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Dresdner Nachrichten : 22.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-22
- Monat1884-02
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 22.02.1884
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ttt« mit. daß «r auch für dies»« Jalir die Feier des kallrrtichen Geburtstaae« 122. März) wie in dnl Vor- jadren zu beaelie» „edenke, also mit Fttttasei. Bestätigung der öffentliche» Gebäude und fest licher Beleuchtung der Plätze I Al- Hauptgegenstand wnrd der HauSbaltplan für daS Armrn- wclen pro 1881 beratkcn ». nach / melireren Abstrichen sestgestellt. I LI.»e»r. 7».ot7 ,1 S»ale»«r». !N-.'R»»,r 78.07. «nl-lh- 108, IK. glaliknrr »2,7». Ittrlc» ß,88., Iü>tcnl>>»lk — -. Spinicr s «NUiitkr :»k,»». Ltlvmnucn t!>2.»0. Ltltwach --ase HIaMlLVii-TS«^«I^rolVS kür üorrsa uuct Darvsu io grdsstor ^usvabl bei auorlcrmllter ^oooratvsss «mpfioblt T'r»« ««i tl»» Gtivn^, §r^«»»>«« IVr. » kttnIlMoli« ttvaonrunx nned ausreliilu. Hagekkatt für Politik, Arler-Mim«, HelMsonKe-r. SSrsenlieriSl, Inwdemile )8pnlek-^!6ssium ^ an«^ ^ Usbvrsvlrung,- L ÜUt-VLU ^ ^LltourrletNs 25.2.2^ ^«IdaäsLodsrtson's > 2vel-l-«>drvr-8x»1»m Ueüeletuniten vonLl. > K«»t,kue»« von L dl. an 1 ^ametäungeoinüvsSpreel, j relt von 1—2 nna am ockIiiE jeSer ktanüa da» VIeeotoelom Utv l»vn«« >», -t«u KNIIrk i» >«c«nk«»» > »uslluaakaynclau, randdSüen.saoeüt« VituS«, Aauvriv«rll, j nolr anä Ltasu sinö äis Derllemcrunlls-Helsarven vm, Rich. Arger AM. ln l» r o »> «I » n - I* > n n « n. pn>i>«r>d?I>»»», «trslodrvolit, 2 ß!» iltl2,8»,« Lo. kkil- 2» cj»»8.-8ltr.1 <8ltz. dancv, v,m >2>t, X". »n »^Nmitancl 8NIIxer kro-v----!» n Ui^-rnNon er^U« «. sr-uie". ?>«SS8> S-SV--»«-->4SS!-SS«!LLi ^ rut» «»«> ueüuut« filsslcvn- u.Ihvstevgsi'Ävi'vbv, Noiulno» io vorrügiiclrsr ^>p«skl kür L»rrso o. vawon k. ?I6I1880l'8 XttOkk., «IttOOdI, 2 2. pari, ooä I. Ltses ^ ^ ^uttriixs nsast uuLv-rt« veroev prompt ostsekuirch .««SL^ri-SS^L-SiL-SLSL-A kiibril-ktildllMMviit «liilMer n. «I,,Mt«r Ümävr-Varäerodv W» lVIsxLllÜvr ?dttip8vkll, Rais-ichau-llratze 7. Kall-IW. IVoxoo äsr rum 1. Lorit ststtfinrloncksn V«rIok»Ms 6»» OosakNktnIolorlft naeii ». l b'ür »In»,>»«,,, t^»,e1»en,nn«I«'n- u. eto. l ^olvrllgoug oocli «aus«. p»i-t. voröso sLmmtliedo Oo<sgo8tIinäo äe8 La^sn, ru beciouwnci lismbxosvtrton ?roisoo verkauft.j kür d>str>«I,oni OnnNrrnnn^vn.I»«,»«-»-, lile-lrlor oto,j^llsvsstlsonäuos dvrsitvilu^-t. «r. SS. ». ru,>.„: 4V.U0U LI»I. I «"'«LL?LLm^ i Ttts»e„ 1884. Freitag, 22. Februar. vtrann-orlllcher MedaNkur sür PyIflfschkS vr. llolil Sie re » tn Treibe». Dem Streite üb^r den Zusammentritt des Reichstages macht die kaiserliche Verordnung ein Ende, welche die Volksvertretung auf den 6. März einberuft. Der nächste liierdurch angeregte Gedanke ist. daß abermals ein gleichzeitiges Tagen der verschiedenen Parlamente stattfindet. Diesmal ist aber nicht dlos der prenßikche Landtag der „schuldige Tlieii", auch in München, Dresden, Karlsruhe und Darmstadt sitzen die Landtage noch dicke in der Arbeit. An Klagen über zu ausgedehnte Beratlnmgcn Hai cS nicht gekehlt und wird eS nicht fehlen; zum Tdcil sind sie auch begründet, aber ganz zu beseitigen ist der Uebelstand nicht und bei den großen Anforderungen, welche das Reich an die Steuerzahler stellt, ist eS den einzelnen