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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187704147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-14
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1877
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!!! I '» I i 2178 bitter beschwert imd bringend« Abhülfe verlangt haben, ja Fürst Bismarck soll die AbsteRnng dieser Uebelstitude aeradez« für sei» Wiedereintreten in de» Reichsdienst zur Bedingung gemacht haben. Rach Ansicht seiner intimeren Freunde werde der Reichskanzler nach Ablans seines Urlanbs »»hl schwerlich aus seinen Posten wieder zurück!ehr«». Der Urlaub sei eben unr da»« anaethan, n« »Uhrend der viermonatlicheu Pause sich nach ge- eianeten Mitteln zur Eonsolidirung der verhält- nqse umzusehen, und bis dahin die Stellvertreter- resp. Rachfmaerftage »ns ruhigem Wege in be- friediaeuder Weise z» lsse». — Wir geben diese Mitthelluvgen wieder, ohne die darin niedergelegten VesRrchtnvgen zu theile». Tr-esgeschichtliche Urbersicht. Leilyig, IS. April. Die D»n»erst«gs-Sitzung de- Reichstags begann erst nach 1 Ubr, da sämmtliche Fraktionen vorher Aber die aus Freitag angesetzte Berathung des Schreiben- des Reichskanzlers verhandel hatten. Aus der Tagesordnung stand die Fort setzung der zweiten Beratbung des Reichs Haus Haltsetats. Die Kosten derselben trug fast aus schließlich der Etat der Post- und Telegraphen Verwaltung. Eine lange Reihe von Wünschen nud Beschwerden trat bei dieser Gelegenheit zu Tage. Der Abg Schröder-Friedberg erinnerte an den i« vorigen Jahre gefaßten Beschlu wegen Ermäßigung der Telegrapbengebühren für' die erste Zone. Außerdem wünschte er u. * ! Gleichheit in der Behandlung der für da- land bestimmten Waarenproben- und Kr- fendungen. Betreffs de- ersteren Punci, ; der Geaeralpostmeister Stephan, d^ . hinreichende Erfahrungen vorläg«- u. ' definitiv zu entscheiden. Im N- des Kanzlers wurde zu de» üblichen visitenstnnden I aus Wodaoriza vor und st« hoffen aus die Unterstützung nicht leer von Gehenden und Kommenden »nd zahl-! derMttidite». de« tapsera Bergvolk«», da» stch Derwisch reiche Wagen reihten stch in der Straße an einan-1 Pasch« i« schltmmlle» Moment »um Feinde gemacht der. «m Lbende fvllten stch die Salon, wiederum ! Graf^ru EuÄbu^a'und? »Mo« sti?BoUchaiter I »trd. hängt vo» dem Erfolg« der ruiflschru r«Eulend»rg undv. Bülow. die Botschafter I «ass.u ad. In »ste« stehen nicht nur die Buffen. Gras Stolberg, Graf Münster, Frbr. v Werther I sondern auch die Werfer kriegsbereit und da» ist heut« erschienen, der Flügel Adjutant Sr Majestät I Nar, daß sich dir OSmanliS fast auf allen Vrrnzpnntten Fürst Radziwill, der Lice-Oberceremomenmeister I zu «ehren haben »erden. Und »ährend man stch dort Graf zu Eulen bürg, der Militatr AttaLL der ! iMägt. lodert der Fanatismus i» Jauern des türlischen wi,»«r Sr-I «,a-r. d,r ,r-»b'Ich, Sk. I »»«;«» Mwh»>» ».» Gra Maltz.n Gras Udo Stolberg, vr. kacin-, ?»,gschr, Befreier »erden »nr Triimmerstitteu nnd Graf Frankmberg, Stumm brachten ihren Abend I Sichenhausen finden, «in »rnig lockender SiegeSpreiS, im Kanzler-H-tel zu. Tlänrender noch war der l « - Cirkel schöner Frauen und Mädchen, welche die Salon- erfüllten und im Glanze ihrer Schön-1 heit, ihrer Toiletten und Juwelen die reiche^ vormrttag dem kaffer. Blumenpracht überstrahlten, welche in alle Salons I « ff!-- n ' der Fürstin vertheilt war. Denn so überaus! > reich waren die Sendungen von Blumen und! ? ächt eka t e^ ^ und macht Bouquets, welche im L-nfe des Tages von überall'^ werteren Drscussionen em Ende. n ae. .vi'un«'' ".rko ' - tv s. Frau vom Hause, um cn einen Platz anzu- -. Die bewährte Kunst rite ihr Beste- in 'Kosen Camellien, I o '.c der dusligen Früh- o.. -c> '. .tung -atürlich , ^es Brief Kall Kantecki -gab eine Be- >7 oarüber, daß der. . . blättern der Postdebit .ir.^ogen ist, Anlaß zu eurer wie die Postverwaltung bevl L des Publicum, nach Mp>si,6 i. den. Im weiteren Vcri. c wnrde» von social^er rokr. die üblichen Kla-° n iber geheimuiffes v > blieb nicht ^ ^ ' schwerde .ei fchieder.> : u> in Elsaß längeren a. > Die „Pr«. ,. »-Correspondenz" widmet der bevorstehenden Erörterung der volkSwirth- schaftliche« Fragen im Reichstage eine längere Betrachtung. „Die wirthschafrlichen Fra- . . rtt—werden in der soeben Hälfte der Session die Thä- 7,^. ' -< - vorzugsweise in Anspruch i f der letzten Wahlbewegung und Wünsche auf dem Gebiete ' L im Bordergrunde der all- und es galt als unaus weichlich, daß die parlamentarische Wirksamkeit sich der Lösung wichtiger Aufgaben und Forderungen für das wirthschaftliche Gedeihen des Volkes und eine heilsame Finanzpolitik vorzugsweise zu widmen I abeu werde. Auch vom Standpuncte der Re gierung wurde entschieden ausgesprochen, daß mrt de« neuen Reichstage vor Allcm die wirthschast- lichen Bolksintereffen zu erwägen sein würden, und zwar nicht, als ob völlig neue Bahnen im Gegen sätze zu den Grundauffaffungen, von welchen »nsere wirthschaftliche Entwickelung seit Jahr« zehnten ansgegangen ist, einzuschlagen wären, — wohl aber gelte cs, auf Grund der neueren praktischen Erfahrungen die Bedürfnisse des Volks- wohls in allen Beziehungen in sorgliche Erwägung zu ziehe», den erkannten Mißständen und Ver irrungen auf dem gewerblichen Gebiete soweit möglich Abhülfe zu verschaffen; — es gelte ferner, die Anforderungen der Finanz und Wirtbschasts- Politik des Reiche- mit den Bedürfnissen und In teresse« der Einzelstaaten in Einklang zu bringen, sowie endlich, den Gefahren, welche au- revolu- liouatren socialen Bewegungen für da- Gesammt- wohl zu erwachsen drohen, rechtzeitig die vereinte Macht aller erhaltenden Kräfte der Nation ent« gegenzustelle». Sobald der nengewählte Reichstag versammelt war, wurden aus den verschiedenen Parteien desselben gewichtiae Anträge auf ein gehende Untersuchung und Neuregelung gewerb licher und wirthschaftlicher Verhältnisse gestellt." Die „Pro».-E»rr." geht nun im Einzelnen diese Anträge durch und fährt dann fort: „Auf Grund dieser mannichf,cheo Anträge, det welchen sämmtliche Parteien de» Reichstage» i« der einen oder avdereu Richtung beiheil,gt fiud, sowie endlich bei den Berathunge« über dir Mittel zur vollständigen Deckung der »»«gaben de» diesjährigen Reich«hau»halt« wird tu nächster Zeit da» gesammte Gebiet »er gewerblichen, «irtdschaftl'chr«, finanziellen und socialpol,tischen Fragen zur Erörtrruug kommen. E» wird sich zunächst allerdings onr um da« be- stimmte,« herausarbeiten allgemeiner GefichtSpuncte und um nur klarer« Gruppirung der verschiedenen Meinungen innerhalb des Rrich-tageS handeln können «nd ««hl »nr in Bettest einzelner Kragen schon um di« Feststellung eigentlichen Material« für die Gesetz gebung selbst. Je »enigrr aber bei den wirtbschaftlichru Fragen di« sonstige« politischen Parte,sonderungen von durch- schlagender Bedeutung find, je mehr dir Ueberzeugungen und Interessen sich aus jenem Gebiete unabhängig von der politische« Parteistelluag gruppirea, desto mehr wirb dir bevorst'heud« allseitig« Erörterung auch der Regie- rung zur Orientiruug über die Stimmungen innerhalb der Reichsvertretnng und als sicherer Fingerzeig für die weiter« Behandlung ihrer hochwichtigen Ausgaben ans dem in Rebe stehende» Gebiete willkommen sein." Der Geburtstag der Fürstin v. Bismarck kam 1l. April) gab nicht nnr den näheren Be« kannten des fürstlichen Hauses, sondern auch den allerhöchsten Kreisen und der gesawmten vorneh men Gesellschaft Berlins erwünschte Gelegenheit, den Gefühle» Ansdruck zu geben, welche der hohen Familie bei ihrer Abreise Nachfolgen. Das Hotel Der Augenblick ist gekommen, schreibt die „France" in feierlichem Ton«, m» «an ohne IndiScretion enthüllen kann, daß Herr Jules Simon sich nach Italien in der Absicht begeben hat. beim Quirinal Rathfchläqen der Mäßigung und Zurück haltung dem Batican gegenüber Eingang zu die lebten" sonniäen! verschaffen Diese Mission deS Frieden» und der " 'Versöhnung ist dem ehrenwertben Confeilpräfi- denten in sehr erfreulicher Weise gelungen nnd ein au- den höchsten Kreisen deS Königreich- Italien erfloffener Brief bat P-uSlX überzeugt, daß ^ die in der letzten Zeit von dem Quirinal gegen die i'.'^thÄt,Hß'°sei! "dem" »' Apttl'große! Geistlichkeit ergriffenen Maßregeln weder gegen ' .nmasien nach dem dort benachbarten I seme Person noch gegen die katholische Kirche a.!7 - ^ zdach strömen, wo ein Knabe Erscheinungen! gerichtet waren. Der Papst, erfreut über diese- ,, ; . MuttergotteS gesehen haben wolle. Der Be« "em ltcckiemscheu Cabinet von Herrn Jules Simon richterstatter des ultramontanen Blattes bemerkt I emgegebene Zeichen der Aufmerksamkeit, bat dm her emgingen, daß ' allen diesen duft n weisen, an R' der Berlin«' reuenden Beilcb« line> T > - * r*. t .-der stark in Bliithe stehende I hwindel scheint zu einem Con« ^,en Veranlassung gegeben zu haben, ^en Bolkszeitung" wird ans Rhein« ..i<^» ^ 'S - .0 Beobachtungen verpflichtet, in dem hier vorliegen- svarauf hinzuwirken, daß der von den den Falle sehr energisch vor Leichtgläubigkeit zu! Klerikalen zn so Unrechter Zeit gegen die Re- warnen." Die« erinnert an eine ähnliche War« 3^«« unternommene Felozu, unverzüglich em« nung, welche die „Köln. Bolksztg." seiner Zeit «^stellt werde Der Nuntm«. schließt die „France", gegenüber den Marpinger Erscheinungen erließ, w'rd diesen Instructionen gewiß aus das Sorg- S.e wurde damals von der „Germania" wegen ^kommen; aber es fragt sick nur ob ihres Mangel« an „Courage" verspottet und hat ^ H»r« B'ckx auf «ne Emffellnng nacbber gute Miene zum böse» Spiel machen der Feindsel.gke.ien nngehen wird zu welcher dl- müffen. Wer weiß, ob e« ihr mit den Märzbacher Smtmtive ergriffen zu haben Pius IX zur Ehre Vorgängen nicht ebenso ergehen wird! vielleicht ist ! gereichen würde. eS nicht ganz zufällig, daß jener Knabe seine! Nach in Neapel eingegangenen Nachrichten sind Visionen gerade in einem Augenblicke haben mußte,! die von den Sicherheitsorganen verfolgten Inter« da die ultramontane Agitation aus der ganzen ! Nationalisten sämmtlich im Gebiete von Letino Linie einen neuen Impuls erhalten hat In I (District Piedimonte) gefangen worden. — Die Frankreich fetzt man einen Avreffensturm z« «italienische Flotte geht demnächst nach Gunsten einer Wiederherstellung der alten Macht! Tarent ab des Pa psteS in Scene; in Italien tauchen Shm-1 Nach aus Havanna eingegangenen Nachrichten plome auf, nach denen man fast annehmen muß, «ist der Generalcapitain von Cuba. Iovellar, daß die klerikale AclionSpartei den Moment zum I do» der Regierung in Madrid angewiesen worden, Handeln bereits für gekommen erachtet. Liegt! von den beabsichtigten Zwangsmaßregeln gegen unter diesen Umständen der Argwohn gar zu fern. I Deutsche, welche die Bezahlung aüßerordent- daß man auch am Rbein auf die Gewinnung I lieber Kriegscontributionen verweigern, «b- neuer Handhaben zur Aufwiegelung der Massen! Zusehen, bedacht ist? Nach der Mittheilung der „Köln I LolkSztg." läßt sich über die eigentliche Bedeutung I * Leipzig, 13. April. Der diesjährige Congreß der Märzbacher Angelegenheit freilich noch gar »der S»c,aldemokraten Deutschlands finde», kein Urtheil fällen; man wird jedoch gut thun, l wie bereit- kurz erwähnt, dom 27. bis zum angesichts der Boroänge im Ausland« dieselbe I 30. Mai in Gotha (Hotel „Thüringer Hof") statt, nicht unbeachtet zu lassen. «Einberusen ist derselbe von den foclalistischen Ab Die „Nat-Ztg " sagt über die Lage: „Wie I geordneten. In der Einberufung heißt es: „Zu- auch die Einkleidung fei. waS auch im Einzelnen! tritt zu dem Congreß haben solche Parteigenossen, materiell etwa noch für Zugeständnisse gemacht! welche von einer Arbeiter« oder Volksversamm« sein mögen, die Wirkung scheint unausbleiblich der I luug zu Delegirte» gewählt wurden. — Um die Krieg zu se>n. Nach einer unS zugehenden Pri-l Vertretung nach einheitlichem System zu crmög« vatdepesche auS Paris hat der russische Botschafter ! liehen, wird bestimmt, daß nur die in einer und Fürst Orloss jeden andern AuSgang als den Krieg ! derselben Versammlung eines Orte- gewählten als unmöglich bezeichnet." I Delegirteu auf dem Congreß Zutritt haben. Die Der „Post" wird aus Wien telearaphirt: Es! Delegirten haben sich durch ein Mandat, welche- ist jetzt die im Protokoll dorgefebene weitere «von den Borsitzenten und Schriftführern der veriiändigung angeregt, indeß hat England die! Wahlversammlung unterzeichnet sein muß, zu Theilnabme hieran abgelehnt, weil die Pforte da-I legitimiren; außerdem ist es nöthig, daß der Bor- Protokoll verworfen habe, letzteres mithin also I fitzende der Wahlversammlung dem miteinladenden für England null und nichtig sei. AuS«I. Auer, Hamburg, Pferdemarkt 37, von der B»karrst wird der Vormarsch der russischen! Wahl und de« Namen des Delegirten brieflich Südarmee, auS Athen das baldige Eintreffen I Kenntniß «siebt. Die vorläufige Tagesordnung der englischen Flotte in der Besika-Vai fignalifirt.! des Congresses lautet: t) Bericht der socialistischen Die Diplomatie hält trotzdem den Aufschub de-! Reichstagsabgeordneten über ihre Thätigkeit in Krieges noch für denkbar. I der ersten Session de- Reichstages. 2) Bericht DaS Manifest de- Kaisers Alex ander l über Gang und Stand der socialistischen Agitation soll, nach der „Köln. Ztg ", bald, angeblich schon! in Deutschland mit besonderer Berücksichtigung in den nächsten Tagen, zu erwarten sein. Nach! der Wahl vom 10. Januar 1177. 3) Die socia- glaubwürdigen Nachrichten, anscheinend auS rufst-! Üstische Organisation i» Deutschland. 4) Die scben Kreisen, werde Rußland anderweitig erklären,! Parteipresse. eS sei anch nach dem Erlaß jenes Manifeste- zum! —w. Aus Bischofswerda geht mir vo« Empfang der türkischen Specialmission in Peters«! befreundeier Seite eine Mittheilung zu. welche bürg wegen der Abrüstung bereit, und zwar auch, I beweist, bis zu welcher Brutalität manche durch wenn vorher nicht der Friede mit Montenegro I socialdemokratische Hetz- und Brand abgeschlossen wäre, so daß Rußland diese Be-! reden aufgestachelte Arbeiter stch versteigen Der dingung fallen lassen würde. Idortige Obermeister der Töpfer-Innung ist ein Der „Franks. Zeitung" telegraphirt man aus Manu von größtem Ansehen bei allen einsichtigen Wien: Oesterreich macht große Anstrengungen, L-uten und es trügt daru gewiß wohl auch der Rußland von der Absendung eine» formellen Umstand m»t be,, daß Derselbe als armer Töpfer- Ultimatums an die Pforte »bzuhalten und die »«Me dereinst emgewandert durch Sparsamkeit. Türke, zum Nachgeben zu bestimmen; doch fehlen »lech , und Geschicklichkeit sich empor gearbeitet bisber alle Symptome für das Gelingen dieser »»d rin müßiges vermögen erworben bat. Seinen Bemühungen; man ist auf da, Aeußerste gefaßt, menschenfreundlichen Sinn halber z. B. ,m Jahre lieber den bevorstehenden ruksisch-türki-j fchen Krieg sagt die Wiener „Presse": Di« «ttomanischea StaatSmänurr scheinen in hoff- nungSooller KrüdlingSstimmung zu sei», aber wir! fürchten, daß der Lorber ans ihrem Gebiet« nicht grä- 186s durch aufopferndc Pflege verwundeter Kriezer. Freund wie Feind, bethatigt, ebenso in dem Jahre 1870 im Verein mit anderen Bischofs- werdaer Bürgern. Diese ehrenvollen Thalsachea sollten nun wohl Jede» überzeugen, daß das Hand- ne» wird. Alte «amen von bekannte« «laug tauche« I werk goldenen Boden hat und ein armer Arbeiter in Bosnien wieder auf. es wird lebendig ans dem Ja-1 sich emporfchwingen kann, wenn er die Sache snrrectionSschauplatz, di« GoludS führen ihre LetaS k richtig und mit der nöthigen Selbstbeherrschung herunter an« de» Bergwälder« gegen die Türken und «S wir» mit Virtuosität gemordet. Ans der Hochwacht »ou Kloster Ostcog lauern die Montenegriner und in dem Thalkcsiel von Ricstc »erden die entscheiden den Schläge um da« feste. haldanSgehnnaerte N»st falle», daß den Lzeruagorien die Südherzegowma eröffnen soll. Im Süden bereit«» dl« Montenegriner eine« »»griff anfaßt. Dergleichen Sinnesart freilich aber paßt den socialistischen Wühlern, die gelegentlich auch Bischofswerda heimsuchen, durchaus nich »nd sie haben es dahin gebracht, daß in manchem Arbeiter das Gefühl für Wahrheit nnd Recht vollständig ertödtet ist. Dies beweist ein ob« gedacht«» Herrn zagegangeuer Brief, welch lautet: Herrn Töpfermeister Arnold und de« Übrige» Töpfer meistern tu Bischofswerda! Ick» hatte es zwar nicht für rathsam gehalten, erst Papier und Tinte an Euch zu »ergrudea, aber das Lomitt bestand darauf, um Luch wentgstea« zu zeigen, daß wir fühle», wie «»ge recht Euer Machwerk ist, waS Ihr au uns armen Arbeiteru anSüdt; Abzug, Lohnabzug, o Schmach üb r Euch Halunken, um daß Ihr drssir könnt Lagerd er saufen, gut fressen. Kuchen und Stollen backra. und alle« von dem abgezogenen Lohne der Arbeiter; Ihr sprecht, da« Geschäft geht schlecht. Klo» bei Einzelnen, wie aber bei Dir, Du kannst gut backen, »««« D» wenigstrus 2'/, Thlr. an dem abgezogenen Lohn de« Arbeiter« ganz rinsteckst, Dieb« schlecht Menschen seid Ihr Alle zusammen; warum zieh', denn die Gebrüder Hentfcbel stiem-»uden was ab Aber Rache, dreifache Rache, be denkst wohl nicht mehr daran, daß D« bist betteln ge gangen und jetzt aber, da Du und andere mehr auf dem großen Pferd« fitzra, da wollt Ihr de« Arbeiter« den verdienten Lohn entziehen. Nimm Dich in Acht »n» kannst «S sogleich den Andern auch sagen, wir werdrn uns rächen, aber auf solche Art, daß Jvr werdet Zeit Eures Lebens daran gedenke«. Mehrere Töpfer in Bischofswerda. Nack diesem Schreiben müßte man verm«1h-n. den L-rzweifltmgsschrei eine- dem Hungerlcde entgeaengehenben, getretenen Menschen zu hören. Der Thalbestand aber ist vielmehr der, daß. durch den schlechten Geschäftsgang veranlaßt, die Meister den feit Jahren sietia erhöhten Loh» um — 1 ür da« Bret Töpfe herabgemindert haben. Herr Arnold, der nebenbei bemerkt als mäßiger Mann meist nur einfaches Bier trinkt, ist übrigen» aar nicht Veranlasser jener Maßregel. — Die Töpfer- Inrung hat auf Ermittelung des rohen Brief- 'chreiberS 30 -ck Belohnung ausgesetzt. Noch einmal die Reichrgerichtsfra-e. Nachdem durch den einstimmigen Beschluß des vundesrathes vom 6. d. Mts. das Gesetz über die Errichtung de- obersten Gerichtshöfe- in Leipzig endgült g angenommen worden ist, brauchte mau auf den Gegenstand nicht wieder zurückzukommen, wenn derselbe nicht wieder in die sogenannte Reich-kanzlcrkrisl- hineingezogen wäre. Daß Preußen bei dieser Gelegenheit «ajorisirt worden ist, läßt viel- Leute noch immer nicht ruhig schlafen. Selbst in der .Kreuzzeitung" heißt es über dies«« Beschluß: . . . Zwei Puncte aber scheinen e- gewesen zu sein, die den Fürsten BiSmarck unangenehm berührt haben. Zunächst hat «S stch gezeigt, daß die Reicbsoerfaffnng thatsächli- eine Majorifirung der preußische» Interessen zulißt, nach formal.'« Rechte, aber gegen die reale« Verhältnisse. Dieser Umstand muß nothwendig rin« Reaktion t« uuitarischr« Sinne Hervorrufen. Dem gegenüber erinnert die „Post" daran, daß eine solche Majorisirung Preußens bei der Be gründung schon des Norddeutschen Bundes «ck* vloS vorausgesehen, sondern daß die Möglichkeit derselben alS eine Nothwenvigkeit betrachtet worden ist. In der IS. Sitzung de- Reichstages des Nord, deutschen Bunde« vom 28. März 1167 stau» der Artikel 6 der Verfassung zur Beratbung, in