Dresdner Nachrichten : 17.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-17
- Monat1899-05
- Jahr1899
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
-
21
-
22
-
23
-
24
-
25
-
26
-
27
-
28
-
29
-
30
-
31
-
32
-
33
-
34
-
-
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.05.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>»»»«»»«»»»» -"-"LLW- »««»«c »«» «l»Nt»d>M>^ie» .. m„m»>» erlolat in der Miclle. Rluicnikr. s». u. miwamneveue» v vor«. ^dr'Skalinn, kimulnaö nur .-^asir. »v. U-'/U UbrMliia^. «»»»tgentartf. ltznmb«eüelca «Silben) diaiMrneuiihervrivat. ^j,:Dovv«I«cUe.unterm oemiitv « W.. Nnmd- nur,e«en VorauSbetablun,. veleablülter werd. m ioDi. berechnet. KÜ Rückgabe enioeiaiibler Schrift» eiiiaeianbler Schritt» Mick« keine Verbindlichkeit. 44. Jahrgang. Äk L)«. s^m«k«r»t»u Sr. V^jeetlt cke» Uleük, »«» Seob», T)»v»o», ttvssvrt». Linr«Iv«rk»llk vre»öl«i>, Kltwarltt 2. Lelegr,-Adresse: Nachnchlrn, Dresden. kkotoersvUsode Apprsrle t» r»icbit«k Lnevedl d« LmU ^Vünseliv ^LLi-knzes. t. pkot. loäuvtrl«. kNlvettr«Lr. 2tt (Lolcs 6» D)Qix-öoK»LN5trL»»«). : ttvlolt d«» Or»»ä»ü. lckviprie. Korluu t'rLNkfLrt»>l., Vr-slLU.^Vc».l«vb»od ü S. Hf4rUts»--.Ä) ?k.»»vrist«Lrk«ll. L-o-'ss/s urrok dlairss. kn»,«» l,»x°r von k,rt» unä »rüsirl. >««» llelurlod risol LoMsksrrLt VMÄ 1. H. liomlintr UoLIl«kvr»llt k älimsrlit 8 Oecrünelst >842 uuc>^.»s»ilg Hicln-Msa. kortlkus L.ä.LlLrkÜiLl1s Ik»x: LullStll »VsUst». 8 klittilmeiiiiiei ^ sür ?lrrtt-, Kliimptüsss, krumme, X-, vsrkürrto, xslätunte. »8 >> » krustige Loinv. Irmv- u. Hüiftstütümascdmen, Xniostreek- lU» »4 Vpl ki masedjnen, türUüttjrslonIc-kntrUnänllx u.Vorrenlcuox «to. >1, ^ kortixst als LpsrialitLt S»n«Ia«lst uvä Vrtbropäü l».I 1 Lni-Nckf'Zur Neichstagsvertaaiing. Hofnachrichten, Stadtrath Köppen. Geh. Rath Klemm ft, Gesammtraths- Apllsirt,. sfhung. Turnlehrer-Verein. Deutscher Radfahrerbund. Hezirksausschilßsihung. Fräulein Ulrich. Lotterie. Mittwoch, 17.M-118S». politisches. Die Frage, ob der Reichstag nach Pfingsten geschlossen oder vertagt werden wird, dürfte noch nicht entschieden sein, da allem Anschein nach zwischen den verbündeten Regierungen und dem Neichstagspräsidium die Verhandlungen über das Arbeitspensum, das vor dem Auseinandergehen der Volksvertreter erledigt werden soll, bisher nicht zu einem Abschluß gekommen sind. Zwingende Gründe für eine Vertagung liegen nicht vor: einen zweifellosen Nutzen davon würde, wie mit Recht bemerkt worden ist. nur die Sozialdemokratie haben, well die Vertagung ihr die Immunität für ihre Agitation auch während der Zeit sichert, wo der Reichstag nicht versammelt ist. unter der besonderen Annehmlichkeit, daß die Freifahrtkarten auf der Eisenbahn gütig bleiben. Ter Zweck der Vertagung besteht darin, denjenigen Vorlagen, über die Borberath- ungcn stattgefunden haben, beim Wiederzusammentritt volle Giltig keit zu bewahren, so daß sie nicht noch einmal eingebracht und über sic emeute Kommissionsberathungen gepflogen werden müssen, sondern in dem Stadium wieder ausgenommen werden können, in dem sie sich vor der Vertagung befanden. Bor drei Jahren wurde der Reichstag vom 2. Juli bis 10. November vertagt, um die Vorarbeiten für die Justiznovelle zu retten: die Absicht, die mit der Vertagung verfolgt wurde, ist indeß nicht erreicht worden, da die Justiznovelle schließlich gar nicht zu Stande kam. Zu Gunsten der Vertagung spricht die Erwägung, daß bei dem Hinauszerren der parlamentarischen Session in den Hochsommer zuletzt von ernst hafter Berathung gar nicht mehr die Rede sein kann und so oft Angelegenheiten von weittragender Bedeutung über das Knie ge brochen werden. Gewiß ist cs auch bedauerlich, daß monatelange Plenarbcratbungen und Kommissionsarbeiten umsonst gewesen sind, wenn der Schluß der Tagung die Erledigung der betreffenden Gesetzentwürfe unmöglich macht. Aber andererseits frägt es sich doch, ob sich nicht diesem oder jenem Gesetzentwürfe ungleich bessere Aussichten, als sie gegenwärtig sind, beschicken sein würden, wenn sie im Herbst von Neuem eingebracht werden müssen, da in diesem Falle die Verbündeten Negierungen in der ihnen vielleicht nicht unerwünschten Lage sind, die Erfahrungen, die sie bisher mit ihren unerledigten Vorlagen im Lause der Vorberathung gemacht haben, bei deren Umarbeitung zu vcrwerthen. Weiter spricht gegen die Vertagung, daß, wenn diese Maß nahme wiederholt angcwcndet wird, sie nur dazu beitragen müßte, die Lässigkeit und Pflichtvergcssenhcit der Volksvertreter zu ver stärken und so die Beschlußfähigkeit des Reichstags zu einer noch selteneren Erscheinung zu machen, als es bereits der Fall ist. Wenn Neichstagsvertagungen von der Art, - wie sie jetzt besonders von der radikalen Linken erstrebt werden. Mode werden sollten, so würde das wohl nicht dazu führen, die parlamentarischen Verhand lungen sachlicher und knapper zu gestalten. Oft genug ist in letzter Zeit die Forderung geltend gemacht worden, daß im Interesse einer gedeihlichen Arbeit die Debatten kürzer gefaßt und den Ergüssen unfruchtbarer Beredtlamkcit, wie sie sich vorzugsweise bei den ge werbsmäßigen Parlamentariern mit agitatorischen Bedürfnisse» sinket, Schranken gezogen werden müßten. Aussichten auf Sessions vertagungen dürften sich aber schwerlich als ein Mittel gegen die Redseligkeit und das Reden zum Fenster hinaus erweisen und nicht geeignet sein, das Verhaudlungstempo zu beschleunigen. Im Reichstage scheint nian die Vertagung als eine bereits beschlossene Maßnahme anzuschcn und man könnte glauben, daß man es in folgedessen nicht mehr für nothwendig hält, vor dem Auseinandergehen überhaupt noch positive Arbeit zu verrichten. Die zweite Lesung der Novelle zum Jnvaliditäts- und Altersvcrsicherungsgesctz schleppt sich so langsam weiter, daß kaum noch ihre Beendigung vor Pfingsten zu erwarten ist, wenn nicht der Eintritt der Beschluß- unsähigkeit jede Fortsetzung der Berathung gänzlich unmöglich macht. Bon dem 163 Paragraphen umfassenden Gesetzentwürfe ist kaum der achte Theil berathen worden, obwohl sich die Regierungs- Vertreter trotz der zahlreichen Aendernngen. die an der ursprüng lichen Vorlage vorgeuommcn werden, die größte Beschränkung aus- erlegt haben, um den Fortgang der Berathung nicht zu hemmen. ^Bir legen uns", erklärte vorgestern der Staatssekretär Graf von Posadowsky. „bei dielen Verhandlungen ein großes Maß von Selbstbeschränkuna auf, weil wir ein dringendes Interesse daran haben, daß das Gesetz, in dem wir einen großen sozialpolitischen Fortschritt zum Besten der deutschen Arbeiter sehen, bald zur Ber- abschiedung kommt." Ein solches dringendes Interesse kennt die Sozialdemokratie freilich nicht, obwohl sie den Anspruch erhebt, die Partei der Ar beiter zu sein. Wie immer, wenn es sich darum handelte, eine der Lage der arbeitenden Klassen hcrbeizusührcn, diesmal das Zustandekommen der vorliegenden . ivalidenversicherungSgesetz zu bintertreiben, genau sich seinerzeit diesem Gesetze selbst mit allen Kräften ciitaegengcstellt hat. Es ist morgen gerade ein Jahrzehnt ver flossen. daß Fürst Bismarck im Reichstage — cs war die letzte Rede, die er dort gehalten hat — diese arbeiterfeindliche Haltung der Sozialdemokratie