02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001012021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900101202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900101202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-12
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öerugzgebüdr: Noteliäbrli» 2 W. so P-g.: durch die Pott 2 AL 7S Pi». Die.DreüdncrNachrichlei," ettckemen Mornell»; die Bezieher »I Dresden und der nächsim Uumcüunu wo die Zutraauna durür eigene Bote» oder Somnuiiionäre eriolgi, erd allen das Blatt an Woche»läge». die nicht aui Sonn oder >ieierlagc iolgcn, in zwei Üdeilausgabcn 7ir>cn«s und Morgen» guneiicllt. Siir Rüctaabe einaeiandlcr Schriit- tzückc leine Berbindlichteit. Kernlvrechanichiuki: Amt l Lr. U u. Qr. 20VV. Teicgramm-Adrciic: Lnchrtchlrn Dresden. Donnerstcrg-Abendcrusgclbe für Dresden und Umgebung. KegvLrrrSeL 1850 Verlag von Kiepsctr Ueiilrardt Änreigen-canf. Die Armabme von Aolnndiattnoen »liolnt in der!o<uu>t«elchäli»i>e0e und den Nebenannalttncttklleu in Lreade>l vis Nachmittags »Ulir. Sonn und ,>eler«ags mir Manenslrake 88 von II bid'.UUlrr. Tlc I lvaitige iLrund «eile ica, 8 Lildeni io P-g.. An limdiounqen aui der Privatteitc Zeile 20 Via.: die Livaliige Zeile als „Eingeiandt' oder aui Tertieile nv Pia. An Nummern nach Lonn nudgeier- iagkl, l- bez. Sivallige Grnndzcile» so, aa de;. 80 und 8v Big. nach beionderem Taril. Auswärtige Aui wäge nur aeaen Lorausdcgaliiuna. Beiegbiätter werden mit la Via. berechnet. Lodert Södmv jmu m, ° MeiäsretoLv i» «rmter il» ,»iii SvorsplLtr 18. k-illieapf' ^^ueüe Drablbericllte. Hosnachrichten, Julius Otto-Bund, Geinndheitl. Verhältnisse der Vororte, Jmpfuna. Männcr- Tptrsspt. gcsangocrein Plauen b. Dr, „Ehrenhandel", „Zeche", „Unter blonden Bestien", „Licbeslräumc". Das franz, Offizierkorps. Kerttjchrcili- und ^crnsprcili-Berichte vvm 11. Oktober. Ter Krieg in Csiina. Tie nt in. Gestern wurde folgender britischer Brigcidchesehl nilSgegeben: Waldersee I>nt ani 27. September den Oberbefehl über die verbündeten Trupben in Pelschlli n b ern o m in e n. Bei der Befehlsübermihme nnßeric er sich wie solgi: Es crsiillt »icin Herz mit hoher Fernde, bas; ich an die Spitze io ausgezeich - neter Truvvc» gestellt bin, die schau rühmliche Beweise ihres HeldenmutheS gegeben haben. Wahl wisjend, dal; ich mit einer schwierigen Ausgabe betraut bin. habe ich dach die sestc lieber- zengung, daß cs mir schnell und sicher gelingen wird, mit Hilfe dieser bewährten Truppen das mir gelebte Ziel zu erreichen, jetzt, da dieie Truppen unter einem einzigen Führer vereinigt sind. Berlin. Das Kriegsmiliistcrium theilt mit: „Darmslndk" am 10. d. M. in Tsintan aiigekammcn. Land an. Die „Daiip Mail" meldet aus .Hangkang van gestern: Die Rebellen im südlichen China haben sich in Manlvng und Sainianti» hart verichanzl. London. Ten „Times" wird ans Peking vom 1. ds. M. gemclbct: Gestern habe» britische und italienische Truppen den Svmmerpalast besetzt nnd die Chinesen verdrängt, die mit Erlaub nis der stillsten, aber ahne vvrberige Anträge bei den anderen Mächten nach dem Palais zurückgclebr! waren Die Teiltichen haben den Palast der Kaiserin Wittwe bcfttzt. den die Russen, nach dem sie ihn gcvlündert, den Cbincien wieder eingeräumi halic». Tie Russe» ziehen ihre Coidalen weiter ans Peking zurück. Laudon. Die Blätter melde» ans Shanghai, der lästerliche Hof iei am «>. Ol!aber in Dscbav-isching im Cüdvsien bau Lchonsi angekvmmen. — Die „Taii» NeivS" melden ans Shanghai vain l>. Oktober: 0000 Mann der TreisaltigteilSgeiellichast jchlngen die kaiserlichen Truppen westlich va» Kaninng und siehe» letzt ind- wärts. -- Einer „2tandnrd"-Me1dnng ans Shanghai znsalge sei der Gouverneur von Shansi lediglich deshalb abgeletzt worden, weil lei» Heer nicht, wie inan glaubte, 00,000, sondern nur 1000 Mann zählte. London. Wie bas „Reiltcr'sche Bureau" ans Washington erfährt, waren die in der Depesche ans Peking als von Denlschiand zur Bestrafung bezeichneteii chinesischen Beamten auch von den Gesandten fast aller anderen Mackste »ainhasl gemachl worden: sicher stände» sie auch ans der Liste des Gesandten Eonger mit etwa einem Dutzend anderer noch nicht vcrossenlstchtcr Namen. Wasbi» alv n. Tie formale Note, in der die Ansichten der amerikanischen Regierung über die verschiedenen Punkte der fran zösischen Note anseincilidcrgeietzt werden, ist dem Sekretär der französischen Botschaft henke Nachmittag zugestcllt worben, lieber ihre Haltung bezüglich der Bestrainng der chinesiichcn Führer bat sich die Negierung schon erklärt. Tie Anirechteihallnng des Wasseneinstihrverbots ist die Regierung nicht in der Lage, zu einer nothwendigen Vorbedingung weiterer Verhandlungen zu mcichen. De» Vorschlägen, betreffend eine billige Entschädigung und ständige Wachen sür die Gciandiichastcii, wird bereitwilligst zugestimmt werden. Dagegen ist die Regierung nicht bereit, io weit zu gehen, die Schleifung der Talnfolts zu einer inmmgäng- lichen Bedingung zu machen. Hongkong. Ans Samshilii wird berichtet: Man glaubt, die Rebellen linsten zwei Steilungen eiwa 10 Meile» nördlich der britischen Grenze besetzt. 1000 Man» chinesischer Truppen sind gestern i» Samibun eingetrvffen: weitere 1000 Mann werden denke erwartet. 10,000 Mann Truvpen aus Indien werden nach Hongkong beordert werden. Die io. bengalischen Lnnzenreiirr und das .Hongkong-Regiment sind hierher znrncibermen. Man be fürchtet nach einer den Behörde» zugcgangencn Mittheiinng den Ausbruch eines allgemeine» Anistandes in den südlichen Provinzen im November. Ein sraiizösischcs TraiiSpvrtschiss nnd ein japanisches Kriegsschiff sind hier eingetrofscu. Shanghai. Bischof Anzer ist hier eingetroffen nnd gedenkt sofort nach Tsingtau anszubrechen und von da nach einem kurzen Aufenthalt nach Tientsin zu reisen. Petersburg. Der Kaiser bat dem Ehci^ der Provinz Kwantung nnd Kvnniiandirendcn der Land- und Seetriippen am Stillen Occan, Viceadmiral Alereiew, für seine ausgezeichnete Hübrung der Landtruppe» auf dem Kriegsschauplätze von Pctschili einen goldenen, mit Brillanten besetzten und einer einende» Inschrist versehenen Säbel verliehen. - Tic erste Abthcilung der Sclnitzwache sür die oslchinesöchc Eisenbahn in der Starke von 1717 Monn mit 21 Offizieren ist an Bord des Dampfers „Ehailar" . ans Odessa »ach Port Arthur abgefahren. Tientsin. Tie Deutschen haben Beseht erhalten, die Eisen bahnlinie PetOlg-Z-anyksliii z» besetze», den übrigen Theil der Eisenbahn besetzten die Russen, Britischen Truppen ist jetzt ge staltet, den Hafen von Dichlngwaniao zu bewachen. MD Franzosen mit 0 Kanonen brachen heute ans. um die sranzösischen Priester zu befreien, die in Tlchinghnsien gefangen gehalten werden. Am Sonnabend brachen ÜOO Franzoien »ach Paotingfn ans, die offenbar mil der Abthcilung von 10o Mann, die gleichzeitig in Peking anfbrach. kooperiren sollen. Eine Ablhcilnng von lM) Mann, die in Peking zurnckgehalten ist. ist noch da. Die Ervcdition nach Paolingiu wird wahrscheinlich aufgegeben werde». Graf Waldersee begicbk sich in einigen Tagen nach Peking. H o m bürg v. d. H. Tie feierliche Grundsteinieaung;n dem ! auf dem Plateau des alten Nömcrkastclls der Saaibnrg zu er ! richtende» Reichs LimeS-Mnscum fand henke Vormittag in Gegen wart des Kanerpnares statt. Muh der Feier begaben sich die Majestäten nach Schlaf; Friedrichshos. Berlin. Der im Reichsichatzamt vorläufig nuSgearbeitete Zolltarif ist ein Einbeitslarif: im Rcichsamt des Inner» bezw. iin wirkbicbastlichen 2>»s>chns: scheint inan indes; einen Tovpeltarii, Mazimal nnd Minimaltaris, zu bevorzugen. Eine Enlscheidnug ist noch liicht gelrofscn. Darmstadt. Der frühere Finanzininistcr Weber ist nach längerem Leiden vergangene Narbt gestorben. Budapest. Gral Johann Palst« schenkte dem Staate ein Gut im Wertste von 2,7ä",l>00 Kronen zu Stipendienzweckeii. London. Die „Dimes" besprechen die Frage der Re konstruktion des KabinetS und sagen, cs bestehe weitverbreitete Unznsriedenbrit über die Leitung einiger der wichtigste» Teparte menis: im Besonderen bestehe das Land daraus, das; das Kriegs am! und die Admiralität unter die Leitung der geeignetste» Männer, über die man beringe, gestellt werden. Ebamberlain iei im .Hinblick gnf die Regelung der lndafrilanischcn Angelegen heit noch unentbehrlich im Kolonialami. Lord Salisburps Doppelstellnng als Premierminister und als Staatssekretär des Auswärtigen befriedige nicht: aber eine Aendcrnng in dieser Hinsicht ^>ei »»wcihricheinlich und schwierig. Das Blatt rühmt sodann SalisbnrpS Leitung des Auswärtigen Amtes. Washington. Nach einer Deveiche aus Peking vom 8. ds. M. soll Mittwoch eine kleine englische Erpedition nach dem Kobleninlnendistrikt in den westlichen.Hügeln abgehcn. Ebincsilchen Berichten zu Folge veilles; Tniigsulisiang mit starker Drnppcn- abthcilnng Dopncnfu. ec:eiii jetziger Anscuihalt ist unbetamst. Oertliches und Tüchsisches. Dresden, 1t. Oktober. —* Sc. Majestät der König begab sich beute früh zur Jagd ani Krepenicr Revier. Mit Einladungen zu dieser Jagd sind ans- gezeichml worden: Geiicrnlmaior v. Eerrini, Amishallptmann Kammerberr v. Schriller. Kammecherr v. Borbcrg Zschorna, der Kommandeur des 1. Königs-. .Hnsaren-Regiments Oberstleutnant Freiherr v. Müller Maivr Freiberr v. Spörcken ans Berbisdorf nnd Landstnllnicisier Okras zu Münsler. Das Iagdsrühsuick ».»»de im Forsthans zu Kieper» eiiigeilommei!. Die König!. Iagdiafel findet heule Abend im Schlosse zu Mvritzbnrg statt. — Zur gestrigen Mittagstafel bei Ihren Kvnigl. Maiestäte» im Schlosse zu Moritzburg waren Frau Gräfin zu Münster nebst Töchter» und der König!. Landstallmeister Gras zu Münster eingcladen. —' Ter vom Julius Otto B » nd. dem die Gesang vereine Apollo, Germania, Staatseiienbalmbeamte, Liedergrus;. Liedercceis Harmonie, Dresdner Männergeiangvereiri. Dresdner Orpheus, Pbönrr, Sängerkrcis. Sängerichail des Turnvereins sur Neu niib Antvnstadt. Tannhänier, Liederkranz-Pirna, Nränner F-rcit,!,. 12. Oktober gesangbercin Fürst Bismarck und Eichcnkranz angehören, gestern im großen Saale des Gewcrbchauses veranstaltete Liederabend hatte einen erfreulichen Besuch gefunden Der erste Theil des gewählten Programms brachte Gesammtchore unter Leitung des Herrn Kantors und Organisten W. Borrmann, zu denen gegen ZOo Sänger aiiiraien, nnd zwar das lvcihevolle Schäfcr's Sonrrtagsllcd von Kreutzer, sowie das Lied Thüringer Kreuzfahrer und den ewig lchönen, von patrioliicher Begeisterung getragenen wirkungsvoller! Zürns an Deutichland von Julius Otto. Der zweite Theil bo: Eiuzclvorträgc der Buiidesvcreinc, an denen sich die Staats eisenbahnbeamten iLciler Herr Mar Junger), die Sängerschaft des Turnvereins sür Neu- nnd Antonstodt. deren Ebor leider nnr sehr schwach besetzt war lLcitcr Herr A. Lange), Tannhäuscr jLeitec Herr Otto Heil), Liedcrkrcis-Harinonie >Lciter Herr W. Borrmann , Geunania (Leiter Herr.Hv»er> und Dresdner Orpheus lLeiter Herr A, Kluge) bcthciligien. Am meisten gesielen die Chöre IDon druntsti im Schwabaland" von Blümel jLängerschaft des Turn vereins lür Neu und Antonslndt), „Bei dem Hütllein an dem Waldliach" von Schöne iTannhäuscr) „'s Herz" von Silchcr :Gcr mania), während der Dresdner Orpheus, dessen Sängerschaft am stärtilen, etwa 100 n» der Zahl, vertreten, mit dem großartigen Becker'schen Ebor „Zur Wende" idcr Komponist Prof. Reinh, Becker war stlbst anwesend! n„d der Grammann'schcn Liebesbotschnst wahre Beifallsstürme entfesselte, Ten Schluß des Eoneertes bi! deicn drei Gelammt Ebvre von K. Zöllner (Zum tüedächtnih seines IM. Geburtstages) „Wo möcht ich sein", „Das Lied vom Rhein wein" nnd das Wanderlied 'a»S den Miillerliedern Nr. 1», die iämmtlich lebhaft applandirt wurden. —^ AIS im .Herbste vorigen Jahres die Geineindc Lobtan von einer größeren T v p h n s - Epidc m i c lieimgcmcht wurde, da fehlte es nicht an Ltimmcn. welche die Stadtverwaltung Trcsdcns hierfür verantwortlich zu machen versuchten, weil sie nnmiltelbar vor den Thoren Löbtaus einen großen Komposthaufe» errichtet und dadurch den Ausbruch der Epidemie entweder ver schuldet oder doch in hohem Grade begünstigt habe. Gleichzeitig erneuerten eine Anzahl der stromabwärts gelegenen Gemeinden ihre Anklagen, als würden durch das Einlasscn der großen Jauche mengen aus den Dresdner Abortgrnbcn die User des Elbstromes nrp verunreinigt nnd die Gesundheit sowohl der Anwohner wie der Lchisssbevvlkernng ernstlich gefährdet. Bon dem Rathe der Stadt erhielt deshalb Herr Stadtbezirks-Assistenzarzt Tr. Nowacl den Auftrag, im Einvernehmen mit Herrn Obcr-Medizinalrath Tr Niedncr die gc s u nd h e i i I i ch en V erh ä l t n i i s e einer Anzahl V o rort e Dresdens, die sich durch ihre Lage stromabwärts oder durch besonders lebhaften Verkehr mit Dresden auszeichne», zu erörtern. Die Ortschaften, die hierbei in Frage kommen, sind folgende: § Löbia». Wölfnitz. Brießnitz. Gohlis. Gorbitz, Stetzsch, Roßthal, Töltzichen, Kcidrtz, Kemnitz. Serkowitz, Cotta, Gruna, Mickten, Cossebaude, Blasewitz. Pieschen. Uebiqau, Plauen und Kötz'che» broba. Tie Untersuchung errsteckte sich auf die Jahre 1892 bis 1807. Weiter zurückzugreifen erschien »ich! räthlich, weil die Jabre 1800 und 1891. wie bekannt, eine erhöhte Sterblichkeit an Jnsinenza gebracht hatten nnd dadurch das Bild leicht getrübt worden wäre. Tic Bearbeitung des 'Materials erfolgte in der Weile, da;; zuerst die Todteipcheiire nach den von Vrrchow vor geschlagene» >7 Todesursachen geordnet, ebenso die gemeldeten ! Erkrankungssällc durch Diphtherie, Scharlach u»d Tppbus narb ! Jabr und O r> verzeichnet, dann die Einwohnerzahl berechnet rmb r nnt den gcomdeoen Werthen in ttzcziehnng gebracht wurde. Hier ! nach betrug die Summe der Einwohnerzahlen der 20 Vororte sin §die Jabre 1802 bis 1807 ohne Pieschen 00:1,080. Ihr standen j iiiSgesammt 11,08!» Stcrbefäüe nnd 1!):!'! Erkrankungen an Diphtherie 10!8). Scharlach kMY und Dvplms i70) gegenüber. Hierausergiebt i sich als durchschniilllche Sterbeziffer 22.01 pr. T., eine im Vergleich ! zu den Tlerbczifsern der Städte mit mebr als 00,000 Einwohnern nicht ungünstige Zahl. In gleicher Weise winden »nn diese j Zahlen für die Stadt Dresden ans die Jahre 1802 bis- 1807 er Mnitlclt und nnammeiigcstellt. Als mittlere Stcrblichkeitszifser er ! giebt sich vier bei einer Einwohnerzahl von 1,980.7:10 und « IO. i.'ll Todesfälle» 2",80 pr. T- und ohne die 01 lo Ortssremden G8.18 Pr. T-. d li. ein Plus von 1,00 bis :!,.T> pr. T. zu u> i guiisteu der Vororte. Den Grund hierfür bildet einzig nnd allein ^ die erhöhte Kindersterbllchleit in den Vororten. Es starben hier nicht weniger als INO -j- 000 an Magen-Darmkatnrchen und an Knust und Wisscuschnft. Reiidcnzthcater. Es ist noch nicht lange her, da notirte man den Kurs für Einakter an der Theater-Börse außerordentlich niedrig, ja eine Zeit lang wurden sie überhaupt nicht gehandelt. In Frankreich batte dieser besonderen dramatischen Gattung das Thesenstück, in Deutschland der Naturalismus den Garaus gemacht, so daß es schließlich nur noch an unseren Liebhabcr- theatcrn die berühmten und berüchtigten Einakrerabensc gab, wäb rend seriöse Bühnen die Tramolets nach wie vor lediglich als Füllsel benützten. Selbst die Einakterwnth in der Oper änderte daran merkwürdiger Weise nichts. Erst Sndermann mit icincm Cpklus .,Maritim" und Hartlebeu mit seinen „Befreiten" war es Vorbehalten, hier — zum Blindesten äußerlich! — Wandel zu schaffen, daß die Theaterdircktorcn sich nicht mehr wie früher schaudernd abwandten, wenn ihnen zaghafte Dichter und Solche, die es sein wollten, ein kur; und erbaulich Stück zur Aufführung vor- legten. Freilich so recht in Schwung gekommen sind die Einakter abende trotz alledem nicht wieder: bald fehlte es ihren Stücken an dichterischem Gehalt, um eine längere Lebensdauer zu beweisen, bald an der spannenden Anekdote, um das Publikum zu interelsiren. Beides zu erreichen ist allerdings bei einem Einakter, der immer oder doch in den meiste» Fälle» nur den Schluß einer dramatischen Affairc vorstellt, besonders schwer, und die wirklich guten Arbeiten dieses Genres ließen sich immer und lassen sich noch heute sehr wohl zählen. Was man gestern, Mittwoch. Abend davon im Residenztheater sah und hörte, war angenehmes Mittelgut; weder Fulda, dessen „Ehrenhandel" und „Zeche" den Abend eröfsneten. noch Drcycr, dessen Stücke „Unter blonden Bcstic n" und „Licbesträum c" ihn beschlossen, zeigen sich darin von ihrer besten Seile. An Irische und Ursprünglichkeit stehen die Komödie von Dreper. der überhaupt der stärkere Poet von Beiden ist. beträchtlich über den Stückchen von Fulda, an denen dagegen die hübsche Anekdote und die gewandte Führung des meist recht gut vointirten Dialogs gefallen. Einen Kardinalsrbler baben die vier Einakter, so amüiant sie sonst als Unterhaltungsstoss kür einen Theaterabend auch ausgebeutet sind, mit einander gemein sam : sie behandeln die Lösung des Konfliktes zu nebensächlich. So wird sie im .Ehrenhandel", mag der Einfall: Kuß um Kuß hier an und siir sich a»ch sehr niedlich sein, durch die Realität der Thalsnchen unmöglich, während sie in der „Zeche" durch die schwan kende Behandlung des Motivs beträchtlich an Eindruck verliert: in den „Blonden Bestien" wird der Konilitt wie seine Lösung überhaupt nnr cmgedcntet nnd in den „Liebcstränmen" ist das Zerhauen des gordischen Knotens mit der — Reitpeitsche zum Mindesten nicht allzu geschmackvoll. Auch an Längen, die bei einem Einakter doppelt gefährlich sind, fehlt es den vier Werken nicht: sie leiden überhaupt an einer gewissen Resieligkeit. die am meisten in der „Zeche" stört, wo einem ernste» Problem mit viel zu leichten Mittel» zu Leibe gegangen wird. Daß alle vier Stücke etwas zu prätentiös aiistrete», wenn man Braß und Art der in ihnen ostenbarten lünstlerischen Qualitäten schärfer in s Auge saßt, soll ihre» Autoren nicht bewndcrs verargt werden, da es ihnen im klebrigen recht hnbich gelungen ist, das Publikum ans eine liebenswürdige und gefällige Art zu unterhalten. Fer dichte rische Ruhm wird weder bei Treuer, noch bei Fulda durch die dramatischen Nippes einen wesentlichen Zuwachs von bleibender Bedeutung erhalten, wen» sic auch, wie gestern, für einen Abend sehr wohl ihre Schuldigkeit in puncto Unterhaltung zu khn» wissen. Gespielt wurden von den vier Einaktern die „Liebes- träume" nnd „Die Zeche" am besten. Hier erfreute Herr Friese in einer echten und rechten Haaserollc durch die Feiicheit der Eha raktcristik trotz eines Zuviel im Ehargiren, dort ergaben Frl. Rügmar nnd Herr Waltisch an erster Stelle und in zwei Episoden die Herren Witt und Deiks ein flottes Ensemble, das de» Komödie einen sicheren Erfolg erlpiclte. Um die Darstellung des „Ehrenhandels" machten sich die Damen Rügmar und Blanden neben den Herren Witt und Reiter verdient, während Herr Bapcr sür die sehr heikle Rolle deS Regiernngsrathes v. Techwrtz doch gar zu wenig mitbringt, um sie nnr halbwegs glaubhaft gestalten zu können. Die Darstellung der Kvmvdle von den „Blonden Bestien" litt empfindlich unter dem Mangel besonderer künstleri scher Persönlichkeiten sür die besonderen Rollen: selbst Frl. Blande», eines der fleißigsten und routinirtesten Mitglieder des Residenztheaters, hatte trotz der rvthblonden Perrückc recht wenig von einer blonden Bestie an und in sich. In Scene gesetzt waren die vier Einakter sämmtlich mit dekorativem Geschmack von Herrn Alexander Rotier. — Das Hans war recht aut besucht nnd das Publikum kargte »ach jedem der vier Stucke nicht mit sreundlichstcin Beifall. Ho Tac< frm»,;ösischc Offizierkorps. In Frankreich ist,die Erregung j des französische» Kriegsniinisters. über die neueste Verfügung die die Militärschulc von , t. Epr Petrisst, noch' nicht zur Ruhe gekommen und die an I gesehensten Pariser Blätter öffnen ihre Spalten cinslußreichen ! Stimmen, um den allmählichen Verfall nnd Ruin des Offizier ! lorps zu verkünden. Unter wichen Umständen intereisiri es natür > lich auch deutsche Militärkreise, sich den Ersatz, die .Herkunft und ! den Bildungsgang der sranzösischen Ofsizierc etwas näher an > zm'ehen und sich daraus ein objektives Bild über deren reellen Werth znsainmenzilstellen. DaS aktive französische Offizicrkvrps ergänzt sich zu annähernd 1 gleichen Tbeilen aus dem Untervssizicrskande nnd ans den Zog ! linaen militärischer Institute. Die Umgangssprache bezeichnet die Ersleren. die ihre Fortbildung in Saint Mairent finden, als „sortis ch, ramz'O während die Letzteren, die aus Saint Cbr nnd der deolo pvl.vteelmigrw in Paris berborgehen, als „oeoliora" be zeichnet werden. Alle öeoliera haben eine gute Schulbildung ge »offen und nach Bestich der staatlichen Lvceen oder von Privat schulen, das Abitnriciltcn-Eramen abgelegt. Einige stammen auch aus dem Lrvbruuöo militniro zu La Fläche, einer Art Kadettcn- anstalt, deren Lehrplan den übrigen Schulen des Landes gleich steht. Das Jnstitni genießt aber einen etwas unheilvollen Ritt, da schon mehrfach unter dem jungen Volke Revolten a»s gebrochcn sind. Wer bei der Infanterie oder Kavallerie ciiitretcn will, meidet sich nach St, E»r, während die ecolo polvtoclwiguo m Paris von den zukünftigen Artillerie- und Ingenieur Offizieren ausgcsnchl wird, Zn beiden Schnlcn werden nur solche Kandidaten zu gelassen, die das Eintritts E> amen bestanden haben. Von den vielen Bestehenden wieder kann die Srudieii-Kvinmission die Besten ausluchen. da die Anzahl von Bewerbern die Zahl der Stellen reichlich deckt. Der Kursus ans den genannten Schulen dauert 2 Jahre, und ein Schlußerame» entscheidet über die Amiciiiiität. Während aber die Schüler der bovis pol.vtoekiini»« als Unter leutnants ohne Patents erst noch die Artillerie- und Jngnicur- schule in Fontainebleau bcmchen müssen und dann nach 2jährigem Aufenthalt daselbst in die Armee eintreten und ihr Potent er halten, werden die St. EoricnS heim Eintritt in die Anncc sofort
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