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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187001270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-01
- Tag1870-01-27
- Monat1870-01
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1870
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850 Behörde eine Vermehrung der Loose, da das Interesse für diese Verloosung alle Erwartungen Ubertroffen, emtreten zu lassen. Auch Geschenke von Privatleuten sind schon zu verzeichnen, und immer freundlicher gestaltet sich die Aussicht für ein vollständiges Gelingen dieser ersten größeren derartigen Ausstellung in unfern Mauern. * Leipzig, 26. Januar. Se. Majestät der König haben dem Logenschließer Wilhelm Müller beim hiesigen Stadttheater in Anerkennung seiner langjährigen tadellosen Führung und Dienst treue die zum Albrechisorden gehörige Medaille in Silber zu ver leihen geruht. Zm Auftrag der königl. Kreisdirection überreichte Herr Theater-Inspector Hofmann gestern Abend nach Schluß des Theaters im Foyer mit einigen herzlichen Worten dem Jubilar Müller die erwähnte Decoratwn. * Leipzig, 26. Januar. Nächsten Freitag findet nn alten Theater ein Concert statt, welches von dem vonhellhaft bekannten k. k. Hofopernsänger Gustav Hölzel auS Wien arrangirt wird. Hölzel war seiner Zeit der beliebteste Baßbuffo der Wiener Hof oper und steht auch bei dem Leipziger Publicum durch ein früheres Gastspiel im alten Theater nocd in gutem Andenken. In den letzten Jahren hat Hölzel mit viel Erfolg lediglich als Concert- sänger gewirkt, außer seiner GesangSkunst sind eS seine prächtigen originalen Eompositionen, welche ihm überall, wo er bis jetzt wirkte, die Sympathien des Publicums entgegenführten. H Leipzig, 26. Januar. In der Sternwartenstraße kam gestern Abend wieder einmal der Fall vor, daß ein wegen Excesses aus einer dortigen Restauration hinaus gemaßregelter Gast, ein fremder Tapezierergehilfe, aus Wuth gegen den Wirth mehrere Fensterscheiben der Restauration von außen einschlug. Nach dieser Heldenthat machte er sich schleunigst davon, aber schneller noch folgte ihm der Wirth nach und erwischte seinen Mann, ehe dieser ihm aus den Augen verschwunden war. Zur Polizei gebracht, wurde der Tapezierergehilfe wegen muthwilliger Beschädigung fremden Eigenthums eingesteckt. — Heute Vormittag wurde in der Vereinsbrauerei eine Studentenpaukerei polizeilich abgefaßt. Die betreffenden Beamten kamen gerade noch rechtzeitig an Ort und Stelle an, um Zeuge von der ärztlichen Verbindung eines blutig abgeführten Paukanten zu sein. Zwei Koffer mit Paukzeug wurden m Beschlag genommen. * Leipzig, 26. Januar. (Schöffengericht.) Das königl. Bezirksgericht verhandelte in seiner gestrigen, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit abgehaltenen Sitzung Uber die wider den Schuh macher Heinrich Gottlob B. aus Schönefeld wegen Unzucht mit einem Kinde erhobene Anklage und sprach schließlich gegen densel ben eine neunmonatige Arbeitshausstrafe aus. Vorsitz, Anklage und Vertheivigung waren durch die Herren Assessor vr. Hagen, Staatsanwalt Hoffmann und Advocat Paul Schmidt vertreten. * Leipzig, 26. Januar. Im Inseratentheile der heutigen Nummer befindet sich eine Quittung über den Empfang milder Gaben für die Abgebrannten in Geringswalde. So er freulich die werkthätige Theilnahme ist, welche sich hierbei kund gegeben hat, 'so ist doch nicht zu verschweigen, daß die bis jetzt gesammelten Gaben nur in sehr geringem Grade zur Milderung des unbeschreiblichen Elends, welches über die Abgebrannten her eingebrochen ist, beizutragen vermögen Weitere wohlwollende Bei träge zur Linderung der großen Noth in Geringswalde würden daher mit lebhaftestem Danke entgegengenommen werden. — lieber die Geschäftsthätigkeit des Universitätsgerichts Leipzig in Civil- und Strafsachen im Jahre 1869 berichtet das „Sächs Wochenbl." Folgendes: Bei 1098 Nummern, mit welchen die Gerichts - Registrande für das Jahr 1869 abschließt (gegen 740 Nummern im Jahre 1868 und 673 im Jahre 1867) weist dieselbe den Eingang von 92 Anzeigen über Vergehen hiesiger Studirender nach, während in 244 Fällen die Hülfe des Gerichts bei Verfolgung von Civilansprüchen gefordert wurde. Jene 92 Anzeigen sind gegen 135 Angeschulvigte gerichtet und be ziehen sich in 42 Fällen auf meist geringfügige Excefse und Ruhe störungen, m 2 auf Widersetzung gegen die öffentliche Autorität, in 11 auf Ungehorsam gegen die Slcherheitswächter, in 15 auf Be leidigungen beziehentlich Achtungsverletzungen, in 4 auf un ehrenhafte Handlungen, in 4 auf Duell, beziehentlich Aus forderung, Cartelltragen bei solchem, in je 1 Falle auf Beschä digung fremden Eigenthums und Unfleiß, endlich in 13 Fällen auf (Kontraventionen gegen Vorschriften der städtischen Polizei. — An Strafen wurden erkannt Consilirung auf 1 Jahr gegen 1 Studirenden, Exmatriculation gegen 1 Studirenden. Unter schrift des eon8iIium abeuncki gegen 8 Studirende, Carcer über haupt 1 Jahr 2 Wochen 2 Tage gegen 47, Verweis gegen 35 und Geldstrafen überhaupt 12 Thlr. 20 Ngr. gegen 11 Studi rende, Freisprechung erfolgte in 1 Falle, Einstellung der Erörte rungen wegen genügender Entlastung der Angeschuldigten oder nicht ausreichenden Beweises für die Anschuldigung in 18 Fällen. In 5 Fällen erledigte sich die weitere Verfolgung durch Rück nahme der Strafanträge seiten der Verletzten und in 5 Fällen wurde die Sache der Competenz halber an daS zuständige Straf gericht abgegeben. In 3 Sachen ist die Untersuchung ber IahreS- schluß noch im Gange. — Von den 244 Civilsachen sind 2, welche kurz vor IahreSfchluß angemeldet wurden, noch unerledigt, alle übrigen sind, ohne daß es zur Ertheilung richterlicher Ent scheidung gekommen, unter Vermittelung des Gerichts durch güt liches Uebereinkommen der Parteien beigelegt worden. — Die nächsten öffentlichen Prüfungen theologischer Candidaten werden am 2., 5., 7., 8., 9., 10. und 12. März in dem gewöhnlichen Local (PrüfungSsaal im Postgebäude auf dem Augustusplatz) statt finden. — lieber die Angelegenheit der Besetzung des Pfarramts zu Podelwitz schreibt das „Dr. I.": Den Kirchenvorständen zu Podelwitz und dem Filial zu Gödschelwitz wurde am 24. August vorigen Jahres das Verzeichniß sämmtlicher Bewerber um das über 1600 Thaler eintragende Pfarramt mitgetheilt, zugleich wurden einige unter diesen Bewerbern bezeichnet, auf welche das Ministerium vorzugsweise sein Augenmerk zu richten gemeint sei. Nach §. 6 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung hatten die Kirchenvorstände zu Podelwitz und Gödschelwitz gemeinschaftliche Berathung zu pflegen und Erklärung abzugeben; allein die beiden Kirchenvorstände waren zu keiner vollständigen Einigkeit über die zu machenden Vorschläge gelangt, und aus den von der Majo rität vorgeschlagenen Geistlichen konnte das Ministerium nicht nur wegen des dann von der Minorität zu erwartenden Widerspruchs, sondern auch um deswillen nicht zukommen, weil der Vorgeschla- I gene ein sehr junger, im geistlichen Amte noch nicht so ersah- I rener Mann war, daß man ihn, zumal so vielen erfah renen und würdigen Bewerbern gegenüber, in ein so H umfangreiches, schon der Grenzverhältnisse halber schwieriges und s' übrigens reich doürtes Pfarramt hätte berufen können. Das Ministerium, welches nun vollkommen berechtigt gewesen wäre, Z ohne Weiteres zu designiren, hosite immer noch, daß sich die I Kirchenvorstände noch über ihre Vorschläge einigen würden, um !> künftige Differenzen thunlichst zu verhüten, und forderte daher I die Kirchenvorstände auf, die ganze Angelegenheit nochmals in D gemeinsame Berathung zu ziehen und das Resultat anzuzeigen. > Erfreulich war es daher dem Ministerium, als am 10. Januar sjl laufenden Jahres die Kirchenvorstände zu Podelwitz und Göbschel- .» witz und unter Beitritt des Rittergutsbesitzers auf Seegeritz ein- sl stimmig den Wunsch aussprachen, das erledigte Pfarramt einem H Pfarrer zu verleihen, der schon seit zehn Jahren in seinem Amte D segensreich gewirkt hat; einen Wunsch, der durch Verordnung vom > 11. Januar, durch welche jener Geistliche designirt ward, sofort I Erfüllung fand; obwohl derselbe sich nicht einmal unter Denen I befand, auf welche das Ministerium vorzugsweise sein Augenmerk I richten zu wollen erklärt hatte. I — In An nab erg ist am 25. Januar unvermmhet Herr /Z Carl Hohl sen., Chef des Handlungshauses Eisenstuck L Comp., l i am Schlagflusse gestorben. Der Dahingeschiedene war in allen I Kreisen beliebt und hochgeachtet. Das Obergebirge hat an ihm I einen tüchtigen Industriellen, die Stadt Annaberg einen treuen i Bürger, das Armuth einen unermüdlichen Helfer verloren. Es « mag wohl kaum in den sächsischen Blättern em Aufruf um Linde rung irgend einer Noth erschienen sein, welchem er nicht durch Spendung einer Gabe Rechnung getragen hätte. — Nachdem mit dem Wegfall der Portofreiheit seit Beginn dieses Jahres auch die portofreie Beförderung der Pflicht exemplare von Zeitschriften an die in §. 20 des Paßge setzes vom 14. März 1851 bezeichnten Behörden aufgehört hat, ist von dem Königlichen Ministerium des Innern zur thunlichsten Verminderung des Porto-Aufwandes angeordnet worden, daß sich die betreffenden Redactionen bei Absendung von Frei-Exemplaren ihrer Zeitschriften an die vorgeschriebenen Stellen der Einrichtung zu bedienen haben, welche bei den Postanstalten für Versendung abonnirter Zeitschriften besteht, demgemäß aber von ihnen verlags weise die resp. Provision an die Postanstalt für die abzusendende ' Zeitschrift zu entrichten ist. — Nach einer Ministeriell - Verordnung vom 13. Januar soll in Berücksichtigung eines ständischen Antrags künftighin daS Zwangsmittel der militärischen ExecuNon gegen säumige Wegebaupflichtige in der Regel nur erst dann angewendet werden, wenn die Androhung einer Geldstrafe ohne Wirkung geblieben ist. Demgemäß sind die Amtshauptmannschaften mit Anweisung versehen worden. Delsnih bei Lichtenstein, im Januar. Ueber den enormen Reichthum an schönster Steinkohle, welcher unter den Fluren von Oelsnitz lagert, ist wohl zur Zeit des durch den Hedwigsschacht im Jahre 1861 erfolgten Aufschlusses dieses 28 Ellen mächtigen Kohlenlagers Vieles gesprochen und geschrieben worden, allein allmählich kam der reiche Aufschluß in Vergessenheit. Die- erklärt sich für den in der Nähe wohnenden und mit den Ver hältnissen Vertrauten sehr wohl. Jener bedeutungsvolle Auf- ! schluß fiel in eine Zeit, in welcher durch daS Fehlschlagen so vieler Bergbauunternehmungen in unserer Nähe, noch mehr aber in Weftphalen, ungeheure Summen verloren gingen und damit die Neigung, sich oeim Bergbau zu betheiligen (auch daS Beste mußte darunter leiden) erlosch. In Folge dessen war eS der > Oelsnitzer Bergbau-Gefellschaft nicht möglich, daS zu
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