Dresdner Nachrichten : 12.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189908126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-12
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- Dresdner Nachrichten : 12.08.1899
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IIv88v, 20 2larl6N8trri886 20 (3 Ralwll). Nr. 322. Mllkl: Gleichgewichtsverschicbuug. Hosnachrichten, Hofoperuhaus, Zur Typhus-Epidemie in Muthmaßl. Witterung: Löbtau, Bezirksansschußsitzungen, Gerichtsverhandlungen. Wolkig, kühl. Gleichgewichtsverschiebuug. Unter dem Titel „Die Flöte pou Bergen" veröffentlichte kürzlich der diplomatische Mitarbeiter des Variier „Figaro", Baron Valsrey. genannt „Whist", einen bemerkcnSwerthen Artikel, der sich gegen diejenigen sranzösischen Blätter richtet, die dem Besnch Kaiser Wilhelms an Bord der „Iphigenie" in Bergen nicht genug Bedeutung beigelegt hatten. Whist glaubte in der kaiserlichen Initiative eine Reihe von Gesichtspunkten zu finde», die eine neue Richtung der Politik bedeuten und daher die Aufmerksamkeit der Franzosen verdiene, wenn auch ihre Meinung darüber noch sehr getheilt sein möge. Er hob den Umjchlvnng oer Verhältnisse seit 15 Jahren hervor, in welcher Zeit Frankreich den Ausbau seines Kolonialreiches vollendet habe. Aus seiner europäischen Jsolirung zu Lande sei Frankreich durch den Bund mit Russland herans- aekomincn, seht müsse es aus dem Meere, ausserhalb Europas, mit Deutschland einen Bund schlichen. „Diese Wahrheit," schrieb Whist, „bricht sich langsam Bahn, und sie hat Blühe, die Schicht der verhüllenden Nebel zu zerreißen. Ich hoffe aber dennoch, das; sie mit der Zeit wie das Licht der Sonne anfstrahlen wird." Ans deutscher Seite, bemerkte Whist weiter zur Frage einer dcntsch- tranzösischcn Annäherung, müsse man sich des Bornrtheils begeben, das; Frankreich daraus ausschließlich Nahe» ziehen werde: Frank reich sei in der Lage, den Nehmer und Geber zugleich zu spielen. Deutschland solle daher osjen und ehrlich seine Absichten und Wünsche am dem kolonialen Gebiete darlcgen, dann werde es von Frankreich eine ebenso klare Antwort erhalten. Inzwischen verdiene der Vorgang in Bergen die Aufmerksamkeit der Franzosen in höchstem Grade; ohne reifliche Prüfung abznlchnen, wäre ge fährlich. Der .Figaro"-Artikcl des Herrn Whist läßt erkennen, daß thatjächlich in Frankreich, wen» auch zur Zeit wohl noch vereinzelt, das Bedürfnij; vorhanden ist, das Verhältnis; zu Deutschland freundlicher als bisher zu gestalten. Hierbei möge» nicht blas angenblickliche. vorübergehende politische Erwägungen mitsprechc», sondern es lassen sich auch schwererwicgcnde Gründe anfsinden, aus denen ei» solches Bedürfnis; erklärt werden kann. Einen Hinweis hierauf bringt der nachstehende Artikel unseres militärischen Mit arbeiters. Ganz allmählich hat sich im militärpolitischen Gleichgewichte der europäischen Großmächte eine Verschiebung der Kräfteverhält nisse vollzogen, die sich am auffallendsten an den beiden Flügcl- mächten des Kontinents, den Mächten des ZwcilmndeS. sowohl in ihren Beziehungen zu einander als auch in den Beziehungen beider zu den centralen Dreibnndinächten bemerken läßt- Rußland, noch vor 30 Jahren der „Koloß mit thönernen Füßen'. dessen militärische Streitmacht etwa der entsprach, über welche jetzt Oesterreich- Ungarn verfügt, hat sich inzwischen zur größten Militärmacht der Welt entwickelt, ohne dag sich bei der rasch zunehmenden Vervollkommnung voraussehen ließe. Frankreich hat sich seit dem Kriege 1870/71 mit bewundernswürdigem Opfcrmuthe eine neue Armee geschaffen, die, nach Größe, Bewaffnung und Ausbildung der deutschen Armee möglichst gleichwerthig, berufen schien, die „Revanche Idee" im gegebene» Augenblicke zu verwirklichen. In diesem fest gegründeten Zustande war Frankreich für das noch in der Entwickelung begriffene Rußland ein örgehreciswerther Bundes genosse und so suchten und fanden sich die beiden in Beziehung auf ihre militärische Stätte einander ziemlich ebenbürtigen konti nentalen Flügclinüchte zum Zweibunde. Der EntwickelnngSjustaild Rußlands und Frankreichs hat nun im Verlause der Zeit eine eingreifende Veränderung erfahren. Während die Erstarkung Rußlands in militärischer Beziehung noch immer im wachsenden Forlschreite» begriffen ist, sehen wir Frank reich. soweit seine Wehrkraft in Betracht kommt, an der Grenze seiner LeistnngSfähigkeit angelangt. In anderen Ländern wächst die BevölkerungSzisfer, in dem einen schneller, im anderen lang samer, immerhin icdvch stetig, in Frankreich ist daü Gegenthcil der Fall Die viel besprochene, von Frankreich selbst am meisten be klagte Thatsachc läßt sich nicht wcgleugnen, seine BcvölkerungS- zisfer bleibt in der Entwickelung immer mehr zurück sein Rekutteu- kvntingent zunächst noch stehen, seit einigen Jahren geht cs folge richtiger Weise auch damit langsam abwärts. Die Zahl der Ge burten ist bereits auf 21 z«m Tausend Einwohner gesunken. In Deutschland beträgt sie 38, also beinahe das Doppelte. Frankreich braucht seinen Bevölkcrungsvorrath glatt sür das Heer ans. hat damit das Maximum seiner möglichen HeercSgröße erreicht, wo- bi..gcgcn Deutschland und Rußland ein Armeekorps nach dem anderen errichten. Frankreich ist nicht einmal im Stande, die bereits vor mehrere» Jabreu bewilligte Vermehrung der Bataillons- zifser von drei auf vier burchzuführen, es fehlen ihm noch weit über 100 vierte Bataillone. Diese stetige Veränderung der mili tärischen Machteinheiten Frankreichs und Rußlands in Bezug aus die Zahl wird aber noch dadurch übertroffcn, daß das französische Heer von dem eigenen Laude in leichtfertiger Weise zum Ziele der widerlichsten Parteikämpfe gemacht wird und. wie dies aus der Negierung zu sän. Eine Waffe aber, die dem eigenen Lande nicht mehr zuverlässig erscheint, kann aus die Dauer um so weniger einemBundeSgenossen, wie dem absolutistischen Rußland, genügen, daS in seinem Bündnisse mit der dein Radikalismus ergebenen Republik lediglich mit dem militärischen Bündnikwerthe rechnet. Das Bündniß zwischen der elementar so durchaus verschiedenen Ost- und Westmacht Europas verdankte doch nur der Absicht sein Bestehen, gegenüber der Militärmacht des Dreibundes etwas Eben bürtiges herzustdllen. Die eingetretene militärische Werthminderung Frankreichs wird mir., so eher zu einer Entfremdung zwiffhen den beiden Zweibundmächten fuhren müssen, je mehr die Disziplin losigkeit kn der französischen Armee und damit deren Zersetzung zu nimmt. während gleichzeitig mtt dem Herauswachsen der Macht-- verhältnlsse Rußlands dessen Eipenwerthbewußtsein wachsen muß. Ganz andcre Verhältnisse bestehen zwischen Deutschland und Frankreich Dle rückläüsige Bewegung, in die die Wehrhaftigkeit Frankreichs eingetreten ist und die den Zweibund lockert, zwingt die Republik zur Versöhnlichkeit mit ihrem unmittelbaren Nachbar. DaS militärisch starke Frankreich, der gesuchte Bundesgenosse Ruß lands, konnte sich den Luxus gestatten in Gegnerschaft zu Deutsch land zu stehen. daS militärisch schwache Frankreich wird in gleichem Maße, wie rS seinen Bündnißwerth für Rußland clubiitzt, für Deutschland ein versöhnlicher Nachbar, der sich mit ihm leicht in der Politik gegen England einigen kann, so wie so aber bereits in der kolonialen Politik, in kulturellen, sozialpolitischen und kommer ziellen Angelegenheiten dieselben Ziele verfolgt. Wenn Rußland demnach alles Interesse daran hat. Frankreich stark zu sehen, liegt der militärische Rückgang Frankreichs im Interesse Deutschlands. Wenn Rußland in seinen Beziehungen zu Frankreich wegen der cingeliclencn militärischen Entwerthnng des Letzteren erkaltet, ist Europa nach und nach vollzogen, die anziehende Kraft im Zwcibunde unwillkürlich geschmälert, die abstoßende zwischen Deutschland und Frankreich gemäßigt. Was auf dem Gebiete der äußeren Politik bei diesen Staaten hervortritt, muß man als Folgeerscheinung dieser iinicrcu Veränderung nuffassen, es ist, wie die „Reichswehr", welche unlängst dieselbe Erscheinung auSsübrlich bebandelte. hervor- hcbt, „das Schwanken um eine neue künftige Gleichgewichtslage, bcrvorgerufen durch die Aendernng in den militärischen Schwerpnntts- Berhältnisseii". Dieses Schwanken fand seinen Prägnanten Aus druck i» de», sreundschaftlichen Leinchc des deutschen Kaisers auf dem fraiizösischeu Kriegsschiff „Iphigenie" in de» neutralen Ge wässer» von Bergen, ebenso wie in der Reise des sranzösöchen Ministers Delcass» nach St. Petersburg, endlich in der total ge änderten Haltung der maßgebende» sranzösischen und russischen Presse. Fernschreib- und Ferns-rech-Berichte vom 11. August. Berlin. Prinz Heinrich von Preußen wird, wie aus Kiel gemeldet wird, im Herbst das Kommando des vslasiatischen Kreuzcrgcschwaders abgeben und die Heimreise cintreten. Seine Aiiknnff in Kiel wird im Dezember erwartet. — Tic Prinzcisin Heinrich sicht einem freudigen Jamiliencrcigniß vor Weihnachten entgegen. Berlin. Der Norddeutsche Lloyd hat anläßlich der Hilfe leistung der Kaisers. Marine für seinen auf Grnnd gecaihenen Dampfer „Kaiserin Maria Theresia" die Summe von 3tt0«>0 Mk. für Wohlfahrts-Einrichtungen der Kaiser!. Marine zur Persiignng gcstelll. * Dortm u n d. (Ausführlichere Meldung.) In der Antwort aus die Büracrmeisterrcde am Dortmunder Hasen sagte der Kaiser, daß er erst hierher gekommen, nachdem er die Kaiserin ruhig ver lassen konnte, ohne in Besorgnis; zu schweben. Der Kanal, wie er augenblicklich nnzusehcn, sei nur ein Theilwerk. er ist anfzufassen in Verbindung mit dem großen Mittellandkanal, den zu bauen und zur Durchführung zu bringen Meine Regierung und Ich fest und unerschütterlich entschlossen sind. Lebhaftes Bravo.) Die Zeit werde die Ueberzeugnng verallgemeinern, daß der Ausbau unserer großen Wasserstraßen absolut nothwendig ist und für beide Theile. Industrie und Landwirthschaft, segensreich sei» wird. Nach einem Rückblick auf die Bestrebungen des großen Kurfürsten Friedrich des Großen, als bedeutendsten Wasserbauer, nach einem Ausblick ans die gute Zukunft Emdens und nach Hinweis aus die für den Dortmund-Ems-Kanal bedeutungsvollen Bestrebungen der großen Nordsee-Hansastädte fuhr der Kaiser fort: Die stets wachsenden Bedürfnisse des Landes verlangen auch größere und leichtere Wege. Als solche müssen wir neben den Eisenbahnen die Wasserstraßen betrachten. Der Austausch der Massengüter im Binncnlande, der vor allen Dingen auch der Landwirthschaft zu Gute kommt, läßt sich nur aus dem Wasser bewerkstelligen, und so hoffe Ich, daß die Volksvertretung, diesem Gesichtspunkt nachgebeiid, mich in die Lage versetzen wird, noch in diesem Jahre dem Lande den Segen des Kanals zu Nutze und zu Theil werden zu lasse». Der Kaiser wünschte Dortmund eine deu Hansa-Traditiaiien entsprechende Ent wickelung und sagte schließlich: Was als Rückhalt der Hansa fehlte, ein starkes geeintes, einem Willen gehorchendes Reich, habe» wir durch die Gnade des Himmels und die Thaten Meines Herrn Großvaters wieder errungen, und diese Macht soll auch für dieses große Werk mit voller Wucht eingesetzt werden. Da sür werde Ich stehen. lBeisall. Hoch-Rufe.) * Dortmund. In der Antwort des Kaisers aus die An sprache des Oberbürgermeisters im Nachhause heißt es; „Das Werk, welches wir heute cinmeihten, wird hoffentlich ein Mark stein in der Wendung der Gcjchicke der hiesigen Stadt sein, es wird aber auch hoffentlich der heutige Tag ein Markstein im Fort- schreiten der Einsicht Aller Meiner Unterchane» sein, das; es noth- wendig ist. zuweilen die eigenen Wünsche und Aspirationen dem Wohle des gesammten Staates nnterzuordne». Unsere gestimmte Kraft soll nicht etwa bloS auf diesen Kanal gerichtet fein. Es sind von Mir zur Arbeit beiohlen und bereits in der Ausführung be griffen große Projekte, die der Oder gleichmäßigen Laus und gleich mäßige Tiefe vcrlcchen sollen, »m auch de» nördlichen Provinzen und einen Theil Schlesiens mit der See zu verbinden. Auch anderweite große Wasserarbcitcn sind geplant in unseren östlichen Provinzen, die der Landwirthschaft zu Gute kommen sollen. Nur durch das Jneinanderareifen und Nebeneinanderbestchcn von Industrie und Landwirthschaft ist cs möglich, den Staat vorwärts zu bringen und auf gesunder Basis weiter zu führen. So hoffe Ich, baß auch die Stadt Dortmund an ihrem Theile von diesem Werke reichen Nutzen ziehen wird. Ich trinke aus das Gedeihen und Blühen der Stadt!" ^Lebhafte Hnrrah-Ruse.) Dortmund. Der Kaiser ist Mittags 12V» Uhr zum Gchcimrath Krupp nach Villa Hügel abgercist. Essen. Der Kaiser wurde bei seiner Ankunft auf der Station Hügel vom Geh. Kommerzienrath Krupp empfange». Um 2V, Uhr trafen der Reichskanzler Fürst Hohenlohe und Minister Thielen ein. München-Gladbach. Der Kaiser stiftete sür den Gesang- wettstreit, der nächsten Sonntag anläßlich der TAährigcn Jubel feier der Dülkener Liedertafel in Dülken stattfindet, einen werth- vollen Kaiserpreis. Wiesbaden. Im Dorfe Berg ist eine Thphus-Mdemlc rsonen gestorben. Es auSgebroHcii; bisher sind vier Personen strenge Abwchrmaßrcgeln getroffen. Jauer. In der Kaserne des hiesigen 151. Regiments ist der Typhus ausgcbrochcn. Frankfurt a. Heute Morgen gestorben. Es sind 2. Bataillons des Sonnabend, 12. August 1899. Wien. In Gablonz sind vom März bis jetzt 180 Personen zum evangelischen Glauben übergetretcn. Graz. Blättenneldungen zufolge wurde ein sranzösiicber Kapitän als der Spionage verdächtig verhaftet und nach Wien transvortirt. Pest. Gegenüber auswärts verbreiteten Meldungen über große Unterichleffe in der Militärverpflegungsbranche wird fest- gestellt, daß jenen Meldungen lediglich die That'ache der Ver haftung von zwei Verpfleguugssoldaten zu Grunde liegt, welche versucht hatten, einige Valleu aller Militärdcckcn aus einen Wagen fortzuführen und hierbei ertappt wurden. Die Angabe, der Schaden belaufe sich aus 100.000 Gulden, ist durchaus übertrieben. Rom. Ter König sandte eine außerordentliche Mission an den Sultan von Marokko, welcher dieselbe in der Stadt Marrakenl) empfangen wird. Madrid. Nach einer Meldung uns Palma gab General Wcylcr eine Erklärung ab, in der er sagt, daß er föderalistischer Republikaner iei M ndrid. Das amtliche Blatt veröffentlicht das Urthcil dcS obersten KricgSgericlstshoscs betreffend die Uebergabe von Santiago ans Euba. Darin werden sämmlliche betheiligtc Generale und ^ nizierc sreigeiprochen. dagegen wird die Eröffnung einer Unter suchung augcordnet, um zu finden, wen die Becanlwoctung dafür trifft, daß in Santiago die Mittel zum Kamvfe fehlten, wodurch die Kapilnl.ttion erforderlich wurde. London. Ter Beinch des deutschen Kaisers bei der Königin Viktoria ist vorläufig auf den 15. November festgesetzt. London. Tie „Times" ist in der Lage zu versichern, daß außer der Ucberniittelnng der im Vorderen» aufgestellten Schrift stücke von zweifelhaftem Wetthe mehr als 160 Schriftstücke von bedeutendem strategischen Werthe seitens Esterhazy's an den deutschen Militär-Attachs v. Schwartzkopven auSgelicwrt worden sind. Esterhazy hätte bei dieser Auslieferung als Mitschuldige Sandherr und Henry gehabt. Unter den ausgettcfcttcn Dokumenten befände sich auch der allgemeine Mobilisirungsplan der französischen Armee. Tie durch diesen Verrat!) erworbenen Gelder seien zwischen Henry und Esterhazy geweilt worden. In Parlier diplomatischen Kreise» sei Esterhazy als Verräthcr bekannt gewesen; mehr als eine europäische Negierung hätte Mittheilungcn von ihm erhalten. London. Der hiesige Handelsrath, welcher ans Mitgliedern der meisten britischen Handelskammern besteht, hat eine Resolution angenommen, in welcher das Verhalten Ehambcrlaffi'S gegen Transvaal vernrthcilt wird. — Die „Daily Mail" veröffentlicht ein Telearamm. nach welchem die Mitglieder der Alaska Erveditivn an, 17. Juli von einem Jndiancrstamme angegriffen wurden, wo bei die Expedition 17 Todte verlor. Die kanadische Regierung sendet Truppen gegen die Indianer. London. Nach einer Depesche der „Daily Mail" aus Kairo besetzten 3000 Abessinier unter Ras Tessama das Gebiet südlich von Nassar, das am linken Ufer des Sobat-Flusses, 480 Meilen von Kartuin, gelegen ist. Kopenhagen. Wie das Finanzministerium mitkheilt, ist die zu den westindischen Besitzungen Dänemarks gehörige Jniel Sainlc Croix laut cingeaangenem Telegramm durch einen Orkan heimgesucht worden, welcher großen Schaden anrichtcte. 30 Per sonen wurden getödtet. Der materielle Schaden ist so bedeutend, daß staatliches Eingreifen sich als nothwendig erweist. Petersburg. Das amtliche Organ des Generalgouverneurs von Turkestan schreibt über die Möglichkeit c eri„ Schießübung derFußartillerie bei Trossen vorzeitig ein SOpfiindigcs Geschoß. Drei Mann wurden verletzt. Weilburg. Bei der heutigen Ersatzwahl im Abgeordneten- plodirte bei einer ^ „ Abgeordnetem ^ „enieur Mischte (nl.) mit 106 gegen Landrath Beckmann, der 104 Stimmen erhielt, gewählt. Wien. Der Khedtve ist heute früh hier ringetroffcn. haute wurde Turkestan schreibt über die Möglichkeit einer deutsch-franzö sischen Annäherung: Wir sind von jeglichen unruhigen Be fürchtungen anläßlich der Möglichkeit einer deutsch-französischen Annäherung in Asien weit eittsccut. Unser Optimismus gründet sich sowohl auf die mächtige Stellung Rußlands ans dem asiatischen Fesllande im Allgemeinen, wie auch aus die großen geographischen und militärpolitischen Borthcile der Lage unserer ccittralasiatnchen Besitzung, welche Rußland die Möglichkett bietet, seine entscheidende Stimme zur Geltung zu bringen. Einstweilen über möchten wir bereit sein, in gewissen Grenzen eine solche Grnppirnng de. In teressen in Wcstasicn als treffliche Schntzwehr gegen alle ufcr übcrsluthcnden Interessen Englands und dessen egoistische Politik zu begrüßen Eine ähnliche politische Kombination unter Mi! Wirkung Rußlands hat, freilich bei einer anderen Sceneric, die praktische Probe bereits im Jahre 1891 an der Küste des Stillen Oceans bestanden. Petersburg. Die chinesische Regierung beabsichtigt, in Wien und Rom selbstständige diplomatische Vertretungen zn >n- richten. Konstantinopel. Das armenisch-katholische Patriarch .t leitet bei der Pforte Schritte ein, weil daS bis jetzt nur aus die gregorianischen Armenier angewandte Verbot des freien Verkehrs auch auf die katholischen Armenier ausgedehnt und nunmehr allen Armeniern der Ucdcrlritt nach Rußland verboten ist. so daß sie sich weder zu Handclszwccken dorthin begeben, noch von dort zurück kehre» dürfen. Die Berliner Bvrse zeigte heute wieder große Zurück Haltung auf die besorgnißcrrcgenden Nachrichten englischer Blätter über die Tcansvaalfraae; nur bei einzelnen Werlhen herrschte etwas Geschäft. Trotzdem war die Grundtendenz des Marktes nicht gerade matt. Von Banken waren Kreditakticn 1 Pro;, höher auf Wiener Anregung; heimische Banken ohne Geichäst, aber aut behauptet, Dresdner Bank etwas höher. Montanwerthe eben falls gcschäftslos und zu Abschwächungen geneigt. Bochumcr niedriger. Von fremden Renten waren Türken aus die Kon- versionsnachrichten etwas fester, während Argentinier aus das fortgesetzt steigende Gold-Agio gedruckt waren; Italiener und Spanier aut behauptet. Eisenbahnen still, Kurse nominell unver ändert. Im wetteren Verlaufe gaben die Kurie im Allgemeinen langsam nach; die Börse schloß wieder fest. Privatdiskcmr 4V« Aoz.---Am Spiritus-Markt war das Geschäft still. Loco-Waarc zog 30 Pfg. an. Loco 70cr 43.50 Bit.; Termine leicht erholt. " - - - - unbedeutend. Befestigung auf das gestrige unverändert. Nach Ermittelung der Centralnotirunasstelle preußischen Landwirthichaftskammern wurden bezahlt in Weizen: 156, Roggen 145, Hafer 144 Mk.; Stettin , eizcn 165, Roggen 138, Hafer I30Wk. — Wetter: Vor ort, kü ' der mittags bedeckt, spater aufgeklärt, kühl; West-Nordwestwind. »»«»>>« «. M. l«chlu».I IrrdU «»,so. . ivre«d,>er «mk 188,7V. SlESdahn —. r>om»irl>«» —. Laura-ini« 288.8». Ungar. Sold —. vorlugiklrn —. ffift. , »»rU. <» Uhr «achmitta^.» SUnte >00.00, siiaINn» M.Ni. Snannr 81.28 p»»N>«N>n 2».ra. Lürtk» 22,2». Mrt«nI«»Ik 125.80. OUoinandanl 572.00. Slaat«» tahi, 7d».00. pom»«»«n —. Nft.
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