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Dresdner Nachrichten : 17.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-17
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.03.1884
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Merlin. Der König von Italien trifft frühesten» ,u« FrühjabrSparade der Berliner Garntfon. spätesten« zum Kö- „igsmanöver de« 7. und 8. Armercorv- ein. Madrid. General Be» larde und einige Unteroffiziere wurden verliafiet. Walirsckein-, lick bandelt eS sich um ein Disziplinarvergehen wegen i» verbotenen Gesellschaften ge- ballener Reden Tageklatt für Dotitik, MteMlUU. tzeWMerlieft, ZörlnikcriM. Iremdcnlille. aut Kairo meid»!, da« man wegen de« General« Gordon besorgt ist, weil der au« Khar tum In Berber fälligeDampfer au-gebiieben ist. Der sofor tige Rückzug der Armee des Generals Graham wird als ein Hehler angesehen, weil derselbe die Rebellen imCen- tral-Sudan veranlassen dürste, die Beunruhigungen drrStratze nach Berber sorlzusetzcn. Von Berber ist ein Schiff in der Richtung »ach Khartum zur Rerognoszirung abgesendet worden. Mick 1 rKni«, «Inn r«N8tor V. 8- Iva Sl. ompfiokit in onormsr Tlusrvllkl lim kinrelnvu ru kubrikurvisou) cka« I»5« »«!> n»« «,»re>>«vn btp,«ul liail , MilistilsiMskr. 25 im Kaufe des Mttoria-Kalall). IVIttrtt« vvi» INlv)er, 41» imtinnir» ^lij liÜMKl. Hvt'npOtltt!iV 1)1086^», N s »in «rl >«««»«ner, lancklidii-d-tr. 4 u. », emMobit seino ^eililirliltlliiii" mit »lt<l<;ut8e!lenU'ein8tuI)eu. 41>»tt>i»nk»v^ «I« n >»« nt« >» Ilttnvvr. tti nx»««'»« »«in» ^<n. IiiMM0-^r„in!rl6lul- L. SS KM M N!, liiri. Vit'Mi. ällmikt. Lmv?arUv 8Uokvrvivn in s vansvas >i d rLutasivstoMu, i'oivie VsvLvn veri.u se LusserorüMlUok bULlK. Nr. 77. 29. Iillirglilig. Auslnge: 40.i>l>» Lrpl. Wien Prozeß Schenk. Scklossarek sagte ans, er babe, wenn er sich in Geldverlegenheiten befand, Hugo Schenk gedroht, ihn anzuzcigen. Die Idee der Ermordung der Rosa Fcrencz» sei von Hugo Schenk ausgegangen, ander Ausführung oeo Planeg sei er und Schenk in gleichem Maße betbeiiigt gewesen. Sie Beweisaufnahme wurde hierauf geschlossen. Der Prälldent konstatirte, dag Hugo Sebent unter verschiedenen Rainen noch mit 8 Frauenzimmern i» Korrewon- dc»z stand. Unter denselben befand sich auch die Äit'we des Generals v. Laibach. Während des Plaidoncrs blieb Hugo Sebent Ibei!- nabmSlos, während Karl Schenk und Sclilossarck weinten. Liei Karl Schenk bat der Vertbeidiger mit Rücklicht aus die Familie Begnadigung zu beantragen. tBeisast im Publikum.) Um üs-Ubr eriolate die Urtheilsoublikation nuter enormem Andrange dev Publikums. Der Präsident verkündet: Hin Sinne der Anllagc werden.Hugo Schenk, Karl Schloffarek und .üari Schenk schuldig erkannt und zum Tode durch den Strang velurtheilt. Die Fuüistkatio» ist in folgender Reibe vorcunehmcn: Karl schenk, Lchloffarck, .Hugo Schenk. Die beiden Erstcren horten Vas Urtheit mit gesenktem B icke an. Hugo Schenk sali frech drei». P e st. Ter vcrbaflctc Redakteur der „Zukunft", Mathias Ruß, schrieb an den Arbeiter Kodilek, welcher »ach seiner Abschiebung von hier nach der Schwei) entflohen ist, einen Blies, welcher sich unter den vorgestern saisirtcn Papieren Vorland. Larin heißt es, der Polizei-Agent Toth solle erdolcht werden. Die Partei habe durch die Ausweisung Kodilek'ü und seiner Genossen einen schweren Schlag erlitten und sei nun vollkommen zerrissen. Fn dem Briefe wird auch mitgethkilt, der „Radicale" erscheine in 5000 Exemplare». Wie». IL. März. <SomNag»>Bcrke!>>'.) IMir <5 M>». Crcbi! !!2>i.l>0, -»atsdalm:!i7.uo. vonibaeden ril.vo. ^Ibelliai »b.oo. üiaiui.r Sbür-o. geil. »tewNork, iS. März. Mcdl N.8S. llivlder Win>e,wc,zcn 1.08. pr, Mäez >,07, >>r. April i.VN,. pr. M„ I Il-z,. Mais Mcw> «>>/,. gracht I. Aussichten für den 17. Mörz: Schwacher »»bestimmter Wind, vorwiegend heiter, trocken, Temperalur wenig verändert. Dresden, 1,^4. Montag, 17. März. Dresden. 17. März. — Bei 'einer diesmaligen Reise zur Beglückwünschung dcS Kaisers Wilhelm an dessen Geburtstag wird Se. Mas. der König zum ersten Maie von dem Prinzen Friedrich August, K. H., begleitet se,n. — Dem Schiffer Emil Stolle zu Copitz wurde vom Mini sterium des Innern für die mit Entschlossenheit hewirkle Errettung eines Knaben ans dem Wasser eine Belohnung von 20 Mk. bewilligt. — Der Kais, österreichische Botschafter, Graf Ben st, wel cher die letzte Woche hier zugebracht halte, um sich seiner Familie zu widmen, ist gestern Abend nach Wien nbgereist. Gras Beust hatte die Ehre, am Donnerstag zur Königl. Tatet geladen zu iver de». Er selbst gah am Sonnabend seinem intimeren Freundeskreise ein Diner im Belvedere der Brühl'jchen Terrasse. — Aus sicherster Quelle verlautet, daß das vom hiesigen Kgl. Schwurgerichtshof an» 8. Februar wegen vollendeten und versuchten Mordes gegen den Steinbruchsarbeiter Kummer aus Zehista gefällte Tüdcsurtheil nickt zur Vollstreckung gelaugt, vielmehr Se. Mas. der König vom Rechte der Begnadigung Gebrauch gemacht hat und demgemäß an Stelle der Todesstrafe lebenslängliche Tetinirung im Zuchthau!e tritt. Der Verbrecher hatte bekanntlich auf zwei seiner Kinder Revolverschüffe abgeseuert und eins derselben getödtet, während das zweite, cur vierjähriges Mädchen, als geheilt aus dem Carolahause entlassen werden konnte. — lieber dcn Bau des neuen Kunstakademie- und K u n st a u s st e l Iri n g s g e b ä u d e S ist ein von dem Abg. Starke sorgfältig ausgeaibeitcler aussülirlicber Bericht dcrFinaiizdepiitalioii erschienen, dem übrigens, das erste Mal bei derartigen Teputalioiis- berichten. mehrere situalioiispläne und Projekte beigefügt sind. Die Deputation hat sich zunächst mit der Frage zu be>chästmcn ge habt, ob der für das Gebäude gewählte Bauplatz ans der Terrasse der geeignete sei und dann mit der von dem Abg. Ilblemann-Stoll- bcrg angeregten Frage, ob cS nicht am Platze wäre, bei derartigen monumentalen Staatsbauten eine allgemeine Konkurrenz auözu- schrcibcu. Betreffs der ersten Frage gab die Deputation dem in Aussicht genommenen Bauplatz vor den beiden übrigen, dem alten Mililärbauhof und dem Terrain an der Albertbrückc gegenüber der Fägertaserne. dcn Vorzug und ebenso entichied sich dieselbe ein stimmig dafür, daß für diesen Fall von der Ausschreibung einer allgemeinen Konkurrenz abznrathcii sei. weil erstens dadurch die Ausführung des Baues um mindestens 2 Fahre verzögert werden würde, andererseits aber sic von dem Gefühle durchdrungen war, daß gerade siir die Bearbeitung dieses Projektes, der mit der Ver tretung der Baukunst betraute Lehrer au der Akademie, welcher in der neuen Kunsthalle eine würdige Hcimath geboten werden solle, vorzugsweise berufen erscheint, übrigens auch bereits durch Pros. Lipsius eine Vorlage geschaffen ist, welche bei zahlreichen seiner Fachgcnossen voller Anerkennung sich erfreut. Eine von der Depu tation angeregte Fd ec, das Aradcnncgebäudc durch Verschiebung »ach dem Zeughause zu und Einfügung einer, der Müiizgassc parallel lausenden neuen Straße, vom Ncumarkte nach der Terrasse, in welcher zugleich die Tcrrasscngasse einen geeigneten Ausgang sindcn würde, zu isoliren und womöglich gleichzeitig der Beschränkung der Höhe des Nordfliigels des Akademiegebäudes Rechnung zu tragen, wurde schließlich nach den Ausführungen des Herrn Baurath LipstuS und des Professor Ehrhardt und besonders, nach dem Staatsministcr von Nostitz - Wallwitz erklärt, daß sich die Regierung diesem Plane gegenüber ablehnend verhalte, wieder fallen gelaffen. Schließlich gelangte die Deputation zu dem Ent schlüsse, dcn vorgclcgteii Plänen allenthalben ihre Zustimmung zu geben, nachdem die Regierung zugcsichcrt hatte, daß die Inangriffnahme des Baues nichr eher erfolgen werde, als bis ein vollständiges, die Hölienverhältnifle richtig darstellendes Modell angciertigt und öffentlich ausgestellt worden sei. welches nicht nur die Terrasse mit den daraus auSjukübrendcii Bauten, sondern auch die .Hochbauten der Umgebung, welche niit demselben in Vergleich zu stelle» sind, umfassen solle; aus Grund dieses Mo- delleS wü've daS Projekt, insbesondere auch bezüglich seiner Höhe und Lage einer nochmaligen eingehenden Prüfung unterzogen und soweit nöthig und mögiich darnach modiffcirt werden. Den Ver kauf des am Slldflügcl des projcktirten Akademie-Gebäudes gelege nen verfügbaren BauarralS beantragt die Deputation bis auf Wei teres zu beanstanden. — Ein Theaterzug für die Adjazenten der HaiuSberg Dippoiv.swa'da-Kipsdorf«-Bahnlinie wird nächsten Freitag, de» 21. ds. M. wieder in der gewöhnlichen Weise (mit Anschluß an den um 11 Uhr 10 Mn. Abends vom böhmischen Bahnhöfe nach Tharandt abgehenden Lokal,na) verkehren. Welch« Beliebtheit sich Liese Extrazilge erfreuen, daS velveist ihr« wachsende Benutzung; der letzte derselben hatte ca. 120 Passagiere. — Ein turioseS Vorkominntß wird im Landtage «i«I besprochen. Auf dem Pulte vor dem Sitze de« Abg. o. V oll mar lag in d« DonnrrstaüSstbung ein spitz«, blank« Dolch. Jeder Abgeordnete, der beim Eintritt in den ü>aal den Vollmar'schcn Platz zu pasfiren halte, len te unwillkürlich den Blick auf diese Waffe. Dieter Dolch war am Tag« vorher von seine,n Besitzer, dem Abg. ». Vollmar. am der Bcdüniiipaiistalk »n Lnnbtage verloren »uv dort soäte> von einem mwere» Abgeorkmct.n gesunden worden. Herr v. Vollmar halte die Waffe e>>1 vc.mißt, als er in seineOLohmmgzurückgelehrt war. Er ließ sich erkundige», oh man im Landlage „Etwas" ge sunden hade. Dadurch war man auf ihn a s dcn Beiitzer ge'omm.n und in der Tl, t sle.üe Herr v. Vollmar am Donnerstag den Dolch mieder ein. Er fuhr Waler nach Benin, wo er im Reichstag: seine schalle Rede gegen die Umailnmichermig hielt. Das heile Gesetz dieser Art kann freilich solche Unfälle mit Waffen nicht versichern. Ren ist es jedenfalls, daü Ahgevrdncle außer mit Dluckichristcn, Unterlagen und anderem schätzbaren 'Material bewaffnet auch noch mit Dolchen bemannet in den Landtag kommen. Denn als ein schützbares Material sür einen Abgeordneten kann min ein Dolch schon nicht gelten. — Ein Koniimsest originellster Art beabsichtigt am 20. d. M. die Dresdner K u n si g e» o s s c n s ch a > t zil feiern, ein sogenanntes G'ichiiaasscst. Was dicS für ein Fest ist, lasten wie am besten die von dem „G'iclm lachEomitee" an die Mitglieder der Genoffcmcliait erlassenen Einlaom,gen sagen. „Seht zu, lieirt es rii denicihen, was l Fhr ans Euren Schüsseln, Tellern, Trichtern. Löffeln, Gabel», ! Kaffceiäcken, anS Servietten, Ta'chentüchcrn, Porttören, Tcv stellen ! und Tischgedccken, von Q'enschiim, Eigarrenkästen und dergleichen mehr, >owie auch, was mm Schmucke sich sehr paffend findet, aus Zwiebeln, Kohttöplcn. Rüben, 'Möhren, ans KactoffeM, Pfeffer körnern. Bohnen, Erchen, ans Bürsten, Schaufeln Deckeln und ganz gewöhnlichen Dingen, die niemals Euch uir Kleidung, Schmuck und Waffe habe» gedient, für diesen Abend Euch schaffen werdet. Die wunderbarsten Trachten könnt Fhr schassen, in Ratiaiialkostüm, als Ritter, Bürger, Bauer aller Zeiten, getreu wie zum „Kostüm", ans aller Herren Länder, nls Türken, Chinesen und Eguvter löniit Fhr komme», ja auch als Riuiiun »nd Gercithe selbst, nur müßt Fhr es versteh'», an Tinge Euch zu wenden, die >m alltäglichen Leben Fhr nie znm Putze braucht." Daß die hier gegebene Direktive mit künst lerischem Geschmack und Geschick, mit Witz und Phanlasic benutzt werden wird, dafür bürgen die ivohlgelungencn Feste ähnlicher Art. die bereits früher von der Kunstgenofsenschatt veranstaltet ivurden. F» dem Feilsaale wird eine Kunst- und Knnstgewerhchalle errichtet werden, wo man eine Menge große und kleine „g'fchnaasige Sachen" lausen oder erloosen kann. Soweit cs der Raum gestattet, sind auch durch Mitglieder Angeführte Gäste willkommen. -- Tic auch in unser Blatt übergegangene Notiz, daß neulich eine A narchiftcnversain »ilu » g im Lokale deutschen Kellner Klubö in London stattgesunden hat, veranlaßt den „Deutschen Kellner-Bund", welcher seinen Sitz in Leimig hat, jedoch auch in London einen Äezirksvercin besitzt zu der Erklärung, daß derselbe mit dieser Versammln»!) in keinerlei Beziehung siebt, von derselben über haupt erst durch die „Dresdner Nachrichten" Kenntniß erlangte, und vielmehr Mitglieder, welche derartigen Tendenzen huldigen, ausstoßt. Gleichzeitig unterbreitet uns der deutsche Kellnerbund in Leipzig ein Statut seiner Genossenschaft, sowie ein Exemplar seiner Fachzcitung, ans welchen klar zu ersehen, daß es nur streng gesetzmäßige, friedliche und humane Tendenzen und Zwecke sind, die der deuttche Kellner- Bund verfolgt. Da der „Deutsche Kellner-Bund" aber leicht sähchlichcrweife verdächtigt werden kann, sozialdemokratische Tendenzen zu verfolgen und dies von großer Tragweite und Rachtheil sür denselben sein muß, und insbesondere jetzt, wo dem Kgl. Ministerium dcS Fnncrn ein neues Statut vorlicgt, aus dessen Genehmigung cS täglich und sehnsüchtig wartet, da auch in Dresden der größte Bezirks-Verein des „Deutschen Kellner- Bundcs" besteht, welcher noch näheren Ausschluß über die ernsten und humanen Bestrebungen und bereits bestehenden, scgeiwrcichc» Institutionen — wie Kranken- und Begrabnisikasse, BundcS-Fecht- Klub rc. — Aufschluß geben kann, so rechtscrligt sich das Ersuchen deS Vereins aus Grund dieser seiner Erklärung, die anacsülncken Tbatsachen an die Ocffcntlichkcit zu bringe», und de» „Deutschen Kellner-Bund" dadurch vor einem falschen Verdacht seiten der Be hörden und des Publikums schütze» z» wollen. Wir entsprechen dem Verlangen unserer Mitbürger mit große!» Vergnüge».! A — Heute und morgen ist die angcordn te allgemeine Ratten vertilgung durch Aiisictzen von Phosphor Latwerge in den an beschlcußtcn Straßen und Plätzen der Stadt liegenden Häusern der Stadt zur Ausführung zu bringen. Das gedachte Mittel ist in allen Apotheken zum Pieise von 30 und 50 Pfennigen die Büchse zu erhalten, d. h. gegen Abgabe dcS stadträtblichen Erlarlbniß- fcheineS. Aus die gehörige Säuberung der AutstcUungsplätzc, die so gewählt werden müssen, daß sie den Hallsthicren nicht zugäng lich sind, von Raltcnkadavern und verbliebenen Giftresten nach Ablauf dieser zwei Tage ist ebenfalls Bedacht zu nehme», und sind letztere behufs Unschädlichmachung entweder zu verbrennen oder zu vergraben. Da die Wohlfahrtsnusseher Nachsehen kommen und ev. Bestrafung winkt, heißt es aus dem Posten sein — Am Sonnabend früh wurde dcr Stationschef vonSchöne- seld bei Aussig von dem um 10 Ubr durchvassirendci, Zuge über fahren und getöotet. Es herrschte dort sehr starker Nebel und dcr Unglückliche wollte noch kurz vor dem Zuge über das GciciS, batte aber des Nebels wegen die Nähe dcr Maschine unterschätzt, die ihn Venn auch erfaßte. Er wurde drei Schiciiciilängcn wert mit sortgeichlcvpt. — Am Bußtag Nachmittag kam in Plaue n eine Droickilc gefahren und hielt Nützlich aus der »ach dem Felsenkcller führenden Br cke an. Ter Eguipage entstiegen ciir seingekieideter Herr und ein Bursche von 16 bis 17 Fahre», eine Dame blieb zurück, um sich von Weitem an dem „Schauspiel", das da kommen sollte, zu er götzen. Den umstehenden 'Beobachtern wurde bald k'ar, daß es sich um eine Hetze aus mehrere friedlich aus der Wcißeritz dabin- Ichiviminendc Enteil durch eins Dogge handelte, welche die fein- gckleideten Wageninsassen mit sich führten. Der Bursche wandte olle Mittel an, um dcn Hund ins Wasser zri bringen, doch die Niauer war zu hoch und so wurde nun dcr Hund von der anderen Seite des Users durch das Gestrüpp aus die Enten gehetzt. Doch dieselben waren glücklicherweise klüger, als cs die muthwilligcn Hetzfrcunde gedacht, indem sie mit rapider Schnelligkeit aut der Spiegelfläche sortcilten und theilweiic uutcr das Wasser tauchte», so daß der Hund unverrichteter Sacke triefend und keuchend de» Rückzug «mtrctcn mußte. Auf den Vorhalt dcr Besitzerin der Enten und mehrerer Augenzeugen, daß diese Flegelei eine Tiiirrquä'.erei und vielleicht nur m Amerika gang und gebe sei, erwiderte dcr gebildete Herr in gebrochenem Deutsch: „Wenn dcr Hund eine Ente getressei, hätte, so wäre er noch in der Lage die- felbe bezahlen zu können; der Hund wäre einmal nicht abzuhaltcn, sobald er Federvieh sehe und es könnten ja auch — wilde Enten sein!" Einer der anwe ende» Herren stellte den Namen dieser Hetzer fest, um dem Thierschutzverein hiervon Anzeige zu «statten. In Tetschen verhaftete man am Mittwoch zm.i isracli- >i»nrr, welche dringend verdächtig find, den Raub haben. Außer- an daS KrciS- iesert wurden, als taubstumm acrirt und ft»lruten Geldbeträge abgeschwindelt haben. , — Am ucrgangcnen Bußtage waren in einer Fabrik in , Zwickau 3 'Arbeiter mit Reinigung des Dampfkessels beschäftigt, ^ als ans Versehen dcr Fcuermann heißes Wasser in den Kessel ließ, > in welchem sich die Arl eiter gciade befanden. Erst insolge ihres Hilfcgeschreies stellte Nr Feuennann vas geönnete Venlii ab, dcr Eine hatte jedoch dcletts mehrfache erhebliche Bnanowiiudcn erlitten. — Fn der Eriengicßerei des Herrn Ernst Paul in Rade beul verunglückte dieser Tage ein verheiratbetcr Arbeiter^ dadurch, daß von einer in einer Maichine geplatzten scheibe ein stück lossprang und i!nn den linken Arm zerschlug. — Am 12. d. M. brannte das Stallgcbäude des Lckonomen MöbiuS in strchia bei Lichatz nieder. — Kamenz. 12. März. Des Gclddielbstahls zu Kloster Maricnstern dringend verdächtig ist heute der Klempner-Lehrling Frendenberg, we-cker in Panicknvitz in Lehre stand, in sicheren Gc- wahriam gebrackst werden. Auch verlautet, daß sich derselbe bereits zu der Brandstiftung in Fauer bekannt habe. — Waldbrände. Ai» vergangenen Bußtage wurde an der von LelLiütz nach Adorf führenden Straße, in der: 'Nähe von Gör nitz, ein etwa 1 Acker großer, junger Waldbesland durch Feuer ver nichtet. Ter Besitzer des Rittergutes UnIerhcrmSgrün eilte mit seinen Leuten herbei und löschte den Brand. Gleichzeitig gelang cs denselben. 2 Fortbilbiingchchüler aus Lelsuitz festzimehmeii, welche den Brand in Gemeinschaft mit drei anderen leider e»t- tommene» Burschen verursacht hatten. Ein anderer Walbbraiid fand an demselben Tage 'Nachmittags an der Balmlinie Falkenstcin- Bcrgen statt. Vcrmulh ich durch einen Spaziergänger^welcher seine Eigarre iir Brand setzen wollte, ivurden die zum schlitze gegen Schneewehen errichteten ausrangirten Schwellen cnizündet. Das Feuer ergriff einen 15jährigen zum Ritterguts Dorsstadt gehörigen Holzbestaiid und vernichtete etwa -l Ar. Durch energische Hilfe der Bahnarbeitcr wurde dcr Brand gedämvft. — Landgericht. Bei Gelegenheit einer am !). Oktober vor. Fs. staitgesundcnen Geincinderathssttzung in Striesen, wobei die Steucriragc vcntilirt wurde, warf dcr Kaufmann Oskar Schuster seinem Gegner Kaiser vor, dcrscibc l>abe wiederholt sei» Ehrenwort gebrochen und diesem nicht gerade schmeichelhaften Hcrzcnserguß folgte eine an dcn Vorredner gelichtete Antwort, die ebensalls jede Spur von Höflichkeit vermissen ließ und ebenso wenig in dcn par lamentarischen Rahmen einer Sitzung des Gemeinderathcs als die Faust aus das Auge paßt. Kaiser war s. Z. vor den Wahlen zum Gemcinderath Mitglied des Komitees dcr Unabhängigen, an dessen I spitze sckmster steht und ebenso wie Är'e übrigen Mitglieder, Patte ! er sich unter Abgabe des Ehrenwortes verpflichtet, sür den Fall seiner l Wahl stets dein Programm gemäß zu handeln und zu stimmen. Nim stimmte freilich K. in einer Sitzung vom 29. Mai v. F. gegen j einen Punkt des ProgrammeS dcr Unabhängigen und motrvirte er diele Haltung mil dein Hinweis, es fei ihm, als er sich seiner Zeit verpflichtete, die politische Richtung Schustcr's noch nicht bekannt gewesen und er habe sich daher lediglich um deswillen nicht mehr an das Programm oelmndcn erachtet, ui» sich den Vorwurf, der sozialdemokratischen Oppositionspartei anzugehörcn, zu ersparen, und eS kann daher nickt Wunder nehmen, bah Kaiser den ihm in j einer Gemcinocrathssitzung gemachten Vorwurf des Ehreuworlbi uchtt aiü eine Beleidigung aunaßie und hiernach Strafantrag stellte. Schuster konnte cs cbensowcnig verwinden, daß sein Gegner einen beleidigenden Ton gegen ihn angeschlagen hatte und erhob daher Widerklage, worauf das Schöffengericht in Lein Verhandlungstermin vom 26. Januar d. F. dahin erkannte, Laß Schuster 20 Mark, tische HandlungSdienrr, welche dringend verdächtig si mord an dem Gastwkihe Klein in Teplitz verübt zu dcn« soll sich dcr eine der beiden Menschen, welche gericht zu Leitmerii verschiedenen Kaiser dagegen 30 Mark Strafe zu zahle» habe. .Hiergegen legte Elfterer, vertreten von Herrn Rechtsanwalt S)r. schädlich, Berufung ein. weil er, trotzdem es erwiesen fei, daß K. kein gegel enes Ehren wort gebrochen habe, nicht freigefprochcn worden sei ; der Gerichtshof zweiter Instanz unter Vorsitz dcS Herrn Landgerichlsdircktor Siöckel erachtete jedoch in Rücksicht darauf, daß Schuster iir der betreffenden Sitzung keine Berechtigung gehabt, seinem der Partciiache abtrünnig gewordenen Gegner Vorhalt zu mache», auch die beleidigende Ab sicht als erwiesen gelte und sonach 8 193 des R.-st.-G.-B. dem Widerkläger nicht zur Seite stehe, die ausgeworfene Geldstrafe sür vollständig gerechtfertigt. — Ter Droschkenkutscher Wilhelm Mittauk schlug am Nachmittag dcS 2. Febr. d. F. in nächster Nähe dcr Droschlcnstatioii an. Böhmischen Bahnhofe mit einem Stocke fort- gcictzt auf ein störrisches Pferd los und an dieser BcschäftiijUNg nahmen nicht nur mehrere Passanten, sondern auch ein Gendarm Anstoß. Als nun dcr letztere dem über die Störrigkeit dcr Rosinantc sehr erzürnten Kutscher Vorhalt machte, erklärte Mittauk in wegwerfendem Tone, cs höre doch Alles auf, wenn man kein Pferd mehr schlagen solle und fügte hinzu, es bekomme doch jeder Mensch Prügel, wenn er nicht arbeiten wolle u. s. w. Aus Befragen nach seiner Adresse nuschelte Mittank wohl mich seinen Namen ver, fügte aber gleichzeitig hinzu: „Uebrigcns wissen Sie ja meinen Namen, denn sie haben mich schon mehr als zehnmal ausgeschrieben!" und bewies seine Geringschätzung dem Beamten gegenüber auch noch durch die Bemerkung: „Nu, was sehen sic mich denn so schief an!" Vom Schöffengerrchl war M. unter Freisprechung von der Anklage des Thiergnälens wegen un gebührlichen BeiragenS einem Beamten gegenüber zur 2 Tagen .'Salt vernrtheilt und diele strafe erschien auch in Rücksicht aus seine öfteren polizeilichen Vorstrafen, die bereits im Fahre 1873 sür die zeitweilige Ausweitung M's auS Dresden maßgebend gewesen waren, ganz mild bemessen. Immerhin legte er gegen das Urlherl Berufung ein, zog dieselbe aber nach anderweit« Be weisaufnahme, dem gutgemeinten Rathe des Herrn Vorsitzenden folgend, noch rechtzeitig zurück. — Ter schon dreimal vorvestraftc Maurer Friedrich August Röntzsch erschien in der Nacht zum IN Fainiar bei dem Gastwirth Köhler im Elbgäßchen. um dort zu übernachten und zeigte anstatt dcr verlangten Legitimation eine» »nt dcn von iinn gefälschten Accept „Heinrich Filcher" versehenen und bei der Firma „Günter" anstatt „Günther u. Rudolph" zahl baren Wechsel über 25 M. vor. Das erwünschte Nachtallartier wurde aber trotzdem dem Fäl'cher verweigert und Röntzsch auf Grund dcr gegen ihn erhobenen Anklage wegen Uiimidenfälfchung und versuchten Betrugs zu 3 Wochen Gefängnis; vcrurlhciil. - DaS noch nicht >7 Fahre alte und ebenfalls schon vorbestrafte Dienstmädchen Auguste Steinborn schwindelte am 12. Februar einer gewissen Fischer unter dein Vorgeben, sie entledige sich eines AuttragcS ihrer 'Mutter, ein „DarlcinL von 2 M. ab und stahl ferner am 19. Februar einer Collegin, bei welcher sie Nachtquartier gefunden, ein Geldtäschchen mit 2 Ni. 50 Pf. Inhalt. Dicferhalb verwirkte die Angeklagte 4 Monate 4 Tage Gelängniß. — Tagesordnung »er 1. .Nammrl. Hcittc BoruiiNagS Ik Mir. «liitrag über das Detrci, die lk>ba»»»g einer ifikeuinilm von Echonliera nach Schlei, beer. TcSgi. bber daS Dekret, den Personal- und PesoldungSclat der Bra»d»crsichrrungd-Ko»im>!flo» sür I.ükI tzL Iirtr. Bericht über da» Dekret, Er gänzung und Adändermig einiger Befiimmnngcn dcS allgemeine» BerggesexeS bctr. — Tagesordnung der 2. »am»,er. Hrutr Mittag >2 l»>r: Por- bcratbmig über daS Dekret, die Ucücrnaiime dcö Betriebes eine, uo» illonnrbmg nach Mcusclmid zu erbauenden Eisenbau» bctr.; Schiutzberailiung über de»Eta», kteucru „»» ribgabr» belr» Nacht-Telegramm am
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