Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187708110
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-11
- Monat1877-08
- Jahr1877
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1877
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Grschekrt täglich früh 6*/, Uhr. >«» -rprbttto» IohanuiSgaste SZ. Ayrrchstoulev trr LrbacNoa: vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—« Uhr. »«uchmr der für die nächst- -varnde Nummer bestimmten Imerate an Wochmtagrn dis 8 Uhr Nachmittags, an Tonn- Zad Keil tagen früh bis V,9 Ubr. I> »e« Ftltatt» für Zus.-Ituoahmr: Otto Klemm. Universttätsstr. 22. Louis Lösche, Kathariuenstr. 18,p. nur dis V.3 Uhr Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgcschichtc, Handel»- M GtschLMerkedr. Aaflagr 15,2äv T0«o»e»e»«,»rri» viertelt. 4'/, NN-, iucl. vrmaerlohu L ML. durch dl« Post bezogen 6 M». Jede einzelne dtummer SO M velegexemplar 10 Pf. Gebübrm für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 36 iM UcU Postbesörderung 4b Mb Zastratr Igesp BouraeoiSz. 2V Pf Größere Schnflen laut unsere» Preisverzeichniß — TadeLarischp Satz nach höherem Tarif. Rrclameu vater drw »ltdarttoiußrr» die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets au d. -rpedttte» zu senden. — Rabatt wird mch gegeben Zahlung pr»eoluvar»L«b oder durch Postvorschuß. W 223. Sonnabend den 11. August 1877. 71. Jahrgang. »o- z«r geMigen BeachtW. -m» Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 12. August nur Vormittags bis '>,9 Uhr geöffnet. Bekanntmachung. Die bestehende Vorschrift, wonach Bl«»»»«töpf< »tcht ohne nehSetge Derwahrnng dnrch Gtsenftäbe vor die Fenster gestellt werde« dürfe», rst in neuerer Zeit vielfach unbeachtet geblieben, und e- sind zahlreiche Anzeigen darüber bei uu- eivgegangen, daß Blumen töpfe nns de« Häuser« a«f die Gtraste» gefalle« sind Wir bringen daher hiermit in Erinnerung, daß diese Unvorsichtigkeit in §. 368,8. de- Straf gesetzbuches mit Geldstrafe bi- zu 60 Mark oder verhältuißmäßiger Haft bedroht ist, und werden gegen Uebertretungen der gedachten Art jederzeit unnachsichtig einschreiten. Leipzig, den St. Juli 1877. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Tröndliu. Wiltsch, Refdr. Bekanntmachung. » Bürgerschule. Wegen inneren Umbaue- kann der Unterricht in der II. Bürgerschule erst Mo«tag de» 27. A«g»st wieder beginnen. Leipzig, den 10. August 1877. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wttlsch, Ref. Bekanntmachung. In der Nähe von Schildau im -reife Torga« ist der Coloradokäfer ausgetreten, und e- wird deshalb in Gemäßheit an unS ergangener Verordnung der Königl. KreiSbauptmannschast Folgende- hierdurch verfügt: 1) Jeder, welcher im hiesigen Stadtbezirke Lartoffeln baut, hat die damit bestellten Flächen sofort genau zu durchsuchen und diese Durchsuchung bi- auf Weitere- mindesten- zwei Mal wöchentlich zu wiederholen 2) Jeder, welcher auf von ihm bewirthschafteten oder sonst benutzten Grundstücken den Coloradokäfer, dessen Larven oder Eier wahrnimmt oder davon Lenntniß erhält, daß dergleichen daselbst bemerkt worden sind, hat hierüber sofort bei uns Anzeige zu erstatten. S) Gleich« Verpflichtungen hat jeder, welcher auf fremden Grundstücken solche Wahrneh mungen macht, sofern ihm nicht bekannt ist, daß darüber bereit- Anzeige erstattet worden ist. 4) Wer vorstehenden Anordnungen nachzugehen unterläßt, wird um Geld bi- zu Drei- hundert Mark oder mit entsprechender Haft bestraft werden Leipzig, am io. August 1877. Der Rath der Gt«dt Leipzig. vr. Trövdlin. Wtlifch, Ref. Bekanntmachung. In Gemäßheit von tz. 1 der Instruction für die Lu-führung von Wafferrohrleitungeu und Wafferanlagen in Privatgrundstücken vom 7. Juli 1865 machen wir bekannt, daß der Llempner Herr Her«««« Berkholz hier, Plagwitzer Straße Nr. 14, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uv- sich angemclvet und den Besitz der erforderlichen Vor richtungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 2. Augufi 1877. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr Tröndlin. Harrwitz. Leipzig. 10 August. Die L a iser, Z» sa « men k » nf t in Ischl bildet da- Tage-ereigniß, mit dem sich namentlich die deutsche und die öster reichische Presse beschäftigt. Wie oft auch die Kaiser Wilhelm und Franz Joseph einander be gegnet sind, kaum jemal- geschah eS unter so eigen thümlichm politischen Umständen wie heute. Begreiflicherweise ist man da geneigt, der Zu sammenkunft von Ischl eine groß« pratsch« Bede», tung beizumeffen. Die „Nationall. Corr " bestreitet die-, indem sie Folgende- hervorhebt: Selbstver ständlich ist die bedrängte Lage Desjenigen, der la den Berliner Septembertagen de- Jahre- 1872 der Dritte im Bunde war, zwischen den beiden Monarchen nicht unerwähnt geblieben; auch die voraussichtlichen Folgen dieser Lage mögen Gegen stand eine- Meinungsaustausche- gewesen sein. Daß aber auf Grund desselben irgendwelche Ent schließungen gefaßt seien, ist durchaus nicht an zunehmen. Für Deutschland liegt keinerlei Anlaß vor, seine Politik gegenüber der orientalischen Frage zu ändern. Diese Politik ist von Anfall an die der größtmöglichen Reserve gewesen. Da deutsche Reich hat die Bestrebungen zur Herbei sührung eine- bessern Loose- der Christen in der Türkei, so lange dieselben aus diplomatischem Wege gepflogen wurden, aufrichtig unterstützt; eS hat, at- dieser Weg sich erfolglos erwiesen hatte, den von Rußland für den gleichen Zweck schon vorher an« gekündigten Krieg ruhig geschehen lasten. Rußland hat zwar versucht, sich, mdem e- den Krieg unter nahm, al- den Vollstrecker der Wünsche Europa- hinzustellm; die deutsche Regierung aber hat dazu geschwiegen und jedenfalls keinerlei Verpflichtung übernommen, im Nothfalle Rußland in dieser Vollstreckungsarbeit Hülfe zu leisten. Bi-Her ist e- bei der Politik geblieben, welche Fürst BiSmarck a« 5. December v I. mit den Worten bezeich oete: „Ich werde zu irgend welcher activen Bc- theiliguva Deutschland- an diesen Dingen nicht ratheu. so lange ich in dem Ganzen für Deutsch land kein Interesse sehe, welche- auch nur — entschuldigen Sie die Derbheit de- Au-druck» — die gesunden Knochen eine- einzigen pommerscheu Mu-ketier- Werth wäre." Heute ist die russische Armee tu Bulgarien nach glänzenden Erfolgen von schweren Mißerfolgen -«»gesucht, aber ist damit für Deutschland irgend welcher Anlaß gegeben, von jener Lmie abzugeheu? Fürst Bis marck hat die Möglichkeit eme- Position-Wechsel- nur für den Fall in Au-sicht gestellt, daß der rusfisch-türkifche Krieg da- von Rußland aufge stellte Programm überschreit« würde Dieser Fall liegt bt- jetzt weder nach der einen noch nach der andern Richtung vor. Also ist auch kein Grund einzusehen, weshalb Deutschland a»S der bis herigen Reserve berau-treten sollte. Oesterreich wird ohne Zweifel von den Vorgängen in der Türkei weit unmittelbarer berührt. Aber Niemand kann verkennen, daß seine Interest«, durch den dortigen Krieg gerade in diesem Augenblicke weniger bedroht find, al- je vorher. Die ..Bedrohung" wurde hauptsächlich in der Wahrscheinlichkeit russischer Eroberungen an der Donau gefunden. Diese Wahrscheinlichkeit ist aber durch die Wendung de- Kneg-glück- in den letzten Wochen gewaltig schwächt Selbst die Benutzung Serbiru- die active würde unter weit weniger Bedenken «„flößen können, al- zur Zeit de- russtschev Vordringen- mit einer noch «»ge schwächten Heere-macht. Auch für Oesterreich könnte also schwerlich em Anlaß vorliegen, seine Stellung zu den orientalischen Dingen zu ändern, vergeben- fragt man sich bei solcher Sachlage, wa- eigentlich die beiden in Ischl zusammen- etrvssenen Monarchen Gemeinsame- hätten «schließen können. Im Anschluß an ein Gerücht, daß die türkische Regierung unter der Bedingung der Gewährung der Autonomie an Bulgarien unter chr.stlichen Gouverneuren zum Friedens schlüsse bereit sei, ist in der Presse von einer in Ischl zu vereinbarenden FriedenSvermittelung die Rede gewesen. Die befreundete Stellung beider Kaiser zu dem Tzaren würde aber den Gedanken an «ne solche Vermittelung nur zulasten, wenn dieselbe von Rußland ausdrücklich nachaesucht wäre. Die- ist jedoch sicherlich nicht geschehen: Kaiser Alexander mag persönlich dem Frieden sehr geneigt sein, er würde aber wahrscheinlich in feiner Armee und ganz gewiß in seinem Lande aus den bedenk lichsten Widerspruch stoßen. — Nach alledem wird man sich aller scharfsinnigen Conjecturen über die Ischler Kaiserbegegnung eutschlagerk müssen. Ohne jede politische Bedeutung ist dieselbe jedoch nicht. Sie beweist aus jeden Fall, daß da- gute Ver- hältniß zwischen Deutschland und Oesterreich, und man darf getrost hmzusügen: daß der Dreikaiser- bund bi- jetzt auch die Stürme der Orientkrise überdauert hat. Sie gewährt zugleich die Hoff nung. daß die- Berhältniß, welchem allein wohl die Erhaltung de- europäische» Frieden- zu ver danken ist, auch ferner ungetrübt fortbestehen werde. In diesem Ginne widmen auch Wiener Blätter der Kaiferbegegnung sympathische Be trachtungen, in denen sie namentlich den Familien charakter hervorheben, welchen der Besuch, den unser Kaiser der österreichischen Kaisersamilie ab- stattet, auch in diese« Jahre an sich trägt. Die „Presse" schreibt am Schluffe eine- Ueberblick- über die politische Lage: „Daß die Zusammen kunst in Ischl auch die-mal wie im Vorjahre lediglich al- ein neuer Beweis der freundschaft lichen Gesinnung beider Monarchen anzusehen ist und daß hierin die politische Bedeutung dieser Entrevue liegt, nicht aber etwa in besonderen Ab machungen, die getroffen werden sollen, beweist schon die Thatsache, daß die beiden erlauchten Monarchen nur von ihrem Hosgefolge, nicht aber von ihren leitenden Ministern begleitet sind, für Diejenigen, die eine- solchen wahrnehmbaren Beweise- bedürfen. Gerade darin, daß bei dieser Monarchenzusammen- kunst keinerlei politische Fragen auf der Tages ordnung stehen, möchten wir ihre besondere Be deutung für die Tagespolitik erblicken. ES wird damit auf- Neue dargethan, daß auch der Krieg, welcher i« Orient au-gebrochen, in dm freund schaftlichen Wechselbeziehungen der beiden mächtigen Nachbarland«, beren erhabene Monarchen sich in Ischl die Hand reichen, Nicht- geändert hat, daß jener Bund unwandelbar besteht, welcher beiden Staaten bi-her dm Frieden gesichert und dm i« Orient entbrannten Krieg localisirt hat. Man wird hierin auch «ne sichere Bürgschaft sehen dürfen, daß dieser Krieg ferner hin auf seinen bisherigen Schauplatz eingeengt bleibt und daß beim endlichen Frieden-fchluß unser Kaiserftaat seine Interessen wirb wahrm können, ohne daß dm Völkern unsere- Reiche- gewaltige Opfer an Gut und Blut auferleat »ordm wärm." — Und da- Wiener „Fremrmblatt" sagt: Die Zusammenkunft in Ischl fällt mitten in eine Zeit, welche von Sorgen und Gefahren strotzt. Wir wissen nicht, welch« Ueberraschungen und in die gegenwärtige europäisch« Constellatton tiefein greifende Veränderungen un- schon die nächsten Wochen, die nächsten Tage bringen können. Wir glauben aber nicht, daß in der ganzm Welt ein unbefangener, verständig denkender Mensch ist, der nicht dlese Kaiser-Zusammenkunft in Ischl al- erfreuliche, beruhigende Erscheinung, al- ein trüben da ugm zu gehen droht, ein unzweideutiger Beweis für den Fortbestand de- guten Einvernehmen- der beidm Staatm, für die hier wie dort geklärte Erkenntniß aller der Bortheile, welche «n ein trächtige- Zusammengehen, ein feste- Zusammen halten inmittm einer so schwer erschütterten Situation gewähren kann. Die beidm Kaiser find von keinem diplomatischen Generalstab »m- eben; da- Zusammensein in Ischl trägt einen erzlichen, familtairm Charakter." ÄagesgeslyichüichL Uebersuyt Leipzig, 10. August. Kaiser Wilhelm ist am 9. August früh von Ischl abgereist und wurde vom Kaiser Frau, Joses bi- Ebensee begleitet. Der Abschied de- Kaiser- Wilhelm von dem Kaiser Franz Josef, der Kaiserin Elisabeth und dem Kronprinzen Rudolf war ein sehr herzlicher. Ueberhaupt trat während de- ganzm Zusammensein- da- aufrichtigste Ein vernehmen beider Monarchen zu Tage. Der Kaiser Wilhelm, in dessen Gefolge sich auch der Botschafter am Wiener Hofe, Gras Stolberg, befand, traf um 2'/i Uhr Nachmittag- in Pas sau ein und wurde aus dem festlich ge schmückte« Bahnhofe von der sehr zahlreich ver sammelten Bevölkerung auf da- Lebhafteste be grüßt. Zum Empfange aus dem Bahnhöfe warm der Bürgermeister, der Bahnhofs Inspektor und der Militair - Attachö Oberste lieutenant v. Stülpnagel anwefmd. Die Abreise erfolgte nach etngmommmem Mahle um 3 Uhr. Die Forderung der Wiedereinführung der Arbeitsbücher ist bi-ber, wmn sie abfällig kritisirt wurde, fast ausschließlich vom Stand punkte der Arbeitnehmer au- beleuchtet wordm. Rach dem von konservativer Seite in der letzten ReichStagSsession eingebrachtm Gesetzentwürfe soll dekanntttch da- Arbeitsbuch auch eine Angabe de- ArbeitgeberS über die Ursache der Auslösung de- ArbeitSverhältnisseS enthalten. Bisher wurde nun immer auf die Ungerechtigkeit hingewiesm, dm Arbeitnehmer in die Zwangslage zu versetzen, sich derartige Angabm von einem Arbeitgeber, mit dem er iu Streit gerathm, ohne jede Möglichkeit der Abwehr oder Berichtigung gefallen lasten zu müssen. Jetzt macht ein erfahrener Industrieller darauf aufmerksam, daß jene Bestimmung auch für dm Arbeitgeber nur eine Belästigung sein würde; dmn, wie die Verhältnisse heute nun einmal liegen, werde der Arbeitgeber sich in den meisten Fällen wohl hüten, einem entlassenen Ar- beiter irgend etwa- Nachtheilige- in da- Arbeits buch zu schreiben, vollend- wenn, wie hie und da gewünscht wird, ein Zmgniß über Betragen und Leistungen de- Arbeiters vorgeschrieben wäre, würde der Arbeitgeber, um sehr naheliegende und sehr ernste Unannehmlichkeiten zu vermeiden, auch dem schlechten Arbeiter eine gute oder wenigsten- eine möglichst gleichgültige Note ertheilm, und die Autorität de- Arbeitgeber- würde aus diese Weise, statt gestärkt, nur noch mehr geschwächt werden ES scheint nicht überflüssig, angesichts de, bevor stehenden Revision der Gewerbeordnung auch diese Bedenken geltend zu machen. Lord BeaconSfield wird, wie da- „Reuter'scde Bureau" erfährt, wahrscheinlich vor dem Schlüsse der Session und möglicherweise dieser Tage i» Oberhause wichtige Erklärungen über die Politik England- in der orientalischen Frage abgcben Die vor einigen Tagm gebrachte osficielle russische Meldung, daß die Generale Krüdener und Schachow-koi die Stellungen behaupten, welche sie vor der Schlacht von Plewna mne hatten, erhält durch den Correfpondenten der „Daily New-" Bestätigung Derselbe meldet, daß die beidm Gererale, nachdem sie am 31. den Rück zug hinter di« O-ma auSgesührt hattm, Gegen- befehl erhielten, sobald die Türken keine Neigung zur Verfolgung kundgaben. Sie nahmen hieraus ihre alten Stellungen, General Krüdener mit dem Hauptquartier Trstenik, General Schachow-koi mit dem Hauptquartier Poredim wieder ein und verschanzten sich in denselben, so daß sie nach Ansicht de- Correspondenten nunmehr cm Stande sind, OSman Pascha den Weg nach Niko- poliS oder Sistowa zu verlegen, wenn er bah n vorzudringen versuchen sollte. Der Correspondent hält eS übrigen- unter den gegenwärtigen Um- ständen für eine absolute muitairische Noib- Wendigkeit für die Russen, Plewna um jeden Preis zu nehmen, sobald die dazu erforderlichen Verstärkungen eingetroffm fein werden. AuS Bukarest verlautet, daß die Russen bei Oltenitza eine neue Brücke Uber die Donau geschlagen habest ^inv gegen Tuturkai marfchirm. Die türkische Stellung bei RaSgrad erscheint durch diesen drittm Uebergang der Russen über die Donau sehr gefährdet. Eine Depesche OSman Pascha'- au- Plewna meldet unter« 8. d.: Acht Bataillone Infanterie und acht EScadronS Cavallerie de- russischen CorpS, welche von den Straßen nach Sistowa und Selvi debouchirt waren, griffen Loftfcha an. Die Garnison von Loftfcha und fünf Bataillone türkischer Truppen, welche mit einer Cavallerie- Abtheilung von Plewna detachirt waren, schlugen die Russen jedoch zurück, welche 300 Tobte und eine doppelt so große Anzahl von Verwundeten verloren. Nach weiteren türkischen Meldungen dauerte der erwähnte Kampf bei Loftfcha neun Stunden. Loftfcha war von vier Bataillonen Infanterie und vier EScadronm Cavallerie angegriffen „Die Russen wurden vollständig geschlagen und zurückaeworfm." — Ein Telegramm Mehemro Ali Pascha'- au- Schumla vom 7. d. signalifirl ferner ein für die türkischen Truppen günstige- Gesecht bei Ayazlar. — Der Gouverneur von Bo-nien meldet, daß die Gebiete Bihac «d Banjaluca binnen Kurzem von dm In für gen- ten ausgegeben fein wer dm. Die Montene griner, welche neuerding- «inm Angriff auf Kolaschin machten, wurden »»rückgeworfen. In Konstantinopel geht va- Gerücht, daß ein neuerlicher Angriff der russischen Truppen aus Plewna zurückgewiefm worden sein soll. ES verlautet ferner, daß die Russen in Schipka »r.v Hain Boghaz nur die zur Bewachung dieser ÜebergangSpuncte nothwendigen Truppen zurück- gelassen haben sollen. Auf die bulgarischen Städte Thrakim». welche von dm türkischen Truppen wiederbesetzr wordm find, namentlich auf Kesanlik, Kalifer, Larlowo «ud Imi-Zagra soll da-Krieg-gesetz in Anwmduug gebracht werdm.
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