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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187003111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-03
- Tag1870-03-11
- Monat1870-03
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1870
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2244 betrug, ist eS 1869 auf 208,220 Thlr. 18 Ngr. S Pf. gestiegen. — DaS Immobilien - Conto erscheint zum ersten Male im Bericht und zwar mit dem für 24,600 Thlr. erstandenem Hause in der Dörrrenstraße, für dessen Verkauf man die besten Hoffnungen hegen darf. DaS Mitglieder-Capitalconto ist auch dieses Jahr wieder ansehnlich gestiegen und zwar um 42,003 Thlr. 20 Ngr. gegen daS Vorjahr. Es sind im Jahre 1869 724 neue Mitglieder eingetreten, dagegen 543 theils verstorben, theils aus getreten, theils ausgeschlossen worden, so daß ein Bestand vou 3934 Mitgliedern verblieb, wovon 1034 ihre Bücher mit 100 Thlr. vollgezahlt haben. Durchschnittlich kommt auf jedes Mitglied ein Guthaben von ca. 50 Thlrn., also 9 Thlr. mehr als rm Vorjahre. DaS Mitglieder-Capitalconto k., be treffend die gekündigten Mitgliederbeiträge, enthält 938 Posten, so daß durchschnittlich auf jeden derselben 8 Thlr. 21 Ngr. 9 Pf. kommt, ein Betrag, der um 37 X niedriger ist als im Vorjahr, dadurch erklärbar, daß viele Mitglieder wegen unterlassener Fort zahlung ihrer Mitgliederbeiträge ausgeschlossen wurden. Das Sparcassen-Conto ist gegen daS Vorjahr um 45,677 Thlr. 1 Gr. gestiegen. Auch das Credrtoren-Conto zeigt ein Plus von 13,606 Thlr. gegen das Vorjahr. Das Re- servefonds-Contohat durch einige Eingänge vom Conto Dubio rm Betrage von 2196 Thlr. 11 Gr. 5 Pf. einen außergewöhn lichen Zuwachs erhalten. Das Unkoften-Conto erfordert ein Mehr von 328 Thlr. gegen das Vorjahr (Steuern allein 424 Thlr. höher als 1868). Trotzdem ist der bedeutenden Geschäftsvermeh rung angemessen dieses Conto kleiner als in den Vorjahren. Die der Generalversammlung zu machenden Vorschläge des Ausschusses gehen dahin, 1) den Reservefonds in seiner jetzigen Höhe von 12,847 Thlr. 19 Gr. 1 Pf. zur Deckung deS Conto Dubio zu verwenden, 2) vom Uebcrschuß des Verlust- und Ge- wrnn-Conto 9270 Thlr. 7 Gr. 6 Pf. zum gleichem Zwecke über zuschreiben und 3) den noch ungedeckten Betrag von 5633 Thlr. 9 Gr. 1 Pf. der IahreSrechnung 1870 zu überweisen. Diese Anträge finden durch die im Eingänge erwähnte Calamität be züglich deS Hevner'schen Postens ihre Rechtfertigung. Nimmt nun die Generalversammlung diese Anträge an, so wird der übrig bleibende Betrag deS Verlust- und Gewinn-Conto von 12 905 Thlr. 28 Gr. statutengemäß in folgender Weise zur Vertheilung kom- men: 5X dem Reservefonds, 3'/, X dem vollziehenden Director, 15 X dem Ausschuß und 6^/3 X oder 2 Neugroschen von jedem Thaler als Dividende an die Mitglieder bei 149,888 Dividende berechtigten Thalern. Aufführung der Singakademie am 9. März. In der ' rr mäßig besuchten Thomaskirche fand heute Abend die Auffüb ung deS Oratorium: „Das Weltgericht" von Friedr. Schneid^, statt. Die Singakademie betrat mit diesem Werke nach längerer Zurückgezogenheit zum ersten Male wieder das öffentliche Forum, auf dem ihr in früherer Zeit unverhohlen alle Rivalen und Cvncurrenten den Ehrenplatz einräumten. Die Wahl gerade dieser Composition erschien besonders deshalb treffend, weil sie Gelegenheit gab, den fünfzigjährigen Ehrentag eines hoch- berühmten und verdienten Musikers zu feiern, der mit dem genannten Institute in intimen und segenbringenden Beziehungen stand. Andernfalls würden wir allerdings trotz der vielen Ana lysen, die in den letzten Tagen das Lob des „Weltgerichts" in dlesen Blättern gesungen haben, Mühe und Zeit deS Dirigenten und der Dirigirten lieber nickt an ein Werk verwendet gesehen haben, dem neben einer Menge hoher Schönheiten, neben einer Einfachheit voll hohen Pathos, neben einer Meisterschaft in der geift- und stimmungsvollen Handhabung schwieriger Formen so Vieles anhängt, was unS, die wir nicht mehr unter dem absoluten Bann der Haydu-Mozart'schen Zeitrichtung stehen, kaum interessiren kann. Die Aufführung selbst legte von einer liebevollen und gewissen haften Vorbereitung treffliches Zeugniß ab. Die Chöre sangen sicher, setzten präciS ein und zeigten sich im Vortrage und den - NUancirungen von den feinen Intentionen und der lebendigen Auffassung des Dirigenten durchdrungen; wirklich uncorrect ging nur Nr. 20. Selbst bei dem großen „Wehe", das diese Menschen drückt, durften sie entscheidende Intervalle nicht so gefährlich un rein intoniren. Im Orchester ließen nur an wenigen Stellen, namentlich des dritten Theils, die Bläser Wesentliches zu wünschen übrig. DaS Zusammenwirken der beiden genannten Factoren, meist so schwierig, wenn daS begleitende Orchester nicht aus Kräften besten RangeS besteht, war ein durchaus einmüthiges. Unter den Solisten zeichnete sich Fräulein Clara Schmidt auS. Ihre Leistung war die einzige, die auf vollständig künst lerischem Niveau stehend, den Hörern einen ungetrübten, reinen Genuß bot. Die Vertreter der übrigen Einzelpartien werden sich selbst den größten Dienst erweisen, wenn sie durch längeres Studium sich erst die Berechtigung und die Mittel zu emem so gewagten Auftreten erwerben. Der gute Wille ist zwar an zuerkennen, kann aber allein nicht genügen. Besonders gilt dies K-n Herrn Cantor Finsterbusch aus Glauchau, der unS den CI» Satan gründlich verdarb. Nach technischer Seite hin zeigt, hier die Machtlosigkeit bei Behandlung deS im Grunde rn-r, ergiebigen, aber bis auf die zweifelhafteErrungenschaft deSGauW noch uncultivirten StimmmaterialS zu ersichtlich, als daß vo, Auffassung dieser Partie hätte die Rede sein können. Wahch lich wurde dadurch wider Willen deS SängerS dieser «, Prometheus der antiken Sage erinnernde Satan, den s Dichter wie Componist weniger wie einen Verbrecher als di wie einen edlen Unglücklichen gehalten haben (— man va, nur daS schöne von Wehmuth getränkte Nachspiel, welckeg ersten Auftreten der genannten Figur folgt —) zum unpaß Interpreten. Wir wissen, auf welche Hindernisse bei nickt h dotirten Vereinen das Engagement guter Solisten zu stoßen und sehen deshalb davon ab, auS diesem Fehlgriffe dem vn vollen und tüchtigen Dirigenten, Herrn Musikdirector einen Vorwurf zu machen. V, Professor Ägnaz Mofcheles s. Der älteste Leipziger Tonmeister, Ignaz MoscheleS, ist der Nacht vom 9. zum 10. März 2^ Uhr sanft verschieden. Kunst hat in ihm eine ihrer schönsten Zierden, die Welt edlen Charakter verloren. In ihm lebte die Tradition der Haydn, Mozart, Beethoven fort und der letztgenannte Tons, schätzte ihn bereits in Wien, wo MoscbeleS schon im IW alter den Mittelpunct des classischen Virtuosenthums bildr einen seiner hervorragendsten Interpreten. Wie sollten die Z das Leipziger Conservatorium, dessen hochverdienter und U ältester Lehrer der greise Meister war, die Vereine, rveltaj als Ehrenmitglied angehörte, wie sollten alle der Tonkunst gewandten Kreise nicht trauern um den großen Verlust, da Welt der Töne erlitten? Denn nicht allein daS gediegene' fand in ihm einen der würdigsten Beschützer und Fördern, dern er hatte auck stets einen offenen Sinn, ein warmeS für aufstrebende Talente, welchen er mit Rath und TW zuftehen suchte. Als einer der eminentesten Virtuosen seine: als Muster in der Pädagogik des ClavierspielS und als charaktervoller Vertreter seiner Kunstprincipien, hat er sij gleich auck als Componist einen unsterblichen Namen erv> Seine unübertroffenen Etudenwerke, sein Omoll-Concert andere seiner zahlreichen Werke sichern ihm einen Ehrenplatz den productiven Geistern des 19. Jahrhunderts, ja selbst ii Heren Saloncompositionen finden sich Züge, welche an wirken und Interesse erregen. — Der Tonmeister war g, am 30. Mai 1794 zu Prag. Schon in frühester Zügen" er eine große Neigung zur Musik, welche den Vater be> ihn der Leitung Friedrich Dionys Weber's zu übergeben, diesem machte er vom Jahre 1804 bis 1868 Studien, ging nach Wien, erlangte hier unter Salieri und Albrechtsberger höhere Reife in der Harmonielehre und in den contrapu Formen, unternahm sodann, zur vollendeten Virtuosität im spiel gelangt, als ausgebildeter Musiker 1816 und 17 d das nördliche Deutschland, 18°>0 durch Holland, Frankreich, En und wurde allenthalben als Vermittler der Meisterwerke, wir Componist und Improvisator bewundert und geschätzt. 152! regte er in München und Wien Aufsehen, erhielt dann 182 Professur an d r Akademie in London, wirkte daselbst segen bis zum Jahre 1846 und nahm endlich auf Veranlassung s, früheren Schüler- Felix Mendelssohn Bartholdtz Stellung als Professor am Leipziger Conservatorium an, die aufrichtige Verehrung seiner Collegen und Schüler Sein Andenken wird fortleben und seine Thatkraft wird a Nachfolger begeistern; denn das Tüchtige, wenn es wahrhaft wirkt über alle Zeiten hinaus! — im, El- KocietätSbr.-Actteu — <S. Zelsenkeller <1o. — G Heldschlößchen üo. — G Medinger 58j G. s. Dampfsch.-A. 159 G L'b.-Dampssch.'A. 112 B. /ttederl. Thamp.-A. — G. Dresdner Feuerverstchernng'- Stück pr. Thlr. — G. ««»» ,Ü»(IrUu»ä) Verschiedenes. Der „Landsknecht", Fürst Friedrich v. Schwarzen!« ist am 6. März um 6 Uhr früh in Wien verschieden. ^ Leiche wird per Bahn nach Prag gebracht und geht vou dort j Achse nach Worlik, wo dieselbe in der fürstlichen Familievf beigesetzt wird. Fürst Friedrich Schwarzenberg war am 30.' tember 1800 zu Wien geboren. — „Sie werden mir Genugthuung geben, Herr, Herr!" „Ich mich mit Ihnen duelliren? Nimmermehr! DaS r. streitet meinen Principien. Ich bin Mitglied des Thierss Vereins." Dresdner Börse, 9. März Sächs. Ehamp.-Lctteo — S. Thode'sche Papierf.-A. I?4 S. DreSdn. Papiers.-A. 136 S selsenkeller-Prioritäten LZ-S seldschlößchen äo. b> — S- thode'sche Papiers, ao. btz -S Dre-dn. Papierf.-Prior. LZ -d S. Thümp.-Prior. 5» — S. lud i-lexr»! Ukr Llors ul »der? retpztg, irituS, licht BI ünrsito rllüibl eeiten Lp! Wlunge Wittags lies Ll tzr ulinrl Zu dies tzreu W tentrich gang: f ftrolongai tztüchk Ai Mstraße, März 2 onen de ig. uud Schütter Nr. 28 < Haus), L apothekes theeustra Waldstra > liche Sei htvachi Platz, G Lhca Ilttag« vc dtischcS Vecchio bildcrsa Pein Ein -S Uhr hau, Bau dtut ir»»» Le
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