welchem das Stimmenverhältniß der Mitglieder de- BundcS im Bundesrathe mit Berufung aus die Vorschriften für das Plenum des ehemaligen Deutschen Hundes in der Weife geregelt wurde, wie eS später zum Gesetz geworden ist. Die Berufung auf den Bund erregte bei vielen Mitgliedern des Hauses Bedenken, ebenso tue Möglichkeit, daß Preußen majorisirt «erden könnte, Bedenken, die sich in Amendements einer seits des Herrn vr. Braun-WieÜbaden, anderer seits deü Herrn von Böckum-Dolffs ausfpracheu. Nach dem stenographischen Berichte sprach zu nächst Herr vr. Braun für sein Amendement, welche» die Erinnerung an den Bund als etwas UeberflÜssizes bezeichuete. worauf der Freiherr von Vincke. Hagen das Wort ergriff: Ich glaub« doch, daß der Satz „»vperLu» in dlesrm Fille keine Anwendung finden kann. Ich bin zwar nicht unterrichtet, was die an stch müßig erschei nenden Zusatzbestimmungen eigentlich haben sagen sollen; ich Hab« mir aber mit mehreren mriuer Freunde die Sache so anSgrlegt daß damit ei» Fingerzeig habe gegeben werden sollen, daß Preußen keine prädoutini- reade Zahl von Stimm« m der Zusammensetzung des BundesratheS haben solle, obgleich eS der Bevölkerung nach, wie nicht dezweifelt werden kan», doch sehr ent schieden prädominnt. Und das hat, wie mir schein», zur Beruhigung der anderen Staaten gereichen sollen, vielleicht, wie ich glaub« voraussetzen zu dürfen, auch znr Beruhigung der süddeutschen Staaten, die, so Gott will, dem Bunde künftig deitreten werden. ES Hot damit, wie mir scheint, «in Fingerzeig gegeben werd n sollen, daß sie ein« genügende Vertretung in dem Bundesrathe finden und nicht durch die prädominirend« Stellung Preußens sofort überflügelt werde«. Ich meine allerdings, daß, wenu, wie ich boffe. ein Beitritt der süddeutschen Staaten fiattfinden sollte, di« Zahl von 17 Stimmen für Preuße», wemgsteaS io dem verhält- «iß der dann zutretrnden süddeutschen Staate» zu gering wäre, und ich kann mir nicht denkm, daß die preußisch« Regierung nicht darauf bedacht fein sollt«, für den Fall ,n dem annähernden Verhältnisse, wie es jetzt stattfindet, ihr hervorragendes Gewicht in de« BandrSrath zur Geltung zu bringen. Aber daß den süddeutschen Staatru andererseits durch Bezugnahme auf die vertheilung der Stimmen in dem früher«« Deutschen Bund« eine gewisse Garantie dafür gegeben werden soll, daß Preußeu nicht alle Anderen von Haus« auS übrrfittgelt, das scheint mir ganz angemessen und ich kann Ihnen daher onr empfehlen, diese» Zusatz, der meiner Meinung nach niemals schaden, sondern dessen Weglassung ich nur allenfalls al« eine RedactionSver- befferung anseheo kann, beiznbehaltea. Nach ihm nahm der Ministerpräsident Graf von Bismarck das Wort: Jede StimmvertHeilung dieser Art hat nothwendig etwas Willkürlich S. Sie so «tnzurichte», etwa wie t» Reichstage, daß di« Bevölkerung maßgebend wäre, «st bier natürlich eine Unmöglichkeit. E« würde da»» ans Preußen ein, solche Majorität falle«, daß di« übrige« Regierungen gar kein Interesse hätte», sich daneben ver treten zu lassen. E« hat also nothwendig ei» Stimm- verhält»,ß gewählt »erd«» müsse», welches etm Majo rität außerhalb der preußische» Vota z»läßt.
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