Dresdner Nachrichten : 31.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901316
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-31
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- Dresdner Nachrichten : 31.01.1899
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AustsraiiMsUuNi? -ruitcuokt lcostsntos. L»t ll. Hr. « ttgUptStd.H INI,»narr ^ »tmU »«i«»,««, las. u. Lickend-^n«. k-'nübslstoltens chPubelteu .. «-^k.»iSllMSNN Ll!v..l!l'k8l!8N.»!.^ >1 ILatv«»-Kt» «88« s. H)»» Die neu«: Anleihe. Hosnachrichten, Girokonten, Verein für Fabritarbeiteriimen, Gerichts- t Muthnraßl. Witterung: I »>H ^VNNlAß' .'»d. SL. Verhandlungen. „Gin Erwin". „Der Bärenhäuter". I Frost ! ^lruviui;, »I . rhuuuur L^rD k'ür 6ie Monate stdenre «t Ililser ««ercten LsruLfthe^tsUun^su aus ciie . Drer-dner dlaektriolffmi" kirr V«e08ck«n «roit ü>c> Vawrtoiri»8««it^, I'I«u«r» uncl I-öVI«« hqi der Luupt-(ieseliü^s^tella, lAurionalruaae 3ö, unc! aistu steböll-Fllnabmsatelleu num UrotLS rau 1 ^LLr kill »U8H»-iii't8 bol cksn Laineriielien I'o^tanstalsi.n iw Osutsedsn l'siebsgebisto /u > 8-t I'sstz., in Oesterrsielr-Unxarn ru 1 Liutrte» UV Ki«ur«iu uu^ou n n eu Die neue Anlciht. Tic Begebung der neuen 200 Millionen-Anleihe in Deutscher Reichs- und Preußischer Stnatsrente an die Deutsche Bank in Berlin ist das finanzpolitische Ereignis; des Tages, das sogar über die Rcichsgrcnzcn hinaus seine Wellen wirst und n. A. einem füh renden Wiener Blatte zu einer feurigen Lobrede aus die unerschütter liche Solidität der preußisch-deutschen Finanzen Veranlassung gicbt, während gleichzeitig der österreichischen Finanzleitung in dringlicher Form nahegclcgt wird, dafür zu sorgen, das; Oesterreich .nicht immer ein verlorener Winkel, ein weltfremdes Land bleibe" Wen» die deutsche F-inanzgcbahrung eine anerkanntermaßen vor zügliche ist, so sollte man eigentlich meinen, daß die Ausgabe von M>Millionen dreiprozcntigcr Rente nicht etwas gar so Ungewöhn liches wäre. In ganz normalen Zeitläuften würde auch sicherlich nicht halb so viel Aufsehens von einer solchen Maßnahme der Berliner Finanzverwaltung gemacht worden sei», in dem gegen wärtigen Zeitpunkt aber treffen verschiedene Umstände zusammen, die dem Vorgänge ein besonderes Interesse verleihen: die alleinige Uebernahme der Anleihe durch die Deutsche Bank, die Rolle, die das sogenannte „Preußenkonsortinm" in der Angelegenheit spielt, und die allgemeine Lage des Reiitenmarltcs überhaupt. Die Anleihe 025 Millionen Mart drciprvzentiger preuschcher Krmstls und 7"> Millionen drciprozcntiger deutscher Reichsanleihes wurde zum Kurse von OE/» Prozent von der Deutschen Bank übernommen und der gelammte übernommene Betrag wird voraus sichtlich zu Anfang deS nächsten Monats zum Kurse von 02 Proz. zur Subskription aufgelegt werden. Der Ausgabcknrs bleibt dem nach mn mehr als ein Prozent hinter dem augenblicklichen Börsen kurse der Dreiprozcntige» zurück, ein Unterschied, der bei der großen Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Reichs- und Staatsrente immerhin schon am beträchtlich bezeichnet werden muß. Von nur V« Prozent betragenden Differenz zwischen dem Ucbernahmc- und dem Ausgabekurse der Anleihe hat die Deutsche Bank alle eigenen Unkosten und die Provisionen für Untcrbetheiligte zu bestreiten. Des Gewinnes wegen ist das genannte Finanzinstitut demnach um die ihm übertragene Ausgabe nicht geradezu beneiden. Wohl aber hat die Deutsche Bank mit ibrem rückhaltlosen Ent gegenkommen gegen die Wünsche deS preußischen Finanzmiilislcrs einen echt nationalen Schritt gethan, dessen günstige Folge» für ihr geschäftliches Ansehen nicht auf sich warten lassen werden. Die ausschließliche Bevorzugung, die der Deutsche» Bank zu Tdcil geworden ist, bedeutet einen Bruch mit der alten Tradition, nach der eigentlich daö „Prenßcnkonsortinni" z» der Ausführung der Jnraiizoperation hätte herangczogen werden müssen. Das genannte Konsortium ist eine Vereinigung der ersten Banken und Hauser in Berlin und im Reiche, die ständig den 'Absah deutscher mid preußischer Staatsanleihen als Bernuttler besorgen. Die Vertreter dieser Vereinigung hatten bei dem letzten Geschäft, das Herr v. NLqucl mit ihnen abwickeltc, den preußischen Jinairz- minister nicht von der rechten Seile zu nehmen verstanden. Es handelte sich nur um eine Kleinigkeit. 80 Millionen dreiprozcntigcr preußischer Konsols. die Mitte des Vorjahres untergebracht werden sollten und auch von dem Konsortium lest übernommen wurden. 'Als dann aber die neue Anleihe in Sicht kam, zeigte sich das Preußenkonsortinm plötzlich im höchsten Grade unzufrieden mit dem Erfolge der früheren Emission. In der Presse, die der Vcr cinigmig zu Gebote steht, wurde fortgesetzt auf die angeblich höchst ungünstige Lage des Rcutenmarttcs hingewieseu und die weitere Aufnahmefähigkeit des Publikums für Wcrthe dieser 'Art ganz ab fällig beurthellt. Infolge des Kursrückganges höbe das Konsortium überhaupt nur einen Theit der :Z0 Millionen im Publikum üuter- brinaen können. Im Anschluß hieran wurde ein Feldzug zu Gunsten der Ueberkagung auch des neue» Mi Millioiien-GcschäftS au die gleiche Stelle eröffnet. Die Artikel dieses Inhalts zeigten das eiumütbigc Bestreben, den Kurs der Dreiprozentigen »ach Kläffen Wester zu drücken, in der 'Absicht, daß für die neue Anleihe ein recht niedriger UebemahmeturS hcrausgeschlagen und sa das Preußenkonsortinm in den Stand gesetzt werden sollte, aus dem hieraus zu erzielenden Verdienste sich wegen der bei dem vor jährigen Geschäft erlittenen Verluste bez. nicht erfüllten Gewinn- boffnungen schadlos zu halten. Herr v. Miguel ist aber nicht der Bia»», der lange mit sich handeln läßt. Der preußische Jlnanz- mtnister war offenbar über die Haltung des PreußcnkonsortiumS heftig verstimmt und gab seinem Empfinden alsbald dadurch praktische» Ausdruck, daß er das Tischtuch zwischen der preußischen Finaiuleltung und deni Konsortium kurz enffchlvsscn zerschnitt und bei der Aufgabe der 200 Millionen-Anleihe die Vertreter icncr Bereinigung überhaupt nicht erst befragte, sonder» gleich , von vornherein die Deutsche Bank in'ü Vertrauen zog, Pie Herrn v. Miguel kommen, sehen und siegen ließ, ohne erst lange Etn- wSnde zu machen und Bedenken vorzuichützen. Die Wahl d«S dreiprmcistlgen Typus für die neue Anleihe kennzeichnet die Auffassung, der die leitenden Stellen der Finam- .>»',-!» !», «.1^ ,„,d in Preußen gegenüber der neueren Ent- ^ " ES gicbt eine ' Staats- ltcr der ausschließlichen Herrtchasl ver ^ndustriepaplcrc1>eaimre^as Scepter - Mein Herr v, Miguel gerade i» dre apgenbstck. sichen Verhältnisse des Geldmarktes, die sa unleugbar gerade den Dreiprozentigen nicht übermäßig günstig sind, ein neues'Aufgebot von 200 Millionen jenes Typus hlneiuwrrst. betnndet er mit seiner von aller Welt anerkannten finanziellen Autorität, daß nach seiner Ilcbcrzengnng die Tage der Staatsrenlen noch lauge nicht gezählt sind. Wen» trotz des zur Zeit so theurcn Geldslands die vrenßiiche Finanzverwaltung an dem dreiprozentigen Tvbiis unverändert scslhält, so wird dadurch der klare Beweis geliefert, daß unsere 'Anleihen dieser Art »ach wie vor die besten'Anlagepapiere der Welt ind nlid keinen berechtigten Zweifel an ihrer fortdauernden Zuvertässig- leit gestatten. Die Rückkehr zu dem 8'tzprozenrigcn Typus, die einen stärkeren Kurssall der dreiprozentige» Papiere wohl un- permcidlich »ach sich ziehen würde, erscheint daher to lange aus geschlossen, als nicht eine schwere wirthschastüche oder politische Katastrophe schädigend aus unseren StaatSkredit cinwirkt. Die Pflege des dreiprozentigen Tvpus ist eine der aus gesprochene» Arffgaben der diesmaligen 'Anleihe. Wie nämlich von zuständiger Seite erklärt wird, ist der 'Abschluß der 'Anleihe nicht blos zur Deckung des unmittelbaren Geldbedürsnisscs des Staates, sondern auch in der Absicht erfolgt, um „die Kapitalisten, die in iüirgstcr Zeit stark in Jndirstricwerthcn 'Anlagen gemacht haben, wieder mehr aus die heimischen StaatSweribc dieser Art hinzulenten". Der Po» der Regierung bezweckte Ersolg wird in dreifacher Hinsicht durch den gewählten Modus der Ausgabe unter stützt: einmal decken das Reich mid Preußen ihren Geldbedarf gemeinsam, zum Anderen ist bei der 'Ausgabe der neuen Anleihe die feste amtliche Zusicherung ertheilt worden, das; mit den 200 Millionen der gesammte diesjährige Bedarf der beiden Finanz- verwallnngen gedeckt wird, so das; weitere Anleihen im Laufe des Zaines nicht mehr zur Ausgabe gelangen werden: drittens endlich verfügt die Deutsche Bank über ein so weit verzweigtes Netz von Filialen in ganz Deutschland, daß durchgängig die Ansicht vor herrscht, cs werde ihr nicht schwer satten, den ganzen Betrag in verhültnißmäßig kurzer Frist gut und dauernd uiiterzubringcn Tie genannten drei Momente sind wesentliche Unterlagen eurer günstigen Knrsentwickelung sür de» dreiprozentigen TvPuS, die bisher folgenden Gang dnrchgenincht hat: die drewrozensigen Anleihen wurde» zuerst 1800 zu 87 Prozent aufgelegt, 1801 zu 81,10, 1802 zu 88.00. Im Fahre 1805 stiege» sie ans l«A>. 10 Prozent, gingen dann langsam wieder zurück und waren Ende IstM aus 08,25 angclangt. Gestern »otirten sie l«8,80. Aus der Ausstellung ist ersichtlich, das; die dreiprozcntige» Werthe einmal bis über Pari gestiegen sind; sie bieten atro sür den Fall der Wiederholung dieses AiisschwnngS Besitzern die Aussicht aus einen nicht unerheblichen Kursgewinn. Daß eine solche Aussicht nicht in Wirtlichkeit be stehe, wird Niemand behaupten wollen. Fm Gcgentheil. die Freunde unserer Dreiprozentigen dürfen sich der von sachverständiger Seite ausgesprochenen zuverlässigen Erwartung getrösten. daß es dem geschickten und umsichtigen Vorgehen unserer maßgebenden Bankkrcise gelingen werde, das Vertrauen ff« die Stetigkeit und die günstige Entwickelung des Kurses dieser Staatswcrthc neu zu be leben und zu befestigen. zeruschreib; und -ernwrech-verlchte vom 30, Januar. * Berlin. Der Kaiser stattete beute, als am Todestage des Kronprinzen Rudoph, dem österreichisch-ungarischen Botschafter v. Szögyenv einen dreivrertelstündigen Beiuch ab. * Berlin. Ter Ausschuß der Stadtverordneten Berlins erklärte sich im Prinzip versuchsweise mit der kontraktlichen An nahme von 2» Schulärzten einverstanden Berlin. Der srüherc Mitinhaber deS „Theaters des Westens", Kunstmaler Dvorak, wurde heute wegen Untreue, Unter schlagung, Urkundenfälschung und Betrugs z» IG Jahre» Ge fängnis; vom Landgericht It vrrnrtheilt. 1 Monate werden ans die Untersuchungshaft ungerechnet. Der Staatsanwalt hatte 8 Jahre 2 Monate beantragt. K ö »igSver g. 'Nach der Hartung sichen Zeitung" sollen im Kirchdorsc Warrmhnen bei Rhein beim eschlittichirhlaufeir aus dem Dorfbruchc viele Kinder eingebrvchen. sein; über 20 Kinder seien ertrunken. Einzelheiten seilen. * P a r i S. Der ursprünglich von der Regierung am Sonn abend beschlossene Gcsetzeittwurs wurde dahin abgeändert, daß an Stelle des Urtheils die Uebcrwcisung an den vollständigen Knffa- tivnShos in gewissen Fällen die Uebcrweitung au den vollständigen Kassationshof in allen Füllen vorgeschingcn ist. Die Begründung enthalt lange suristische Erwägungen und schließt: Der neue Ent wurf wird iosort aus die Angelegenheit Anwendung finde», welche eine tiefe Spaltung der Geister hervorgcrufen hat. Man würde zweifellos eiiiweirden, eL handle sich um ein Gelegenheitsgesetz, dasselbe ist aber in Wirklichleit ein Gesetz der Nothweiidigtert zur Beruhigung. Wir meinen, rin Vv» dem ganzen Kassatlviishot'e ausgehender Beschluß wird mit unwiderstehlicher Kraft alle» Geistern impvniren und die Agitation und die Spaltungen beendigen, welche das Land zu lange beunruhige». " Pari ü- Die Kommission der Kammer, welcher die 'Vor lage betr. den Kassationshof heute überwiest» worden, tritt menge» zusammen. Wie ma» hört, nimmt der Justizminister die Atten- Nücke über die Enguete bctr. den Kassationshof in Emvsaiig. Mehrere Mitglieder wollen verlangen, daß die beschuldigten Justiz beamten von der Kommission verhört werden. * Paria. Esterhazv wurde heute wiederum von der Krinirnat- kammer des Kassatioirshofs vernommen- Es heißt, Esterhazy beab sichtige, i» Rücksicht auf den von der Regierung einacbrachtcn Gesetzentwurf, abzulehnen, weitere Auslagen vor der Kriminal- kämm« zu machen und wolle verlangen, von allen Kammern des KassationshoscS gemeinsam vernommen zu werden. " B er n. Der Direktor des Weltpostvereins, Hoch», ist heute gestorben. * Stockholm. König Oskar ist soweit genese», daß er beute ei nen Svazieraang im Freien unternehmen konnte. Zn Ende der Woche gedenkt der König sich nach SaltSiöbadc» zu begeben. Berlin. Reichstag. Der sozialdemokratische Antrag auf Ertheilung der Genehmigung zur Strasversolgung des Abg. Scbmidt- Aschersleben wegen angeblicher Mniestätsbeleidiauna wird zur schleunigen Beschlußfassung an die GcschästSkomitrission verwiesen.— Aus der Tagesordnung steht der Macine - Etat. — Namens der Budgetkommission beantragt Abg. Lieber tCentr) unver änderte Annahme de- Voranschlags, oer sich innerhalh der finan ziellen Beschränkungen des Jlottengesttzes halte. — Bei dem AuS- aabetitel „«Staatssekretär des Marineamts" bringt Abg Ginger Ooz ) einen Erlaß des OberwerfidirettvlS v. Wietersheim in Danzig gelegentlich der letzten Rcichstagsivahstn zur Sprache. Der Tag« - beseht vom 21. September 1808 habe vor der Stichwahl, um die Werslarveitcr vor der Wah! deS sozialdemokratischen Kandidaten zu warnen (Gcgcnlandidat Rickcrt-, sich abfällig gegen die wzialdcm,' tratischc» Grundsätze und Ziele verbreitet und Der Sozialdemokratie nachgesagt, Gegner des Reiches zu sein Muse rechts: Sehr richtig . Der Tagesbefehl habe die Werftarbeiter auigesordert, den anderen Kandidaten, einen treuen Bürger der Stadt Danzig, >u wälzten (.Heiterleit.1 Wen der Arbeiter wähle, das geht der Verwaltum: gar nichts an. Daö Wahlrecht gehe zum Toffel, wom die Vcr Wallung ihre Ucbcrlcgenheit ausnützc. um den Arbeitern zu lagen Wählt wie wir, oder Ihr verfallt dcnr Hunger! Ein Tagesbcstbl des OberwerstdiiektviS v. Schuckmanir in Wilhelmshaven gebiet- den Arbeitern, sür rechtzeitige Entrichtung ihrer Steuern Sorg' zu tragen, bei dreimaliger Versäumnis: erfolge Entlastung. Welch«» Privatiirdustrielle würde sich zum Büttel der Steuerbehörde bei gebe»' — Staatssekretär v. Tirvitz,: Vch glaube im «sinne des Hauses zu handeln, wenn ich eine Sozialisten-Dcbatte vermeide Von den Befehlen habe ich selbstverständlich erst post torckriw Kennt - niß erhalte». Ich bin der 'Ansicht, daß die Tanzigec Werst in solchen Fällen bei den Wahlen hätte nicht herbortreten sollen; ich habe dictcc Ansicht auch entsprechenden Ausdruck gegeben Uebriaens ist die Annahme des Herrn Singer nicht zutreffend, das, die Avlommandirung des Herrn v. Wietersheim mit dreier An- gelegenheit in Zusammenhang stehe. Was den anderen Tagcs- besctil anlangt, so sind die Verwaltungen durch Gesetz vom 20. März 1807 verpflichtet, für Abführung rückständiger Steuern zu sorgen Tic Verwaltung hat auch ein Interesse daran, daß die Verbältirissc der Arbeiter geordnet sind. Tie Stelle deS Tages befehls wegen der Entlassung ist allerdings etwas hart: ich laiin nicht übersehen, weiche besondere» Gründe etwa dieser» Passus ver anlaßt habe», cS müssen wohl besonders schwere Fälle Vorgelege» haben. — Abg. Rickcrt tsreis. Vrg.s erklärt, weder direkt noch indirelt Anlaß zu der Wahlbeeinstmsiung zu lernen Grrnsteir gegeben zu haben. Tie Erklärung des Staatssekretärs könne mau im Interesse der Ausrechtcrhaltung der Autorität mit Freuden begrüßen. Diese Stellungnahme könne bei allen Ncichsbehörde» Nachfolge siirden. — Ans bezügliche Aeußerunge» des Abg. Lingens bitte! Staatssekretär b. Tirpitz. ihm anzuaeben, in Bezug ans wetche Vorschristen betr die Erleichterung der Thcitnahme der Mann schaften cm kirchlichen Handlungen man uns im Auslande überlegen sei. - Abg. Frhr. v. Stumm.lReichsp.) führt ans, der Tages befehl in Danzig habe doch offenbar nur einen guten Rath an die Werftarbeiter entkalken. — Abg Moltenbiihr ooz.) polemisii? gegen Frhrn. v. Stumm, der am Schlüsse seiner Rede die Sozial demokratie scharf angegriffen hatte. Vor zwei Jahren sei der be kannte Werftarbeiter Loienzen in Kiel ein HarrplgewührSmaim des Frhrn . v. Stumm gewesen, vor ein paar Wochen nun Hube Lorenzor wegen seiner moralischen Druff «tuten entlasten werden »rüsten. Redner beschwert sich über unzulängliche Löhne und Arbciter- Entlassnirge». die er aus Zuträgereien von Spitzel» znrücksührt- — Direktor vom Rcichsnrariiicanrt Büchscl: Die Enitlastung LoreirzcrffS erfolgte nicht aus politischen Gründen, sondern wegen Zuwiderhandlung