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Dresdner Nachrichten : 12.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189712127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-12
- Monat1897-12
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 12.12.1897
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Ittllet-Vei-K»us für »lio l)r»^'tn6r Iltosr«. lll. kts>kren-1r<inlrvile nn'or ^V. lioN^^tlon «li'r l.»nllpHlnttr'rl«. ßlmitz lik 8 Inl<rri'»ttlr6. ?ä.rtrE'4K.^tz.7Ndrs»«-r«^ L uplrs nkrs^ts i», L.qnsrsII- unä Ool-H'urkoa in Dubsn. t »i I H i« rle-nrnnir, IIi»f>i«ttstnunt, t«) »ttkl ßm-üe-itbiln«-.?.- Itz. ttekni'Iik'ilruGK«' ^4»«1t «iiirttt/). 2 L V»i8enI>»N88ll»88v 34. 4Vi>i8k»IlitU88tNI88v 34. 1^» 'Vegvv vorgorilolcter Lai^on vprlznuiff i«'ff mein gr08868 j.srjkr klkgLnt ljAlnirtkr llLMkniiÜte joffon 0enre8 /u x;ktn/. kecieutenä ermLLi^ev Preisen. Mg» §k/ß4 Petroleummonopol Hosiiachrichten. Femhei,-II. EleklrizltälSwerke, »» S * Schwindsucht. WeihnnchtSschnu. Tviiküiistlerverci», Gccstlic Künsstelpostkarten, i Muthmaßliche Witterung:! L Mlicyes Eoacerl. Wcniu Aenderung. volitischr». Die drohende Monopolisirung des deutschen PetrolenmhandrlS dmch die amerikanische Standard Oil Eompanv ist von sohervor- rogrnder volkSwirthschastlicher Tragweite, das: eS durchaus gerecht fertigt war, im Reichstage der Vvrberathung der Marincvoriage unmittelbar dir Erörterung der Frage anznkchliehen, welche Mittel im Kampf gegen das Petrolruunnonopol auzuweuden sind. Schon allein aus der Thatsache. daß der Petroleumzoll die dritt größte Zolleinnahme des Teuischen Reiches Ist, erhellt die Be deutung, die das Petroleum in unserem wirthschastlichen Leben besitzt. Besonders schwer fällt in's Gewicht, dag das Petroleum sür den sog. »kleinen Mann", für den Mittel-, Kleinbürger- und Arbeiterstand, fast die ausschließliche Lichtauelle bildet, dessen er hebliche Vertheuerung eine jährliche Mehrausgabe von vielen Millionen Mark ergeben könnte, die in der Hauptsache in die Taschen der Amerikaner stiegen würde. Von dem auf 60 Millionen Mark berechneten Werthe der deutschen Pe- troleumrinfuhr im letzten Rechnungsjahr <I8!)6) entfielen kL Millionen allein auf die Zufuhren auS Nordamerika. Dazu kommt, daß dieser WclthondelSarttkel sür den Haushalt des grützten Theils unserer Bevölkerung zur Zeit noch als unentbehr lich angesehen werden mutz. Eine Preissteigerung von nur einem Pfennig pro Liter würde auf den deutschen Konsum eine Mehr belastung von etwa 7 Millionen Mark auSmachen. Man kann hieraus ersehen, welche Summen das deutsche Voll der Spekulanten, klignr der Herren Rockeseller und Genossen zahlen mützte, wenn unser Betrolcumkoiisum aus deren Gnade oder Ungnade an gewiesen wäre. Angesicht- dieser Gefahren begreift man kaum, datz es bei unS noch immer Leute girbt, die an der mauchesterlichen Tokirin festhalten, datz jeder Eingriff des Staates in die Freiheit des Handels zu verwerfen sei. Der freisinnige Abg. Barth hat im Reichstage vor gesetzgeberischen Matzregeln gewarnt: man solle zunächst ruhig und vertrauensvoll abwarlen, bis das Vaterland wirklich in Geiabr sei. Er traut dem Herrn Rockeseller nicht zu, daß er sein Monopol zum Schaden der deutschen Konsumenten ausbeuten könne. Er glaubte die drohende uncrmrtzlichc