Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189712211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-21
- Monat1897-12
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.12.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-» kLpier-k'sdrill-l.sger ^ ksplsr-Srossodaocklmix ^.^IL ^66/6 I uNvr Üordvn » uiu! I'»« rv, d'ormrrU» uncj K«Non iv r»il„n lir<^»vn. I<- un,l Hin- A IniIEint. — t« tt«Il« 1,1 — I»t — i i iN L*S^»»»v»E. >m i t»i n,»»i»t« r«. 4A OvI08Sniiojt8potitou. — IllllikKw I'roi.80. — l'roiirptvkhv IlO'lwlikwj;. ^ ?do1o§rapk!v >«» llaka 8 ^dil. kUr ttüncllerl G für lteparsleur«' tteinlisi-lit lleupolt.0>68ljkn-^. »Iiiliu« 8tiiii«IIi«'Ii ^ 8ss 16, xatt. L. I. D. keleilklitniiLn-i'eLenüiiiiile" 8pc-ni:,iiliit>»>: imü I»nii>»z»i-n-tut- iiiiliiiiiii, Viniticuitlnr-Iüiotauriiitlii^u 12 Zt. t; >1., lolionsrrrstn^o t!runtl,>lä«>r ii> ()>-> 0>I«>i I'nntnII von IM Zlß. an innm-rinmnt küimtlarMR. Fiuctubrnng. für (-»8, vlvlclr, tzi'Mt, Lotrvlftum, Ksr^cll. IvtLt: VLj8VllkLU88trL88S 16, gouvnübor äcuir eüowaitjrvn Viutoriu-Uuta! I-1II ^ I» I I II I'I" ^ lli t I« Rn. MI» Tcntschland und Rußland in Lstnsien. Hosnachrichtcn, ">T«OeIrZ» sür Kindcrbeichäfiignng, jiniierpalast, „Wiaterinäcchcn" Bei der bedeutenden Auslage der „Dresdner Nachrichten" ist es notl,wendig, die Gestellungen auf das erste Vierteljahr Ikttk bei deni betreffenden Postamte sofort bcivirkcn zu wollen, da andernfalls aut iingestvrte Fortliesernng bez. rechtzeitige Neulicserung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebüln beträgt bei dm Kniseil. Postnnstatten i»> Reichsgkbici vierteljiilirlich 2 Mark 75 Pf., in Ocsien'cilti Ungnni 2 Al. 52 Nr. »nd ii» Auc-luiide 2 Mark 75 Pf. mit ciitspn'clicndci» Poslzuichlaac. Für Dresden »imml die Iiulelzeichiiete Oicscbäüc-stclle wäbreud der Dimststundm Bcsielluiijlm zum Preise von 2 Mark 50 Pf. (einschließ lich Bringcrlotmi entgegen. Neu und Abbestellungen. sonne die Anzeigen iider ersnlgte Wotz- nunyövrrällderiinar» in Dresden, ivolle nnrn enlweder vcrsönlich onbringeii oder schriftlich — nichl dnrch Fernsprecljer — an die Gcübäüs- stelle gelangen lassen. In dein kommenden Quartal werden auch zwei »ene, sessclnde Romane in der Mittwochs »nd Sonntagsbeilage unserer Zeitung zunr Abdruck gelangen: „Lilie reine Seele" von Jda Bo»,-l?d Mid Sie Illweltn -er Mnilie Sliinicrs" aus dein Englischen von Par, übersetzt von von 5t. Belonder:- dte erbere der beide» Liliövninuen. der inunbe Routan der ge skierim Lcliräiiiellern, Bornbd. mil dessen Abdnnl nniachs, begönne» werden soll, in «mn darnach angetlm». Ceniation in des Lömlec. bester rNebcninna r» machen. Das reiche Lchildeinnaoriermöakii der Bon Ed. ibrc wnnderbare .stnnst. in den Herren der Menschen zu leie». Ctiarnklere zu erioriclien »nd in »mrtiae» Zügen dein Leier Nor Augen zu fiibrcn. nichl zm» mindesten aber ilirc voruelmic und glänzende Tillion. bewöbren sich in diesem Romane, der übrigens bisber noch in keiner Zeitung erschiene» ist. wieder ani das Beste, ivdas; wir für eine ebenso ibanncnde. wie Wertstvoile und anregende Lektüre für unsere Leier geioral zu staben überzcngk sind Geschüstsstellc der „Trrsvnrr Nachrichten", didt Ulorirnlkroliv Udc. LandtagSverbandlnngen, Verein Meitzner Pvrzellattiirainrsaltiu Mutt,maßliche Witterung: Kalter, Schnee Tici>sla,i.2I. Tc'.cuistcr 1887. Deutsch-nussifcl'cn Antevesfenkreir in 10kt-,>t«„. tt PoltltistieS. Der amtliche Kommentar, der von Petersburg aus zu der Besetzung deS chinesischen Häsens Port Arthur dnrch ein russisches Geschwader gegeben worden ist, verfolgt zwar osscnbar den Zweck, >ede Beimrichjgnng, die diese Maßnahme in den snicressirten Kabinetten Europas und Asiens hcrvorruscn könnte, zu zerstreuen; dennoch ist unleugbar, daß es sich hier »m einen Akt bau inter nationaler Bedeutung handelt. Daß die Rassen das Bedürfnis; nach einer provisorischen Winterslation in Ehinn gerade ictzr unmittelbar nach der Besetzung von Kiao-Tschan durch die Deutschen befriedigt haben, dürste nicht b!os zufällig sein; viel mehr liegt die Bermulhung nahe, das; ein innerer Zusammen hang zwischen beide» Vorgängen besteht. Daß das Vorgehen der Russen für Deutschland in scindseligci!! Sinne nnszusgssen sei, scheint ausgeschlossen; wahrscheinlicher ist, daß die beiderseitigen Maßregeln auf einer Verständigung beruhen, die zwischen Berlin und Petersburg ersolgt ist. Die längere Kviiierenz, die Kaiser Wilhelm nach seiner Rückkehr von Kiel mit dem russischen Bot schafter in Berlin gehabt hat. läßt daraus schließen, daß die Aktionen Deutschlands und Rußlands in Qstasien sich nicht widersprechen, sondern parallel lausen und den Zweck verfolge», den Aniheil, den beide Mächte bei der wirthsctiastlichen Er schließung Ehinas beanipruchcn, ans Grund einer vvcausgcgangencn Vereinbarung sicher zu stellen Port Arthur wie Kiao-Tschan sind Positionen von hervorragendem militärisch maritimen Werkhe, die zugleich geeignet sind, die Interessensphäre zn erschließen und zu beherrschen, in denen Deutschland und Rußland zunächst ihren Einfluß besonders zur Geltung bringen wollen. Mit programmatischer Klaihci! und Entschiedenheit habe» unser Kaiser in Kiel und im Reichstage der neue Stantssekretär des Auswärtigen ausgesprochen, welche Ziele das Deutsche Reich in Ostasien verfolgt. .Wir wollen Niemanden in den Schatten stellen." sagte Herr v. Bülow, „aber wir verlangen auch unseren Platz in der Sonne. Wie betrachten es als eine unserer ersten Ausgaben, in Ostasien die Interessen der Schifffahrt, des Handels und der Industrie z» svcdcrn und zu pflegen. Wir müssen ver langen, daß dort die deutsche Waarc und der deutsche Unternehmer, die deutsche Flagge und das deutsche Schiff ein ebenso großes Ansehen genießen, wie die anderer Mächte." Deutlich genug ist hiermit die Antwort auf die Frage, die nach der Kieler Kaiserrede von unserer Demokratie ansgeworfen ist, gegeben, wo hinaus denn eigentlich unsere mit der Besetzung von Kiao-Tschau und der Entsendung des Prinzen Heinrich eingelcilcte vstasiatische Aktion lause. Nicht nm den Anfang einer, wie von gegnerischer Seite behauptet wird, gar nicht zu übersehenden Entwickelung handelt cs sich, sondern »m die Erreichung des sestgestccktcn Zieles, bei dem großen wirthschastlichen Konkurrenzkämpfe in Ostasien eine unserer nationalen Wellmachtstcllung entsprechende Be- theiligung zu ermöglichen und sicher zu stellen. Wenn China erst als europäischer Absatzmarkt im großen Umsange erschlossen Ist, so eröffnen sich dort für unseren Handel und unsere Ezvortindustrie, glänzende Aussichten. Schon jetzt ist die deutsche Ausfuhr nach China von einer Bedeutung, die allein unser neuestes Vorgehen rechtfertigt, das aber »m so mehr geboten ist. weil eine Austhcilnng des chinefiichen Reiches durch die enropäiichcn Großmächte in abseh-i Die Karte gicbt einen Ucberblick über das große Gebiet Hintcrasiens, auf dem sich in anscheincud beschlcunigkem Dcmpo die Ausweitung der Einflußsphären zwischen den belheiligicn euro päische» Mäch en vollzieht. Bisher lautete die Regel der hohen Pvlikit: Nord China den Russen, Süd-Ehina den Englandein, Indo Ehina den Franzosen. Nnnnielir isi als 4. im Bunde der Deutsche hin;ilgeko»imen. der sich in MittebEhiiia seslgesetzt hat Für das cbensallS koiiknrricende Japan bleib! dariioch nichkS Rechtes mehr übrig Ini Einzelne» inte essiren zur Zeit besonders die tiiiao-Tsckiau-Bucht als neue deutsche Position und das in diese» Tagen von den Russin beietzi' Port Arthur. Beide Stellungen sicher» die Beberrschung deö Gelben Meeres, Kiao- Tschan direkt. Port Arthur indirekt durch die Sperrung der b eiten Wasserstraße, die aus dem Goii von Pclschili und der Bai von Koren vorüber neue westlich, dic,e östlich von der Halb insel, an deren Südspitzc Port Arthur liegt in das Gelbe Meer führt. Südlich Port Atlhur gegenüber an der Nordspitze der setz! z»m Thcil unter dentiche Botmäßigkeit gebrachten Haldiniel Shantimg liegt die Festung Weibaiwei. die ebenso wie Poit Alihnr im letzien chincsisch-lapanischen Kriege von den Japaners genommen wurde und noch von ihnen besetzt gehalten wird bis, urr völligen Zahlung der Kriegsentschädigung Seitens EbinasZ Port Arihnr liegt an einer Buch!, die durch eine kleine Insel ge schützt ist. Sern Hasen hat eine Länge von 4M Nietern und eine Brette von Nil Metern. Im nordöstlichen Tlierie des Haiens befindet sich das einzige Trockendock Chinas Ter Haien ist stets eissrei. Vom Vicelönig Li-Hung-Tschang wurde Port Arthur mit ungeheure» Kosten zn einem Kriegshasen ersten Ranges auS- gebnrit, wo iniolgc der großartig angclegte» Wersten, Eilen j gicßcrcien :c alle Ausbesserungen an Kriegsschiffen vorgenommen werde» können Befestigt ist Port Arthur dnrch Ist geschlossene ! Küstenwerke, die mit medr als 40 Krupp'srhe» schweren Geschützen l und mehreren großen Möckern versehen sind barer Zeit erwartet werden darf. Im Laust der letzten zehn Jahre j hat sich die deutsche Anstiche nach China verdoppelt; sic ist von j Ilck.L Millionen im Jahre 1885 aus 38'/- Millionen gestiegen und angesichts der nnermeßlichcn Ausdehnungsfähigkeit des chinesnchen Marktes steht eine noch ungleich größere Steigerung in Aussicht falls wir festeren Fuß in China sasscn, nm den ostasiatischen Markt behaupten zu können. Das ist auch deshalb nothwerrdig. weil in diesem Jahre unsere wichtigsten Exportartikel im Verkehr mit China wie mit Japan Verluste auswcisen, die m» wettgemacht werden können, wenn wir noch weit größere Sorgfalt ans die Geltendmachung unserer wirthschastlichen Interessen in Ostasien legen Wie groß und erweiterungsfähig diese sind, erhellt auch daraus, daß die Deutschen in den sür den internationalen Verkehr geöffneten Häsen- und Binnenstädten Chinas an Zahl zwar von den Amerikanern übertroffen werden, aber ihatiächtich dort das wirthschasllich regste Element sind Der deutsche Schiffsverkehr mit Ehina betrug im Jahre 1895 2700 Dampfer mit 2'--Millionen Tonnen und sein Antheil bestes sich aus 7',^ Proz des gelammten Schiffsverkehrs in den chinesischen Häfen. Schon vom rein geschäftlichen Standpunkte aus sollte man es sür selbstverständlich halten, daß unsere verstärkten Vemübunge», unstce wirlhschastlichcn Interessen in Ostasien zu wahren und zu er weitern, in Dentschland allenthalben mit lebhaftem Beifall be grüßt werden Aber unsere Demokratie behandelt die ost- asialische Frage in einer Stimmung, aus der heraus einst ein Parteigenosse Eugen Richter's cmSrief: Preußen muß der Groß- machtskitzel auSgetriebe» werden. Wie damals unsere Demo kraten mit allen Kräften das Bestreben Bismarck's zn vereiteln suchten, Deutschland durch seine nationale Einigung die ihm zu» kommende europäische Großmachtstellung zu geben, so widerstreben sie auch heute den Bemühungen unseres Kaisers, unserem Bater- lande diejenige Stellung zu verschaffen, die ihm auch auf deni Meere vermöge seiner wiedergewonnenen Einheit und Größe gebührt.! Wie immer, wenn unsere nationale Eine und Thalkrast i» Frage kommen, spähen sie nach den Kundgebungen der deutschfeindlichen Presse im Auslande, um daraus abzuleiten, wie sich Deutschland zu verhalten hat. Ihre Organe registriren mit gewissenhaster Sorgfalt alle von Neid und Haß erfüllten Aeiißrrnngen der chau- vinistijchen sranzösiichen Blätter »nd der englischen Preise über die Kieler Trinffprüche und unsere ostasiatffche Aktion, und ganz be sonderen Werth legen sie darauf, festzustellen, daß die Bemerkungen der Gegner unserer vaterländischen Größe im Auslände wiederholt io weit gehen, daß sic gar nicht wiedcrgegeben werden können. Deutlich genug spricht aus diesen geflissentlichen Festlegungen das Wohlgefallen über die boshafte Art, wie die Absichten unseres Kaisers und seiner Regierung, ein deutsches Wort bei den großen wirthschaststchen Fragen von internationaler Tragweite mitzureden. im Anslande behandelt werde». Was unsere radikalen Blätter aus den Auslassungen der gleichgestimmten ausländischen Presse nictß wiederzugcben wagen, das ist eigentlich das, was sie am liebsten selbst auSsprechcn möchten, um ihre Opposition gegen die energische Bclhätigung der überseeischen Ausgaben des Deutschen Reiches zu begründen Und wenn wir, was Gott verhüten möge, bei Dnrchsührung unserer ostasiatrschen Mission UnglückSiälle irgend welcher Art erleben sollten, io werden sicherlich unsere demo kratischen Maulhelden die Ersten sein, die mit lauter Schaden freude verkünden werden, wie recht sic mit ihren Warnungen vor Abenteuern in fernen Welttheilen gehabt haben Noch niemals freilich ist i» der Weltgeschichte etwas Großes vollbracht worden ohne den kühnen Wagemuts), der sceudig Gut »nd Bt»! sür das Gelingen einer That einsetzt: jene Tavserkeit, die nur ans der sausen Bierbank oder hinter dem wärmenden Oien zu nörgeln und zu kritteln versteht und allenfalls im Reichstage dauernde Rede» vom Stapel läßt, die aber schon der bloße Gedanke eine, schwankenden Seesahrt in schlotterndes Gruseln verwandelt. Hai ein Volk noch niemals stark »nd mächtig gemacht DaS Verhalten unserer Demokratie ist nicht allein feig »nd würdelos, sondern rö zeugt von einer schmachvollen vaterlandSlosen Gesinnung, denn die ganze Opposition gegen die Flottenvermehrnng und gegen unser Vorgehen in Ostasien setzt sich über unser naiionaleS Wohl nur des halb hinweg, weil dabet das Geschäftsinteresse der demokratische» Parteien aus dem Spiele steht, dessen Schmälerung befürchtet wird, wenn der nationale Geist im deutschen Volke durch eine groß an gelegte überseeische Politik, die unserem Wohlstände, uickerer Kulturthätigkeit und unserer Macht neue Bahnen eröffnet, wieder eine» kräftigen Aufschwung nimmt und den Pessimismus, der in der letzten Zeit in Dentschland dir Oberhand zu gewinnen drohte, z» Schanden macht. - - N /M
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite