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Dresdner Nachrichten : 07.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190101079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-07
- Monat1901-01
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- Dresdner Nachrichten : 07.01.1901
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Ul6 § ewpüsklt sied rar Lnnakms van ln^eeatan n. ^bonnemaats kür äiv „Vnvntlnvr ^ livdvrllirM "°»L ^eisklileimllil'sli L.7S dlard anä 3^0 ölarti. klasobe SS ?kx. >/, dlsscd« I.LS düc. Ven»a«»«1t n»el» »«»civünt». Dnlal. Kol-Hpoweke. »» l»UL8VLX, ve«nt;«»tl>o»- >ME Nr. 7. tpicael: Neueste Drahtd«ichte. Hotnachrichten Burrnkundqebnng. Christbescherung in der Loge, Cirlus Stdoli. Gerichksverhandlungew Hosoper, Mäichen-Matinse. Kirchen-Conrert. Briefkasten. Montag,7.Januar li-IN. Neueste Drahtmelduugeu vom 6. Januar Berlin. Der Centralausichnß zur Förderung der V oIkS -- und Juaendsp tele in Deutschland trat beute hier zusammen, um die Frage der Heranziehung der akademischen Jugend zu reael- iMigr» körperlichen Uebungen in Bnnthung zu zieh«,. Nach inem Referat de- Burschenden v. Schenkendorfs und eingehenden Liierungen einer Anzahl Redner führten die Bechandlungen zu einsiimmigen Beschlüssen, die dem Centralansschuß zur Durch- ühmng empfohlen wurden. Berlin. Im Neuen Königlichen Overnhause (Kroll) fand Abends eine Feier zur 125. Wiederkehr deS Geburtstages Schill's statt. Mit der Feier war eine umfangreiche Ausstellung verbunden, »eiche werthvolle Reliquen von Schill enthielt. Berlin. Infolge der Entgleilung einer Maschine vor der Bahnhofshalle deS Anhalten HabnhofeS konnten gestern Abend die in der Halle zur Abfahrt bereitstehenden Züge nicht auSsahren. HS mußten neue Züge gebildet werden, mit denen die wichtigsten Postsache» befördert wurden. Die Betriebsstörung war um 12,50 Uhr Nachts beseitigt. München. ES wurde die Bildung einer neuer, Künstler- znchpe, mit Lenbach an der Spitze, beschlossen. Weimar. Anläßlich des Ableben- deS GroßberzogS »and heute Abend 9 Uhr im Schlosse eine Hansandacht statt. Morgen Abend 10 Udr wird die Leiche deS verewigte» Grvßherzogs in die Hoskirche überführt, wo sie bis zur Beisetzung, welche Frei tag den 11. d. M. stattfindet. verbleibt. — Der gwtzhnzogliche Hof legt auf lech- Monate Trauer an. Hukum. Die Ausrechterhaltuna de- Fährbetriebes Tönning»Karolinenkoog ist deS Eises halber unsicher. Anschlüsse lZunen nicht gewährleistet werden. Wien. Der Zustand de- Dichters HartIeben hat sich in »er Anstalt, in der er Aufnahme gefunden, verschlechtert. Hartieden soll an einer Lungenentzündung erkrankt sein. Marseille. Der von Rom hier eingetrosfene Bischof von Peking. Favier. erklärte einem Berichterstatter gegenüber, die Nachricht, dak er vom Papste mit einer Mission bei der französischen Regierung betmut sei, entspreche nicht genau den Tdatiachen. Der Papst hege die besten Gesinnungen für Frankreich. Er. Favier. sei überzeugt, datz man an den lirengen Motzregeln, von denen man gesprochen habe, wie z. B. einem diplomatischen Bruch zwilchen Frankreich und dem heiligen Ztuhl, nicht festbalten dürfe. Das französische Protektorat über sie katholischen Missionen im fernen Osten werde niemals zurück- inogen werden, Frankreich werde dort stets seine jetzige Stellung hebalten. Favier autzerte sich schlietzlich sehr optimistisch über die Lage in China, wo man aus dem Punkte sei. sich über alle Fragen :» verständigen Rom. AuS einem Eisenbahnzuge auf der Strecke Turin-Rom wurden gegen lOOWerthbriefe gestohlen. Sie waren in uns Säcken enthalten, von denen drei ans New-Aork kamen und se einer aus Paris und London. Man nimmt an, daß der Werth MüOO Lire betrage. Rom. In der vergangenen Nacht ist, zum ersten Male wieder seit mehreren Jahren. Schnee gefallen: die Stadt und die Umgebung sind in eine weiße Decke gehüllt. Große Menschen mengen begeben sich nach dem Monte Pinciv. um das ungewöhn liche, großartige Schauspiel zu bewundern. Auch aus den Pro vinzen wird Schneefall in fast ganz Italien gemeldet, selbst aus dem Süden. Malaga. Aus dem englischen Kirchhof fand beute eine Trauerseier für die dort beerdigten Opfer der „Gneiienau- Katastwohe" statt. — Der Hamburger Dampfer .Salerno" ist mil der Leiche des ersten Offiziers des „Gneisenau", Kavitän-Leutnant BerninghauS, an Bord heute nach Hamburg in Sec gegangen. Lissabon. Nach Lourenyo Marauez bestimmte Truppen- verstärkungen sind heute von hier abgegangen. Brüssel. Der Dampfer .Sudan", welcher vor einigen Nochen Brüssel verlassen batte, um den Schifffahrtsdienst auf dem Kongo zu versehen, ist, drei Tagereisen vor Ankunft an seinem Bestimmungsort, antergegangen. Zehn Personen sind um gekommen. Petersburg. Der Großherz oa und die Großherzvgin vm> Lesien sind in Gatschina eingetroffen und vom veimchen Botschafter und den Mitgliedern der Botschaft empfangen worden. Washington. Im Staatsschatz befinden sich 480709005 Dollars in Gold; daS ist der höchste bis jetzt verzeichnet? Betrag. San Francisco. Die Meldung der Blätter, daß bei dem Untergänge deS Schiffes ..Jaqiia 40 Menschen um das Leben gekommen seien, bestätigt sich nicht. ES ist mir eine Person ertrunken. Tanger. Das deutsche Kadettenschulschiff „Charlotte" ist hin mit der außerordentlichen deutschen Gesandtschaft, welche von ihrer Milsion beim Sultan von Marokko zurückkehrt, einaetroffen. Der deutsche Gesandte hat in allen Punkten seiner Reklamationen und Forderungen Genugthuung erhalten. PeNnL. Li-hun^-tschang hat einen Rückfall er litten. Er ist ernstlich krank Herzliche Bitte! Angesicht» der lange andauernden strenge« Kälte sei an alle Die, welche etwas erübrigen können — auch die kleinste Gabe »Kd dankbar angenommen, die herrliche Bitte gerichtet: sich der vielen Armen zn erinnern, die hierdarch bittere Noth leiden» da sie die hohen Preise sür Brennmaterialien nicht erschwinge« können. Man laste die Spenden an das hiesige städtische Armenamt oder an die Pfarrämter der Gemeinden, denen die bedürftigsten Armen am besten. bekannt sind, möglichst schnell gelangen. >»ch di« Hauptgeschäftsstelle unsere« Blatte». Marienstratze 88, !ift gern zur Annahme von Spenden und Nebermittelung an das !»«-«a«t d«tt. QertlicheS nnd Sächsische-. — Gestern Vormittag besnchten beide König l. Majestäten den Gottesdienst in der katholischen Hoskirche. Nachmittags 5 Uhr fand Familientasrl in Billa Strehlen statt. — Se. Majestät der König hat besohlen, daß der für Mitt woch den 9. Januar cmgesetzte große Hosbatl wegen Ablebens Sr. König!. Hoheit des Großherzogs von Sachscn-Weunar-Eiienach in Wegfall kommt. — Der König!. Hof legt sür den verstorbenen Großherzog von Sachlen-Weimar-Elienach Trauer aus drei Wochen an. — Dem Tkeilhaber der Firma Gieiecke L Devrient, Typo graphisches Institut in Leipzig, Herm Raimund Giesecke, ist der preußische Rothe Adler-Orden 4. Klasse verliehen worden. — Die vom Landesverband derdeutich-sozia lc» Reform partei gestern Vormittag im Tivoli veranstaltete Versammlung hatte Saal und Galerien auf's Dichteste gefüllt, sodaß mehr als 2000 Personen anwesend gewesen sein mögen. In dankenswerther Weise hatte sich der Männergesangverem .Fürst Bismarck" mit seiner Kapelle ln den Dienst der Sache gestellt und leitete die Ver sammlung mit dem Kremser'sche» Dankgebet in wiiknngsvollster Weise ein. Nach begrüßenden Worten des Vorsitzenden. Herrn ReichStagSabgeordneteir Lvtze-Pirna und einem von diesem aus gebrachte» Hoch auf Kaller Wilhelm und König Albert, das all gemeine begeisterte Zustimmung fand, sprach Herr Redakteur Berthold über die Entwickelung der Zustände i» Südafrika und gab dem Wunsche Ausdruck, daß der Krieg in Südafrika, der eine deutsche Sache, ein Srück deuticher Geschichte sei und der eine» Bertrauensdruch deS Ministecs der Kapkolonie Milnrr zur Ursache habe, weil dieser auf Chamberlain'S Veranlassung hin eine Depeiche deS Präsidenten Krüger unterschlagen habe, bald seinem Ende entgegengehen möge. Redner verbreitete sich tm Weiteren über die Greuel und Vergewaltigungen, welche die Engländera» Frauen und Kindern begangen haben und über die entgegen dem Verbote auf der Jrirdenotoirfrrnq seit««- uci Engländer erfolgte Verwend ung von Dum-Tum-Grschosfri, während der ersten 5 Monate des Kriege-, womit England seiner Becsicherung. daß es den Krieg nur im Interesse der Menschlichkeit führe, geradezu in'S Gesicht schlage. Leider seien die moralischen Folgen renes Trauertages für die Huren vom Februar 1900 nicht ansgrdlieben; später aber, und noch in den letzten Tagen haben sie den Engländern Schlag auf Schlag versetzt, und hoffnungsvoll dürfe man der Zukunft ent gegensetzen. Der Zustand der englischen Armee müsse gegenwärtig der denkbar traurigite sein. Auch die Freistaat-Buren, voran deren Präsident Steijn. der, ein leuchtendes Vorbild. Würde, Ehre» und Amt im Interesse der Sache ausgeaeben habe, verdienen eben so unsere Hochachtung. Redner schloß seine Ausführungen mit dem Wunsche, daß ebenso wie die Natwnalhymne der Buren Ge meingut des deutschen Volles geworden, dies auch dieVolksdhmne der Freistaat-Buren werden müsse, und die Beisammlung dankte ihm durch Spendung stürmischen anhaltenden Beifalls, während ihm der Vorsitzende noch besondere Dankesworle widmete. — Der zweite Redner. Herr Direktor Zimmermarrn, wurde sogleich beim Betreten des Rednerpultes mit Beifall begrüßt und verbrei tete sich eingehendst, vielfach von Zurufen und Beifallskund gebungen unterbrochen, über die gegenwärtige deutsche Reichs politik. Das Mißtrauen, führte Redner aus. das im vorigen Jahre weite Kreise deS deutschen Volkes ergriffen hatte und u. A in der damaligen Bnrenkundgebung des Vereins Ausdruck fand iei durch die lunaffen Vorgänge gerechtfertigt worden Aus dem Volke heraus müsse hlngewiesen werden aus die Gefahren, welche für unser Volksthum ans der heutigen deutschen ReichSpolitik ent stehen können und muffen. Wir müssen auch dem außerordent lichen Befremden und der tiefen Trauer des deutschen Volkes Aus druck verleiben über das vom Reichstage beliebte Verhalten gegen über dem Richtempfänge des Präsidenten Krüger. Mit Scherzen und Gemeinplätzen sei die Sache abgelhan worden, und es iei be dauerlich. daß mit Rücksicht auf die Sonne der Gunst von oben und etwaige Vmtheile sür die innere Politik, mit Ausnahme eini ger nackenneiser Männer, die ihre Ueberzengung muthig und un verhohlen auSlprachen. die Parteien den Scherzen des Reichs kanzlers ihre Zustimmung gaben. Selbst da- ausschlaggebende Centrum sei um den Heiken Brei herumgegangen und habe ge schwiegen. Wenn unlängst das stolze Wort „Hvw xermanieii- Kam" ausgesprochen worden, mit dem in gleichem Stolze wie einst der Römer der Deutsche seine Nationalität bekunden solle, so könne damit nicht in Uebereinstimmuna gebracht werden, daß wii Deutschen nicht dasselbe Recht üben dürfen wie die französische Republik es gethan, indem sie den Präsidenten Krüger bei sich empfing. Wir dürfen, bemerkte Redner. Alles, aber nur nicht das. was dem englischen Deller irgendwie unangenehm ist. thu». Die gegenwärtige Politik sei nicht mehr eine geiundc Realpolitik, wie sie das deutsche Volk dem Füisten Bismarck verdanke, der mit den Gefühlen und Mächten, welche die Volksseele erfüllten und be wegten, gerechnet habe, sondern eine absolut materialistische Politik, die nur das Nächste sehe, darüber aber die weitausschauenden Ent scheidungen vergesse, denn eS gebe in der Weiwolitik auch noch moralische Faktoren von Bedeutung, und dem Verbalten der Buren . habe Deutschland ungemein viel zu verdanken Von England dürfe ^Deutschland keinen Dank «warten, sondern nur Spott und Hohn Es sei wüiiichenswerth. daß es baldigst gelingen möge, uns von den verhängnißvollen Einflüssen zu befreien, die in unserer gegen wärtigen Politik «ne so große Rolle zu spielen scheinen. (Ruf: Groß mutter !) In Südafrika standen große wirthschaftliche Interessen auf dem Spiele, während die in China gebrachten Opfer nur dem Großkapitals zu Gute kämen. Von einer Gefühlsduselei, die ent scheidend bei der Stimmung de» deutschen Volkes für die Buren gewesen sein solle, könne nicht die Rede sein. Eber dürste au- dem veränderten Bilde unserer Politik zu Zetten des Staatssekretär» v. Malschall gegen ,etzt auk da« Vorhandensein einer nach plötz lichen GesühlSwallungen entscheidenden Politik an anderer Stelle zu schließen sein. Eine Entfremdung zwischen Krone bezw. Diplo matie und Volk, wie sie die Gegenwart gezeigt, sei noch nicht da- aewesen. Während man da« