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Dresdner Nachrichten : 03.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 10-11 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-03
- Monat1884-01
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 03.01.1884
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re1e,riZhni»rthti»cht Berlin-Dresden. likl«»vl:>t ertcteint liaNchklil» 7 Uhr l. d. SrpeL.: Manenltt. w. «U»>nnemrnl».Prtt» vtcn»l>al,>l>ch L Mark SO Vir-, du>!i, die Poy - Mark 7» Mg Nummer I» Mil. stüe dtr »iUckqlidk rtnaclandler Mo. uulcrlric mach, sin, die Nedaclw» «tcht »eedtndllch. Inserate Mr die Lr. Aachr. nUunc» an : Aiuwuceu-Bureaur v°» Haaseustei« L «aglcr; — Nud. Molk,; - Doudr » da.; — Jn»alt»e«dank; - G. Müller >ir üiarlttz: — !»ob. kNetz cn Magd«, du«, — >. varck a da. ,n Haue: — B.Nrudt, Berlin vv.;- Adolf Oleiorr i» Hamdura: — lleNunaa-Starnl n van v, Plodut tn Le»ii». Tagevlatt für Politik, Werljattunst. MMsverkelir. Lörseilöericßl, Kem-enliüc. rerulprech-Slklea M.U (Allst.) u. ÜL2 (Neust ) Tluleral« werden Marien,,,. V! ! i Nachm. It »dr anaenommei. ..nni-ty b>» Muiaer er l!!s>. ,z» Neuiiab!' Araile n, >l,e,qai> - nur an üiocheniage» die Nachm, z Uhr. — L,e cininallige P,r„. eile <ca. 8 Eildcni lahek I.: linier Linaciandi - c . lrilc M P,. Hiiic Äoranüe in, das „aU-j, taaiae irrla.rnn.i in bctzelole >oird „ich, urgkvtn. 7Iukn>irliqe Anierttans - Auilra,/ n .rden nurer-cn ttzrnnuuirrnnSo- .gndlu»» rniiä Brirnna,!„ dich! -Ud> '. luilcn l^ Pia. Jniciai- iai Sie Ma n u . i,!iai„ier idic »ach eililiu , Nii> die iprlüjeil: M P'g. V M»«WS8S«Si«-S!^-L-SiLSLS--S!MS-SNSW Ksisv-Arlilivl, st N»oS,»I»»d«ir«r, k>,,»el»»e>>«n, 8«I»e-d»e»»>>»Ir»». KeI«».N»,«kroll«», 8 »»n>»ni»'< li«n, »lai irleiiieo, l.iurl-tente-rd.n, l,lUeü»rI»i>ed»n. Uamen- limditu»«>i>» ü«», llel.eu»»> den <>n. Lll.-siUir>n da >ilu»lrirl» i'rol»Ii-ivll V, eroiil«» Lrolaa »dl>'«-'>-da» >U»I »»ad »uuiedri. lrandc, earamnii. E ^ Nr»rtzr«i> 8ill»n«, vronck«n, m HlkllockruKoiictr. 21b. u. .8»«ffliio».>»tr. >! um l'onkfflnlr. Re«I»v>tvi» oruebeiucn uuuud!-'S8Strt. KN« 8NoIt«rvl-Natv»'l«ltt!i» in ptrösotor Knunustl. Nr. 3. LnanNoorllicher Redakteur fftr Püllll^chts vr. «mit Ster« >> tu Dresden. Uebenaschungen bei Neujahrsansprachen gekrönter Häupter, wie sie früher vorkamen, sind neuerdings nicht mehr beliebt. Die Welt bat sich obgcwöhnt, nach der Seine zu blicken, sie hängt sich nicht mehr an die unheilvollen Orakelsprüche des Franzoienkaisers. geschweige denn seiner republikanischen Hintermänner. Einzig Kaiser Wilbelm würde, falls er eS sür angezeigt hielte, diejenige Potenz sein, von welcher die Politiker eine Aufklärung über den Laus der Welthändel im neuen Satire erwarten dürsten. Indessen war Kaiser Wildelm von jeher im Gebrauche dieses Mittels sehr haushälterisch. Nur ab und zu hat er an die zur Glückwünsch-Eour erschienene Generalität Worte in solcher Allgemeinheit gerichtet, daß nur die im Deuten geübtesten Mikroitopiker unter den Journalisten Dies oder Jenes herauslesen zu können meinten. Diesmal unterblieb — Papa Mangel, der sich so gern in säbelrasselnden Ansprachen vernehmen ließ, ist ja längst zur großen Armee des Jenseits gerückt — auch jede Eollectivbcgrüßung der Heerführer und damit entfiel sür den Bundesscldherrn auch jeder Anlaß zur Erwiderung. Die Welt kennt die friedliche Politik des deutschen Reiches zur Genüge; diese bedurfte keiner Bekräftigung. Generälen vom Frieden zu sprechen, klingt diesen überbaupt nicht gerade wie Musik. Darum war das Unterlassen jeder NcujahrSrede daS Angemessenste. Auch bei den Potentaten anderer Reiche und den Präsidenten der Republiken haben sich die Neujahrsempsänge, soweit bis jetzt ersichtlich, auf den Austausch der bei solchen Feierlichkeiten üblichen Reden beschränkt. Las Jahr 1883 ist nicht geschieden, ohne in den letzten Tagen »och zwei nichtswürdige Ereignisse zu bringen. Die Niederschießung des CbefS der Geheimpolizei in Petersburg zeigt, wie trügerisch der Glaube war. als ob die Nihilisten beS Zarenreiches ihre verbrecherische Thätigkcit eingestellt hätten. Ununterbrochen haben sie ihre Maulwurfsarbeit fortgesetzt. Wohl bat die vermehrte und erhöhte Tbätigkeit der Polizei Attentate gegen den Zaren und hohe Würdenträger seines Reiches zu Hintertreiben oder zu ersticken vermocht, aber das nihilistische Feuer glomm unter der Asche fort- Die Krönung des Zaren in Moskau, auf welche die wahren Freunde Rußlands so große Hoffnungen gesetzt hatten, weil sie >n ihr den Ausgangspunkt der unaufschiebbaren Reformen erblickten, hat sich als Wenig mehr denn ein leeres Prunkschauspiel herausgcstellt. Bon einer Bersassung für das Zarenreich ist schon lange keine Rede mehr der Gedanke ist aus die Kleinigkeit eine» „Reichsstatutes" zusammengeichrumvst und auch damit will eS nicht vorwärts. Eine etwas erweiterte Adelskammer — mehr hat der kreisende Berg nicht geboren. Die Masse der Unzufriedenen wächst daher in Rußland immer gewaltiger: alle in ihren bescheidensten Hoffnungen enttäuschten Politiker schließen sich den Unzufriedenen an. die zunächst das Rekrutirungsheer. im Ernstfälle die Reserve-Armee der Nihilisten abgebrn. Die skandalösen Vorgänge in der Favoritenkirche zu Wie» bestätigen die wiederholt gemachte Beobachtung, daß die Partei der Anarchisten gerade unter der Arbeiter-Bevölkerung des gcmüthiichen Oesterreichs aus die meisten und willfährigsten Hände rechnen darf. Die Anarchisten in Wien sind wohlorganisirt und von einer Empfindlichkeit sondergleichen Eine leichte Hindeutung aus ihre Schwächen genügt, um ihren Zorn herauszusordern. Der Jesuiten vater Hämmerte hatte in seinen Weihnachtsprcdigtcn sich über die alle Welt bewegenden sozialen Fragen in durchaus angemessener Weise und nicht verletzend geäußert. Aber schon der Tadel des Verhaltens jener Sozialisten, die ihren Wochenlohn vertrinken und ihre Familien dafür darben lasten, reicht bet diesen edlen Geistern hin. um sie zu abscheulichen Handlungen zu erzürnen. Auchj der Protestant muß, will er gerecht sein, zugeben, daß der Jesuitenpater mit seiner Rüge, wie nicht minder durch die Behandlung des TbemaS von der Würde der Armuth, trefiliche Worte über die soziale Bewegung gesprochen bat. Dazu ist di« Kanzel da. die Gebrechen der Zeit zu behandeln und wenn st» ihr» Aufgabe dahin aussaßt, den Reichen Barmherzigkeit und Milde zu predigen, die Armen und Unglücklichen zu trösten, so kann nur der wildeste Fanatismus hieraus einen Vorwurf ableiten. Im kroatischen Landtage haben dtr heftigen Auftritte nicht auf- oekört. wenn r« freilich nicht zu solchen Skandalen wie neulich ge» kommen ist, tnderentolge die Präsidenten ihre Aemter ntederlegten. Dir einer Versöhnung mit Ungarn geneigte sogen. Nationaipartei, welche dir Mehrheit im Landtage besitzt» hat sie mittlerweile wiedcrgewählt. Der Gedanke: LoS von Ungarn! gewinnt in Kroatien und der ehemaligen Militärgrenze immermchr an Terrain, die Erregung in den Gemütbern wird durch die tumultuarischen Vorgänge im Landtage ersichtlich genährt. Weder dir im Sinne der Kroaten «folgte Erledigung der Schilderlrage, noch dir Ein setzung eines der Verfassung entsprechenden und äußerst versöhnlich gesinnten BanuS haben die Erregung beruhigt. Es genügt den Kroaten, zu wissen, daß der neue BanuS der Vertrauensmann deö ungarischen Ministerpräsidenten Tisza ist, um das äußerste Miß trauen gegen seine Maßregeln zu entfesseln. Solche Vorkommnisse wären unmöglich, wenn nrcht die Zustände in Kroatien infolge der Mißregierung durch die Ungarn so gräulich verrotte! wären, wie sie eS zur Schande TiSza'S und seiner LandSlcute in der Tbat sind. Selbst ungarische Regierungsblätter geben zu. daß e- kein Land in Europa gebe, welches so schlecht und von einer so korrupten Beamtenschaft verwaltet werde, als Kroatien. Nicht das Geringste wird sür Hebung des Volkswohlstandes gcthan: Straßen »nid Wege sind in der schlechtesten Verfassung und die ungarische Staatübabn Zakane-Fiume räumt durch ihre Tarife dem Budapest« Haiwel io große Vortheile rin, daß die kroatischen Produzenten und Kauf- leure nicht dagegen konkurriren können. DaS llnerbörteste bleiben aber die Agrarzuständc. Die Stcucrcinzieber und Exckutorcn be treiben ihr Geschält Hand In Hand mit den Juden. Man darf nnnchincn daß sür jeden Gulden, den der Bauer an die Staats kasse gezahlt bat, noch das Vierfache für Erckiitiouskosten und andere Kosten bezahlt werden muß. Der gewöhnliche Zinsfuß sür öllUa» kllvrssdurLor, Kziu»»rltt, kok« ck«r Uvs», swpüsklt ru (len devorptodonsteo ssur 1/igvr vou Ivvinselwu voltl- uu<l 8Ud«rvLLren rn, 8vl»»i»r«o, in. I ». « R.) i'apL88eri6-b>LLnutLvtur tUtmurkl. v. »L88L -UtMLrkt Löllixl. üoklistsrallt. * <F«8EÜLtt8- ll. OlllltttUtEjiEt. ^ »1»: N»nvtdveker, 8tr»?r«n, <»t-morl»!?, kKctureni.ae'd«-?, der uN'! ^Ve» l»»eliuplrbüt " rvc .ejr,u s n !l Oonl'itiiic.k«/ ksrlyu 7*»Lesllplrpioro Uli'j ktKi'.'tUl.ik'yu für rlollüv ^ jUusrrlNs kroieliLwu rvoi-don wi'1 l^-.'K l) V.'KNt. 1ri1!tlcv V lviki'u:«»,, dioliii«, ilikkile», ilnsti-ntkorplr. 2lb. u. Kopbieu^ti. ti am i'o^tplutr. VoisjLvriL» Wiistsr zevlt nuter itosienpi csiüari. >«»tv l««1ig«iue jv«le:r t xt» ud«?»t«,liuozi. bäuerliche Anlehcn beträgt 120 Prozent Die einzelnen Vorgänge sind derart, daß sie kaum glaubwürdig sind, und doch wurden sie in Parlament, Presse unv össcntlichcn Verhandlungen bestätigt. So hatte z. B. die Regierungspartei bei den letzten Wahlen dem Landvolke einen dreijährigen Steuererlaß versprochen. DaS Ver sprechen wurde gehalten, aber im vierten Jahre ließ man die drei- jährig rückständigen Steuern nebst Verzugszinsen durch Er.eluloren eintreiben und die getäuschten Bauern mußten massemvcrse HauS und Hof verlassen. Dergleichen Episoden kann man täglich in ungarischen Blättern lesen, ohne daß die öffentliche Meinung ein besonderes Aussehen davon machte. Wo solche Zustände bcrrichcn. da blüht natürlich der Weizen der Juden, die noch mehr als im übrigen Ungarn in Kroatien unter dem Schutze der Gesetze und unter der Protektion der Beamten die Bauern von Hans und Hof treiben. Unzweifelhaft bat die magyarische Raffe viele glänzende Talente und musterhafte Charaktere auszuwcrsen. Im großen Garnen indessen ist eine gewisse charakterlose Unselbstständigkeit die nationale Eigentbümlichkcrt. Exaltation und Gchentassen sind hier nahe vereint. Ganz besonders im Beamtenstande und in der Politik kommt das bei den Magyaren zum Durchbruch. Aus der einen Seite herrscht chauvinistische MaguarisierungSsucht. aus der andere» Seite führt träumerische Unthätigkeit immer weiter in das Abhängigkcitsverbältniß von den Juden.! Bei einer solchen Sachlage ist cs kein Wunder, wenn in anderen Völkerschaften der Gedanke erwacht ist, die Führerrolle in der auS- gebrochenen Bewegung mit den Magyaren zu theilsn, wenn nicht selbst zu übernehmen. Die großkroatsi'che Idee ist durchs us nicht so hoffnungslos, wie es auf den ersten Blick scheint. Von manchem Staats mann« wird es scbr ernsthaft in Erwägung gezogen, ob nicht die öster reichisch-deutsche Politik im Orient durch ein füdslavisches Reich mehr gefördert werden würde, als durch die maguarnche Groß- machtSiucht. welche beständig zu Widerständen ausreizt. Könnte ein besseres Gegengeivicht gegen den russischen Einfluß auf die Slavcn am Balkan geschaffen werden als die Bildung eines großen südslavischen Staates, der eine Einwohnerzahl von nahem 0 Mill. erkalten und der in unverbrüchlicher Treue znm Hause Oesterreich steben würde ? Die magyarische Mißwirthscbaft dagegen bringt Oesterreich nicht nur um die Treue der Südilaven. sondern auch um die letzten Sympathieen der stammverwandten Serben. Rencste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 2. Jam Berlin. Die Gerüchte über den Rücktritt des Statthalters der Rcichslande Freiherm v. Mantcuffcl erscheinen hinfällig, nach dem der Genannte in den letzten Tagen ein neues, sehr schmeichel haftes Vertraucnszeugniß des Kaisers erhalten Kai. — Der gestrigen Feier bei dem Finanzministcr.Scholz zum Andenken an die vor 50 Jahren erfolgte Begründung dcS Zollvereines wohnte als Vertreter Sachsens der Geheime Jinanzratb Goltz bei. Derselbe ist heute nach Dresden abgereist. — Der Bundesrath tritt diese Woche noch nicht zusammen. — .Hiesigen Blättern wird gemeldet, daß der kürzlich gelegentlich der Eröffnung der Nörlkern-Paeifil-Babn vielgenannte Präsident derselbe» aus Gesundheitsrücksichten von seinem Amte zurückgctretcn ist. — Der „Germania" wird aus Rom über den Papst-Besuch des Kronprinzen telegraphirt: Die Kirchcnpolitik ist besprochen worden, der Papst soll seine Ansicht über die Weltlage daraestellt, insbesondere aus die aus der Sozialdemokratie drohenden Gefahren, sowie auch die Lage Preußens hingcwiesen, der Kron prinz dagegen bestimmie und befriedigende Erklärungen über die .Hauptpunkte gegeben bauen. Nebcnfragen blieben unberührt. — Der österreichifche Kaiser kommt nicht nach Rom. Ein: Zusammen kunft mit König Humberl ist nur in einer anderen StadHmöglich. — Ueber die Ermordung des Chefs der russischen Geheimpolizei meidet das „Verl. Taglsi.H Die Tbat war das Resultat eines ivohlorganisirtcn Komplotts der Nihilisten, dessen Leiter der frühere Nihilist Pikanem war. der »ach seiner Begnadigung aus Vorschlag Scbudcikim's unter dem Namen Jablowsk, in die Dienste der russischen Geheimpolizei trat unv die rechte.Hand Schudriklm's wurde. Vor 4 Wochen war es Scbudeikii» geluugcn. einem gegen den Kaiser geplanten Anschlag aui die Spur zu kommen, und die angebliche Haiivtleiterin, Frau Wollenstem und andere Mitbetbeiligte sestzu- »ebmcn. Seitdem «kielt Schndeikim, sowie dessen junge Frau häufig Drohbriefe und Warnungen Der verwundest Begleiter Echudeikim's war dessen Neffe, der teure Polizercharge bekleidet. Der Ucbersall fand in der Wobnung Jabloivski'S statt, der verschwunden ist und eifrig gesucht wird. P c st. Der königliche Commissar sür den Wiederaufbau von Szeaedtn, Ludwig Tiscza, ist anläßlich des jetzt nahezu vollendeten Wiederaufbaues von diesem Amte entbunden und mit dem Prädikat „de Szeged" in den Grasenstand erhoben worden. Nom. Der König empfing oin l. Januar den deutschen Bot schafter v. Krudcll, welcher cm eigenhändiges Schreiben des Kaisers Wilbelm überreichte, in besonderer Audienz. Die Berliner Börse verlies in reservirter Haltung, aber züglich 4 Proz. vom Aourse, bezüglich der Zuschlag zu demselben) zu berücksichtigen. Bei gering« al« Svrozentmer Dividende wird der KourS um di« sich «gebende Differenz erhöbt. Zuschläge er fuhren Kredit-Aktien 12-jO, Cldlhalbahn um ll> Mi, Italiener um 0,33, Orient 20.07 Proz., Ungarkredit 19, Wiener Bankverein 8 Mk. russische Südbalmen 0,97, Schweizer Eentralbahnen 4, Gott hardbahnen 4, Schweizer diordostbahn 4, böhmische Wesibabn 0,40 Proz-, östttretchische Nordwestbabn E60 Äk. Lur-Bodenbachw 4. Bufchthierad« 6.2 Pro»., ungarische Esconwte 8 Mk., österreichische Lokalbahn 5 Proz. Abschläge «fuhren tu« DiSconto-Gescllichast 5'/7, Deutsch« Dank 4'/», Mecklenburger 5"», Osrpieußcn 2, Galizier 0,21 Proz., Franzosen 8 Mk. Diese Differenzen berücksichtigt, wurden spekulative Banken meist etwas besser, Kaffabankcn fest aber rubig, von spekulativen österreichischen Bahnen wurden Franzosen zu höheren Kourien lebhaft gefragt, sonst waren fremde Bahnen matt, deutsche Bahnen vorwiegend gut behauptet» Berlin-Hamburger waren bei lövrozentig« KourSdifferrnz 2 Proz. höher, auch Bcrlin-DreSdner waren gut gefragt. Oesterreichisae Prioritäten waren gut behauptet, spekulative Montanwerthr in Folge unbefriedigender Eisenberichtc recht mattt, Laura-Hütte 2',«, Dortmund 1" « Proz. niedriger. In dustrien waren meist recht fest, Brauereien wurde» bevonugt, .Hart mann hoher, deutsche Fonds belciff, fremde Renten behauptet. gronnur, ». »>., r. N-nu-r. »«kt, ll5Zu,. Slnaiidahn zio",. Lom bard«» 7»»,. «Ser Lool» —. Dekitrr. GUderrenre —. porirrrrnir —. woN-Iir 7<S'/,. 0«!ierr. »oldrenie —. «»,. Ung. »oltre«« . 77« Nuslkn —. wer RuNen —. S.OrlcnlanNib« —. bleueste Nnaar. VolkLitlecke . z. r)rt«niante>be —. Unaor. P-Ibterreiue—. Mrconto —. «knnuler «2-,.. Soübardbsb» Main.t«! —. gc». «>,». 2. Taimar. Srcdt! 2«2,zo. Sta-tidd. Lmnbawen llL.so. cubeii»! —. Nsrdweliü. iss,ca, Maiknaim sa.s». u»a. arrdN SSi.ba «>-«»«. L. Januar. ,Schuch» N-ttle 7Ö.32. NnleUn I0->.so. Italiener S1.7S. Siaalichabn L-z.aa. Lomkardr» SlN.TV. do. TrlorllSNn ^8. Sdtlblrr 8W. ccsierr. choidrcnle S2>„. Lrnno. 1!>>n»«n (Prtreidemartt), (Schluß.) i!. Jan. Sklreide rnhtz. u.ivrrlndcrl. LokalrS und Tächniisics. — Am 1. Februar werden sich II. MM. der König und die Königin nach,Leipzig begeben, wojeidft Las Ballsei! des Albert-Zwerg-Veusins in Leipzig im Etadllbeater a! gehalten wird. — TaS Großkrcuz vom Lllbrechtordcn erhielt der wirk!. Geb. Rath Sckmaltz, Las Ritterkreuz 1. Klaffe deffckben LrecuS Oöcr- siallamtSsckretär Gvttsried Potzi ö. Ter Kgl. Sachs. Oberst v. Wolf, Kommandeur des Fuß- Artillerie-Regiments Nr. 12, erhielt den preuß. Rolben 2tdier- orden dritter Klasse. — Die Gratulationscour der Laudsiünde war von den Mitgliedern beider Kammcm sehr zahlreich besucht. Sic stellten sich im Thronsaale in eine», großen Halbkreise auf: Ihre Majenülen der König und die Königin erschienen mit großem Eortege und geruhten sich nicht bloS mit den beiden Herren Präsidenten, tonocrn auch mit sehr vielen Landtagsabgcorbnclcn. worunter auch die Dresdner, hutdvollst zu unterhalten, weshalb die Eour eine außer gewöhnliche Dauer hatte. - Bei der Auffahrt zu denelben hatten die beiden Viecprüsideuten Streit und Sr. Pfeiler eine Gefahr zu bestehen ; die provinzialen Pferde des letzteren (amen auf dem un gewohnten Bahngeleiic des Neumarktes zum Sturze» und die Deichsel brach. — Bei der abendlichen Affemblee im Schlosse waren u. 2k. Offiziere aller sächs. Regimenter, fäinmtüche Amlsbauptleute und die Obersorstmcisler aus der Provinz zu sehen; außerdem die zum ersten Male bei Hofe vorgestclltcn Tanreu und Herren, ietzt.re, soweit es hökere Stnatsdiener waren, sämintlich in den neuen, sehr kleidsamen Hosuniformen; der schwarze Frack wurde zur Rarilnk. lliachdcm der Hof mit großem Gefolge die <-u Imi - aufge,teilten Herren und Damen durciffchritten hatte und von denselben ehrturchtsvoll begrüßt worderr war, setzten sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften zum Spiel nieder. So z. B. waren an dein einen Wsisltische Prinzessin Mathilde und die beiden Landtagspräsidciiten v. Zehincn und Dr. Habertorn b.sihciligt. In den großen Nevensäten war ein ausgedehntes und opulentes Konditorei-Buffet cuNgestcllt, cm welchem Mmllll und Civil eimnürhig den schwedischen Punsch ercellcnt saudeu. — Die sogenannte O b crsorst inc i stc rj n g d wurde gestern Vormittag 0 Uhr unter Tbeilnabine Sr. Mas. des Königs, Sr.'Kgl. Hoheit des Prinzen Georg und einer stattiichcn bin za bi von Kava liere!! am sogenannten Bnkenwäldchcn begonnen und endet: Nach mittags gegen 4 Ukr aus dem Terrain des Großen Gartens. Das Resultat war im Vergleich zu den relativ unbedeutenden Ergeb nissen anderer Jagden im lausenden Jahre immerhin ein sehr er freuliches, den» es wurden nicht weniger als 165 Hasen und ein Kaninchen auf die Strecke gebracht. Das gciammtc erlegte Wild ist von Hernr Wildpr«Händler Müller, Lohanncsstraßc 17, käuflich erworben worden. — Am Ncujahrslags beging der Kgl. Oberstallamts-Sekretär .Herr Pötzsch hier sein övjänriges Tiemljubiläum. Se. Majestät der König hat aus diesem Anlaß dem Jubilar das Ritterlreuz l. Kl. vom Albrcchtsorden verliehen, während die Kgl. Hosbcamten dem selben durch eine Deputation, mit Herrn Hossekrctär Mayer an der Spitze, unter berzlicher Ansprache des Herrn RecbnungSsübrerS Schubert ein kostbares Porzellan-Service als Erinnerungsgabe Überreichen ließen. Letzteres ist mit den Ansichten der Kgl. Schlösser von Dresden, Pillnitz. Weesenstein und Wermsdori, des Ober- staUamlS-Gebäudes und der Hofewiesc geschmüüt, — Für das Jahr 1884 steht eine Reihe Jubiläen bevor, die in den weitesten Kreisen des Königreichs Sachsen von Theil- nabme begleitet sein werden. Am l.Juli 1834 wird, wie wir dem „Sächsischen Volksireund" entnehme», der sächsische Ministerpräsident, Kriegsminister und General der Kavallerie, Alsicd v. Fabrike fein fünfzigjähriges Dienstjuksi'niim feiern, ein Ercigmß, an dem das ganze sächsische Armeecorpü den lebhaftesten Antheil nehmen wird. General v. Fabriee ist bekannKick in erster Linie nächst König Albert der Rcorgani'ator des sächsischen Heeres, wie der Schöps« der in so wnstcrgiltigcr Weite eingerichteten 'Albertstadt und anderer in der Neuzeit entstandenen Kasernen und Militär- Etablissements. Von seinen sonstigen Vetdicnstcn sei noch seine eifrige und tiugc Mitwirlung bei dem Zustandekommen des Frie densschlusses nach dem Feldzuge von l866, in dem er die Stelle eines Chefs des GenernlstabeS der sächsischen Armee bekleidete, wie der Mllitärconvention zwischen Preußen und Sachsen erwähnt. Im deutich-sranzöstschen Kriege war er bekanntlich vom Dcccmber l87v an Generalgouverneur der Departements Seine und Oise, Somme u. s. w. im -Hauptguarticr von Versailles. Ein weiteres Jubelfest wird in diesem'Fahre das in Großenhain garimonirenbe 1. Huia- renregiment i» der Feier seines 150jährigen Bestehens begeben. 1734 war es als Freischützcnkompagnie zu Pferde «riebtes worden und ist somit nächst dem Gacdereiterregiment daS älteste Kavallerie regiment im sächsischen Armcecorps. In den schlesischen Kriegen war eS als EhevauxlegerS-Regiment „Prinz Karl" das bcstberitlene sächsische Reiterregiment. Sem glorreichster Tag war die Schlacht bei Kolli» am 18. Juni 1757, welche von ibm unlcr der Füh rung des tapferen Oberstlicuteiiant v. Bentendors entschieden wurde und zwar durch die rechtzeitige Atteste aus die vreu- ßiiche Infanterie, wobei eS nicht weniger aiS !5 Fahnen er oberte und den Ebreimamen „Tie .Helden van Koliin" «hielt. Der lüOsädrige Jahrestag seines Bestehens wird nicht ohne mili tärische Festlichkeiten vorubergchcn, auch spricht man davon, daß König Albert anläßlich d« Jubelfeier seinen dritten Neffen, den Prinzen Max. dessen Namen bis jetzt noch kein anderes Regiment trägt, zum Ebej dieses alten unv tapiercn Kcwalericrcgimentü zu «nennen gedenkt. Ein viertes Jubiläum betrifft wieder die Voll endung einer SOjäbrigen Amtsthatigkect. Am 4 August 1884 voll endet sich das sünlte Decennium, seitdem Franz Bernert, Bischof von Azotus. avostoliicder Vicar !m Königreich Sachsen, Admini strator des Meißner BiStbums und der sächsischen Oberlansitz und Dccan dcS Domstiites St. Petri zu Bautzen, in Leitmeritz zum Priester ordrnirt wurde. Bischof Bemerk, cm luildgestimt«. edel- denkender, auch in nichtkatholischcn Kreisen Hochgeächteter Prälat, steht im 73. Lebensjahre. Sein Priesterjubiläum wird zwcsselsobnr offenkundig werden lassen, wie doch man ihn und leine echt christ liche Dcnl- und Handelswcise schätzt. — Vom 1. Januar an sind folgende bisher zum Geschäfts bereiche der König!. Polizeidircklion gehörige Angelegenheiten in die Zuständigkeit des RatbcS zu Dresden iit cvgegangen und dem hiesigen Armcnamlc überwiesen worden: Di: Cognition über die öffentlichen Untcrstützungsgenrche nno das Verfahren hinsichtlich derselben bez. ihrer Veröffentlichung, ferner di: Aussicht über das Ziehkinderwescn und die momentane Mriorgc für diejenigen snl'si« slenzloscn Personen, welche sich während d« Nackt freiwillig bei der Polizcidirektion als obdachlos melden. Infolge dessen muffen künftighin alle diejenigen Perwnen. welche in Unterstützung-Aachen die öffentliche MildtMigkeit in 'Anspruch zu nchmcn uird inSbesonc«- lsicnu Bittgesuch: in den hiesigen Zeitungen m inseriren beabsich tigen, ferner diejenigen Personen, welche Ziehlmdcr annehmen
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