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Dresdner Nachrichten : 11.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-11
- Monat1884-01
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 11.01.1884
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Audwürtige Anseriioni - Anüiin.e werden nur »che» Prinnmeranda- Zahlun» durch itinejmaiken oder Poftctn«at>Iuiw angenommen. - ?IchlSilben tosten tüPfg. Jnsrialc für die Pionlag»-Nummer oder rach eine», Aestlag« die Peiiizeiie 20 Piz. Lrnte» uuel 8rttd>»>lv lülssliön- u.Iliöstsi'gsi'llvi'nds, Idouiluvt» jl, vorrü).'Ii'kor ,1u8N8kl tlir Unrrvu ll. vliiueu k- ?i6«8bi. i'8 triebt., es PNtit»« 2, risrt. »Nil I. b'taao. „ 2«ultr!igo uur'Ii .iiiüvürlei nvravu olloeniirt- --SWLLSS!LSi!SsrL--rL--sr---LS--il^r!S-rL--i!--^iiS»»--sSSi!SSWr i.gxer'8 M-«. >3gi-. 8ck>s«»sts»«v 13 j vwpüedit w kriscdim »l>M, Uimii-«. kblmW ! <iio grösst» .lusnirlii, lielÜMÜIilNIÜIUIA 10 gp. risgtzlstn. IÖ d0«i« lstts VLllso uuä ailo 8or1«.-v krlkckedi ljoüÜAvI i'illipf->t. M ««IlvStvl» ordckoinoo un:i»8rro8v>/t. ^Nv iu xliünstor aVubirukl. ^L»L88vLjtz->Lü'/uitavtnr Lllmui-Iit L »«8812 äliinuilit kliinixfi. Uosilvksraut. öullus »srsedurLvr, IdrSnel««, Lek« ckor Sokrolltvr^ussv Uollll, ompkedlt /u cksa dvvor^tokk-vckev »»»chltvuldüUei» t>om I^xer vou Ivvulbelivu lrolä- unck 81Id«rvu«rz>o <L»IiwI»Lii«Iern, VrS«>»«u, » »»uw««, 8eliuur«u, tzu»«»i«n, » ItN«»u ». ». v.) VoilLvriL« Mustsr rrvit uotvr Nvseeuprvidon. 8«»t« LrleellN««» t««l«r L:xt»»d«»t«IIua». Nk. 11. 29. Jahrgang. Auslage: 40,000 Lrpl. Aussichten für den 11. Januar: Mäßiger Südwestwind. geringe Bewölkung, neblig, trocken, Temperatm wenig verändert. Dresden, 1881. Freitag, 11. Januar. Perantworlllcher Redakteur sür Plilllllchk- vr. Emil Bier« h in Dresden. Die großen Berufsgenossenschaften, die, über ganz Deutschland vertheilt, künftig die Versicherung der Fabrikarbeiter gegen schwere Unfälle bewirken werden, sind natürlich, eine jede für sich, sehr groß. Sonst würden sie ja nicht leistungs- und lebensfähig sein- Beispielsweise bilden sämmtliche Baumwollen »Spinnereien, Maschinenfabriken, Hüttenwerke, Gerbereien, chemische Fabriken rr. je eine große Bernssgenossenschast, die unter Umständen noch durch den Zutritt verwandter Betriebe verstärkt werden kann. Diese großen Verbände will der neue Gesetz-Entwurf in örtliche Sectionen rintbeilcn und zwar nach geographischen (staatlichen oder provinziellen) Grenzen. Diese Gliederung in lokale und territoriale Sectionen bildet einen geschloffenen, festen, berusegenoffenschaftlichen Untergrund für eine gedeihliche Wirksamkeit umsomehr, als aus ihm den Genossenschaften selbst die größte Selbitbcthütigung eingeräumt ist. Jede einzelne Reichsgenossenschaft erhält ein großes Maß von Freiheit der Bewegung und Leichtigkeit, so daß sie Aenderungen in ihrem Bestände und den verschiedenen Abstufungen der Mitglicverbeiträge, wenn sich solche Aenderungen auf Grund der erst zu machenden Erfahrungen als nothwendig Herausstellen, vornehmen kann. Zum Beispiel die Bemessung der Beiträge nach der Gefahrenklasse. Wenn sich innerhalb der Rcichsgenoffenschast, die künftig alle chemischen Fabriken umfaßt, die Beiträge als nicht richtig festgesetzt Herausstellen, welche in verschiedener Höbe die Fabriken für Schwefelsäure, Soda. Anilinfarben, Chlorkalium re. zahlen, dann hindert Nichts, diese Beiträge rationeller auszuwerfen. Die Entwertung von statutarischen Bestimmungen wird dabei eine bedeutsame Rolle spielenden Genoffenschasten ist z. B. die Vereinigung zur gemeinsamen Tragung des Risikos gestattet. Zur Ausführung von alledem wird für jede Reichs»Berufsgenoffenschast oder für jede Sektion ein Arbeiter-Ausschuß gebildet, dessen Mitglieder von den Arbeitermitgliedern der Krankenkaffenvorständ« gewählt werden. Diese Arbeiter-AuSschüffe bringen das UnsaU-VersicherungS» gesetz in organischen Zusammenhang mit dem Krankenkaffengesetze. mit dem eS sich ja auch schon insofern berührt, als die Kranken kaffen für die ersten 13 Krankenwochen alle Unfälle übernehmen sollen. Erst nach Ablauf der 13. Woche tritt für die Unfälligen die Unfallversicherung ein — eine, wie später nachzuweisen, der Ver besserung bedürftige Bestimmung. Die SlrbeiterauSichlÜffe, die sich selbst wieder örtlich gliedern können, haben sich bei der polizeilichen Untersuchung jedes einzelnen Unfall« (jeder derselben ist ungesäumt bei der Polizei anzuzeigen) durch einen Vertreter zu betbeilrgrn. Natürlich hat auch der Arbeit geber das Recht, in eigner Person oder durch einen Vertreter hier bei mitzurvirken. Die Festsetzung der Versicherungssumme erfolgt in der Regel durch den Sektionsvorstand. Berufungen gegen diese Fest setzungen sind bei einem Schiedsgericht anzubringen. Ein solches wird für jeden Bezirk errichtet, für den ein Arbeiterausschuß ge bildet ist. ES besteht aus einem Vorsitzenden, der von der Central- behörde deS Landes auü der Zahl der öffentlichen Beamten ernannt wird und 4 Beisitzern. Letztere werden zur Hälfte von den Arbeit gebern und von dem Ardeiterausschuffe aus der Zahl der versicherten Arbeiter gewählt. Gegen die Beschlüsse der Schiedsgerichte ist noch eine Berufung zulässig bei dem neuzubegründenden Rciche-Vet- sicherungSamte, das seinen Sitz in Berlin hat und den» die Beauf sichtigung deS ganzen UnfallverstcherungSwesen obliegt. Dieses Rcichsamt besteht aus drei ständigen Mitgliedern, zu denen auch der Vorsitzende gehört, die der Kaiser auf Vorschlag des Bundes rathS aus Lebenszeit ernennt, und aus 8 nichtständigen Mitgliedern, von denen 4 der BundeSrath aus seiner Mitte erwähltvon den 4 übrigen werden 2 von den Genoflcnschastsvorständen, also den Arbeitgebern, und 2 von den Arbeitcrausschüffen aus 4 Jahre ge wählt. Dieselben erhalten für ihre Anweienheit in Berlin Diäten. Die Auszahlung deS DersicherungSaeldcs an die Versicherten ge schieht durch d,e Post. Dieselbe schießt den Genoffenschasten für da« erste Jahr die nöthiacn Sun,men vor. In der Höhe und Art der Versicherung reiv. Entschädigung hat sich gegen die früheren Vorschläge nichts Wesentliches geändert. Die Entschädigungssätze betragen bei theilweiser Erwerbsunsähigleit höchstens 50, bei gänz licher 6N, Prozent de« Jabresvcrdlenstes der Verletzten, jedoch mit der Maßgabe, daß auch der «inen Betrag von 4 M. übersteigende Taaelohn mit einem Dritttheil zur Anrechnung kommt. Durch die auf Lebenszeit zu ernennenden ständigen Mitglieder deS Reichs»-» stcherungSamleS wird die für solche sozialen Einrichtungen sehr wichtige Kontinuität gesichert und durch die Wahl von 4 Mit gliedern au- der Mitte deS Bundesrathcs neben den 4 Mitgliedern auS der Zahl der Arbeitgeber und Arbeiter wird die nöthiae völlige Unparteilichkeit in der höchsten Instanz gesichert, wa« natürlich von größter Wichtigkeit für das Gedeihen des Ganzen ist. Die- sind im Wesentlichen die Bestimmungen deS neuen Ge setzentwurfs. Gewiß unterliegen etliche einer berechtigten Aus stellung. So erscheint es uns unbillig, daß der neue Entwurf den Krankenkassen volle 13 Wochen hindurch die Unterstützung der kuver-Unfälligen aushalst. Der erste Entwurf beschränkte sich auf Sachen. DaS sollt« man beibebalten, zumal die Lasten und das , ko dery,' - . . sehr erbeb«, struer» die , . , (und da« ist eine weitere Ausstellung) von den" Woblthatcn des neuen Gesetzes große Kategorien von Arbeitern. Es wird nicht ausgedehnt auf die in der Landwirthschaft und beim Bau be schäftigten Arbeiter. Nachdem aber das Krankenkaffengesetz nicht diese beiden Gruppen in seinm Bereich zog. ging es konsequenter weise nicht an. auf sie da« UnfallverstcherungSgesetz zu erstrecken. Wohl aber war« «S der Untersuchung wertb, ob man auch die handwerksmäßigen Betriebe überhaupt auszuschließen gu'lhut. Auch Heim Handwerk kommen sa Dampfkessel oder vurch elementar« Kraft be wegte Triebwerk« zu dauernder Verwendung und aus diesen ergeben sich ja die weitaus meisten Unfälle. Auf den Einwand der Fortschrittler und Freihändler, daß der Entwurf nicht an vorhandene Privalinstitute, an die BerstcherungS» tstselltchaften aus Gegenseitigkeit oder an Unfallversicherungs-Aktien gesellschaften anknüvtt. aeben wir nichts. ES bandelt sich üben darum, daS Versicherungswesen der Arbeiter gegen UnfÄk« der Pnvatmduftne, der Spekulation und der kapitalistischen Behand lung überhaupt zu entziehen. Die Verunglückung eines Arbeiters 'st eine zu ernste Sache, als daß man sie zum Gegenstand einer Kapitalspekulation oder der Dividendenzahlung machen sollte. Ein erweitertes, verbessertes Haftpflichtgesetz, wie eS die Frei händler und Fortschnttler verlangen, reicht nicht aus. Nur invein man die Unfallversicherung zu einer Reichssachc macht, gewährleistet man dein Arbeiter die volle Entschädigung unbedingt. Denn bei einer rcichsgeietzlichen Regelung wird der Arbeiter (ohne Rücksicht auf die Schuldfraqe bei dem Unfall) bei Festsetzung und Aus zahlung der Entschädigung unabhängig von den allerlei Chikanen, Prozessen und Mächten, denen er nicht gewachsen ist. Neueste Telegramme der „Dresdner Rachr." vom 10. Jan. Berlin. Die Hofsestlichkeiten dieses Winters beginnen am 18. Januar mit dem Kapitel veS schwarzen Adlerordens. woraus am 20. Januar das Krönungö- und LrdenSsest felgt. — Der Bun- dcöratii bringt u. A. eine Vorlage aus Acnderung der Bestimm ungen des Eikenbahnbetriebsreglement- in Bezug aus den Trans port von -Holz, Briquettes u. s. w. — Der preußische Volkswirth- schaftsrath wird noch im Lause dieses NionatS zur Begutachtung der Grundzüge des Arbeiterunsallversiä>erunaSgesetzes zusammcn- berusen — Die „Norddeutsche" sagt, daß der Rerchstanzlcr sich nur sehr ungern dazu entschlossen hat, auf eine jede Ausdehnung der Versicherunggpilicbt über den Rahmen deS Haftoflichtgesctzcs hmaus vorerst zu verzichten. — Tie internationale Fuhrvlankonferenz be schloß den diesjährigen Soinmerfahrplan diesmal ausnahmsweise bereits am 20. Mai zur Einführung zu bringen. Ferner ist eine wesentlich bessere Verbindung zwischen Berlin und den böhmischen Badeorten in Aussicht genommen, womit eine neue Verbindung zwischen Berlin und Wien zuiannnenhängt. Auch werden einige Veränderungen auf der Berlin-Dresdner und Beriin-Anhalter Bahn nothwendig werden. — Das neue Geschwader „Ehcs Ostasien", Kapitän Paschen, geht am Endo dieses Monats nach den ostasiati- schcn Gewässern ab. — Die Verhandlungen zwischen der preußilchen Regierung und der Hamburger Bahn sollen aus der Grundlage einer Rente von 17 Proz. eine Einigung ergeben haben. — Das i Abgeordnetenhaus überwies den Entwurf zu einer schlesischen Land- > güterordnung an eine Kommission, nachdem die Fortschrittler und ! Seccssionisten dagegen, Konservative und Centruin sich dafür aus gesprochen. Eine sein lebhafte Debatte ries die Jagdordnung her vor. mit der man sich auf keiner Leite befreunden kann. Es forschen Schorlemer-Alst (Centrum), v. Rauchhaupl (konservativ) und Dirichlct (Fortschritt), sowie Minister Dr. Lucius. Die ersteren Beiden er klärten sich für eine Bestimmung bezüglich des Verbotes, die Jagd an Sonn- und Feiertagen abzukoltq». Rauchhaupt erklärte, für die Konservativen seien die AnvachnmgSpacagraphen fraglich ohne ein, Wildschadengesetz. Dirichlct instnurrt den Konseroalwen. dieselben ^ seien nur mit Rücksicht auf die kommenden Reichstagswahlen gegen, das Gesetz. Mimiker Dr. LuciuS bestritt Dirichlet gegenüber, daß! der Entwurf in seiner Tendenz sich gegen den Kleingrundbesitz richte.! Die Weiterberathung findet morgen statt. Die Vorlage wird voraus- - sichtlich an eine Kommission verwiesen, aus der sie kaum wieder, lierausko»imen dürfte. — Tie Mittheiluna über die bevorstehende Scheidung eines Mitgliedes des preußischen Königshauses erhält folgende offfeiöse Richtigstellung: Allerdings hat zwischen einem Mrtgliede der Königlichen Familie und dessen Gemahlin eine Trenn ung durch freiwilligen Entschluß stattgefunden, dadurch, daß sich die beiden Betbeiligten schon seit längerer Zeit in räumlich weit von einander bewohnten Orten aufhieltm. Diese Separation dürfte! nunmehr ausgesprochenermaßen zu einer dauernden gemacht werden, da eine wirkliche Ehescheidung dem Oberhaupts des König lichen Hauses widerstrebt. Madrid. Tevuiirtenkammer. Auf eine Anfrage des repu blikanischen Deputirten Gonzales Serrano, welcher sich tadelnd über die auswärtige Politik des vorigen Kabinets aussprach, crwicdcrte . Deutschland oder einer Macist geschloffen worden sei. ! London. Dem „Standard" wird aus Tamatave vom 26.! v. M. gemeldet, die Frieocnsuntcrhandiungcn zwischen den Iran-! zoien und denHovas seien gescheitert: letztere resusirten daüProtck-! torat der Franzosen und hielten ihr Ultimatum aufrecht Washington. Das Repräsentantenhaus nahm eine Resolu- ^ tion an, wonach die Kommission iür Handelssachen angewiesen wird,! die Motive sur das Verbot der Einfuhr amerikanischen Schweine-! fleisckes nach Deutschland und Frankreich zu prüfen und etwa noih-! wendig werdende Gesctzcistwürse vorzuschlogen. Ferner wurde eine! Resolution geiichmigt, der Kommiision für die auswärtigen 'Ange legenheiten auszntragen. darüber Bericht zu erstatten, welche Maß regeln der Kongreß zum Schutze der omerikanischen Interessen den jenigen Negierungen gegenüber zu ergreifen habe, welche den Import amerikanischer Lebensmittel verbieten. Washington. Las Repräsentantenhaus nahm einen Bei- lcidsantrag anläßlich des Ablebens des Reichstags - Abgeordneten Laster an. Die Berliner Börse crösfnete mit weichenden Können, ohne daß ein starkes Angebot aufkam. Wie» ist mit Hausse-En-, gagcment in Kreditaktien überlastet. In Paris und London legt! die egnptische Frage Reserve aus. Die Glasgower Warrantsprette sind ungünstig. Dagegen bestellt Geldflüssigkett und aus New-Aork wird die Erböhunq der Londoner Wrchielkourse gemeldet, wodurch sich ein Gegengewicht gegen die vorgenannten ungünstigen Momente! ergicot. Spekulative Banken ruhig, weichend, Rassabanken gut be hauptet. österreichische und schweizer Bahnen angcboten und matter, deutsche Bahnen behauptet, mehrsack» höher» so Ostpi rußen, Hambur ger u. s. w.. Bergwerke matt. Industrien fest. tbeilweiS auch recht animirt, nur Brauereien gaben nach. Deutsche FondS fest, fremde Renten dagegen schwächer, österreichische Prioritäten fest, aber weni- ger angeregt, als in den letzten Tagen. Pea«rN»r» a. «., »o. Januar. »redN rer>/>, Staat»»»»,« 27L>/,. Lam- l'arde» 12. «Oer Loose —. vcliclr. SIlberreiU« —. Pa»»«rremc —. MaNjtcr2«o>/,. Oeklerr. «Soldrenie —. ««/« Ung. «owrenle 7ö. 77er Nullen —. Süer Rusen —. 2.0rtenlanlet»e —. Reuesie Ungar. Voldanlelbe 74N,. L. LrienranleUie —. Unoar. Pavterrent« —. Diaconto —. Pavvter »1-,,. «>/,. Mainzer —. gell. >»<««, 10. Januar, «redlt M.00. kraa«»d. LH.80. Lomtarden 1 <».»». Elsetsal —. Nordwettb. 180.20. Marknolen 88.80. U»a. LredN 802,80. Nell. Part». »0. Januar. «Gestüt.» Renie 76.7». «nlette I06.«7. JlaUener 81.00. «laaüdali» «77..W. Lombarden 817,8». do. PrierULten 282. ggypler 818. Oesterr. »eldreme 88. Steigend, M Lokale- und GSchstsckeS. — Dem Buchbalter bei der LandeSculturrentenbank Erdmann Förster ward der Titel und Rang eines KommissionSratheS verlieben. — DaS von unS bereits erwähnte Dekret über den Stand der wegen Berumeinigung fließender Gewäffer veranstalteten Er örterungen stand gestern a!S erster.Punkt auf der Tagesordnung der zweiten Kammer. Nachdem Viccvräsidcnt vr. Pfeiffer den Antrag auf Schlußbcr«thung gestellt, spricht Abg. Grahl der Rcgieruvg seinen Lank dafür aus, daß sie bemüht gewesen, dem Uebelstande abzuhelsen. Freilich gebt aus dein Dekret hervor, daß die Fortschritte »och keine bedeutenden seien. Er wünscht deshalb, daß bereits dem nächsten Landtag ein diesbezüglicher Gesetzentwurf, ähnlich den englischen Gesetzen, vorgelegt werde, die Gutachten deS Landeskulturrathcs, sowie der Handels- unv Gewerbckammem würden so wie so wenig neue Momente bringen. Abg. Man (Landwirth) schließt sich diesem Wunsche an, freilich befürchtet er, daß bis dabin die Erörterungen noch nicht beendet sein würden. Um einen jetzt er.istirendcn Uebclnand zu Heven, bittet er die Regierung anzuordnen, daß die Verwa'tungsbchürden von einer Verweisung aus den Rechtsweg bei diesbezüglichen Streitigkeiten möglichst wenig Gebrauch machen, sondern »venn fick Widerspruch gegen eine zu ertbeilende Konzession erhebe, dieselbe lieber ver weigern möchten. Abg. Üble (Fabrikant) meint dagegen, daß man, wenn die Regierung dementsprechend verfahren würde, glauben müsse. Sachsen sei kein industrieller Staat, sondern ein Ackerbau und Fischzuckt treibendes Land, denn wenn Abg. Man sage, daß inan in solchen Fällen lieber die Konzession verweigern solle, dann müsse eben die Industrie zu Gunsten der rtandwirtli- schaft schweigen. Er glaubt, es wäre bester, wenn inan der Regierung noch ernigeJabre Zeit ließe, damit sie mehr Erfahrungen sammeln könne. Abg. Mehnert hält es für vortheilhast.dah die Verwal tungsbehörden Vereinigungen von 'Industriellen zu gemeinsamein Vorgehen (schon um diesbezügliche Rechtsstreite zu schlichten) herbei- sübrten. Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz: Die Regierung tonne unmöglich die Verwaltungohehöide» anwcisen, im Sinne des Abg. Man zu verfahren, sie müsse sich vielmehr an die gesetzlichen Vor schriften halten. Es sei allerdings sehr zwci'elhast, ob ein dies bezüglicher Gesetzentwurf im Interesse der betbeiligten Kreise liege, da es unmöglich sei, allen Eventualitäten in demselben gereckt zu werden. Wenn man bereits früher ein Gesetz erlassen haben würde, so würden heute die unerträglichsten Zustände eristiren und man würde sich vor Beschwerden kam» retten können. Tcmnarb könne er heute »och kein bindendes Versprechen abgehen. Hieraus wird daS Dekret einstimmig zur Schlußberathung gestellt. Betreffs des Projektes der Mülsengrund - Eisenbahn dankt Abg. Geibkc der Regierung für die Vorlage, wenn er auch gewünscht hätte, daß in vielem Falle das Wohlwollen ein „normalipuriges" gewesen wäre. (Heiterkeit.) (Tie Balm soll, wie wir bereits mitgetbeilt haben, nur schmalspurig gebaut werden.) Freilich wieie das Interesse der Gegend ans eine Einmündung der Bahn in Schönbörnchen und nicht in Mosel hin. Er wünscht demnach, daß man dies in den Tcputations - Beratbungen berücksichtige und bittet, mit den» Dau der Beilm recht bald zu beginnen. Abg. Elans bedauert ebenfalls, daß der Anschluß nicht nack Sckön- börncken verlegt iverdcn soll. Es sei nur eine Frage der Zeit, eine direkte Verbindung zwischen Meerane und Zwickau zu schaffen, falls die Bahn in Mosel einmünde. Auch er wünscht, daß der Anschluß in Schönbörnchen stattfinde. Viceprästdent Streit: Scbon vor 10 Jalircn habe er aus die Notknvendigkeit dieser Baku hin- gewiescii. Er freue sich, daß die Vorarbeiten nunmebr beendet seien und hoffe auf eine baldige Inangriffnahme der Bahn. Es komme nickt daraus an, eine direkte Verbindung mit Meerane herzustellen, sondern, wenn die Bahn ihren Zweck erfüllen solle, so müßten im Mülsengruude selbstständige industrielle Etablissements entstehen; hierzu sei eine direkte Kohlenzufubr nothwendig und dafür sei daS vorliegende Balmvrojekt geeignet. Er wünscht noch, daß man bei der Anlage des Bahnhofs in Mosel darauf Bedacht nehme, von dort ans eine direkte Verbindung mit Meerane herzustellen. Abg. Werner glaubt, daß, solange das für den Bahnbau aäitirende Comitö keinen Widerspruch gegen die gegenwärtige Fo>m ver Vor lage erhebe, dieselbe auch den Interessen der Betbeiligten ent- svrccke. Daß freilich das Projekt der Strecke Zwrckau-Mülsen ins Wasser gefallen sei, wäre im Interesse ver dortigen Weberbevölke- rung ;n beklagen, insoweit dieselbe nach Chemnitz arbeite. Hoffentlich würde auch dieses Projekt nicht begrabenlbleiben und später wieder auftaucken. Abg. Uhde »»eint, eS würde sich schwer rächen, daß man den Mülsengrund nicht direkt mit Meerane und Glauchau verbinden wolle und hält cs für einen Fehler, den Anschiß nackMoiel zu verlegen. Auch befürchtet er, daß sich für die Strecke bei Hochwasser oster Reparaturbauten nothwendig macken würden, da die Bahn im Niveau der Tbalsolile gelübrt werden sollte. Finanzminifter von Könneritz: Im Dekrete seien die Ansichten der Regierung bereits ausführlich dargclcgt. Der Anschluß in Schönbörnchcn würde er hebliche Kosten verursachen, außerdem wäre es für den Personen verkehr unvortbcilhaft, wenn die Züge auf der kurzen Strecke Glauchan-Zwictau schon nack 4 Kilometern halten mühten. Durch die Wahl der Anschlüsse in Mosel werde allerdings die Wagen ladung nach Glauchau um 1 Mark vertheuert, andererseits aber die Strecke nach Zwickau um 4 Kilometer abgekürzt. Abg. Gcldke be merkt noch gegen Abg. Werner, daß allerdings in einer Dersamm- >una in Thurm beschlossen worden sei, mit allen Kräften gegen den beabsichtigten Anschluß in Mosel zu wirken. DaS Dekret wird sodann einstimmig der Finanzdeputation überwiesen. — Ter erste Hosball dieser Saison (am Mittwoch) war sehr zahlreich besucht, bezüglich der Tamen-Toiietten überaus glän zend und, was die Stimmung anlangt, lebhaft und animirt; eS mochten wohl gegen 800 Personen anwesend fein. Um 9 Ubr er« schienen Ihre Majestäten der König und die Königin. II. KK. Htz. Prinz uird Prinzessin Geom. Prinzessin Mathilde und Prinz Friedrich August-, außerdem Prinz Alexander von Sachsen-Weimar und Prinz Michael von Mecklenburg-Strelrtz. Nachdem durch die allerhöchsten und höchsten Herrschaften der Ball durch eine Polo naise eröffnet worden war. betbeiligte sich die zahlreich vertretene Jugend mit Verve am Tanz. Prinz Friedrich August sehr lebhaft. Der Landtag war fast vollzählig anwesend. Ihre Majestäten er freuten sehr viele Abgeordnete mit Ansprachen. Unter den Fremden fielen besonders ein schottischer Offizier und ein ungarischer Magnat in Nationaltracht aus. Während deS ersten Tbeiles deS BalleS bot die Konditorei für manche Aeltcrc willkommene ErholungS- und Plaudcrplätzchcn. Um 11 Uhr wurden die Tliüren zu den zwei Buffetsälen geöffnet, in weichen nicht bloS die Speisen 'und Ge tränke, sondern auch Dekorationen der Koch- und Gattenkunst höchst einladend wirtten. Als nach der Eouverpause die allerhöchsten HeiNchasten wieder in den Ballsaal zmückgekebrt waren und der Ball von Neuem begonnen hatte, zogen es manche Nichttänzer vor, Küche und Keller des hohen Gastgebers noch wettere Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Erst gegen 2 Ub: war das Fest zu Ende, bei welchem daS Musischer deS 2. Grenadier-Regiments die Ball musik spielte. — Ten Ständen wie dem kgl. Kultusministerium liegt eine Petition der sachs. Gymnasiallehrer vor; sie zerfällt m zwei Thcilc. deren einer sich auf die im Falle der Emintirung eintrctende Penffoniiung bezieht, während der andere nachwcist, inwieiern auch im Gehalte die Gymnasiallehrer beispielsweise den juristisch ge bildeten Bcamten nachstchcn. Die Staatsregicrung soll nun dü>. Gewährung der erforderlichen Mittel bei den Ständen beantragen, um in besonders hervorstechenden Fällen einen vorläufigen Ausgleich
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