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Dresdner Nachrichten : 02.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-02
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.03.1884
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Nacht-Telegramm am Stopfe angeblich auch Mörder ikorisdorfer Po.izeibcam- trn Hlubeck, wird außerdem trinkend der Tlreilnalmie des -laubnwrdcS an Eifert ver- dä-btigt. P e st. Ter Redaeteur des Kocialistenblatte» „Radikale". Armin Prager, murre verhaft kt Lei Durchsuchung der Wohnung desselben wurden ,om Raube in der Eiert'- scken Wechselstube berniluenbe Wcrthpapicre voigesnnoen. MW Taaeölatt für Votil Tageblatt für Yolitik, zllckrtzattuug. HesWLsverkehr. Körsenömcht. Irm-evülte. >- M<tej »»ul,»,,». rar»enl»,lk 2»»»icr leä^ncr cktSM. Luomanc» KLi.vj! l-avlc«, timi»»». Vdifsi'bvn vigsnsn sssdnlk > u«it l«»3 R»»t«»,tr»«»» sr «it ISSN M. — N»l,rI, I»tr»»»e «ür»<It «»ritt»). Vrvsävu, 8ee8tr»8nv 20, I. r. L»»o»««»-L»p»altl»» kllr »II« HoUllL^sn. II. 'ra«»««rdjll,t-r»rt»»k NU- lli« vr«>i>Illsr Hiyttloi- III. t!ir»»te»-v«»trol« mitsr v»r»»ci«. IV. <l«i- 8Id>». I-iaiU-kIotlerle. «« ^ -7^77-7^l litMtzi-iv-^nulLetui- Ö. LLLV8L- KZI. kokiok., l)rv8i!tzll, Lias karUv vLllvVLS-LUokvrvjvll vsrkLUfv, mn öamt zu riiuMn, «»««V» «L «LbiRtNel» billig. Nr. H2. 29. Iahrgins. Auslage: 40,000 Lrpl. Aussichten für den 2. März: Schwacher Südostwind» ziemlich Mü«: beiter, trocken, Temperatur etwas kälter. Dresden. 1884. Sonntag» 2. Mär;. «er-nlnisrtllcher Redakteur für PvllllschtA vr. Lmtl B irre tz t» Dresde». Konz im Sande wird die Schreck'sche Interpellation bezüglich einiger Vorkommnisse in der evangelischen Kirche doch nicht verlausen. Ls ist vorauszusehen» daß die angckündigten Anträge wegen Verantwortlichkeit der ru L'vtuix-olioiL beauftragten Staatsminister schon in der 2. Kammer keine Mehrheit finden werden. Geschähe dies dennoch, so würde sie sicher die l. Kammer ablelmcn. Ohne Richen wird aber die Schreck'sche Beschwerde über Unduldsamkeit, Zeiotenthum, Herrschsucht undDcnunciantcnwesen innerhalb der evan gelischen Kirche nicht bleiben. Ganz unzweifelhaft sieben die Smnpa- töicn der überwiegenden Mehrheit der evangelischen Landesbewohncr Sachsens auf der Seite des Abg. Schreck. Unser Volk will im grossen Ganzen von jenen Erscheinungen Nichts wissen; cs unterscheidet instink tiv sehr scharf echte Frömmigkeit von Frömmelei, wahre Religiosität von äußerlichem Kirchenthum» Begeisterung für das Ehrislentbum von bloßem Glaubenöeifer. Duldsamkeit gegen Andersgläubige ist ein Heller Schmuck des sächsischen Volkes. Nun entbrannte in der 2. Kammer, als der Abg. Schreck etliche unliebsame Vorkommnisse aus dem kirchlichen Gebiete tadelte, der Streit darüber, ob der Landtag die richtige Stelle sei, solche Beschwerden anzubringen, oder vielmehr die Synode. Der Abg. Sckreck behauptete Elfteres,! der Kultusminister v. Gerber Letzteres. Beide haben von ihrem! Standpunkte aus gleichmäßig Recht. Dieser scheinbare Widerspruch § löst sich, wie in vielen anderen Fällen, einfach dadurch, daß der eine! Tbeil das materielle, der andere das formelle Reckt aus seiner Seite Hot. Der Landtag bewilligt für die Zwecke der evangelischen Kirche 1,770,000 Mark. Darunter befinden sich 70,(Mi Mark für die Kirckcnaussicht, ausgeilbt durch die Superintendenten, 212,000 Mark als Zulage» an Geistliche und geistliche Stellen, tilo.llOO Mark als Pcnuoncn und Unterstützungen für Geistliche. 620,000 Mark alü Lnisckädiguiig für die weggesallene» Taus-, Trau- und Äegräbniß- Aebülnen. 076,000 Mark als Pensionen tür die Hintcrlassenen von Geistlichen u. s. w. u. s.w. Dazu treten noch über 100,000 Mark für ras Landes-Eonsislorium. Mit freigebiger Hand hat der Landtag ind mit Wohlwollen sür die Diener der Kirche so beträchtliche Note! bewilligt, wie sollte er nicht daü Recht beanspruchen, zu -omrolircn, in welchem Geiste diese LandcSmittel verwendet werden ? Run bestreitet der Kultusminister, daß der Landtag berechtigt sei, Herüber zu befinden. Die evangeliickie Kirche ist seit 1874 selbstständig icwor-den ; sie bat in der Synode ihr eigenes Kirchenparlament und lewiß ist die Synode der Ort, wo innere Kirchenfragen auszutragen sind. Aber da die Selbstständigkeit der Kirche nicht so weit gebt, saß sic der Unterstützung des Staates entbehren könnte, vielmehr Kme den uorvuL rorum auch das .jus in kaera nicht ousgeübt werden könnte, so wird sich die Landesvertretung nicht ihr gutes Reckt megdiSputircn lassen, ausfällige Erscheinungen im kirchlichen Leben vor ibr Forum zu ziehen. Allgemeine, in Paragraphen zu lassende Normen über die Art dieser staatlichen Controls mögen sckwcr zu finden lein und der Abg. Sckreck wird wohl seinem juristischen Scharfsinn hierbei harte Nüsse zu knacken geben müssen; aber cs beoar» auch derartiger Festi-vungen, die alle Einzeliälle treuen, nicht. ES genügt, wenn bei der Beratlmng des KultuSbudgets jäckniche Volksvertreter ikre Wohrneinnungeu ausivrechen. Denn wenn orthodoxe und herricksüchtige Heißsporne wissen, daß ledig lich die Sunode ilne AmtSsübrung controlirt» so werden sie sich mit dem Sprichwort trösten: „Oloricmn elorienm non clcwiwat!" Die Gcrenlkcit, in weicher der sonst so maßvolle Kultusminister Vr. v. Gerber den Ausführungen deS Abg. Schreck begegnete, zeigt, daß ein wunder Punkt berührt war. Fm Ucbrigcn hat es sich immer mir um wenige, vereinzelte Vorgänge gehandelt und keineswegs liegen die Dinge so schlimm, daß etwa Kirchenstrcitigkcitcn oder so Limas wie eine Kultnrtämpspaukcrei in Sachsen zu bcsor'gen wäre. Das Volk weiß das Wirken treuer Seeiiorger wohl zu würdigen. Die Mitwirkung der Kirche an den großen sozialen Reformaufgabcn der Zeit wird Niemand gering anschlagen oder verscherzen wollen. Die französische Deputirlcnkammer wird sich zunächst schlüssig zu machen haben, ob sie die nöthigen Mittel zur Verbesserung des Aollsicknilgesetzes bewilligt oder durch Versagung derselben die Schulreform selbst ins Ungewisse vertagt. Paul Bert, unter Gam- Hella selbst Uiiterrichtüministcr. der Persasser des neuen Eckulgesetzentwurfü, hat seine 'Ansprüche bchufS Verbesserung der Lehrcrgehalte aus 16 Millionen Francs ermäßigt. Aber selbst diese winzige Summe scheint nickst locker gemacht werden zu können, ohne daS mühsam beraestcllte Gleichgewicht im Budget zu gefährden Unter den Vorschlägen, dem Staate neue Einnahmen zu erschließen, ftgurirt auch eine veränderte Erhebung der Brannt weinsteuer. Man ist hinter große Verluste gekommen, die der Staat jetzt infolge ungenauer und betrügerischer Manipulationen bei der Erhebung der Getränkestcuer erleidet. Eine verbesserte Erbebung würde 100 Milk, mehr den Staatskasse» zusüdren; der Finanz minister begnügt sich mit Vorschlägen, die wenigstens 40 Äill. mebr Herauspressen. Hie Lüderlictsteit der sranzostschen Finanz- verwallung wird am besten dadurch itlustrtrt. daß «in Gesetz über die Besteuerung deS EssigS überbaupt noch gar nicht angewendet worden und gänzlich in Vergessenheit aeratkcn ist. Es ist ferner em öffentliches Geheimuiß. daß die Tranksteuer auch deshalb so geringe Erträge liefert, weil sich die Regierung scheut, sie streng von den «chankwirthen einzutreiben. An einflußreich« Gastwirtbe in den Departements getrauen sich die republikanischen Beborden gar nickt so beran mit dem Steuereintreiber, weil sie besorgen, die Wirthe könnten ihre Macht über die Bauern dazu anwenden, anti- rcpuölikainicke Wahlen herbeizusühren. Man glaubt dahcw daß auch die wohlgemeintesten Vorschläge, mehr Geld auö der Trank- sieucr herauszuschlagen, an derartigen unwürdigen Praktiken, aus poistischen Gründen habgierige Gastwirtbe zu schonen, scheitern werden. Nun sind aber außer den Schänkwirthen auch die Schul lehrer sehr einflußreiche Leute aus dem Lande, deren Gunst zu er werben gleichfalls den Republikanern als ein Staatserforderniß erscheint. Mindestens bedürfen die Schullehrer weit eher die Vcr- besscrung ihres Looseü als die Gastwirthe. von denen so viele nicht schnell genug reich werden können. Unter 89,000 Elementarlchrcrn und Lehrerinnen beziehen in Frankreich nur 4489 ein Einkommen über 1900 Frcs.; 6690 gen ehen ein solches von nur 600 FrcS. »nd darunter. Plan bedauert in Frankreich allgemein, daß die vielen überieeiscken Kriege Millionen verschlingen, die daheim weit besser anzuwenden wären. Aber kein Journal, am allerwenigsten Herr Paul Bert, der Revanchcapostel, mackst den praktischen Vorschlag, obige lumpige 16 Milk- dem beinahe eine Milliarde betragenden ordentlichen und außerordentlichen Knegshndgct zu entnehmen. — Der sraiizüsifche Senat wird sich denmächsi mit dem EliescheidungS- gesrtze zu befassen haben. Doch handelt sich'ö hierbei mehr um das Auösprcchen des Prinzips, als um seine Durchführung. Wunder liche Voischläge werden da gemacht! So soll niemals eine Ehe geschieden werden dürfen, wenn Kinder vorhanden sind. Wenn also Vater oder Mutter durch ihre Ausführung die triftigsten Giünde zur Scheidung der Ebe liefern, sie soll ungelöst blecken und die Kinder geben damit des Hanptscgcnv einer Ehescheidung verloren: dem Einflüsse dcü schuldigen Tbeils des Elicpaaces entzogen zu werde». Wenn aber keine Kinder vorhanden sind, so darf tue Ehe scheidung nur gefordert werden, sobald ein Tbeil den anderen innerhalb der beiden ersten Fahre der Ebe verläßt, die Elic bricht oder dcrgl. Sind 2 Fahre aber verflossen, io bleibe» unwiderruflich die Gatten aneinander gefesselt. Diese Zeilbefliimnniig der 2 Fahre, diese zarte Rücksicht aus die Flitterwochen, hol etwas unendlich Komisches und ist eigentlich ein Lustspielmotiv. Fm 24. Monat der Ebe soll sich eine Frau, die ilir nnmürdiger Gatte nichtswürdig verlassen und in Noth und Elend gestürzt hat, aus Scheidung klagen können, in» 25. nicht! Von solchen Albernheiten wimmelt der neue Entwurf. Neneste Telegramme der „Dresdner Rachr." vom I.März. Berlin. Der deutsche Kronprinz begielst sick am Ende nächster Woche nach Kiel, um seinen Salm, de» Prinzen Hein rich, uack, ressen Rückkehr von seiner Weltreise zu empfangen und nach Berlin zu begleiten. Der Großfürst Michael koimul An fang nächster Woche von seiner Reise nach Stuttgart. Dannstadt, Karlsruhe, nochmals hier an und reist ebne Aufenthalt nach Peters burg weiter. - Auf der Tagesordnung der beutiaen BundesratbS- schling standen das Aktienaeseß. Unsallgesetz, die Borlage über den Feinaebali von Go'd-und S> berwaarcn und der Gesetzentwurf über die Fabrikation von Zündhölzchen .ans weißem PhoSpbor. Es ist nickt unwahrscheinlich, daß das NnsaUgcsetz noch abgelebt wird, da eine Anzahl Bundesbevollmächtigter noch ohne Ziistrukiioneii ist. In Bettest der Erncklung deS ReichsversichernngSamtcs sind keine Abänderungsvorschläge von den Bundesregierungen gemachtKwor- de». Damit fallen auch die daran geknüpften Schlnßsolgeniiigen über das ev. Schicksal der Borlagc. 'Ans Bniidcoratbskreisc» ver lautet, dein Reichstage werde wabrsckcinftch ei» 'Antrag auf Ver längerung des Sozialistengesetzes auf weitere Obs Iabre zuaebeu. Die Stenerkommisston des Abgeordnetenhauses beschäftigt sich jetzt mit der Frage der Einfübrimg der Declaratioiisvflichi. Die Re gierungsvorlage hat die Declarationspflicht nur für das Kapital- rciilencinkomtticn in Aussicht genommen. Die Mehrheit der Ko»i- lnission wünscht jedoch die Ausdehnung derselben ans alle Einkom men über liOOO Mark, wobei man sick hauvlsächlich ans die in Sachsen gemachten günstigen Erfahrungen beruft. ^ Elbing. Fn der vergangenen Nackt ist ein Tbeil der Sckuchauschen Maiedinrnscckrik iiicbcrgcbrannt, wodurch gegen 600 Arbeiter augenblicklich brodlas geworden sind. P e st. Der Deputtrte Eölvös iiitervellwte heute die Regierung Wegen der zahlreichen SozialistenauSweisuiiaen. Paris. Boulevardblätter erzähle», Graf Henckel v.DonnerS- marck laste daS berühmte Hotel seiner verstorbene» Frau in den elyscei chen Feldern zum Zeichen seiner Trauer mcderrcißen. Rom. Die „Agenäa Stefan," erklärt die umlaufenden Ge rüchte über eine partielle oder totale Ministcrkrisis für unbegründet. Moskau. Gestern Nacht ist ein aus der Moskau - Brester Bahn von Brest kommender Güterzng aus der Dnieprbrücke.un- wci, Miasma entgleist, wobei die Brücke beschädigt und das Haupt geleis durch die über einander gestürzten Wagen gesperrt wurde. Der nachsolaende Postzug kannte »och rechtzeitig aufgebaftcn werden. CKristiania. Das Reichsgericht wäbltc eine ISgliedrige Deputation, um dem Könige das gegen den Minister Sclmcr gefällte Unheil mit dem Ersticken zu überreichen, dasselbe vollslrccken zu lassen. London. Eine der Adiniralität zngegangcne Depesche des Kommanvanlen von Snakim bestätigt, daß gesleui den ganze» Tag gekämpft wurde. Ter Feind ist überall geschlagen, die Verluste dcr Engländer sind 10 Todle, 40 Verwundete; der Feind soll gegen 1000 Mann verloren haben. Aberdeen. Ans der Eisenbahn bei Fonar in Schottland stießen heute drei verschiedene Züge ameinander. Eine große Anzahl Wagen wurde vollständig zerstört. Ueber die Zahl der Gelobtere» und Veiwunde'en ist Näheres »ech unbekannt. Kairo. Nach einer Rcutermcldung bat die englische Regie rung der Abseildnng von 2 Bataillonen englischer Truppen nach Assuan zugcsttmmk. Der Zeitpunkt des Abmarsches ist noch nicht bestimmt. Privatdcpeschci! ans Kbarkum besagen, daß der Enthu siasmus. womit die Bevölkerung Gorr.ru bei der Ankunft empfing, rasch verschwunden sei und da« anfänglich wicdergckchrtc Vertrauen habe schweren Besorgnissen Platz gcmachl. Die Proklamationen Gordonö wurden von oberhalb KharluiuS wohnenden Slämmcn versöhnt und die Mission Stewarts nach dem weißen Nil ist als gcicheitert an.znsehen. Washington. Das Repräsentantenhaus nahm eine Bill betreffend die Verhinderung und Bekänipinug der Viehseuche an. Berliner Börse. Die auf 14 Gulden festgesetzte Divi dende der Kreditanstalt befriedigte umsomehr, als gestern ungünstige Dividcndciigeriichte komsirten. Die Tendenz war daraufbin im Ganzen recht fest, lebhaftere Kauflust, naincntsich für Banken, trat erst gegen Schluß he,vor, spekulative Banken höher, Krcditaktien gewannen 7 Mark, Diskontogescllschafl 1 /» Pro,., auch Kafla- banke» waren tbcilwcis reckt bc'cbt und höher, östct-rcichi'chc Bah nen animirt und bester, österreichische Prioritäten gut behauptet, für deutsche Bahnen war die Stimmung gleichfalls nicht ungünstig, wenigstens gilt dies von Kasiababnen. Die leitenden Papiere auf diesem Gebiete vermochten sich nickt dnrckwea zu behaupten. Derg- und Hüttenwerke still, aber reckt fest. Zndnftrien vo wiegend an ziehend. Namentlich waren Brauereien fest. Deutsche Fonds mäßig belebt. Fremde Reiften bc'elfter als gestern. Russen. Ita- lincr und ungarische Gvldrentc waren anziehend. jsrnntl»« ». l. Mtirz. Itrkrti er»»,, eiaoitdadn AN»/,. So«, bardti, 121 eft-rLoole —. O«tl«rr. SNbkrrtnli —. Pavcer-knik —. «i>I«»1» 2S>»,. v-a«rr. »«Idrmic —. «»<» Nny. Goldrente77er Rügen—, ->o»r Raiten —. S.vrlenlanletde —. Reuege »n«ar. «oldonleNte —ü. OrtenianleN,« —. U,»«r. Ravterrent« —. Dt»c»nl»—. Eavoier ««>-/„. Gonbarddadn «>>/,. Mainzer—. Yeti. r»te». 1. Mtir». aredil Staat«!,, an.io. oambarden I4»,s0. Mvrdwcl»'. ISa.ra. Marknoten 50.12. Un«. llrcdi, 2I4.«>I. lttbrtbal —. Net,cs«. Par»». I. M.nj. «Sclilud.I Rente 7S.IU. »!nlctl,e W».K2. IlaUener «2.S0. Stoaltdali» Nid. Lombarden 3I»>00. do, Vrtorttüten Lg», »anvter 834. vettere. Golbrelll« »iS-/,. SchniaL. LokalcS „nd SischssicheS. — Fagdzeug-Fnspcktor Eikisch im Fagdscbloß Grunewald erhielt daü Ritterkreuz H. Klaffe vom Albreckstsorden. — Den, Direktor der kiesigen städtischen höheren Töchter schule. vr. phil. Ha >lSmann, wurde der Titel „Professor" ver liehe». — Der RcichsgerichiSralb Ra pp old zu Lcivzia erhielt den preußischen Rothen Adlerorden zweiter Klasse mit Eickenlaub. — In der ersten Kammer gelangte am Freitag der Schreck'sche Antrag um Vorlegung eines Gesetzes über den Erlaß von Schank- und Tanzstättenverboten gegen Abgabenrestanten zur Beralhung. Die Deputation. Res. v. Bühlau, empfiehlt, dem dies bezüglichen Beschluß der zweiten Kammer beizutretcn. 14r. Georgi jedoch wendet sich i» längerer Rede gegen den Antrag. Ein allge meines Gesetz in dieser Hinsicht sei nickt nöthig. man solle die Re gierung cinsach erniäckfligcn, örtliche Statuten in ähnlichem Sinne dort, wo sich's nöthig macht, zu bestätigen. Fn den großen Städten sei ja die Sache so wie so undurchführbar. Man solle sich ferner in Auslegung des 8 61 des Armenrechts unter den heutigen V-r« hältniyen hüten, den Kreis der Armen zu erweitern. Auch Ober bürgermeister l-r. Andrs spricht aus. daß eS nur aus die Ermächti gung der Regierung zu solch örtlicher Statutenbestätigung an- tonime. und der Regierung nur das Zurechtdesteben ihrer be züglichen Auslegung oer Armenorbnung zu gewährleisten sei. Auch die Deputation sagt, sie sei in Vielem mit vr Georgi ein verstanden. Geh. Rath Ckarpentier jucht eine Behauptung Georgi's zu berichtigen und versieht hierbei, daß er sich in direkten Wider spruch mit dcr bezüglichen Erklärung seines Rcffortchess Minister v. Nostitz-Wallwitz b« der Bcratlmny des Entwurfs in der zweiten Kammer setzte, was ibm vr. Georgl nacbwics. Präsident v. Crie- ger» meint, daß es unschädlich sei, den Gesetzentwurf dcr Regierung als Material ru nnterbieiten, und befürwortet die Annahme des Deputations-Antrages, um eine Differenz mit der zweiten Kammer zu vermeide». Abg. Peltz erklärt sich ebenfalls sür den Antrag. Hieraut wird derselbe gegen 4 Stimmen angenommen. Schließlich ^ läßt die Kammer die Petition der Frau Wilhelmine Kreickemeier aus Dresden, um Ermächtigung zum Verkauf des von ihr aescrtig- ! tcn Augenbalsam, sowie die Petition G. Hartmoun's in Bert eis- dors bei Bölingen, Wcgcbaulaster. betreffend <Res. v. Schönbcrg- Mockritz) ohne Debatte auf sich beruhen. Der letzte Punkt der Tagesordnung. Anzeigen über unzulässige Petitionen, wild wegen Abwesenheit des Vorsitzenden der Petitionsdeputation abgesetzt — Die Petitions-Deputation der zweiten Kammer» Res. Küustcr, empfiehlt, dem ehemaligen Nagelfavrilanten August Zimmermann in Dresden, dessen Masckinen-Nagelfabrik in Eiter lein 1846 durch aufgeregte Arbeiterhorden und srcmdcs Gesindel zerstört worden und der seitdem in großer pekuniärer Bedrängniß lebt, da ilm, nur eine geringe Entschädignng gewährt wurde, eine lebenslängiiche Unterstützung von 600 M jährlich aus Staats mitteln zu bewilligen. — Fminer noch lausen Petitionen an den Landtag ein, wenn dieselben auch nicht mehr so zahlreich zuströmen als bei Beginn desselben. Das vorliegende 8. Petitionsverzeicbniß umfaßt die Nummern 630 bis 352, welche tlicilweise in der ersten Kammer bereits zur Beralhung gelangt sind, wie z. B. die drei letzten Petitionen des Lack- und Petitionsfabrikaiiten Heinrich Dich in Leipzig, wie die Petition des M. Windisch über das Bestehen ge heimer Gesetze, die des Koniumvereins in Ovcrwitz um Aufhebung der Besteuerung von Konsumvereinen und E Lcknneißer's in Fisch bach um Aushebung der Hundesteuer. Petitionen um Eiienbahn- bautcn und Anschlüsse sind in erster Linie vertreten, ebenso Be schwerden über Behörden. So beschwert sich die Filiale der Geraer Bank in Chemnitz wegen ihrer Heranziehung zu den Kirchen- und Schulanlagen sür Chemnitz und bittet »m eine authentische Fntcr- prctation dcr einschlagcndcn Gesetze. Der landwirthschastlicke Ver ein zu Mühlbach bei Fiankcickerg petitionirt noch nachträglich um Herabsetzung dcr Fortbildnngsichulvflicht, dcr Hausbesitzerverein in Planen bei Dresden wünscht Ermäßigung der staatlichen Grund- slcncr; um dasselbe bittet auch dcr Hansbcsitzciverein zu Glauchau. Schließlich hat noch Abg. Liebknecht 47 Anschlußerklärungen an die Petition Otto Richtcr'S in Pieschen »m Abänderung des Wahl gesetzes überreicht. — Zwischen dcr Gesetzgebungs-Deputation der ersten Kammer, welcher der Gesetzentwurf über Einführung eines Staats- schuIdbuchcs zur Berichterstattung übergeben wurde, und der Finanz-Deputation, mit welcher sich dieselbe zu diesem Zweck in Verbindung gesetzt hat. konnte betreffs des Entwurfs keine Ucber- einstimmmig erzielt werden, vielmehr beantragte die Geictzgebiings- Devutation vollständige Ablehnung des Entwurfs, dis Finanz- Deputativn dagegen, mit Ausnahme des Vicepräsivcnt Hempet, ist zu der Resolution gekommen, der Einführung eines Staatssckuld- buches vom allgemeinen finanzpolitischen Gesichtspunkte zuzustim- men. Vicepräsidcnt Hcmvel ist der Ansicht, daß dem Landtagü- auüjchuffc zur Verwaltung der Staatsschulden nach seiner dernialigen Verfassung die Führung des Slaatsschuidbuches nicht übeitragen werden könne, nick die Einführung nicht so dringlich sei, baß olme vorherige Erledigung der in dieser Beziehung zu erhebenden Bedenken durch eine anderweitige Einrichtung zur Eimükrung des LtaatSschutd- buckrcs zu schreiten sei. Auch die Gesetzgebungs-Deputation glaubt daß die Wahincbmung der Geschäfte, welche durch den Gcietzcnt- wnrs dem Landchgsanstchuß zur Verwaltung der Staatsschulden übertragen werden, sich für dielen nickst eigne, und hält es demnach sür notbmendig, daß zuvor eine diesbezügliche Aenverung der Dcr- sassuttgsurklinde Iierbeigesülnt werde, uinsvmebr. als bei dcr Ver mehrung dcr Staatsschulden im Lause der Zeit deren Verwaltung einen Uinsana angenommen bat. welcher die Forlsübt,;ng der jetzigen StaaiSschifldrnvenvaltung unzweckmäßig cr'chrmen läßt. Für so dringlich aber erachtet die Deputation die Einrichtung eine- StaatSschuldbncheS nickst, daß der durch ikre Auffassung bedingte Aufschub ihr bedenklich erscheine. Demnach beantragt dieselbe Ab lehnung des Gesetzentwurfs, für den Fall aber, daß ffch die Kammer doch sür Annahme desselben entscheiden sollte. empffchtt sie eine größere Anzahl nickt unwesentlicher Abänderungen in Form und Inhalt. Voraussichtlich werden die zu Tage getretenen Gegensätze in der Plcnarbcratbung lebhafte Debatten Hervorrufe». — Einer Einladung deS Direktors der Taubstummen» anstaIt. Hosralhs Fenke, zu Folge wird sich die zweite Kammer am Dienstag Vo> mittag nach diesen, Fnstitut begeben, »in die Ein richtungen desselben in Augenschein zu nehmen. Demnach wird am Dienstag keine Sitzung staitsinden. — Welch' allgemeiner Achtung und Verehrung sich der ver storbene Landtogöabgeordncte, Kunstgärnter Müller in Oedcran. in seiner Vaterstadt und seinem ganzen Wahlkreise erfreute, davon legt die uns vorliegende Donnerstagsnmmncr seS Wochenblattes und Anzeigers sür Oederan und Umgegend ein beredtes Zeugnitz ab. Ter nickst allzngroße Raum des Blattes ist zur Hälfte mit Nachrufen gestillt, die dem Verstorbenen von Vereinen und Privot- versonrn gewidmet sind. An den redaktionellenNacknuf icdiirßt ffch ein solcher der freiwill. Feuerwehr an, dann ruft der Gewerbeverein dem Entschlafenen ein „Ruhe in Frieden" nach, und seine politischen Freunde im 18. städtischen Wahlkreis betrauern in ihm einen Mit bürger von außcrorden lichcr Tbatkrast, gepaart mit g> oßem Wissen und schönster Humaniiät. Hieian reibt sich »och cm Nachruf beü Turnvereins und eine Anzahl anderer von Privatpersonen ausaebrnder.
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