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Dresdner Nachrichten : 27.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-27
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.01.1884
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o n d<o n. Kestem eoM» »l di» L Lvl diittn im Kan> Srgei- , ^ und nla . Letzlerct ging unter SO Personen ertranken. i°l ... . Lucknow' und Tageblatt für MM. Wkr-LllMll, KesMiAMr. McknSmchl, MmdcnkiSe. Nr.11tAÜst.)u.»»S(««ost^ dir Nachm. > Nie «nernvmmen. S-naraa» dt« «Mot t» Uhr. 2» -Mlltadi: »rot« MattamaN« L nur an Soch«nlo«» dt« Nach«. » U»r. - die rinlpaltt»« zetle <ra. S ru»n» — " -t nier Kim »arant» t »ogiar iirsedetnen der Jnlera wtrd nicht »e»«br». Aur^S'.Nk« Juieriwui - Nutträg« werden uur gkft«» Priltltmrraii»«- 3»>lu»g durch BrMmarkrn oder PoftrinrahlLna angenommrn. — Ncht sNdr» toltar lüPtg. Inlcn-t« Nir d'.c Montag«, liummcr oder „ach cu'cm ^Mo^e d,e LriUzNI« ! eintgaltt^ chelti» kdrn» töa«, id in dt« Llle ->o «g. «ür »«» »dchn, inen der Intern» ? j ir-i-^Wx-SbESSSbbLS-SSLÄ ^'--SL^iLSLSLSL 1>i. «IttvKVl's - ^ > »I iLvI ti» HV«>>« »int «iainovlttnar. ^.Ileinlgo Vsttrstongc Iwi Vre. l-skmarm, MIoss-Kr»« »Ir. LI. Oslfsi-bon in luden ttlr Itu»»«. u. >»eenr»tlan»n>»tere«. <1»nl t tget«»,«,,» tl»,ion»l.A-r» 27, Lm!,I>«„dtr„rk« l!>, lKiIarloliarrnLü» k^lnrlt kiärlilr.i looknloum Wttvvlös »» trttok^so. — ri) HIu»cUln«a-lv«^vIeor-8ed»lo d) ^erituiei»1er-^«'dnle, — Vorillrdvrriüdt trsr. -' ,ÜI ' -SSV»>^S!LSr--!«-7^-SS--«»E>iW«SS«r-SW^iS-SSSSr ,i >»klit'viilv Maslcsn-ksi'llvi-obvsijr ÜMtzll III«! Iliinib» in LröWter t!»8«i>I>I käi svvikillliiter 4tliriltml! kmiMoltlt, k'i'LU koi tiltt 8tl'6N8, 3 gnv88k 8k'Ul!kk'g3886 3. I'smkUielttz viM.rxunx Ukicli snNvLltk, Nr. 27. 29. ZahlMg. Allllagk: 40M0 Srpl. Aussichten für den 27. Januar: Südwestwind stürmilch» meist trübe, Niederschlage. Temoeratnr wenig verändert. Dresden. 1884. Sonntag, 27. Januar. vcrinuwvrUtAcr Sledaktear «Ir PvIjlischkS vr. S m tl vtere ch in Trerden. Daß dl« nenliche entschiedene Zurückweisung de» jüngsten sozialdemokratischen Agitations-Antrages durch die 2. Kammer nicht schweigend von den Zurückgewicscnen bingenommen werden würde, ließ sich erwarten. Am Freitag unternahmen denn die Sozial demokraten den Versuch, sich als die Vcrsolgtcn htnzuitellen und die OrdnungSpartcirn ins Unrecht zu setzen. Getingen konnte dieser Versuch umsoweniger, als sie hierbei abermals neuen Grund zur Beschwerde über ihre Kampsiveise boten. Noch einmal sei eS wiederholt, daß die Kammer nur durch das Verhalten und die eigenen Erklärungen der Sozialdemokraten gezwungen wurde, die Schutzmaßregcln ihrer Geschäftsordnung ohne weitere Rückstchts- nabme zur Anwendung zu bringen. Seitdem die Dollmar'iche Erklärung, »er st,he voll und ganz aus dem Boden der Revolution" erfolgt und durch den Zurus der Sozialdemokraten „Wir Alle!" verallge.neint ist. haben die parlamcntariichen Leistungen dieser Parteivertreter ein anderes Aussehen angenommen. Den übrigen Abgeordneten drängte sich gebieterisch die Notkwcndigkeit aus, den parlamentarischen Bestrebungen von Revolutionären mit allen gesetzlich erlaubten Mitteln entgegenzutretcn. Die zweite Aeußcrung, daß mit der Vermehrung der Unzufriedenheit schon viel erreicht set, gab offenherzig die Methode an, sich dem letzten Strebeziel der Sozialdemokratie zu nähern. Nun hat zwar der Abg. Bebel auS« geführt, daß die Menschheit sich ohne Unzufriedenheit noch im Z'italter der Steinveriove befinden würde und er hat damit nur eine allbekannte Thatsache ausgesprochen. Denn genau so wie im geistigen Leben der Zweitel an der Richtigkeit des Ueberlirserten die Voraussetzung jedes wissenschaftlichen Fortschrittes und menich- licher Erkenntnis, so muß auch im praktischen Leben die Wahrnehmung der Unvolkkoimnenheit menschlicher Einrichtungen. Gesetze und Zustande ihrer Verbesserung vorangehen. Wie aber der Zweifel nicht Selbstzweck sein darf, wie cS die trübseligste Philosophie ist, wenn man zur Verneinung alles Positiven und zuletzt zum Bezweifeln deS Zweifels selbst gelangt und wie es ein srevles Spiel bedeutet, wenn man der Menschenseele tröstend« Gewihheften raubt, ohne ibr Ersatz dafür zu bieten, so ist eS auch mit der Unzusriedenheit über das Bestehende. Die Erregung von Unzufriedenheit mit den staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen dark niemals Selbstzweck werden. Es ist etwas Anderes, ob man die Unzusriedenheit mit Behebendem zum Ausdruck bringt in der Absicht, Uebelstänve zu beseitigen, oder ob man absichtlich aus Erregung von Unzusriedenbeit auSgekt. Erstercs ist nicht nur das gute Recht jedes Abgeordneten, sondern seine ganz einfache Pflicht. Dazu wählt sie das Volk, damit sie seine Klagen und Beschwerden an gehöriger Stelle zum Ausdruck bringen. Wenn es hierbei, der Art der zu rügenden Uebelstände entsprechend, mitunter nicht zu glimpflich zugeht, so ist daS kein Unglück. Ein derbes Wort schadet nicht. Aber den letzten Grund bei dem Tadel von Mißstanden muh die erkennbare Absicht bilden, ihnen Abhilfe zu schaffen. Den Ordnuiigooartcten. sowohl den Konservativen wie den Liberalen und der Fortschrittspartei, hat sich nun die Ueberzeugung aufgedrungen, daß es den Sozial demokraten hauptsächlich um fortwährende Erregung von Unzufrieden- Heft zu thun sei. Abg. Günther hielt dies in dürren Worten den Sozialdemokraten vor. Diese protestirten. aber Glauben fanden sie in der Kammer nicht. Diese stand vielmehr unter dem frischen Eindrücke der neuesten Aus- Hetzerei de« Abg. Bebel. Derselbe verstceg sich zu der Bebauotung. Vax vielfach dieArbeitgeberau« purerEitelkeit vasEinkommen ihrerArdeiler höher deklartrten als es thattächlich betrage. Aus Deutsch heißt dies: um als bessere Lohnzahler dazusteben, tragen die Fabrikanten dazu bei, daß ihre Arbeiter mebr Steuern zahlen müssen, als ihnen von Rechtswegen zukommt. Wenn dies die Arbeiter lesen und glauben, sa ist di« nothwendig« Folge Erbitterung. So lange aber nicht der strikt« Beweis für diese Beschuldigung erbracht ist. hat sie der Abg. Philip» mit der Bezeichnung »verwerflich- zutreffend charakterifirt. Der Abg. Philipp kam hieraus noch, als die Sozialdemokraten sich gegen Umsturz-Projekte verwahrten» auf die kürzlich verthrllte Schrill zu sprechen, worin di« Sozialdemokrati« offen die Revolution predigt. Hierzu lei Folgende« angeführt: Die sozialistische Bewegung hat sich bekanntlich in zwei Rick tunaen gespalten. Die «ine betreibt die Propaganda (Verbreitung) der Organisation und de« revolutionären Gedankens; die andere betreib! 'die Propaganda der Tbat- Zu erster» Richtung gehört augenblicklich u. A. die sozialdemokratische Fraktion deS Reichstags und deS sächsischen Landtag-, sowie die nambasteiten Partcihäuvter in Deutschland. Ibr Svstem bestebt. wi, es Aba. Liebknecht ou«- drückte, in dem Umsturz der wtrtdichaftlichen und volitiichrn Der« bältniffe auf dem parlamentarischen und gesetzlichen Wege: ibr System besteht in dem ruhelosen Agittre« und darin, unt Respetti- ruug der Gesetz« unter dem Scheine der Friedfertigkeit dir Partei »u organistren, um bereit zu sein, wenn einst die Stunde der Nrot schlagen sollte. Müde dieses, wie ihnen scheinen will, unfrucht baren Thun« und der ewigen Vertröstungen aus den ZukunftSuaat ist »in Tbeil der Sozialdemokratie, welchem ein lebhaftere« Tempe rament und weniger Klugheit und Einsicht zu Tbeil wurde, bereit, auf eigene Faust die von den Füdrern gelehrte Theorie in die PrattS zu Übersetzen. Sie bandeln und zwar gegen die Gesetz«. Sie beben dabei selbst vor Verbrechen nicht zurück und müssen nun erleben, daß dir parlamentarischen Sozialdemokraten sie von ihren Rockschößen entrüstet abschütteln, wofür sie sich dadurch rachen, daß sie Jene al« harmlose „Revolutionäre in Scklasrock und Pantoffeln" verspotten. Die von der parlamentarischen Sozialdemokratie als „Anarchisten gescholtenen Männer der Tdat reipektiren denn auch gar nicht die Grenze, welche der verschämte Sozialrevolutiona- rismuS durch ParteiknSzwlii, und Organismus in dem Kampfe gegen Staat und Gesellschaft gern ziehen möchte und bisher bc- obächtet hat. Der Spott und Holm, mit dem daS Anarchistenlager jede Stimme zur Vorsicht überschüttet» treibt sie immer weiter vor- «ärt«. Dt« parlamentarischen Führer der deutschen Soziaidemo- tratie befinden sich in einer kritischen Lage. Einige mochten offen bar gern Fühlung mit der Reichsrcgierung betreffs der Sozial- relorni gewinnen. Anzeichen dafür sind einzelne öffentliche Aeußcr- unge» der Genossen Grillenberger (Nürnberg» und Käufer (Frei-, bcrg). Von der anderen Seite suchen die Ava »en teren sie anzu-> treiben; Vas Schweizer Parteiorgan schweigt entweder die An zeichen jenes gesuchten Anschlusses todt oder verwarnt die Ge mäßigten. So leben sich die Führer veranlaßt, gelegentlich ihre revolutionäre Stellung zu betonen. Das geicbob vor einigen Wochen, als die -Herren Vollmar. Bebel und Liebknecht ihre Zu gehörigkeit zur Fntecuationale betonten, freilich nicht, ohne daß ihre nach Paris geschickle BegrüliuiigSadreffe borst scbr lchleckt^aus- aenoiiime» worden wäre. Um nach der anderen Seite wieder Füh lung mit jene» Arbeitern zu bebaltcn. die in ibrcm gesehmätzigcii Sinne Gcivnlttbätigkeiten verabscheuen, erlolgsn von Zeit zu Zeit Kundgebungen anderer Art- So batte vor Kurzem >>err Grille» Lokale- u«d SäcliiisffieS. — Bürgerschullehrer und Organist Friedr. Gerlach zu Werdau erhielt daS Albrcchtskienz. — Kantor Gerhardt in Brand bel Frcibcrg erhielt daS Albrechtsknuz. Dasselbe erhielt Zolleiniiehmer Fischer in Adors gelegentlich seines jetzigen goldenen DienstjubiläumS. — Bei der gestern abgcbaltensn Fagd im Ostragehege, an welcher Se. Majestät der König, Prinz Georg und viele gUadene Kavaliere theilnabmen, wurden in. Ganzen 87 Hasen zur Strecke gebracht, die länimtlich von der Müller'jchen Wildvrcthcmdlung aus der Fobcmnesstraße erworben wurden. — Wäbreud die zweite Kammer in den lüns Sitzungen der vergangenen Woche eine» umsangleichen Berathuiigsnon eucbigle, hat auch die erste Kammer nicht geleiert und am Dienstag und Freilag ebenfalls längere Sitzungen gebasten. Sie erledigte rn der gr . „ . .. „ berger die Gewogenheit, vor einer Der-ammsting in Knrzbu,g seine! Dienstags-Sitzung eine Anzahl Petitionen, vo» denen die ersten beiden Gedanken über e»ie Revolution zu entwickeln. Er bemerkte u A.:i längere Debatten hervorriesen, wie sie sonst bei Petitionsbcratbuvgen „Als das größte Unglück würde ich eS erachten, wen» die nächsten nicht stattzufinden pflegen. Zunächst reserstte Gras von Hobenthal Fahre uns eine Revolution brachten, die, leibst wenn sie siegreich > über die Petition des StadrratbeS zu Oschatz um Lerleibuna wäre, ein Unglück bleibt, weil sie die Brücke zur krassesten Reaktion ausschließlichen Rechtes der weltlichen Kircheninsveklion an Stabil bilden würde. Noch ist das Volk nicht reis genug, seine Geschicke selbst zu lenkendazu bedarf eS einer längeren ergebenden Organi sation." Ein tausendes Glück, daß die Sache klirre Eile bat. Das entbündet aber dir Ordnnngsvartcien nicht von der größten Wach samkeit und von der Pflicht. durch Beseitigung von Mißstanden. u»o mittelst Durchitttirring wirtbscbaftlichcr Rcsoime» der erträum-1 ten Revolution dre Voraussetzungen zu entziehen. Die Kaiserliche ^ Botschaft ist uns dazu rin siegreiches Panier! über die Petition des StadrratbeS zu Lichatz um Verleibuna des ausschließlichen Rechtes der weltlichen Kircheninsvektion an Ltadträlhe der < tadle mit rcvidirter Stäoteorbnung aui dem Wege der Gesetz gebung. Bürgermeister Hirichbcrg: Wenn die Deputation vorgc- schlagen habe, die Petition zur Kenntnisinahme zu überwerten und zwar aus Grund des geschichtlichen Rechtes, dessen Hüterin die Kammer sei, so sviele hier doch noch ein anderer Grund mit, welcher gebiete, von dem geschichtlichen Rechte adzuieken und praktische Rrb" Rcneste Telegramme der „Dresdner Rachr." vom 26. Jan. Der Pari Berlin. DaS Befinde» des Kaisers ist fortdauernd besser. — Prinz PriSdang von Siam trat in besonderer Mission von ^ariö hier ein. — Vom „Reichvanzciger" wird die Aushebung der deutschen Coniulargerichtsbarkeit in Tunis verkündet. — Am gestri gen Diner, weiches der Minister v Bötticher in Vertretung des Reichskanzlers dem Voltswirtbschostsrathe gab. nahmen etwa 70 Mitglieder theil. Der Gastgeber brachte einen Toast aus den Kauer aus und nahm den Votkswirtthichai'lsralh gegen ren Vocwuri in Schutz, daß er nicht zu ovooniren wage. — Die Mrlitärpenuons- gesetznovelle wird dem Reickstage voraussichtlich wieder zugelien. Der Entwurf enthält die i»r vorigen Entwune nicht vorgesehene Bestimmung, baß die Pensionscrböhungcn auch aus die Offiziere auszuoebnen ist, welch« während des deutsch-französischen Krieges seit 1870-71 aus dem Pcnsionsverha.'tniß wieder in die Armee ecn- getretcn find. Die Forderung für Lcrranzrehuug der Offiziere zur Kommunalsteuer bll b unberüllzichtigt. va diese Angelegenheit mit der Penjionsfrage nichts zu thun hat. Die Wiedecvorleuung deS Milftäl-Nrirktengeietzes ist ungewiß, da in Kreise» der Reicbsregie- eung erwogen wrrd, od nicht oie Beiträge zur Wiltwenkasse über haupt nicht auszubcbcn leien — Die Steuertommnuon des Abgeord netenhauses beschloß auf Antrag Hanel's um den liberalen Mit gliedern die Erfüllung ihrer geiellschastlichen Pflichten zu ermög lichen. die Montagsiitzung wegen der Laskerfrier auskallsn zu lassen. Dagegen hat Frechen v. Ltauffenberg. oer die Festrede in der Smragoge halten sollte, jetzt viötzlich abgesagt, da er einer Jinanz- auoschutzsitzung in der bairische» Kammer berwotmcn müsse. Anstalt seiner wird der RsichStagsabgecrdnete Kappe die Gedächtmßrede halten. — Das vielbesprochene Fragment von Heinrich Heine's, Memoiren ist für die „Gartenlaube" erworben worden und wird! demnächst in diesem Blatte erscheinen. Rücksichten walten zu lassen. Es liege die Notbwenoigkeit vor, die städtischen MagistiatSbeluanisse zu fordern und zu beben. Es handle sich hier um ein Ebrcnreckt. rin AussicktSrecht der Kirchrninwetlioft gegenüber dem Kirchevvorftande. Ein von ibm gestellter Antrag, die Petition zur Erwägung zu überweisen, wird nickt genügend unterstützt. Kamnierberr von ErdmannSdors erklärt, er könne nickt »„lassen, daß das historische Recht den praktischen Gründen weichen solle, denn wenn daS distoiische Recht autdöre, würden damit Prin zipien die Tlwre geöffnet, welche sehr gefährlich seien eS wäre der Anfang vom Ende. Bürgermeister Martini bemerlt, daß das histo rische Reckt der AmtShauptmaniuchalten im vorliegenden Falle be deutend jünger sei. als daS der Städte. Frbr. von Friesen betont dem gegenüder, daß es fick hier nicht uni das bistorücke Reckt der AmtSbauvtmannschatten, sondern um das Jahrhunderte alte Reckt der Regierung handle, gleichviel in welcher Weise dasselbe zum Ausdruck gelange. Nack dem Schlußwort des Referenten wird der Tcv.-Antrag gegen 4 Stimmen angenommen. Freiherr von Fink rescrirt sodann über eine Reihe Petitionen, welche sämmt- lich die Herabsetzung der Dauer der Fortbildungs-Unterrichte auf dem Lande verlangen. Gras Rex meint, es sei eine auffallende Tbatsache, daß lämmtliche Petitionen aus ländlichen Kreisen kämen, das weile daraus hin daß man wobl einen Unterschied zwischen dem JorkbildunaS - Unterricht am dem Lande und dem in der Stadt machen müsse Er wünscht, daß die Regierung über kurz oder lang an eine Revision des belr. Gesetzes gebe. Abg. Pelz rodelt, daß bei dem Fortbildungs-Unterricht der Religions-Unterricht Platz gesunden babe. Ada. Seiler erklärt sich unbedenklich für faculta« uvc Fortbildungschulcn. Kultusminister vr. von Gerber: Schon oft ser cs ausgesprochen worden, daß es sich hier um ein Institut handle, welches lange einen problcniatiicken Lbarakter an sich tragen mußte Die jüngsten Berichte der Schulinspektoren hätten fick im Ganzen günstig über das in Rede stehende Institut geäußert. Sckon 1878 habe dgs Ministerium eine Verordnung dahin ergeben lassen, daß es den sci ulvorsländcn an'veim gegeben ist, überall da von dem 3. FortbilvungSschuljahre zu entbinden, wo das Ziel der Fortbildungsschule erreicht ist. Würden die Schulvorstände von Berlin. Das Abgeordnetenhaus lehnte heute die zur An- j dieser Fakullär den richtigen Gebrauch machen, so würde ein großer stellung staatlicher Danivtkeffelieoiioren gesordcrte» 2-lOOOOMark ab «Tbeil der Klagen, die noch belieben, verschwinden, v. Erdmannü- und befürwortete wertere Ausbildung der KesselrevisionSMeine.! dort meint, die Vorzüge der Fortbildungsschulen seien in der Stadt zwar größer als aus dem Lande, ein gnreS Mittel aber seien sie doch auch bier, nämlich um die Jugend im Zaune z» Hallen, die jetzt io übermütlüg sei, namentlich zu einer Zeit, wo die Jugend in Versamm lungen über das Wohl des Staates zu sprechen sich erlauben dürfe. ES werde gesagt, alle Stände seien gleich, hätten gleiche Rccvte Dann wurden eine Anzahl kleiner "Vorlagen erledigt. Nächste Sitzung Dienstag : Kultusetnt. Wien. Das „N. W. Tagblatt" meldet gerüchtweise, daß die Einbringung eines Sozialisten-Gesetzes wie in Deutschland im Rerchsratke bevorstUic. . „ , . . , . . ,, i uno Pflichten: wie passe es aber zusammen, daß Vierungen Leute des ^.etcctlv Blocch bc,i„„mt fick scbrjtzxx besseren Stände so lange aut hoben Schulen studircn müssen 3wüe nach den Motiven reiner ^hat beantworttte er-. ^ während dieser Zeit noch nicht tür voll angesehen werden, N .ü? Zische, weil Blcech Viele von, uns unglücklich gemacht hat., während die jungen Leute der niederen Stände nach Beendigung Auch wem Tod wrrd gerockt ivriorn. Zu den LsüizeUcuten sagte! Hier Volksicbulzeit teitig und frei fern sollen und als Männer Canaillen, Nir Euch gebart Vlm»nl:rc. ^ «er dem, ^lten? Um einen recht praktischen Beweis für das segensreiche Marder gefnnvencn ^avczierlnövse gleichen vollkommen deiicn, der Fortbildungsschulen zu geben, bringt der Klütusminister Nmlkmard^n ?.:L^ber einige stalislischc NaM,i. nach denen vie ZM derftnigcn welche in Eisert's .. der Verdacht, vuß der Mörder an dem Raubmord in der Maua bilserstraße brtheiligt gewesen, und dieser ebenfalls ein Werk der Anarchisten ist. Für dm Fall, daß sich die Lchreckensthaten wieder holen sollten, werden officiöö Ausnahmemaßregetn nach deutschem Muster angckündigt. Paris. Zwilchen hier und London len der Madagassischen Frage statt. wegen der tvcadagaiiuchm Hrage narr. L»c .^ovas naven die eng tische Vermittelung angcrulen. Die Nachrichten deS Piceabmirals Courdet macken einen ungünstigen Eindruck, da man bestimmt Nach richt von der Einnahme Bacninhs erwartete. Kairo. General Gordon bcgiebt sich heute Albend vis KoroSko nach Abartum. Der Zweck seiner Mission lall darin bestehen, die vollständige Evakuirung des Sudans, einschließlich Kbartums ins Werk zu sehen. Der Kliedive lichtete an de» Emir Abdel Shakoor, dm Sohn des verstorbenen Sultans von Dattour, die Auffor derung. sich »u unterwerfen und tbellte ihn, gleichzeitig mit, er «olle ihm die Provinz übergeben unter der Bedingung, -aß die Handelsfreiheit aufrecht erhallen und der Sklavenhandel unterdrückt werde. Tribut solle nicht erhoben werden. Die Berliner Börse »öffnete mit Anschluß an die Meldungen von auswärts schwach und still. Der Rückgang cn Ost preußen verschärft» svater dre Verstimmung. Schluß und Nachbörle waren fest. Svekuialive Banken waren wenig verändert, Kassa banken lustlos. Von deutschen Bahnen wurden Ostpreußen um 2 Pro», geworfen, auch sonst überwogrn Abschwächungcn. Ocstcr- reichische Bahnen warm ziemlich behauptet, öster-cickische Prioritäten still, spekulative Montanwcrtke befestigt» Kalisachen fest, Brauereien angrboten. deutsche Fonds gut und fremd« Reichen ziemlich behauptet. Nr»«ri«r> «. rs. tzenu«. »rrr«, Slaal«i>a»v AK-,', uo«. »ordev —. «Oer Lio>« —. Veße-r. SIltrnenlt —. B-vxrrrn,« . —. 0-Nkrr. woldreni« —. <«<« Unp. Voldrnilt 7b>.'«. 77n tziulin, —. 80» Rulle» —. r.VrienianXUit —> Reuelle Ungar, »awanlk'de 7L>2. LrXnlanleche U»«»r. vovlerrenle —. Dttconi,—. «an»,er —, «oudarddal»,VS-/„. Mainzer—, gell. ««»», L». Januar, «redt, 80S.-0. Leaal«». »17.00. Lombarden l«2.0v. Lldetdal —. Rordwesid. itzd.ou. Markinnen r>l>.«z. »na. Sredlr Mo.so gell. ««er». «. Januar. iSchlaß.» «ent, 77.12. «melde 107.20. Italiener »2.c« «taaiddal,» «SO.co. Lombarden 2I2.7L. da. vrtarüüie» 2V2. «tanbter Li». Lelierr. »albrenie «i-/». vcuauplek. sächsischen Rekruten, welche nicht schreiben und lesen konnten, aus dem Jahre I87ö. also aus der Zeit. auS der man von dem Ein flüsse der Fortbildungsschule reden kann, von 3,17 aus 0,75 per Mille gesunken ist. Oberliofprediger l)r. Koblschütter erwidert dem Abg. Pelh, daß der Religionsunterricht in den Fortbildungsschulen don jmdcir Verhandlungen; ja nickt ausgeschlossen sei, da für die Konfirmanden stets ein kate- Dic Hovas haben die mg-> che iicher Religionvuiiterircht eingesührt wäre. Frlir. v. Friesen: ..„.leSt-n vaü Dix ganze Frage der Fortbildungsschulen sei noch nicht abgeschlossen, er selbst sei weder ein eifriger Freund, noch ein Feind derselben, sondern lege an dieselben den rein praktischen Maßstab. Dazu komme, daß in dm verschiedenen Gegenden des Landes die Ver- hälilnffc so verschieden liegen, waS voll berücksichtigt werden müsse. Freiherr v. Tauchnitz crscnnt die guten Wirkungen der Fort bildungsschulen ebcnsalls an, will aber in Fällen, wa nach weislich der Erwerb junger Leute durch den Besuch der Fortbildungsschule beschränkt oder verhindert wird, möglichste Er leichterung eintrrten lassen, v. ErdmannSdors halt dem entgegen. entgege eistigr AuS« daß iimae ».'eure tn dem Alter noch mehr an tbre aei bildung als an Erwerb denken sollten, wird aber von Freiherr« v. I Tauchnitz dahin bedeutet, daß dies sevr schön in de, Tdeorie wäre, j in der Prans aber etwas ganz anderes sei. Da wärm häufig ! junge Leute in der Lage, ihre Angehörigen ernähren oder rbneir wenigstens mit verdienen helfen zu müssen. Abg. Seiler konstatirt» daß er nickt Abschaff. ng. sondern Revision deS Geletzt» verlange. Im deutschen Handwerke fehle Vle Handlertiakeit, diele sich anzu« eignen, lei die Zeit, in der die >ungen Leute jetzt in die Fort bildungsschule geben müßten. Auch die Handhabung der Disziplin sei ein wunder Punkt in dem Forlbildiingslctmlwelen. Minister v. Geiber hält dem entgegen, daß gerade ,n Bezug auf Diszivlin ein entschiedener Fortschritt fühlbar wäre. Wenn Abg. Seiler sag«, daß er ein Freunö der Foilbildungsichulen sei, zugleich aber mge- An- !dte obligatorische Fortbildungsschule in eine takuitatwe um wandelt wissen wolle, so müsse er den, welckei d ese sicht auSlpräche. einen Feind der Foitbildungslchule nennen, denn die Errichtung der fakultativen Fortbildungsschule sei that» sächlich identisch mit der Aussiebung der Fortbildungsschule selbst. Nachdem Res. von Finck mitgetkeift, daß seit dein gestrigen Tage noch weitete 5 Petitionen c:»gclariscn seien, die cbemails den Fort» > dildungsuntcrricht beträfen, beschließt die Kammer. sümmtUche Pr-
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