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Dresdner Nachrichten : 07.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188901078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-07
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.01.1889
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DresSrrsi? Mcd«Pri<Ptorr. >!r. 7. Leite 2. «» sMoutag, 7. Jan. 188S, »«-«mweruf. St orm »elthnra-. Le»r,r- un» «ü»Nl»r»nu,. 7 »e, ü«no»irt». Ichatt S «rul «iUNSr. >0 wart« Private. Die it>r1uchrr »rrtallr» I« 12V ^cuii'ive cworniacr iftil e»chlc»l und 1l '.luaiüiibrr («arimter v au» «uirrlta). Ter »weite gdcii Sr« Nadr>sverti>:tS aetvitiirt LiiivIIlk in Veden. vulwiitcluni und discil'U» der Lchulc. ^ . - L> e It e»t t i ch e 'Versteigerungen «n den «onta«. Sl m t « 8 c r i l!' t r >>. 1 l»!»crf!iii> de» l». Januar. Paula : Julia»» Ltirinia» Rinier'S Grnndl.iiN iGeliiche.»». Llkiorvengeiimiüe u»i> Galten) >» Mühiirnii. tivvo M. Vrivva: >!art Voui» Tost » Gnmvltsia i^au»- un» tzavtttgcbüuve) iu vleudnltz. v<.tt»0 W. Sreiluk de» I I. Januar. Liindaa,: Mar Vrondard Bachtualui - tiausar»uS»ütk »aleiaft, 22MV M. Tonnadend »en >2. Januar, "eiiaeteld t. vir».: Jncdria> Kervinanl» Hcld und Minna Acanzlaka unmündige Jt'iüer gevür. GrnnSinnse in Nievcriiasellach : 1) was«»us»«rm>dftüik. VÜV» M U» Gartenanmvlinlk. UX) M. Witterung rain «. Januar. Vnromeier na« vllar «ifvlt (Wav< „ratze IS). Nn«i„il!ag» 1 »dr: 75>S MtltUnrler, U grfaUcn. «»«»««: Periiuderl. Weller. r!,krin>nnelraa>ald naiv «caumnr. Teniveratur: »öchfte I.L Gr. «üur, «ieSrigile ö vlcad «ülie. Heller. Sn» Lft Wind. W a 11 r r st^a n d dertiIbeam «. Januar: lsil ltlm. unter Null. LageSgeschichte. eraav sich mit lemk» tt Genoffen. welche verhaflkt wurven. Dlrie einzige Ausweisung butte fust den ganzen Tug in Anspruch ge» nomine». Russland. Wie der Petersburger Korrespondent meldet, hätte der »freie Kosak Akichiiiow" sich als ein ganz gewöhnlicher Schwindler entpuppt. 2» der Tbat gerielh der »omueistteupc Abenteurer au sriuen Lrrsalnlcii nach At'rssinic». doch hat ee den .Kenia der Kö nige". den Neun« Negesti Johann, nie gesehen. wilden, sich nur seinem Feldherr» RaS Aliila borgcslelll, der ihn abweisend ausnahm. Bo» der Gründung einer russischen Kolonie „Moskwa" ist nie die Rede gewesen. Eine solche Kolonie hat nie eiistirt. Das »weite Mal kam der Abenteurer nicht nach Abessinien, litt irgendwo Sehisf- brnch und war No» einem französischen Dampfer ».eintet, auf dem er iu Port Said aulangte. Von da ging er nach Jerusalem, wo er zwei entlaufene alicisinliche Mönche iaud. die wegen schlechter Aus führung von dem koptischen Patiiarchen exkonununirirl worden, die er beredete, ihn nach Rußland zu begleite», um bei der LOOiährigcn Jubelfeier der Einführung des EhriiieiilhumS in Rußland dort die Nolle von Vertretern des NeguS von Abessinien zu spielen. DicieS sieche Gaukelspiel gelang tlieilwetse. Jetzt hat sich die Akschiiww'sche Legende desiniliv ausgellart, und der freie Kosak ist berdnitet. gerade in dem Augenblick, als sich Dame Justiz mit ihm beschältigen wollte. Deutsches rtioich. Tie Haiteiiilassliiiq de» Professors Geff- «sii: »Ad iu der Presse selbst; ersläiidsich aiii'a Lebhafteste erörtert. Tie „'Nasioiialzeiiaiig" irhrcibt hierüber: »ES ist festgestellt, daß die PerLfsenilichnüg te-S To'.eövch-Fragmentes nicht als LandeSver- ,»!h zu betrachten ist: abe. es bleibt dabei. das! sie — um mit Hinn v. Noggciibach z„ reden - „moralnrh, juristisch und Politisch !'.:-.-lchii'.üs;ig:ü r r.e.un» en ist." Po» oeutichileisinuiger, atso voii.Hrn. »brffcleii btireuiideier Seite ist, als die Voruntersuchung sich ihrem Ende näherte, bcricbtcl worden, cS habe sich heraus,ikslellt. daßdaS Tagebuch nv» dem damaligen Kronprinzen Hcrm Gcfsrkeu vor langer Zeir zur Leliure libew.eten worden, Lag dreier davvn heimlich, ohne Wisse» des Krenpünnu, eine Apiehrifk genommen und auf Grund dcfjolbrn später die Verosienlsichnng bcivnkr habe. Tag dies eine Handlniigsireise i"ü'.e, zir deren Vertveidiguiig die vollständigste Begrisssveriviming gehört, braucht nicht weiter ausgesührt zu werden. Aber wie Herr Gesiaen nuch zu der Abschrift gekommen fein mag. die Veröffentlichung war rechtswidrig, war auch „juristisch zu ver dammen." Es lau» trotzdem ieiii, das; Herr Gefsckcn sich nicht weiter deshalb za. oeraiiworleir p.ancht. vielleicht well cur Prozeß wegen Verletzung liieiarlicliei: E^genthumorechteL der Bedciilung der Sache nicht nngeimsien icheiut -, aber Herr Gesjckcn — dies »inh abfurden Jnbelhhiiu.»» der >o»,ichrsitllchcn Presse gegenüber hervor- gehoben werden — dcsindel sich daim nur iu der Lage eines ManucS, der trotz einer zweinlrmeu Schuld durch die Maschen des Strat- geichduches hniduicogeschlüpit ist. Diciclben find eben nicht überall so dicht, das: e»ras derartiges »>cht zuweilen borkäme. Es iltanch weiter kein Unglück, weder un Allgemeinen, noch in dem besonde ren vorliegenden Falle. Es giebt noch andere Strafe», als die des KriminalrichierS. Tie dem .Herrn Gefsckcn befreundete Presse macht >ehr viel Wesens von den drei Monaten Untersuchungshaft, welche er aussleheu musite. Eure solche ist nuch unter den Erleichterungen, welche Herrn Grinsen gewähr! worden, keine Aniiehmlichkeit, aber uiivecichuldel bat er sic nicht erlitten: wer eine Handlung begehr, wie d,c in Ncde siebende, der iinif; auf solche Folgen gctatzt win. > ütujgnis ,.»ch »on Andeien, mit Ausnahme des Gasles, Wenn — wie es nos ongcmenen ichemk — man daraus verzichtet,! lue - - - - ...... .. .. > dem Laildesverealhsprozcf; elwa eii.e Anliage wegen euics geringen Ko»rad-Herc Erl. Feuilleton. -s In der K önig l. H o r o P e r gnstirte vorgestern Herr Carl Perron vom Lnpztacr c.etadtlheater in der Titelrolle von Marsch- »er's ...H anS Hcilin g". Herr Perron ist den Dresdnern kein Fremder. Vor längerer ->eit frilnlc er sich alS Wolirain in ..Tanu- bäilier" mit fv entschiedciiem Glück bei uns ein, das? er diesmal der Shmpalhiecii seines Auditoriums von vorhinein sicher sein durfte Diese wurden ihm denn auch für seine schöne und tünltletticb wcrtkn volle Leistung wohfverdicnterweise in reichem Mähe zu ThcU. Die grossen und ausgiebige», in trcsslichcc Schule gcläuterien '»linim- miltel. rin reifes Verständnis; für leine Aufgabe, ei» siiiiipnilnfchcs, männliches Acnsiero lassen .Heini Perron als piiidcilinirte Persön lichkeit lciues Kliustgeiilcs erscheine». Von lolciem irerlhvollen Material getragen, gAmig ihm fein McisicrHeiling vorzüglich. Die Figur trat immer münulich und markig hervor, niemals der Senti mentalität vdcr einer unjichenen Zeichnung und Darstellung ver fallend. Herr Perron hatte sogar Womenle von seltener dramati scher Grobe. Eine» gleiche» Enola erzielte der Künstler i» gesang licher Hinsicht. Alles, was er in solcher bot, war und blieb schön, nias;- und wirkungsvoll und wenn hier eine Aussetzung zu machen wäre, io töiuitc es nur die einer »ulunsir zu seinen und subtilen Ablönniig im Vorliagc sei», einer Nuanciuing. die die musikalische Phrase manchmal bis zur Uiwe>slü»dl>ch!eil ab'chwcichte. Die leb hafte und warme Anerkennung, die öfteren Hervorrufe darf Herr Perron als unno werthvoller belrachfea, als man hier in Sachen harhlvnislifcher Leistung mit Nccht verwöhnt ist. — Die Partie der Anna war mit Frl. Torner neu besetz,t. Sic gelaugte musikalisch ziemlich sicher und korrekt zur Aus'iibrnng. In der Darstellung blieb Frl. Torner indes. Manches schuldig. Es maiigcllc an Wäime und Jnnerlichtcit und jenem naiv-unschuldigen Zuge, ohne welchen die Figur kaum Anspruch auf Spmpalhie erheben kau». Kalt, steif und böslich lam dazu die Tialagbehandlnng zum Ausdruck — der . * . D. H. .Du aüwIffendeL yrarel der Nachricht«, ttche auch memr» Bitten geneigte« Gehör und löse mich au« de« NäthselS Pein, die mich svltrrh wril ich mit Unwissenheit geschlagen bi» über eine» Punkt, den zu ergründen nuch de« Wissen» Durst treibt, und der dach wir ein ewiges Nülhsel, ein furchtbare« Monument meiner Jgnvmnz bleiben würde, wenn nicht Drin Licht mir eine Leuchte sein wird auf dem tappenden Weg« der Fi»ster»if;. Höre mich a», lächle nicht über den Ignoranten, der sich Dir trauernd, doch vertrauend Deinem lincrgrülidllchen Wissens schatz nahet in Temuth und gebückter Haltung, aus dah er nicht geblendet werde von dem Glanzesblitze, den Dein weiSheimarrende« Auge ans den in Asche und Staub Dir Nahenden scndct. Ich benhwöic Dich, höre mich an und belehre mich. Meine Frag« be rührt die internste» Augelegenhetlen unseres guten Dresdens oder vielmehr desfe» Bewohner, und ich habe nnt Vorliebe da« Studium ,n memen saust auch verschiedenen Musen geweihten Mußestunden getrieben, das innerste, ihr bewndereü und ureigenthttmllche« Wrlen „„lerer beiderseitige» Mutterslndt kennen zu lernen. Dresden wird Deliktes folgen zu lassen, so mag Herr Gefielen sich die drei Mo nate Untersuchungshaft als äutzrrliche Strafe für sein Thun anrcch- nen. Eine andere, die ichwcier wiegt, liegt in dem Urrheile aller Derer, für weiche die Auffassung der öfsciillichen Vorgänge nicht blos davon abhängig ist, vb sieh daraus ein Antat; zu Anglisten aus den Fürsten Bismarck entnehme» lätzt. Dieses Urtheil hak der Vertrauensmann des Veiiasfers der von Herrn Gefsckcn widerrecht lich veröffentlich! ii Anizeichiuiiigen, hat der VertraucnSmanndes Kron prinzen und Kai-ers Friedlich, Herr v. Noggcnvach, mit den bereits citirlcn Wollen c nSgesplvchen: Die Velöstentlichuiig „ist moralisch, juristisch und politisch glelchuiatzig zu verdammen." Der „NcicliS- bote" lbeilt die k>»nchrnhl leinen Lesern in cinem Epkablntic inil uild lniipst daran iolgriide Veinerliiiig: „Seil dem llsi. September, also volle 99 Tage, hat Piosissor Gcstckcn in UiUerslichnngStiasl gesessen — und wenn sich nnn heranSslellt, das; kein genügender Grund zurAntlage vorlikgk, so ist das ja einerseits siir Herrn Prv- sessor Gefscken gewis; sehr enrcnlich, allein wenn der Mann mit Bitterkeit im Herzen jetzt das Gefängnis; verlassen hat, in welchem er üver ein Viertel Jahr hcn sitzen müssen, nachdem ihm die vor läufige Ei'ilassiing gegen Kaiüion abgeschlagen worden war, so wird ihm das Niemand verdenken. Dieser Fall dürfte doch wohl Veran lassung werden, die Elnrichinug der VornntersuchiliigShaft einer scheiduiig bezeichneke. In etwas gemäsiigtcrcr Form bringt die „Vostiiche Zeitung" ihre Gciuigihnniig über „die moralische Nieder lage des gegenwärtigen Shslciiis" znin Ausdmck und bemerkt hierzu: „Selbilverstäiivlich velrisst dieser Beichlust nur die Anklage wegen „Landesvcrralhsob die in dem Jmmediatbeiichl des Neichskaiiz- lers ailjierdem noch angeregte Anklage wegen „Beschimpfung des Andenkens Bcrslvidciicr" wciler venolgt werde» soll, steht dahin; die Verhandlung über ein solches Vorgehen gehört znr Zuständig keit der Landgerichte. Plan sollte indes; wohl nirnchmen, dah die Staatsraifon nach den Erfahrungen jetzt verzieht, ein weiteres An gehen der Justiz in diesem Falle zu vermciden." Tie iLteiiiiiietzgehilfen in Bcilin befinden sich vor cinem allge meine» ArbeitSauSslaiid. Wie die „B. B. Ztg." millheilt, ging iämmtlichen bei Jiiiinngsmeislern orbeitenden «teinn>etzgehilfen von ihren Arbeitgebern die Aussocderi'iig zu, durch Unterzeichnung eines Schriilstückes ihren Austritt aus dem Fachvereiu der Steinmetzen zu erklären oder sich als „entlassen" zu betrachten. Da bei den Steinmetzen die gesinzliche Kündigungsfrist, nach alpin Brauch, aus geschlossen ist, so trat die Entlassung sofort in Kraft. In eurer Versammlung der Steinmekgrhiücn am Tonirerftaa wurde fast einstimmig der Beschlich gesagt, der Forderung de, Innung Wider stand entgcgenzuietze» : 298 Sreinmetzgehilsen verpflichtete» sich, den Jachverein nicht zu verlassen. Die Gehilfen wahllen eine Fünser- kommissivn, welche die Jnniing um Zurücknahme des Verbots an- gchen soll. Die Petersburger „Nowosti" melden, daß Moricr von feinem dortigen Posten abberusiir und nach Wien versetzt werden solle. Der Nachricht mangelt bis fetzt noch jede Beglaubigung. Anderer seits wird dem „Figaro" aus schr „autorisirter Quelle" gemeldet, daß der englische Minister Lord Salisbury eine Untersuchung über die gegen Moricr erhobenen Bcichuldignngen habe anordnen lassen, und daß. nachdem diese Untersuchung die völlige Hinfälligkeit der Behauptungen der „Köln. Ztg." ergeben habe, der englische Premier nunmehr die deutsche Regierung um nähere Erläuterungen ersuchen wolle. Auch diese Meldung verzeichnen wir ohne jede weitere Ge währ. Hier schlägt noch ein, datz, wie verlautet, die „Köln. Ztg." D ' ' zwei Ein Y>- von dieser Kenntnis; „Gebrauch für die Times machte" und wird wohl nicht mit ihren Mitihcilungen darüber zuriickhaltcu. Belgier«. Für die zur Bekämpfung arabischer Ltiavenhttiidler nach Taiiganiknsee obgehende bclgi'chc Ezpcdillvn sind nach dem jetzt erfolgten ZeichiinngSschUisse 700 Freiwillige eingeschrieben. Italien. Durch Dekret des Königs wurde die Pgrlamrnts- tagung 1887—1888 geschlossen. Irland. Wie Heu; cs bei den Pächtcrgustrcibuiigen aus dem Olphert'ichen Grunbesitz in der Grafschaft Donegal bcrgegangen ist. geht aus folgendem Bericht hervor: Die Exekutioiisiiiaiinschafl be steht aus 7 bewaffneten Gerichtsvollziehern, 150 Konstablern und 80 Mann regulären Truppen unter Führung des Friedensrichters Bourke. Schon der erste auszutreibende Pächter, ein Grobschmied, Namens Patrick O Do,mell, der ein kleines Gehöft in Bedlam inne hatte, leistete verzweifelte Gegenwehr. Tausende von Bauern aus allen Tbeilen der Grafschaft hatten sich eingesunden, um der Aus treibung beizuwohncii. aber sie wurden von den Soldaten zurück- getrieben und sahen schließlich dem Schauspiele von den Hobe» Felsen au« zu. welche das Thal, in welchem da« Gehöft O'Donneü'S liegt, umgeben. O'Donncll hatte sein Hans verbarrikadiit, und er, sowie elf andere Bauen, empfingen die beranrückenden Gerichtsvollzieher und Konstabler mit einem Steinhagel au« den Fenstern deS ober st« Stockwerkes, wodurch mehrere Person« darunter der Agent deS Gutsherrn verwundet wurden. Da eine Ramme zum Einrennen der Mauem nicht zur Vertilgung stand, wurden Leite« angelegt und sechs Konstabler bestiege» dieselben, nachdem sie Bajonette auf ihre Gewehre gesteckt hatten. Die Perthridtaer empfingen sie mit Mist gabeln und Stemwürs«, infolge dessen sie sich zurückzirhen mußten, nachdem mehrere mehr oder weniger erheblich verwundet wurden. Schließlich wurde die Aufruhrakle verlesen und die Soldat« erhiel ten Befehl, in das Haus zn leurrir. O'Donnell leistete hierauf auf ' ... — rsb Zureden eines anwesenden Priesters nicht länger Widerstand und aiizieliendste Taibieiung. Die übrigen Rollen Königm-F'l. Neuiher. Gertrud-Frl. v. Ehavaime, waren wie früher besetzt. Tie Ausführung des mächtigen Werkes vollzog sich unter Hoilapellmcifter Hagen schwiiiig- und temperament voll, io daß schon die virtuos ausgeiübltc Ouvertüre durch reichen Beifall ausgc.zcichnci wurde. Hcrrmann Starckc. P Fldnicin Johanna Schwarz. die vmiresstichc Heroine des Berliner König!. Schauspielhauses, ist vvil cmciii Gemüthsleibcn befallen und der Pcivalpflcge übergeben worden. Fiäulein Schwarz hatte um Verlängerung ihres zu Anfang Januar ablnusenden Ur- lauhcS gebeten und toll statt dessen ihre feioilige Entlastung anS dem Verbände der Horbül»ic unter Auszahlung der Gage bis zum 1. Februar erhallen habe». Es scheinl, daß die allgemein hochgeach tete Künstlerin sich Liese plötzliche Maßregel so zn Herze» genommen hat, daß sie in schwere Krankheit versieh V Einem ergötzlichen „ Svlv e fler - M alheur" sind Berliner Blatter in ihrem Börscnthcil znm Opfer gefallen. Frankurtcr Korrespondent telcgraphirte diesen Organen in der . .. veslclslimmulig, daß die berühmte Wasiemnbnk von Stadinger in Worms in cinc Aktiengesellschaft un gewandelt worden >ci. Ter gute Lortzina wird sich im Elysium neuen, wenn er vernimmt, daß sein alter „Wasfenichinied" vans Stadinger den Gründern anhcim- gcialleii ist. Lortzmg. der bekanntlich viel Genie, aber wenig Geld besaß, kommt diese spüle klingende Fulktisiziumg seines unsterbliche» Werkes wohl ganz gut zn Stallen. Briefkasten. «.*« Kamerad. „Das Organ der sächsischen Militürvercinc, „Ter Kamerad," erzählt seine» Leiern, daß da? 2. Grenadicr-Reg das erste gewesen lei, welches nach der Reorganisation der Armee 1806 den gctrönlln Nameiiszug aus Len Achselklappen getragen habe, wahrend die Regimenter 101. 106 und Leibgrenadier-Negimciit, welche bekanntlich schon vor 1800 ihre Chefs halte», denselben erst in den Jahren 71—73 erhalten hätten. Mein Nachbar L.. der zur damallgeu Zeit beim 5. Regiment 'Nr. 101 gedient, bezeichnet dien: Angabe als eine falsche und behauptet, daß im Gegentheil das 2. Grenadier-Regiment LaS letzte gewesen sei, weiches den NcnnenL- zug aul den 'Achselklappen erhalten, da es >m Jahre 1807 noch gar keinen Regiments-Inhaber gehabt und die Nummer 101 bis 1808 oder 1809 getragen habe, während die genannte» Regmicmcr 1807 Großstadt: das ist besiegelt seit den, glanzvollen Erstehen der Jo- hannstraßc und giebt sich auch Knude iir drin Ausbau lener kleinen, van außen orientalischen Prilntbautcn so ininürturs ähnelnd« Paläste», die der Dresdner besucht, wenn er gewissen menschlich« Bedürfnissen Rechnung tragen will. Meine Frage, lieber Schnürte, geht r»i» dahin, von Dir zu ertahren, ob denn sich diese eigen artige» Gasthäuser wirklich rentirrn. ES wäre »itr zum Studium der lieben Dresdner, ihrer 'Reife zu Großstädtern re. re. von höchstem Interesse, wen» niir ein ans genauesten Schätzungen be ruhendes Ergebnis; über den dnrchich»ittllchen Besuch dieser sanitären Hotels geboten wücdc. Mein neuestes Buch über Dresden, vor nehmlich über «ingcdeutelen Gegenstand, werde Dir zum Dank iiir Deine wesenlluhe Unterst,itznng „och vor seinem Erschein« Im Truck zugchcn lassen. Inzwischen begrüße ich Dich, Deiner durch aus sachlich gehauenen Antwort und nicht elwa schnöder Ab fertigung gcwäclig, mit srellndlchastlichcr Hochachtung vor Deinen siiprlinateiiell-hyperbvlischen Kenntnisse».' — Deine schwungvoll poetische Auiplache paßt ganz zn dem Gegenstand der Anfrage. So viel mir bekannt, rciiliren dicie heimischen Prachtbauten noch nicht. Dennoch ist deren Erhaltung schr wünschenSwerth im In teresse des großstädtischen gvuorw lominim. E. H., K a m e n z. „G>edk es im deutschen Reiche einen Krailkenversichemiigsvercin. wo ich als selbstständiger Geschäftsmann und Bürger beitcetcn kann, damit ich im, Fall der Erkrankung Unterstützung bekomme?" — Wenn nicht die dortige Ortokranken- kassc sclbstsiüiidige Gewerbtreibende nnfnchiiien sollte, so wollen Tie sich an eine dort oder in der Nähe den Sitz habende sog. freie Hilfsknsse wenden. Erschöpfend: Auslnii't hicrüper erhalten Sie beim dortigen Ltadtrath. Lang i. A b.. Altc» bur g. Antwort: Ta Ihr Sohn daS Einj.-Freiwilligen-Berechligniigszkilgnib hat. so kann er zum 'Acres; bei de» Zoll- und Steuerbehörden zugelasscn werden, dasern er militämei ist und Sie sich beipstiedicn, ihn 3 Jahre hindurch zu nulcrlialte»; auch durch den Beznksarzt bescheinigt ist, daß er >ie nicht gelingen diensllichen Sllapazen anshült. Gesuche sind an die König!. Zoll- und Steuci-Direkllvn hier zu richten. Nach Ver lauf von 3 Jahren wird er lei guier Führung als Grenz- oder Llcuri-Aufseher mit einem Anlangegrhalt von 1290 Ml. angestrllt. Wie schnell und in welche Stellungen er aufrückeu kann, hängt ganz von der O-lialisiention desselben ab. Stammtiich Wobsa, Schloßstraßc. „An welchem Dalum und welches Jahr passirte der Einlnuch aus dein Eise des Schlofsteichcö zu Chemnitz (1805 oder 1800) ?" — Am 2. Tezdr. 1860. E. B.. Grimma. „Ernennt die Nciervc-Olsiziere Se. Mas. der König oder Sc. König!. Hoheit der Pcinz Georg? Bei wem melden sieh dieselben?" — Sc. Maj. der König. Bei allen direkten Vorgesetzte». L a n g j. Ab.. Großenhain. „Wer hat den Entwurf zum sächsischen Licgcsthalrr gemacht?" — Ter Entwurf zu dem Bilde der ReverSseile der sog. sächsischen Siegesihaler rührt von dem bclauiikc» Bildhauer Prof. Schilling in Dresden her. Derselbe gioße Meister ist bekanntlich der Schöpfer des National-Tenkmals und der die Brühl'iche Terrasse zierenden vice Sandsteingruppen. **» A. Z., B iasew > tz. „1> Bekammt einen eingeschriebenen Brief nur der Adressat in die Hände oder auch seine Angehörigen ? „Eigenhändig ab- ührt. 2) Wenn ich ans einen einfachen Brief schreibe: zugebe»," wird dieses von der Post auch airsgefuhrt, ist dieses riberbaupt dann die Poll verpflichtet?" — 1) Kann auch an ein erwachsenes Jamilirnglled bestellt werden, wenn der Empfänger oder dessen Bevollmächtigter in seiner Wohnung nicht aiigctrvsseir wiid. 2) Bei einfachen (gewöhnliche») Briefen ist die Post nicht hierzu verpflichtet. »"«Putziger Augu st. „Ich muß ok amol wos fra'n (ich heeß ch glci Ihr, rverk's bei uns ui'n Dürfe su Mode is, 'S kann mich minier peclliß'n, wenn Dich jeder Sclmakerich Du Hecht), 's hceßt doch immer, der Jupiter hält vier Monde nn ducht'ch itz amol wie s vergangen su finster wor, wie mvk'S ok us'n Jupiter sein: ob do die vier Monde ok' z'aleiche usmarlchir'n oder ob die 'naiiler ohsieseii, das duit immer Pllvndichein iS, und do ducht'ch, ich wullt amol Euch ira'ii, Ihr stänkert do vlleng rim, Ihr ward'ö schun wisf ». Wen D'r amol Waid iis'n Valr'nvcra kumm'n, do kummt ok mit rein, do wac'n mer e's ichwcppcrn, Ihr hot'ch do ivull die Forallc bei men Nuppern no ni g'hult, seck wagen dar Filchiittec, dos rs do NU o Johr und Tag har." — August, De bist e Vissel he he! »P G. Friedrich. Burgk. „Kann ich ein Kistchcn für einen Mariiicfvldate» schicken, welcher jetzt ans dem Mitlclmeergc- >dec 1809 getragen habe, während die genannten Regimcnccr 1807 i ichwader ist, und was würde es kosten?" — Nur dann, wenn Sic chvn mit dem Naiiienszug ihrer Ehcls versehen gewesen wären.! geuan wisse», wo das Schiff an einem bestimmten Tage sich aus- !Lcr bat nn» Nccbt?" — Al»- ^itnnb bot Recht. Das! hält, die Post überhaupt Packete dorthin beiöidert und die Mann- von Preußen iebast an Land gehen darf, um auf der dortigen Post nachzufrage». Wer hat nun Recht?" — Ihr Freund L- bat 2. Greiiadier-Rrgiiiicur Nr. 101 wnrdc dem König am 9. Ccpt. 1808 bei der ersten Besichtig»,»; der sächsischen Truppen des Norddeutschen Briiidcshccrcs vom König Johann verliehen. Seit dieser Zeit trügt das 'Regiment den NaincuSZiig, die Garde- sitzen tragt cs erst seit 1873. »"« A l t. A b. „Skr. 359 Ihres BlattcS brachte aus eine An frage die Mitthcisiilig. daß das Regiment Gardes du EorpS in 10 Kompagniecn und 5 Schwadronen ringekherlt sei. Das war bisher der Fach trifft indessen jetzt nicht mehr zu. da dieses Ncgi hat eine völlige Neueiilthcilrinn der Offiziere siättgesimdcn, bei welcher Gelegenheit Prinz Friedrich Leopold das Kommando der Leib-Eskadron erhallen hat. In Bezug aus die Trauung von Offizieren ist zn bemerke», daß der Degen nicht abgelegt wird; cs ist dies allgemein Gebrauch, während allerdings beim Empfang des heiligen Abendmahles der Degen abgelegt wird." — Zu Befehl, Herr Hauptmaun! «N« Bayrische Vieri,alle. „Mein Freund und ich, welche ani Tage 1882 zu dem Kaiscrmcmöver nuch Dresden reiste», hatten das Vergnügen, gleich am Leipziger Bahnhof lämmtliche Fürsten und Generale zu sehen, welche von 'Riesa zurückk^men (cS war der Tag, wo der Zapfenstreich stattfand.) Wrr bewunderten die Hünengestalt des verstorbenen „Kaiser Friedrich," damals Kron prinz, und andere sehr berühmte Strategen. Wir sind in einen Streit gcrathen, mein Freund hchauptet, daß der damalige deutsche Kronprinz am genannten Tage die Husarcn-Uiiisorm seines Leib- Regiments Nr. 19 trug, wohingegen ick die Bchaubtling mache, Lericlbc sei in ganz gewöhnlicher Geiierals-Jntcrims-Uniwrm aus dem Zuge gestiegen. Btite fecuiidlichst »m Aufklärung." — Se. Kvnigl. Hoheit der Deutsche Kronprinz trug damals sachs. blaue Husaicii-Uiiltorm» als er sein Regiment vorführte. »*» W. W. Bautzen., Antwort: Durch jede Buchhandlung. »*» S. S-Antwort: Sie könne» unmöglich bereits in einem hiesigen Tapeteiigeichüst gewesen sein! Denn jedes größere TapetenhauS bat Holztapcten in Auswahl vorzulcgcn und bemüht sich, den Käufer dann zu befriedigen. I. G. Knrppcr (a. d. Brücke) sowie A. Böhmer und Eo. Waiscnhausstraße können jeven Ärdan sowohl Plafonds in Holzanssührmigeli, sowie LambriS rc. decken. »*» Frau Martha Ruth. „Ich habe gehört, daß im Schooße unserer evangelischen Kirche ein recht heilsamer Beschluß gefaßt worden ist. Die Spitzen unserer hohen geistlichen Behörde» soll« sich dahin geeinigt haben, die Bibel, wie sie uns als ganzes Buch von Luther vor 400 Jahren übermittelt wurde, schulvfsichti- gm Kinde« tn der bisherigen Form nicht mehr in die Hand zu geben. Ich freue mich lehr über dielen Beschluß, denn das Buch aller Bücher gehört nur völlig erwachsenen Leuten, die den Inhalt recht verstehen und zu würdigen wissen. Du weißt, geehrter Freund, was ich damit meine. Dagegen soll nun ei» Bwciausziig, inhalt lich der wtsscnSwerthen Herrsick« Leb,« und Geschichten des alten und neuen Testaments, der Schuljugend zur Belehrung etngrhän« digt werden. Tausende vernünftige und sorgsame Este« preisen diese weise That und so möchte auch ich von Dir bestätigt wissen, was ich so ge« wünsche." — Für die Jugend giebt eS ja schon längst BibrlauSzüge. lieber den ersten und dritten Punkt wird Ihnen der brave Batcr- tandsverlhcidigcr zur Sec, über dcn zweiten Punkt jedes Postamt Auskunft geben. TaS Marine-Poslburcan in Berlin befaßt sich nur mit der Bkiöldcruna von gemöhnsichen Briefen biS »um Ge wicht von 00 Gramm, Postanweisungen und Zeitungen unter Kreuzband. "„"Theodor. „In meiner Familie werden schon Kit 23 Jahren Deine Nachrichten gelesen und Niemand bat sich gewagt Dich einmal zu belästigen, bitte wirs al'o cmmal das nachstehende sich um das Glück eines armen Mannes handelte nicht in Pavpier- korp. Olt schon habe ich m Deinen Bielkasten gcleien das Damen Ihr Herz ausgcichüttet habe», ist cs den auch erlaubt daS ein Man» an Deine Güte abclirt. Ich bin 31 Jahr alt. von hübscher großer Gestalt, Schwarz sind meine Haar, dunkel und voll mein Barth, auch bin ich gar freundlich mit Damen wollt mich nur immer keine haben weil im Beutel mir fehlet viel Geld. Dafür Hab ich aber fleißige Händ blieb gern beim Weibchen zu Haube und lebte wenn Sic tusche» Geld hält und etwas älter were vergnügt mit ihr in meiner Claußc. Hättest Du nicht iür mich solche Frau auf Laaer die wenn Sie auch Geld hätte mit einem so einfachen und hübschen Mann zufrieden were? Eine gute Belohnung sollte Dir nicht auSbleibcn." — Man möchte sich fast schämen, daß Du 21 Jahre die Nachrichten liest und immer noch eine so heiden mäßige Orthographie in Dir steckt. Das müßte ein sehr beschränktes Goldhlihuchen sein, die auf solches Kandeiwclsch anbeißt. »"«Ab. L. „E- behauptet, er könne sein Kind katholisch taufen lassen, trotzdem er und seine Frau evangelisch-lutherisch seicir. Ist daS wahr?" — Sind beide Ehegatlen derselben Consession, so ist das Kind in dieselbe durch die Taufe aufzunchmen und in der selben zu erziehen. Bei gemischten Ehen hat das Kind der Eon- fession deS Vaters zu folgen, wen» nicht durch einen gerichtlich be stätigten Ehevertrag etwas Anderes bestimmt ist. Uneheliche und nicht später lcgisiiiilrtc Kinder haben der Consession der Mutter zn folgen. Sind Eltern gemischter Ehe nach der Geburt eine« Kindes gesonnen, dasselbe in crner anderen Consession zu erziehen, als eS die Regel infolge gesetzlicher Bestimmungen ist. so muß die Nenderung noch vor Eintritt des Kindes in'S schulpflichtige Alter geschehen. Hat das Kind das schulpflichtige Alter erreicht, so kann eine 'enderuiig, also der Ucberlrilt zu einer anderen Eonsession, nur geschehen, wenn das betreffende Kind ans der Schule entlass«, bez. conffrmirt ist, also dann selbstständig über sein Glaubensbekenntnis " " ließung fassen kann. '« Zahnschmerz. Welche Schmerz«, die falschen. Als i sen kann. . - s chmerz. „Ich ließ mir 2 Zähne zieh«, schmerz los ? Welche Schmerz«, wie ich nach Hause kam, glaubte erst, e« wären die falschen. Als ich nachsah. war der eine nur abgebrochen, von dem anderen waren die 3 Wurzeln steck« geblieben, der Mund war innerlich schadhaft gemacht, die Lippe mit der Zange ausge- rtssm. Nu» können Sie meine grenzenlosen Schmerzen denk«, ehe sie ausschworen. Kann ich den praktischen Zahnarzt für sein promp tes Zahnziehen namhaft mach« ? — Wenn Ihre Schilderung nicht übertrieben, so sind Sie ta an eine recht nette Adresse gelangt; wiewohl heute ist Alles möalich. wo man täglich lesen kann; „Gänz lich schmerzlos" werden Zähne gezogen, plombirt und eiiiaesrbt; «S ist dies eine Leistung, die keiner unserer renommirten Zahnärzte fertig bringt? ,
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