in seiner unübertrefflichen Weise gekennzeich net hat. Seine Worte verdienest heute in die Erinnerung zurück- gerusen zu werden, weil sie auch für die Gegenwart ihre volle Geltung besitze». „Es hat mich, sagte der große Kanzler am 18. Mai 186S,. „in keiner Weise überrascht, daß die Sozialdemo kratie gegen dieses Gesetz ist. Wenn eines der Mitglieder der frei sinnigen Parte, gesagt hat: daß wir die Sozialdemokraten mit dieser Vorlage nicht gewinnen würden, ginge auS deren Auftreten er klar hervor — ko möchte ich darauf doch erwidern, daß dieser ebner zwei Dinge vollständig verwechselt: das sind die sozial- threr und die sozialdemokratischen Massen. Die Massen, welche mit irgend etwas unzufrieden siird, mit etwas, dem auch die Sozialdemokratie nicht würde abhelfen können, stimmen bei den Wahlen für die Sozialdemokraten, weil sie ihrer Unzu friedenheit durch eine autigouveruementale Abstimmung eben Aus druck geben wolle». Aus einem ganz anderen Boden stehen die Herren, deren ganze Bedeutung, deren Herrschaft daraus beruht, daß die von ihnen geleiteten und mißleiteten Massen unzusrieden bleiben. Diese lebneu natürlich das Gesetz ab. weil es immer — es wird die Sozialdemokratie i» ihrer Gesainmiheit nicht ver söhnen — doch eine» Schritt auf dein Wege und eine Abfindung mit unserem eignen Gewissen ist. daß wir wirklich berechtigte Un zufriedenheiten nach der Möglichkeit, die sich uns bietet und die der Reichstag uns gestattet, mildern wollen, eine Beruhigung unseres Gewissens für de» Fall, daß das nicht Hilst, sondern daß wir fechte» müssen. Täuschen wir uns doch darüber nicht, daß wir mit der Sozialdemokratie nicht wie mit einer landsmannschastlichen Partei rn ruhiger Diskussion sind, sie lebt mit uns im Kriege und sie wird losichlagen, gerade so aut wie die Franzosen, so bald sie sich stark genug dazu fühlt. Und diese Stärke vorzubereiten — nicht der großen Partei, sondern der Führer — ist ia die ganze Aufgabe ihrer Politik — und Alles, was diese Stärke zum Los- schlaaen, zur Erzeugung des Bürgerkrieges, zur Herstellung des Massentrilts der Arbeiterbataillone schädigen kann, hindern kann, henuiien kann, das werden sie natürlich bekämvfen. also wird ihnen auch jedes Entgegenkommen für die Leiden des armen Mannes, welches von Staats wegen geschieht, hinderlich sein — das min dert die Unzufriedenheit, und Unzufriedenheit brauchen sie Allo das war natürlich vorauszusehen» würden." daß sie dagegen stimmen Fernschreib- und Fernsprrch-Bertchte vom 16. Mat. -Hamburg. Wie die „Hamburgische Börsenhalle" meldet, ist der Kanzler des hiesigen peruanischen Konsulats. Chocano, nach Unterschlagung von 30,000 Mark Kassengeldern flüchtig. Gegen den Flüchtigen wurde von der Staatsanwaltschaft ein Steckbrief erlassen. * London. Renter's Bureau meldet aus Johannesburg, cs seien dort eine Anzahl Leute unter der Anklage des Hochverraths verhaftet worden. Das in Kapstadt erscheinende Blatt „Argus" habe ein Telegramm aus Prätoria veröffentlicht, worin es heiße, der Staatssekretär Ncitz bestätige, daß Verhaftungen erfolgt seien. Die Meldung, unter den Verhafteten bcsünden sich englische Offiziere, bestätigt sich nicht. * Prätoria. (Rcntcr-Mcldung.) Die in Johannesburg wegen Hochverrat!) Verhafteten, sieben an Zahl, sollen frühere britische Offiziere sein, deren Bestreben angeblich war, Mannschaften für einen bewaffneten Aufstand anzuwerben. Die Verhafteten, hierher gebracht, wurden alsbald von dem hiesigen britischen diplomatischen Agenten ausgesucht. Berlin. Reichstag. Die Berathung des Invaliden- Vcrsicherungsgesetzes wird fortgesetzt bei 8 20a, der von der Geiiicinlast und der Svnderlast handelt. Es wird zunächst über die ersten drei Absätze diskutirt, welche das Prinzip dieicr Scheid ung in Gemein- und Sonderlast festlcgen. Ein Antrag Richter will diesen Paragraphen ganz streichen. Außerdem liegen drei Abänderungsaiiträge vor von den Abgg. Albrecht (Soz.), Zehnter (Ecntr.) und v. Richthofen (kons.). — Abg. v. Staudy (kons.): Die Vorlage habe seinen Freunden viel Enttäuschungen gebracht, aber einen Vorzug bringe sie doch, nämlich einen Bermögensaus- gleich zu Gunsten der nothlcidendeii Anstalten. Dieser Ausgleich sei eine zwingende Nothwendiakeit, er dürfe aber nicht in klein licher Weise erfolgen. Werde Vieser Zweck nicht erreicht, die noth- leideuden Anstalten wirklich zu saniren, so müßten seine Freunde gegen das ganze Gesetz stimmen. — Aba. Zehnter lCentr.) empfiehlt seinen Antrag, der dahin geht, die Gemcinlasten nicht auf das ganze Reich zu erstrecken, sondern diese ganze Einrichtung territorial zu gestalte», so daß also jeder einzelne Bundesstaat mit mehreren Versicherungsanstalten für sich das System der Gcmein- last einführt. — Staatssekretär Gras P o s a d o w s k y legt dar, weshalb seiner Zeit von der Errichtung sowohl einer allgemeinen Reichsanstalt, sowie auch einer einzigen Laudesanstalt für Preußen abgesehen worden sei. Der Umfang jener wie dieser Anstalt wäre zu groß geworden. Dem Abg. Zehnter müsse er entgegnen, es haiioele sich um einen Reichszwcck. und er würde es sehr bedauern, wenn irgend ei» Staat oder eine Provinz glaubten, es handele sich hier um bundesstaatliche oder provinzielle Vcrniögen. Das Ver mögen gehört den versicherten Arbeitern des ganzen Reiches. Auch die Regierungen von Bayern, Württemberg und Baden stehen genau auf diesem Standpunkt. Es handele sich uni eine Reichs last und es ist deshalb das allein Richtige, daß die Anstalten sämmtlicher deutschen Bundesstaaten in Gestalt dieser Gemeinlast eine Art Rückversicherungsverband bilden. — Abg. Richter (freist Volksv.): Historisch hat der Abg. Zehnter ganz Recht. Die Jnvaliditätsversicherung wäre 1889 nicht zu Stande gekommen, wenn man nicht damals auf Verlangen des Centrums und namentlich auch des Abg. v. Frankenstein den einzelnen Landesanstalten eine gewisse Selbstständigkeit gegeben hätte. Redner bekämpft dann die hier geplante Vermögeiis-Centralisirung. Die Wirtschaft werde weniger sparsam und die Kontrole bei den einzelnen Anstalten weniger sorgfältig sein, wenn man wisse, daß zum großen Theil die Gesamiiitheit der Anstalten für die Rente aufkommen müsse. Schließlich werde man gezwungen sein, von der Centraistelle aus eine größere " zwar aus Kosten der Verwaltuna- Anstalte». — Abg. Molken buhr (Soz.) bei trag Albrecht, nach dem die Gemeinlast lediglich gebildet werden soll durch die Gmndbeträge der Altersrenten, wogegen die Steigerung der Altersrenten über die Grundbezüge hinaus, sowie die gekämmte Jnvattdenrente als Sonderlast der einzelnen An stalten verbleiben sollen. (Stach den Kommissionsbeschlüsscn und mehr noch nach der Regierungsvorlage soll die Gemeinlast einen erheblich größeren Brnchtheu Aba. Lehr (nl.) erklärt, beschlüssen einen aa schaffe eine zu groß Interesse der einzelnen Anstalten bei der Geiammtlasten bilden.) — lehr verschwinde. — Abg. Schm Nachdem einkyal die Versicherungsanstalten Le'tzoänd rd »-s ' Kommission keim ein durchaus'zweckmäßiger Weg. wobei auch die Selbstverwaltung der Anstalten keineswegs beeinträchtigt werde. — , M . . , . Word«, seien, kögne das Reich auch nicht umhin, den Anstalten, » seien, zu Helsen. iei unzureichender Kontrole zu tdt-Elberfeld (freist Volksv.): instalten durch Zwang geschaffen n. den Anstalten, te Vorschläge der eg, wobei auift Abg. v. Richthosen (kons.) empfiehlt seinen Antrag, die Gc- memlasten noch über den Kommissionsbeschluß hinaus zu erhöhen und zu diesem Zwecke nicht 40. sondern 45 Proz. der Beiträge den Gemciiivermögen zuzuführen. — Geh. Rach Böckmann legt die Vorzüge der Regierungsvorlage gegenüber den Kommissionsbeschlüsse» — höhere Gemeinlast und sofortige Bildung eines gemeinsamen Vermögens aus den bereits angefangenen Reierven der Anstalten — eingehend dar. — Aba. Rae) icke (lib.) tritt für die Vorschläge der Regierung ein, die eine Art Koinpromiß darstellten. Rüttele man daran, so werde das ganze Gesetz in Frage gestellt. — Direktor v. Woedtks betont, daß nach den nochmals anaestellte» Berech nungen mindestens 55 Prozent der Beiträge zur Deckung der Ge meinlast erforderlich seien. — Absatz 4 deS Paragraphen betrifft die Neuregelung der den Gemeinvernwgen zu übertragenden Ber- tragsguote. falls eine solche anderweite Regelung nach Ablauf der ersten zehnjährigen Periode erforderlich erscheint. Der Bundesrath soll über die Quote beschließen, wird diese erhöhst so bedarf es der Zustimmung des Reichstags. — Ein Antrag Müller-Fulda geht dahin, daß vor der Neuregelung das bis Ende 1899 angesammelte Vermögen der Anstalten unberührt bleibe» müsse. Ein Amendement Schmidt-Elberfeld will dasselbe bezüglich des zur Zeit der Neu regelung angesainnieltcn Vermögens. Der Antrag Zehnter wird abgelehnt: für diese» stimmen nur vereinzelte Mitglieder des Centrums. (Heiterkeit.) Ebenso werden die Anträge Albrecht und v. Richthofen gegen eine kleine Minorität abgelehnt. Die drei ersten Absätze des Paragraphen werden also unverändert in der Fassung der Kommission angenommen; dagegen wird der Absatz 4 mit der von Müller-Fulda deantraaten und von Schmidt-Elberfeld amciidirten Fassung zum Beschluß erhoben. Nunmehr schreitet das Haus, entgegen der vom Abg. Rickter im Lause einer längeren Geschäftsordnungs-Debatte verfochtenen Auffassung, daß tz 8 heute nicht auf der Tagesordnung stehe, zur Abstimmung über tz 8 und die dazu vorliegenden Anträge. Unter Ablehnung der Anträge v. Richthofen und Albrecht wird der 8 8 in der Fassung der Kom mission angenommen. 8 16, dessen Berathung gestern ausaesetzt worden war. handelt von der Wartezeit. Ueber die Wartezeit bei der Invalidenrente entspinnt sich, da von zwei Seiten Abänder ungen beantragt sind, eine längere Debatte. Entsprechend einem Antrag v. Nichthofe» wird schließlich die Wartezeit, wenn mindestens für 100 Beitragswochcil Beiträge geleistet worden sind, auf 200 Wochen, anderenfalls aus 400 Wochen festgesetzt. Hieraus erfolgt Vertagung. — Weitcrberathnng morgen. Berlin. Die Kanalkommissivn des Abgeordnetenhauses bat heute die Kanalvorlage abgelebnt. Abg. Herold begründete den EentruniSantrag sür den Fall der Ablehnung des Dortmund- Nheinkanals, die Kanalisirung der Lipve durch das Gesetz vor- zusthreiben. Abg. Gras Limburg empfahl die von ihm und dem Abg. Stengel eingebrachte Resolution auf Vermehrung und Er weiterung der Eisenbahn-Anlagen. Abg. Schmieding begründete die von den Nationalliberalen eingebrachte Resolution aus Bewilligung von Kompensationen an diejenigen Landestheilc. die eine Schädigung ihrer Interessen in Folge der Kanalanlage befürchten. Abg. Wallenborn beantragte eine Einfügung in die Resolution, wonach empfohlen wird, die Landestheilc, die der VerkehrS- cntmickelung noch nicht erschlossen sind, durch den Ban von Setnndärbahnen in demselben Maße wie bisher anfzuschließen. Die Minister Thielen und v. Miguel sprachen sich gegen die Kompensations-Resolution aus. Mauel stellte für die zweite Lesung im Plenum eine Erklärung des Staatsministeriums in Aussicht. Abs. 1 des 8 1 (Dortmund-Rheinkaual) wurde mit 17 gegen 11 Stimmen abgelehnt. Dagegen stimmten die beiden konservativen Parteien und 3 Mitglieder des Centrums. Der An trag Herold aus Wahl der Lippelinie wurde mit 19 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Abs. 2 (Ergänzungsbauten am Dort- muiid-Rheinkanal) wurde mit 14 gegen 14 Stimmen abgelehnt. Dagegen stimmten die beiden konservativen Parteien. Abs. 3 Mittellandkanal) wurde mit 18 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Dagegen stimmten die beiden konservativen Parteien und voni Ecntmm die Abgg. Letocha. Graf Strachwitz, Herold und Schwarze, die beiden Letzteren, weil die Lippelinie abgelehnt wurde. Damit ist der ganze Paragraph abgelehnt. § 3 wurde ebenfalls mit 14 gegen 14 Stimmen abgelehnt. Bei 8 2 entspann sich eine Debatte über den Antrag Stengel, der eine andenveite Bemessung der Jnteressentenbciträge verlangte. Der Antrag wurde seitens der Regierung als unannehmbar bezeichnet und mit 15 gegen 13 Stimmen abgelehnt. 8 2 wurde mit 14 gegen 14 Stimmen ab- gelehnt. Ebenso die 88 4 bis 8. In der Nachmittagssitzung wurde der Antrag Limburg einstimmig angenommen, dagegen die nationalliberale Resolution betr. Kompensationen mit 17 gegen 11 Stimmen abgelehnt. Damit sind die Verhandlungen erschöpft. Berlin. Die Schrift des Pros. v. Stengel, welche die Idee eines ewigen Friedens bekänipft, soll in Rußland von der Censur verboten worden sein. — Der Oberstleutnant beim Stabe des Kaiser Alexander-Garde - Grenadier - Regiments v. Görtz stürzte gestern auf dem Truppen-Uebnngsplatze mit dem Pferde und zog sich neben einem Bruche des Schlüsselbeines eine Gehirn erschütterung zu. — Der König!. Sachs. Oberst Hentschel. Direktor der vereinigten Artilleriewerkstatten und Depots, erhielt den Preu ßischen Kronenorden 2. Klasse. Berlin. Unter dem Namen „Schiffbautechnische Gesell schaft" soll am 23. Mai in Berlin eine Gesellschaft gegründet werden, die für Deutschland dieselben Zwecke verfolgen soll, wie die lostitutlo ok dlavai ^rebitsets für Großbritannien. Die Kon stituirung ist. nachdem ein in der Vorversammlung am gewählter Ausschuß alle vorbereitenden Schritte bewirkt gesichelt, da bereits namhafte Beträge auch von den l Schiffswerften und Rhedereien für die Durchführung der Aufgabe» gezeichnet worden sind. Der Zweck der Gesellschaft, die ihren Sitz rn Berlin haben wird, ist der Zusammenschluß vo» Schiffsbauern. Schiffsmaschinenbauern, Rhcdern, Offizieren der Kriegs- und Handelsmarine re. zur Erörterung wissenschaftlicher und praktischer Frage» hinsichtlich der Förderung der Schiffsbau- Schwerin. Eine Feuersbrunst zerstörte vergangene Nacht in Witzina 18 Gebäude. Ein Ehepaar, oeffen Behausung plötzlich von den Flammen ergriffen wurde, erlitt schwere Brandwunden. Weimar. Heute Nachmittag fand die Enthüllung des vor dem Seebcich-Stiftz errichteten Denkmals für Marie Seebach statt. Breslau. Gestern Nachmittag brannten in Nicder-Zicdc» bei Landcshut ein Wohnhaus und eine Scheune nieder. Eine niederflürzende Giebelwand begrub mehrere Personen, von denen zwei getödtet undscchs schwer verletzt worden sind, Während zwei sich noch unter den Trümmern befinden sollen. 19. Febr. at. völlig amburgcr estelltcn »vlgo-I n> vsrpesu -p-»sp,»xg «c. zrgiimrsäs 8>rr -»» '» > - > > > 1 Äi7,r>„ RUPM H
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht