Dresdner Nachrichten : 22.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189907227
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990722
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-22
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- Dresdner Nachrichten : 22.07.1899
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Do» »allilodl« Nnlural tat ^Lvckervr-k'LdrrLäUerko vorm. Mvleldokor L Odemnttr-ZekvQau. Lizenv k'adrkLdn: vreLäon-X., ^ntonstr. 3. lelopüon Xmt II, Ko. 211. j V II. 81111111 n, MkmsLoItiiieiifLbi-jk. U Vorkaut io clor l'nbijk: Vresclvn, Lliomultrvrstrltsüb 26, M H Vsis«lltlLllsztr.5un<I8trl«!rollsrstr. 18, in bödlsn: kiswarclortr. 2. I Ist Ri»BMrvrtro1R«iH. L. » ii I, ,i» « 18, Id> k>r,<le>n-1. MO Urlvel«eli8, HMvi'müiitel, VmirklenruiMM. 8pSriLlgv8vtläf1 fiin I0Uk'i8l6N-Hu8I'U8luNg. Olösste ^08. Hvvlitl LU8 Urol, 8vlil»888tl'»88v 28, start. tmä I. Ltktgk:. Mi» Lnioaes' Transvaal. Hofnachrichten, Lindcnhos, Maurerversammlung, Handelshochschule, Mnthmaßlicbe Witterung: l /««,,,,,^1»/,,»^ 1 VSl» Riesaer Raubmord, Gerichtsverhandlungen. Heiter, wolkenlos. s -^«4» Transvaal. Wenn es der britischen Regierung wirklich nur daraus ankommt. den in der Burenrepublik ansässigen Engländern politische Rechte zu verschaffen, so müßte man annehmen, daß die schwebende Transvaal krisis durch die in Prätoria beschlossene Reform des Wahlrechtes beendet ist. Man wird indeß abwarten müssen, ob das nicht eine etwas optimistische Auffassung ist. Jedenfalls hat das kluge Entgegenkommen der Regierung und der gesetzgebenden Körper schaften der südafrikanischen Republik die Kricgshetzereien in London zu einem momentanen Stillstand gebracht. Die Jingos wissen noch nicht, ob sie sofort zu einer neuen Handhabe greifen sollen, um ihre Pläne zur Vergewaltigung der Burenbevölkcrung zu fördern. In den regierenden Londoner Kreisen scheint die überwiegende, besonders von dem Premierminister Salisbury ver tretene Meinung dahin zu gehen, daß man in der Uitlanderfrage anständiger Weise nicht noch mehr fordern könne, als bereits ge währt worden ist. Die Verleihung des Wahlrechtes an alle Aus länder, die sich seit sieben Jahren in Transvaal aufhalten, und die Vertretung der Uitlanders im Volksraad entsprechen in der Haupt sache dem, was in London verlangt worden war. Gleichwohl scheint vereinzelt doch noch die Neigung zu bestehen, mit der Wahlrechtsfrage weiter zu operiren, um den friedlichen Ausgleich aufzuhalten. So wird u. A. betont, wenn der Unterschied zwischen neun und sieben Jahren Ansässigkeit nicht von Bedeutung sei, so könne Krüger auch noch weiter gehen und fünf Jahre cinräumcn. Sollte sich das englische Kabinct für zufriedengestellt erklären, so dürfte dies vermuthlich unter der Voraussetzung geschehen, daß die bereits erzielten Errungenschaften die Grundlage bieten, um allmählich die Unabhängigkeit des Trausvaalstaates zu unter- minircn und die Erhaltung des dort bisher herrschenden Volks- thums der Buren unmöglich zu machen. Wenn sich die Regierung in Prätoria lange hartnäckig gesträubt hat, den Fremden Bürger rechte ciuzuränmcn, so geschah das in der Erkenntnis; der Gefahr, die daraus entstehen kann. Die Buren sind seit 1886, seit der Entdeckung der Goldfelder, von den Ausländern an Zahl überholt worden und waren infolgedessen darauf bedacht, die Fremdlinge von der Leitung der Rcgierungsgcichäftc vollständig fernzuhalten, weil sie sich nach den gemachten Erfahrungen der Befürchtung nicht verschließen konnten, daß die Engländer nach dem Jehlschlagen ihrer Eroberungspläne versuchen würden, sich des goldtragenden Landes durch Einsickern in die Bürgerschaft zu bemächtigen. Nach einer Angabe der „Köln. Ztg." soll es in Transvaal 63,000 Buren und 182,000 Ausländer geben: nach einer anderen Mitthcilung leben in der südafrikanischen Republik nicht weniger als 40,000 Engländer. Es kann daher die Möglichkeit keineswegs als aus geschlossen gelten, daß aus Grund der beschlossenen Wahlrcform die Buren durch den die englischen Interessen vertretenden Thcil der Uitlanders majorisirt werden und ihnen auf diese Weise die britische Oberherrschaft aufgezwungen wird. Die thatiächliche Wirkung der Wahlresorm besteht darin, daß sofort 15,000 neue Wähler geschaffen werden; ferner ist von Jahr zn Jahr ein bedeutender Zuwachs dieser Zahl zu erwarten. Wenn man dies erwägt, hat die Speku lation, die Chambcrlain in's Auge gefaßt haben soll, eine gewisse Berechtigung, die in einigen Jahren zu erwartende Neuwahl des Präsidenten durch die englischen Wähler zu beeinflussen und zu leiten. Es sind schwerwiegende Gründe, welche die englische Regler ung bestimmen dürften, die Verantwortung für eine kriegerische Lösung der Transvaalkrisis zunächst nicht zu übernehmen. Man hat sich in London der Erkenntniß nicht verschließen können, daß das ge summte niederländische Element in Südafrika die Transvaalfrage als ihre eigene Sache empfindet wie dies verschiedene Solidaritäts kundgebungen der Buren deutlich erkennen lassen. Der Präsident des Oranje-Freistaates hat erklärt, daß die schwebende Krisis für diesen ebenso gefahrdrohend sei, wie für Transvaal; an demselben Tage, an dem England der Transvaalregicrung den Krieg erkläre, werde der Wortlaut des Bündnißvertrages mit der Burenrepublik veröffentlicht und der britischen Regierung mitgetheilt werden, der Oranjestaat sehe die Kriegserklärung als auch gegen ihn erlassen an. Möglicher Weise würden auch die Holländer des KaplandcS und die sie vertretende und beschützende Afrikanderpartei mit den Buren gemeinsame Sache machen. Die heutige Kaprcgierung stützt sich auf eine Afrikandermehrheit, deren Mitglieder Sympathien für die Buren hegen und offen zur Schau tragen. Sie waren mit der englischen Regierung trotzdem einig, so lange die Transvaalregier ung sich gegenüber den Forderungen der Uitlanders schroff ab lehnend verhielt. Wenn sie jetzt ihre Haltung geändert haben und sich nach den Zugeständnissen der Buren mit einer weiteren aggressiven Politik nicht mehr einverstanden erklären, so kommt England in die schiefe Lage, für die ja thatsächlich durch die Kap- kolonie auSgeübte Vorherrschaft Englands in Südafrika einen Krieg zu führen, mit dem mindestens die Hälfte der Kapkolonlsten nicht einverstanden ist. Die Einheit des BurenthumS ist daS Endziel einer nationalen Bewegung, die unter den Buren dcS SaplandeS ebenso vertreten ist wie in Transvaal und Oranje. Rach der Ansicht eines „angesehenen englischen Politikers" soll die LHStigkelt deS AfrikanderbyndS auf die Lösung d«S VerhältnisseS dfS -apsandeS zum britischen Reiche gerichtet sein: e» sei die Ab» sicht der Führer des Bonds, die Kapkolonie zu einem Thcile einer großen südafrikanischen Republik zu machen, in der das hollän dische Element das herrschende sein soll. Das englische Sprichwort: „Ilixlit or vroux, rn> countrx" hat Treitschke niit den Worten übersetzt - Die englische Politik ist eine wunderbar kluge und wunderbar gewissenlose Realpolitik. Die Klugheit wird den Engländern gebieten, nicht gegenwärtig einen Krieg vom Zaune zu brechen, der nur zu leicht zu einen, Entscheidungskampfe des gesammtcn Burenthums gegen die britische Fremdherrschaft werden könnte. Jedenfalls wird ein solcher Kampf nicht eher riskirt werden, als bis man dazu hinreichend vorbereitet ist. Das ist aber keineswegs der Fall. Zwar ist die englische Landmacht in Südafrika in letzter Zeit vom Mutterlande aus ver stärkt worden, aber doch bei Weitem nicht in dem Maße, daß sic die sichere Bürgschaft gewähren könnte, daß der Krieg aller Be rechnung nach erfolgreich sein wird. Die Vorarbeiten im Lon doner Kriegsministerium haben fcstgcslellt. daß man für die zum Feldzüge gegen die Buren geforderten Trupvenkvrper weder ge nügend Offiziere noch auch Soldaten hat. Das aktive wie auch das Reserveoffizierkvrps können den an sie zu stellenden Ansprüchen in keiner Weise genüge»; ebenso fehlt es an Mannschaften, weil einerseits bedeutende Verstärkungen aus Indien nicht wohl hcran- gezogen werden können, während die LageZ in, Sudan es ebenso wenig gestattet, von dort Truppen wegznnehmen. John Bull scheint also wieder einmal um io lauter mit dem Säbel gerasselt zu haben, ie mehr er sich der Unfähigkeit bewußt gewesen ist, seine Kriegsdrohungen zu verwirklichen. Vielleicht ist aber mit dem Alarmaeschäft auch noch ein Nebenzweck verfolgt worden. Die sonst keineswegs burensreundlichc „Köln. Ztg." bemerkte nämlich dieser Tage: Wer heute an der Fortdauer der Unruhen das meiste Interesse hat, das sind die Spekulanten an der Londoner Börse, die aus den jähen Schwankungen der Kurie und seu daraus zu erzielenden Differenzen machtigeVcrnirmenerwerben könne», nament lich wenn sie in der Lage sind, diese Schwankungen vorauszusehen oder gar zu beeinflusse». Das genannte Blatt kann sich die von Tag zu Tag schwankenden Nachrichten über de» Stand der Trans- vaal-KrisiS nicht anders erklären, als daß es Leute gebe, die ein Interesse daran haben, die starke Kursbewegung der Ävldakticn zu verewige r, um von einem Tage zum anderen Differenzen ein- zuslrcichcn. Aernschreib- und Aernsprech-Lciichte vom 21. Juli. * Berchtesgaden. Die durchaus günstige Abnahme der örtlichen Störungen bei der Kaiserin gestattete heute die Anlegung eines fixirenden Verbands an dem verletzten Unterschenkel. Der Verband wird gut ertragen und beseitigt die noch vorhandenen subjektiven Beschwerden völlig. Berlin. Der Klub der Madrider Künstlerschaft „Ul eirculo äc> eollis rrrtvs". von dem seiner Zeit die Anregung zur Errichtung des Vclasguez-Denkmals ausgcgangen war, hat seiner Dankbarkeit für den von Kaiser Wilhelm bei der Enthüllung des Denkmals gespendeten Kranz durch eine von 28 Künstler» unterfertigte Adresse Ausdruck gegeben, in welcher es heißt: „Ter Verein wird den prachtvollen Kranz, dessen Aufschrift die Herzen aller Freunde dos Vaterlandes und der Kunst tief ergriffen hat, als kostbares An denken bewahren an die herzliche Kundgebung, die mit dem Gruße des mächtigen Deutschland verknüpft war. Indem wir Ew. Kaiserl. und Königl. Majestät ehrerbietigsten Dank abstatten, gereicht cs uns zugleich zur Ehre, dem erhabenen Vaterlande dcrFührer 'best,. Cornelius. Kaulbach und so vieler Anderer, die der deutschen Kunst Unsterblichkeit verliehen haben, den Gruß inniger künstlerischer Gemeinschaft darzubringen." Der Kaiser hat der Künstlerschast durch den Botschafter v. Radowitz seinen Dank aussprecheu lassen. — Englische Blätter hatten trog des Widerspruches der deutschen Presse beharrlich behauptet, Kaiser Wilhelm werde zum Geburtstage der Königin nach England kommen. „Daily Chronicle" will jetzt erfahren haben, Kaiser Wilhelm habe den Wunsch gehegt, zum diesjährigen Geburtstag der Königin nach England herüber zu komme», um einige Zeit dort zu bleiben, daß aber der Besuch damals nach den getroffenen Dispositionen als ungelegen betrachtet wurde. Der Kaiser habe seine Unzufriedenheit darüber kund gegeben, diploma tisch um Aufschub des Besuchs gebeten zu werden, und habe es abgelehnt. für die Cowcs-Woche herüber zu kommen, die als un sichere Zeit angesehen worden sei. — Der „Reichsanzcigcr" ' ie Verleihung des Klasse 2. Stufe an ) die Blätter ist die . . , „ . - Hauptvorsteher des Land- wirthschaftlichen Centralvcreins- für Litauen und Masuren, Rittergutsbesitzer Sevdel-Chclchen, wegen Ucbcrnahme des Land- wirthschasts-Ministeriums Verhandlungen im Gange. Der Genannte erklärt, ihm sei von solchen Verhandlungen nichts be kannt. — Die „B- N. N." schreiben: „Nachdem die frei»! Blätter endlich damit auß das undankbare G Herbert Bismarck auf ein Slaalsaml den Kopf zr Wir zweifeln keinen Augenblick, daß Fürst Herbert Bismarck über die in den Hundstagszetten doppelt anzuerkennenden Mühewalt ungen. denen das Centrumsorgan sich unterzieht, um ihn unter die diplomatische Haube zu bringen, tief gerührt ist. Es kann uns das aber nicht hindem, feslzustellen, daß es ausschließlich die dem Namen Bismarck feindlich gegcnüberstchendcn Blätter sind, die ersichtlich zu bestimmten Zwecken fortgesetzt über diesen ungelegten Eiern brüten." Kiel. Am 18. August trifft hier «ine aus 3 Schulschiffen bestehende schwedische Kriegsflotte ein. die einen dreitägigen Aufenthalt nehmen wird. Von der Marinestation werden für die Gäste Festlichkeiten geplant. Köln. Die „Köln. Ztg." erklärt an leitender Stelle gegen über den verschiedenen Angaben über die. Gründe, welche den Kaiser zum Auslchub seiner Reffe in das rheinisch - westfälische Industriegebiet bestimmten, eS fehle bisher immer »och an be stimmten Angaben. Mit einiger Wahrscheinlichkeit könne man daraus schließen, daß politische Gründe nicht vorlicaen, sondern daß die Anordnung lediglich auf den Wunsch des Kaisers rurückzn- führen ist. seine NorolandSreife zu verlängern. Köln. Der Petersburger Korrespondent der „Köln. Ztg." nieldct: Es verlautet, der Fregatten-Leutnant Boeismann. welcher der Person des verstorbenen Thronfolgers attachirt war. habe sich erschossen, weil er gegen die ihm crtheiltc Weisung den Thronfolger