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Dresdner Nachrichten : 28.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189710288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-28
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.10.1897
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V»,««»g-bübr >», dm« di« von Mi. , »M-»»«« »so «nlüodi,»,,' 8«rn>vr«idinllblud: »«t I vr. 1« ». ßär. «Ovs. Die Dresdner Nachrichten ericheine» IöaIich Moronis. L UIsfpitvlL«. LvRvI vR o ^ l»tvr-?r»Ivt«t8, 3ol>pvn. 42. Jahrgang. H 8vK8»^ovIt - F> fi-Ausnr1l-L88S Tclegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden Stn»»»'« p« Osncrum -t«r 8t»öt). Vwn«üutteti«-M MNelstslläs-SütsI kür U«>8vkLlts- und Vsrxniiirun^- kaissnds, kLmilion und Dounstsv. «at«, I»« «tnnnant ^ l'ÜÄllor Fotisabrnusroi. Ä q»rL^«r.tz tWssrrr^?rA»^r«NM 8. üelai'lcli üsilliel lielik8le Nnlte- und ^Ie»«IeHvaa^«-nI»aos lüiz-evo PlirbuttLbriß ^Vr,l86llIlNU88tr. 30, korunpr. I, 3890. l«lllle»6 E e. »«88k » UDlviriii rcs-risiisr,«!- noru-em»nr llrkssto» Speoi»Ie«»edLli wr veldl. Siwavdsttm. Ilorvorraxviul«^ ZsvuUvitvn «ivr 8a!son. 0»r»ln« I, »u«» Nrelii»^». »«!«>>»«, 1»,»»l>I <U>«r ^,pl,,,rl«.«,t,rl»ll«». llaaävvrkor- »SImirMliilieli H. MkmL8aIüi>enfadri1r. Verksus in dar 1'nbnk: Vrendvo. 6b> mnitrirüten^o 26, und >Vnl!0>n''aii!<!«1>»»!>!>« ä. 8tri<>!»>n<'r'!<ii'!»n«e 18. tioetissiiisi'ljeut8l:!i8«'MckSlig!j8ek.8l8gslitöl'jlkirlig-.I1ll8Sll-°°ck?Llztat8tllffü ktz?8elwlLl8elinvi6e? » TLR,LL W»»L VLL. ^ ^jsn M8«!8sN8ll ^1188 °-S ^lML-ßllLlMll A dlüig8l8N ?s8l88N. 8vI»vttvl-tr»-,-»v ir>. Banffh über Ausgleich und Rücklritl Kathreln's. Hofnachrichtcn. Bogenschützen-> Mulhinaßli-he Witterung:! 1 v»A«<MVV« F»'>rg". gescllschait, Hailbwerkervcrcin, GkrichtSveihanblungen. Philhum. Künsticrconcert. f Temperaturrückgang, trübe, s eLO» LOv«» iranos niryk zu erzielen >cin foule; Ungarn irivfi und dch versnssungSmäßtg gememiamen Angelege behandeln wiilde: d. d. also, drr unaorijche R> dann allein und für sich darüber beschließen, Voltlifche». Die beiden neuesten Vorgänge, die iu Oesterreich das Tages gespräch bitdrn, zeigen wieder einmal, das, die Redensart von dem .Lande der Ueberraschungen und llnwahricheinlichkeiten" in ihrer Pointe nicht zu weil greift. Die zwei Ereignisse, um die eS sich bandelt, sind die Erklärung des ungarischen Ministerpräsidenten Barons Banfsy über die eventuelle einseitige Votirung des ungarischen Antheiis an den gemeinsamen Staatsbedürsmssen und der Rücktritt des Präsidenten Kaihrein von der Leitung der Ke- schälte des Abgeordnetenhauses. Nein Sicherlich und formell be trachtet, mag es >a scheinen, als bedingte die Gleichzeitigkeit jener Borlommnisse noch Nicht einen inneren Zusammenhang zwischen ihnen. In Wirklichkeit ist ein solcher aber doch verhandelt, und zwar enthält die Kundgebung des ungarischen Ministerpräsidenten dadurch, daß der bisherigePiLsident deS österreichischen Abgeordneten hauses unmittelbar hinierhcr sein ,Mn possnmus" spricht, ihr aktuelles Relief, das sie aus dem Rahmen einer blos theoretisch-grundsätz lichen, der praktisch-politischen Realität ermangelnden Möglichkeit beraushcbt. Baron Banfsy hat im ungarischen Abgeordnetenhaus? zu der Frage des Ausgleichs mit Oestecreich sich dahin geäußert, dah im äußersten Falle, wenn infolge gänzlicher Stockung des parlamen- tariichrn ApvaraiS in der andeien Hüllte der Monarchie die ver fassungsmäßig erfnrderliche gemein,ame Erledigung des Gegen stands nicht zu erzielen sein tollt«; Ungarn seidstitändig Vorgehen leäenbeiien einierltg : Reichstag will als- . ^ en, weichen Antbrri Ungarn an den gemeinsamen Staaisausgaben übernimmt, weiche Zölle es gegenüber Oesterreich erhebt, wieviel Rekruten es für die Armee stellt. Nach der bestehenden Per assnng liegt das Be- schlicßungsrecht über die gemcininmcn Angelegenheiten bei den Delegationen, die aus den parlamentarischen Einzelvcrtretnngen der beiden Staatshätslen gewählt werden. Wenn »tait dessen das von dem ungarischen Ministerpräsidenten in Aussicht gestellte Verfahren in Kraft träte, so ist krac, wohin das schließlich führen müßte. ES könnte nicht anders kommen, als daß Ungarn sich zuletzt völlig unabhängig machte und nur aus Gaade und Barm herzigkeit zur Betlretlung der gemeinsamen StaatSdedürsnisse noch bewilligte, was ihm lewcils gut dünkte. Damit wäre der Dualismus, das staatsrechtliche Prinzip, das in dem gleichmäßigen Nebenruianderbestchen der beiden Reichshälften und ihrer festen Berkitlung durch die Delegationsgeietzgevung die einheitliche organiratorische Grundlage der Gclammtmonarchie festlegk, c»d- giltig beseitigt und der Schwerpunkt der politischen Weiter- entwickelung in Oesterreich-Ungarn ganz nach Budapest verlegt. Das ist ein Ausblick in kne Zukunft, der es durchaus rechtfertigt, wenn sich in Oest.rreich über die von dem Baron Bansfi, eröffnet? Perlpektive allgemeines Mißbehagen ktlnsgiebi. Sogar das führende dcutichliberalc Blatt in Ale», das tonst nctS dem ungarischen Ministerpräildenien den Schild zu halten pflegte, sagt ihm jetzt dir HcereStvlae auf durch die Erklärung, datz Oesterreich .ein solches Berhäliniß unwürdiger Demülhiguiig auf die Dauer nicht ertragen würde". Die Monarchie würde dadurch .vor ganz Europa lächerlich gemacht werden" »nd Baron Banfsy sei, wenn er trotz dem lenen Standpunkt einnehmc, nich-s weiter als ein »Ge- legenbeitSschusf r des Ab>olutisi»us, cm Bundesgenosse der Ezechen gegen die Deutschen". Die Gefahren skr Oesterreich, die in der eigenmächtigen Stellungnahme der ungarischen Regierung zu der Möglichkeit eines lenieitigen Berfasluiigskonflikis liege», würden nur dadurch wtrkiam zu beschwören sein, baß die iniierpolikische Situation in der öslerreichiichen Neichskälfie wieder einen entschiedene» Schwung noch auswärts bekäme. Gerade das Gegcnihcil ist es aber unglück- lichrrweiie, das durch drn Rücktritt des Präsidenten des Abgeord netenhauses, Kathrein, von irinem Botten bezeichnet wird. Ter Deuiichllerikale Kath>ei», ein Primer von kv»»we»ten Sitten und geistiger Bedeutung, vertrat bisher in dem nach dem Ausscheiden des Freiherr» v. Edlumeckh nenaewählten Präsidium dcS Abgeordneren- hau'es neben einem Polen und einem Eirchcn das deutichr Element. — Er hat sich zwar auch mehrfache Angriffe von Sei en der beutichen Obttruktwn in der Hitze des GescchlS gefallen lassen müssen und eS ist ihm keineswegs gelungen, der Tturmscene» in der parlamentarischen Arena Herr zu werden. Gleichwohl ver einigte sich auf ihn die moraliiche Hochachtung der gelammten deutschen Elemente des Hauses, ein Umttanv, der deutlich in die Ertcheinuna trat, als in der endlosen Dauersitzung vom Diensta Mittwoch ^voriger Woche der grenzenlos unbeliebie und stet- brüskirende poliilsche BiccpräsideiitAbrahamowict durch lein provo katorisches Brrbalten gegenuver den Deutschen beinahe einen Aus bruch von Thättichkellrn enttcssrlt hätte. Damals gelang eS nur dem raschen Dazwsichenireten des Präsibenicn Kaihrein, die erregten Gemüthec soweit zu beichwichiigen, daß wenigsten- da- Arrgste, die Entweihung der paria,„emarischen Gelitesstätte durch rode Aaustkäinpie, verhindert wurde. Einen weiteren Beweis seiner Beliebideü lieferte der Präsident Kathrein dadurch, daß es ihm nach jener erschöpfenden und ansreibenden Dauersitzung gelang, mit der Obfliultion ein Einvernehmen wenigstens darüber »u erzielen, daß itde einzelne Sitzung, unbeichadet der im Üedrigen unverändert bcuubehaltenven obttrukttonellen Kampfmethode, nicht über ein gewisses Zmmaß dinausarhen, iondern nach dessen Ablauf durch den Präsidenten der Schluß herbeigrfüdrt we>den sollte. Auch wadrend der Berbanviungen handhabte der Präsiden« Kathrein feine Machtbefugnisse mti grötztmüglicher Unpa trtlichkeit und nahm ntrhrkach Gclegenh it. Uebergrisfe der Polen und Ezechen entschieden zurückzuweiien. DieflS Alle« scheint die polniich-ciechiichen Elemente der Mehkdrit stark verdrossen zu haben, so daß sie schließlich an Hem» Kochretn eine Ar> von Ultimatum de« Inhalt« richteten, daß er den Deutschen gegenüber die Zügel schärfer anzuzlrben Hobe.. Daiauf deutet die Begründung, die Herr Kaihrein privaiim iür I irinen Rücktritt gegeben hat, .daß er sich nicht attz Lturmdock ^egen^dtr^ putschen benutzen lassen wolle, weil er selbst «in - E« i>t keine Frage, daß das Verschwinden der klebenlwardigen! und au«gleichendcn Persönlichkeit de» Präsidenten Kathrein von d«r porlamenl.irilch n Mbsiäche die Lage auf'« Neue zugespitzt. hat. Boraussichtlich dürfte sich die Obstruktion nunmehr an dÄ i mit dem verflosienen Präsidenten getroffene Abkommen bezüglich der Sitzungsdauer für nicht mrbr grbunden erachten. Außerdem verlautet, daß eine neue Ministeranklage «wegen der Zuckerprämien- verordnun if eingebracht werden soll. Uebec die Absichten der M.drbelt wird gemeldet, baß noch einmal der Verl,ich gemacht werden solle, der Obstruktion aus dem Wege der Abänderung der Geschäftsordnung bei,„kommen, in der Weise, daß die zeitweilige Ausschließung ein,einer Mitglieder eingeiührt würde. Im Falle des Mißlingens dieses Planes tolle die Schließung des Hauses erfolgen. Und dann? Die Aushebung der Verfassung würde in uridermliche Nähe rücken und den Auslassungen des unaartscherr Ministerpräsidenten eine bitterböse vrakt iche Bedeutsamkeit ver leihen. Angesichts dieser Sachlage bleibt nur der einzige Trost übrig, daß die augenblickliche Mehrheit auicheinend nicht von Io settem Gefüge ist, um das verhängnißvolle Experiment eines Vec- iass»ng»lo»strkls aus ihre Verantwortung nehme» zu können. Die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Mehrheit, die durch den Anrrag des denttchklertkaten Führers Baron v. Dipauli aus Aus hebung der Sprachenveroldrilingkil liervvrgeritten wurden, sind noch nicht beglichen worden. Vielmehr verttäekl sich ncricrvingS die Wahrnehmung, daß der Baron v. Dipauli es mir seinem Antrag? doch eriistcr meine, als man in deutschen Kreisen bislang an- zunehnieri geneigt war- Deutsche Parlamentarier wollen sogar wissen, baß Baron v. Dipauli entschlösse,r iei, bet der Berachung über die nächste Mintsteranklage svie rwetle ist am Diensrag durch drn mlt >72 gegen 145 Stimmen beschlossenen Ucbergang zur ei,flachen Tagesordnung erledigt wordens eine motivine Tagesordnung zu beantragen, in der wegen des Erlasses von Spr-rcheriverordnungen das Bedauern ausgedrückt und die Regierung zu> Regelung der Sprache,flraae aus dem gesetzlichen Wege ausgcsvrdert wird. Bleibt Baron v. Dipauli wirklich fest, io würde damit der erste Schritt — und nur dieser ist es nach dem Sprichwort, der etwas sottet — grth m sein aus drr Bahn eine- gem.tnsamen politischen Vorgehens der küns deutschen Gruppen. Ist es aber eiumat erst soweit gekommen, daß Drutichsarflchlltltes. Deutschnatronaie. Deutschvolkilche, Deuttchklerikale und Ehrittllchsozralc an einem Strange liehen, nur von dem einen Willen beseelt, in diesen schwrren Zeitläufen auslchlieiflrch die deuttche Idee und in und mit ihr drn österreichischen StaatSgedanken hochzuhalten, dann wird auch die Zukunft Oeiierreichs wieder aussichtsooll und gesell gegen den nationalen Hrwer sein. Schon fürchten die Gegner eine solche Konstellation und das Grazer Ezechcndlart beeilt sich, in drohen ein Ton, dem man aber einen gewissen Kleininuth nnrnerkt, zu erklären, daß einem Siege der deutschen Ovstrukrron unweiger lich eine czechrsche Obstruktion solgen werde. Dieser Eventuairtät könnten die Deutschen, sorern sie in geichlosscner Einigkeit z„ verharren gewillt sind, ruhig enrgeaenseyen, in dem Bewnßlsein. daß ibr führender Einfluß zum Zwecke des Ausbaues und der Er haltung verfassungsmäßiger Einrichtungen in Österreich und zur Auirrchterhaitung des Ausgleichs mtt Ungarn und damit des dualistischen Prinzips nneiubehrlich ist. In diesem Sinne ist es unanfechtbar richtig, wenn der Abgeordnete Fournrer in der Dienstags-Sitzung des Abgeordnetenhauses erklärte, die Opposition der Deuischen ser nicht nnr eine nationale, sondern auch eine staalserhalrende. Die gleichzeitige 'Versicherung desselben Ab geordneten, daß die Deutschen in Oenerreich zwar stolz aus die Shnipaihien der großen beutichen Nation, aber auch gewillt seien, ihren Kamps ohne fremde Hilfe auszurechtrn und nur zu gesetz lichen Mrrtein zu greifen, wird dazu dienen, die streng verfassungs mäßige Haliung der deuischen Ovvosirion rn Helles Lrchl zu setzen und das Urthert zu rechtierrrgen, das nur. wenn Alles, waS deutsch ist. sich in Oesterreich um eure gemeintame Fahne schaart, dann ober auch sicher, die Monarchie vor wetteren schweren Erschütterungen bewahrt bleiben werde. Ferriirbretd- usv Fermvi'eiv-'Bertrdte vo n 27. Oktober. "Dormstadt. Dir Kaiirrin Alexnndra empfing heute den preußische» Gesandten Freiherr» von sei Goltz. * Alte »bürg. Die Leiche der Herzogin Agnes traf heute Nachmittag, begleitet von dem Herzog Ernst und der Prinzessin Alvrecht von Preußen, hier etn. Am Bahnhof waren zum Empfange anwesend PrinzMorrtz. sowie dirStausministrr und die Vertreter der Militär- und Civildehörven. Unter den, Geläute der Glocken wurde dir Leiche alsvald durch die Straßen, welche tiefen Trauer- schmuck trugen und in denen die Militärveretne und Schulen DvaUer bildeten, nach dem Schlöffe üb rsüdct. wo sie aufgebahrt wurde. Die Beisetzung in der Herzoglichen Gruft sinder Sonn abend Nachts statt * Wien. Abgeordnetenhaus. Nach 13 namentlichen Ab stimmungen beantragt der Bicepräsident Kromarcr, ote Sitzung zu schließen. Der Abgeordnete JawocSkr beantragt, wegen der großen Wichtigkeit des AirsaleichS-Proviiortiims mit Ungarn nunmehr täglich zur rmsflchließiichen Bera'dung der Proviioriumsoorlaae Abends,tznngen abzuhalten. Die Abgeordneten Funke und Kaiser protettiren gegen die Zulassung dieses Antrages zur Abstimmung, da derselbe gegen die Geschäftsordnung verstoße. Nach heftiger Controverse des Vicevräsideriien mit der Opposition schlägt der Bicepräsident unter Lärm der Linken vor. morgen zunächst über die Ministeranklage und AdendS dann über das Ausgleichs- Provisorium zu verhandeln. Der erste Theil dieses Vorschlages wird mit großer Majorität angenommen. Der zweite Theil wird in namentlicher Abstimmung mit 184 gegen 30 Stimmen angenommen, nachdem die gesammte Linke den Gaal verlassen hatte. Sodann gelangt der Antrag Äaworskt zur Annahme. Die nächste Sitzung findet morgen M ttag statt. "Parts. Dir Kolontaigruppe drr Kammer trat unter dem Vorsitze Etiennr'ß zusammen und beriech das zwischen Deutschland und Frankreich getroffene Abkommen über die Abgrenzung von Togo. Die Gruppe sprach sich für die Natifikaflon de» Abkommen- au» und ging lobunir zur Brsprechnna der llnterbandlringen über, welch« zwischen Frankreich und Eirgtand über die Gebiete im Mgcrdogen eingeleitel find. Es wurde beschlossen, den Minister Hanotaux aukzukordern, energisch die Rechte Frankreich- Im Norden von Dabome. besonders der Stationen Nikkl und Bouffa, zu wahren. "Pardö. Der Kapitän des Füngichiffe» .Fiskeren" von Vardö erltärte tn «tue« gerichtlichen Verhör, er haor am 23. Dep- »rmber bet Prinz Karls Vorland Ei«lio»d aus Spitzbergen, «ine Meile vom Lande entfernt, eine« großen rothdraunen Gegenstand treibend aeseven. den er für den Boden eines gekenterten Schiffe» hielt. Er glaube jetzt, es könne Audrt's Ballon gewesen kein. Di« Mitglieder der Gch'fismannichaft.eine- anderen Schiffes wollgn an »«nseldrn Lage «nd «och et«« Woche später Rothruse von einem Orte am Eingänge des Eisfwrdo aus gehört haben. 'Nach den Erklärungen Anderer sollen diese Rufe Vogelgeschrei gewese» sein. "Petersburg. Bei der in der Doflkirche zu Khmeiew durch den Rui .Feuer" verursachten Katastrophe sind nach weiteren Berichten 50 Personen umgelommen. 9 rchwer und 150 leicht ver letzt worden. Aus Tambvw ist eine Adrheilung barmherziger Schwestern mit Verbandmaterial zur Hilfeleistung nach Khmeiew . nbgegangen. Berlin. Aus Darmstadt wird der .Franks. Ztg." gemeldet: !Es haben gestern früh im Palais Erwägungen darüber statt- i gesunde», ob «ine auihenlitche Autklärung über die Ablehnung des Beruchs de» Gcoßherzogs von Baden erfolgen solle. Man hat geglaabt, zunächst davon abiehen zu »ollen. Es wird übrigens rwchmnls versichert, daß die Form der Avlehnnng keineswegs die Schroff heit zur Schau trug, welche die .KattSr. Ztg. annchmen lägt. — Von anderer Seile wird aus Darmstadt berichtet, daß der Dcpeschenwechsel wegen des Besuchs des Großhe-zogS gar nicht durch das b ssiiche Oberhofrnarichallamt, sondern direkt zwischen dem Kalter Nikolaus und dem Großherzog von Bade» erfolgt ist, weshalb Daimstädlcr Hoikrette alle Verantwortung für die Fassung der Aniworl ab>ehnrn. Man sei >n Darmstadt nmgermaßen ver letzt über die schroffe Form des Karlsruher HowericylZ. Bei einem Verkehr von Hosmurschullamt zu Hoimunchlllaml hätte so ermaS nicht Vorkommen lönne». Daß irgend eine Verstimmung zwilchen Baden und Hessen vorliege, wird bestritten, andererseits will der Wiener Korrcipondeni des .Daily Telegraph" von hoch- aestellten Diplomaten Mahren haben, vor der Ablehnung deS Besuchs des Gloßherzogs von Baden habe der Ezar dem Kaiser Wilhelm Ausk ärung über die Angelegenheit gegeben. Der Ezar nehme Partei für die Familie seiner Gemahlin bezüglich der seit geraumer Zeit sehr gespannten Bezitchnngen zwischen den Höfen von Kaflsruhe und Darmstadt. UevichlcS sei der Ezar verstimmt, daß der Gcoßberzog, seitdem das sranzüsilch-russische Bündaig eine unbczweitclte Thattache geworden, alle r-flsischen Großsürsten, die Buden besuchten, tgnoririe. Die französischen Blärier legen sich die Sache dahin zurecht, daß der Ezar aus Rücklicht ans Frank reich das Kaiser Wilhelm-Dentma! nicht in am sicher und formeller Weite besichtigen wolle. — Fürst Mcstichelskis, der Herausgeber des .Gralhbaniir", der gegenwärtig in Berlin weilt, hat einem Mit arbeiter der.Post" beit irigt, daß er iflchi an das Vocka,iven>ein eines geschriebenen nflsisch-iranzösischen Bündnisses glaube und be tont. daß die gleiche Ansicht iu zahlreiche» polittschen Kreisen Rußlands gehegt werde. Natürlich ichließe das ein ruisiich-fran zösiicheS Fceundschastsvelbäimiß nicht ans. Dieies Verhäikiilß wird nach Meinung des Fürsten allein aus sich selbst gestellt, ohne einen unmittecharen Zweck, da >a ein etwaiges Zusammengehen in kriegerischen Verwickelungen bet dauernder Filedensluge ansge- Ichioffen sei. Die beiden Mächte müßten daher einen Anschluß kurven und hierfür inete sich allein Dentsasiand dar. Rußland, Frankreich, im Verein mit Deniichland iei die einzige rationelle Politik der Zuknnst. Fürst MestlcherSkij denkt hierbei natürlich nicht daran, daß Deutschland seine eigenen Bnndesinkeressen ver letzen solle, er stellt sich das Verhällniß so vor, daß Rußland den VelMittler zwischen Frankreich und Deutschland zu spielen habe. Die Spitze einer jo geschaffenen Konstellation muffe sich g^gen England richten. England sei der Jelnd von ganz Enro»i, es spanne seine Fangarine über die ganze Well und habe in diesem Beginnen vor Allem deshalb Erfolg, weil Europa fottgeiek! in niedrere Heerlager geiheilt sei. E>n festes Zusammenitehni Ruß lands. Frankreichs und Deutschlands würde ein krittliges Bollwerk gegen England für die Allen gleich gefährlichen Umiriede bedeuten. Der Fürst bemerkte noch bezüglich der Versetzung des Botschafters v. Neirdow von Konstonttnopel nach Rom, Rom bedeute in diesem Falle nur den Durchgang-vollen für 'Paris. — Tie österleichlschen RelchSrathSabgeordneten Dr. Funke, Heinrich Prade und Karl Her mann Wolf werden am 12. Noo hier in einer öisenlsichcn Versammlung über die Lage der Deuischen in Oesterreich sprechen. — Eine Anzahl der äußersten Linken angehörige St.>divel0cdne>e haben solgenden dringlichen Antrag eingevrachl: Den Magistrat zn esinchen, mit der St ibivervidneteii-Velsammluttg in ge,»lichter Deputation über die Errichtung eines Denkmals für die am 18- März 1848 Geiallenen zu verachen. Altenburg. Die Leiche der Herzogin von Altenburg wurde heute von dem Schlosse Hnmmelshain nach Altenburg überführt. In dem Sondeunge befanden sich der Herzog von Altenburg und die Plinzesün Albrecht Hamburg. Ter Dampfer .EnSvar" ist bei Puuta Arenas in Süd-Kalisornirn ans einen Fellen gestoßen und g funken. Von der Besatzung sind 13 Mann ertrunken, nur 2 wurden gerettet. Paris. Die Regierung brachte einen Geietzentwurf ein, der den L ndwirtben gestatten soll, ihre WirlhichciilSerzeugnisse als Unterlage von Bairkooflchüssen zu verpfände», das Piand aber dis zum Verkauf in eigener Verwahrung zu behalten. Madrid. Seitens der Regierung wurden Truppen nach Nord-Lpa rirn beordert, die den Auftrag habe», einen eventuellen karlisttschen Putsch zu verhindern. London. Wie au» Glasgow gemeldet wird, haben sich die Maschinenbauer enkschlosjen, ihre Forderung belassend die wöchent liche Arbeiisiett von 48-sinnden znlückinziehe». Eine B spre dung mit den Arbeitgebern wird wahrscheinlich binnen einer Woche ftattfiirden. Belgrad. Gerüchtweise verlautet, daß durch eine oktroyirte Verfassungsänderung König Milan zum Mitregentin eingesetzt werden solle. Washington. Der Nordpostahrer Nansen wurde gestern vom Präsidenten Mac Kinlev im Weißen Hause empfangen. Die heutige Berliner Börte zeigte im Ganzen eine reckt feste Tendenz; der Verkehr freilich war. wie an den Vortagen, nicht allzu belebt. Die feste Haliung nahm hauvllächitch »om Bank» »nd Moittunakilcnmarkt ihre» Ausgang. Am Monlanakttcn- markt stimultrte besonders der Bericht der Laurahütte, wie er in der heutigen Generalversammlung erstattet worben war, ferner Nachrichten, daß die preußischen SlaalSbahncn größere Bestellungen vollziehen würden. 2m weneren Verlause der Börse trat eine leichte Abschwächung ein, doch blieben die Kurse zumeist immer no.v höher als am gestrigen Schluß. Bankaktien fest, namentlich vandelsnnldeite und Deutsche Bank bevorzugt. Heimische Effen- bahnaktien beachtet, von fremden Bahne« Franzosen, Buschtiehrader und Prince Henit Höher. Recht fest lag, wie b-'rettS ongcdeutet, der Montanaktirnmarkt. die Kurse kür Kohlen- wie für HÜttenwerthe waren wesentlich hoher, belonder- Bochum«, Laurahütte. Hachen« und Hidernla. Fremd« Renten fester, ad« still; heimisch« Fonds Z-2. e* S
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