Schädig ung des deutlchen Volkswohlstandes durch die amerikanischen Monopolisten nicht besser illustriren zu können, als datz er ein kräftige» Loblied aus di» Leitung der Standard Oil Eompanv anstimmte, die er eine »geradezu musterhafte- nannte. Rockeieller soll so klug sein, daß er stets darauf bedacht lein werde, den PetroleumpreiS möglichst niedrig zu halten, damit die Konsumenten nicht gegen ihn rebellisch werden. Allerdings haben sich bisher die Preise sür Petroleum sortgeietzt zu Gunsten des deutschen Konsumenten in absteigender Linie bewegt. Aber die Nankecs sind eben noch weit klügere Leute, als Herr Barth in seiner naiven Vertrauensseligkeit zu ermessen vermag; sie werden erst dann in rücksichtslosester Weise Vorgehen, wenn die Stunde hierfür schlagen wird. d. h. wenn sie wirklich dir Macht besitzen, die Prciie den deutlchen Konsumenten zu diktiren, ohne daß diese noch in der Lage sind, gegen sie rebellisch z > werden. Sie bauen darauf, datz der Rath de- Abg. Barth, ruhig abzuwarten, in Deutschland be folgt wird, um inzwischen ihre monopollsirenden Bestrebungen io durchzuführen, daß nichts mehr dagegen auszurichten ist. Selbst in dem Gutachten, das die Aeltesten der Berliner Kausmannichasr, dir dem Abg. Barth in ihren politischen Ansichten doch sehr nahe stehen, über die Frage des PetroleummonopoiS dem preußischen Handelsminister erstattet haben, ist der Befürchtung einer rück sichtslosen Ausbeutung der deutschen Konsumenten durch die Standard Oil Company Ausdruck gegeben. Die Leiter dieser internationalen Gesellschaft, wurde dort gesagt, dürsten wenig geneigt sein, der öffentlichen Kritik in Deutichiand, für welche sie kaum erreichbar seien, einen korrigirenden Einstich bei der Verfolg ung ihrer Ziele einzuräumrn. Der Abg. Barth bat überdies mit seinem Optimismus den Amerikanern gegenüber so traurige Erfahrungen gemacht, daß er bestrebt sein sollte, sich ein wenig von de, Klugheit seiner nordamerikanischen Vorbilder anzueignen. Als der neue Zolltarif der Vereinigten Staaten in Aussicht stand, da gab der freisinnige Manchestermann dieselbe Weisheit zum Besten, die er jetzt als bestes Rezept gegen das Petroleum- Monopol empfohlen hat. Er warnte so nachdrücklich wie möglich davor, etwa durch Drohungen mit Gegenmatzregcln die Hochstuth der Schutzzollpolitik in Nordamerika einzudämmen, wie heute sollte mau anch damals ruhig den kommenden Ereignissen in's Auge sehen. Die Nordamerikaner haben daraus die richtige Folgerung gezogen, datz sie ohne Furcht vor deutschen Gegenmatzregrln ihre neue Zollpolitik zur Ausführung bringen dürfen. Wenn die Manchesterlrhrr nicht die Eigenschaft besähe, ihr« Bekenner sür jede Belehrung absolut unzugänglich zu machen, so mühte der Abg. Barth »u der Nederzeugung gekommen sein, daß das ver trauensselige Abwarten und gutmürhige Stillbalten gegenüber dem brutal rücksichtslosen EgoiSmu« der Amerikaner nicht mrhr am Pfütze ist, sondern bah es noch chut, mit den Yankees einmal ein deutsches Wort zu reden und zwar nicht ein bescheidene», sondern ein so energisches, dah sie sich bewutzt werden mühten, doh wir ihnen gegenüber nicht länger Lust haben, die Rolle de» geduldigen HemüchSmeuichen in wirthschastlichen Fragen zu spielen. Der jetzig» StaatSIeketä, de» Innern steht glücklicherweise nicht - «s drm naiv« Standpunkte, den Verlaus der Dinge ruhig ab zuwarten, bis eS zu spät ist, ein Mittel der Abwehr tressen zu können. Er hat erklärt, datz sofort und rücksichtslos alle Mittel, die vorhanden sind, gebrauch! weiden sollen, wenn die Standard Oil Eompanv dazu übergehen sollte, die Preise des Petroleums in einer unbilligen Weile z» erhöhen. Der eine Weg der Abwehr der amerikanischen Monopvlisiiung bcstehl in der Begünstigung des russischen Petroleums. Unter allen Umständen svllie das russische Petroleum mehr als bisher zur Versorgung des deutschen Marktes herangezogen weiden; in den letzten Zähren kamen nur noch wenige Prozent der dcucsrhen Petrvleumciiisnhr aus Ruß land. Die Befürchtung, datz cs thaffächltch zu einem Welimonovol in Petroleum kommen könne, indem Russland unv Amerita in Bezug aus die Versorgung mit Petroleum rin Kartell alochlictzen, scheint nach den Erklärungen des Grasen Posadowskv nicht mehr begründet zu sein. Dieser tbeiite mit, datz er über die Frage der Fusion -Wochen amerikanischen und russischen Petroleum-Produzenten besonders eingehend und lange mit einem Manne verhandelt habe, der darüber am allerbesten orientirt sein mutz, und dieser (Finanz- minister Witte ?! habe gesagt, eine solche Fusion würde nicht statt- sinden. Tie Negierung hat anch bereits Schritte grthan, um eine Bevorzugung des russischen Petroleums vor dem amerika nischen anznbahne». Es ist ein AuSnahmetaris für die Be förderung von raffinirtem russischen Petroleum in Kraft getreten, und demnächst sollen sogar hierfür die billigsten Tante für Roh produkte eiiigrführt werden, die eS überhaupt gleist. Das sicherste und beste Mittel zur Bekämpfung deS amerikanischen Peirolenm- Mvnopols würde freilich sein, wenn Deutschland >m Stande wäre, das Petroleum durch einen Leuchiswfs zu ersetzen, den es. selbst produzirte. Vor Allem kommt hier der Spictins als Leuchtstoff in Frage. Wenn wtzi der Liter Petroleum Ven Preis von M Pfg. hat und der Liter lOOprozcntiger Spiritus zu 26 Pfg. gelieserl werden könnte, so würde nach einem sachverständigen Gutachten, das dem Staatssekretär des Innern abgegeben worden ist, der Spiritus mit dem Petroleum konkurriren könne». Zur Zeit ist allerdings unsere Landwirthschaft nicht in der Lage, den Spiritus zu solchem Preise als Leuchimiktel herzustelleu. Je mehr sich aber der Preis des Petroleums erhöhen würde, um so größer würde die Wahrscheinlichkeit, datz der deutsche Spiritus in eine erfolgreiche Konkurrenz mit dem amerikanischen Petroleum treten könnte. Auch werden zur Zeit bereits Spiritusiampen konstruirt, die vollkommen explosivnssicher sind und allen Anforderungen des häuslichen Bedarfs genügen: nur sind diese Lampen bei dem gegenwärtigen vcrhältnitzmätzig geringen Gebrauch noch zu tbeuer, weil der Umfang der Produktion nicht grvtz genug ist. Würde der Spiritus mehr als bisher als Lenchtmsttei verwendet werden, so würde auch die Produktion desselben wie der Leuchikörver eine wesentlich billigere werden. Mit jedem Pfennig der Steigerung der amerikanischen Pelroleumvreije wächst also die Möglichkeit sür dir deutsche Landwirlhschaft. mit ihrem Spiritus den Wettbewerb mit dem amerikanischen Petroleum auizunehmeir Das wäre in der Thnt, wie Gras Posadowskv bemerkte, vielleicht der glücklichste Beitrag zur Lösung der Agrarfrage Zernschreib- und Zennprech-Benchte vo n l l. Dezember Berlin. Reichstag. Dos Haus genehmigt debattelos einen schleunigen Amrag Auer ans Eurjtellniig eines gegen de» Abg. Horn l svz.! bei dem König». Landgericht z» Dresden schwebenden Strafverfahrens und letzt dann die erste Lesung deS Etats fort. — Abg. Fritzen (Eenkr.): Durchaus befriedigt Huben mich die gestrigen Erklärungen de» Staatsiekreicirs bete, die Frage» der Zuckcraussuhrprämien und der Zollauskunstsstellen. Etwas überrmchl hat mich die Aeutzerung, daß oec Reichstag einer höheren Schuldentilgung als sie gegenwärtig vorgesehen war. früher niemals zugestimmt Hube. Bet der seinerzeit von uns ab- gelehnteri Flnaiizresvnnvvrlage hat die Schnlventilgungösrage nur eine Nebenrolle gclvielt. Der Herr StaatSsekreläc hat aasgeiagt, er würde uns sehr gern eine höhere Schuldentilgung portchmgen, vorausgesetzt, datz wir auch darein willigten, datz in weniger günsti gen Jahren auch eine Erhöhung der Malrikuiarhriträge nicht stait- nnve. Sollte sich das zu einer Vorlage verdichten, so wüide dies ganz sicher aus unseren Widerstand stoben Das Sustem der Matrikularumlagen wollen wir nicht beseitigt wissen, denn es schützt unS vor Allem gegen neue Steuern vet vorübergehender Verschlechterung der Finanzlage. Die Mattst,llarumlageu sind i>as einzige 'Agens, das die Finanzminist« der Eüizelslaaten bestimmt, aus die Fmanzirirthschaft etn Auge zu haben. Jede frühere Finanz- resorm trägt daher auch einen ganz hervorragenden matrikularist!- ständigung über die Marinevorlage wünsche, verlangt bei den kolonialen Forderungen eine sorgfältige Prüfung der Kosten der Ummbara-Bahn und des Swakopmund-Halciis und erklärt, die vom Grasen Ltmburg-Stirum bei den Manuegejetzdebatten gethane Aeutzerung, datz das Ansehen Deutschlands im Ausland gesunken setz sür unangebracht in einem Augenblick, wo für uns in Ost asien große Interessen aus dem Spiele stehrn, und für unrichtig gegenüber der Thatsache, datz Deutschlands Stimme z. B- bet der griechischen Frage sehr in's Gewicht gefalle» sei. Deutschlands Verdienst ist e«, wenn eine internationale Schiildentllgunas-Kom- mrssion eingesetzt und daniit den deutschen Gläubigern Griechen lands die Aussicht eröffnet ist. zn ihren, weide zu kommen. lBciiall.) Redner äutzert, besondere Befriedigung über die Mehr forderung der Unterstützung sür die äwchieefiicherei und sür die SaniiäiSosfrztere der Armee, weiter über die warme Abendkost. Den Herrn Krieg-minister müsse er fragen, ob die KabmetSordre über daS Duell schon erhebliche Wirkungen gezeitigt habe. Das Duell ist die bewußte freiwillige Negation des ReichSgeictzeS und ist nicht anders zu beurlhetlrn als die Negation des Privat- «iaentbumS. Nicht aus hem MittelaUez haben wir das Duell b«. Sonntag, 12. Dezember 1897. kommen, iondem crriS de: traurigsten und verloitertsten Zeit de: srancösischen Gesellschaft. Vor Allem mutzten wir verlangen, datz die Ossiziere, welche treu ihrem Glauben, treu ihrem Gewissen, dcm Duell ablehnen, nicht aus der Armee ausgeschlossen werden und ebenso unerträglich ist es, datz möge Leute, welche sich melden aw Avancement befragt, wecken, wie sie znm Duell stehen uird eventuell nicht anymiommen werden. Daher kommt es, daß ganz« Gesellschaftskreise ihnen darum gegenüberirehen, was sehr z» b'e dauern ist. (Lebhafter Beifall.! Hmsentlich wird der Ches de?, Postweiens seine Rcwrmen unter schonender Berücksichirgung de rechtigier ^Interessen durchführen können; möge er auch sür ge nügende Sonntagsruhe der Beamten und aus eine Erhöhung der Gehälter der Uotecheamien bedach! sei. Der Erhöhung der Re- präsciilnkionsgelder des Reichskanzlers kann man zustimmen, man weiß, datz die Forderungen nicht >üc die Person, sondern sür das Amt gestellt werden und datz die Zeiten vorbei sind, da sparta ni'che Suppe genügte, wenn einmui Abgeordnete eingewdeir wur den. iHenesteir s Im Allgemeinen ist grötztmögliche Soariamkei: geboten. Weiß doch Niemand, ob nicht die fetzige B-üthe des wirihichastlicven Lebens und demgemäß auch der Reickwerirnahmen bcreils am Anfang des Niedergangs stehen. KcineSwlls dürfe man neue indirekte Steuern zu Last<n der minder Wohlhabenden in s Auge fassen, aber auch eine direkte Reichseinkomaiemieuer sei! ciiidiilchrührbar. Was stehe uns alio bevor, wenn wir nichl spariam sind? Entweder Erhöhung der Matrstulardiiiräge ober neues Schulden Er mahne daher um w mehr zu sparsamer Wtrthichast.! als auch gerade für den Kriegsfall gute Finanzen von größter Wichtig-! keit sind. (Beifall!. — K r i e gs m i n i st er v. Gotzier: Der! allerhöchste Kriegsherr ist bestrebt, die' Duelle im He r jo viel als irgend möglich verringert zu sehen. Niemand, der Oisizier wird, wird gesragt, wie er über das Tuest denkt Darüber bestehen ganz! bestimmte Erlasse Kommen Falle Var, wa dem cn'gegengehandelt werde, so brauchen diese mir an entsprechender Stelle zur Sprache gebracht werden. Die Kabinetsordee becr, das Duellweien hat! ausgezeichnete Wirkung gehabt, es sind seitdem überhaupt nur zwei DucUsalle unter den aktiven Oisizicreü bekannt geworden. Im beiden Fälle» liegt eine schwere Verletzung der häuslichen Ehre vor: in solchen Fällen mutz es dem Betreffenden überlassen wer-: den, welche Schritte er rhun will, er mutz sa auch mit einem. Lebe» hasten. In einer ganzen Reihe von Fällen mutz der' Offizier uubedingt sein Lebenffür seine Ehre etmetzen. Ich gebe» ru, datz das Duell strafbar ist, meine persönliche Ansich! ist die,, datz es nicht nur Pflicht des Offiziers, sondern :edes gebildeten! MuniieS ist, die gute Sille zu wahren und wenn man im Heer! und auch sonst die Ehre eines Andere» ebenso schätzt wie die: eigene, so werden solche Streitigkeiten von selbst verschwinden. — Avg. v. Leipziger (kons.! iprtcht seine Genuglhuang darüber, aus, datz bei de» Ko!oiiialuusgade» letzt mein die winhschakliche! Erlchiietzung der Schutzgebiete in's Auge geinszt werde. Redner, wende! sich angesichts der Erfahrungen mit dem Nordostseekunal gegen die Proteste großer Binneiilnuds-Kanüie, durch weiche die, Lnndwirthschcfft benachtheiiigt werde, äußert seine Äesrtedrgung über die Berücksichtigung mehrfacher Wümche des Reichstags, freut sich über die höheren Einstellungen beim Miiilöreiar znm Zweck der Verbesserung der Mannschastskost und trist dann der An» nähme entgegen, datz sich ans der höheren Einstellung sür die Ge treide- und Futterkosten aus eine Besserung der Lage der Land- ivirihschasi schließen lasse, diese leide noch fortgesetzt unter den niedcige» Getteioeprcnen Redner stimmt dem Grasen Limburg- Stimm zu, datz unter dem 'Nachfolger Bismarck s das Ansehen Deutschlands geilsten habe. Werde» die Grundiätze des tetzigen ReichSIa» ,lers und des fetzigen Staatssekretärs des Auswärtigen in Geltung bleiben, bann würbe sich das Ansehen des Reiches wieder heben: Beide seien zu ihren Elsvtgen in Haiti und Ost- asien zu beglückwünschen. Redner erklärt sich dann mt! dem Etat im Wesentlichen einverstanden und spricht sein Vertrauen zu den lctzige» teilenden Männern auch ln Bezug aus die letzt ichän au- gevahntc Revision der Handelsverträge aus, die im Jnteresie der Landwirt!,schalt durchaus nötbig sei. Drückend sei die Becheiiig- ung reip. Einschränkung der Tronsitiäger und Zollkredite sür Ge treide im Interesse der nationalen Arbeit. Der lewelitge Getreide- lerminhandel an der Börse werde von den Landwinden kernesweg. bereut, wie das Abg. Richter behaupte Tie Preisbewegung se jetzt eine viel gleichmäßigere als früher. Bei dem Marine-Eta' erwähnt Reimer den Untergang des Torpedoboots „8 26" mit sei nem heldenmüthrgen Führer und einem großen Tkeil der Mann- schast, welche in der Erfüllung ihrer patriotischen Pflichten im Kampfe mit den Elementen als echte Christen den Tod in dev Weilen gesunden batten. Um sie trauert dos ganze Reich (Beifall). — Abg. Bebel (Soz.): Daß die vorhin abgegeben, Erkläiung des KriegSmiiiisters nicht gerade den Bestall des Haust? gesunden hat, wird er wohl selbst gesuhlt haben. Der Herr Minister sagte z»m Schluß: Wahre Jeder die Ehre des Ankeren Der Herr Minister kennt wohl auch die Reden, in denen wir vaterlandslose Geselle» und Rotten von Menschen genannt wor den sind. Möge alio der Herr Minister auch seinen. Einfluß auf- bieten, daß solche Ncußerongen gegen unS nicht wiever Vor kommen. Die Thronrede malt die Finanzlage rosig; aber der Höhepunkt der listigsten Köninnklur ist übenchritlen wir geben einer wirthschastlichen Depression entgegen. ES werden Arbeiter- cnliassungcn nölhig werden und Krisen hereindrechcn. Die Marius plane kommen zunächst den besitzenden Klasse» zu Gute (Zumic rechts: Den Arbeitern doch auch!) Sollte» sie die Kosten aus eigener Tasche misbringen, so würden wir aus ihrem Munke bas schärfste Urlveil über den Militarismus und MarintsmuS hören Seit zehn Jahren haben sich die Militär- und Marine-Ausgaben aus den enormen Betrag von etwa 7 Milliarden Mail delausen Nicht zu beareisen ist es. wie das Eentrum in der Flottenscagr eine so vollständige Frontveräiideruiia vornehmen konnte, wle wir sie in der Lteber'schen Rede ersahre» haben In der Manne bereiten sich so viele Neuerungen vor, datz gerade der gegenwärtige Zeitpunkt für eine nmsa»greichere Flottenvermehrung der denkbar ungeeignetste ist. Wie soll das Volk neben der gewaltigen Militäclast auch die Marinr-AuSgaben »och tragen? Ich glaube nicht, datz der nächste Krieg wieder so glücklich ausgehen wirdu wie die von 1666 und 1870. Wir weiden unsere Kncgskostc allein tragen müssen- Haiti und Ehina beweisen gerade, daß das nach den ersten Niederlagen der Armee dir Flotte nach den Häfen »urückbeorderte. Statt der Ausgaben für die Kolonien müßte man die Ausgaben für dle tnnrre Kolonisiruna erhöhen Durch die Urbrrschwemmungen sind entsetzliche Zustände g"-
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