LandeSoertretungen nicht zu verübeln, wenn sie bei der Prüfung der heimischen Verhältnisse und Staatshaushalte hübsch die G-oschen zuiammennelnnen. jedenfalls sollen die Einzel-Landtage nicht aus dem Zusammentritt beS Reichstages Anlaß nehmen, etwa ihre Berathungcn übers Knie zu brechen. Eine begründetere Beschwerde ist das sich coi'segmnte Jernhaiten deö Fürsten BrSmarck von den parlamentarischen Arbeiten. Auch die toeb n als ganz zuverlässig an ekündigte Rückkehr deS Fürstcn Bismarck nach Berlin bebufS Betheiligung an der Beratlning der preußischen Steuergesetze hat sich als falsch erwiesen. Nicht vor Mitte MLrz, heißt cs jetzt, wird der Reichskanzler in Berlin erscheinen. ES ist ein ziemlich abgedroschenes Spiel, das in der offiziösen Presse mit diesen Bismarckreisen getrieben wird. Ueber den Gesundheitszustand deS Kanzlers werden eine Zeit lang die befriedigendsten Bulletins auSgegeben; im entscheidenden Momente aber unterbleibt feine bestimmt verkündete Reise behuts Tbeilnahmc an den Parla.nentSarbeiten. Dieses Sichscrnhalten übt einen lähmenden Einfluß auf die Staatüge chäste; eS geht nickt vorwärts und nicht rückwärts; es überwiegt das Gefühl» daß in der Gesetz gebung nichts Ordentliches zu Stande kommt, wenn der Mann, bei welchem alle Initiative und Verantwortlichkeit ruht, Preußen und das Reick auS seiner Einsiedelei nur mittelst Drahtes oder seines schwarzen Deoeichenreitcrö regiert. -tv, Ueber Erwarten grob ist di« Mehrheit, mittelst welcher daS! englische Parlament daS Tadelsvotum Gladstone'S wegen seiner egnptijchen Politik abgelehnt hat. 49 Stimmen Mehrheit sind sonst urehr aiS ausreicliend, um in England einem Ministerium bomben sichere Festigkeit zu verleiben; aber eS ist bisher die geringste Mehr» heit, die Giadstone um sich zu schaaren wußte. Früher triumpliirte er stets mit über 100 Stimmen über die TorieS; diesmal ist überhaupt gar kein Anlaß zum Triumphe vorhanden und bloS 49 Stimmen zeigen den Rückgang seines Einflusses unverkennbar. Die Irländer schlugen sich auf die Seite seiner Gegner; hingegen trat der von den Konservativen erwartete Abfall der Liberalen von ihrem Führer Gladitone nicht ein. Lediglich die Ungeschicktheit der Koniervatioen und ihr gänzlicher Mangel eines Programms, wa« denn England in Egiwten und im Sudan zu thun habe? bewirkten den Sieg Gladstone'S. Eine VertrauenSkunvgebung liegt darin keineswegs, Vertheidiger fand er nicht; das Parlament verzieh ihm nur seine Sünden, weil cs wußte, daß die Konservativen noch schwächlicher handeln würden. Diese denken denn auch daran, die Führerschaft zu wechseln und man bezeichnet den jungen Lord Randolph Churchill als den, der das Erbe des Loro Nortlicotc in der Führung der Konservativen anzutreten habe. Deutschland können diese Zettelungen ziemlich gleichgiltig sein: in der Ausbeutung Egnptens für rein englische Interessen und mit Ausschluß der Reckte anderer Nationen geben Tories wie Wbiggs einander Nichts nach. Mit welche» erbärmlichen Mitteln Giadstone operirte, um sich am skuder zu erhalten, lehrt seine Behandlung der Depesche deS Ge neral Kordon, welcher im Sudan den Sklavenhandel wieder ein- gefülirt Hai. So lange Giadstone eine schlimme Wirkung aus die Stimmung der Abgeordneten davon besorgte, drückte er sich orakel haft dalüber auS, oo Äordon wirtlich Sklaverei und Menschenhandel wieder emgefübrt und unter den Schutz Englands gestellt habe. Er ttiat, als wüßte er nichts Bestimmtes darüber. Nun. da er seine 49 Stimmenmehrheit in der Tasche, verhehlt er nicht länger diete schmachvolle Handlung. Me Gladstone'iche Presse ist auch sofort mit BeichönigungSversuchrn bei der Hand. Sklavenhandel und Sklavenjagd seien im Sudan absolut unentbehrlich, da derselbe ohne Sklavenkattung veröden müßte; alle bisheitgen Verbote da gegen seien wirkungslos geblieben. Mit solchen Gründen kann man die grövten Niederträchtigkeiten rechtfertigen. Wo bleibt aber der Stolz Englands, die Sklaverei aus der ganzen Erde auSgerottet zu haben? Wo der Rmimestitel GordonS, in seiner dreijährigen Gouverneurschast im Sudan der grimmigste Feind der Sklaven- iagv gewesen zu sein? jetzt ist der gewissenlose Mann der Schirm herr dieser Unmenschen aeworden. Eine ekelhafte Popularitäts- bascherei kennzeichnet sein Auftreten in EHartum. Er ließ aut dem Markte alle Lckuldbücher deS Volkes mit den Lteuerresten ver brennen, ebenso alle Peitschen. Folterwerkzeuge und Bastonaden« stöcke. Dann befreite er eine Anzahl Gefangene, besuchte die Spi täler u. s. w. Damit machte er sich io populär, daß Lhartum illuminirte. DaS Volk überlieh sich der zllaellosesien Freude. N^er wie Eingeborene sind von Gordon entzückt. Die Jagd auf Sklaven, ihre unmenschlichen Tran-vorie durch die Wüste und der Handel mit Menschenfieisch gebt unter dem Schutze Großbritanniens ntn wieder an. Hoch lebedaScivilistrteEnglandl Luis vrikumia! Ein löblicher Beschluß war eS, daß die IranzSstsche Deputtrten- kammer den Unterricht in den Staatsschulen ledialich den Laien anvertraute und die Priester davon auSscbloß. Die Geistlichkeit widerlegte sich diesem Fortschritt, dem sich kein Kul urstaat ent ziehen kann, aber vergeblich. Gleichwohl ist eS jweiielbast, ob dieser Fortschritt auch altbald in Frankreich allgemein verwirklicht «erden kann. Dle leidige Finanzlage der Revublkk hindert sie, die dazu nöthtgen Geldmittel jetzt zu beschossen. Ohne Ausbesserung der sehr niedrigen Lehrcraebalte finden sich nicht die ausreichenden Lehrkräfte. In Frankreich wird nämlich jetzt die Volksschule »u vom Staate und nur zu ve von den Gemeinden unterhalten. Diesel MißoerhSltntb hat seinen Grund in der DahUakttt der Ab» gcoivneten. Wie kann sich rin Abgearbneter seinen Wählern besser l e»iv>eblcn. als indem er ihnen aus Staate tosten Schulpaläste hin- slclt» und die Lehrer derselben vom Staat besolden laßt ? Bezahlt; nun aber der Staat die meisten Schulkoiicn, so bat er auch de» össentlichen Unterricht und daü Lehrperjonal durchaus in der -Hand, d. h. daS sranzüstsche SiaatSwesen Hirt die Schule ebenso stark c-ntralisirt. wie alles Ucbrine. Eine solche Einrichtuiig hat 4tzre schweren Bedcnke». Sie verhindert die Gemeinden, sich ihrer eigensten und wichtigsten jntercssen lebhaft und dauernd anzunch- men, indcin sie ihre Kamvetenz tn Schulungen aui ein Minimum beschränkt Natürlich bekümmert siclr die Iranzösischc Gemeinde weniger um einen Lehrer, den der Präfekt deS Devartem.ntS ein- setzt und abbenist, als z. B. die schweizerische Gemeinde, welche ihre Lehrer wählt und sogar wegwählen kann. Dein neneslen Volksschnigesetze hastet diese Pormlnritätshcricderei in hohem Grade an. Um den Lehrern in den StaatSschulen anskömmlichen Gehalt zu gewähren, müßte Frankreich, dessen UntcrrichtSbudgct jetzt 95 Mill. beträgt, noch weitere 25 Mill. dafür aufwenden und die ganze Schulreform würde nach und nach fernere lOtrMill. Francs kosten. Dazu bat aber die Republik kein Gcid und wenn schon Vorschläge austaucben, zur Ausbesserung der Finanzen sogar die Staatsrente zu besteuern, wie dürfen die Schullehrer lwssen, daß der Staat zu ihren Gunsten so tick in die Tasche greift? Keneste Telegramme der „Dresdner Nackr." vo»,2l Febr. Berlin. Abgeordnetenhaus. Heute stand die hannöveriche Promi,zialordnuug zur Bernthung. Die Streitfrage ist: Wie soll der Proviiiziallaudtag zusammengesetzt sein? Die Regierung will den Landtag aus den Kreistagen bervorgehen lassen, der haimooerkche Prooinziallandtag und mit ihm der ehemalige Führer der National liberalen. Herr v. Bennigsen, wollen ständische Vertretung. Für letzteres bat sich auch dre berichterstattendc Kommission des Abge ordnetenhauses entschieden und zwar gegen die Stimmen der Nationallideralen, die entgegen der Anichammg Bennrgsen'S aus dem Standpunkt der Regierung treten. Damit ist daS Spiel der Widersprüche nach nicht aus, indem dle Konservallocn, anS deren Reihen der Minister des Innern, Herr v. Puttkamer, hervor- gegangen ist, dessen Vorlage inr Gegensatz zu ihrer früheren Stellungnahme bekämvscn und ständische Zusammensetzung deS hannöverschrn Provinzial-LandtageS verlangen. Der dannöversche Führer deS Centruins endlich, l)r. Windtlwrst, will, daß möglichst Alles beim Alten bleibe und nur io viel geändert werde, als zur nothdürstigen Anpassung an die neue Verwaltungs-Organisation eriorderlich ist. Die Provrnziolordnung wurde ichließlich in der Fassung der Re gierringSoorlage anaenvnimen. Berlin. Unter den Gerüchten, 'weiche an die Audienz des russischen Milltärb;voll'..rä«btrgten Dolgorucki bei dem Kaiser und seine Reise nach FrievrickStuhe anknüpien. tritt auch die Eventualität einer Zusammenkunft dcü russischen Kaisers mit Kaiser Wilhelm hervor. Fürst Dolgorucki war bereits vorigen Herbst der Träger der zwilchen Koocnliagen und Merseburg gepflogenen bezüglichen Verhandlungen. Es wird angenommen, daß, wenn cS diesmal zu einer Zusammenkunft kommen sollte, dieselbe in Berlin stattfinden würde. Berlin. Bezüglich der 1866 erfolgten Sendung v. Gabl-nz' nach Wien wird der „ siost" a»S Weimar geschrieben: v. Kablcnz hatte Vorschläge, wie der Krieg zu vermeiden sei. entworfen und begab sich mit diesen, nicht im strikten Austrage BiSmarck's. rvolrl aber unter Vorwissen desselben nach Wien Ein Schreiben deS Königs Wilhelm an den Kaiser Franz Foscvh hat derselbe nickt überbracht. — Die BundcSrathSauSichüsse haben gestern die Be- rathungen deS Aktien-Gesetzes ru Ende gerührt. Die Ausschuß« beratlmngen über das UnsallversicherungSgesev beginnen morgen. Der Bnndeörath berieth daS Gesetz über den Feingehalt der Gold- und Srlbrrwaarcn. Der Entwurf stimmt irn Weientlicken mit dem dem Reichstag bereits t878 vorgclegten, wegen deS SeistonSschlusses aber nickt beratbcnen Entwurf überein. München. Dir Kammer der ReicbSrärhe verwies den Antrag Keßler betreffs der Beschränkung der PerelielichrirrgS-Freiheit ^ einen Ausschuß und leimte den Antrag Soden betressö einer größeren Vertretung der Landwirt!,c im Ei'rnvahnrath mit großer Majorität ab, nahm jedoch einstimmig das Geietz über die Anssührung deS ReichSaesetzes über die Krankenversicherung der Arbeiter an. Wien. Der Kaiser lehnte die Begnadigung der rrei zum Tode verurtkeilten Mörder deS Judex Curiae und Präsidenten des ungarischen Oberhauses, Majtath, ab. Die Hinrichtung derselben findet Sonnabend statt. Paris. Der S'adtratk verwarf den Antrag deS Kredit Foncier. 50 Millionen gegen städtische Garantie zur Einrichtung von Arbeiter- Wohnungen zu leiben und beschloß die unentgeltliche Ucberlassring städtischer Grnndilücke an die Untenrehmer, deren Häuser nach 75 Jahren der Stadt anbeimtallen sollen. London. Bradlaugh wird heute wieder versuchen, im Unter- Hause dcn Eid abzulegen. Kairo. Die vom General Gordon in Betreff deS Sklaven- Handels erlassene Proklamation lautet: „Ich wünsche, Euch Glück und Ruh, wcederzugeden. Ich weiß, daß durch die Unterdrückung deS Sklavenhandels welcher vertragsmäßig unter Androhung schwerer Strafen verboten wurde. Euer Unmuib ei regt ist. und habe deshalb bestimmt, daß der Sklavenhandel wieder gestattet werde. Ich habe die öffentlichen Ausrufer anweiken lassen, diese Verfügung zu verkündigen. Ein Jeder, der Dienstboten besitzt, kann diese als sein Eigentmrm betrachten und verlauten". (Psrir l) Kairo, b"" englische Jnsantcrie-Regiiwnler und zwei von englischen Offizieren befehligte egyvtiiche Bataillone werden nach Assuan abgeschickt. Suakrm. General Graham wird AbcndS erwartet. Die Str-itkräfte der Expedition sind sobonn, mit Ausnahme der von Aden erwarteten Truppe und der Marine-Infanterie von Malta, welche morgen Abend eintreffen, vollständig vereinigt. Die Aus schiffung erfolgt Sonnabend und der Marjch auf Dakar beginnt Sonntag. Sbangbal. Nach einer Meftumg d«S Reuter'schen BureauS eitculkrt da« Gerücht, daß in der Mongolei ern Aufstand ausge- brocbrn ist. New»Bork. In dem 8 Merlen von Connelsville (Pennml- vanien) befindlichen Bergwerke hat eine Exvlosion stattgeirmd-'i,. Während der Katastrovbe befanden sich 75 Bergleute in der Grube. Bi« fetzt sind !2 Personen aer Itet. die Mehrzahl derselben ist sehr schwer verletzt; außerdem sind 29 Lerchen ansgesunden worben. Im Süden und Südosten der Vereinigten Staaten bat ein bestiger Tornüdo (Ätrbelsturml aewÜtbet und sebr großen Schaden an- aerichlet. namentlich in Georgia, Alabama. Nord - Carolina und Süd-Carolina. Eine erhebliche Anzahl Menschen ist tbeilS gelödtet, lbeil« schwer verletzt und zablieichc G bäude sind zerstört worden. Die Kicken einiger Verunglückter sind von dcm Sturme auf weite Strecken fortgeführt worden. Im Thale de« Ohio hat da« Unwetter die Leiden der Opfer der letzten Uebcrschwemmungen bedeutend er höht-, man fürchtet, daß viele Personen umgekomwen sind. — Mit de», hier cingctroffcnen Damvser „Frisia" sind die Lerchen deS Kommandanlen der „Jeannette", Kavrtän Delong und der mit rhm verunglückten Kameraden gelandet worden. Die Berliner Börse verlies lustlos und schwach, eine Tendenz, die im Einklang mit dcn von fremden Plätzen vorliegenden Meldungen steht. Der Schluß war leblos, vre Nachbörse schwach. Leitende Banken waren angebotrn und in Folge dessen niedriger, Kassabanken ruhig, österreichische und Schweizer Bahnen bewegten sich ungefähr aus oem gestrigen Niveau, österreichische Prioritäten waren gat behauptet, auch deutsche Bahnen wiesen kerne bemerkens- wcrtlien Veränderungen aus. Stamni-Prioritälcn waren fest, speku lative Bergwerke durch Angebot gedrückt, deutsche JonbS still. Für fremde Renten bestand gute Tendenz, namentlich waren russische Fonds bevorzugt. »rontluri ». 21. gedru-.r. «rrdi, 26^'/«. Cta-N«d»yu r«3>,',. L««» . «0crL>>o,c —. Oitzcir. SildcrrkiUe —. Vav>er>iiue —. SaUttrr —> V-Ittrr. wolvrcme —. Ung. MoN>le»te —. 77er Rußen —. 80er Rußen —. L.Ortcnianleide —. Neueste linear. Holdoule'de . ö. Lrsenionleihe —. Uiiaar. Bavterrenic —. Dliconlo—. Lavrier S7.3l. «oUd»rdkLbnSS>r,. Mainzer-. TUll. »,«n. 21. Februar. prcdit M7.00 Staat«». »».70. Lombarden 142.70. Nordwes,b. IM.»». Marlnoten b».!IL>.. Un». Lrcdtl SI0.2L. SIbrtdal -. Still. Par,». 21. Februar. >Tchluk.> Rente 78.12. Lnlelfte t0».R>. JiaNener S2.S». Slaalbbobu «5V,0». Lombarden . d«. Priortkileu 2V4. rgobler »S1. Oellerr. Goldrente SL-/z. Unentschieden. Lokales und SäcMcbeS. — Gehermratk Held erhielt ven preußischen Kronen-Orden Klasse mit dem Stein. Geh. Finanzratk Golz den Kronen-Orden Klusse. DaS Ritterkreuz 2. Klasse beS König!. Sachs. Albrcchtü« Ordens erhielt der Premicr-Leutnant v. Jagow im 1. Hanno verschen Ulanen-Rcgrment Nr. 13. , — Der Vorstand deS fiskalischen Blaufarbenwerkcs zu Obcr- schleina, Bergrath Friedrich Küttig erhielt den Titel und Rang cirrcS Ober-BergraiueS. — Nachgenannte 3 Mitglieder deS KirckenchoreS in Burkers dorf: Gar,enbesitzer Gotllob Schweriner, Schneider Friedrich Anders und Gotthels Grunert erhielten Änerkennungsurkundcir seitens deS evangel.-luth. LanveSkonsistonumS. — Gras 2 eeback. früher Kgl. Sacks. Gesandter in Peters burg. ist schwer erkrankt. Lei den vielen tresslichen Eigenichasten, die diesen Edelmann zieren, erregt der Fall vielseitig Tbeilnabmr. — Fortgesetzte Schlußberathung. den Etat der StaatS-Eiien- balinen betr. Bei der gestrigen Berathung des E is e rr b a h net atS in der zweiten Kammer gedachte merkwürdiger Weise keiner der -alilreichen Redner, mit Ausnahme deS Abg. Günther, der Eiten- hahntansfrage, es ist demnach anzrmehmen, daß nickt nur in der Deputation, sondern in der Kammer überhauvt fick die zu Ansangs des Landtags zu Tage tretenden Gegensätze so ziemlich ausgeglichen haben. Dicepräsidrnt vr. Pfeiffer eröffnet, die Debatte» rndem er daraus hinweift, wie wünschenS,verth <S sei, daß man in Zügen und Bahnhöfen elektrische Beleuchtung entführe. Er beschwert sich ferner mit gutem Grunde Uber die Langsamkeit der zwischen Dres den und Zittau verkehrenden Züge rmd wünscht, daß wenigstens ein Zug eine schnelle Verbiudrmg dieser Orte vermittle. Ebenso wünscht Abg. Jakn die Verkelirsverhältnisse der Linie Rcichenbach- Oelsnitz-Eger gebessert zu wissen. Abg. I)r. S raumer entrollt einen Wunschzettel von respektabler Länge, er bittet, eine etwaige Beschränkung der Fälle, in denen die Generaldirektion srere Jastrt gewährt, nickt auch aus die Schulen a»szrib:hncn. Weiler vialdirt er für Errichtung von Ranckconpäs in den Wagen 3. Klasse. Um den Kolilenbau im Lngau-Oelsnitzer Becken zu heben» wünscht er möglichste Erleichterung der Verkehrsverhältnisse von den do Ligen Werken nach Riesa. Ferner will er im Interesse der Reisenden den Besuch der Baknhöse von Seiten des einheimischen Publikums beschränkt wissen und verwendet sich sch.ießtich noch tür eine bessere Verbindung zwischen Chemnitz und Stoilberg. Nachdem Abg. Knechtet für einen besseren Anschluß der Muidenthachahn in Glauchau plaidirt, zollt Abg. Schreck der König!. Generaldirektion der Staalseiienbalmen, mit deren Verwaltung man im ganzen Lande zufrieden sei, volle Anerkennung. DaS segcnreiche Wirken derselben zeige sich namentlich in dem engen Zmammrnhaltcn und der Berusssrendigkeit der Ciscnbahnbeamtcii, doch würde sich dasselbe noch weiter entfalten können, wenn man der Direktion eine größere Selbstständigkeit vomFrnairzministenum einräumen wollte. Eine Auf besserung der Gehaltsvcrhältniffe der Arbeiter sei dringend geboten. Weiter macht er darauf ausmcrkiam, wie gefährlich cs wäre, wenn die Conduclenre aus den sächsischen Bahnen die Billcts während der Fahrt controlirten und wünscht, daß man bei Balmbauien daS EhvrovriationSvcrsahren dahin abändere, daß man den Eigcnthümcrn be« der Taxation ebenfalls eine Stimme zuerkenne. Finanzminister v. Könneritz entgegnet ihm, daß dies beceiis in der Praxis io ge- kandhabt würde, indem die betreffenden Sachverständigen von dem Bezirkvansich >sse gewählt würden. Das Couprien der Bittete während der Fahrt sei nur durch in den Verkehr tief ernscheldende Neueinrichtungen zu vermeiden. Dem Abg. l)r. Staumrr gegenüber conslalirl er, daß eine Verkürzung der an Schulkinder gewählten Fahrvergünstignngen nie in Frage gekommen sei. Die übrigen Wünsche desselben werde er in Erwägung ziehen. Abg. Uhlmann beklagt sich darüber^ daß auch auf der Strecke Stollberg-Chemnitz der Verkehr ein so langramcr sei. daß man oft in Versuchung käme, auszusteigen und denZng weiter zu schieben und bittet die Regie,ring, dirEinfübrung von Arbeiterzügen oder wenigstens ArbriterbilletS in Erwägung zu ziehen. Abg v. Vollmar ergebt sich hieraus in cinstündiger Rede vor ziemlich leeren Bänken über das von der Eisenbabnverrvültung den Beamten und Arbeitern gegenüber verio gte System. Die hoben Einnahmen der Staats itenbalmen, dir für die Steuerzahler allerdings etwas Verlockendes haben möchten, gründeten sich nur auf die schlechten Lohnzahlungen und die Ausnutzung der Arbeits kräfte. Dies sucht er stalistnch nachzirwersen. Dcm Abg Schreck gegenüber behauptet er, daß die Bahnbeamten ihre gereckten Wunsche eher erfüllt bekämen, wenn st» sich an da« Minrsterium» statt an die Generaldirektion wendeten, und wünscht demnach, daß man der Direktion ja keine z» große Selbstständigkeit einräume. Er verbreitet sich dann über die Loge der sächsischen Bahnbeamtcn und Arbeiter. Um dieselbe aufzudessern, müsse man mit der steten Verminderung der Bcamtenstellen anshoien und im Gegentbeil eine größere Anzahl Arbeiter als Beamte anstelle» Auch seien, wie sich die Regierung wohl selbst bewußt wäre, di« Löhne im Derbältniß zu der zu leistenden Arbeit viel zu niedrig. Abg. vr. Hein« glaubt, daß durch das tortwäbrend« Raisonniren über di« niedrigen Löbne «ine wirkliche Besserung nicht eintreten werde. Die Uriache für den niedrigen Stand der Löhne sei nicht, wie man vielfach behaupte, in der steigenden Ucbervrodukion. son dern in der falschen Produktion und dem Mang.l an Konsnmvlion zu suchen. In dem Bericht vermißt er eine bestimmte Angabe über die Neugestaltung der Tarife und meint, daß eS zweckmäßig sei.
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