gegen die Arbeitsordnung. Von einem Spitzel wcien aus den Wersten wisst» wir nichts Bei einem Bestand: von 18,602 'Arbeitern sind in« vorigen Jahre nur 51 entlast' worden, das.beweist, daß ein Mangel an 'Arbeit nicht »risiMsiff haben kann Wir thrur unser Möglichstes, nur die Arbeiter >> Bezug ans Löhne gut zu stellen, gestützt aus den kaiserlichen Erluo von 1800. — Abg. Werner tRes.) spricht sich gegen die beben' sichen Wahlbeeinsiuisnnge» aus. — Abg. Basserinanrr (nl - erklärt, seine Partei sei vollständig einverstanden mit den Er!!..« »»gen des Staalssclrctärs. — Abg Gröber (Eentr ) spricht im gleichen Sinne. Ein Tagesbefehl an die Untergebenen könne derb nnmöglich btos als guter Rath, wie Frhr v Stumm es glaub, angesehen werden — Abg. Rickcrt (steif Vrg > wendet fi t' ebenfalls gegen Frhrn. v. Stumm. Selbst >aerr v Koller, der jetzige Oberpräsidcnl, habe eimmff den Lairdräthe» goagt: ,.Nel>» Euch in Acht mit Wablbcclnsinssiingen, denn sonst lonimt d- ReichStag mid erklärt die Wühl für ungiltig " Bon Spitzeln sei aus der Danzigei Werst bisher nichts zu bemerken gewest» — 'Abg. Gras Ktrnkowström «Ions.) findet den Erlaß v Mieter- heim immer» berechtigt, als er sich gegen die nicht slaatscrhaltcnoe Partei richtet. Redner legt eingehend den »nti - Monarch» .b und revotusioriärcir Charakter der «Lozialdemotrutic dar. — Ab, Singer ttoz.1 erblickt in den Acußerniigen des Frhr» v. Stumm über Demi v. Tirpitz' Stellungnahme zur» Danziger Taaesbme! eine versteckte Denunziation des Chefs dcs Marüienmts. (Bicevrä'. Dr. v Frcgc rüat diese Acußernng.s — Abg. Jrbr. v. Stumm «Rcichspff verwahrt sich gegen die Unterstellung der Dcnuiizration Der Titel „Stacffssttrctär" wird genehmigt — Bei einem weiter«» r. .. »c- r . . 7.(1 rr' »! ausländischen Konserven nur etwa 1 Prozent. — Der Etat wird schließlich rm Ordinarim» und Ertraordinarimn gencbmrgt — Morgen . Antrag vctr. Sciücnzoll, Etat sür Kiautschou und Postctat. Berlin. Das Abgeordnetenhaus erledigte zmiächu den Etat der Domüncnvcrwaltung, wobei sich eine Debatir über ländliche Arbeiterveihältirisst entspann. Abg. Tr. Hrrich (stets. Vollsp.) verlangte eine Enguete darüber, welchem Vo langen von Abgeordneten verschiedener Parteien entaegengetreten wurde. Dann wurde der Etat der landwrrthschastlichen Verwalt ring berathcn. Abg. Erüger tsreis. Voltsp > wendet sich gegen den Geschäftsbetrieb der Komhämcr. Aba. Graf Strachwrtz «Ecirlr.: erörtert die Lage der Landwirthschast, die »nr nach Revision de« Handelsveträge eine Befferruig erfahren konnte. Abg. v. Eynattc» «Eentr.s empfiehlt zur Behebung des ländlichen Arbeitermangcü Entlassung der Kinder ans der Schule mit dem 18. Jahre. Ferner wünscht er Vorlegung eines Gesetzes. Herr. Reinhaltung der Flüsse von industriellen Abgängen. Minister Freiherr v. Hammerstein er ul« ' " """ ' ° ^ ^ ngeblicher Fleischirvth in der demokratischen Presst getrieben werde. Die deutsche Landwirthschast sei vollstäirdrg i»r Stande, bei« heimischen Fleischbedars zu decken. Redner empfiehlt femcr zur Hevirng deS AuckerkousnmS Einführung des Zuckers als Nähr der Konsum besteuern»». t rmr die ießlich de»' ungsmittel bei der Armee und Durch die Kairalbauten würden der Landwirthschast i nvthigcil 'Arbertöstästc eiitzvgen werden. Ee dankte schneb
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