Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 23.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-23
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.01.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Uelr-riPtztikritziMtzt v»rU».Dre»de». Diele» vlo« «eichetm t«,l ich srttz 7 Uhr i, d. : vierienstr, U. U»°nii»menit.vr«t» «ierlel.alilUch » «,rk d0 «f,,. durch dir «oft 7 Marl 7d PI, Rümmer >0 P>» Wr die Rückgabe ei»,Wandrer Ma< «ilcripl« mach! sich die 0° ' «rdiiri «edacilai, »ich« »erdiirdllch. Inserate itt, di, Dr, Nachr. »tzmen an: Annoncen-Bureaul ^n tzaasenstetn « «»»Irr: — Ru», «»sie; - ».»de 1U».-. - Aunalidendan»; - «. Müll» in »drli»: — Ra», Sie» „ Mogde» dura - A. varck ch So. i, Hacke: - V.Arud«, Berlin V. >»oii Oieinee in Hamburg; — getlunge-A^ent ir von v. Viatut Tageblatt für Politik. UllLeMtililg. HkslS-ftsverkkSr. Lörsenkttilkt. Wmdenfllke. Lkr,-rech-»ele» Nr. 11 (Allst) u.L,r<Rmst) Inierat« ««»», iRarieostr. U d>1 Nachm. < Uhl angenommen. di« «uiaa« t» lldr. In «mistaM: »rate »ioite,««!, d nur an «ocheniage» di» Nachm » Uhr. — Dl« e«ni»»lrige Berit, «eile lca » Lttteir! wfte- tt> Big Unter itingciani» die >se>Ie M Pf». Sin, Garantie silr da» nächst, tägige Erscheinen der Jnseral« Mlrd nicht gegeben. AutwSrttge Insertion» - Aufträge «erden nur gegen tzrii»» Hieran» »- eiaiiluag durch Vnoimorten »der «allein,aiiiunq angenommen. — Ackil Lildc» kosten lÜ PIg. Inserate für die MontnaS ckuiniucr oder »ach einem Jet,tage die PetiUeiie üd Mg. r L-S!--SL-s-^--L-ÄS?sr--ss ? t!. I». IrlilM, b s ^ , >s!L- 5 ^Lt>»ans1i-. 5 ,» »»,«». un6 ?oi-1ieu». unff f»ijpticu8. l ^ VVri8eüv-^u^8ta1wnK8-ilri ^Im1t, ^ ^ t'vmplottv üliUlt- u. kiliiki'-HllMttilliMll. Z D.Ä l'iol. vr. 6itvt5<;r'8 kkLsktzn-u.IIisatvrgar'ljvnvdv/" »«diutu«« in vorrüi,-Iioli»r ^uirrnlll für Uorruu It. 1):,inc>„ 8. 1^161188 1 8 ^«6^1 s., «ÜDUVOlVl, Ui ju neMi-ter ^usrrubl. cken Aotor vou 12 öl lc. n u ^iiltr.izro uuek uuurriirtst »o'rckvu >,r„iiipt i-lloeNiirt, E E 0§6. ^(!ll088'^1^886 -1» ^ H >iir e-tik« nBl, 1r»I»niIe»i. ! LT^Se-S^.^'.LSSiS^Si'.T^r-mS-en'iirrnS Ä--7ii--r'.!i--»L-SL-SL7-dtzs 8osstrsssv S, psnt. u. l. klage. VI»1 «<I«r Ui»«!«!, Leesli-sssö 5, psi-t. u. l. klage. AI»lLin/!il fviUx:«!' Knulteu- mul ANaoIwv-Ouilltzrodv. ^ntertlxunx inu li Zluu88. Nr. 23. so-r-hr,««,. «.««««vt > I r«««. ««4. SS.Immer. veranlworlllcher Redakleur silr PvllllschtÄ vr. Emil 2 ie rd y in Dreidcn. Paris ist gcgenwürtig>ein einziges Versamnilungslokal. 'Arbcits- lose, Kchrick>tsami»Ier, Revisionisten, Revolutionäre, Anarchisten — Alle stallen Versammlungeu ab. um istren Herzen Luft zu machen, Forderungen auszufiellen oder mit Gewalitliaten zu drohen. Eine tiefe Bewegung durclizittcrt die Hauvtstadt. ein revolulionärer Auobrrich scheint im Anuige, zu llnruhcn ist cs nicht mehr weit, inan erörtert bereits die Aussichten bcvorstclicnder Straßenschlachten. Ani berechtigtsten ist ostne Zweifel die Erregung, die sich der Lumvemammler bemächtigt liat. Wer i» Paris war und in den sriistcn P/orgenstundcn steimkelirte. dem sind die Gestalten, die aus allen Gasten langsam von Haus zu Haus schritten, einen Sact aus dem Rücken, eine Eiienkrücke in der Hand, ein unvergeßlicher Anblick. Sie durchstöberten die .stebrichtstauscn, dis aus jedem Hause nächtlicherweile 'zur Abholung aus die Straße geschüttet werden, nach wcrtlwollen Abfällen und erzielten damit einen redlich verdiente», aber kümmerliche» Bissen Brod. Zu allen Romanen spielen diese originellen Obik'onuiors eine charakteristische Roste. Sie zeichneten sich nicht blos durch sorgfältige Pflichterfüllung, sondern durch eine sprichwörtliche Redlichkeit aus. Kostbarkeiten, die in den Aschekasien oder Kebrichtübauscn geratstcn waren, lieferten sic regelmäßig ab. FI,re Existenz allein hat unzählige Verbrechen vcr- Iiütet. Ta sie auch die einsamsten, entlegensten und schmutzigsten Gasse» berufsmäßig absuchlen, war jeder Wanderer, in dessen Raste ein (stiN'wuior den Kehrichthaufen durchstöbcrte, vor Anfällen sicher, denn der Haderlump wäre ein Zeuge jedes Raubes geworden. Man schätzt die Zahl dieser Lumpensammler aus über 30,000. Cie waren beinahe zunstmäßig organisirt; sie hielten aus Handwerks- ehre und nur selten kam es vor, daß der Sohn eines Lumpen sammlers zu einem anderen Erwerbe überging. Aber auch der armselige Erwerb dieser nützlichen Menichenklaffe war dem Groß- lapitalismus, der die moderne Produktion gänzlich beherrschen möchte, ein Dorn im Auge. Eine Gcscllschast von Kapitalilten möchte das Kehrichtsammeln im Großen betreiben; sie steckte sich hinter den Pariser Gcmeinderath, der fast aus lauter radikalen Sozialdemokraten besteht, und erwirkte von diesem einen Beschluß, wornacl, der Polizei-Präfekt von Paris, Eameseasse, vcrordnete, daß das Kehrichtsammeln vom 15. Januar an iin Einzelnen aulzu- hören habe und einer Aktiengesellschaft zu übertragen sei. Es wieder holt lick hier die auch in Deutschland beobachtete Erscheinung, daß die Sozialdemokratie, gewiß zum größten Tkeile unbewußt, nur die Geschäfte des Großkapitalismus besorgt. Aber so frappant, wie dieser Pariser Lumvensammler-Borgaug, war selten ein Beispiel für diese Wahrheit. Um dem Aklienwesen und damit der Bönen- Agiotage neuen Verdienst in den Nimmersatten Schlund zu stecken, genircn sich die von ArbciteNreundlichkeit überstronienden rotbcn Stadtväter von Paris keinen Augenblick. Zchntamenden von braven Arbeitern ihren sicheren Einzelverdicnst zu nehmen und die Aus beutung dieser schweren Arbeit dem Kapitalismus zu übcrweijcn. Die Börse macht sich eben Alles untcitban und tributpflichtig; leibst die Knochen und Abfälle in den Kestrichtbauscn sind ihr nickst zu schlecht, um daraus Gold sür ihre Spekulationen zu schlagen. Die brodlos gewordenen Lumpensammler haben ihre gerechte Sache in öffentliche» Versammlungen verfochten. Allgemein ichiidcrt man die Eindrücke, die man dort empiangcn, als unverwischbar. So viel herzzerreißendes Elend und dabei so viel Redlichkeit und Lrd- nungSsiun war selten beisammen. Die braven Leute lchenkicu den Hetzereien der anarchistilchen Redner, die sie zu gcwaltlamcn Schritten ausrusen wollten, kein Gehör; sie beschlossen nur gcletz- mäßige Schritte zu thun, um die „Freiheit der Aibcit" wieder zu erlangen. Die öffentliche Meinung von ganz Paris (diesmal im guten Sinne zu nehmen) steht voll aus ihrer Seile. Alle Haus meister von Paris fühlen sich bereits durch die neue Verordnung, wornach sie den Kehricht in Kisten zur bestimntten Stunde den Agenten der Aktiengelellichasten cinzuhändigcn haben, sehr belästigt; denn da diese Agenten nicht aus dir bestimmte Minute vor ,edem Hause cmlresfen können, müssen sichS die Hausmeister von ihrem Morgcnschlas abdarbcn, die Ankunft der Agenten abzuwarten. Es beißt auch bereits, daß die Verordnung weder rückgängig gemacht werden soll, freilich nicht, ohne daß die Akliengeicllschast sür die Ausgabe ihrer Concession ent'chädigt wird. Tragen die Versammlungen der Kehnckstsammler einen fast rührenden Zug, um so unheimlicher geht cS in den Meetings der Revolutionäre zu. Die vcrhältnißmäßig noch zahmsten sind noch die sogen. Revisionisten. Diese verlangen eine Revision der repudii- kanijckicn Verfassung nicht aus dein versassiingsmäßigen Wege durch einen von beiden Kammern zu beschickenden Kongreß, wie cs der Minister Fcrrn als auch sein Ziel angetünvigt hat. so aus dem Wege einer neuen oersassungSgcbcnden Veriaminlung. jetzige Republik ist diesen sortgeictinllenen Geistern nur vokales und Sächsisches. Pratzichwitzer Revier bei Pillnitz hielt gestern Sc. :r König und Se. König!. Hoheit Prinz Georg Hos - keit. Sie findet in den Entbehrungen, denen ein Theil der Pariser! Arbeiter nuvgesetzl ist, in der Verbiensllosigkcit und dem Hunger, ihre besten Bundesgenossen. Die am Ruder befindliche» Rcpubli-, — Aus lauer suchen die Bedeutung der Bewegung möglichst abzuschwüchen, i Majestät der . , - ^ - - aber sic vermöge» ihren Schreck nicht zu verbergen. Viktor Hugo,! jagd ab. Prinz Friedrich August, der jetzt mit dem Einererziercn Eh'menceau. Rochesort. Eloois Hughes und wie die anderen bis-! von Rekruten vollauf beschäftigt ist, bcthciiigtc sich aus diciem beugen Arveitcrichmcichlcr heißen, werden die Geister, die sie bc-! Grunde nicht an der Fagd. rufen, nicht wieder los. Tic radikalen Abgeordneten zerbrechen sich j — Herr Adels Oes er hier, vormals Besitzer einer Eisen- die Köpfe, wie sic ihre bei den Arbeitern cnlschwundenc Pvpulanlät gicßerci und Maschinenfabrik in Penig, erhielt das Ritterkreuz wieder aussrischcn sollen. Einer, Laisant, beantragt, der Staat solle It. Klasse des Albrcchlsordens. st Mill. Fies, bewilligen, uni aus den Leihhäusern denPariscrArbeitern ^ — Den Kgh Preuß. Kronenorden 1. Kl. erhielt: Post- unentgeltlich die Kleider, Betten und Werkzeuge zurückzugcvcn, die j Halter Homiann in Dresden, das Kgl. Preuß. Allgemeine Ebrcn- zur Zeck init weniger als 20 Francs belieben sind. Anderc wollen I zeicken: Postpackincisler Franz in Leipzig, ioivie die in Dresden Nothslandsbautcn beschaffen, die aus längere Zeit Verdienst ge- befindliche» Postschaffner Derlei, Briellräger Steinborn und Winter. währen. Diese Bevorzugung der Pariser Arbeiter würbe mir die Folge haben, noch mehr Konkurrenz nach der Hauptstadt zu locken. Schon im vorigen Winter versprach man den Bau billiger Woh nungen und die Fnangrissnahme großer Staatsbanken, wobei Ge- nofien'chasten von Arbeitern die Ausführung und den Gewinn zu- gelbeilt erhallen sollten. Nichts davon ist gcichehe». Auch würde es wenig Helsen. Eber schaden. Tie lieben Pariser Arbeiter wollen nicht cinlehcn, daß sie selbst zum großen Ttzeilc Schuld an dem Rückgang der Geschäfte und ihrer Vcrdicnnlosigkcit sind. Das > Leben ist in Paris zu theuer, ihre Löhne ott zu hoch, ihre A»- j sprüche au's Leben zu groß; zum Theil find sie selbst träge. Fm übrigen Frankreich ist die Industrie, wie die Aussubrziffer» bc- " weise», nicht schlecht daran, namentlich sind die Seiden-, Halbseiden-, Eilen-, Schiffsbau- und andere Fnduslrien i» gutem Gange. Die Pariser Fudustrie sollte daher das thun, was die deutsche vielfach — Die Veriiandlunaen der 2. K a in m e r beginnen jetzt, in ... zweiten Hüllte der Sitzungsperiode, an Länge zuzunchmen: Auf die vorgestrige vierstündige Sitzung solgte gestern eine von der gleichen Dauer, in welcher die Kammer euren Theil des Etats der Ucberschüsse (Res. Ulstemann) berietst. Zuvor wurde die Wahl des Abg. Zeidler sür gütig erklärt. Bei dem Kapitel F orsten und F agben vlaidirt Abg Heger dafür, daß eine bisher transi torisch eingestellte Summe von 4d00 M. zu Gehaltszulagen^ sür Lbersoriicr verwendet würden, da durch Wegfall einer Anzahl Dber- sorstnieistcrstellen eine Stagnation im Avancement eingetrelen sei. andererseits aber mit der isolirte» Wohnung der Oberförster große Ausgaben für Erstellung der Kinder u. dergl. verbunden wären. Ter Tüchtigkeit des Forstvcrsonals zolle er volle Anerkennung. Abg. Philivv stimmt mit ihm in der Anerkennung der Trentichkeit des Forststeamienthuinb überein, ist auch sür eine Ausbesserung schon mit Erfolg gethan hat, die aus den großen Släbtcn auj das ^ des Gehaltes, lann aber die angeführten Motive nicht billigen. Land hinausgczogen ist, wo sie billiger arbeiten kann. Tie Dc- ccntralisatioir der Pariser Fndustric. istr Wegzug »ach Orlen, wo weniger Hobe Micthen, Steuern, t! eure Lebensmittel :c., ist ein ver nünftiger Dostchlag, aber eben deshalb den Arbeitern verhaßt, die ibr angenehmes Pariser Leben mit seinen vielen Bummeleien, Zerstreuungen und Versammlungen nicht auigcben wollen. Cs wird ihnen aber schon »och das Eimchen kommen. Tie Pariser Fabri kanten schließen lieber ihre Fabriken, als daß und unverkäufliche Vorräthe ansslaveln. Wenn sich durcst eine Revolution Hellen zu können, so werden sic zu ihrem eignen Schaden das Unsinnige ihres Gcbahrenö cinsehcn. Mit den Faiistlienverhältnissen und der isolirtcn Lage der Wohnungen der Obcriörster könne der