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Dresdner Nachrichten : 04.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-04
- Monat1884-03
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 04.03.1884
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>ll. -opran, rr 2,üO. :r vou ,ck«-n» , vicr- nsonic, ö iinr- ^ 3 M. Zavait, I >1. Is!olm, »»««» e tffe- tv»t, er und in für -ache». . gute ludieii, tk 8.50 -I»ve, >ür 3 schöne ttt.'.' «ItlU n-ti» ir.. »«l»t «»»«, VSU e» »läge. gistcr. »ei». statt k Mark. nur )e in »iclic dacht, r k»v- große -IIL Ilti« Mark »»nv >I>t- »VI nur ko- vuv »S ivtir nr rem« >eusa sitsll »mn, oleks Rnts ilbn- rktv, n )o ed«u nten >liter Lan» ton; »den. G,r>». ». M»r». ««»t,»»rtz. 1«-». ««>'>»' >05.87. k!«i>,«k> rar,e» n.77. 31,7». «»»»Irr «>»>.. ,,cr 333.06. 0U«m»»n, SL.O». I »»-«»» d»vrnn«ru» MAMtsch * ^ Tageblatt für Politik, ituteittlillLM. HkschMsAlkkSr. ISrsMM. IrmdeMc. »a» gotso, ckec»tlrt«» kt » » ss f « 1» vor» 22 ülarlc aukvLrts owpüsblt ln grösster LaiMnlrl 8. !isLvl8toe!c, ^tmurtct 6. Vopikvilt,afl68ts Vvrug8quel!v flli- V»A»t8«vi-i« -tistttrilei» unck »Uv sogohlirlgvo Untvrtnllvu. HsvuZivltvii «t«tk» »in I »Kvr. Il»rtm»nv L 8»«ni, Saliloss^ltva««« -Ir. 17, Esnübvr ckoin XaniB. 8,:Iilof«o. S«Wnr-wn«Msrs, Zlilisrtliiun dvmt« MIsrIi« v«n Mv^or. ONrlsti»»!» ils MmKl. Uvlttpttlkeke »restle», »in V«or^«ntI»«r. Mlvllv SodlLküVvkvll, xrük8to8 iM^'cr <rm plntira, in nlleu tzu-tlitLtsn VsehlensMrtlj: AsLlvrvollLovkov von bl. 8,75 itll. krsiscourunt ipratlk nock trrnc». ^V. Avisier, >5 /uLiarlcl «5. ,cna»r nuf Livnra u>»d k'lll)i''!^-ktLl)!i886w6nt tziMelli;!- u. 6l6Mnl6k' Lürüvr-Karävrodv voll MvXLvüvr kMIwsodv, Raisenhailsßraße 7. «Kalö'Mge. 6vr /uw 1. ^vnl LtultLmilttnätUi Vorlo^un^ (»t,8c!iätt8!okul8 ml'k >*r»»rri^*1r n- u. 5ol»«r etc. ; ^ukivr^ixunx vLvd pLrt. ^voräou tjäwwüictw tts^euLlÄudo <1o8 /u bccjeutonl! tlowl^o^rt/icn ?roi8on vcrictull. ^'ür sslkrli!»<?>!»: ILIvtÄvr eie, z ^ULVLklsouäuux bvrsit^lli^dt. 29. Iahrgallg. Auslage: 40,000 Lrpt. Aussichten sUr den 4. Mär;: Autsrisüicndcr Südostwind, ziemlich trübe, nachlier s)!icderich!äge, Temperatur wenig ocrändert. vnautwortltcher Redakteur lür Pvllllschtö De. Lu, ti B >« , e t/ul Lreidc». der hohen Politik ist das Ausschreibcn von'Preisen etwas ganz ?keues. Außer der Polizei, die behufs Entdeckung von Verbrechen bisweilen Belohnungen ausseht, pflegten bisher eigentlich nur Gehcimmittclfabrikantcn ihre Eoncurrcnten durch hohe Summen zum Bewege des GegentheilS ihrer Behauptungen hcrauLzulordern. Nickt minder lieben Herkulesse diese Art von Nellanie. um etwaige ebenbürtige Gegner zum Ningkampse zu reizen. Wenn nun der diplomatische Herkules. Jürst Bismarck, 100,000 Niark Demjenigen versprechen läßt, der ihm nachweist, dak eine von der osfiziellen Presse behauptete Tbalsache nicht wahr sei, jo ist bei dieser verdlügenoen Anwendung dieses Zugmittels natürlich jeder Verdacht einer Reklame von vornherein ausgeschlossen. Zudem bilden die polnischen Kriegshetzer, gegen die sich die Preisausichreilung kehrt, eine dem Kanzler durchaus unebenbürtige Gegnerschaft. Zürjt Bismarck griff wohl zu diesem drastischen Mittel deshalb, weil er üa, überzeugt hatte, daß bei der zähen Hartnäckigkeit, mit welcher die Polen gewisse LicblingSlügen immer wieder auskramen, die gewöhnliche Art der Widerlegung: das offizielle iDcmcnli, nicht ausreicht. Wirklich haben die offiziellen und ossiziöscn Ablcugoungcn sich in der öffentlichen Meinung um allen Kredit gebracht. Sehr häufig sind sie jo gewunden abgesaßt oder berühren nur Nebensächliches und tchlüpsen an der Hauptfrage >o verdächtig vorbei, dasj bas Publikum erst recht das Bestrittene glaubt. Die Kunst, etwas Wahres in der Horm einer Berichtigung glaubhaft zu macken, wird höchstens noch durch die Fertigkeit übertragen, durch ein Gemisch von Halbwahrcm und Vicrtelsalschem das Publikum an der Nase hirumzmühren und durch Verhüllung der Wirklichkeit im Ungewissen zu erhallen. Im vorliegenden Falle liegt aber dem Fürsten Bremarck daran, daß an der Tbatsache nicht der leiseste Zweifel hängen bleibt, oaß die Polen frech lügen, wenn sic, unbeirrt durch seinen amtlichen Widerspruch, das Märchen verbreiten, als habe er, der Kanzler, mit einem polnischen Magnaten über die Wiederherstellung Polens verhandelt. Denn daraus läuft das polnische Geschicktchen hinaus. Fst auch nur ein Schatten von Wahrheit daran, so würde bas Mißtrauen Rußlands gegen die Ehrlichkeit der neuen deutschen Waffenbrüderschaft Berechtigung finden. Es gilt, dieses perfide Manöver im Keime zu ersticken. Dieses Vorhaben scheint uns völlig gelungen zu sein und der Erjolg mag die Ungewolmcheit dieses in der diplomatischen Apotheke noch nicht verschriebenen Acccptcs rechtscrtigen. Durch das neue deutsch-russische Lündniß ist der Poloniswus ins Herz getrosten. Keine "Nation hat so begründete Ursache, über das ungewohnte militärisch-politische Schauspiel in Berlin so zu klagen, als die Polen. Aus ist cs mit der Hoffnung auf einen Krieg zwischen Rußland und Deutschland, bei dem cs ^war nn Dunkeln bleiben sollte, auf welche Seite sich schließlich die Polen schlagen würden, dessen Ausgang aber — nach polnischer Phantasie — jedenfalls eine gleichzeitige Schwächung beider Gegner mW damit die Errichtung eines «reuen Polenreiches wahrscheinlich machte Aus ist es auch mit der Hoffnung auf einen Krieg zwischen Pesicireich und Rußland, zu dem die Polen so unermüdlich hehtcn. Dcilerreicu kann unmöglich gegen die zwei verbündeten nordischen Militärmächte zu Felde ziehen; Rußland wieder wird das Deutschland so eng befreundete Oesterreich in Ruhe lassen, sobald dieses nur selbst ihm von Galizien aus keine Schwierigkeiten bereitet. Kein Zweifel: zunächst bezahlen die Polen die Zeche bei der neue» russisch-deutschen Waffenbrüderschaft. Ihr anmaßender Dünkel, die öslcrrcichisch-ungari'che Monarchie zu einem Hammer gegen den nordischen Koloß umzuschmicdcn, ist gebrochen. Dem Handwerke polnischer kriegshetzerischer Correspondcnten, die fortwährend von russischen Trrrppen-Fusaniiiienzicbungeii und „Bewegungen nach der galizischen Grenze hin, von Grenzverletzungen und Bedrohungen" zu erzählen wußten, wird man zu begegnen wissen. Will Oesterreich in guten Beziehungen zu Rußland bleiben, so muß eS mit diesem Unfug, der die politische Welt in Athem zu erbalten verstand, ausräumen. Müssen sich die Polen» dieses Element steter Beunruhigung und Revolutionirung Europas, knirschend sügen, weil sie sich zum Ruhehalten gezwungen sehen, so wird der europäische Friede davon die ersten Früchte genießen. Verzieht sich damit eine der letzten Kriegswolken vom Horizonte dieses Errtlieils, so macht sich das Dasein unterirdischer zerstörungs- wüthigcr Gewalten um so unheimlicher fühlbar. Unter „TgSgesch." veröffentlichen wir Details über die Dnmscsimachung von Anarchisten in Wien und Pest, sowie über die Schcmdtbatcn der Fenier in London. Dunamit ist nach der Meinung dieser Verruchten das beste Heilmittel für die Gebrechen der Gcicllichast. Anarchisten in Ocstrcichftlngarn, Nihilisten rn Rußland. Feiner in England vcr« wertben diese Erfindung der modernen Chemie mit der gleichen Virtuosität, um durch grauenhafte Verbrechen eine allgemeine Glück seligkeit lierbeizusUhren. Endlich ist cS einmal der österreichischen Polizei gelungen, selbstständig einem dieser verwegenen Verbrecher aus die Spur zu kommen. Denn bisher hat die freiwillige Mit wirkung des Publikums und der Presse das Meiste gcthan, daß sich die SicterheitSbehörde Böscwicbter dieser Art bemächtigen konnte. Ui» so unbegreiflicher erscheint das Verhalten der ungarischen Polizei. AuS Ken Etnzeihe.Icn bei Ergreifung Armin Pragers er hellt, daß die Unentschlossenbeit und Zaghaftigkeit der Pcsticei cs ihm ermöglichte, in aller Ruhe die wichtigsten Papiere zu vernichten. Gegenüber wichen geschworrren Todfeinde,, der Gelellsciurft und Staatsordnung ist eine ehrfurchtsvolle Respcktirrmg aller Formali täten schlecht am Platze. Außerdem zählt die ungarische Polizei in ihicr Mitte Anhänger der Anarchisten, die ihre Genossen von den ihnen drohenden Maßregeln rechtzeitig unterrichten. Was aber vor Allem aussättt, ist, wie wenig die österreichische und die ungarische Polizei sich gegenseitig in die .Hände arbeiten. Es war schon aus fällig, daß die in Wien unterdrückten revolutionären Zeitschriften sofort in Pest gedruckt werden und ihre blutrünstigen Lehre» offen predigen dursten. LaS „Abschieden" verdä^i'.ier Elemente aus Wien uach Ungarn» ohne die dortige PoU»ei davon zu be- nackricl.ligcli, hat berechtigte Reklamationen des Münsters Tisza hervorgcnife». Eine Reichsversassuirg, die cs ermöglicht, daß die aus der einen Reichskälste vertriebenen Anarchisten in der an deren ibr Handwerk sortjetzc», taugt cbcniowcnig, wie oie migarüche Preßfreiheit, die cs erlaubt, zum Morde von „Oldnungsbestien" aus- zureizcn. Elic die gemeinsame Reicboregierung i» Wien Besc! weide gegen die Schweiz wegen Duldung der Sozialrevolulionärc erhebt, sollte sie vor der ihr näher gelegenen ungarischen Thüre fegen. Gegen die Hegung der irischen Tstnamilverlchwörcr hat England an Amerika eine Note erlassen, welche die Vereinigt.» Staaten unmöglich mit den allgemein n Phrase» von A'chlrcckt und ücrgl. bcanlworicn können. Es ist schwer zu sagni. was der englischen Regierung augenblicklich größere Sorgen bereitet: die senischen Dnnamitattcntnlc oder der üble Stand der Tinge in Egnpten. An letzterem vermag der erste Wasscnersolg der britischen Truppen nicht viel zu ändern. Eine Elitetruppe von 4500 aiisichließlich englischen, bestbewaffneten Soldaten hat einen Hausen von 8000 Arabern, zmn Theil mit Sperren bewaffnet, ans einer Verschanzung vertrieben. Das nur 25 Kil. vom Meer sstrand gelegene Tokar ergab sich insolge dessen. Das ist Alles. Die Waffenebrc Englands ist einigermaßen, wenn auch unter großen Verlusten, rcvarirt. lieber Tokar hinaus wird General Graham nickst vonücken. Vielleicht hilft die Nachricht von dem Siege der Engländer beim Brunnen von El Teb ein Wenig dem General Gordon in Klmrtum, sobald die Nachricht davon schnell genug dorthin gelangt. Denn die Popu larität, die Gordons erstes Auftreten erweckte, ist schnell verblichen. Auch der Adjutant Kordons, Oberst Stewart, baite keinen Erfolg. Er ist van seiner Mission nach dem weißen Nil nach Kbartum zurückgckchrt- Die "Million, welche dcn Zweck batte, die Bevölkerung zu beruhigen, verlies rcsnliatlcs. Oberst Stewart und seine Be gleitung konnten in ihren Dampfern zwar unbehelligt passiren, doch wurden an vcrschicdencn Orten am Mer zahlreiche Eingeborene be merkt, welche eine drohende Haltung beobachtet,». Neueste Telegramme der „Dresdner Rachr." vom 3. März. Berlin. Das Abgeordnetenhaus trat heute in die dritte Bcrathung des Ltcurtshausaaltetats für 1884 L5 ein. Dazu lag zunächst ein sortschrittlichstezessionislisckcr Antrag vor, wonach künftig Remunerationen nur an Subaltcrnbcamle gegeben und Weihnachts gratifikationen überhaupt in Wegfall kommen solleir. Die Ver treter der Regierung sprachen sich entschieden dagegen aus, die betr. Fonds seien für alle Ressorts unentbehrlich. Schließlich wurde der Antrag an die Budgetkommission verwiesen, in der er wahrschein lich begraben werde» wrrd, wie dieckffchon einmalzurZeitEamphausens mit einer» gl, ichen Antrag Richters and des seligen Laster der Fall war. Lebhafte Debatte rief der Antrag Windthorst-Löwe (Böckum) hervor, wonach die Regierung im Bmidcörath darauf hruwnkeu soll, daß die Lottcncn in den einzelnen Staaten Deutschlands bcseiliat werden. Für den Antrag warf sich besonders Prof. Wagner rn'S Zeug, der die Lotterien nnt Spielbanken und Lörsenipicl in eine Linie stellte, ihnen die Schuld an der Ausbreitung der Sozialdemokratie zuschrieb und über die kleine» Staaten herficl, die aus den Lotterien eine bc- gucnre Finanzguclle machten. Tie Fraklionsgcirosscn Wagucr'S, v. Mürmgerode und v. UechlrP bekämpften diesen Standpunkt, ebenso der UnterstaalSsc rctär Niemecke, welcher darauf hürwreS, daß cs im iachi. Landtage nur die Sozialdemokraten gewesen, we che für Auf hebung der Lotterien gestimmt. Auch der Fraltionögeuvsse Wuidr- borff, Rc'.chcwpelgcr, sprach zu Gunsten der Beibehaltung der Lotterien. Schließlich wurde der "Antrag Wmdlhcisl abgelebnr, dagegen ein Aittrag Miiuiigerode's anzeiwmme», wonach die Negierung aus ein heitliche ge ct'Iiche Regelung des SiaatölvllerieweseirS in Deutschland hiuwirkcn soll. Berlin. Tie Zuckercngucle Kommission wird am 10. d. M. riech einmal zusanniicitticteii, um dcn Schlußberichl an den BnudeS- ralh festmstellm. Tie Neichöregienmg hat übrigens schon vor einiger Zeit aus Grund der Beschlüsse der Kommission und deS durch die Enquete geschaffte» Materiales die Ausarbeitung einer Lc-rlage für den Reichstag m Angriff genommen. Der Bundcürath har den AuSschußauträg zu dem Akticngcsctz. den Mindcstbetrag der Inhaber- Aktie» aus 2000 Mk. fcstzu ctzcir (der Entwurf hatte 3000 Mt. vor- gcschlagen) angenommen. Abgesehen von der Milderung der Straf bestimmungen bat der Bundcöralh den Entwurf des Unfallver- Dagcgcn Hai der Bundcsralh die Bildung von territorial be.cknärik- lcn Berussgeiloffcnschaften zugclassen. Trrtztem bleibt die Errichtung von Landcsversicherungö-Aemter» auSgcichlosscn. Der dahm gehende Antrag Württembergs ist im Plenum abgclebnt werden. Der An trag Preußens im BuudcSrath geht nicht dahin, das Sozialisten gesetz zum zweiten Male um 3'/, Jahre m verlängern. Dre Ver längerung soll sich vielmehr nur aus die Zeit vom 1. Oktober 1884 bis 30. Scplbr. 1886, also auf 2 Jahre erstrecken. Wien. „EtaS" erklärt» Bismarck sei im Jrrthum. wenn er glaubt, daß er seit einigen Jahren keinen Polen gesehen und ge- lprocben habe. „Czas" ist bereu daS Gegcnthcil zu beweisen, wenn Fürst Bismarck verspricht, die 1<X> Nit. zum Zwecke der Ardeilcr- Unfallverficherrmg zu erlegen. Kairo. AuS Suakin wird gemeldet, OSman Digma lagere mit den Aufständischen in einer Entfernung von etwa 8Meilen vonSuakim, beim Rückmarsch der englischen Tnivpen von Tokar sei ein neuer Zusammenstoß derselben mit de» Aufständischen zu erwarten. Die Leickicu der bei der Niederlage Baker PaichaS gefallene» englischen Offiziere feien ausgesunden und bei El-Tcb beerdigt worden. Washington. DerPräsidutt hat dcn Bericht der Kommission über den Handel mit Schweinen und Schweinefleisch dem Rcprä en- tantcnhauie mit dem Bemerken mitgctheilt, daß die von der Kommis ion gezogenen Schlußfolgerungen die größte Äusmcrljamkcit verdienten, da mit man, falls >,ch ein legitimer Weg zeige, daSVerbot zu beseitige», wel- chcödieamcrikamschcuSchwemepririiklcvvnauüländisckcnMärklcnauS- tckiließe, dien» Weg emichlagcu könne und bannt alsdann ein ent sprechender Gcschvorscklag könne gemacht werden. Der Staats sekretär Freclmghuh'cn findet durch die Kommission dcn NachweiS geführt, daß die sogenaimie Schweinecholera in den für die Vw- zehrung vorbereitete» Schweinesteischwaaren nicht cnslirc, keinesfalls sei diese Krankheit eine solche, die sich ans Menschen übertrage. An langend die Trichinose, so sei der Bericht der Kommission weniger bestimmt, weil man über die Art der Ucbcrtragung lebender Trickinen und ihrer Keime aus Menschen weniger unterrichtet sei. Es lei noch eine weitere Piüsung dieser Frage nölbig. ES wird dann weiter die Behauptung ausgestellt, man wisse, daß durch die Zeitdauer zwischen der Ablchlachtung der Schweine in Amerika und dem Genüsse der Schweineprodukte im Auslände die Lebenösähigkeit der Trichinen und ihr Vermögen, sich Weiler zu verbreiten, dergestalt vermindert werde, daß dieselben sich nicht in jedem Falle im menschlichen Körper i entwickeln könnten. (!) l Dresden» 1884. Dienstag, 4. März. Die Berliner Börse eröffnete sehr animirt. Die befriedigen den "Abschlüsse der leitenden Banken gaben reichliche Anregung. Di« Koursc stiege» aus allen Gebieten, namentlich die der spekulativen Banken. Krekitatticn wurden 7 Mk., Diskonto-Gefellchaft 4, deutsche Bank 4M Pro;, höher. Auch Kassabanken waren sehr fest. Oester- rciclnsche Bahnen waren mit Ausnahme von Lombarden, höher, österreichische Prioritäten recht fest. Für deutsche Bahnen zeigte sich wenig Interesse. Eine ansehnliche Steigerung erfuhren nur Mainzer 1'.» Proz.ft während Mecklenburger 2 Pwz. einbüßten. Bcrlm- Tresdiicr Aktien und Stammprioritäten waren belekt, Berg- und , Hülienwerte scsi, Oelheim wurden 24r Proz. höher. Für Industrien i bestand im Allgemeinen gute Nachfrage. Fremde Renten Ware» durchweg besser, besonders "Russen. grooNurr a. 2M, 3. Mäcg. Lredi! 372-/,. LT«-/.. L««» l liardrn I2I>/«. ErLoole —. Ocllerr. EilberrciUe —. Vavcerreiitr —. Galtjlcr 2LL-/«. j O-ixrr. Loidrenie —. «-/» u»g. Eoldrrnlc —. 77cr Russe» —. 80er Russe» —. ! S.Orikttlanie.he —. Neueste linear, woüxuiietbe . 3. Orienlunieihe —. Ungar. j PaRerreiilc —. LiSconio—. S»»vrer VS-t». BoUR>rdb»b»c>S'/». Mainzer—. Fest, s Wie», 3. Marz. strebst »14,30. SIaai»b. 314.20. Lombarden 143.80. § Nordwksti'. I84.5,d. Marlnoian LS.20. U»». strebst »IS.OO. Eibeihal —. Schwacher. Vartb. :>. Marz. tSchlui.l Rente 76.2b. Liste ihr 165,83. Italiener «3,3«. Siaalibabn 6bk,7b. Lombarden 317.56. do. PrterstLten 265. Sgytstcr 335. Lesterr. i Sotdrenle irrst. London. 3. Mar«. Wetten unoeränben, enastlcher stetig, iremder Itzürtger, »»» atlommcnrr rubigsl Meist. Malzzerste riLge. Mali, Haler >/, Sch. gegen vorig« j Llochc grstiegcn. Mahlgcrstc sest. , Lokales nvd SächsttckeS. — Das Allgemeine Ehrenzeichen erhielten: Waldwärtrr Gott lob Albert in Slahlberg und Torfmeister August Sonntagin Neudorl. — AiiiLsKauptmann vr. zur. Forker-Schubauer zu Flöba wurde in gleicher Eigemchalt nach Borna versetzt, während nach Flöha als Amtsbauptmann der bisher bei dcr Krcisbauptmann- schast Zwickau thätig gewesene Regierungsrath vr. zur. Gehe berufen ward. — Die zweite Kammer hatte es in ihrer gestrigen Sitzung wiederum nur mit Petitionen zu thun. Zunächst wird die Petition August Zimmermaiin'S in Dresden um Gewährung einer lebens länglichen Unterstützung, Res. Käuffer. der Regierung zur Berück sichtigung übergewieien, dergestalt, daß demselben eine jährliche Unterstützung von WO M. zugebilligt werde. (Zimmermann war» wie wir bereits mitgetheilt, im Jahre 1848 seiner ganzen Besitz- tbiinirr beraubt worden, indem seine im besten Betriebe befindliche MaschineniiägelsabrN durch aufgeregte Horden von Arbeitern und fremdes Gesindel zerstört wurve.) Eine weitere Petition de< Stavtgemeinderathrs zu Netzschkau um Konzeifionirung einer Apotheke eventuell einer Filiale in Netzschkau (Referent Jung- nickcl) wird, soweit sic auf Errichtung einer Filiale in Netzschkau gerichtet ist, der Regierung zur Erwägung überwiesen, nachdem die Abag. Opitz und Starke die Petition warm befürwortet und Geh. Rath von Eppendorf die eingehendste Erwägung zugesichert. Tie Beschwerde F. Müller'S in Hohendorf wegen verweigerter Schankkonzession, Res Almert, läßt die Kammer ohne Debatte auf sich beruhen. Abg Fungnickel reserirt hierauf über die Petition des früheren Rittergutsbesitzers Moritz Hensel, um Nuchgewäbrung einer Summe zur theilweiseir Deckung seines Verlustes bei lieber« brückung dcr Zicdovau und Mulde und beantragt, dem Bittsteller zu den bereits genehmigten 0000 M. noch weitere 6000 M. zu be willigen. Hierzu stellt Vieepräffdcnt Streit «inen Antrag, welcher bezweckt, die dem Petenten bewilligte Summe ihm und seinen An gehörigen zu erhalten und vor den Gläubigern sicher zu stellen. Er zieht jedoch denselben wieder zurück, nachdem Abg. Kirbach bean tragte, bei dein früher gefaßten Beschlüsse stcbcn zu bleiben, und die von Streit gewünschte Sicherstellung dem Vereinigungs- Verfahren zu überlassen. Nach längerer Debatte wird dcr Deputa- Jungnickcl empfiehlt, entgegen dem Beschlüsse der ersten Kammer, welche die Petition dcr Regierung zur Kenntnißnabmc überwiese» bat, die Petition auf sich beruhen zu lassen. Entgegen diesem An träge beschließt jedoch die Kammer ans 'Antrag deS Abg. Bönisch, die Petition ebenfalls zur Kenntnißnahme zu übergeben. — Dir zwischen der Gesckgehungs- und der Finanzdrvutation dcr l. Kammer betreffs der Staatssckuldbücher zu Tage getretenen Gegensätze sülirten in der gestrigen Sitzung der Kammer zu lebhaften Auseinandersetzungen, die jedoch bereits von vornherein erkennen ließen, daß die Gcsetzgcbungsdcputation mit ihrem aus Ablehnung des Gesetz-Entwurfes lautenden Gutachten in der Minderhcrt bleiben werde. Referent Ilr. Andre» betont, daß die Deputation nicht prinzipiell dem Gesetz-Entwurf abgeneigt lei, sondern daß sie demselben nur zur Zeit noch nicht zustimmen könne. Sie sei de« Ansicht, daß seit die Uebernehmung der Geschäfte, welche durch den Sntwuif dem Landtags-AuSichuß »ur Ver waltung der Staatsschulden übertragen worden, für diesen nicht eigne und halte er demnach für nothwendig. daß zunächst hierin eine Acnderung eingesührt werde, die in einer Aenderung der Vrr- sassungSurkunde bestehen würde. Dies sei umsomehr geboten, als bei dcr Vermehrung der Staatsschulden im Laufe der Zeit deren Verwaltung einen umfang angenommen bade. welcher dir Fort führung der bisherige« Staatslchuldcnverwattung für unzweckmäßig erscheinen lasse. Dre Tbätigkcit des LandtagsausschuffcS sei bis jetzt nur Formsache, in Wirklichkeit würde die Verwaltung nicht von dem Ausschüsse geführt, sondern von den Beamten. Ein wei terer Fehler der jetzigen Einrichtung sei dcr, daß jetzt Verwaltung lind Kontrole vereinigt seien. Demnach sei eS richtiger, erst hier Abbilke zu schassen und dann erst zur Schaffung eines CtaatSlckulv» buche» zu schreiten. Dies bade außerdem dcn Vortbeil. daß man dadurch ein ganze- Jahr vor sich bade, um die !n Preußen mit dein Staatsschuldenbuch gemachten Ersakrungcn mit vcrwcrthen zu können. Was den Inhalt dcö Gesetzes anbctrcffc, so habe die Deputation für dcn Fall, daß ihr aus Ablehnung des Entwurfs gerichteter Antrag keinen Anklang finde, eine Reihe formeller und sach licher Aendrrungen vorgeichlagen, von denen die wichtigste die sei. di« zum Zwecke dcr Eintragung in das StaatSickuldenduch eingelicfer» ten Rcntenpapiere nicht auszubrwahrm, sondern zu vernichten Vfteorästdent Hemvel erklärt, nicht im Einklang nnt der Mehrheit der Finanzdevutation m stehen, insofern diese die Verwaltung des Staatsschuldbuches dem Landtagsausschuß übertragen will. Er sei vielniehr vollständig mit den Ausführungen des Referenten ein verstanden. Commerztenrath Wannschuff. Direktor der Sächsischen Bant, dcr sich ln seiner Junglernredr als ein erfolgreicher Sorecher zeigte, sükri Namen- dcr Finanzdevutation aus, daß diese Haupt- bedenken des Vorredners dadurch ihre Erledigung fänden, daß sich die Majorität des LandtagSausschusscs bereit erklärt bade, dieFüh» rung des StaatSschuidcnbuches zu übernehmen. Dir Arbeit desselben würde dadurch nicht vermehrt, im Gcgentheil sie würde verringert werden. Im Interesse dcr kleineren Kapitalisten sei es besonders dringend geböte», di« Cinlübrung des ElaatSjchuldbncheS nicht
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