Dresdner Nachrichten : 25.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-25
- Monat1899-05
- Jahr1899
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
-
21
-
22
-
23
-
24
-
25
-
26
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.05.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
V«»«-^»ebükr L». dm» dl« ri, >«»dme »« «i>rti!idl,u«,e» «nr die niickilk Numuier erioiat in der .dauvlsclckaslüslclle, Manenikr 3». u. I» denN«b«naii»aiimelxcllk» v Bonn. N bis s Mir Naclun s-onninas nur Marienitr. 3« v. u-'/-i UbrMittaü. wnzeiaentarif. Dl«rlpalljaeNrundzcllkica «Silbe« 2» Pl,V m!mdio>»i»eii a»! der «rivat- lkileÄeileANl.! Dovp»>ik>l« ^inienn Sirim «ftingelandt, ao Dl. chnmd «eile iiir Moiilaae oder nach N cmaaen so Pi,. llijr Kamtticiinachricktcii ic.1, de», so Bl. — AnSwarliae Aulträse nur oeaen Voranvbeiabluna. Bzlegblältcrwcro in loBl. berechnet. 8ük Rückgabe einaelandlcr Echrilt- siücke keine Verbindlichkeit, gernlvrechanlchluh: Amt I Nr. »1 u. Ur. Sn»«. Die Dresdner Nachrichten erlcheinen tätlich Morgens. '8 Herren-u. Knaben-^nrNxv I ke6erleiek1v 8seeo-^nLUxv ! 44. Jahrgang. I 8vI»I»trovIt-Mv^«r, nur frsusnslr. 7. 'I Nachrichl«,. Dresden. Telear.-Adresse: richtt SLuroa« (Iw klvr ÜLLät) ^ Vonrüsltelivs ^ Mtt6l8tsllä8-Sötel > tür SesekLtt«- mul O Vsrgmiikklmg«» K»i«lack«. §» ^amilieu uud loaridwu. < § DILsst^e I'rel,«. » vatQ« »««taarau» ft" Kur eekts Livre. Wsrtt 8Se kein Mittel. vslebos sinsll bamilianrator von diLiftlliNgeu Xisrsnlsidoa K sLivaissvsrlust.) dbtrvit? Lr ditto rvsrtbs ^dr. unter KI. O It.. 37S in dis Lip. d. LI. u. rabla ovout. Kobs Lsloknuox. I va» »oUltcst« kalirr», io» rVaLLerer-kakkraclererL» eorw. rVmtlUwter L ckaaruciee. 6boi»luU-LcI»i>ir»u. Ligeav Kabrbalm! vrc-acken-K., Lntaastr. >. relaxkou Lwt H, ISo. LN. IiiclmMlüi. leSKSk doedkomor dsutLoKor und soglisedor ole^nter/bu/ruff-, K Uvdeu» und Lnletotiildtls in slion modernea d'arbsu und krÜLir-tziinIitirtvll LN billigsten l'reiso». H ttermann ?ör8o!ivl, Zoiieffklstr. l9. o. slllll m 1 ifvriüekv! lt von Silo Sii M»» L,Preußisches Kommunalwahlgeietz. Hosiiachrickte». GesammtmthssitzUiig. Gewcrbcvcrcins- Muthmaßl. Witterung: i ^ H Iplksikl,. Exkursion, Gerichtsverhandlungen. Tuberkulose-Kongreß. Lotterielistc. Unsicher «klnl 4.0«/v» Preußisches Kommuualwahlgesetz. Die innerpolitische Stille ist in Preußen durch die Einbring ung eines Gesetzentwurfs unterbrochen worden, der schon längere Zeit „vorgespukt" hatte und dessen Verwandlung in gesetzgeberisches Fleisch und Blut gerade im gegenwärtigen Augenblick mit einer Art von zwingender Gewalt die Vcrmuthung hcrvorrust. daß dabei taktische Rücksichten der Regierung, wenn nicht ausschlaggebend gewesen sind, so doch jedenfalls "ütgcwirkt haben. Die Vorlage betitelt sich „Entwurf eines Gesetzes betr. die Bildung der Wählerabthcilnngen bei den Gemeindcwahlen" und bezweckt nach der bcigegcbenen offiziösen Erläuterung, aus dem Gebiet des kommunalen preußischenDrciklassenwahlsvstcmS diejenigen Verschiebungen des Wahlrechts auszugleichcn, die seit dem Beginn der Steuerreform im Jahre 1891 eiugetrctcn und auch nach dem ver bessernden Gesetz vom 29. Juni 1899 noch verblieben sind. DieseVcr- schiebungen finden ihren Ausdruck hauptsächlich in einem starke» Zusammenschmelzen der 1. und I. Abtheilung der Gemeindewähler, sie haben sich indessen in den einzelnen Gemeinden höchst ungleich artig entwickelt. Unabhängig von der Steuerresorin haben ferner wirthschaftlich-soziale Verhältnisie im Allgemeinen und ört liche Bedingungen inr Besonderen auf die Veränderungen der Wählcrllasscn cingcwirlt. Aus den Bestimmungen des Gesetzentwurfs im Einzelnen sind folgende allgemein interessante Punkte hervorzuhcben. Der Grundsatz der Abstufung des Wahl rechts nach der Stcuerleistuug und der Vereinigung möglichst gleichartiger Elemente in einer Abthcilung wird beibehalteu, ebenso die Eintbcilung in Klassen, die Zahl der Klassen, die Steucrleist- ung als Merkmal jür die Abgrenzung der Klassen (auf jede Ab theilung entfällt ein Dritttheil der Gcsammtsiunme der Steuer beträge aller Wähler). Für jede nicht zur Staatseiukommensteucr veranlagte Person ist auch fernerhin an Stelle dieser Steuer ein Betrag von 3 Mark in Ansatz zu bringen. Neben der bisherigen „Drittelung" ist neu ausgenommen der Grundsatz, daß Wähler, deren Steuerbctrag über ein bestimmtes Mittelmaß hiuausgcht, auch ein Wahlrecht wenigstens in der mittleren d. h. der zweiten Klasse zu gewährleisten ist. Als jenes „Mittelmaß" gilt der rechnerische Durchschnitt, der aus dem gesammten der AbtheilungS- bildung zu Grunde liegenden Stcuerbetrage aus den einzelnen Gcmeindcwähler entfällt. Dieses „Durchschnittsprinzip" findet nur dort Anwendung, wo die Wähler mit Steuerleistungeu, welche den Durchschnitt überschreiten, nicht schon durch die einfache Dreithcil- nng einer der oberen Klassen zugetheilt werden. Es greift also nur da Platz, wo wirklich ein Bedürfnis; zu einer anderweitigen Vertheilung der Wähler besteht. Die Abgrenzung nach dem Durch schnitt greift im klebrigen nur zwischen der zweiten und dritten Klasse Platz. Die beider; oberen Klassen unter sich werden wiederum, wie bisher üblich, nach der Quote der Steuersumme geschieden. Die Wirkungen dieser Reform des kommunalen Wahlrechts werden nach den angestellten statistischen Berechnungen laut offiziöser Versicherung die sein, daß annähernd diejenigen prozentualen Ver hältnisse der Wählerklassen zu einander herbeigeführt werden, die etwa im Jahre 1891/92, also vor Beginn der Steuerreform, bestanden haben. Jedenfalls werde die dritte Klasse nach Einführ ung des neuen Gesetzes einen erheblichen Theil ihrer Wählerschaft durch Aufrücken an die 2- Klasse abgeben. Die 1. Klasse werde dagegen im Allgemeinen zuerst nur eine mäßige Erweiterung ihres Bestandes an Wählern erfahren. Ilm die politische Bedeutung, die der Einbringung des vor liegenden Gesetzentwurfs just in diesem Augenblick innewohnt, richtig würdigen zu können, muß man sich der lebhaften Erörter ungen erinnern, die sich von Anfang an an die Vorlage geknüpft haben. Als vor Monaten die erste Ankündigung des Entwurfes in's Land ging, bemächtigte sich sofort die „Köln. Ztg." des Gegenstandes und erklärte in sehr temperamentvoller Form, die dem Blatte ja bei passender Gelegenheit vortrefflich zu Gebote steht, es könne trotz des noch nicht bekannten Einzelinhalts der Vorlage soviel auf Grund bester Informationen schon im Voraus gesagt werde», daß dabei eine Begünstigung des Cent.umS und der Sozialdemokratie herauskomme. Herr Dr. v. Miguel bekam aus diesem Anlaß von jener Seite allerlei Liebenswürdigkeiten zu hören» das Centrum warf sich dagegen für ihn in's Zeug und schien von dem Entwürfe das Beste zu hoffen. Inzwischen schlief die Angelegenheit allmählich wieder ein. nachdem noch zuguterletzt eine offiziöse Verlautbarung des Inhalts ergangen war, daß in Wahrheit durch die Vorlage weder Centrnm noch Sozialdemokratie bevorzugt, sondern lediglich dem Mittelstand günstigere Vertretungs- Verhältnisse geschaffen werden sollten. Neuerdings wurde dann die Frage wieder angeschnitten von Seiten der ultramontanen Presse im Anschluß an die Kanalvorlage, und hierin liegt des Pudels Kern. Dein Centruin ist an der Vorlage ganz besonders viel gelegen, weil es durch sie seinen Einfluß in den Gemeinden der Jndustriegegenden noch fester begründen zu können hofft dadurch, daß die ärmeren, ganz unter der Herrschaft der Priester stehenden Volksklassen mehr Einfluß auf die Wahlen erlangen. DaS leitende rheinische Blatt des Ultramontan Ismus, das im Gegensatz zu der mehr dem demokratischen Schimpstargon huldigenden „Germania" sich ein möglichst regierungsfähiges Air zu geben sucht und deshalb zu den parteiosfiziösen Drohnoten an die Regierung benutzt zu werden pflegt, hat sich dieser Tage in zu der Sache geäußert Organ erklärte, daß, wenn das Abgeordnetenhaus die Wahl- resormvvrlage wirklich »ach den Pfingstserieu vorfindc. die Ent scheidung über sie sehr wohl noch eher fallen könne als über die Kanalvorlage. Wenigstens könne die Vorlage im Abgeordnetcn- hanse erledigt sein, ehe das Herrenhaus über den Kanal sich schlüssig gemacht haben werde. Das Centrum müsse sich Klarheit darüber verschaffen, ob daS Versprechen eines Ausgleichs der durch die Steuerreform herbcigcsührten wahlrechtlichen Verschiebungen in dieser Session endlich eingelöst werden solle. Ferner verlangte das kölnische CentrumSorgan von der Negierung, sie solle in Sachen des Kommunalwahlgesetzes einen Druck aus die Nationalliberalen ausübeii. und klagte beweglich darüber, daß „die Nationalliberalen früher, wo sie ungefähr dieselbe Stellung innc hätten, die jetzt das Eentruin eimrimmt, viel besser behandelt wurden, als jetzt das Eentrnm!" Zum Schluffe wurde dann noch die Drohung angefügt, daß „die schlechte Behandlung des CentrumS nicht so weiter gehen könne, ohne daß eine Rückwirkung ans die gesammten innerpolitischcn Verhältnisse im Reiche wie in Preußen eintreten müsse". Also sprach das Centrum und — Herr v Miguel brachte un mittelbar daraus die Vorlage über die Reform des Kommunal- wahlrechtä vor das "Abgeordnetenhaus. Es gehört schon ein sehr starker Glaube an die völlige Unabhängigkeit der preußischen Negierung vom Centrum dazu, wenn man in dieser auf fälligen zeitlichen Reihenfolge keinerlei ursächlichen Zusammen hang erblicken will. Zur Verstärkung des üblen Eindrucks, den das Vorgehen der preußischen Regierung erweckt, kommt hinzu, daß vor einigen Tagen die „Post" die unumwundene Erklärung abgegeben hat. „wenn die Wahlrcchtsvorlage eine weitgehende Verschiebung, in den Vertretungen rheinischer Städte zu Gunsten des Eentrnms herbeifnhren sollte, so würden die Freunde der Kanalvorlage sich auch mit dieser Art von Kom pensation befreunden müssen." Das heißt denn allerdings die Skrupellosigkeit auf die Spitze treiben. Es ist ein schlimmer, unheil voller. bedrohlicher Geist, der augenblicklich in deutschen Landen umgeht und die festesten altprenßischen Traditionen unter das römische Joch zu beugen sucht. Jmmermchr gewinnt es den An schein, als sei man sich in den maßgebenden Kreisen der griind- stürzcnden Gefahren nicht mehr voll bewußt, die jeder weitere Schritt vorwärts aus der Bahn der „Eeiitmm ist Trumpf !"-Pvlitik mit sich bringt. Eine Forderung des UltramontanismnS nach der anderen wird in Preußen erfüllt, ein Orden nach dem anderen kommt in s Land. Bischöfe und Erzbischöse spielen eine Rolle, als wenn sic weltliche Souveräne wären, und Stein um Stein fügt sich in das Gebäude ullramontancr Herrschaft in dem führenden Bundesstaat, so daß die ultramontane» Bestrebungen, dein Staate Preußen einen vorwiegend katholischen Eharattcr anszuprägen, bald nicht wehr weit von der Verwirklichung entfernt sein werden, wenn nicht recht zeitig noch eine kraftvolle Hand die Zügel zurückreißt. Wer die Augen offen hält und es ehrlich meint mit innerer nationalen Wohlfahrt, der muß mit allen Kräften an seinem Theilc dahin wirken, daß die Jnstradirung unserer gesammten inneren Politik im Reiche und in den Einzelstaaken wieder nach dem Grundsätze erfolge; „Schach dem Eenkrum!" Fernjchreid- und Acruiprech-Verichte vom 24. Mai Berlin Der Kaiser hat gestern aus der Jagd in Briefen in der Marl lü Rehböckc geschossen. "Nach der Jagd war der Monarch im Kreise der gräjlich Iinckcnjkeiii'schen Familie im Schloß Madlitz und lehrte später nach Berlin zurück. — Wie ein hiesiges Blatt zu melden weiß, hat der Kaiser heute Morgen bei einem Unfall gelegentlich eines Spazierganges selbst helfend eingegrifsen. Es wird gemeldet: Heute Vormittag promcnirtc der Kaiser, begleitet von zwei Flügeladiutante». in der Thiergartenstraßc. als plötzlich die Anfmeiksamkcit des Monarchen durch einen aufregenden Vorfall in Anspruch genommen wurde. Ein Radfahrer war zwischen mehrere Fuhrwerke gerathen und um wieder freie Bahn zu be kommen. sah er sich gezwungen, eine gerade daherkommende Droschke mit seinem Rade völlig zu umkreisen. Das Drojchkenpserd scheute, der Kutscher, welcher es nicht rechtzeitig zu Partien ver mochte, flog vom Bock herab und gerieth unter seinen eigenen Wagen. In diesem kritischen Augenblick kam der Kaiser hinzn- geeilt, bückte sich zu dem gefährdeten Kutscher nieder und hob den Mann mit einem kräftige» Ruck empor. Durch seinen Flügel- adiutantcn ließ er sich den "Namen deS Kutschers ausschreiben und sich über das Weitere erkundigen. — Der „Reichsanzeigcr" schreibt: Ihre Majestät die Königin von Großbritannien und Irland vollendet heute das 80 Lebensjahr. Se. Majestät der Kaiser vereinigt sich mit dem deutschen Volke in herzlichen Segens wünschen für die ehrwürdige Fürstin, in welcher die englische Nation schon länger als zwei Menschenalter eine glanzvolle Trägerin ihres Konigthums verehrt. Möge der erlauchten Monarchin noch viele Jahre ihrer an Glück und Ehre reichen Henicherlaufbah» beschicden sei». Berlin. Kongreß zur Bekämpfung der Tuberkulose. lFort- ietzung.) Nach der Rede des Staatssekretärs Grasen Posodowsk» nahm das Wort der Vorsitzende des Organisationskomitees, der Herzog von Natibor: Wenn er als "Nichtmediziner znm Vorsitzende» gewählt worden sei, so solle dadurch wohl gezeigt werden, daß die Tuberkulvsen-Wissenschaft bereits ein Gemeingut des ganzen Volkes geworden sei diene wissenschaftliche Probleme sollten nicht auf gestellt oder erörtert werden, vielmehr gelte cs jetzt, außerhalb der medizinischen Kreise alle Behörden und Hilfsquellen im Volksleben für die Anwendung einer bestehenden Wissenschaft nutzbar zu machen. Der Herzog dankte sodann der Kaiserin für die Ileber- nahme des Protektorats und schloß mit dem Wunsche, daß die Gunst der höchsten und hohen Behörden und die Antheil- nahme des großen Publikums weiter der Sache zuaewendet eiben möge. Hieraus hieß der Bürgermeister Kirschner Namens d der ganzen Bevölkerung der Stadt willkommen und betonte das Interesse, ^ seriell Berlin an der Bekämpfung der Tuberkulose habe. Der Universitäts-Rektor Professor Waldcver begrüßte den Kongres "NamenS der Universität und sagte u. A, wenn ver Kongreß and nicht streng wissenschaftliche, sondern eine mehr praktische Arbei bleiben möge. . der städtischen Behörden Berlin den Kongreß hcrzllc das speziell Berlin an der pflegen wolle, jo würde die Annahme doch irrig sei», daß diese hier z» behandelnde» Fragen dadurch der Universitäls- thätigkeit entrückt seien Er schloß mit dem Wunsche, daß der wissenschaftlichen Forschung alle weitere Arbeit des Kvngresies hilfreich zur Seite stehen »ud daß der von dem Kvngrep unternommene Kamps zum schönsten Siege führen möge. Es sprachen sodann die auswärtigen Delcgirtcn alle m dem Sinne des DankcS an Deutschland für das Vorgehen aus diesem Gebiete, alle mit dem Wunsche eines segensreichen Erfolges. Sodann wandte sich Herr v. Lenden als fachwisscmchastlicher Vorsitzende- an die Versammlung und charatlcrinrtc in großen Zügen die Auf gaben des Kongresses. Ter Generabetretär des Kongresses, Stabs arzt Dr. Panmvitz, .gab geschäftliche Mittheilungen. Die Listen weisen über 2>M Thcilnehmer aus, darunter über 200 Dclcgirte. Ter Generalsekretär .hellte ferner mit, daß ei» Kongrcszprcis von ML> Mark für die beste vallsthümliche Arbeit über die Tuberkulose als Volkskrantheit gestiftet sei. Schließlich gab der Vorsitzende, Herzog von Natibor, den Gefnblen des Dankes gegen die Maie- stctten für die Förderung und Schirmherrschaft dc-S Kongresses Aus druck und brachte dem Kaiser und der Kaiserin ein dreifaches Hoch aus, in das die Versammlung begeistert einitiinmte. "An die Königin von England wurde anläßlich ihres Geburtstags ei» Glückwunschtelegramm gesandt Damit war die Ervssiniiiasiitzung beendet Nach der Panse begannen die Vorträge der ersten Ab- theilung des Kongresses über die Ausbreitung der Tuberkulose. Berlin. Gegenüber der durch ein englnches Blatt ver breiteten Meldung aus Tientsin, daß drei deüt'che Ossiziere von Ehineieu ^tödtct worden seien, wird mitgetheill. daß an hiesiger amtlicher Stelle von diesen Gewaltthaten nichts bekannt rst. Bapreuth. Ter frühere nationale Reichstagsabgcordnete Baherlcin ist infolge eines Schiagansalls plötzlich gestorben. Bayerlei» vertrat in den Jahren l893-98 teure Vaterstadt als Reichstagsabgeordneter. Wien. Die Konferenz zwischen den beiderseitigen Kaburets- mitgliedern ist, wie der „Krcuzztg." gemeldet wird, gescheitert. In Beziehung zu der "Negierung stehende Kreise deuten bereits den Rücktritt des Kabine»; Thun an Pest. Das lingarnchc Korreipniidelizbureiu meide! aus Wien: In dem heute unter den, Vorsitz des Kaisers stattgeh,Wien Kronrath, welcher über zwei Stunde» dauerte, wurde die Aus- gtcichsfragc einer eingehende» Erörterung unterzogen Ans deren Grundlage wird die Entscheidung getroffen. Die ungari schen Minister bleiben nwrgeii noch in Wien * Genna Die Prinzessin Heinrich von Preußen ist heute "Nachmittag halb 1 Uhr an Bord des ..Prinz Heinrich" hier cin- getrosteii. Zur Begrüßung waren erschienen der Marinc-Attachä der deutsche» Botschaft. Korvettenkapitän Wentzcl. und General konsul Pritsch Paris. Kammer. Millevone will über die kürzlich in Grönvble vorgekoilimeneii Ruhestörungen intervellire». Der Ministerpräsident Tupuy erwidert, mehrere Personen seien fest-! genommen worden und würde» vor die Gerichte gestellt werden. ! , Dupuii verlangt Vertagung der Diskulsioii. die mit 371 gegen ft-, Stimmen beschlossen wird Darauf wendet sich die Kammer wieder zu der Interpellation betr Algerien. Ein Sozialist greift die Antijciiiiten heftig an. Marinaud. der Deputirtc "Algeriens, nennt ih» daraus einen Feigling Es entsteht heftige, Lärm. Nachdem die Ruhe wieder hergeftellt »I. ruft ein Iournall't van seinem Platze aus der Journalistentribünc: „Ja. Tie sind ei;' Feigling!" Der Lärm beginnt von "Neuen,. Ter Präsident läßt die Tribüne, au! welcher sich dieser Journalist befand, räumen. " Paris. Ballotbeaupre hat heute Morgen dein Präsideuien des Kassatioiishvfes Mazeau den Bericht bezüglich der Revipon des Dreyfns-Prozesi'es übergebe». Brüssel. Der hier tagende nationale Bergarbeiter-Kongreß beschloß mit -15 Stimmen, welche eine Zustimmung von 1.100,09t» Gr>ibe»arbeitern bedeutet, die Erwirkung einer internationalen Abmachung zu Gunsten der Achts!»ndc»-Arbest. London. Der beutige 80. Geburtstag der Königin wurde im ganzen Lande seitlich begangen. In der Saint Pauls- Kathedrale sand Bormittags ci» feierlicher Ta>itgottesdiciist stall Ter Lordmayor bou London und »nderc Würdeiüragcr waren an wesend. In der Westminster-Abtci und in den Kirche» der Provinz wurden ähnliche Feiern veranstaltet. Tie öffentlichen Gebäude haben reichen Flaggenschmnck angelegt. Alexandrien. Zwei neue Pesttälle sind hier vor gekommen, sodaß die Gesaiimitzahl der gestrigen und heutigen vrcr beträgt. "N ew - "ft o r l. Eine Depeiche des ,.'New-Aorl Heralü" aus Manila besagt, die Bevollmächtigten der Filivinos würden keine» einzigen der von den Amerikanern gemachtcn Vorschläge annchinen. sondern mißinuthig zu Aguinoldo zurücktchren. Die heutige Berliner Börte begann in schwacher Haltung. Auf die starke Steigerung der Moittanaktien folgte heute größere Realisationslusr. die sich namentlich für Laurahütte und Bochumer geltend machte. Für Harpener wurde das Gerücht verbreitet, daß der Aprilausweis verhältirißniäßig wenig günstig sei. "Verstimmend wirkten weiter die Nachrichten über bevorstehende Koupviikürziingcii bei den spanischen Staatsanleihen. In der zweiten Stunde trat eine leichte Erholung ein, doch blieben die Kurse immer noch zu meist niedriger als geilem Am Bantakticiimarlt waren Kommandil- antheile und Haiidelscmthelle auch heute noch bevorzugt. Deutsche Bank und Dresdner Bank behauptet. Bon Eiseiibahnaktien waren die meisten Werthe niedriger, nur Canada-Pacific in Deckungen begehrt und höher. Am Rentenmarkt Mexikaner fest, die übrigen Werthe wenig verändert, Spanier stark »achaebciid. Pnvatdiskvnt 3V». Ultimoacld ca. Prozent. — Am Markt für Spiritus war die Haltung fest, 70er 40,5 Mark, oder 10 Pfennige höher. - Im Getreide-Verkehr war zunächst auf matte Auslands- und günstige SaatenstandSberichte. sowie aus größeres Angebot vom AuSlande die Haltung schwach. Später trat iedvch Kanslust bcr- vor. sodaß ungefähr die gestrigen Schlußpreise wieder erreicht werden konnten. Wetzen und Roggen, sowie Hafer gegen gestern iniocr- ändert. Nack; Ermittelung der CcntraliiotirungSstelle der preußischen Landwirthschastskammern wurde» bezahlt in Berlin: Weizen 159,50. Roggen 150. Hafer 147 Mark; Stettin-Stadt: Weizen 159,50, Roggen 147. Hafer 138 Mark. — Wetter: Warm, schön, Süd ostwind. 8ra»n>irt a. I». «Schlut r Lr«d>t W.ro rticonio I!i!i,oc>. Dreid-Ikr Bank . Slaa,«bahn 'S3,1ü. Lombard«» —. Laurahütt« rar,iw. Ungar. Co» , v»wi,i-i«>> gr.ro. Slill. Pari». >3 Uhr iiiacbmiuag»., R-nI« lvg.M. mali-mr vc-.W. Spanier sri.M. vortu-i-ien 27.«». Lürlen 23.20. rurkenlool« >32,iw. viionianbanl MM Slaa»- bahn 773,00. Lombarde» tbfti». Ma«. PsuiiS'S «iiiSermilch. Srrsönrr Aolkerli Crbr. Pjund. rautzircrSr. 7S.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht