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Dresdner Nachrichten : 25.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189711256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-25
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1897
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M. koleMmiW-tieKeiiMä« für 6s«, vlslctr. kiekt, Kstrolsum, lisr/oo. ?üotoßr. ^toUvr „^äölv" (Ink.v«rr,. k<»8t!nki unr) Z 8triessLer-!atr 11. rmslv: Ueisser virsok ^ ^ hält siek Kostens vniiii'odlon. 8 Vt-It I IZotren»» « »seit. ^ L«I»inet I ., ISt „ Lsevmedlrmo 2. ^liii-iiisülii-ik v. kvkvdkv. «r. L37. L»u«-l: «SLL"S.^ WL'LLr"''- !^"KL! L'"""°1D»»»ersta«, 35. Novenil'er 1887. Mr den Mnat Dezenikr werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle Marienstr. 38 und bei unseren Neben-Annahme- stellen zu VO Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu 92 Pfennigen, in Oesterreich-Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 85 Kreuzern angenommen. Stschösls-clle -er..Vres-ner Nachrichleu". Politische«. Die Reichstagserlabwahl, die soeben in Ploen-Oldenburg staitgesunden hat, giebt einen Vorgeschmack dessen, was wir bei den allgemeinen Neuwahlen des Höchsten Jahres zu kosten bekom me» werden. Der Kamps um das Mandat des nennten schleswig- holsteinischen Wahlkreises zeigt vor Allem das Bild der Partei- zersplitterung, die das charakteristische Merkmal der ganzen Wahl» bewegung sein wird. Von den grüßerenParteien blieben hier National liberale und Nllramontane von der Konkurrenz von vornherein ausgeschlossen. Dennoch sind nicht weniger als fünf Kandidaten in Wettbewerb getreten; und zwar handelte es sich ursprünglich bei keinem von ihnen um eine blohr Zählkandidatur, sondern jeder glaubte einen gerechten Anspruch aus den Sieg zu besitzen. Der Wahlkreis blickt aus eine wechielvolle Vergangenheit zurück. Bei der ersten Wahl im Jahre 1871 fiel er an dir Freisinnigen: Professor Srellg erhielt damals 5273, Graf Holstein nur 2846 Stimmen. Im Jahre 1874 eroberte die Sozialdemokratie den Kreis mit 8098 Stimmen, während der Freisinnige blos 4871 Stimmen aus sich vereinigte. Bei der nächsten Wahl (1877) siegten die Konservativen, die seitdem das Mandat bis zu dem Tode seines Inhabers, des Grasen Holstein, ununterbrochen be hauptet haben. Das Stärkeverhältniß der konkurrirenden Parteien ist indeß immer ein schwankendes geblieben. Im Jahre 1877 erhielt Graf Holstein in der Stichwahl 11,466, der Sozialdemokrat nur 4871 Stimmen. Vier Jahre später ist der Sozialdemokrat ganz von der Bildsläche verschwunden: Graf Holstein siegte mit 6969 über seinen freisinnigen Gegenkandidaten Professor Mommsen mit 5275 Stimmen. Die Stimmenzahl für den Grafen Holstein stieg 1684 auf 8203, während sich der liberale Gegner mit 4711 Stimmen begnügen muhte. Im Jahr« 1887 traten zum ersten Mal« drei Kandidaten aus und zwar trug der bisherige Ver treter den Sieg mit 10,510 Stimmen davon; der Freisinn bekam 4281, der Sozialdemokrat 1189 Stimmen. 1890 erhielt Gras Hol stein 8133, der Fortschrittler 4591, der Sozialdemokrat 2354: 1893 Graf Holstein 9281. der Fortschrittler 3896, der Sozial- demokrat 3230 Stimmen. Dem konservativen Kandidaten v. Tungeln standen diesmal vier Konkurrenten gegenüber, zwei Freisinnige, ein Sozialdemokrat und ein Nationalsozialer. Da- Endergebnis: der Wahl steht zur Zeii noch nicht fest, da dir Resultate auS einer Anzahl kleinerer Gemeinden noch nicht vorliegen. Bis jetzt sind gezählt worden: für V. Tungeln tkons. und Bund der Landwinde) 7l30, Weinheber. (so,.) 2411, Damaschke (nat.-soz.) 2295, Schmidt lsreis. Volksp.) 1571 und Höck (freist Ver.) 1359 Stimmen. Hiernach würde, vorausgesetzt, dab die »roch ausstehendrn Ergebnisse nicht eine wesent liche Verschiebung in dem Stärkeverhältnib der Parteien bringen, eine Stichwahl zwischen dem Konservativen und dem Sozial demokraten zu erfolgen haben. Zwischen der freisinnigen Partei Schleswig-Holstein-, die 1893 die Spaltung in eine mäumtche und weibliche Linie nicht mitgemacht hat, und der Richter'schen Volk-Partei war «ine Einigung nicht zu erzielen; jede Gmppe leistete sich einen eigenen Kandidaten, um so einen erbaulichen Beitrag zu liefern, daß nicht einmal innerhalb der freisinnigen Kreise, die >eit Jahr und Tag die Solidarität aller Liberalen gegenüber dem Junkerthum und der Reaktion predigen, das gemeinsame Partei- inlerrsse den Konkurrenzneid der Führer und die kleinlichen Rück sichten aus deren Eitelkeit und Eifersüchteleien zu überwinden vcllnag. Dem Luxus der Doppelkanbidatur hat es der Freisinn zu danken, dab er mit dem Konservativen nicht zur Stichwahl ge langt ist. Hätten sich die Freisinnigen zu einigen vermocht, so würde ihr gemeinsamer Kandidat zweifellos an zweiter Stelle steheu und mit dem Konservativen im zweiten Wahlgang um dir Palm« des Sieges streiten, während jetzt die beiden freisinnigen Konkurrenten an letzter Stelle kommm und die angenehme Alternative haben, für den Konservativen oder für den Umstürzler einzutrrten. Für die Genosse« des Herrn Eugen Richter steht die Parole für die Stichwahl bereits fest; sie werden ohne die gering sten GewissrnSbedenken für den Sozialdemokraten stimmen. Eine gröber« Urberwrudung wird es dagegen den gemätzigten Anhängern der Mckert'schen Freisinnigen Bereinigung kosten, sich bei der Stich wahl zu Gansten eines der beiden zur Auswahl gestellten Kandi daten zu entscheiden. Die Annahme, daß auf dem rechten Flügel d«S Freisinn-, besonder- in SchleSwig-tzolstrin, noch immer «in Rest patriotischer Einsicht und nationalen Gefühls vorhanden ist. der genügt, um sie von der direkten Unterstützung etne« Revolu- tlonSr« zurück zu ballen, berechtigt z«'der Hoffnung, dab da Wahlkreis Ploen-Oldenburg der konservativen Partei nicht ent rissen werden wird. Der beträchtliche Vorsprung, den der konser vative Kandidat vor seinem Gegner bei der Stichwahl hat, könnte nur wett gemacht werden, wenn die Anhänger aller übrigen Parteien einmüthig dem Sozialdemokraten den Vorzug geben und die Konservativen nicht im Stande sind, ihre Stimmenzahl noch aus den Reihen Derienigen zu verstärken, die ihrer Wahlpflicht bei dem ersten Wahlgang nicht genügt haben. Das dürfte aber um so leichter zu ermöglichen sein, als sich sür dir Stichwahl die ganze Situation wesenllich vereinfacht hat: jetzt gilt es die Wahl zu treffen zwischen einem Vertreter des staarserhalirnden Gedankens und dem grundsätzlichen Gegner der bestehenden Ordnung Die brondenbu'gtschcn Wahlkreise Ruppin und Westpriegnitz gingen der konservativen Partei im entscheidenden Kampfe gegen freisinnige Gegner verloren: in Ploen-Oldenburg ist dagegen der Stichwahl- Gegner ein Sozialdemokrat. Man darf sich wohl der Hoffnung hingeben, daß die Unterschiede zwischen Freisinn und Sozial demokratie noch nicht dermaben verwischt sind, dab skr die Konser vativen die Chaneen nicht besser sind, wenn sie in der Stichwahl eine» Sozialdemokraten statt einen Freisinnigen zu bekämpfen haben. Besonderes Interesse hat die ReichstagSersatzwahl in Ploen- Oldenburg durch die Bctheiliaung der Naumann'schen National- sozialen erhalten. Diese sind wer zum ersten Male init einer selbstständigen NeichstagSkandidatur ausgetreten. Da- Resultat, das sie hiermit erzielt haben, giebt einen Mabstad sür ihre Aus sichten bei den künstigen Neuwahlen, für die sie eine Anzahl Kandidaturen planen, und aus der Art der Agitation, die sie In Ploen-Oldenburg betrieben baden, kann man sich eine Vorstellung machen, welche Rolle sie bei der allgemelnenReichstagwahleampagne spielen werden. Ihr Verhalte« in dem neunten schleöwig-holstelni- schen Wahlkreis läbt deutlich erkennen, dab sie in der vauptiache in derselben Richtung wirken werden wie die verwandte Gruppe der sogenannten deutschiozialen Reformer. Bei diesen wie bet den Nationalkoztalrn sind der Parteiname und das Parteiprogramm nur dazu da. die Wähler ine zu führen und über dir wahren Absichten dieser HilsSmannschaitei, der Sozialdemokratie zu täuschen Bei beiden ist die Verwirklichung des Programms nicht der Zweck ihrer Bestrebungen, sondern das Mittel zur Be ll,äkigung eines die staatserhaltcnoen Kräfte zerfetzende» Demagogen thums. National wollen beide sein: thatiächlich wirken sie aber antinational, indem sie überall als Pioniere des demokratischen Radikalismus und der sozialen Revolutionäre wirksam sind und dem Freisinn wie der Sozialdemokratie Voripanndtenste leisten. DaS politische Ideal der Reformer wie der Nationalsvzialen Ist das Kartell aller linksstehenden Parteien gegen die Konservativen. Ob Zimmermann, Lirbermann oder Naumann: das ist Jackr wie Hoieff Auch in den Ergebnissen ihrer W.hlagltationcn gleichen sie sich; wie die Reformer in Ruppin-Templtn.und in der West, priegnitz sind auch die Nationalst,,ialen, trotzdem sie alle Kräfte autgeboten und im Wühlen und Schüren selbst ibre sozial- demokratischen Vorbilder übertroffen haben, nicht im Stande ge wesen, einen Erfolg zu erringen. Die Stimmen, dir sie aus ihre Kandidaten vereinigt haben, stellen das Maximum dessen dar, was sic überhaupt zn erzielen vermögen und daher werden sich wohl beide Richtungen bmsichtlich der Wahlerfolge keinen Illusionen mehr hingeben, sondern sich nur noch damit begnügen, ihre» Ein st h bet den Wahlen zu Gunsten der anlinationalen Parteien noch so lange geltend zu machen, bis sie schließlich von diesen ab- soibirt worden sind. Lange wird das nicht mehr bauern: denn die Herren Zimmermann und Naumann sind bereits beim An fang vom Ende ihrer Laufbahn angclangt. Fervfchretd- und HernU»re»-vertLte vom 24. November. * Berlin. Am 8. Dezember findet in Berlin der Parteitag der Deutsch-Konservativen Brandenburgs statt. Ansprachen halten Dr. Kravatsckek. Fetisch und v. Maffow. * Wien. Abgeordnetenhaus. Die Erklärung de- Präsidenten, womit derselbe die Sitzung schloß, lautete: .Angesichts de, Gewalr- thaten, dir sich tm Hause zugetragen haben, erachte ich es sür meine Pflicht, die heutige Sitzung aufzukebcn. Ich bitte Dirieniaen, die mir die Abgeordneten anaeben können, welche sich der Gewalt- thaten schuldig gemacht haben, im Bureau zu erscheinen." Diese Erkläzung gab brr Piäsident aus Wunsch mehrerer Abgeordneten ab. welche nach der Unterbrechung der Sitzung tm Bureau er schienen und ihre Aussagen zu Protokoll gaben. Die nächste Sitzung findet morgen 1 Uhr statt. Berlin. Der Kaiser hat sich heut« Mittag von Kiel nach Altona begeben, wo er vom Generaloberst Grafen Waldersce begrüßt wurde. Nachmittags letzte der Kaiser seine Reise nach Potsdam fort. — Bei dem Diner, welches nach der am Freitag staUursundenen Hofjaad im Schlinger Schloß stattsand, ergriff der Kaiser daS GlaS und brachte die Gesundheit des Prtn,en Heinrich aus, de- von ihm «mannten Chefs des ostasiatlschen Geschwaders. — Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein, der Braver der Kaiserin, ist plötzlich an Daimusfeklion erkrankt. — Dir Vermähl ung deS Prinzen Ernst von Sochsen-Altenburg, des Prinzen- Thronerben, mit der Prln,essin Adelheid von Schaumbura-Lipve, Tochter dcS Prinzen Wilhelm und lüngeren Schwester der Königin von Württemberg, soll tm Februar n. I. statlfinden. — Wie nach der.Rhein -Wests. Ztg." verlautet, sind tm neuen Militäretat für die neu einzusührrnde warme Abendkost für die Mannschaft, womit die Heeresverwaltung einem wiedeibolt geäußerten Verlangen des Reichstag« entspricht, etwa 5 Millionen Mark auSgeworfen. Weitere erhebliche Posten im Militäretat stellen sich als Folgen früherer Reichstagsbeschlüsse, wie dir Forderung zur Erneuerung bezw. Bervollstänotgung des ArtillrriematrrlalS und zur Erbauung neuer Kasernen, die sür die aus der Zusammenlegung der 4. Ba taillone neu gebildeten Regimenter bestimmt sind. — Freiherr V. Bodenbausen, der Kommandant der Kais ' " ' " " übernahm di« erste Marlneinspektion. weil' inne hatte. — Wie au- Kiel gemeldet wl,<-, . validen Kandidaten v. Tungeln bereit- 873 Stimmen über die General-Synobal-Vorstands gesunden. — Das Nattonal-Denkmal Kaiser Wtihelm's 1 ist heute «ach Niederlegung des Bauzaunes sreigegeben worden. — Die ersten Klagen des ArbeitsausicrmsseS legen Zeichner des Garantiesonds für die Berliner Gewerbe-Aus^ tellung ItÄi beschäftigten heute das Gericht. Etwa 400 Ausstellei evangelische Oberktichenrath hat beschlossen, einen verheiratbeten Geistlichen tm Hauptamt in Dar-«S-Salaam zu ftattonireu und mit dem Bau einer Kirche mit Tburm und Pfarrhaus voizugeden. Der Plan hat sowohl vre Zustimmung des »aliers. als auch des aben die Erfüllung der Forderung der AusstellungSleiiung ans Zahlung des auf sie entfallende» Prozentsatzes der Garantiesumme obgclehnt und sich zu einem Verbände zur gemeinsame» Durch- führuna vereinigt. Bezüglich dieser Verbandsmitaliedrr wurde ei» neuer Verhandlungstermin auf den 29. Dezember angeietzi und beute nur gegen 2 GammIefondSzeichner, die sich nicht dem Ver bände angcschlossen halten, verhandelt. Die Anwälte derselben erhoben den Emwand, daß nicht der Arbeits-Ausschuß, sondern der Gescmimtvorstand der Ausstellung als solcher den Garantie- sondszeichnern zur Rechnungslegung verpflichtet sei. Der Gerichts hof beschloß, diese Forderung der Beklagten als berechtigt nicht anzuerkcnnen und sie daher nach dem Anträge des Klägers zur Zahlung der vo» ihnen garantictm Summen an den Arbeits- Ausichiiß zu venirtheilen. — Nach den im Kaiserlichen Statisti schen Amte zusammengestellten Nach ichten über den Stand der Herbstiaaten Mitte November und den Ernteectrag zeigen die früh bestellten Saaten im Allgemeinen einen guten Stnnd, die svät einaebrachten gehen in Folge der letzthin herrschenden Trockenheit! oft schlecht aus und haben sich etwas schwächer entwickelt. Ziemlich häufig wird über Schnecken und Mäuieiraß geklagt. Die Tnrch- Ichniltsnoten sür das Reich schließen ungefähr in der Mitte zwttche» gut und mittelgut für Weizen, Spelz und Roggen. Immerhin sind sie sür Weizen und Roggen aber doch ungünstiger, als in jedem der letzten vorhergegangenrn 4 Jahre Sie lauten nahezu aus gut sür jungen Klee und Luzerne und übertresscn damtt den Durchschnitt aus den Noten der eben genannte» Jahre. Was die Bestellung der Felder onlangt, Io ist dte elbe im Königreich Sachsen und in den Ueberschweminungsgebieten Schlesiens noch in weitem Rückstand. Die vorläufigen Feststellungen des Erntrerl,ag^ sür Hafer sind etwas geringer, die sür Kartoffeln und Wiesen höher, sür Klee bedeutend höher als im Variable ausgefallen Hinter dem vierjährigen Durchschnitt sieht die Haserernle des Jnbres 1897 um 1,4, die Kartoffelernte um 7,3 Prozent zurück, während die Ernte des lausenden Jahres an Klee-Heu den vierjährigen Durchschnitt um rund 32 und die an Wieienheu um 25 Prozent überlrisft. Urtier den Saatenstand sind sür Mitte November folgende Noten ermittelt worden: Weizen 2.6, Spelz 2,5. Roggen 2,6, junger Klee 2,3. Für das Königreich Sachsen speziell st llen sich die Noten sür Weizen 2,1, Roggen 2,5, >ungec Klee 2.^ Der Ernierrtrag wird vorläufig geschätzt bei Hafer auf 14,8,! Kartoffel 110,1, Klee, auch Luzerne, 51,5 und Wiesen 43,6 Doppel-! centner pro Hektar. Speziell >ür Sachsen beträgt die Schätzung:, Hafer l8,6. Kartoffeln 118,5, Klee 69,4, Wiesen 55,3. Falken sie in i. V- Gestern Nachmittag kurz vor 4 Uhr wurde hier bei klarem Weiter ein lange andauernder Erdstoß uni^ daraus ein kurzes Dnnnercolle» bemerkt. Nachts trat Schnee sall ein. München. Die Kammer der Abgeordneten begann heute die Berathung des Antrags v. Vollmal betr. die Amuesttrung der wegen Haberteldtreibens Verurtheiite» und des Antrags Pauli betr. die weitgehendste Beanaoiaung der verurtheiite» Haberer, die von Fall zu Fall erfolgen soll. Nachdem die Antragsteller ihre Anträge eingehend begründet hatten, erklärte der Just «Minister, der Erlaß einer Amnestie sei unmöglich, weil die Gründe sür die Verurtheilung bei den einz-'lnen Personen sehr verschiedene waren und weil durch den Erlaß der Amnestie neue Ruhestör ungen gerade in jenen Gebieten befürchtet werden müßten, welche man letzt von dem Unwesen befreit habe. Dagegen erklärt sich der Minister bereit, jedes berechtigte Gnadengesuch zur Unterstützung zu empfehlen. Im Lause der Debatte wurde von allen Seiten ein- aeräumt, daß die Bewohner der in Frage kommenden Gegenden durchweg sehr erfreut seien, daß dem Haberseldireiben ein Ende bereuet wurde und daß der von den Haderern ausgeübte Terroris mus verichwunden sei. Die Debatte über dir Anträge wurde aus Freitag vertagt. Plön. Relchstagsersntzwahl Plön-Oldenburg. Bis jetzt wurdengezäklt für v Tungeinikons.) 7427, Weinhader(Soz.)2581. Damaschke (nl -ioz.s 24o4, Schmidt (freis. Volksp.) 1709 und Höck (freis. Ver.) 1469 Stimmen. Mannheim. In Heidelberg verstarb der General der Infanterie z. D v. Fischer. Wien. Abgeordnetenhaus. Abg. Groß verlangt, es möge in das amtliche Protokoll ausgenommen werden, daß der Präsident durch die Unterbrechung der letzten Sitzung die Geschäftsordnung durch Festsetzung der Tagesordnung der heutigen Sitzung mit dem Ausgleichsvrovisorlum als ersten Gegenstand derselben verletzt habe. Er verlangt darüber eine Reibe van Abstimmungen. Präsident v. Abrahamowicz erklärt, es sei das Recht des Präsidenten, die Sitzung zu eröffnen, zu schließen und zu unterbrechen. Betreffs der Tagesordnung verweist er aus den Wortlaut der Geschäfts ordnung und bemerkt, die Linke babe selbst die rechtzeitige Ver handlung der eigenen Anträge bezüglich der Minisleranklage ver hindert, indem sie 84 namentliche Abstimmungen provosttt hätte Es beginnen nunmehr die beantragten iiamenlstchen Abstimmungen Wien. In Abgeordnetenkreisen spricht man angeblich vo» den bevorstehenden Verduftungen der Abgg. Schönerer, Wolf und Psersche unter der Beschuldigung des Verbrechens öffentlicher Gewaltthättgkeit. Zur ErkiälUNg des Verhaltens des Abg. Psersche wird in Abgeordnetenkreisen erzählt, der Pole Pororzek habe sich aus Psersche gestürzt und ihn dermaßen gewürgt, daß er säst ohn mächtig wurde. In der Angst habe Psersche sein Federmesser ge zogen und «ach dem Polen gestochen. Wien. Abgeordnetenbaus. Nach sechs namentlichen Ab stimmungen beantragte der Junge,eche Aog. Dhk, daß von den zahlreichen gleichlautenden Petitionen gegen die Sprachenverord- nu"aen die eine verlesen und dem stenographischen Protokoll beiae- druat werde. Al» hierüber ohne Debatte obgestimmt werden sollte, protestirte die Linke unter großem Lärm und bezeichnete den Antrag als eine Vergewaltigung und neue Gesetzwidrigkeit. (Erregte Zwitchenruse und großer Lärm im ganzen Hause » Zahl reiche Abgeordnete eilen zum Präsidium, wo sich ein heftige« Drangen und Stoßen entwickelt. Der Präsident uirteibrichl die Sitzung und verläßt den Saal. Während der Un'erbrechung svteien sich unbeschreibliche Scenen ob. Der Abg. Wols nimmt die Glocke vom Tische des Präsidums und schwingt sie. Abg Psnnd's «KM «insermilch. Vresiiilti Wollrerei Gebr. Pfund. Pantzukrlr. 7S.
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