Staat nickt rechnen, und jeder, der sich der Forsttarro re widmete, hätte wissen müfien, daß er dabei nickt in Dresden wobnen könne. Anders verhielte es sich mit dem Unterpersonal. Dankbar erkennt er an, daß man die Lage der Waldwärtcr aulbcssern solle, aber auch die Lage der Gehilfe» sei nicht viel besser. Ferner nehmen zwar die milienichastlich ge- >tz sie mit Verlust arbeiten - bildeten Beamten des Forstpersonals denselben Rang ein. wie die Zenn die Arbeiter meinen, j bei der Vermessung verwendeten Ingenieure. doch seien sic ihnen . i,-> sie ui ii»-»», pekuniär nickt gleichgestellt. Abg. Bebel hofft, daß das sür die Waldwäner dokumcntirte Wohlwollen auch aus die Waldarbeiter ausgedehnt werde. Schon im vorigen Landtag sei durch Abg. Üble TrtvdNkk Ran/r." nsmLL. Fan. hervorgehoben worben, daß letztere ein außerordentlich niedriges Einkommen bezögen. Die Art der Lohnzahlung, welche alle I t Tage eisolgte nno dadurch, daß das Lob» nicht gebracht, sondern von den Arbeitern gebolt werden müsse, sür letztere noch init un- nötlngcn Kosten verbunden wäre, solle abgeändcrt werden. Ferner sollten die Arbeiter in Unterstützungskassen sich versichern könne:', in denen sie nicht, wie jetzt. 3, sondern höchstens 2 Procent ihres kärglichen Lohnes zahlen müßten. Aus der Vortage geht her- — -- — ,vor, daß für das näckistc Jahr eine Verminderung der Lötme ein- !. Schienen würden gerade jetzt zu verbältnißmäßig billigen > treten werde, die Regierung solle deshalb sorge», daß die Gebalts- geliesert. Wenn vor einigen Fahren cimgc ausiändiicstc j vcrbällnisse wenigstens gleich blieben. Ein diesbezüglicher Antrag > wird nicht genügend unlerslützt. Abg. Almert wendet sich cbentalls l gegen die Art der Auscaiüung der Forstbcamten, welche ihren Lohn umrankirt zugeschickt bekämen und wünscht, daß die Auszahlungen der Waldarbeiter künjtig wöchentlich erfolge. Ada. Mebnert biitet. die Negierung möge die Wege, die zur Abfuhr fiSkalisMer Hölzer dienen, kunstiginteigene Verwaltung nehmen, woraus Res. Ublemann auf ein zu diesem Zwecke eingestelltes Postulat von 20,000 Mark Hinweis!. Fm Uebrigen ist er sür Beibehaltung der Iltägigen Auszahlungen, auch sei der Lohn der Waldarbeiter gar nickt so gering. Auch hier gelte das Gesetz von Angebot und Nach- NeursteTeltkranime der Berlin. Fn der heutigen Abgeordnetenhaussitzung führten die von sorlschritllicker und sceelnonistrichcr Seile ausgcjprochcnen Anschuldigungen gegen die Koalitionen der Eisenwerke, weil sie dem Staate das Sckuenenmatcrial vertbeuerten. zu einer längeren Diskussion, in welcher Seitens der Regierungsverlrcter betont wurde, daß die Konkurrenz des Auslandes bei den staatlichen Schiencn- konmiisfioncn nickst ausgeictstoficn lei. Tie Submissionen seien öficnliiche Preisen „ „ „ .. Oneitcn abgelelmt wurden geschah es. weil die Onerentcn iveder > wird nickst Zoll zahlen, »och die sonstigen Bedingungen erfüllen wollten. Der Eilenbahnelat wurde genebmigt. — Das.»errenbaiis beschloß, land- tagssäbine Rittergüter in Hannover auinahmesähig in die Hulerolle z» macken und genehmigte die EiicnbahnvcrstaatlichungSvorlagc. Minister Manbach kündigte noch sür diele Session die Einbringung einer Vorlage aus Verstaatlichung der Trlsit-Fnstcrburgcr und viel leicht auch der Berlin-Hamburger Bahn an und tlieille mit, daß mit Braunlcklweig Verbandiungen wegen des Ausbaues der Linie Hildes!,eiin-Braunschwcig im Gange seien. Berlin. Fn de, anlässtich'wo Lulherscier von der Universität, wage. Abg. Liebknecht dagegen verwendet sich für achttägige „>. ... .. .. —..... --- - --- - --- Auszahlung der Waldarbeiter. Das Gesetz des Manschesterlhumes über Angebot und Nachfrage dürfe bei der Lohnbcfferung nicht mit in s Spiel kommen, sonst müsse man es konsequenter Weise auch ans das Bcamtenthum anwenden. Finanzminister v. Könneritz ver spricht, die Wünsche des Abg. Heger in Erwägung zu ziehen, doch verhehle er nicht, daß eine Erfüllung derselben mit Rücksicht auf die übrige» Forstbcamten zwciiclhast iei. Ferner seien bereits Ver- sondcrn Die ein c Zwingburg, oieWorllithrer reaktionäres Machwerk, da« Zweikammersystem eine die Präsidcntenwürde eine monarchische Nachäfferei; die der äußersten Linken schilt man als zu gemäßigte „Gelbschnäbel" und „Halensüße". Jagt die jetzige Kammer auseinander! Laßt uns eine einzige neue Volkskammer cinictzen, die reine Wirthjchast inacht und stall der jetzigen elenden Bourgeois-Republik eine wahre saziale Republik begründet! Erdärmiichrs Gaukelspiel ist es. wenn Fers, selbst von einer Revision der Verfassung tafelt, dieser Ehrgeizige will sich damit nur nach Ablaut der Amtsveriove des Papa Grev» zum nächsten Präsidenten Frankreichs auörusen lassen! 'Das un- csähr ist der Gcbankcngang der Redner in den Versammlungen r Revisionisten. Tie Kommunarden gehen noch weiter; sie schreien nach der sozialen Revolution und grolesk wie die Kom mune war. sordern sie als da- allcrnotkwendigste ein Denkmal lür Delcöcluze und die anderen Opfer der Kommune. Uebrrbcsten wird diese revolutionäre Gruppe noch von den Anarchisten. Da- Programm der Kommune balle wenigucns noch so eine Art von gcorouelcm Ltaalüwesen im Auge, die Anarchisten lacken über diesen reaktionären Humbug — die ununterbrochene Revolution, die Rcvo- lutwn als Selbstzweck ist ihr verrücktes Ziel. Zu verkennen ist trotz der Hirnverbranntheit dieser Tendenzen nicht ihr« Gemeingefährlich« L Oxsord an den Kaise; gerick-ieten Glnckwunschaorcssc heißt cs: WO. j tief überieugt von den Segnungen, die der Sacke der Freiheit, ! Wissenschaft und Religion envacknen sind aus der großen Beweg- ? ung, die in der Frömmigkeit, dcm Geist und Mutbe Lullier'S ihren j Ausgang genommen, Küsten uns gedrungen, Ew. Kaiserlichen Ma- ; jeslät und durch Ew. Majestät dem gesummten deutschen Volke von ^ ganzem Herzen unsere innigste Uek ercinstimmung aiiscndrückcn mit l den Freuoenseiern, die in Ew. Majestät Landen der 100jährige ' Gcburtsiag des großen Reformators hecvorgerusen. — Die „Nord deutsche Allgemeine" lagt aistch-I'.ch der (soad'uiorcnsrage des Erz- biSIlmnis Posen-Gncse», daß jede Kandidatur des Prinzen Edmund Ravziwill au! einen Bischof»» ein sür allemal abgctban sei. — Der Volkswirthschastsrall, ist heute zusammengetretcn. Von dem stell- vcrkctenden Handclsminlster v. Bötticher bewillkommt, trat er sofort in die Bcratlmng des Unsallgeictzes ein. DaS Fehlen der Diäten hatte die Abwcienhcit der Aibcitnelimcr zur Folge. — Lcr„ReichS- an'cigcr" tb-eilt einen Veichluß der Strafkammer des hiesigen Land gerichts wegen des Eiicnbalinungiückssnlles au> dein Steglitzer Balm hos mit, wonach der Balmbossinspektor außer Veisolgunc, zu setzen ist. Die Voruntersuchung «ngab nach keiner Richtung hin eine Veinacb- lünigiing seiner Pflichten, vielmehr ist als erwiesen anzunehmcn, daß die Durchlässe eigenmächtig durch Personen aus dem Publikum ge öffnet wurden, wodurch die Katastrophe herbeigesührt ward. London. Kurz vor der Abrciie des Prinzen von Wales nach Halton am vergangenen Dienstag wurden rm Bakntunnel mehrere mit Erplofionüstoff gefüllte Packele gesunden, was ein Altentatsgcrücht aus den Prinzen von Wales verunlaßte. Die Packete, deren Inhalt bedeutend weniger gefährlich als Dynamit, waren in einer solchen Lage vorgefunden worden, daß eine Schaben- anrichtung unmöglich war. Die Berliner Börse eröffnet« fest, aber nicht sehr belebt. Die Gerüchte, wonach die ungarische Kreditbank an ihrem Petro- lcumunternclimen starke Verluste erlitten, hatten gestern in der Nach börse die Krcditaktien um 3 Mark geworfen. Die Gerüchte stellten sich als durchaus unbegründet heraus, wodurch der Kours heute um 7 Mark emporschncllle. Sväter trat unter dem Drucke der Ge- war die Haltung aus anken erfuhren nicht unbe- ,«uu,.«ccr,c oriieeu,>»»,,. Für Kaffadanken bestand wenig Interesse. Fremde Bahnen waren gut bcbauvtel, Gollbardbahn war 3ßi- Proz. höher, österreichische Prioritäten wenig verankert, deutsche Bahnen wurden später vielfach lchwach. nur Ostpreußen wurden au! Lect- ungotäufc 1'§ Proz. höher. Bergwerke waren aut starten Rückgang von Glasgow weichend, Industrien meist seit, besonders Brauereien. Kalilachen waren schwächer, Solbrig 1(« Proz. niedriger, deutsche Fonds fest, ebenso fremde Renten. »r«>i»i»e> ». L!. Januar. Sredii rSS-',. vtaalNnrtn 269»'.. Lo»,- »arden 120»/«, Mer Saale -. c^Iieil. Kllderreni« —. Eaaierrenie —. »aU«Ie»HUN ,. Oekenc. «oldreme —. »->,'« Un». «albreine 7.-' ». 77er Runen —. >o«r 9iu>W—. L.vrlemaulilh« —. Renette Ungar, «olbanle-ke . 9. Or>»i»an!«l!,e Vartrrrenie —. Diecanla —. Sallmcr 6»-,, «oiidardbadn!>>»>,, Ma,»«c> —, .ächwüchcr, «len. 92 Januar, Srebli >0»,eä. -?!aal»b »19,00, Sowaarben U9.S0, Mdeibal—, Raidiucad, ls6,bu. Markiwlcn L»2i2-/,. Un«. arebn 902,oo Nutttg, 22. Januar. ,Achlur.! Rente 77 17. Littetde Italiener 92,19- «t,,i»»aüii «sl.L<>. ttambarden Sl-.üu. da. VrlarUiUcn 291. sg»»lcr Lid. ketterr. »awrenie Lt'/,, gcst. lügungcu dahin getroffen, daß dem Forstperlonal durch die Aus zahlung der Löhnung keine weiteren Kosten erwüchsen. Es bestän den eine Menge kleiner Hilfskassen im Lande, bei denen Beiträge und Unterstützungen sehr verschieden wären. Deshalb beabsichtige die Regierung eine einbcitliche Regelung durch Vereinigung der Kaffen. Eine wöchentliche Auszablung der Waldarbeiter sei mit größcicn Schwierigkeiten verbunden. Abgeordneter Steuer bittet die Regierung, von den Maffen-Auclionen und Maffen-Ver- käufcn von Holzern auS freier Hand künftig adseben zu wollen. Abg. Kirbach (gegen Liebknecht): Es wäre ein Unding, da« Gesetz von Angebot und Nachfrage auch aus das Beamtenthum auSdchnen zu wollen und vielleicht die Ministcrstellen aus dem Wege der Subnmsion ausziibictcn. Wenn Liebknecht mit seiner Birte um Erböbung des Lohnes der Waldarbeiter gewissermaßen an die No blesse der Kammer apvellirt habe, so sei d-cser Wunsch nicht mehr sozialdemokratisch, vielmehr sozialaristokratisch. In unserem Staate sei diese Bitte nicht angebracht, denn in ihm solle Gerechtigkeit herrschen, auf lateinisch ausgcdrückt, daS Manschcstertbum (große Heiterkeit). 'Mit dem AvcU an die Noblesse sei cs also nichts, doch sei der Staat immer noch nobler als Private. denn er zahle stets eine Kleinigkeit mehr. Abg. Liebknecht versichert hieraus, er habe sich gar nicht auf den Standvunkt der Sozialdemokratie stellen wollen, dagegen habe Abg. Kirbach sein Manchcstcrthum schlecht vertreten, denn nach den Prinzipien desselben dürite kein Unter schied zwischen Arbeitern und Beamten gemacht werden. Nachdem noch Finanzminister von Könneritz dem lbg. Sieger gegenüber erklärt, daß die Verkäufe aus freier Hand erst aus Wunich der Kammer eingesührt wo, den seien, bewilligt die Kammer die Ein- »abnnm tür Forst und Jagd mit einem Ueberschuß von KF73,ii31 Mark. Bei dem folgenden Kapitel der Domänen und Jntraden beantragt die Deputation den Jabresbetrag für die Jagdkarten von 12 aus 20 M. zu erböhcn. Abg. Philipp wendet »ck> gegen den Betrag, denn eineslhells erziele man durch die Erböbung des Be trags reine bedeutende Vermebrung der Staatseinnahmen, andcrer- leils wäre man dadurch auch nicht im Stande, die Zahl der Jagd- licbbader einzuschränken Bis jetzt sei es ein Vorzug des sächsischen Jagdgesetzes, daß cs zugleich di- Rechte der Grundbesitzer und die der Fagdliedkabcr wahre. Für den Fall der Annahme des Antrages beantragt er. den erböbten Zuschlag den betr, Gemeinden zu überweisen. Abg, Man glaubt, daß der Zweck beS 'Antrags vericbtt sei, wenn er die vrolcifion«mäßigen Fagddummlcr treffen wlle, und bittet im Jntcrkste der Fagbsreunre am dem Lande und in den kleinen Städten uni Ablehnung des Antrags. Res, Ublemann erklärt, daß der An trag dabin ziele gerade jene erste Kategorie seriizuhalten. Die Jagd sei eine noble Paisiön. wer aus die Jagd gebe, muffe Zeit und Geld haben, deshalb bitte er. den 'Antrag, der ja nur einen Lurus höher beteuern wolle, mit dem Zusatz Philivv anzunehmen. Ahg. Jab»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite