Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 25.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-25
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.02.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
härü wurde aetödtet, der! -Hr-W d» Rome" verweisen» viS« marck trotz höchster Fürsprache die Vcgnavigung des Erzbischof Rkelchees. DerMontteur hält invrh eineanderweitrDerftän- digung über die Besetz»«» der Erzbistkünier Polen und Köln sür wakricheinlich. , Basel Der Beschluß d> S' »roßen RattieS, die Eonarr» »ationiste» von der Lehnna-, tiakeit anszuschließen, wurdet bei der VoltSabstimmuna mit Tageblatt für I-litiK, MlertMU. HtlMsveMr. Jörstiiöcriiljl. Kemteiiülle. .kirtro. Der Marsch der Anglstruppe»» nach Totar ist suspendirt niorven. Lomdon. Dem »Observer" wird ouS Ko iro gemeldet, daß Geneffat Go rdon aus Chartum einManifeßr an die Inluraen ten erlo issen. habe, in welchem er diese Iben benachrichtige, daß der Zu Itan, der Beherrscher der ! Gläub igen, beabsichtige, eine große Armee zur Eroberung des Lc mdes abzusenden, und in deu , er die Insurgenten er mahnt , seine friedlichen An- erbietr innen anzunehmen, um »sich vi ttder türkischen Invasion tzu be? vahren. ln«» H> a« k VN« a rÄ «rov« kür llsrrou uuä Omnon iu xrvsntor ^uawalrl dsi ansrLiurntor ^oeuratovso smptislilt »au »vrtts» lStrvuir, DU" lr^nnso . L t'UnIrUtod« Uevoruuog naoli uuvrellrta. daß einer anonymen VerbächtigunU-MMiiTnn schriftlicher Horm gegeben, kein Glaube zu schenken ist. so bleibt doch immer ein Etwas, «in Funke des Mißtrauens zurück, der geschickt angefacht zur Flamme auflodert und die zarten Alüthen der Liebe und Freundschaft in Rauch und Asche begräbt. Das klingt senti mental ? Ersvaren Sie sich die Mühe, mich auszuschclten, ich besorge da» ganz allein. Uebrigens wird die Kaffeestunde sogleich zu Ende gel-en: die liebe Räthin muh in ein Wohlthätiukcitskonzert, die, andern, Damen wollen dm zweiten Theil des Götlie'ickien Faust! M . . taE- loikartkr «>, de«t« Alarlts vo» Olsrimtittvln üölUKl. Uot'Lpotkvlrv Vrvsävll, «n» Ll««rgsvntl>e »r. lUvislsvit«,» sraolioinsn unausxosotrt. LN« 8ttoIe«s«t-HIatvr1aI1er» in tz-rvsstor ^.uuvabl. I'» nissttriv-^runitactur Lllmnrkt v. »128 8« «Utiunrtlt Löui^I. llotliokorant. VorjLIlriL« N astor rvelt unter Voptviipre lovu. »«nt« LrI«^I>rui,lr ^««lo« L »ctrnlkQntsIfnozr. Nk. 2S. Zahrgsn-. Auslage: 40.000 Lrpl. AuSssttlkcn ftlr den 25. Februar! Irischer Westwind. Veränderliche Bewölkung, etwa» Niederschlag, Temperatur wenig verändert. Trrsdcu, 1884. Montag, ZA. Fcvr. Nrnelte Tklenramme der „Dresdner «achrichtcu." Pest, 23. Februar. An de» Mördern Maslatli's — Sponga. Pitel» und Berecz — wurde heute Früh um 7 Uhr das Todes« urllieil vollzogen. Nach den Erfahrungen des gestrigen Abends hatte die Polizei alle erdenklichen Vorkehrungen getrosten, um Ruhe störungen zu verhüten. Ihre Mannschaft war die ganze Nacht aus den Beine» und rückte früh Morgens in sehr großer Zahl aus. Der Einlaß zum Richtvlatzc war nur gegen Karlen gestattet, ui» die sich auch viele Frauen — und nicht gerade aus den untersten Volks schichten — beworben hatte». Teig Todesurtlicilc entsprechend, wurde die Iustistciruirg der Reihe nach erst an Sponga, dann an Piteln und zuletzt an Berecz vollzogen. Der Vollzug wurde jedoch insoweit gemildert, daß durch Aufrichtung hölzerner Scheidewände zwischen dem zweiten und dritten Delinquenten der Anblick der ge richteten Genossen Berecz erspait blieb. Sponga zeigte sich resig- nirt, Piteln betete inbrünstig, Berecz dagegen verhielt sich trotzig bis zum letzten Augenblick. Als man ihn aus der Zelle in den Ricksthos führte, ivgte er: „Ich bin unschuldig, meine Richter haben mich r»r- schuldigermeise verurtbcilt," Sponga und Piteln baten vom Schemel lie>al> die Familie Majlath um Verzeihung. Bercc» rief, als der Henker ihm nahte, aus: „Gott veidämme meine Richter!" Der ExecutionSleitcr, KerichtSrath Namcnni, gab sodann Besetz!, daß die Trommel gerührt werde, damit diese Worte nicht gehört werden. Der Tod trat bei Sponaa nach II, bei Piteln nach ist, bei Berecz nach l7 Minuten ein. Es herrscht Ruhe in der Stadt. Von einem neuen Fall u n s chu l d ig e r V e ru r th e i l u n g wird aus Breslau berichtet Im November 1883 wuide der Kellner Berndt in Breslau wegen Thcilnalime an einem Einbruch in der dortigen Rößler'schen Brauerei zu einjährigem Gesängaisse und Ehrverlust aus gleiche Dauer verurttzeilt, auch seine sofortige Ver haftung angeorvnct Er hatte seine Unschuld versichert und seine Abwesenheit von BreSlau an dem Abende des Einbruchs behauptet, aber die Aussagen des Hauvtbcschuldigtcn belasteten ihn nach der Auffassung des Gerichtshofes so schwer, daß seine Vcrnrtbeüung erfolgte Aus Veranlassung der Eltern des Bcrndt hat nun Rechts- anwalt .Heilberg die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt und die Strafkammer des Breslauer Landgerichts sprach in voriger Woche den Angeklagten, dessen Alibi überzeugend nachgewicien wurde, frei Be« der Mittellosigkeit des unschuldig Verurttzcilten und seiner Eiterst wäre die Ekstenrettung veS Brmdt nicht erfolgt, wenn nicht der Verthcidiger aus Humanität die Sache deS un schuldig Vcrurtheiltcn geführt hätte. granksurt, LI. Nebruar. iSonniaqs-Dkrkthri >2 Uhr 14 Mi». Tr«dit2S5»/, ElaaiSbakm 2S4. vomlmrdcn 120. Diiconi Itis.M. Llbethol —. Elill, Der Eonn- togSocrkchr bic,b, bi» 2. Nvvembcr gcichiosttn. Wien. 21. Februar. «T>'»>»ag»,Vcrkedr1 >2 Uhr >5 Mi». Srid» rab.Sti SlauiSbah» Zil.80. Lambarbr» 112.50. slbctbal ,82. oialrgcr 228,50. Schwach. Nowtzore. 23 Frbrnar. Mehl 3.K0. »iaidrrwintcrwelzcn l.s-/,. »r. gtbr. >.7'/,. Pr. März I.tz-/,. pr. April I,l0>„. Mai» <S!«w) «2. Frag» 2. Dresden, 25. Februar. — Der heutige Tag ist für die Familie Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Georg von besonderer Wehmut!,: es ist der Geburts tag des kleinen Prinzen Albert, der damit tcin 10. Lebens jahr beginnt. Die vrinzlicke Familie begeht de» Tag zum erste» Riale ohne die theure Mutter, die in jahrelanger treuer Pflege über dem Leben ihres Lieblings gewacht hat. Jeder Geburtstag, de» der kleine Prinz begehen konnte, mar bisher ein doppelter Festtag und auf den heutigen Geburtstag hatte sich die nunmehr verewigte Prinzessin Georg besonders gefreut. Ganz anders ist eS gekommen und der kleine Prinz, dem man aus Schonung sür seine Gesund heit de» Tod der theure» Mutter bisher vcricknvicgen hat, fragt ge wiß heute zum bi tercn Schmerze seiner Angehörigen: man» endlich die liebe Mutter wiederkchrt? Der hartgeprllfte Vater wird de» Besuch bei seiner Schwägerin in Meran am Dienstag unternehmen. — Als Nachfolger des vor Kurzem in Leipzig verstorbenen Professors v. Noorden ist der Geschichtsforscher Prof. Maue »- brecher in Bonn in Aussicht genommen. In Bonn thut man viel, unr den ausgezeichneten Gelehrten der rheinischen Universität zu erhalten. ^ — Nächste Woche steht wohl die Beschlußfassung der zweiten Kammer bezüglich deS Umbaues des Zeughauses bevor. Die Finanzdcputcition bat sich über den Regierungsvorschlag nicht zu einigen vermocht. Einige Abgeordnete beantragen die Bewilli gung der Forderung, andere lehnen sie, und wie cS scheinen will, mit besseren Gründen, ab. Die wunderliche Vereinigung von Perga mente» und Vogclbälgen in einem Gebäude, d. h. die Unter bringung vom Staatsarchiv und Natnralicnsaminlungc» in dem »mzubauendcn Zeughausc und noch dazu »ach einem Plane» der die innere Architektur deS interessanten Gebäudes total zerstört, wird — nach der Stimmung der Kammer zu bcurthcilcn — keine Mehr heit finden. Vielmehr erscheint folgender AuSweg höchst glücklich. Das in den Bebauungsplan sich einfügcnde Zeughaus wird später als ein Museum ttir plastische Kunst umgebaut und soll i» sich aufnelimen: daS Antikenkabinet, daS^Mcngs'sche Museuni Polonaise ei» von Herrn Tanzlehrer Hauvt arraiigirtcü Menuett in aitsranzösischen Kostümen vorgcsührt werden. — Am Freitag hielt die Gesellschaft der Dresdner Gold- s ch in icdc - I » nung in den Sälen des Königs. Belvedere ihre» erste» Ball »ach Gründung derselbe» ab. Es war zu diesem Vergnügen die gesammtc Meisterschaft der Innung cingelade» Der Ball ward durch eme» originelle» Eolillo» auüaezeichnct. Beginn desselben zogen 4 kleine Berggeister, die Metallgewiv andeutend, einen mit Blumen und Standarte» geschmückte» Tri, Nsnii«'», in kini nun Iill'tclit'ni inri i't'irt'nNi'ü f!t>i,it'N ................ ^ - Mujeum, das Rietschel-Muscum und die Werke von Professor Hähncl und Schil ling. Damit erhalten die Büchcrschätze im Japanischen Palais und die naturwissenschaftlichen Sammlungen im Zwinger den ersehnten Raum zu ihrer Entfaltung. Für das Staatsarchiv aber, dessen Schatze in ihren jetzigen Räumen der Zerstörungnicht länger aus- gesetzt bleibe» dürfen, ist das große ehemalige Militärlazareth am Pantonschupven, wo setzt die Blechsabrik von Eschenbach untcr- gebracht ist, in Aussicht genommen. Für die innere Einrichtung dieses Gebäudes zur Aufnahme deö Archivs, sowie sür künstlerische Gestaltung seines Aeußercn schlägt jener Tbcil der Deputation, welcher die Foideruug zum jetzigen Umbau des Zeughauses ablehut, die Bewilligung von 3stst,000 Mk. vor. Dieser Combinatio» wohnt so viel praktischer Sinn inne, daß man glaubt, die Regierung werde sich ihr nicht widcrsetzc». — Eule Petition deS Bezirksvereins der Seevor stadt an den Landtag, die Regierung zu ersuchen, die im Bc- bauungSvlan von Dresden vorgesehenen Slraßenzüge zwischen den südlich und nördlich der Sächsisch«Böhmischen Staatscisenbakn ge legene» Stadtthcilen dem Verkehre zu eröffnen und dem nächste» Landtage eine diesbezügliche Vorlage z» unterbreiten, beantragt die Pctitionsdcputation der zweiten Kammer. Res. Käuffer, der Regie rung zur Kenntnißnnlnne zu übergebe». — Diele Woche bis mit Sonntag sind im Kgl. Zoologischen Museum die Zirpen, die Hautflügler und die Zweiflügler, ausgestellt. — Nächsten Donnerstag wird der im Stillen außerordentlich woliltbätig wirkende Barmlicrzigkeitövcrein zur „Glocke" zum Besten armer Konfirmanden eine mnsikalisch.theatralische Ausfüh rung mit daraus folgendem Ball in Bach's Etablissement abbaltrn. Unter Mitwirkung von Frau Agnes Neöniüller und anderer künst lerischer Kräste soll unter Anderem das lange nicht ausgesührte Lust- kpielr »Die Frau Wirthiu von Fischbach" sowie während der ge . ^ worden und nebst Frauen und Töchtern vollzählig erschienen. —..... ,r.