Dresdner Nachrichten : 04.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190003042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-04
- Monat1900-03
- Jahr1900
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
-
21
-
22
-
23
-
24
-
25
-
26
-
27
-
28
-
29
-
30
-
31
-
32
-
33
-
34
-
35
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.03.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
v«»«»oS»e»S»r vi»tkll»»rlich dnntz dt« rie »m»»«« »,» , dlr dt« nichftc Rümmer ertolgt m der >-auptgedchLft»stell«, Mattknsn-n«« 88 u. in den Redennnnahmeftellen von Vorm. .1 dis 8 Uhr Nachm. Sonntaas nur r'larienstr. SS ». !>->/-> Uhr Mittag». Anzeigentarif. rl« l Ipattiae SnindzeUe ,ca. 8 Süden) i» Pi., Lnwndigmmen a»i der Privat seitt tteile 28 Pf.; Dovpelteüe „unterin Ulrich" fSingesandt) 48 Pi. Srundzeiie für Montage oder »ach Aeittagen 28 Pi. ,i>ir ganiiliennachtichten u. f u>,), bez. 28 Pf. — Auswärtige Aufträge nur eielegdlütter iverd mit 10 Pi. berechnet, .r 'Attckaate eingesandter Schriftftllcke leine Derbindltchkeit. Aerniprechauichlutzr »nrt l Nr. II u. Nr. SOS«. r>e „Lreidncr Rachrichten" etichemen täglich Margen«. k'si'ttjx uns nLc.b kllaan KWÜmiiniien-«. 8tiiileilt«ii-.ii>riixe. Gegröndel 1856 1 8rrjKI»1r«»vIt-MvA «rssnausnsl^ nu^ 7. Tklegr^Adrrlte: Nachrichicn. Dresden. NurtoerspUroLv Upparaie io rvic.t»or ^nkmavl bei Lmil ^VNnsvl»«^ et« ksbrNc: L Ixi Vntdäru. piUsl^u: L^rtin, i >1., i Lredluu. )lürv,1t^u. ULladurx, Lotl^nbs^k j. Lj. ^ L'ra^IZE - k^»^s>Ost. ^ 6«»kirmANÄ«n-^nra888t«Hv in svirvarr vmä Luuks1b1s,u smpfsdlon in g-rvsstsr Lnomabl ÜU billixston kreisen. fi-islll'. Ki-siff L 8o!m, 6eoi-gp>a1r 9. Carl Tiedcmann, Hostieserant. Gcgr. 188». JuPodeiiallllrich,« Mieden,anns BernsteinöNark mit Piarbe; 'chnvU trocknend, nicht nachklebend. Altstadt: Marie,isU'. Ui, Amairenin. 18. Awickauer 2tr. 52. ÜedatnQ»rk-. '.'1 custadl: .veinrichmasre ^Ltadt ^iörliy). klL8VLLrvN Ni jeäsr Lick sus <ien dsäoatsnckston Ulwikütkoa 6« In- ans L Lm-'nndes. omotokilon In rolebkaltilror Lusvcrkl NUN « 8nl>n, K?1. Uotliosorrdntsn, H 8«»rnar>4l II, k^«rn^s»re<!l»^<«II« IIIO. ^ VurmplLLv bei llincteru unci kruaelisoneo. rvio dlailou-. 8pnl- »Nil Ijcmilrrüruic'r, kessitixt man am besten im >tii>2 mit üe» bei iikmten Jlocllrioalralk lir. Iiiclis»ii>eisIöPs MmfusfUicKs». ItSglKl. pl IV. 8i»I«M«M8-.1p«tdvIi<' Vr68l1oii-^., >6UMr»r1i1 8. Nr. 61. Zvi Flcischbeschou. Hosnochrichten. Bahnbanien, Besteuerung der Wcicireiihouser, Wohmwgsgeldenulaaen, Hochwassergefahr. VercinSnnchrichien, Gerichtsverhandlungen. „Werther". Börien-Äochenvericht. Mukhmaßl. Witterung: Schnee. Frost. Lonntag, 4. März I960. WaS wird aus dem Fleischbeschau-Gesetzentwurf? Ter Fleischbeschau - Ge'ctzenrwurs wird voraussichtlich am 8. Mürz im Reichstage zur zweiten Beratbimg gelangen, nachdem sich an amtlicher Stelle die unzweifelhafte El kenntlich Bahn ge brochen hat, das; keinerlei Möglichkeit besteht, die Vorlage in der Kommission aus Rücksichten der „hohen Politik" still zu begraben. Tie „Deutsche Tagesztg." erklärt cs für fast sicher, dag sich eine erhebliche Mehrheit aus den Entwurf bereinigen werde. Dafür lverden stimmen die gelammte Rechte, das gcsammte Cciitrum. jedenfalls ein Thcil, vielleicht sogar der größte, der National- liberalen. Das letzte Wort über das cndgiltige Zustandekommen des Gesetzes hat also die Negierung und man darf in der That ungewöhnlich gespannt sein, ob diese eS wagen wird, die Ver antwortung für das Scheitern einer Vorlage aus sich zu nehmen, deren Durchführung ebenso sehr ini natioiialwirthschaftlichen wie im gesundheitlichen Interesse gelegen ist und zu deren Gunsten sich der maßgebende Thcil der öffentlichen Meinung aller Orten mit seltener Einmüthigkeit ausgesprochen hat. Man sollte meinen, die gestimmte innerpolitische Lage sei keineswegs darnach angcthan, uni der Regierung ein unnachgiebiges Beharren ans dem Stand punkte der Unannehmbarkcit der KommissionSbeschlüsse rüthlich er scheinen zu lassen. DievonderKommission beschlossenen Abänderungen der Regier unterstellt, welche die Begründung der Vorlage selbst gegenüber den deutschen Fleischwaaren als völlig unzureichend bezeichnet. Tie Amerikaner stimmten über diesen Erfolg ihrer Hintertrepven- politik in ihrer Presse wahre Triuiiiphge'ängc an, die Deutschland gegenüber einen höchst herausfordernden Eharakter trugen. Plan scheute sich sogar nicht, ossen zu erklären, daß „der energische Truck, den man aus das Berliner Auswärtige Amt ausgeübt habe, die Ursache der für Amerita gülisligen Wendung sei! ES habe den Amerikanern zwar viel Mühe und Arbeit gekostet, aber dafür sei die Vorlage nun auch so, wie Amerita sie nur wünschen tönne und erheblich vortheilhaftec für die amerikanischen als für die deutschen Produzenten!" In Deutschland zeigte sich angesichts dieser ungualisizirbaren Dreistigkeiten ein tiefempfundener patriotischer Unwille, der sich keineswegs blos auf die zuuächstbethciligte», in ihren wirthschast- lichen Interessen geschädigten Kreise beschränkte. Die Kommission hat dieser berechtigten Stimmung Rechnung getragen und ohue Zorn und Leidenschaft, aber mit würdevoller Festigkeit die Grenze bezeichnet, unter welche diesseits nicht hinnbgcgangen werden kann, auch dann nicht, wenn die amerikanische Drohung, „daß das Verbot der Einfuhr von Würsten und Fleischkonserven Repressa lien und eventuell einen Zollkrieg zur Folge haben werde", mehr als bloße Faufarvnnadc sein sollte. Die Dinge sind eben in Folge der amerikanischen Ueberhebung und der zur Unzeit in Berlin be wiesenen Nachgiebigkeit jetzt so weit gediehen, daß es für Deutsch- ungSvorlage bclieffen vornehmlich die Einfuhr ausländischen Fleisches land nur noch ein „Entweder oder giebt. Bezeichnend für die und die Gleichbehandlung dieses im Unterslichmigsverfahren mit dem inländischen Fleische. Mit Bezug hierauf ist beschlossen worden, daß die Einfuhr von Würsten und Büchienfleisch sofort verboten werden soll, während der Einfuhr frischen Fleisches in der Ueber- gangspcriode bis zum Ablaus der bestehenden Handelsverträge im Jahre ,908 gewisse erleichternde Bedingungen zugebilligt wurden. Nach dem gedachten Zeitpunkte soll dagegen das ausländische Fleisch in jeder Beziehung durchaus denselben Untersuchungs- vorschristen unterworfen werden, wie das inländische. Die Re gierung hat sich dem Vernehmen nach gegen die Einfüguiig von Zuspitzung der Lage ist cs, daß sogar ein so ausgesprochen börsen- kapitalistisches Blatt wie die „Nat.-Ztg." mit Rücksicht aus die Gesammthaltuiig der nationalliberalcn Partei in der vorliegenden Frage sich gezwungen sicht, mit süß saurer Miene zu erklären: „Wenn die wohlbegründeten deutschen Beschwerden in den Ver einigten Staaten andauerild unberücksichtigt bleiben, so haben wir es nicht eilig, uns über die Möglichkeit eines Ausschlusses des amerikanischen Büchseiifleiiches ans Deutschland zu ereitern". Die Amerikaner müssen durch ihre Jndustriespione sehr schlecht über die in Deutschland herrschende Stimmung unterrichtet sein, wenn sie, UebergaiigLbestiiiimungen attsge'procheii und vvrgeschlagen, daß die! ^ Anschein hat, glauben, uns durch Londoner Meldungen Einfuhr von gepökeltem Fleisch, außer Schinken und Speck, von Konserven, Hackfleisch und Würsten überhaupt verboten, die Einfuhr anderen Fleisches aber dauernd und schlechtweg gestattet sein soll, wenn und so weit es sich Nachweisen lasse, daß das Fleisch nicht gesundheitsschädlich ici". Die von der Regierung vorläufig eingenommene Haltung gegenüber den mit allen Stimmen gegen eine gefaßten Kommissions- beschlüssen steht im Widerspruch mit einer feierlichen Zusicherung, die der Reichskanzler selbst in der Angelegenheit abgegeben hat. Fürst Hohenlohe ertlürte nämlich vor zwei Jahren im preußischen Abgeordnetenhuuse. als dieses einstimmig von der Regierung den Erlaß eines Flcischbeschaugesctzes verlangte, wörtlich Folgendes: „Selbstverständlich werden gegenüber der ausländischen Einfuhr von Fleischwaaren mindestens gleichartige hygienische Vorsichtsmaßregel» zur Anwendung gelangen wie gegenüber den inländischen Erzeug nissen gleicher Art". Dieser völlig korrekt und Präcis umgrenzte Standpunkt wird wesentlich zu Ungunsten der inländischen Fleisch- rrzeugung verschoben, wenn die Regierung sich gegenüber der aus ländischen Flcischeinsuhr mit dem bloßen irgendwie erfolgenden Nachweise der Unschädlichkeit dauernd begnügen will, während für das inländische Fleisch eine strenge Konlrole sowohl im rohen wie im verarbeiteten Zustande gefordert wird. Die landwirthschastliche Presse erklärt mit allem Nachdruck, daß sür eine solche unterschied liche Behandlung des inländischen und des fremden Fleisches die Stimmen der landwirthichaftlichcn Vertreter keinesfalls zu haben seien. Auch das ausländische Vieh müsse nach dem Abläufen der Uebergangsfrist unweigerlich der Lebendschau uuterworfen werden: von diesem „Mindestmaß des Nothwcndigen" werde man sich nicht das Geringste abhandeln lassen- Die Thatsache, daß im Gegensatz zu den klaren Worten des Heim Reichskanzlers ein Entwurf ausgearbeitet werden konnte, der eine sehr wesentliche Begünstigung der ausländischen Fleisch einsuhr enthielt, giebt eine Vorstellung von der außerordentlichen Macht der gegenwirkcnden Einflüsse, die von amerikanischer Seite gegen das Zustandekommen eines zielbewnßten Fleischbeschaugesehes in Bewegung gesetzt worden sind. Die zuerst ausgearbeitete Vor lage soll der Zusicherung des Reichskanzlers voll entsprochen haben. aus Washington — auch in diesem Punkte scheint die „angel sächsische Solidarität" gemeinsame Arbeit zu mache» — in's Bockshorn jagen und mit dem „Abbruch der zollpvlitischen Ver handlungen in Folge der Beschlüsse der Flelschbeschantommissioir" graulich machen zu können. Solche Mittel ziehen nicht mehr. Die Amerikaner werden sich daran gewöhnen müssen, im Verkehr mit dem Deutschen Reiche den Grimdsatz walten zu lassen: „Was dem Einen recht ist, ist dem Anderen billig". Wenn cs den Amerikanern recht ist, ihren Ncberschuß au Fleischwaaren nach Deutschland abzustoßen, so ist cs den Deutschen billig, daß sie ihre Volksgesundheit nicht durch diese Einfuhr schädigen lassen. Deshalb ist von Seiten der deutschen Volksvertretung das un bedingt letzte Wort in der Zache, das; über den 81 Dezember 1903 hinaus keine weiteren Vorzugsrechte tür die Untersuchung aus ländischen Fleisches gemährt werden können. Ucdrigens soll nach neueren Meldungen auch die deutsche Regierung sich von der Uubeugsamkeit der öffentlichen Meinung in diesem Punkre über zeugt haben und gewillt sein, den Kommissivnsbeschlüssen ihre Zu stimmung zu erthcilen. Fernschreib- und Fernsprech - Berichte vom 3. Mär; Berlin. Rei ch s t n g. Das Hans ist sehr schwach besetzt. Aus der Tagesordnung steht der Etat der Zölle und Ver brauch s st e u c r n. zunächst derjenige der Zolle. Zu den Zöllen beantragt die Kvnlinission eine Resolution, die die Aushebung der ur Schiffsbau-Ausrüstungen gegenwärtig bestehenden Zollsreiheit ordert Abg Speck lEcutr.) bespricht das neue Regulativ für Ausfuhrvergütungen bei Mühleiifabrikaten Aus Mehl aus hoch- werthigem Getreide mit mehr als tiö Pwz. Ausbeute bis zu 70 Pwz. werde die Bonifikatio» »ur gewährt, wenn Garantie dafür gegeben werde, daß nicht mehr als tiö Pwz. der Ausbeute zur Ausfuhr gelange. Da nun aber die Mühlen diese Garantie nicht geben könne», so könnten sie solches Mehl überhaupt nickt aus- sührcn. Hier müsse doch Abhilie erfolge». Weiter beklagte Redner die an Spanien gewährte Meistbegünstigung, die für uns von Nachtheil sei. und empfiehlt dann die Resolution der Kom mission. Unser Schiffsbau bedürfe gar nicht mehr der Zollsreiheit für Schisssausrüstungsgegeiistände; die Rücksicht aus unsere Pro duzenten müsse Vorgehen. Abg. Gras Schwcrin-Löwitz Bon dksem geheimen Aktenstück bekam aber die amerikanische bons.» ist von dem neuen Mühlciiregulativ und dessen Wirkung und alsbald sekte sie alle Hebel ,n Beweauna. um dem Olnterette auszuilehmen sxixn, indem diese mehr als t» Proz. Ausbeute hätten. Aber er könne trotzdem der Annahme des Vorredners nicht bcitreten, irgend eine Grenze sei nölhig, und da sei die Grenze von «Ä Proz. durchaus zweckmäßig. Redner verlangt und alsbald setzte sic alle Hebel in Bewegung, um dem Interesse der amerikanischen Großhändler eine liebevolle Berücksichtigung zu sichern. Es wurden besondere Vertreter von Washington aus hcrüber- geschickt, die sich lange in Deutschland aushielten und der deutschen Regierung persönlich mit ungemeiner Aufdringlichkeit zusetzten. Auffälliger Weise gelang cs diesen Herren mit der Zeit, die Berliner Regicrungsvertreter mürbe zu machen, so daß schließlich die neue jetzige Vorlage das Licht des Reichstages erblickte, die den Besprechungen des Herr» Reichskanzlers durchaus nicht gerecht wi^e und sich deshalb eine gründliche Umknetung ln der Kom- miuspn gefallen lassen mußle. Gegen die deutschen Fleischwaaren l»a>s eine strenge, vielfach sogar übermäßig bureaukratische Kontwle vorgesehen, die ausländischen Großhändler dagegen wurden zum Theil ganz von der Kontwle befreit, zum Theil nur einer solche» nicht bcitreten. irgend eine Grenze sc, nölhig. und da sei die Grenze von 65 Proz. durchaus zweckmäßig. Redner verlangt sodann womöglich Aushebung, jedensalls aber Einschränkung der Mühleiikontcii und der gemischten Transitläger. Die von der Regierung schon 1896 zugcsagtc Prüfling dauere etwas lange: in diese» Lägern sammelten sich kolossale Bestände von überflüssigem Getreide, noch dazu mit zinsfreien Zolltrediten. Das Verhalten der Regierung in dieser Frage sei völlig unerklärlich, wenn ma» nicht besondere Umstände als Grund annehnren wolle: vielleicht irgendwelche auswärtige Bestellungen. Wenn die Landwirlhschast in solchen Fragen mehr Vertrauen zu der Regierung haben und bei dieser mehr Entgegenkommen finden könne, so wurde sie vielleicht auch geneigter sein, die Regieumg in anderen Fragen zu unter- jtntzen. Avg. Brömel lfreii. Vrg.) vertheidigt tue Transitiver und die Einrichtung der Zollkredire. Die Aufhebung derselben würde einen Theil des internationalen Getreidchcindels bei uns todtichlagen, in Folge der Konferenz namentlich denenigen inte', nationalen Hasenplätze, welche durch Zölle nberhanpi, nichi behelligt seien. Redner bekämvst ferner die Resolution der Kom- mösion. Tie Zollsreiheit ffir Schinsaiisrüstiliic,SgM»stäiide rech! fertige sich einfach durch die Thatsache. daß die ^schifie selbst bei uns zvllsrci eiiiglngcn. Mit der Aufhebung der Zollsreiheit iin SchissSaiiSrüstllngSgcgenstände würde man die Grundlage, au» bei sich lmtcr Schiffsbau io emwickelt habe, mit einem Schlage der Nichten. Abg. v. Kardorss iReichsv.) schließt im Gegeiffai. zum Vorredner aus der starken Beichästigimg der Wersten, datz die Sache heute ganz anders liege als 1879: heute tönue sehr wohl dir Zollsreiheit sür Schiffsausrlistuiigsgegenstäiide fallen. Ter „Vulkan", aus den sich der Vorredner bezogen habe, werde »ich! riliimt werden und das Material ebenso billig wahrscheinlich in Deutschland erhalten. Tie Werften tonne man immer rwch am hören, auch wenn daS Haus die Resolution (»'.nehme: eine Rew lutioir sei doch noch lauge kein Gesetz. Redner ivcndet sich wdaun scharf gegen das Verhalten der Regierung in der Frage der Mühlen tonte» und der T'.ansitläacr. Glaube der Schatz'ckretär. wenn er so mit der Laiidwlrthschnst umgehe, die Jntereffen der Flotte zu fördern'!' Sei der Schutz des deutschen intcmcitioiialcn Getreide Handels wichtiger als der Schutz der deutschen Landwirthschaff? Seine Freunde würden jedenfalls zur dritten Lesung eine Resolu tion gegen die zollfreien Tansillciger einbringen. Abg. Gras Schwerin-Loewitz skvni.i kündigt das Gleiche an. Abg. Speck lCentr.) erklärt, seine Freunde wüiden einer solchen Re solution beistimme» und vertheidigt gegen Brömel die Resolution der Kommission. Abg. v. 23 an ge »heim Tons.): Ich muß tvnstaticeii, daß der Schatzictrctär aus umere Anfragen wegen der Transitläger rc. leine Aurwort gegeben hat. Der Herr Schatz- sctretär hat bekanntlich bei den Handelsverträgen mitacwirkt, es ist also anzukiehmen. daß er heute noch denselben Standpunkt ver tritt wie damals. Bei Abschluß künftiger Handelsverträge werden wir also auch keinen bcfferen Schutz der Läudwirthichast von ihm zu erwarten haben. Staatssekretär v. Thiclmann: Der Herr Vorredner hat gesagt, ich hätte an den Handelsverträgen mit gewirkt. Woher wiffen Sie das? Ich habe nur an dem russischen Handetsvertrag tkeilgcnommcii, nicht aber an den früheren, die zur Regelung der Getreideeinsn.iirzöllc auch in dem russischen Vor bedingungen waren. Tie Herren wünschen eine Antwort von mir, sie haben aber schon selbst gemgt. daß sie eine andere Antwort von mir, als wie im Vorjahre, nicht erwarten. Was wünschen Sie denn eigentlich ? lZnrnf rechts: Eine bessere 'Antwort! Der Herr Schatziekretär letzt sich achselzuckend.? — Ter Titel „Zölle" wird bewillig! Tic 'Abstimmung der Resolution der Kommission wird bis zur dritte» Lesung vertagt. Zum Titel „Zuckerskeuer" bean tragt die Kommission eine Rcsoluiion bekr. Verkauf künstlicher Süßstoffe inir in Apotheken und nur aus ärztliche Anordnung. 'Abg. Pnasche (ul.! beschwert sich lebhaft über die Behandlung des deutschen Zuckers bei der Einfuhr in die Vereinigte» Staaten von Nordamerika. Staatssekretär v. Thiclmann: Die Ver handlungen mit Amerita werden nicht von mir. sondern von andere» Organen des Reiches geführt: sic werde» unsererseits mit Vollem 'Nachdruck gesühck werden, so lange bis dem dcutlchen Zuckci sein Recht wird, dessen seien Sic versichert. 'Abg. W u r m i Loztt bekämpft die Saccharin Rciolution. Gegen Mißbräuche genüge das Scrccharstr Gesetz und das NahrunasmittelverMchungs-Gesetz. Abg. Gras Stolberg 'kon'.f tritt im Interesse der deutschen Zucteriiileresscnte» für die Resolution ein. Abg. Hermes (frei,. VolkSp.l ist gegen die Rc'olutio»: es liege kein Grund vor, das Saccharin einfach todtzuschlagcn. lediglich weil dasselbe dem Zucke K oukurrenz mache. 'Avg. Paaschc (nl.l empfiehlt die Resolution, die eigentlich noch viel zu milde sei. Bleibe Saccharin nu freien Verkehr, so werde dadurch der Täuschung des Publikums west gehender Vorichnb geleistet. Abg Hahn (Bd. d. Läi hall die Resolution noch nicht sür ausreichend: es bedürfe namentlich auch einer wesentlich stärkeren Besteuerung des Lurrogais. Aba Müller-Sagan jfreis. Bolksp.) ist nir die Resolution behutS Verhinderung von Täuschungen dcS Publikums. Aba. Wurm iSoz.) äußert sich spöttisch über dieses „Mitleid" sür oen armen Mann, den man var dem Saccharin schützen wolle, weil dieses nicht den Nährwert!) des Zuckers habe: sollst suche mau dem armen Mann alle 'Nahrungsmittel zu vcrtheucrn, auch den Zucker durch daS AuSslihrplämieusyslem. Die Abstimmung »der die Resolution wird bis zur dritten Leimig auSgesctzt. Tie'Ansätze der Verbrauchs steiier» werden geneymigt. Bei dem Etat der Stempelabgabeu be gründet 'Abg. Gras Stolberg ikons.) eine Resolution, betr. Er höhung des LotleriestciiipelS von 10 auf 20 Prozent- Seim F-reiindc seien gern bereit, an der Lösting der DeckimgSsraqe bei der Jlotlciwvrlage milznarbeiten, und sie betrachteten diesen Äntraa als einen Versuch zu dieser Lösting — Auch dieser Etat wird g> nchnllgt. Die Abstimliillng über die Resolution erfolgt gleichfalls erst bei der dritte» Lesung. Dienstag: Zweite Lesung der Konsular gerichtsbarkeit im Auslände, sodann Petitionen. Berlin Das 'Abgeordnetenhaus ictzte die Berathung des Eileiibahii-EtatS fort. Ter Antrag des 'Abg. Wicmer (freist Bolksp.« auf Herabsetzung der Persoucittarffe wird abgelehnt. — Aus, München wird gemeldet, daß es sich bei dem gestrigen Unfall dc.- bayerischen Ministerpräsidenten Frhrn. v. Crailsheim >im eine Prellung der Hüfte mit Bluterguß ohne weitere Folgen Handel! Der Minister koiintc heute das Bett verlassen. — Die Verkehrs kommission des Magistrats hat sich damit einverstairden erklärt, daß rieten ....... Straßenbahnlinien und betrieben werden und daß die Vcrwaltung des städtischen StraßenbahnwcienS einer besonderen Deputation mit weitgehenden Befugnissen übertragen werde- Berlin. Zu Ehren der spanischen Spezialmission findet heute Abend bei dem Prinzen Albrecht von Preußen ein Festmahl statt. — An die oberschlcsischen Grubeuvenvaltinigen hat der Handelsminister die 'Anfrage gerichtet, ob durch Vermehrung der Schnchtanlagen eine Steigerung des Förderguantums erreicht und der Kvhlennvth gesteuert werde» könne, und gegebenenfalls seine Beihilfe zugesickert. — Das Reichspostamt hat die Postanstaltcn angewiesen, versiegelte Postpackete nach den Vereinigten Staate» beamten leicht untersucht werden kaum Siegel dürfen die Beamten nicht lösen. — Die Reichstagskommission zur Berathung des von den Abgg. Dr. Paasche und Rösicke beantragten Surrogatverbot»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht