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Dresdner Nachrichten : 08.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-08
- Monat1884-01
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 08.01.1884
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New» s) ork. In Belle« »iu« (Illinois) ist das Non« „-nkioiler „Zur unbesteckten Euwiängnih'^ nirdergedrannt. Niedrere Zöglinge und Lehre rinnen sprangen aus den Len stem und wurden getödtet oder wdtiich verwundet-, andeve. verbrannten. Soweit bekannt! iiiiv 22 Zöglinge und ü Non« u.-n umgekommew Die 1'ilplMiie-UiiMttiir ttar tumnu ^ 8rrLw, 8ihIo«8-8trsLd« Nr. 17, ^veonüdar ckom Xöuixl- Ledlosne, bittet um Inn-situas idror tm Vvl»»u1vn8t«r. Tageblatt für Politik, Wler-MU. HesMMMr. MiWcrW, Nmteiiliklt. LrUMstFu. LI» (Neust.) Jnleral« werde» «arteniir. » NI Nachm. 0 Mn auaenommcii. Sminlaa« bi« Mmagr t» Ubr. Zn Ncuiiadl: Gruße Liafteraaii» s »ur an Wochenlagen bi« Nachm. » Uhr. — Die cmlpaliige Peiil. «eil« lca. « Silbe») kalte, >5 >M». Uiucr ibiiigciaiidr die «ieilc SO Ni», iinie Garantie >ür bas »irchi>- »agiae Ulicheincii der Inserate wirb nicht gegeben. Lutwbrttge Insertion« - llnstritge ioerden nur gegen Br-numeraudo- Zahlnug durch iSricimarlen oder >iioslei»»at>tung angenommen. — rlcht Silben losien tu Pig. Inserate sür die Montags-Nummer ober nach euici» ge,nage die Prlitjette 20 Pf». Lodorwr-u d««t« AI»rItv v»i» Iklv^vr, 0>»rL«ti»Q»» HvmKl. UvlLpvtkekv vresäe», »in QtvurixvntNvr. t w Inllu» »arsobnrMr, I»rv»«I«i», llltiULl'Itl, Leks «ler 8chr«l0«r8a>'»« ltoü«, cmpüedlt ru cksu dsvorkitodsnögn Al»»It«r>1»üIIeu dein viPsr vou leoui-ivden Volä- unü 8Ubei«it»ieu <L,»»Iiuditiilt«ru, rreuue», »>»oi«vu, tScliuurea, «t»>»»««», W Utter» v. «. v.) I'Lariix-Ltadllsssmsot olnlavdsr mick vIsLimlsr Llllcksr-Varäorod» v«i Ll««u>ckor klüllpsolw ^I!I «1» di Iltvi bt «rrlviilviltirli. z U» lur Nn»»d«»» hs-j 16 ckasirv: AnLtts«, II«d«rLtv1»«r «tv. , N»1»«l»I»»u»»s«r»chu« >r» 7 ^i.^ii i»>>I»«,>„,>e,liu s U^»IUUU^R.>/T7IU rtir SlLiIvIiv»» dis 16 ckakrs: LLl«ta«r, Ieniuot», Uüuti:I oto. z ?aliti-i Vutsuborx), Lalb-LtSLe. bkV. 8. 29. Jahrgang. Auslage: 40,000 Lrpl. Aussichten für de» 8. Januar: Frischer Nordwestwiiid. zieiiilich trübe, etwas Niederschlag, Temperatur etwas kälter. Dresden, 188-,. Titltstag, 8. Januar. veraiuwortlicher »«dakteur für PüljljschkÄ Vr. tr m ir Piere >i in Tresden. Weit interessanter und viel wichtiger als die Nachricht vom Tode Eduard Laskerü sind die Untersuchungen über die merkwürdigen Dämmerungs-Erscheinungen, welche in den letzten Monaten den Abend- und den Morgenhiimnel verschönten. Hcrgebrachtermaßen sind die Gelehrten über den Grund dieses Ncbclgiühens uneins. Wie käme man auch der Ermittelung der Wahrheit nahe, außer aus dem Wege des Zweifels und des wissenschaftliche» Streites r Wenig Bestechendes hat die Hypothese eines Wiener Astronomen, Ur. Me»cr, welcher behauptet, die Erde sei jetzt in beträchtlicher Höhe von eine», großen Schleier von unendlich vielen zarten Eisnadcln umgeben und die Sonnenstrahlen brächen sich an diesen Eiskryilallwolkcn. Wir verzichten darauf, darzulegen. woher der Fahrt jener Wiener Astronom meint, daß diese kosmischen EiSwoikcn kämen, in welche unsere Mutter Erde unvorsichtig genug liineinspaziert ist. Bedenklicher lautet die Schlußfolgerung, daß diese Massen ciserstarrtcn Wassers schließlich auf die Erde herabmüßten, denn dann gingen wir einer weitverbreiteten andauernden Negenperiode entgegen und Land- ivirthschast, Schifffahrt und Industrie thäten wohl, diesen Witlcrungs- factor bei Zeiten in Rechnung zu stellen. Zum Glück widerspricht die außergewöhnliche Milde des Winters der Annahme, daß sich die Mutter Erde in weiter Entfernung mit einem Eisschurz umgürtet habe. Weit plausibler erscheint dem Laien die Annahme, daß die Ursache des Dämnierglühens in dem Ausbruche der Vulkane in der Sundastraße, speziell des Krakatoa, zu suchen sei. Lene gewaltigen Eruptionen baden die den Erdball zunächst umgebende Atmosphäre mit vulkanischer Asche gefüllt, in welcher sich die Sonnenstrahlen brechen. Interessante Experimente machten der Geolog Mac Pherson in Madrid und die Forscher Beycrinck und van Tan, in Holland. Erstercr untersuchte srischgefallcnen Säume, letztere die an Fenster scheiben Hangenden Regentropfen und verglichen diese "Niederschläge mit Proben von vulkanischer Asche, welche bei de» letzten Ausbrüchen in Java gesammelt und an die geologischen Sammlungen Europas cingeschickt worden sind. Die mikroskopische Prüfung der Rückstände dieser chemisch untersuchten Schneekri,stalle und der Regentropfen ergab, daß ihnen dieselben vulkanischen Bestandtheilc beigemischt sind, wie der Asche des Krakatoa, nämlich Hyperthcn, Pyroxcn, magnetisches Eisen und vulkanisches Glas. Darnach wäre mit Sicherheit zu schließen, daß die Theorie von EiSkrnstaUwolken unhaltbar. Welchen Einfluß aber auf eine solche Beimischung derartiger Körperchen, Stäbchen und Körnchen vulkanischen Ursprungs in die Erdatmosphäre aus das Wetter auszuübcn vermag, darüber dürfen wohl die Landwirthschast, Industrie und Schifffahrt einige Aufklärung seitens der Meteorologen erwarten. Lenken wir von den himmlischen Erscheinungen den Blick zurück auf die Mühsale deS Erdenlebens, so soll uns die Hochachtung, welche jeder Wahrheit liebende Mann dem Privatcharakter des jetzt verstorbenen Laster an dessen Sarg gern zollen wird, nicht abhalten, dem Politiker LaSker gerecht zu werden. Bor Allem ist den, Uebermaße unbändigen Schmerzes entgcgenzutretcn. Etliche der dem Verstorbenen nahegcstandenen Blätter stimmen ja eine Todtenklage an, als habe Deutschland in Sack und Asche zu trauern, als dürfe dcö Seufzens und JammernS kein Ende nehmen. Sentimentalität war nun gerade die Sache Lasker's nicht: seine Beredtsamkeit hatte nicht selten sogar einen tiesverletzendcn Stachel und schonen that er einen Gegner keineswegs. ES muß genügen, wenn sich die ehreKen Nachrufe der Gegner seiner Politik aus die Würdigung seiner rühmlichen Charakter - Eigenschaften und seiner glänzenden Talente beschränken. Den Einfluß Lasker's auf die Gesetzgebung Deutschlands erklären wir nach wie vor als einen verhängnisvollen. Der Name Laster wird aus der Erinnerung der Lebenden noch rascher verschwinden, als der Berthold Auerbach's, aber es wird nock langer unausgesetzter Arbeit bedürfen, die Werke Lasker's zu ^ Dorfgesl-^- -- - -- -- --- Leuten in eine Lalle gelockt wurde. Dieselben haben die verdächtige - Direktor der OssizierMeitlchule. bas Komtburkreuz 2. Kl. des Kgl. Doppelrolle von Nihilisten und Polizei-Agenten zugleich gespielt. > ,äch>. Albrechtsordeiis, ferner der berittene Gendarm Sch nur- Suvcikin soll bereits frübcr einmal in oec Gemalt der Nihilisten ft e i n das sää-s allgem. Ehrenzeichen. Die Vorgenannten sind gewesen sein, habe von denselben gegen gewisse Versprechungen sein sämmtlich preußische Untertssane». Leben gesäientt erhalten, seine Vmvrcchen aber dann gebrochen und — "Nach einer Unterbrechung von l ! Tagen nahmen gestern mm von ihrer Rache ereilt würde». Bemorlenvwerth ist seiner. Heide Kammern ihre Arbeiten wieder auf. In der 2. Kamme r ! das; seine Ermordung in einem bevölkerten Quartiere erfolgte und wurde zunächst Abg. Zeidler, welcher an Stelle des verstorbenen j daß trotz des furchtbaren LärmenS Niemand aus der Mordstätle Abg. Adler im 1!. ländlichen Wahlkreise gewählt worden war. 'erichien. Mit einer Langsamkeit, die entweder entschieden Lcind- verpflichtet. Tie Bcrathungen des Etats der Landesio tterie scligkcit oder vollständige Gleichgiltigkeit bezeugt, wurde die Polizei gingen, wie zu erwarten war, auch diesmal nicht ohne Debatte vor benachrichtigt m:d a>S „c endlich aus dem blutigen iLchanvlatze er- ,ich. Abg. v. Vollmar meint, um kurz die Stellung seiner Partei schien, enibielt ste stck jeder Emmi,chung zwischen den Nihilisten zu dieser Position zu flrir.m, die Umernebninng eines Glücksivicles und ihrem Gegner. Welche Zustände! durch den Staat sei eine Unsitte. "Außerdem verstoße ste gegen die — ! Einheit der Reichsgesctzgebung, es sei intonsequent, Spielbanken:r. Neueste ^eleuramuie her Dresdner stlastir " u,un 7 ! auszubeben und derartige staatliche Institute bestehen zu lassen. Acncilk -rlenrammc ocr „rucsonkl Nl»a,r. vom <-^an.^E<u verwert,ch seien zwei Bestimmungen des Lotteriegesctzcs. Berlin. Die „Norddeutsche" sagt über die Grundzüge zum! "ach welchen Personen, die in verbotenen Lotterien spielten, straf neuen Unfallversicherungs-Gesetzentwurf: Der Schwerpunkt liegt er-! frei würden, sobald ste einen anderen wegen des gleichen Vergebens sichtlich in dem neuen, durch seine Großartigleit, wie durch seine ^ denuncirten. Seine Partei werde wie immer gegen die Position Einfachheit gleichmäßig überraschenden Vorschläge einer ^rgamsa- ^ stmmien. Res. Kirbach konstatirt. daß er aut demselben Standpuntt tioir der gemmmten Nabntinüustrie in den Ben,fsgenoffenschaften! stehe, wiev. Voilmai. Erhübe bereits früher bei günstiger Finanzlage mit obligatorischem Beitritt. Es werden jetzt große, in drr Regel l einen diesbezüglichen Antrag eingebracht, sei ,edoch von der Aus- daS ganze Reichsgebiet umsassende korporative Organisationen vor- > »'chtslosigkeit einer solchen für jetzt überzeugt, man müsse sich aber gesehen, ansgcvaut aus der realen Unterlage einer Gemeinsamkeit, allmählich daraus gefaßt machen, daß die Position verschwinde. , des Berufs, d. h.: der verwandl n gewerblichen Fnteressen. Die i Die Rcichsgesetigebung werde sich mit der Angelegenheit ,zu befassen i beiden Pole der ganzen Lrganisation sind: die Genossen,chatt er-- haben. Die Ausführungen Vollmar's seien vollständig richtig, , greift den einzelnen Betrieb kraft des Gesetzes und löst die ibr zu-! außerdem sei noä> zu rüge», daß die Lage der Beamten bei der gewiesenen Aufgaben in voller Freiheit ieibsttbütiger Verwaltung. - Landeslotlerie eine viel rmgünstigerc sei, als die der festangestellten Din rzzni>ni>ni!