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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187706084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-08
- Monat1877-06
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1877
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Ärvßerr «Schriften laut unseren- PreiSverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif «ect»me» uater dem »rkarttouoprlctz di« Spaltzeile 4v Pf. Inserate sind stets an L. Lmedttio» zu senden. — Rabatt wird mch gegeben. Zahlung pnaonmona. -ch oder durch Postvorschnt- M 15«. Kreitag den 8. Juni 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. DaS 25 Stück de- diesjährigen Reich- - Gesetzblattes ist bei »n- eingegangen «nd wird bt- z>« NS. dies. BR»». a»s dem RathhauSsaale öffentlich au-hängen. Daffelbe enthält: Nr. 1185. Gesetz, betreffend den Va» einer Eisenbahn von Trterchen bt- znr Gaarbahn bei Bo»ß »nd bei Völklingen. Vom 21. Mai 1877. - 1188. Gesetz, betreffend die Feststellung eine- Nachtrag- zum Hau-Halt- - Etat de- Deutsch« Reich- für da- Etatjahr 1877/78 Dom 26. Mai 1877. » 1197. Freundschaft-Vertrag zwischen Seiner Majestät dem Deutsch« Kaiser. König von Preußen rc. im Namen de- Deutschen Reichs, und Seiner Majestät dem Könige von Tonga. Vom 1. November 187k Leipzig, den K Juni 1877. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Eerulti. Bekanntmachung. Da- 8. Stück de- die-jährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für da- Königreich Sachs« i bei unS eingegangen und wird bi- zu« 23. dS. MtS. auf dem RathhauSsaale zur Einsicht nahme öffentlich aushängen. Daffelbe enthält: Nr. 43. Bekanntmachung, eine Anleihe de- Z-vickau Oberhohndorfer Steinkohlenbauverein betreffend; vom 7. Mai 1877. - 44. Bekanntmachung, die Richtungslinie der Verbindung-Kahn Bischof-werda-Neukirch betreffend; vom S. Mai 1877. - 45. Verordnung, eine ConfiimationS Ordnung betreffend; vom 12 Mai 1877. - 46 Verordnung, die Festsetzung der Hauptmarttorte für die Lieferung-verbände, die Veröffentlichung der ermittelten Durchschnitt-Preise für Marschsourag-- und den Liquidation-modu- über Vergütung der letzteren betreffend; vom 22. Mai 1877. - 47. Verordnung, da- Verfahr« bei Ausstellung von Arckagercgulativ« und Be schwerden Fegen die Einschätzung zu den Kirchen- und Schulanlagen betreffend; vom 24. Mui 1877. Leipzig, d« 6. Juni 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Georgi. Cerutti. Bekanntmachung. Die Stukkateur,, Schieferdecker, Kle«puer», Glaser., Tischler», Schlosser», «Rater» und Bkasserleituug-arbeiteu de- Baue- der VR. Bürgerschule »nd VI. Be» zirkSschule an der Arndtstraße sollen mit Vorbehalt der Au-wahl unter den Bietern an ven Mmvestfordernd« vergeben werden. Jede der genannten Arbeiten soll einzeln vergeben werden «nd e- können die Gebote auf eine oder beide Schulen erfolgen. Bedingungen und Zeichnungen sind bei Herrn Architekt Moritz (Weststraße 80, 2 Etage) einzusehen. Die Gebote sind versieaelt und mit einer Aufschrift, welche die Art der Arbeit« und den Namen der Schule nennt sz B. „Dickster- arbeiten der VI Bürgerschule"), versehen bis zum 18.1«»t 1877, »deud» 0 Nhr, auf de« Bauaucte de- Rathe- einzureichen. Leipzig, am 7. Juni 1877. Die Baudeputatto» de- Raths. Kirschverpachtung. Die die-jährige Kirschnutzung auf der Mockauer Straße vom Magdeburg - Leipziger Bahnüber gangs bi- zur Flurgrenze der Petscher Mark soll an den Meistbietenden geqen sofortige baare Zahlung mit Vorbehalt der Au-wahl unter den Licitanten verpachtet werden ES haben sich darauf Rcflectirende Dteu-tag de« 12. ds-. MtS. Vor«tttagS 10 Uhr in der Marstall-Expedition einzusinden «nd svdann weiterer Nachricht sich zu gewärtigen. Leipzig, den 7. Juni 1877. De- RathS StraHeubau-Deputatto». Bekanntmachung. Für die erste diesjährige Vorstellung zum Besten de- Theater-PenfiouS-FoudS ist ge wählt worden: Der Prophet. Große Oper in 5 Acten. Musik von Meyerbeer. Die Aufführung wird Sounabeud den 0. Juni d. I. stattfinden. Bei dem mild« Zwecke der Vorstellung hoffen wir aus recht zahlreichen Besuch. Leipzig, den 5. Juni 1877. Der Verwaltungsausschuss deS Theater-PeufiouSfoudS. 0 6 r 50 L tc 2.».c fp 50 6. 50 g. 75 8. 25 6. 50 6 75 g. 50 b- r 10 ? 6. 6. 6 <5 6 -0 1 50 L k 75 y 6. 6 r 75 ij :.! « r.1^»l! 10 ?, L 0. 8 25 du a. 8 50 r 25 kr )0 0 - 0 «-> 50 ll 50 6. 6 75 g Tagesgeschichtliche Ueberjicht» Leipzig« 7. Juni. Die halbamtliche „Prov.-Corr" bringt einen feitartikel über „Geistliche und weltliche Macht." Sie giebt darin ein« Artikel der Revue de- Deux Monde-" wieder, m welchem auch auf die bckannte Attsta-Rede de- Papste-, auf die herausfordernde und beleidigende Aevßerung desselben gegen die Regierung de- deutschen Kaisers vezug genommen wird. Die „Prov -Corr." er, llärt hierbei in Parenthese, die Rede sei an dieser tztelle (d. h. in der „Proo -Corr.") nicht erwähnt wrrv«, weil ihre gebührende Würdigung schwer vereinbar wäre mit den trotz alle- Kampfe- fort »r.d fort sestgehalten« Rücksichten auf da- Ober haupt der katholischen Kirche. — Ferner giebt die „Prov - Corr." wieder, waS die „Revue de- Deux MonceS ' über die innere französische KrisiS fazt: Durch die Art der Entstehung der neuen Re gierung, durch die Natur ihrer Verbindungen, durch die Kraft der eingegangen« Verpflichtung« werde sie möglicher Weise verändert sein, die Gefahr« zu beschwören: der Kampf werde in Irmen Folg« die Regierung weiter führen, als selbst gewollt, und die letzte Entscheidung ent ehr sich aller Voraussicht. Der Regierung-- sel sei angeblich zum Schluffe der conservativen Interessen unternommen und solle die gesetzliche Bahn nicht verlass«; aber man stütze sich dabei emsig und allein auf diejenigen Parteien, welche ganz off« den Umsturz der bestehenden republi- lanisch« Einrichtungen verlangen. Wenn eS aber selbst gelänge, bei den Neuwahlen eine Mehrheit der monarchisch« Partei« zu erring«, so wür den dieselben nach dem Siege wieder in sich zer fallen, »nd daS Ende werde gerade eine um l» mächtigere Erhebung dcs Radikalismus sein. Im Werteren therlt die „Prov.-Corr." au- jener Zeitschrift ein« AuSzug au- einem Aussatz über die „kirchliche Politik in Deutschland und in Frank reich" mit; wir entnehmen demselben folgende Süllen: „Herr von Bismarck beklagt, daß er e- rmt einem Feinde zu thun hat. dem er nicht bei- lommen kann. Sobald aber der Datican sich mit einer der katholischen Mächte verbündet hätte, die demselben ein« General und Soldat« stellte, von dem Augenblick wüßte Herr von BiSmarck, an wen er sich zu halt« hätte... WaS jetzt in Frankreich vorgegangen ist, wird vielleicht die exrltirt« Köpfe in der römischen Curie in ihren Selbsttäuschung« bestärk«: sie vergessen da- iirankrcicb von 1789, um nur noch an die „älteste Tochter der Kircke" zu denken, sie bildm sich ein, daß die Republik de- Septennatß ihn« mit Leib d Seele verschrieb« ist »ud baß sie darüber m»r zu gebiet« Hab«. Ein Wort von dm Lippen KS Papstes hat da- Schicksal de- letzten CabmetS wtschieden. Petru» brauchte nur ein Wort a»S- !»sprech«, da sank AnaniaS hin und gab den ^8e»st aus: Iüuglinge hoben ihn auf, trugen ih» au- »rd begruben ihn. Papst PiuS brauchte >»r angesichts einiger Pilger darüber zu klagen, der Minister 3«le- Simon ihm widersprochen be. da sank der Minister dahin." Heber dm jetzig« Stand de- Cult urkam Pfe il die „Nationall. Torr ": ES giebt seit einiger it Leute in Deutschland, die über den sogenannten ulturkamps vornehm die Nase rümpfen. Wir en nicht Jene, welche von jeher die voll ge Trmpung der Kirche vom Staate pre- und Erden für ein« bedauern-wertheo Schwachkopf erklären, der die Unfehlbarkeit dieses Radikalismus in Zweifel zieht. Wir meinen jene Anderen, welche, anfangs in den vordersten Reihen der Vertheidiger de- Staate-, heute eisrigst zur Beilegung des Streite- rath«, vielleicht, weil ihnen persönlich in demselben nicht die ge hoffte Rolle ^»gefallen, od« weil er sonstwie ihren Pnvatintereffen zu nabe kritt, »der- a«er weck ihnen der „ewige Culturkampf" langweilig geworden. Von der wahren Bedeutung Le« KampfcS scheinen diese erhabenen Geister dl- jetzt keine Ahnung gehabt zu haben. Man höre die Sprache der klerikalen Presse. Niemals war ihre Verhöhnung der staatlichen Anordnungen dreister, al- grade in diesem Augenblicke. Daneben wird da- neue deutsche Reich in allen Tonarten al- da- Reich geistiger, sittlicher und wirthschaftlicher Verwüstung geschildert und als der einzige FelS, auf welchem in dem unvermeidlichen Zusammen bruch Rettung zu find«, der Papst gepriesen. Da wird da- heilige römische Reich deutscher Nation oder vielmehr der demselben innewohnende Gedanke, ein Herrfchmittel de- Papste- zu sein, gegenüber den „kurzlebigen Schöpfungen unserer Tage" verherrlicht; da müssen wir hören, daß Deutscksland immer groß «nd mächtig war. wenn eS mit dem Papst zufammenging, daß eS aber in Schmach und Ohnmacht versank, so oft eS sich von ihm trennte! Offen erklärt der NuntiuS in Brüssel den ehemaligen päpstlichen Zuaven, daß der große Kampf de- PapstthumS nur unter brach« sei, demnächst aber wieder beginnen werde. In der That, man müßte mit Blindheit geschlagen sein, wenn man den Kampf der mittelalterlichen Idee einer päpstlichen Weltherrschaft gegen da- moderne Prmcip selbstständiger, dem Grundsätze der konfessionellen Parität huldigender Staat« beute noch für eine harmlose Belleität Halter wollte. ES sind sehr reale Mächte, aus welch« der Vatican sich stützt. Ein weltgeschichtlicher Gegensatz beherrscht unsere Zeit, besten Größe erst die kommenden Geschlechter ganz überblicken werden. Und inmitt« diese- Ring«- zweier Welten miteinander meint man „wahrhaft staatS- männisch" zu handeln, wenn man über die „blind« Culturkämpser" höhnisch die Achseln zuckt und zum Einlenk« räth? AuS Liegnitz, L. Juni, wird gemeldet: Heute früh fand Reveille statt, an welche sich eine Morgenmusik vor dem Schlosse anreihte. Um S Uhr empfing der Kaiser die Deputation de- OfsiciercorpS, welche dem Kaiser im Namen de- Regiments ein Album überreichte. Der Kaiser schenkte dem Osficiercorps eine Victoria für da- Casino, sowie eine namhafte Geldsumme al- Capital für eine Stiftung. Um tt Nhr fand Parade statt, bei welcher der Kaiser dem Regt- »ent seine Zufriedenheit und Anerkennung a»S- sprach. Der Kaiser hat dem Regimmt eine in dm ehrerdstm Au-brückm abgrfaßte Cabinet-- »rdre überfaudt. Nach der Parade nahm der Kaiser ein von der Stadt ihm angebotmrS Frühstück im Schieß- Hause an, besuchte darauf die von der Stadt in d« Zelten bewirthet« Mannschaften und nahm um 3 Uhr am Festessen in der Osficier-fpeiseanstatl Theil. Oberst Gras Schlieffen brachte hierbei den Toast auf den Kaiser au-, welch« Dieser mit einem Hoch auf da- Regimmt und die Armee erwiderte. Die Abreise war auf Mittwoch Nach mittag 5>/, Uhr festgesetzt. Da- am Mittwoch außgkgebene Bulletin über va- Befinden de- GroßherzogS von Hessen lautet: Das Befinde« de- GroßherzogS ist seit heute Vormittag den Umständen nach recht be friedigend; die Thätigkeit de- Herzens und der PulS sind kräftiger, auch ist etwa- Appetit vor handen. Der deutsch« Gesandte in Madrid, Gras Hatz- 7«4d, tt» — Da-Gerücht, Gambetta sei nach Belgien gereist, um sich einer gerichtlich« Verfolgung wegen seiner am 2. d. an eine Studenlendeputatwn gehaltenen Rebe zu entziehen, entbehrt der Begründung. ES heißt, daß Gambetta auf Anrath« Thierö' die von ihm beabsichtigte AgltationSreise nach Lyon unter lassen werde. Der Marschall Mac Mahon und seine Ge mahlin haben sich nach ihrem Schlosse La Foret begeben. — Die für den 17 d. M beabsichtigte Truppenschau in Pari-soll verschob« werden, da vaS Zusammentreffen derselben mit der Er öffnung oer Kammern zu der Befürchtung Anlaß gab, daß beunruhigende Kundgebung« Vorkommen könnten. Der „Moniteur belge" schreibt, eS sei nicht Gebrauch, die Antworten deS König- aus die bei officiellen Empfängen an denselben gerich teten Ansprachen zu veröffentlichen. Die dem König bei seiner Anwesenheit in Lüttich von den Journalen zugesch,leben« Aeußerung« sei« aber ungenau und unvollständig wiedergegeben. Der König habe, ohne irgendwelche Beunruhigung zu zeigen, sein feste- Vertrauen ausgesprochen, daß Belgien die Schwierigkeiten der industriellen Lage und auch andere Schwierigkeiten, wmn deren entstehen sollt«, mutbig überwinden werde. Im englischen Unterbause richtete der MarquiS von Hartington die Aufforderung an die Regierung, die Depesche Lord Derby'- mit- zutheilen, welche dieser an die russische Regierung bezüglich de- SuezcanalS gerichtet habe. Der Kanzler der Schatzkammer, Northcote, erklärte eS für unzulässig, gegenwärtig eine andere Corre- fpondenz, al- die bereit- vorgelegte, mitzutheil«. DieseCorrespondenz habe nurdenZweck, derGeneral- versammlung der Actionaire der Suezcanab Gesell schaft authentische Aktenstücke zu geben, um sie vor Jrrthümern zu bewahr«. Der MarquiS von Har tington kündigte an, daß er an die Regier»'g morgm die Anfrage richten werde, ob sie, al- sie Rußland ibr« Entschluß mittheilte, der Au-übung der gewöhnlichen Rechte Kriegführender gegenüber Egypten «tgegenzutreten, auch Maß regeln ergriffen habe, um die Pforte und Egypten zu veranlass«, die ihn« al- Kriegführend« zu stehenden Rechte gegen Rußland einzuschränken und davon Abstand zu nehmen, den Verkehr russischer Schiffe zu friedlich« Zwecken auf dem Canal zu verhindern. Der nach längerer Unterdrückung wieder er schienene „GoloS" widmet der gegenwärtig« politisch« Lage Rußland- eine eingehende Be sprechung und finket, daß dieselbe eine unbestimmte sei und daß diese Unbestimmtheit für Rußland j-tzt und künftig die Hauptlchwierigkeit bilde. DaS Blatt empfiehlt die Fortführung dcS Kriege-, 8,« die naturgemäßen Ergebnisse erreicht seien, anderen Falle- werde Rußland in einer steten Kriegs gefahr schweb«. Angesicht- de- aus dem Kriegs schauplätze au der Donau »ad in Asien fließend« russisch« Blutes müßten alle Meinung-v'rschieden- heit« verschwind«; jede- russisch« Herz müsse nur und allein wünsch«, daß au- dm vlutig« Opfern nicht bloße Versprechungen, sondern wahre Freiheit und Gleichheit und die Wohlfahrt der lpristlicb« Bevölkerung hervorgehe «nd daß die Interessen RußlantL im Orient sichergesteüt würden. Kaiser Alexander von Rußland hat am Dienötag Abend 9 Uhr 40 Min. Jassy passirt. — Der Reichskanzler Fürst Gortfchakosf wird von Plojestt au- eine secd-wöchenttiche Urlaub-« reise nach Deutschland antret«. Wie der „Politischen Correlpondenz" au- Galatz gemeldet wird, ist der Kaiser Alexander mit dem Grrßsürsten-Thronsolger, dem Großfürst« Wladimir, dem Großfürsten SergruS und einem großen Gefolge, bei welchem sich der Reichskanzler Fürst Gortschakoff, Staal-!ecretair v. Hamburger und Baron Jomini befinden, Mittwoch Mittag in Barboschi eingetrosfen und hat nach einem halbstündigen Ausenthe.lte feine Reife nach Braila fortgesetzt.' Wie der „Kölnischen Zeitung" aus Konstan tinopel vom 6. Juni gemeldet wird, bat die Pforte rhr« Vertretern im AuSlande ein Rund schreiben zugehen lasten, welche- diese den Re gierungen, bei denen sie beglaubigt sind, mtttbecken sollen. In demselben erhöbe die Pforte Einspruch gegen die UnabhängigkeitSerklärung Rumänien- und betone, daß sie selbst jeder Zeit die Verträge, welche ihr Berhättniß zu Rumänien regelten, ge halten und Rumäniens Rechte geachtet habe. Sie habe stets mit dem Fürst« Rumänien- und der rumänisch« Regierung im besten Einver nehmen gestand«. Selbst noch beim Beginn de- jetzig« Kriege- habe Fürst Karl erklärt, er beab sichtige nicht, da- Verbältniß Rumänien- zur Pforte, bei dem sich diese- stet- wohl befunden, zu änvern. Der Fürst habe sein Wort nicht ge halten, Rußland habe Rumänien zum Schritte der Loösagung getrieben Die Pforte proteslire gegen diese bei den Mächten auf daS Entschiedenste aus Grund der bestehenden Verträge. Eine deachten-werthe Meldung kommt au- Giurgewo: Die Wasser der Donau be ginnen zu fallen, und wenn diese rückläufige Bewegung, wie anzunebmen ist, fortdauert, lo fällt damit da- weseniliche Hinvermß eine- ruisi- schen StromübergangcS weg. ES heißt, der be kannte General v. Totlebm werde demnächst bei der Donauarmee erwartet; er soll die Ausgabe haben, nach der Besetzung der Dobrudscha durch die Russen die Donaumündungen zu besetz«, nach welchen übrigen- bereit- am Sonnabend Hobart Pascha mit einem Theil der türkisch« Panzer- slotle von Konstantinopel a«S abgegangm ist. Vielleicht beabsichtigt derselbe auch ein« Besuch vor Odessa, besten Bewohner seinem Erscheinen mit großer Angst entgegensetz«. Aus dem asiatischen Krig-fchauplatze setzt Moukhtar Pascha sein« Rückzug fort. Da- Bild von der Erschütterung und der Verwirrung, welche unter den Türken auf dem armenisch« Kampsplatze herrscht, erhält manchen ergänzenden Beitrag. Vor den russischen Colonn«, welche unter einer besonnmen Führung in fest geschloffenem t attischem Verbände den Feind verfolgen, weich« die lecker zusammengewürfelten Abheilungen der Mo-lem- schnell und flüchtig zurück, so daß die lUittsche Heere-leitung ihn« wobl nicht mehr viel wird zumuthen dülfen. Die Saumseligkeit und Unfähigkeit der letzteren erhält eine neue traur ge Bestätigung durch die in Konstanimopel amtlich verbreitete Mittheilung, daß die Besatzung von
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