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Dresdner Nachrichten : 19.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-19
- Monat1884-01
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 19.01.1884
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>tn dt» »r. ««ch». «8Ä»: - w Ma,de« »d^t «Ui»»» U, v-mdur»! — ZetNM»»-»^«ttu^«il L. Tageblatt für UolitiK, KutüMmss. tz«(M«alle-r. MrWniSt. Irmiieiirille. «»sera«» «er»»« «k»rt»»Vr. II di« or»»«. » Uhr »naeLommk». «»mita«« dt» MrUa»« I» Utzr. An Reu statt: »r«t« »iostrraall« 5, imr a» Wochentage« bi» «achm. I» Utzr. — Di, «tnipLlU»» Peii>- »«le <ea. 8 Lilden) last«« IL P'g, Unter ttingelandl die fieile M P>g. ttme Garantie für ba» »stchs:- täatge Erschein«» der Jnleral, wird nicht gegeben. «luiwstrtige Jnierttan» - «uftraze Nierden nur gegen VrSmmer«,»»- tjadlung durch vriefmarten oder Pojlcintadluno angeuommeu. - Acht Silbe» tone» lL P>g. Jnsemte für die Moiilog». Nummer oder »ach einem k-eftlage die Pctitjeil« Lü Pfg. r^ai» ««»rn ,i»sv ew"7inr^> snsississLsassi^WW^ Lr»te »litt üllsslkvn- u.Hiöstorosräsrobs, »awlo«»» io vorrüßliodor -S.u«zv8bl tur ttorrcv u. vamon L. Bretts«'r'8 iüxllvllvr L.u«tv»dl kur ttorrcv u. vamon t). Z»«8« L»Iin«»rGl, Atelier kiM Iahnaröeiten, MmtZirungen etc. vL8 ^S8jLtz»KiU I. üil!lM8 A K krau ^iltiiitcltz Kttzmio!!. SeellM?. Ll > ^ 4 H H Iluk1§rkü«.'ti0l'jvcloll Oenruk. ss, orsodsinon unaasgo^atrt. LII« iu xrötüitor Humziikl. s Iupi88vrw-Mi»n,itiwtur r VoriAdriLv Mustvr ^Ilmurllt E?» RRI8W8I8 ^lliusrllß / rvmt uotor uo»tl!nprvi8eii. ttöuikl. Losliossraot. s Svat« Zettel' Nk. 1A. 29. Iahrgavr. Auslage: 40.00« Lrpl. D°e«d-».l884.Somiabend,t;>.Januar. Lecantwartltcher Redakteur für Politische- Ur. Emil Bicrey in T-rrode» Ein Geschlecht. dem der „Neue Pitaval " eine Lieblingslecture, dars sich nickt wundern, wenn eS eine grobe Zahl von schweren und schauderhaften Kapitalverbrechen erlebt. Einen, wenn auch sehr dürftigen Trost gewährt der düstere Inhalt jener Sammlung denkwürdiger Krimtnalsälle aber immerhin doch Die unglaublichen und blutigen Verbrechen sind eben kein specisischeü Eizeugniß der Neuzeit. Auch die Sittengeschichte unserer Vorfahren ist aus jedem Blatte von mindestens ebenso ungeheuerlichen Schandthatcn besteckt i worden. Nur die Art der Verbrechen, ihre Gelegenheit und Ver übung hat sich geändert. Diese Dinge stehen am sichtlichsten unter dem wechselnden Einftussc der Zeit. Die Verbrecherwelt macht sich die Erfindungen und Fortschritte der Technik und des Verkehrs zu Nutze. Dynamit-Attentate waren vor der Erfindung dieses Spreng stoffes unmöglich. Nur bei unserer modernen Reise-Freguenz konnte vor etlichen Jahren ein Engländer auf den Gedanken verfalle», sich seiner Gattin dadurch zu entledigen, daß er sie zu einem Ausflug nach dem Stilfser Joel, verlockte und hier in einen Abgrund stürzte. Trotz alledem hat fick der Jetztlebenden das bängliche Gefühl bemächtigt, daß wieder einmal eine Periode besonders schwerer Gewaltthaten gegen Leben und Eigentliun, angebrochen ist. Es verdient Erwähnung, daß alle größeren Zeitungen durch die Wiener Mordtbaten sich genötkigt seben, einen beträchtlichen Tbcii ihrer Spalten diesem entsetzlichen Stoffe zu opfern. Mehr oder weniger ist jede Zeitungsnummer eine Fortsetzung der Verbrecker-Ebronik Pitaval'S. Vor Allem erörtert man die Frage, wie viel Antdcil an dem Verbrechen auf das Individuum, wie viel aus die menschliche Gesellschaft, aus die Zeit, aus welcher der Verbrecher hervorgegangen ist, fällt. Darüber bemerkt die Weser-Zeitung": „Eine Messalina, ein Nero werden durch die moralische Fäulniß des ollen Rom persönlich zum Tkeil entschuldigt; ihre Zeitgenossin ThuSnelda erscheint ihnen gegenüber in einem Gloricn- fchein persönlicher Tugenden, aus welchen sie vor ihren Lands männinnen keinen Anspruch hat, sofern Tacitus Recht hat, wenn er solchen Charakter als das allgemeine Merkmal der germanischen Frau auögicbt. Wie wett dce Pongiatz, Dürschner. Schenk und Sckloffarek als die Kinder unserer Zeit, wie weit sie dem Leben und Treiben der Großstadt oder dem Naturell des Volkes zur Last fallen, dürfte beute noch nicht «mS,»machen sein. Eines freilich scheint fest zustehen. daß die Unthaten in dieser Form nur geboren werden konnten von emem rauschenden Tagesvcrkehr, in welchem der Einzelne verschwindet; nur unter dem Schutze des Lärmens auf der Strohe und deS gleickailtigen Vorbeiströmens der Tausende konnte» die Pcngratz und Genosten hoffen, den Eifert, der sich eben durch den lebhaften Verkehr gesichert wähnte, unbemerkt zu berauben und zu ermorden". Eine Schlußfolgerung aber zwingt jenes Verbrecher-Genie, das Hugo Schenk beißt, aller Welt aus: die Unentbehrlichkeit der Todesstrafe für solche Scheusale. Von der empörenden Jrivoliät. mit der fick der Unmensch noch jetzt benimmt, findet man in der „Tage-geschichte" einen neuen. Erschauern machenden Beleg. Hier ist jede Hoffnung aus Besserung abgeschnitten, auf de», entsetzlichen Nacktgemälve dieser Verbrecherseele zeigt 'ich nicht der leiseste Schimmer einer Möglichkeit von Reue. Die Menschheit würde es nicht ertragen, wenn nicht der Tod seinen schwarzen Mantel über das Leben eine- solchen gewerbsmäßigen Mordbuben breitete. D'e hastende Eile des Tagesbedarf duldet kein allzulanges Verweilen bei einem Gegenstände. Eine Annehmlichkeit bildet es freilich auch nicht, den wüsten Sccnen zu folgen, die im kroatischen Landtage zu Agram, paräoa! im preußischen Landtage zu Berlin sich abspielen. Letzterer bat auch seinen Starccvics und zwar führt dieser den Vornamen Eugen. Am 3. Berathungstage fand der selbe allerdings in dem Abg. Crcmer einen chm gewachsenen Widersacher. Eremer bat cs sich zur Ausgabe gemacht, die Tyran nei der Fortschrittspartei dort aufzusuchen, wo sie am Ruder ist und zeigen kann, was sic leistet. Das ist in der Stadtverwaltung von Berlin. Eremer enthüllte mit unbarmherziger Hand die Sünden des fortschrittlichen Stadtrcaiments in Berlin. Selbst die Un verfrorenheit Richter's konnte gegen die Wucht der Cremer'sckren Anklagen nicht aufkommen. Wer es als Berliner Bürger gewagt hat, emem konservativen Vereine beizutreten, wer sich soweit ver flieg, sich als Gegenkandidat gegen einen Israeliten ausstellcn zu lassen, der bat nach Eremcr's Angaben seine Verwegenheit damit zu büßen gehabt, daß ihn die fortschrittliche Einfchützungskommission rn der Steuer höher ansetzte. Eremer nannte die Namen der also Gemaßregelten nickt, um dieselben künftig „nicht noch tiefer in die Tinte zu bringen", waS Eugen Richter veranlaßte. dieselbe als „Jammerkerle" zu beschimpfen. Mein Gott» es ist eben nicht Jedermanns Sacke, den Helden zu spielen und ein Steuerzahler, welcher die Rache mächtiger Gegner zu fürchten bat. glaubt im In teresse seiner Familie zu handeln, wenn er sich vorsichtig duckt. Ein „Jammerkerl"' ist er, nach der starcevicssischen Bezeichnung Eugen Richters, deshalb noch lange nicht. Auch die Heimlichkeit der Ab stimmung bei Wahlen beruht ja wesentlich aus der Erkenntniß, daß viele Wähler wirtbschaftlich zu schwach sind, um alle Folgen einer öffentlichen, mündlichen Stimmabgabe über sich ergehen zu lasten. „Jammerkerle" darf man deshalb diese kleinen Leute noch lang« mcht schimpfen. Die Dreistigkeit und Unabhängigkeit Richter's besitzt eben nickt Jedermann. Vielbespottet wird die Ausrede des Finanzininifters v. Scholz, daß di« Stenogravhen seine wichtigen Aeußerungen über den be absichtigten Wegfall der Matrikularumlagcn auch gar nicht gehört haben sollen. Die Stenographen erhalten in allen Parlamenten den zum Auffangen einer Red« günstigsten Platz: dt« verfänglichen Aeußerungen v. Scholz sind aber ganz genau von dem Centrumü- mann Wmdthorst und den Berichterstattern aus der Tribüne ver nommen worden. Wenn aber wirklich die Stenographen so wenig von den ministeriellen Worten verstanden hatten, daß sie statt ihrer Uebersetzung ein leeres Blatt abgabrn, so leidet zu allem Unglück der Finanzminister auch noch an Gedacht,,ißschwächc. Denn er füllte die Lücke so auS, daß seine Erklärung erst recht dunkel er scheint. Sü scheint, als habe Herr v. Scholz voreilig etwas aus der Schule geschwatzt. D'e Erhaltung der Matrikularumlagcn ist dem Fürsten Bismarck vielleicht wertblos für die Einzcistaaten besitzen sic die Bedeutung eines Lebensintcrestes. Exempiifizircn wir auf Preußen! Dort batte 1879 die Regierung feierlich erklärt, daß wenn der Reichstag die Tabakssteuer erhöhen und eine Ver mehrung der EiiiaangSzöUe beschließen solle, der Mchrcrtrag prozentualiter zur Erleichterung der preußischen Steuerzahler ver wendet werden solle. Der Reichstag nahm sie beim Wort und fließen würde, an die Cinzelftaatcn vcrtheilt werden solle. Tara» laßt uns scstkalten! Sonst verwendet das Reick die Zolleiiinahmeu von 215 Mill. Mark für "ine eigne Zwecke, mährend die Franken- stein'sche Klausel an die Einzelstaaten 85 Mill. Mark zur Ver- Ne«estk Telegramme der „Dresdner Rachr." vom 18. Jan. Leipzig. Vom Reichsgerichte wurde die, von den im Prozesse Dickhoff in der ersten Instanz verurtheiltcn Angeklagten eingelegte Revision verworfen. Berit n. Abgeordnetenhaus. Cingegangen ist eine Vorlage wegen Anlage von secundärbahnen. Auf der Tagesordnung steht der Antrag des (Zentrums aus Wiedereinführung der tirchenpoliiischen Verfassunasartikel. Reichcnsperger - Olpe begründet den Antrag, gegen welchen sich 15 Redner aller Parteien und für welchen st« 7 Redner des CcntrumS zun« Wort melden. Frhr. v. .Hammerstein wies nach, daß die Annahme des Antrags nur eine Rechtsunsicher beit zur Folge haben könne, da in demselben die gesetzlichen Bestimmungen nicht bezeichnet seien, die gleichzeitig aufgehoben werden müßten. Er begründet dann die von den Konservativen eingebrachte motivirte Tagesordnung und hebt u. A. hervor, daß die Wiederauinahme der Versasfungsartikel in die evangelische Kirche einen unheilvollen Riß bringen müsse. Während Reichen- sperger an den Liberalismus zu Gunsten der Vorlage appellirte, wendet sich Abgeordneter von Schorlemer-Alst als Vertreter des konservativen Elements im Centrum an den Konservatismus. Eugen Richter bezeichnte den aegcnwäftigen Zustand eis Chaos, das bedenklichste sei, daß die Katholiken unselbstständig würden. Bei wichtigen Fragen z. B. über Verlängerungen des Sozialisten- Gesctzes rufe inan den Bischof zurück oder nicht, je nach der Haltung des Centruiiis. Er ist gegen den Antrag, will ihn aber von andern Kommissionen beratden lasteir. Kultusminister von Gohler ersuchte den Antrag abzulehnen, da unter den augenblicklichen Umständen keine Bestimmungen gegeben werden könnten, die sich jeder nach seiner Weise zurecht legen kann. Für die Bischöfe von Köln und Posen seien keine Begnadigungsgesuche eingegangen. könnten auch, wenn sie eingehen sollten, keine Berücksichtigung finden. (Bewegung). Die Regierung thue was sie könne. Windlhorst antwortete hrerauf. Form u»o Inhalt dieser Erklärung wären der Art, daß er fürchte, inan stehe vor einer neuen Kampfesära. Das Eentruin verlange die HerstelluM des Zustandes vor dem Kulturkampf. Wollten bas die jetzigen Minister nicht, dann würden andere kommen. Der An trag aus Beiatlmng in der Kommission wird abgeiehnt, und sofort in die zweite Beratkung des Antrags Reicheniperger eingetreten. Stöcker wünschte eine Verbindung beider Kirchen, um ihre gemein samen Aufgaben zu fördern. Durch den Antrag Reichensperger würde aber die evangelische Kirche nicht gewinnen. Berlin. Bei dem heute abgehaltenen Kapitel des schwarzen Adler-Ordens fand die Investitur des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen statt. — Dem Landtage ging eine Vorlage über den Bau von Sckundärbahnen zu. Für den Bau von 17 neuen Bahnen wurden 69'/» Millionen veranschlagt, überhaupt wurden über 122 Millionen gefordert, worunter U.A. 7'/« Millionen zur Deckung der Mehrkosten des Baues der Beriinei Stadtbahn. Finanzminister von Scholz wird demnächst ein Kommunak-NothstandSgcsetzvorlegen. Breslau. Der zu 6 Monaten "Festungshaft wegen Majestäts beleidigung verurtheilte Redakteur der Breslauer Zeitung, Dr. Lion, wurde von, Kaiser begnadigt. Der Magistrat und die Stadtverordne ten Breslaus hatten in großer Mehrheit das Begnadigungsgesuch unterzeichnet. R o m. Der Generalabt des Benediktinerklosters auf Montever- gine, Ccsare, wurde »ctzte Nacht in seiner Wohnung ermordet und die Wohnung ausgeraubt. Zwei Bedienstete sind verhaftet. Madrid. Die Devutirtenkammer nahm de» Adreß-Entwurs der Opposition mit 221 gegen 126 Stimmen an; für die Regierung stimmten di« Anhänger L-agasta's. gegen dieselbe die Republikaner, die Konservativen und die dnnastischc Linke. DoS Kabinet wird demnach voraussichtlich seine Entlastung nehmen, die Entscheidung hierüber soll aber erst morgen getroffen werden. Madrid. In der gestrigen Sitzurm wandte sich Canovas de Castillo energisch gegen das Verfahren Castelac's fremde Staats oberhäupter in die Debatte zu ziehen, was er als unerhört be zeichnet-, und pries das Wirken des deutschen Kaisers. Nachdem nie Adresse der Opposition gegen das jetzige Kabinet angenommen worden, ist die Demission deS Kabinets unvermeidlich. Der Gedanke an eine Auflösung der Cortes gilt als aufgegeben. Wabrscheinlich wird Sagasta zur Neubildung de« Ministeriums berufen, doch sind die Aussichten auf Bestand des Ministeriums Sagasta gering, so daß einem solchen ein Ministerium Canovas folgen würde. Madrid. Die Minister, welck/e das Corttsvotum nicht alS ihre Demission bedingend betrachten, wollten dem Könige dir Aus lösung der Cortes anrathen und erst demisstoniren, wenn der König dies ablehne. Petersburg. Gras LoriS Mclikoff ist ernstlich erkrankt. — Der Transport der Leichen der Mannschaft des verunglückten Ex peditionsschiffes „Jeannctte" hat Orenburg passirt. Chartum. Der Reisende vr. Junker befindet sich gesund und wohl im Niamniaiam - Lanoe. Sein Begleiter, Bohndors, ist glücklich in Cbartum angekommen. Berliner Börse. In Folge Deckunasbedülfniß günstiger Meldungen von fremden Plätzen waren die Haltung fest und die Course anziehend. Namentlich erfuhren spekulative Banken <m- schlicßliche Besserungen, Kredttaktien schloffen 7',- Mark, Diskonto- Gesellschaft 2'/« Prozent, deutsche Bank ein Prozent höher. Keffa- banten waren mhig und fest, deutsche Bahnen vorwiegend bester, österreichische setzten zwar niedriger ein. schlossen aber höher als gestern. Berlin-Hamburger gewannen bei lebhafter Frag, 8^ «W. zent, österreichische und «schweizer Bahnen befestigten sich gleichfalls erheblich mit Ausnahme von Franzosen, die etwas zurückginaen. Oestcrreichischc Prioritäten waren gut behauptet, Bergwerke säst durchweg wesentlich höher» auch Industrien verbesserten vielfach ihre Course Deutsche Fonds waren still und wenig verändert, fremde Renten etwas fester, besonder» Italiener. Die Nachdürse schloß schwächer. «»»„Nur, ». iS. Januar, «rtdlr «tarridal,» LSS-/,. S»«- darbcn irc»!,. «Oer Looj» —. Ocilerr. «urerrtnt, —. Vapirnnu» —. «alijler 2<S','„ OOttrr. «olbrriu» —. <<V» Unz. (Solarent» 7r. 77« Rügen —. Svrr Rüg« —. S.vricnlanlette —. Nrukgr Unaar. Volt>anl«ide —. !>. Orienlanl,»,» —. Un««r» Pavirrrrnle —. r»c-uio —. Euiwier Moubardbabn SS»,». Mai»»cr —. Jt». IS»««. r». Januar, arcdil um,cx>. Siaaiod. »IS.lio. Lombarden I»Ä> lilbeUial — Nordwestb. IS7.VU. Marknoirn M.s». Uli», itredii A>a.7L, grl». Ra»»«, >?. ganuar. iS«»-«.» Rem» 7L.72. Lu»»,« ro-'.ar. ItaUkner »I.7V. Staatidali» e«2.Ä. Lombarden 3w,7b. d«. Priorität«» ISI. Saypter ii»S. Vetter», »olbrrnt« St«/, Sdnva, kend. cGetreidemarkt), (Lchliiß.) IS. Non. Weizen flau, tkäulrr «leleicht '(«-t Scki. Conceist» pcnctgt, anaeiommener ruhig» . Mehl wclgrud, Mat», >/» Och. dMtger, Haler ru/uz. ve ge ies>. ctrb'en, Noiwrn williqer. Weiler: Rrbel. LokaleS und Sächsisches. — Hoforganist Edmund Kretschmer erhielt das Ritterkreuz 1. Klaffe des LlbrcchtSordenS. — Die zweite Kammer bcrieth in ihrer gestrigen Sitzung über das König!. Dekret, welches den Landtag um Zustimmung cu der beabsichtigten Vermehrung der Expedientcustelleu an den Amts- kauptmannschasten ersucht. Sekretär Almert ist mit der Vorlage nicht einverstanden, Er hätte geglaubt, daß mau die Gchalts- verhältnisse der älteren Beamten aufbessern und das stockende Avancement in Fluß bringen, nicht aber die Stellen vermehre» würde. Zugleich benutzt er die Gelegenheit, um die Wirksamkeit der Amtshauvlmannschattcn einer abfälligen Kritik zu uuterziehcii. Er vermisse bei der inneren Verwaltung jedes einheitliche Verfahren. Die Selbstverwaltung sei in Sachsen noch nicht so ausgebildet, wie sie sein müßte, die tleineren Gemeinden z. B. gingen noch an einem Gänaeldande (sehr richtig! links). Wenn es im Dekrete heiße, daß die Ordnungsstrasgelder bei den Amtsbauvtmannschastcn sich sehr vermehrt hätten, so sei dies kein Wunder, denn man brauche die - Amtsbauptmannschaften nur mit dem Acrmel zu streifen, io koste es auch schon Geld. Staatsministcr v. NostitzWallwstz hält ihm entgegen, daß sich alle diese Klagen au» unsere gegenwärtige Gesetzgebung bezögen; weder die Amlsbauptniannschaften, noch dre ihnen Vorgesetzten Behörden hätten es in der Hand, anders als ge mäß den bestehenden Vorschriften zu handeln. Wenn Slbg. Streit sich gegen die Vermehrung der Expedientenftellcn wende und lieber wünsche» daß man die Expedienten frage, ob sie nicht gegen höheren Geholt die vermehrte Arbeit bewältigen wollten, so könne dies nur eine Ueberbürdung dieser Beamten zur Folge haben, wodurch natur gemäß ein schlechter Geschäftsgang bedingt sei. Hierauf wird das Dekret an die Finanzdevutatlon v.rwicsen. Res. v. Polcnz bean tragt sodann Namens der Dcvutationsmasorität. die Petition deS StadtgemeindcratheS zu Ncmalza um Ausfluruna eines Grundstücks von Svrembcrg und Einflurung desselben in Neu satz« aus sich beruhen zu lasten, wodurch auch die Gcgen- petttion des Gemeindcrathes von Spremberg erledigt wäre, während die Minorität, Res. Schreck» empfiehlt, die erste Petition der Regierung zur Berücksichtigung zu übergeben. Aba. Hildedrand befürwortet eingehend den Minoritätsantrag, Abg. Niatthcs den der Majorität. Letzterer konstatirt, daß er, was nicht zu leugnen wäre, in Spremberg ansässig sei (große Heiterkeit) und daß er dem nach die Interessen vieles OrtcS zu vertreten habe. Die Begünsti gung der einen Gemeinde sei hier ein Unrecht gegen die andere. Ter ganze Rechtsstreit rühre daher, daß Neusatza irrthümlicher Weise geglaubt habe, mit dem Kauf dev Grundstückes sei auch die AuSflurung desselben verbunden. Noch eine große Anzahl anderer Gemeinde» sei in derselben Lage wie Neusalza, z. B. Herrnhut. doch bade dieses noch niemals ein derartiges Ansinnen gestellt. Abg. Bönisch ist weder für den einen noch für den anderen Antrag, obgleich er mit seinen Sympathien ganz auf der Seite Neusalzas siebe. Dem Minoritäts-Antrag zuzustimmen, hegt er großes Bedenken, da eine zwangsweise Ausflurung nur im äußersten Nothsalle erfolgen dürste, also hier wohl nicht am Platze sei. Er beantragt demnach, beide Petitionen der Regierung zur Erwägung zu empfehlen, damit beiden Parteien Gelegenheit ge geben würde, sich auf friedlichem Wege zu vereinbaren. Staars- minister von Nostitz-Wallwitz -. Wenn die Kammer den Antrag auf Erwägung annähme, würde er darin einen indirekten Vorwurf gegen d,e Regierung erblicken wüsten, als sie die betreffenden Paragraphen der Lanvesordnung zu eng aufgesaßt habe. Falls der Antrag lediglich den Zweck verfolge, dre Verhandlungen zu einem befriedigenden Ziele zu bringen» so wäre eS geeigneter, wenn die Petitionen der Regierung zur Kenntnißnahme übergeben würden. Abg. Böhnisch ändert hieraus seinen Antrag vem- acmäß um. worauf die Referenten der Deputation ihre Anträge ebenfalls zu Gunsten dieses Antrags zurückziehen. Veidc Petitionen werden demgemäß der Regierung zur Kenntniß- nahme überwiesen. Abg. von Polen; reserirt sodann weiter über die Petition der Gebrüder Lorenz in Hirschieithe, welche sich über eine zu hohe Abschätzung zur Einkommensteuer in den Jahren 1830 bis 1883 und über ihre wegen Steuert,intcrzlehung erfolgte Bc- Irasung beschwerten. Sie hatten ibr Einkommen derartig deklarirt, daß sie nur 75 M. Steuern hätten zahlen wüsten, während sie nach der Einschätzung 121 M. und außerdem noch 200 M. Strafe zu zahlen hatten. Äußer der Beschwerde hatten sie aber zugleich an die Kammer das Ansuchen gestellt, dahin zu wirken, daß die hätzung zur Einkommensteuer bei Gewerbtrcidende» ungünstig ge legenen Ortschaften fortan nach bumanen, vor allen Dingen aber der Wirklichkeit entsprechenden Grundsätzen ersoige. Diesen Tbeil der Petition beschließt die Kammer aus sich Keruben zu lasten, wäbrend sie die Beschwerde selbst für unzulässig erklärt, da der vor- geschriebenc Instanzenweg nicht betreten worden sei. — Ueber die Petitionen des Stadtratkes zu Oschatz um Ver leihung deS ausschließlichen Rechtes der weltlichen Kirchemnspektion an die Stadträthe der Städte mit revidirtcr Städtcordnung aus dem Wege der Gesetzgebung und die deS Bürgermeisters vr. Biehann in Tharandt um lebenslängliche Anstellung der Bürgermeister in mittleren und kleineren Städten, berichtet nun auch die Petitions- Deputation der ersten Kammer. Dieselbe empfiehlt der Kammer, beide Petitionen der Regierung zur Kenntnißnabmc zu überweisen. Ueber die erste Petition reserirt Gras von Hodenthal, über die letztere von Zezschwitz. — AuS der vorgestrigen Stadtverordn,Irnsttzung sind nur einige Gegenstände zu erwähnen, da die MebrzM nur Gchaltrzulaaen bez. Remunerationen. Rechnungssustifikation u,s.w. betrasen. Von allgemeinem Interesse ist die mebrerwähnte Her stellung eines von der Poiiergaste nach dem Sternplah führenden Durchganges durch den alten Annenfriedhof und die Errichtung zweier Barackenbauten für DolkSschulzwccke. — Den KirchhosSwea anlangend, so ist man mit dem Rath darüber einverstanden, daß der Weg «in« DrrkebrSrrleichterung sein wird und daß er hergerichtet werden soll, ersucht aber dm Rath auf speziellen Antrag des Herrn Stadtv. vr. Blockwih. mit der Aussübrung zu warten, bis die Frage bezüglich deS Einrückens der Friedhofsmauer in der Polier gaste erledigt ist. Die Korrektion dieser letzteren Gaffe wird viel, sack als dringend wünschenswert!» bezeichnet und inan erfährt, daß der Annenkirchenvorstand gar nicht abgeneigt ist. die betr. Mauer um da» nicht unbedeutende Stück bi» zur Fluchtlinie der von der Ämmonstraße bis zur KirckhofSmauer laufenden Häuserreihe berein» zurücken; die Verhandlungen darüber sind zwischen dem Ktrckm- vorstand und dem Stadtratd bereits im Gange. — Gegen di« Er richtung der beiden Barackenbauten, welche auf die Gorlitzerstraße zu stehen kommen sollen, wurden namentlich von Herrn Stadtv. Kaiser verschiedene Bedenken erhoben. Besonders wie» er darauf bin, daß man in der kurzen Zett bis Ostern, noch dazu bei der i« Winter heiklen Witterungsfrage, die Bauten nickt in so auSgetrock- netcm Zustande werde fertig stellen können, daß man die Kinder unbedenklich darin unterbringen kann. Anderersett» wurde dein widersprochen und betont, daß die gehörige Austrocknung der Bauten in kürzester Zeit durch unaus gesetztes Herzen, bez. auch Milverwendung von chemischen j Mittel» zu erzielen sei. Schließlich genehmigte das Kollegium den
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