>i„„-, r>nr lzz-nnsinnillinir-iillid,»,^ ist in Ma Ltaatsbeumten. "Abg. Uliieinann: Es wäre sehr schwierig, eine andere Etcuerguelle als Ersatz für die Lotterie zu finden. Sie sei eine Einkommensteuer, die sich Feder selbst auflege. Wenn nian die Moral fördern wolle, io gäbe es noch ganz andere Hebel, man solle also die Lotterie unter Staatsaufsicht bestehen lasse». Da erwiesenermaßen eine Vermelining der Loose in den Mittelstaaten crngetreten, so werde man wohl nicht sobald die Lotterie als Reichs- ... instltut sehen. Abg. Bebel.konstatirt» daß von einer^Absicht, die eurer Beeinträchtigung" ihrer Konkurrenzfähigkeit ! versickcningolast wenigstens für eine Reihe von ^ ' : Die Erfahrung wird lehren, ob eine künftige Reiches erforderlich ist. Dagegen tritt ein. .. Reiches insofern ein, als dasselbe die Lasten einer aufz,«lösenden Lotterien verbiete, doch zugleich darauf rechne, daß Ausländer in Genossenschaft insofern übernimmt, daß die einzelnen Betriebe lasten-i°cr Landeslotlerie spielen möchten, hierauf werden die Positionen frei den andere» Genossenschaften zugetheilt werden können. Den ber Landcslotteric von 5,2st-t,250 M. Einnahmen und -1,264,225 M. Arbeitern wird kein Beitrag zur Versicherung auferlegt. Die Für- Usberichuß gegen die 4 stimmen der Sozialdemokraten bewilligt, sorge für die verunglückten Arbeite: bleibt während der ersten 13! M-t Einstimmigkeit erfolgt lodann die Bewilligung der Positionen Wochen den Krankenkassen überlassen. Tie Auszahlung der Ent-. der Lottene-DarlehenSkasse »nt 4M.060M. Einnahmen und 381,31,-» schädigungen soll durch die Post erfolgen, die die auszuzahlendcn Mark Ueberschuß. sowie der allgemeinen Kassenvcrwaltnng mit Entschädigungen Len Genossenschaften auf ein Fahr vorschießt. Tie IMi.OOO M. Ber der folgenden Bcrathung über den Gesetzent- Fcststellung der Entschädigungen erfolgt durch die Gcnossenschosts-! i?"" über veränderte Bestimmungen für R ealschulen 1. und organe unter Eröffnung des Fnstanzcnganges an ein fünfgliedriges 2. Lrdnung lvncht Abg. Marke seine ,xrcude aus. Laß die früher " " - - gegen den Gedanken des Entwurfs gehegten Bedenken nunmehr s überwund-n seien- Wenn die Erfahrungen, die man auf der Leipziger Universität mit Realschulabiturienten gemacht habe, keine günstigen gewesen seien, so sei die Schuld in der Organisation unserer Realschulen zu suchen, denn anderswo habe man gerade Die Gciiehmigung der Genossenschafrsbildimg ist in die Hände des BundeSrathes gelegt, wodurch die Gesahr burcaukratischer Ein schränkung vermieden wird. Fede Genossenschaft trägt kraft des Gesetzes die Last der Unfallverstcherung. Sic ist ein korporativer Versicherungsverband auf Gegenseitigkeit und schasst sich selbst durch Statut ihren eigenen Gesainentant. Der Reichszui'chuß ist weg- . gefallen. Bei strenger obligatorischer Durchführung des Umlage- cmgelreten, w Prinzips ist die Besorglliß einer Uebekbürdimg der Industrien und' mstltut lehen. organe unter Eröffnung des Mstanzcngangcs an ein fünfgliedriges Schiedsgericht, wovon ein > Vorsitzender) Rcgierungsbcaittter, je zwei' ! von der Genossenschaft und den zu bildenden Ardeiterausichüssen! > gewählt werden. Die Rekursinstanz ist das Reichsversicherungsamt, bestehend aus 3 vom Kaiser ernannten, 4 von dem Bundesrath und je "2 von den GenosienschastSvorständen und den Ärdeiterausschüssen gewählten Arbeitern. Ueberall giebt sich das Bestreben kuno, die einseitig bureaukratische Bebandlung des Geschäfts auszuschließen. Die Grundzüge beschränken die Versicherung vorläufig auf die schon jetzt unter die Haftpflicht fallenden Arbeirer. beseitigen. Den gcschichten Auerbach's ist jetzt bereits em . . . . staubbedecktes Vergessensein in den Leihbibliotheken besckieden, — an die Leistungen LaSker's im gewerblichen, sozialen und wirst,- schaftlichen Leben der Nation erinnert jetzt noch jeder Tag. Sie hindern den Gencsungsprozeß unieier Nation. Es ist etwas Wahres daran, wenn seine Bercbrer betonen, LaSker sei an gebrochenem Herzen gestorben. Aie Erken,itniß, daß seit 1878 die sich auf sich selbst besinnende deutsche Nation mit dem Lasker'schen Gesetz- gebunaSaeistr brach, hat allerdings schwer aus dem Manne gelastet und ließ seinen sonst so beredten Mund allmäblig verstummen. Jene ihn tief erschütternde Wahrnehmung (denn er diScontirte scharfwitternden Geistes stets die in der Luft liegenden Dinge) fiel zeitlich zusammen mit der Gelnrnkrankiieit, die ihn heimsuchte und die zuletzt zu völliger Geistesumnachtung geführt haben würde. Darum — Ebre dem Tobten, Kamps seinen Werken! Zwischen England und Egypten bereitet sich eine gründliche Auseinandersetzung vor. Das aus Eingeborenen bestehende egyv« tische Ministerium in Kairo erklärt, daß der jetzige Zustand so nicht fortdauern könne. England müsse Egypten, das ja ganz in seiner Hand sei, seinen Beistand gegen den falschen Propheten gewähren, oder letzteres werde sich auf die Lertbeidigung des eigentlichen Egyoten beschränken und den östlichen Theii von Sudan, d. h. das« senige Gebiet, dessen Beherrschung für England ganz besonders werthvoll, der — "Türkei überlassen. Aber auch mit der Erhaltung von Kkartumsckeint eS schlimm zu stehen undschon ratdctEngland demPice- könia an, diese wichtige Stadt preiSzugedrn. Wie lange sich Tewfik Pascha bei einer io feigen Politik halten kann, ohne der Verachtung seine» Volts zu verfallen, berücksichtigt England nicht. ES läßt kaltherzig sein Geschöpf im Stich. Um Egypten zu erhalten, bedürfte eS der Einsendung einer englischen Armee von 12,000 Mann, aber Glad- stone verspürt dazu wenig Neigung. Mit unverhohlener Schaden freude betrachten die aus dem Pharaonenlande von den Briten hinauSgemaßregetten Franzoien die Klemme, in welche ihr edc- maliger Verbündeter geratben ist und da England sortfährt, sich in dem chinesisch-französischen Konflikte als ein sehr verdächtiger Mittelsmann zu benehmen, wird die Svrache der Pariser Zeitungen gegen da- „perfide Mbron" immer feindseliger. ^ Bei der Ermordung deS Ebess der russischen Geheimpolizei, Oberst Su-eMn, ist das Ausfälligste, daß er von seinen eigenen Berliner Börse zeigte im Allgemein?» eine feste Namentlich gilt dies von den spekulativen Banken, welche steigende Bewegung forlsevten. Kredit-Aktien schlossen nach ickcrlci Schwankungen mit 8« e Mk., Diskonto 2. Deutsche Bank Die Haltung, die steie mancher 1 Pro), höher. Auch Kassabankcn hatten vielfache Bessennmen zu verzeichne», minder günstig mar die Haftung für Bahnen. Deutsche Bahnen waren im Anfänge ziemlich schwach, später trat aber infolge von Deckungen steigende Bewegung ein, so dag schließlich die Kours- besserungcn vorwogen. Von Kassabahnen wurden u, A. Berlin- Dresdner höher, Franzosen unverändert, Lombarden. Eibethal, sowie ein großer Thcil österreichischer Kassabahnen etwas besser, Goft- hardbalmen 4 Proz. höher, Laura und Dortmunder je zweiProz. höher, sonst waren Bergwerke eher schwächer. Industrien anziehend. Brauereien bevorzugt, Lolbrich 1 Proz. besser, Renten fest und gut gefragt. Krank,«i» «. M.. 7. Innner. vredik IK«'.),. Stae>»r«hn 2WV-. vom. borden eio,. evcr voole —. Vellen. LUderrciUe —. Po,»errente —. MoUjlerAix,. Oetterr. P-olbrenie —. 4°'« Un». Goldrenle 75. <7cr Nulle» —. Mer Nullen —, L.OricnKuUeilic —. Acuclic Un»or. »nldonlride . :!. VrientanicHe —. Ui,,ar. Papierrcnle —. DiSconIo —. Eadvier oo.-IS. Mo»I,ardkabn !N. Moinzer —. Fell. Wien, 7. Ionnor. ürcdu an»,M. Slaotsd. Louldorden ,10.70. Adctdol —. Nordivcslb. ,90,50 Morkneien 59.27. Uno. Lrcdil »0S.00 Rnl>i». Pari«, 7. I^nuor. iSidlud.l Ren» Lnleide ,06.17. Jloiiener 90.17. Plaolibahn «72,5n. ven,borden 9lb,09. d«. Prtcrllüie» 299. Sgddicr 9«r. vesierr. »«Njrente 8i-g. Scknvonkcnd. Lon»«» «Getretdemorrt), lLchlich.) 7. Ion. Welzen tröse. Fremder o»»e- koninlener rnlll». sielio. Mein, Hoser, runder Mal« ruhi». »nienkonlläicr Mais fest, Maljgcrsie I Sch.. MM»erIlc > Wochellllcigernng. Erblen, Bohnen trage. die gegcntbeiligen Erfahrungen gemacht, wie er auf Grund einer diesbezüglichen Statistik nachzuwcisen sucht. Die Frequenz der Realschulen werde nicht durch die beabsichtipte Einführung einer neunten Klasse gehoben, sondern nur durch die Erweiterung ihrer Kompetenz, demnach müsse die Regierung dieselben entweder lebens fähig macken oder ganz abschaffen. Betreffs der Realschulen II. Ordnung bitte ec die Regierung, ibm Aufklärung zu geben, in welcher Weise das 4. Schuljabr, das sa der Bürgerschule gebäre, ersetzt werden solle, wenn kür die Aufnahme in eine Real schule II. Ordnung bereits das 9. Fahr genüge. Die eigentliche Bedeutung der Realschulen II. Ordnung sei zur Zeit noch nicbt in die weiteren Kreiie eingedrungen. Eie sollten nur die stöberen Bürgerschulen ersetzen. Abg. Dr. Stioumer meint, die Kammer sei kein Forum für derartige Erörterungen, Wenn auch die Real schulen den Gymnasien vollständig gleichberechtigt zur Seite ständen, '' >-— ---- - ...l,>. Zweck hätten wie diese. st widerlegt. Die Real- und müßte« in festem Contact mit den Volksschulen stehen. Zu wünschen sei noch, daß die Lehrer dieser Anstalten von den Kommunen pekuniär besser ge stellt werden möchten. Kommissar Geb. Schulrat!, I)r. Schlömilch: Ter Staudpunlt des Abg. Starke sei ein rein idealer und in Folge dessen auch praktisch nicht durchzusühren. Tic Realschulen zweiter Ordnung müßten so eingerichtet sein, daß man von ihnen aus ein Gymnasium oder eine Realschule erster Ordnung besuchen könne. Abg. Starke glaubt, daß die Realschulen, wenn man. wie «S Abg. Straumer wolle, die Sache ruhig ihren Laus gehen lassen wollte, bald zu Grunde gehen würden Die Realschulen aber sollten die Fugend dem Gcmerbestande wieder zusühten und deshalb müßten sic weiter existiren. Geb. Zchulcath vr. SckiSmilch giebt Abg. Starke die gewünschte Aufklärung dahin, daß das bisherige vierte Schuljahr der Bürgerschule, wie es auch bei den Gnm- naslen schon der Fall sei, künftig auch von den Realschulen ausgenommen und im Unterrichte gedeckt werden solle. Auch Abg. Heger findet gleich dem Abg. Starke den Zweck der Realschulen II. Ordnung darin, dem bürgerlichen Gewerbe und der Industrie frische Krane zuzusübren. Es sei aber wüuschens- werth, wenn die Kinder die ersten 4 Fahre in der Volksschule blieben, da gerade zwischen dem 9. und 19. Fahre eine richtige EntmickelungSveriode liege. Kultusminister vr. v. Gerber: Wenn man beabsichtige, auch den Besuch der Realschule II. Ordnung be reits mit dem 9. Lebensjahre zu gestatten, so sei dies eine einfache orten sichtlich erfreut sän»,Nicke Instrumente an. und Konsequenz deS Verfahrens bei der Realschule I. Ordnung Di- sprachen wieoerbolt ibren Beifall über die Leistungen des <xta-- O. ^asse wolle man emsübren, um der Ueberburdung der mittleren bliss-ments der Eigenthümerin gegenüber aus. Klassen abzuhclscn. Abg. Vemnann hont, daß auch m der Real- schule II. Ordnung die Einführung der 6. Klane die lieber« Lokale- unv Sächsische«. — S. M. der König begab sich gestern zur Jagd nach dem Revier Mügeln bei Pirna. Das Fagdfrtlhstück ward wie alljäbr- lich in den Privaträumcn des Bahnhof-Restaurateurs dortseibst , abgchalten. — Am Sonnabend beehrten FF. KK. HH.Frau Prinzeß Georg, Prinzeß Mathilde und Prinzeß Zoiepha, Prinz Johann Georg und Max in Begleitung ihres Hofstaates das in der Ofira- Allee gelegene akustische Kabinet v. F. Kaufmann u. Sobn mit Ihrer Gegenwart. Tie hohen Herrschatten verweilten ca. 1 Stunde daselbst, störten sichtlich erfreut sämmtlichc Instrumente an, — Bei der von Sr. Mas- dem König am Sonnabend ab gehaltenen log. Bildchcnsagd in Moritzburg wurden 2 Damstllcken» 3 Rebstöcke, 3 Stücken Schwarzwild und 121 Hasen geschossen. Se. Majestät erlegte hiervon 2 Damthiere, 3 Saum und 29 Halm, ein zum Verbältmß der diesjährig allgemein wenigen Hasen gewiß kür eine tzolzjagd sein günstiges Iagdergebniß. Außer Sr Majestät, Lr. K. H. Prinz Georg und dem Prinzen Schönhurg-Hermsdorf waren 13 Kavaliere als Schützen geladen, darunter auch Gras! Luckner, weicher z. Z. den Kammerlicrrndienst bei Sr. Majestät versiebt und somit auch Abends beim Fogddiner als erstmaliger Gast im Moribdurger Schlosse aus dem Üblichen Willkommen«Pokale trinken mußte. — Major v. Earlowitz erhielt das Kgl. portugiesische Kam« mandeurkreuz des CstristuS-Ordens und Rittmeister v.Earlowitz- Hartitzsch daS portugiesische Ritterkreuz deS Eonceptions-OrdenS. ^ mhiclten Generalleutnant v. Heuduck, Cbes deS N«litär-Rett-JnstitutS. das Großkreuz. und Major v. Kleist, bürdung bebe, dock solle, um dies ganz zu erreichen, man vor allem darauf achten, daß die betreffenden Lehrer der ihnen vorgcschriebene Ziel nickt überschritten. Da« den Ramm anbc» treffe, so sei ihm Realschule 1. Ordnung lieber als Realgymnasium, vr. .-seine findet eS bedenklich, daß für gleiche Schulen mit gleichen Zielen in Deutschland verschiedene Namen cristnen Im Uebtiam ist er für Eoinpctcnzcrweitcrung der Real,ckiulcn. Kultusminister w --muycii geiaoen. oarunwr aua, vma, y Gerber bestreitet/daß eine derartige Eompclenzerweiterung aus Z. den Kammerherrndienst der Lr. Majestät Studium der "Äedizm und Jurisprudenz statthaft sei: »u beiden gehöre eine bumanistisck-e Bildung. Geheimer Schulrath vr. Schlömilch giebt die Erklärung ab, daß bei Ausstellung der Lehr pläne daraus Rücksicht genommen werden soll, daß der Ueber- gang von einer Realschule 2. Ordnung nach einem Gymnasium öder einer Realschule 1. Ordnung möglichst erleichtert werde. Aba. Käusscr meint, wenn die lleberbürdniig beseitigt werden solle, w wären damit nicht die häuslichen Arbeiten gemeint, denn diese seien Lei der Erziehung die Hauptsache. Abg. Heger entgegnet, daß
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