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Dresdner Nachrichten : 29.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189711293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-29
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.11.1897
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ve»«a»gebühr »terteWrii» Mk. -.so. dur« die Luft Mk. 2.75. »I, »„»>«« »,« «nkün»I,un,r» dir die »tzchde Nummer eriolgl in de> tä»vtae»tMi>slellc. Marienltr. M. n in de» Ncbenaimabnreiiellc» v. Borin. »birvltbr Nachm. LonnMnS nur Narienstr. A v ri-'/.l Uhr Mittliss. Anzeigentarif. kie liralligc Gnmdjeile >ca. SSilbens Id Di.. A nlundiaunac» auider Ni ivccl < ie»eZeüeroP!. : Toprelzciie »nnlerm kmm' («inaciand» ao PI. Gnind «nie iiir Mvniaae oder »ach Jemaoe» rv Di. Nur Kamiliennachrichlen »e.>. tez. so Ps. — SIuLwSriiae Aulträgc nur argen Vomnsbezahluna- «elcablätter ivcrd. m. ioPI. berechnet, öiir Riickgäbe einociandter Schrill- slucke leine Verbindlichkeit. Kernlvrechanickilub: Amt I Ur. 11 u. Nr. uv»«. Die Dresdner Nachrichten cricheinen täalich Morgens. 42. Jahrgang. Utasla!« pe»I,,. ,« i- - l-kr. 8vrvlp, V/«ttIn«r»te.28,l »igiMIi l ^-eigWl: N«nn»pns«6sc»>Iv kio, I Linrslns I ldlll- tteck lllitiH'ilt«»» 0nudl,n»rdatte>> piombirungon I nednaai-rloa« 2atin- op«>-»tlon«n «re Teiegr.-Adrcsse: I Nachrichtcn.Dresd:» 6 Larl k1s.u1 zLS USA . Vvr^»ufs!oLLl » setrt: l»art«rre. Iiiellmssen. ^ stzxor üookteivor (lontsdior unä saxliscRer vIvMiitvr Xnruz?-, A F llossll- uncl Iftckototstnüo iir nllon moclarnan luphen un«l U kriw8.-ljualitii.toll ru dilligstvn kraiss». D pö^elkv! L Loknsillei', 8otie1f6l8li'. 19. «Iilliu« 8eI>il6I>«Il Lss IS, xart. a. I. Li. ke>WtIltl1IIW-6<!K«IlMv<I<! ^ tür On«, olektr. stiebt, kstrolsum, stsieen. ll. Xiitleiitülu' 8 ß ir»«i 1»I»r - ^ s 8tl UV68t» N886 s. A F1Ieini§er Vortrotor von «k Xnamallll» DM" I lllirriiile i». "Mzz l.ebei'ltii'sii. Iiv8tg Unrlco von Ilvinr. lilvver, stbristiairiit, van Ivinciern Lvrir Muommon, st'Iasebo 1 Llirrlc, 50 ktu. null iruLaorvoavn. ^üeiNiiIelieillii'sii, kizeiileliei'llii'sii, stftasebo 1 Llic. 7", 1'1. umi I Llk. stiagebv I .11 Ic. 25 kt. Vorsanät luwl» uWivkrts Jernschreib- und Jernsprech-Bcrichte. Entlassung des Kabinets Baden!. Hosnachrichten, Thierzähiung, Gerichts verhandlungen. Triovereinigung. Briefkasten. Rr.331. Kpie> Fernschreib- und Fenrwrech-Berichte vo», 28. November. Ciitlassuilg des 5rabinets Badem. Wien. Der Kaiser liat die vom Ministerpräsidenten Grafen Badeni unterbreitete Demission dcö G e - sam mt-Kabi«ets angenommen und de» Freiherr« Gautsch von Frankentliuru mit der KabinetSbildung betraut. Freiherr Gautsch von Jraickcitthurm ist am 2U. Februar 1851 in Wien geboren, studirte Jura und wurde 1874 unier Strcmavr und Eonrad als Prüsidialsekrctür in das KultnSministeriuni berufe», wurde 1881 Direktor des Theresianums uud 1885 zuin »ofrath beiördert. Als der Minister Eourad v. Evbcsefeld die wachsenden Ansprüche der Klerikalen und Ezechen nicht mehr zu befriedigen vermochte, ward an seiner Stelle im November 1885 Gautsch das Unterrichtsministerium übertragen. Derselbe war also bereits mit 54 Jahren Minister. Gautsch erwies sich als gewandter Parla mentarier und verstand sich mit einer Neigung zu liberalen An schauungen dem Taasfe'schen Sbstem anzubcguemcu. Als er 1887 eine Anzahl gering besuchter Mittelschulen, auch einige czechische, oushvb, wollten rhu die Czechen bei der Berathuug des Iluter- richtsbudgets 1888 stürzen. Indes; Gautsch beschwichtigte ihren Zorn, indem er einige czechiiche Mittelschulen wieder herstclltc und ein Gesetz gegen die Studcntcnvereine cinbrachte, welches jedoch abgelchnt wurde. Dem Drangen der Klerikalen ans Aufhebung des liberalen Schulgesetzes und Nnterwersung der Schule unter die Kirche, wie der Liechtenstein'sche Antrag sie verlangte, gab er nach einigem Widerstand insoweit nach, als er ini April 188b dem Herrenhaus ein neues Schulgesetz vorlegte, das aber später sollen gelassen wurde. Als Anfang 1895 die Taasse'schc Negierung ihr Programm veröffentlichte, welches Gautsch versaßt hatte, wurde darin den Klerikalen ei» administratives Enigcgenkommcn mit Rücksicht aus die religiösen Gesühle i» Aussicht gestellt, was die deutsch-liberale Partei arg verstimmte. In das im November 1893 berufene KoalitiviiSiuintsterium wurde daher Gautsch nicht aus genommen. Dem jetzigen Ministerium Baden! gehörte Gautsch wiederum als Nnterrichlsmiiiister au. 1889 war Gautsch in den Frciherrusland erhoben worden. Wien. Es verlautet, daß die Demission des Kabinets Nach mittags 2 Uhr in einer Sitzung deS Mi„jsterraihS beschlossen wurde. Der Kaiser empfing Mittags die Minister Badem, Bausch, Welscrsheimb und G«msch. Eine Ez.tra-Ausgabe der „Wiener Zeitung" gab Nachmittags den KabinetSwechsel kund, — In einer Kundgebung des Rektors der Universität wird den Studenten die Schließung der Universität für morgen und übermorgen mit- gcthcilt, und zugleich vor Ausschreitungen gewarnt unter Androh ung dauernder Schließung der Universität. Es wird gewarnt vor Konflikten mit der Polizei, welche die Absicht lnndgab. die Uni versität nicht mehr durch Wachorganc betreten zn lassen. Wien. Vor dem Neichsrathsgebändc fanden im Lause des Vormittags unausgesetzt Demonstrationen statt. An 50,000 Menschen füllten die Ringstraße von der Universität bis zum äußeren Thor der Hofburg. Zuerst schritt die berittene Sichcr- heitswache mit blanker Waffe ein, und als diese nicht nusreichte, traten Husaren in Thätigkeit und säuberten in scharfer Attacke mit blanker Waffe die Straße. Es fanden zahlreiche Verwundungen statt. Die Rettuiigsgesellschaft entsandte zwei Ambulanzen. Vor dem Landcsgericht für Strafsachen demonstrirtc eine etwa 10,000 Personen zählende Menge zu Gunsten des Abg. Wolf, Berittene Sicherheilswachleute zersprengten die Demonstranten mit blanker Klinge. Drei Personen sollen schwerverletzt sein: eine derselben soll mit gespaltenem Schädel in einem Kasfcehausc liegen. Die Relmngsgeiellschast hat eine dritte Ambulanze entiendet. — Die Arbeilerversammlungen, welche heute Vormittag in allen Bezirken abgchaltcn wurden, sind zumeist aufgelöst worden, da cs in ihnen zu Kundgebungen gegen die Regierung kam- Tie Arbeiter zogen odann größtentlieils vor das Parlament und veranstalteten Kund gebungen. wurden aber von der Sicherheitsmache und dem Militär zerstreut. Vor dem Rathbaus und dem Landcsgericht mußte die Wache gleichfalls von den Waffen Gebrauch machen. Einige Personen wurden verlebt und 11 Verhaftungen vorgcnommen. — Nachmittags erfüllten Tausende von Menschen den Franzensring und den Rathhauspark. Tie Menge veranstaltete stürmische Kund gebungen gegen den Grafen Baden,. Die Passagiere auf den Pferdebahnen und Omnibussen stimmten in die Rufe mit ein. Plötzlich trat Stille ein. Es verbreitete sich das Gerücht von der Demission des Grafen Badens. Wachinspektoren und Wachleute erklärten, sie seien beauftragt, mitzutheilen, daß Graf Badens dcmissionirt hätte. Der Bürgermeister Dr. Lueger verkündete die Nachricht aus seinem Wagen, als er durch die Menschcnmassen fuhr, und'wiederholte sie dann aus einem Fenster des Rathhauses, indem er noch mittheilte, daß der bisherige Unterrichtsminister Kautsch v. Jrankenthurn mit der Neubildung des Kabinets beauf tragt sei. Jetzt ist Alles ruhig. Wien. Ein Handschreiben des Kaisers Franz Josef an den Ministerpräsidenten Grasen Badeni vom heutigen Tage verfügt die Vertagung des Reichsrathes bis auf Weiteres. lf wurde Abends 7 Uhr auS der nd unter stürmischen Ovationen der Wien. Der Abg. Untersuchungshaft entlassen un! Menlchenmassrn nach Hause geleitet Aich. Gestern Abend durchzogen etwa 1000 Deutsch- Nationale und Sozialdemokraten singend und lärmend die Stadt. Einige Fenster des Amisgebäudes. lowie mehrerer von czechischen Beamten bewohnten Pribalhäuser wurde» eingeworfen. Parts. Der frühere Oberbefehlshaber des Armeekorps in Tunis, General Joraemol de Bostquenard. der im September 1871 Ches des GeneralstabS der Armee von Versailles war, ist gestorben. Paris. Dem „Figaro" zufolge ließ General Pellieux einen Brieswcchicl des MaiorS Estcrhaz» mit dritten Personen mit Beschlag belege». In demselben ergeht sich Major Esterhazy tu Beschimvlunge» und heftigen Angriffen gegen die Führer der sranzösiiche» Armee sowie gegen diese selbst. „Figaro" bezeichnet die Schriftstücke als ganz erstaunliche. Stockholm. Die im Auslande verbreiteten beunruhigenden Gerüchte über den Zustand der Kronprinzessin entbehren jeder Begründung. TcrtlichcS imv Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienst in der katholischen Hoikirche bei. Hieraus ertheilten beide Majestäten im Königl. Residenz schloß Audienzen. Nachmittags 5 Uhr fand in der Königl. Villa Strehlen Familientasel statt. — Se. (Mellen; der außerordentliche Gesandte und bevoll mächtigte Minister des Königs von Schweden und Norwegen g,n Berliner Hofe v. Lagerheim traf hier ein und nghm in Buchers Hotel National Wohnng. — In der Hof - Sviröe am Sonnabend gelangten durch das Schwedische Sänger-Quartett zum Vortrag - Schwedisches Jngertied von I. P. Eroiihamn, Schön Rvthraut, deutsches Volkslied, Schwedische Bolksklängc, orrangirt von L. Olsson, Sehnsucht von Aug. Svderman, Aus Shakespeares „Heinrich VIll." von Otto Lindblad. Aus Fredman's „Episteln" von E. M. Vell- man, Ans dem Wasser zu singen von H, Kiernls undTte Hciniath von v, Schärtliz, — Eine in ollen Kreisen der Bürgerschaft aufrichtig geschätzte Persönlichkeit, Herr Adolph Nenner, der in der Geschäfts welt als äußerst tüchtiger Kaufmann nicht um die größte Hoch achtung genoß, sonder» sich in den besten Gesellschaftskreisen, dank seinen veneideiiswerthcn Talenten aut verschiedenen Gebieten der schonen und heiteren Kunst, sich größter Beliebtheit und Werth- schätznng erfreute, ist am Sonnabend Abend nach längere:» Leiden im 7", Lebensiabr verstorben. Viele werden der viclverzweigken Dresdner Familie herzliche Theilnnhme an diesem Verlost zollen. — Die zum Zwecke des Wiederaufbaus der Kren; kir ch c eingesetzten Preisrichter haben sich mit Einstimmigkeit für die Ent würfe der Herren Schilling» G rä b n er erklärt. — Wie bereits mehrfach erwähnt, findet am 1. Dezember eine Zählnng dcr Pferde, Rinder, Schate und Scbweinc statt und zwar wie in Sachsen so auch in den anderen deutschen Bundesstaaten. Nach der vom Königl. Ministerium deS Innern für die bevorstehende Erhebung erinssenen Verordnung hat die Aufnahme in Sachsen durch genügend ortskundige Zähler mittels Umfrage bei den Viehbesitzern leinschließiich der Fleischer, Vieh- bändler, Viehhofsbcsitzer rc.) von Haus zn Hans zn erfolgen. Die Zähler haben im Lause des 1. Dezembers im betreffenden Orte oder in dem ihnen zngewicscncn kleineren Bezirke von Hans zn Hans zu gehen und durch Umfrage bei den einzelnen Biehbcsitzcm bcz. den Stellvertretern derselben die Zahl der an diesem Tage in den einzelnen Häusern (Gehöften, Anwesen w) und den dazu gehörigen Nebengebäuden in Fütterung stehenden Pserde, Rinder, Schafe und Schweine scstzustellen und in das gedruckte Erhebnngs- formular (die Ortslistc) nach der dort getroffenen Unterscheidung und unter gleichzeitiger Angabe der Katastern»»»»« des betreffen den Grundstückes, sowie des Namens des Viehbesitzers cinzustcllen. Nur wenn alle Viehbesitzer bez. deren Stellvertreter am l. De zember ihrer Pflicht voll Nachkommen.^vermag die Aufnahme ein zutreffendes Bild vom gegenwärtigen Stand des Viehkapitals im Lande zu erbringen. In Dresden wird die Zählung durch städti sche Bamtc erfolgen. — Zu einer spontanen Kundgebung kam es gestern Abend im hiesigen „Pcilaltrcstanrant". Als daselbst die von den „Dresdner Nachrichten" Abends 8 Uhr durch bektographirtcs Extrablatt verbreitete Nachricht von dem Rücktritt des oft er reichliche ii Kabinets eingetroffen und zur Verlesung gelangt war. wurde seitens der Besucher des Eoncerts stürmisch nach deni Abspielen der österreichischen Nationathvmne verlangt. Diese, sowie „Deutschland, Deutschland üver Alles". „Tie Wacht am Rhein" und „Den König segne Gott" wurden von der Ver sammlung stehend gesungen Hieraus spielte die Kapelle des Hauses noch den Radetzkp-Marsch. — Eine eigcnthümlichc Quittung über bezahlte Strafe legte uns ein zur Zeit hier weilender Musiker vor. Derselbe übte seine Kunst im Frühiahr d. I. in dem Städtchen Baden tu der Schweiz (Kanton Aargau) aus. Damats hatte nun der Gemeindcrath von Baden die Einwohnerschaft mehrmals anfgefordert. die gesetzlich bestimmten Quantitäten an Maikäfer n abzuliesern. Die bezügliche, auf der Rückseite der Quittung vermerkte Verordnung lautet: „Das Maß der den Pflichtigen obliegende» Sammluny wird festgesetzt wie folgt: Für jede Haushaltung als solche drei Liter, für jeden Landbesitzer per Hektare 7 Liter,»für jeden Steuer pflichtigen ohne Landbesitz und Haushaltniia 2 Liter" (nämlich Maikäfer). Wenn zn wenig Maikäfer abgeliefert werden, so sind für jeden fehlenden Liter 50 Cts, Buße zu zahlen. Da nun unser Kunstjünger die von ihm abzuliefernden 2 Liter Maikäfer nicht zusammengejucht hatte, so mußte er „an die Polizeicassa die gesetz lich bestimmte Buße als Vergütung an die Auslagen ans Konto Maikäfelsammllinaentrichten", machte„2Liter» MEts. — OOEtS.". „Dieser Betrag ist sofort zu bezahlen, ansonst Betreibung erfolgt", fetzte der geldeintrcibnngsfindige Gemeinderath unter die Quittung. — Brauerei zum FeIsenkeller b «iDresden. In der Sitzung des Aussicht-».n thö und des Direktoriums am Sonnabend wurde beschlösse», der am 18. Dezmeber v. I. stnttsindende» Generalversammlung die Btttheiluna einer Dividende von 24 Prozent neben dein statutarischen Gewinnanllien von k>0 Mk. für jeden Genutzfchetn vorznschlaae». ElncnKranzfürvierPfennige. Am Todtenfest die bei den Blumen- ^anacnen kaufte, ms Jahren, das in den zitternden Händchen wenige Geldstücke hielt. „Kann ich einen Kranz für mein Geld bekommen ?" fragte es den Verkäufer. -Wie viel hast Du denn?" Das Kind öffnete dlr Hand. Vier Pfennige konnte man darin zählen. Auf die Frage, für wen es den Kranz kaufen wolle, antwortete das Kind: „Jur meinen Vater, der beim Bau verunglückt ist." Auf weitere Fragen, wo denn die Mutter iel. antwortete das Kind unter Thränen: „Mutter liegt krank zu Bett und Geld haben wir weiter keins: aber unser Vater soll doch beute auch einen Kranz haben." Die Wahrheit dieser Kindererzähluna bestätigte eine Frau aus der Menge. Gerührt reichte der Benänscr dem Kinde einen seiner schönsten Kränze hin Wigl. WsMelie. U» I 1'lttllttL. Montag, äi). November 1897. und rief: „Das ist für den todtcn Vater: aber wer will etwas IUI die kranke Mutter thun?" In einen aufgehaltenen Hut warf jeder der Umstehenden ein Geldstück hinein. Die Kleine wußte nicht, wie ihr geschah: den Kranz bekam der todte Vater und 22 Mk. 7 Pg. brachte sic eilends der ahnungslosen kranken Mutter. — Am Freitag ist im hiesigen Hohenthal - Haus die seit dem 1. April 1844 versorgte Henriette Helbig im Alter von 79 Jahren 5 Tagen gestorben; sie hat demnach die Wohlthaten dieser segensreichen Anstatt ca. 54 Jahre genossen. — Der Turnverein der Pirnaischen Vorstadt bietet vc»n 1. Dezbr. ab seinen vielen in Lorstadt Striesen wohnlmftenMitgliedern eine bequeme Turiigetegenheit. I» Anbetracht der Uebersullung der von genann ten, Verein bisher in Benutzung gehabten vier Schulturnhallsn hat der Schulansschuk des Stadtraths demselben auch zur Benutzung der Turnhalle der 21. BeürkSschnIe aus der Wartburgstrabe Montags und Mittwoch von 8—Uhr Abends seine Genehmigung ertheilt. Reges tumeriiches Leben wird sich a»ch aus dieser Turnstätte entwickeln, da mehrere von der drillen Männer-Abiheilung (Turnhalle Türerstrahe) abgezweigte Niegen den Stamm dieier neuen siebenten Abtheilung bilden solle». Der Turnverein der Pirnaiichen Vorstadt, welcher in Bezug auf seine Grüße und Ausbreil ung i» verschiedenen Stadttheilen längst auS seinem Namen herausgewachsen ist, turnt nunmehr mit!) Männer- und 4 Frauen-Ablheilungen in .5 städti schen Schul-Turnhallen und in der schönen Turnhalle der Königl. Turn- lehrcrbildungüanstalt, CaruSstratzr I. — Die im Frühiahr hier gegründet „Gravb alogische Ge- sellschaft für Deülschland und Oesterreich" eröffnet Dienstag den 3V. dü. M. ihr Winterprogramm mit einem Vortragsabende im Saale des Sotcl „Stadt Petersburg". Der zweite Vorsitzende. Herr Schulvirektvr Moesta, wird dabei über „Die Landschrist, eine Lebensäubernng des mensch lichen Geistes" sprechen. Da Herren und Damen, die sich für die Beurtheil- ung des Charakters »ach der Handschrist interesstren, als Gäste freien Zu tritt haben, dürfte auch dieser Vortragsabend sich eines zahlreichen Besuchs zu erireuen haben. — Im Geschäftsbereiche deS Ministeriums des Kultus und öffentlichen II n t e r r i ch t s. Zn besetzen : Ostern 1898 : die neu- gegründete 8. ständige Lshrerstcüe an der mittleren Volksschule in Klotzsche Kollator: der Gemeinderath. Einkommen: Hon M. Änsangsg ehalt bis 2409 M. Endgehalt und 229 M. Wohnungsgeld sür einen unverheiratheten, 229-350 M. für einen vsrheiraiheten Lehrer. Gesuche sind bis zum 19. Dezember bei dem Kollator einzureichen: die Ostern 1898 sreiwerdende dritte ständige Lehrerstelle an der siebenklassigen Schule zu Ohorn. Kolla- tor: das Königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unlerrichls. Einkommen »eben freier Wohnung und Gartengennb, event. Honorar für Fortbllvungöschulunterricht uno Ueberstnnden, 1000 M., Bewerber, ins besondere auch solche, welche jetzt die Wahlfähigkeit erlangen, wollen ihre Gesuche nebst Zeugnissen bis zum 19, Dezember bei dem Königl. BezirkS- schulinipeklor Dr. Hartmaim in Kamen; einreichen: — die Organisten- und zweite Lehrerstelle an der Kirchichule in Lichtcnberg. Kollalor : die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1000 M. vom Schuldienste, 200 AI. vorauszugewährends 1. Alterszulage, 4S M, vom Turnunterrichte, 90 M. sür 2 Uebcrstmiden, 290 M. vom Kirchendienste und freie Wohnung mit Garte», Gesuche smd bis zum 10. Dezember bei dem Königl. Bezirksschul inspektor Schulrath Dr. Winkler in Freiberg (Sachsens einzureichen. — AlS willkommene Neuheiten sür den Ehri st bau m bringt die Firma Albert stauptv 0 gel L E 0. (Dresden, Ostra-Allee 3s Patent-Lichlhalter „Excelleni". die den Vortheil habe», sür jede Kerzenstärle' zn passen »nd schnell und sicher an den Zweigen sitzen. Nicht minder prak tisch sind die Ehristbaumlicht-Anzünder und -Auslöscher, an denen besonders die leichte Handhabung und die Billigkeit (pro Stück 80 Pfg,s auffallen. Eine grobe Zukunft dürsten auch die Konfekt- und Obsthaller haben, die »och dazu so billig sind (per Hunoert in Stahldraht-AuSsübrung 1 AI. 30 Psg.s, daß man sich von mm an das nüchterne Anbünoeln und An hängen der Ehnstbanm-Ueberraschungen wohl sparen wird. — Im Geschäftsbereiche des Ministeriums der Finanz« n. Bei der Verwaltung der Staatseisenbahnen sind ernannt morden: die nach genannten Stations-Aspiranten als StationS-Nssistenten 2. Kl. : Fraatz in Planen i. V., Franke in Grünthal, Frenzcl in Edle Krone. Harnisch in Wilischthal, Krauß in Freiberg. Edler v. d. Planitz in Schönheider Ham mer. Schönseld in Flöh», Thonig in Schien. Uhlrich in Leipzig II und Zenker in Nadebeul: Straßenmeper. zcithcr Bauauffeher, als Bahnmeifter- Aislsteitt in DrcSden-N, I : Bauer. Berczhänel uno Süß, zeitber Hilisaus- seher, als Bauauffeher in Dresden: Knoschke, zeitber Bodenarbeiter und Lehman», seither Hilfsweichenwärter, als Weichenwärter 2. Kl. in Arns dorf und Radeberg: Neumann, Neuwald und Wunderlich, zetther Hilss- weichenwärter, als Weichenwärter 2. KI. in Annaberg, Chemnitz und Leip zig I: Mauke, seither Packer, als Bahn- und Haltctlellenwärter in Weste- witz-Hochweitzschen: Herklotz, seither Güterschrecber, als Packer in Döbeln: Schöne, zeilher Stationsgehilfe und Lange, zetther Gepäckardeiler, als Packer in Dresden-A, : die nachgenannten Stellvertreter als Bahnwärter: Beper sür Posten Leipzig-Dresden 5 6. Grttllich für Posten Kamenz-Ptrna 13, Heinzmann sür Posten Leipzig-Hof 84, Mähder für Posten Zittau-Nirkiscb II, Schöne iür Posten Bodenbach-TreSden 34 II, Trompelt für Posten Gera Pforlen-Weischlitz 23, Voigt sür Posten DreSden-Werdan 72a II, Wilo sür Posten Chemnitz-Aue 67 und Zesewitz sür Posten Borsvors-CoSmig 29. — Gestern fand eine Deutsche Voksversammluna in Reichen de r g - B ö h m e 11 statt, in welcher Stellung genommen werden sollte zu den letzten Ereignissen in, Reichstage. Die sehr geräumige Turnhalle, in welcher die Versammlung slnttsand, war überfüllt, sodaß Hunderte keine» Zutritt fanden. Mehrere Komiteemitglieder hielten begeisterte Ansprachen im Sinne der Dcutich-Oestcrrci chischen Partei. Um II Uhr begab sich die ganze Versammluna in geordnetem Zuge vor das Raihhaus auf dem Marktplatz. Etwa 1000 Parteigenossen sangen hier begeistert die „Wacht am Rhein". Zwilchen den einzelnen Versen erschallten laute Rufe: Nieder mit Badeni — xoroab Badeni, welchen mit lautem Beifall zu gestimmt wurde. Andere Ruse erschallten: „Loch Wolf," „Hoch Schönerer", welche mit dem Ruse Heil! und Schwenken der Hüte erwiedert wurden. Von den Stufen des Nathhaiffes aus machte ein Herr des Komitees den Vorschlag, ein Protest-Telegramm mit dem Verlangen sofortiger Haftentlassung des ReichStagsmitgliedS Wolf an das betreffende Ministerium abznscnden. Unter leb basten Beifallsbezeigungen fand der Vorschlag allgemeinste Zu stimmung. Große Anerkennung verdient die ruhige und ernste Haltung der so zahlreich versammelten deutschen Parteigenossen, ebenso das korrekte Auftreten der Polizeiorgane, welche, obgleich vergeblich, die Versammelten zum Äilseinanvergehen zu veranlassen suchten. — In Bautzen brach am 26. d. M. in der Aktienbrauerci Feuer ans. Dasselbe war auf dem Heuboden des unmittelbar an das Mäizercigebäilde angrenzenden Pferdestalls entstanden und verbreitete sich sehr schnell über das ganze ziemlich lange Gebäude. Die ini Stalle untergebrachten Pferde konnten gcretlet werde», während die bedeutenden Jutlervorräthe ein Raub der Flammen wurden. Es gelang, das Feuer auf die Stallaebände, welche total eingeäschert wurden, zu beschränken. Ter Schaden soll immerhin ganz beträchtlich sein. — In Bischofswerda fand am 27. ds. die seierliche Uebernahmc des durch die Königin Marieichütte zu CainSdors er bauten Wasserwerkes statt. Der Geh. Rath von Bonitz als Ver treter der KreiShauptmailnschaft, Herr Bürgermeister Dr Lange. Mitglieder beider städtischen Kollegien, sowie die auSsiihrendcn Jngcnienre und Baumeister suchten znrrst das Quellengebirt ans, llLrlangcn Sic übcvall Aulhovii'» Nähr-Tiakns
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