz Joies, daran auch der Kaiser sich! aiS lheiihastlg zu nennen ertnhne. indem er nach Sohnes Art zu! Kaiser Franz Joies als väterlichem Freunde an'blicke. Dank Eurer! Majestät Weisheit besteht unser Bund, zum Heile unserer Bäcker! geschlossen, lest nnd nnauslöslich. er bewahrte Europa den Frieden j schon lange und wird's auch fernerhin ihun. Berlin, Zn dcm von den.Dresdner Nachrichten" veröffent lichten Briefe des Grasen Herbert Bismarck, betr. die Aeußec- ungen des Fürsten BiSinarck über die Kvnjeroativen, bemerkt die „Kreuzztg.": Tie Konservativen PrenZenS werden von de- hier ausgesprochenen Anerkennung der sächsische» Konservativen neidlos Kenntniß nehmen, aber die schweren Vorwürfe, die in den von der „Znkunst" veröffentlichten „Glossen" dem Fürste» Bismarck gegen die konservative Partei in den Mund gelegt worden sind, bleive» bestehen. Weder sind in dem Schreiben des Grafen Herbert Bis marck Thatlachcn genannt worden, durch die sie gerechtfertigt wer den, noch ist von ihnen etwas znrnckgenommen noch endlich sind Eoncreta genannt worden, nach denen die Bismnrck'schcn Aerrßer- uiigen in der „Zukunft" dem Inhalt nach nicht richtig wieder- gegeben seien. — Die „Voss. Ztg." meint, daß Fürst Bismarck die Veröffentlichung seiner Äeußernngcn vocauSgesehcn habe nnd be zweifelt, daß BiSinarck das V-rbalten der Führer der konservativen Partei bei Bcraihung der Handelsverträge im Auge gehabt habe.! Das Blatt schreibt: In wclchen Richtungen .das preußische Kon- tingent der Komervakiven" sich die Haltung ihrer sächsischen Parteifreunde arteignen soll, hat Gras Herbert Bismarck leiser nicht angedcutet, gerade bei den HandelSvcrkrägen ist ein nennenS- werlher Gegensatz nicht zu erkennen. Atlensalls ist sogar bei einigen sächsvchen Konservativen ein lebendigeres Berständniß für die Bedürfnisse der Industrie anzutressen als bei dem preußischen Junkerthum. Gias Herbert Bismarck wünscht eine Sammlung der Anhänger der staatlichen Ordnung und Vertreter des National- crwerbs unter eine Fahne, Aber das will Herr v. Miguel auch und wenn die Konservativen der Fahne des Herrn v. Mmnel, also der Regierung, folgen, heißt es dann nicht wieder, daß sie gou- vcrnemental und konservativ verwechseln? Oder soll Herr v. Platz der Fahnenlräger sei»? Damck wird man gerade in Sachsen schwerlich einverstanden sein, aber es ist zu bezweifeln, daß der Ruf zur Sammlung augenblicklich überhaupt den Wünschen des Fürsten entspricht. Seine Ausfälle gegen die Konservativen haben schwerlich die Absicht, die Sammlung zu fördern, und daß nach dcm Briefe von Schönhausen die Fehde von Frievrictzsruh gegen die Rechte aufhören wird, bleibt abzuwarten. — DaS „Berl. Tagebl." sinder es charakteristisch, daß man nicht den Fürsten selb» zn einer authentischen Interpretation seiner Aenßerungen in Betreff der Konservativen provozirt habe, behauptet, die „Hellen" Konser vativen Sachsens hätten sich nur das Zengniß des Gra'en Bis marck zu Wahlzweckcn ansstellen lassen »nd ergeht sich dann, ent sprechend seiner bekannten Tonart, in allgemeinen Schimpfereien gegen die sächsischen Konservativen. Berlin. Ans Grund des in der letzten Reichstagssession angenommenen Handweckergesetzes wird jetzt im RcichSamt des Innern rin Jnninigs-Normalstatut ausgearbeitet. Berlin. Geh. Negiernngsrath Professor Dr. Wilhelm Wattrnbach, Mitglied der Akademie, ist gestern Nachmittag 2 Uhr zu Frankfurt a. M. auf der Heimreise nach Berlin plötzlich gestorben. Mit ihm hat die Wissenschaft der Polarographie erneu ihrer ausgezeichnetsten Vertreter verloren. — Die bisher für die Beamten der Post gütigen Urla»t>Sbestimii»lNgen werde» dem Ver nehmen »ach einer Umgestaltung unterworfen, die dahin abzrclt, daß der Urlaub namentlich auch für die unteren Postbeamten leichter und ausgiebiger ertheitt wird. Berlin. Seitens der Familie Husmann veröffentlicht Rektor Joies Husmann aus Vordeck eine Erklärung, wonach die Familie Husmann nach wie vor der Uebcrzeugung ist, daß die Vermählung des Erzherzogs Franz Ferdinand mit Marie Husmann stattgefunden habe, die Familie Husmann jedoch begreiflich ab lehne, die Gründe für ihre Ueberzennung der Oeffcntlichkeit zu unterbreiten, sowie die in zahlreichen Blättern angeführten Gegen- gründe zu widerlege». Nach dem „Aachener Politischen Tagebl," glaubt man in dem Entführer Frl. Hnsmann's einen Spion zn erblicken, der Im Auftrag eines fremden Staates Geheimnisse aus den Krupp'schen Werken z» erlangen suchte, wozu ihm engere Be ziehungen zu dem Krupp'schen Inspektor Husmann dienlich gewewn wären. Finanzralh Jencke, der Direktor der Krupp'schen Werke, erklärt dagegen, daß kein Anhalt für die Annahme vorliege, der angebliche Elzherzog habe Fabrikaeheimnisse erkunden wollen. DaS Direktorium halte dieses Motiv für ausgeschlossen nnd habe auch keine polizeilichen Schlitte veranlaßt. Wiesbaden. Das Czarenpaar wird in Darmstadt vom 1„ bis Ende Oktober verweilen. Darauf bcgiebt es sich direkt nach Livadia, um dort am I. November, dem Todestag d S C,arrn Alexander Ul., mit der ganzen Familie zusammen zu treffen. Am 2. Oktober findet in Darmstadt die Grundsteinlegung der russischen Kapelle statt, am folgenden Sonntag der Besuch der russischen Kapelle in Wiesbaden. Da Kaiser Wilhelm am 18. Oktober und
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