allein gelassen habe, dessen Tod zweifellos infolge eines Unfalles mit der Jahrinaschine eingetrcten sei. Bei der Beerdigung des Thronfolgers soll ans Wumch des Ezaren von der Entsendung von Vertretern auswärtiger Fürsten Abstand genommen werden. Geestemünde. Das Offizierkorps der 8. Matrosen- Artillerie-Abtheilung in Lebe hat zn heute Abend die Offiziere des französischen Aviso „Ibis" nach dem Offizierskasino eingeladcn und folgt morgen seinerseits einer Einladung an Bord des fran zösischen Kriegsschiffes. Der Kommandant der „Ibis" und Korvetten kapitän Menen tauschten Besuche aus. Posen. Die Hagelschäden, die durch die Gewitter in voriger und dieser Woche in der Provinz Pose» eingerichtet wurden, betragen schätzungsweise etwa 1 Million Mark. Wien. Tie christlich-soziale Vereinigung des Abgeordneten hauses veröffentlicht einen Protest gegen die Anwendung des K 11. Die Regierung sei verpflichtet gewesen, den Rcichsralh cinzuberusen, um ans diese Weise zu zeigen, daß sie wenigstens den Willen habe, die Meinung des Parlaments cinzuholen. Tie Partei sei der festen Ucbcrzcugung, daß kein Abgeordneter so gewissenlos sein werde, den Regierungsverordnungen ziizilstimmen. — Die hiesige Maria- hilfcrstraße war gestern Abend der Schauplatz einer cigcnthümlichen sozialistischen Demonstration. Etwa 2000 Personen wäre» erschienen, um gegen eine im Hotel „Englischer Hof" stastsindcnde christlich- soziale Versammlung zn demonslriren. Die Massen veranstaltelen eine stumme Knndgelmna, sic enthielten sich jeder Ausrufe. Tic Polizei war etwa 600 Mann stark ansgcrückt. fand aber keine» Anlaß zum Einschreiten. Bürgermeister Lueger fuhr von der christlich-sozialen Veriammlung unter starker polizeilicher Bedeck ung weg. Graz. Gestern fand hier ei» Krawall wegen der geplanten Zuckerstencr statt. Eine von mehreren Tausend Personen besuchte Jraneu-Vcrsammlung vwtcstirte gegen die Steuercrhöhnng und wurde wegen scharfer Ausfälle gegen die Regierung aufgelöst. Hier durch entstand ein Tumult, der sich auf die Straßen fortpstauzte. Es wurde gerufen: „Nieder mit Paragraph 14!" „Nieder mit dem Ministerium!" Der Polucikordo» wurde durchbrochen: im Handgemenge wurden zwei Polizisten verwundet. Triest. Admiral Tcwcy wurde gestern bei seiner Ankunft von den amerikanische» Gesandte», sämmtlichen amerikanischen, sowie den deutschen und französischen Konsuln empsaugeu. Alsbald nach der Begrüßung hatte der Vertreter der „Neue» Freien Presse" eine Unterredung mit Dcwey, der, um seine Meinung über die Friedenskonferenz im Haag gefragt, erklärte, er halte nichts davon, denn Niemand werde zuerst abrüsten wollen. Durch den letzten Krieg veranlaßt, werde Amerika mit den Rüstungen fortfahrcn und 40 neue Kriegsschiffe bauen. Er glaube daher nicht, daß bei solchen Anstrengungen Amerikas andere Mächte den Vortheil, den sie durch ihre Rüstungen haben, aufgeben würde». Paris. Während der Anwesenheit der „Hohenzollern" und „Jphff „Thiff an Bord , ru »übern. — Wie allgeniein angenommen wird, wird dcrTrcyfuS- Prozeß voraussichtlich bis 25. August dauern. London. Nach einer Jvnannesburger „Timcs"-Tcpciche hat der Uillander-Rath eine ösfenllichc Versammlung einbcrnfc». um das neue Wahlgesetz zn verurtheilcn und vollkommenere Reformen im Sinne der Vorschläge Milncr'S zn fordern. Tic „Times" erklärt, die englische Regierung werde an Ehamberlain's Worten festhalten, daß keine Zngcsländniffc für das britische Kabinet annehmbar sein könnten, die den Uitlandern nicht sofort eine wesentliche Vertretung gäben. * P ortsm o n th. Im Solent sand heute. Nachmittag auf dem Torpedobootzerstörer „Bullfinch" eine Explosion stakt, woher 7 Mann gctödtct und 11 verletzt wurde». Sköfdc. Tic in Westgotland herrschende Milzbrandcpidemie breitet sich noch immer aus: jetzt sind schon 40 Kirchspiele von ihr ergriffen. Eine Frau ist der Seuche zum Opfer gefallen. Die in Westgotland geplanten großen Manöver werde» der Epidemie wegen nicht stattfinden. Auf den Wegen nach den verseuchten Gegenden wurden Milstärp osten ausgestellt, welche an den Ab- wehrmaßrcgeln für die Seuche sich bethciligen sollen. Die heutige Berliner Börse eröffnet«: in fester Haltung auf die Thatjache, daß die befürchtete Erhöhung des Bankdiskonts in London nicht eingetrete» ist. Die günstige Situation kam namentlich Bergwerken ru Gute. Sehr anregend wirkten auch günstige Dividcndengerücvte betreffs des Bochumer Vereins. Bvchumer daraufhin 2 Prozent höher und lebhaft nmgcsetzt. Von Banken waren namentlich Kredttakticn gut erholt, heimliche Banken behauptet. In Eisenbahnen war die Tendenz nncnlichiedcn. Dortmund-Gronauer »nd einige schweizerische und italienische Bahnen waren schwächer, die übrigen waren gut behauptet und theilwcffe etwas besser. Renten still und unverändert. Türken schlossen still, aber ziemlich fest. PrivatdiskontProzent. — Am Spiritus- Markt herrschte feste Tendenz. Loco 70cr wurde mit 42,40 Mk., oder 80 Pfg., höher bezahlt. Am Terminmarkt war AuguMieferung bis 40, Hcrbstlicferung bis 80 Pfg. höher gefragt. Der Getreide-Markt war heute gleichfalls etwas fester, besonders zog Roggen infolge von Deckungskäufcn eines hiesigen Importeurs, der mit russischen Firmen in Bcrbindung siebt, 75 Pfg. an, während Weizen trotz der festeren amerikanischen Meldungen im Preise unverändert blieb. Später schwächte sich auch Roggen wieder ab. da das schöne Weiter und die Aussicht auf glänzende Ernte die Käufer zur Reserve mahnte. Hafer schwach unter dem Druck von fortgesetztem Angebot. Nach Er mittelung der Centralnotirungsstelle der prenbnchen Landwirth- schastskammern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 157.50, Roggen 147, Hafer 145,50 Mk.: Stettin-Stadt: Weizen 156, Roggen 144. Hafer 130 Mk. — Wetter: Schön: Ostsüdostwind. 8ra»tt«r, «. (Scdlukt «redlt lNiS.W Dideonlo —rreidnn Ban: —. ^Staatibahn . Lamdarden —. tiaurahMe re»,M. Ungar. Sold ^ li »hr^HachmUtaad.) »,n>e IV0 8S Italien« S1.S». Soanier «l.SN. B-NugNlen rc.aa Latten «,«>. rurkenloole I27.cx>. Oliamandank 888,00. Llaat«. dadn —. csmdarden —. rrage. Barl«. Pri-duklenni-rll. wegen nee Juli «.lo, o« Roodr.-Febr. « 80. behaupte», «hol per Nult rc>.7», per Ianuar.ilprtl 81.78. ruht«. Spirnu» per Jutt ««.«>. p«r Januar-April «7,0», fest. Amsterdam. Vradukien-Berta«. wetten pa November p« Mtlr, -, ae>4»ft«lo«. »er Otto»« I».U0, per Mttr, IN »0. Li,»»». «Produkten. Berl-t t SctretdkMarkt tri«», Weyen »u Gunsten »w «Achr. Ha,er matt. - Wetter: S-dwttt.
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