^„ . . IVIINiUNg tandarte» geschmückten Trimnvh- wagen in den Saal, aus welchem ein reizendes kleines Mädchen die verichiedenen Geschenke darreichtc. Das Fest verlief äußerst animirt und hielt die Theilnelmicr bis in die frühen Morgenstunden beieinander. — Am Mittwoch feierte die hiesige Schlosser-Innung ihr diesjähriges Stistnngsscst in Meinlwld'ö Etablissement duich einen recht ncmüth'.ichcn »nd genußreichen Familienabend. Die große Mehrzahl der InniingSincistcr nebst deren Frauen, Angcbö rigcn »nd Gästen war anwesend. Das von dem Pionnieriuusikchor ailsgesulnte Eoneert fand allge,»einen Beifall und rin sich daran schließender Ball hielt die Il»m»gr»iitgliebcr und Tlicilnchincr bis in die frühen Morgenstunden zusammen. — Die am Freitage im Saale des Schiesihauses tagende anberoedentlichc Geiicralvcrsaiiiiiilung des BczirkSvcrcins der Wilsdruffer Vorstadt und Friedrichstadt genehmigte nach eingehender Durchberatliung einstimmig die vom Vorstände bchuis Erwerbung der juristischen Persönlichkeit vorgelegten neuen Statuten und wählte sodann zur Delegation der vereinigten VeziistSvereine sechs Delegirte^und drei Stellvertreter. Mitgell,eilt wurde, daß eine Einnabe Seitens deS Vorstandes an de» Rath, abgegaugeu, welche uni Regnlirung des Trottoirs am Gaul'iche» Grund,iücke der Anncn- siraße und Herstellung eines Fußweges nach der Engelapolheke er sucht. Ein Frngczettel, der den baldigen Abbruch des am Qucck- brunncn gelegenen Hauseö Nr. l fordert, wird dem Vorstände iU erwiesen, nachdem noch daraus hingewiesen wurde, daß cs leider bis dato noch nicht gesungen sei, den Abbruch der Häuser N'. 18 und 20 der Roienstraße zu erzielen, eine Angelegenheit, die drin gend der endliche» Erledigung bedürfe. — Herr Direktor Bier von der hiesige» Kgl. Twiilchrcr- bilduiigsnnstalt gedenkt in, Inter-sse der wanderlustigen lächsiiche» Turner Heuer seine dritte grötzere Alpenbnr»lanrt »ach Tirol za veranstalten, nachdem die gleichen Reise» früher brtannllich nach Salzburg und nach der Schweiz staitgesuiidcn haben. Diese Alpcn- fahi tcn, vulpo Bicrzüge, üben aus die Turnerschaft nicht bloö auS dem Giunde besondere Anziebungskrast. weildie Fahrpreise fabelhaft billige sind, sondern naine tlich auch deshalb, ivcil die gemüllilichen und lebhafte» Turner Süddcutschlniids ihren mittel- und norddeutschen Brüder» stets den dcnkhor herzlichsten Empfang aus jeder Station zu beieitrn pflege» Daß dem diesmalige» Sachscuzuge »ach der schönen Alpenwclt in der herrlich gelegenen Metropole Tirols eben falls ein sympatblicher Empfang bereitet werden wird, dafür dürsten die sreuiidlichci, und überaus herzlich gehaltene» Zuschriften bürgen, welche sowohl der Bürgermeister und der Gemeinderath Innsbrucks, als auch der Vorstand des dortige» Turnvereins vor wenig Tagen an Herrn Dücctor Bier gerittster baden. — Ter deutsche Wahlvercin in Letschen beschloß, seiner Entrüstung darüber Ausdruck zu geben, daß in dem deutschen Lric Bodeirbach sür die Zwecke deö czechischen Schulvcrciiis agitirt wird und daß ein Beamter des Grasen Franz Thu» au die Spitze dieser Agitation treten durfte, während sumnitiiche deutsche Beamten des Domiuiums sich jeder nationalen und politischen Stellungnahme entschlagen müssen. — Der AUaem. Deutsche Schulverein, welcher bekanntlich den Zweck verfolgt, das Teutschtlmin i»r Auslände zu stützen, gewinnt überall Ortsgruppen. In M eißen ist daS Interesse tür die gute Sache sehr rege, denn die Ortsgruppe, die sich dort gebildet, zählt bereits, olwonl erst einen Monat bestehend, 74 Personen. — Herr Claö Holm, ein sunger Bildhauer i» Leipzig, besitzt ein besonderes Talent im Modcllireu und hat cs durch Ausdauer und stete Uebung zu der großen Fertigkeit gebracht, r» der kurzen Zeit von 25 Minuten aus cinem rohen Tbonklunipen Statuen und Büsten in Ueberlebensgröße in künstlerisch vollendeter Ausführung zu foimen. so daß cs nur noch der Übertragung in Malmor bedarf, »»I kin Kiiiistiverk von bl ibende», Werth zu schaffen. Dieser Künstler trat im Earolatbeatcr am Freitag während der Vorstellung von „20,000 M. Bclobnuim" zum ersten Male aus. Gerade diese Posse eignet sich »u solcher Einlage, weil der dritte Akt derselben in einem Künstlcrateli-r spielt, i» welchem sich ganz ungezwungen die Gele genheit bietet, dem Publikum einen Tbcil der Thätigkeit bildender Künstler vorzusübren. . ^ — In einem Etablissement der Wilsdruffer Dorstadt bat sich Anfang dieser Woche wiederum ein Act vollzogen, weicher unserer Industrie alle Ehre macht. In der Fabrik des Herrn Ingenieur Emil Kelli» g (woselbst gegen 70 Arbeiter beschäftigt sind) ist der 100!sstc Ösen sür Lust- und Waffe,heizungs -Anlagen fcrtiggestcllt worden. Genannte Fabrik, welche nur Vcntilations- und Heizungs- Anlagen als Specialrtät aussübrt, ist weit über Deutschlands Gren zen vortlicilbaft bekannt. Da Herr Kclling in Berlin eine Filiale errichtet hat, so wird die Finna von jetzt ab DreSde» und Berlin sirliiiren, das Bureau besieht seit 1863, die eigene Fabrik seit 1872 hier in Dresden. — Künftige Ostern wird -Herr Lehrer P. Haberland, welcher lange Zeit mit gutem Erfolge iin Volksschulwcscn tkätrg war, die Kaden '«che Knabenschule in der Neustadt, Bautzucrstraße 74, übernehmen. — Das Asyl „Lindcnhos" bei Eoswig ist von Herrn Ilr. Iaeckel, bisher Oberarzt an der Anstalt tür Nerven- und Ge« müthskranke zu Görlitz, käuflich erworben worden. — In welche Schwercuotb mar, durch Ortsunkcnrrtniß gerathen kanrr, commentirt in äußerst tragi-komischer Weise folgendes nächtliche pro quo. An, vergangenen Donnerstag Abend batte ein Soldat der 3. Kompagnie vorn 2. Grcnadierregrment, der kaum noch die Rckrutenstiefel ausgetreten und als Fremdling vo» aue- wärts so gut wie gar nicht mit dem Straßenlabyriirtbe der säch sische» Residenz bekannt mar, zum ersten Male ein Rachtzeichen erhalten und diesen freudigen Umstand benutzte der neubackene Jünger des Mars, die kostbar zugeiriessenc» Stunden in einer heiteren Gesellschaft nin Neirmarkt zu verbringen. Um '/«12 Uhr tritt er denn auch pflichtschuldigst den Heimweg nach der Kaserne an, statt aber seine Schritte weise nach dein kürzesten Wege zu richten, vertraut sich, getäuscht durch das nächtliche Dunkel, unser kriegersmann lediglich seinem Gesichtsvorsprung als Wegweiser an, stolpert eiligen Schrittes in banger Ahnung eines möglicher weise drohenden Zimmer-Arreste- in südwestlicher Richtung und gelangt endlich wohlbehalten in das benachbarte Löbtau siebt ein dort gelegenes Fabriketabliffemciit sür seine Kaserne an und stieg, unr dem Tborposten a»S dein Wege zu gehe», über den Staketenzaun in den vermeintlichen kaserneichof ein. Halt, wrrda! tönt eS plötzlich aus der Kehle des dort flat koiiirteu Nlichtwächtkrs, die einem dreifach kapitulirteni Feldwebel alle Ehre lunchen konnte. Diesem militÄiiicheil Baruiruse leistet natür lich unser'Eindringling ohne Weiteres Folge; wer beschreibt aber seine Uckerraichung, al's die entsetzliche Wirklichkeit der Situation wie ein g ähnender Ab grund sich vor den verzweifelten Blicken des verirrt« n Grenadiers aullhat. Was blieb übrig « Gebeugten Hiiuptes «trat der Arme den Rückmarsch a». Den letzten Akt des Trauerspie/.s in der wirk- licyen Kaserne aber hat uns unser sonst L>iverlä/>siger Reporter verschnüre». — Das Verbot, Schankwirthschasten zu besuchen., »»igchen die Schüler höherer Lehranstalten dadurch, daß stie umliegende Dörfer in m>ri>c»p besuchen, z. B. Goldncr Stielel.Möthiütz li.l. w. Als am letzten Sonnabend Rachts so ei» Heimkehr« »der Schwarm vor der Kaitzcr Schule besonders starken Lärm mack,tc, ries ihnen der dorr wohnende Oberlehrer N. vom Fenster aus zu, sie möchten nicht die Nach!ruhe stören, sondern ruhig nach Ha nie gehen. Um seinen Worten mehr Nachdruck zu geben, wi'l er sis, hcrausbegebe», wird a>'cr beim Ocfsiieu der Hausthüre von einem langen, rüden Burschen, welcher bereits ermittelt ist (derselbe nick l, nebenbei be merkt, Geistlicher werden), mit einem sog. eiserne » Schlagring in das Gesicht gehauen, daß die obere Partie ganz geschwollen mid blutrünstig ist. Hoffentlich bleibt strengste Stias e hier nicht aus. Hiera» cmknüpfend sei nur bemerkt, daß junge Lei ite aus der Stadt sich auf de» umliegenden Dörfern und Straßen al! cs erlauben, was in der Stadt verboten ist. Hauvtsächlich Sonntag I, und besonders des Nach'S, hört man da ein Gröhlcn, Jodeln e md Brüllen, daß man eher glaubt, einer.Heerde wilder Thicre als Mensche» zu be gegnen. Die Bewohner der äußeren Bcrgstrah e können ein Lied davon singen! — Ans der P.llliitzerstraße 5t, gegenüber dem Iiist'zpalaiS ist seit Weihnachten die zweite Dclikatesscichaudlu»,,, verbunden mit Weinstube, lliitcr der Firma B. Ziegler eröffnet werden. Ln dem freundlich anheimelnden Hintcrstübchcn ha' uia» Gelegenheit, neben einer großen Auswabt von sranzösijchcn 8 kethweiucn, Rbeiii- mid Moselweinen von 50 Pfg. pro hr Flasche a n, diverse als Spe zialität geführte südliche Weine zu verkosten und zwar sind die selben deö LekaimlweidcnS halber zu sehr bckligm» Prcvc verbände», welcher auch dem Mittelstände gestattet, sich 'iual ein Gläschen zu gönnen; z. B. trinkt man ein vorzügliches GkaL Pvvtwcin, Tercs, Marsala a >/w Liter zu 25 Psg. Der gricöiische Notl'wciu ,,G'.P Matapau" zeichnet sich durch Fülle, Milde msd hohen Tanrngehalt auö und iibcrtrifft die theurcn Bordeauxweine bei Verwendung zur Kur. Liebhaber finden dert auch wöchentlich frißchc Erfurter Buinneii- kresse, sowie alle möglichen Delikatessen. — Ein Herr, der vorigen Freitag von Beilin rin Zossen nach Dresden fuhr, thcilt uns bezüglich scnes Buchhändlers, der als L c i ch e hier ankam. noch mit: Bereits auf dem Anhaltcr Bahn- Hofe erregte das Aussehen des unglücklichen Pasiagieis allgemeines Mitleid. Mehr todt als lebendig schleppte er sich mühsam am Arme seiner Gattin nach dein Koupöe. In der Nähe von Großen hain, im Sausen deS Schnellzugs, hauchte der Unglückliche seinen letzten Seufzer aus. I» Dresden hob »nur ihn als Leiche aus dem Koupee. lieber das Verfahre» von Aerzten, Todtsterbcnskranke noch zur Luftveränderung aus Reisen zu schicken, ergingen sich die Passagiere in lebhaften Ausdrücke». — Am Donnerstag Abend fuhr der Polstgutöbcsttzer Fischer auS Glashütte aus der Chaussee »ach Lauenstem, als sein Pferd mit solcher Gewalt gegen einen voraussabrenLcn, mit Stangen belade nen Wagen ansuhr, daß eine der Stangen derart in die Brust deS Tbieres drang, daß dasselbe sofort todt zuiamnienbrach. — In einem Grundstück der Aue zu Chemnitz stürzte ein 3jährigeö Mädchen in die Senkgrube und fand da den Tob. — In den Tbonschäckteii bei Lötl) ain ward am Donnerstag der in Meißen wohnhafte Arbeiter Lcixncr durch böse Wette, gctödtct. — Am Donnerstag ertrank im Dorsbach in Oberoderwitz daS 3jährige Löblichen deö Tagearbeitcrs Göttlich. — Ein seit dem 11. d. M. aus der Leipziger Kaserne ent wichener Soldat des 107. Infanterie-Regiments wurde am Freitag am Schleußiger Wege in der Pleiße todt aufgcsundcn und seitens der Militärbehörde aufgehoben. — In Zallschwrtz bei Lcisnig erhängte sich der 60jährige Maurer Lcmpe. — raaeiiordniinir der 2. Kammer. Montag, Mittags 12 Uhr. i. Schluffbrraihung über bas Dekret, die Invenriir der «rltrrSrcnieiibauk für den Schnitz de» JahreS 1882 »etr. 2. Desgi. über die Petition der HaiiSbesitzeri» Wilhelmine Schulze in Dresden um Ersatz einc« derselbe» diirch eine» Sud- haslationSrtchter angkdllch »erurlachicn Schadend. 3. Dcögi. über die Petition der Wemtindr Rrudnttz tet Leipzig um Prrleihung fiiidtiichrr Persaffung oder Ein»»,Irrung In drn Siadwerbaud Leipzig. 1. Desgl. über die Petiiionen der Gemeinde GrotzrShrSdorf und der Siadtraihe zu Mcerane »e. um Abänderung der reuldirten Laudgemeiudeordnung rrsp. der revidirten StSdleordunng. b. DeSgi. über die Petitionen, die gortb Ildungelchnlr deir. Avitter»,«» vom 24. gebruar. ivaromctcr nach LSkar Dosolt, Wall- Pratze 12 iMtttag»): 7LZ Mm., nnveränder». rhennometrograph nach ifiran- mur: Tempera«»! i2- w., höchste Demperainr 12" niedrigste ii -W. — West- Süd-Weft wind. Aeiter. Eldhvhe in Dresden, 21. Februar, Mittags: 75 Cent, unter 0. Briefkasten. Lauf. A b., unabcr g. „Wenn ein Civrlbcamtcv in einer Geiile'nde insolge eines mangelhaften Umbaues iiind Unter lassung einer Prüfung von Seiten eures Sachverständigen bclr. der Sichcrheil vor der Uebergabe), im Drcnste tedillch verunglückt, ist da nicht betr. Gemeinde für die hintcrlasiciic Famckie haftbar?" — H er kommt cS aus die näheren Umstände a» ; wenden Sic sich lieber an eine» Rechtsanwalt. Die Gemeinde Wohl schwerlich, »ur wer den Ungliicksfall verschuldet hat. . B. i n R. „Ich befinde mich in einer kitzliche» Lage, ich bin lläkstig Freiwilliger bei der Kavallerie und habe bereits das zweite Jahr zurückgelcgt, habe aber uiiglückl chcrwcise kerne Lust mehr. selbstverständlich weiter diene» will. Würde das wohl vicl Schwic- rigke tcn machen, wen» ich diesen Entichluß auSsühreu würde ?" — Zur Versetzung in einen anderen Triippeulhcil bedarf cs erstens eines triftige» Grundes, den Sic selbstredend nicht haben, weshalb sich auch Ihr Regiment schwerlich mit derselben einverstanden er kläre» wird. Ucbcrhaiipt glauben Sie ja nickit, daß cs bei den prcu- ßijchcn Kavallerie-Regimentern zum Frühstall Zuckcrniaiidclii grcbt. »*. B. W., Zöblitz. Antwort: Der Pflichttheil beträgt nicht V« sondern V» des gesetzt. Erblheiles; übrigens kömicu wir Ihnen nur ralben, die Sache zunächst cinem Anwalt in dem Orte, wo der Vater gestorben, zu übergeben. »*. Skatgcselljchaft „Weintraube" in Teplitz. „Geht Grand m.t vier Wenzeln über Nullouvcrt?" — Grand Pflegt man in jedem Falle über Nullouvcrt zu spielen. Bei Ihnen sollte überhaupt schon c i n „Wenzel" genügen." Nacht-Tek egram« am Kopfe
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite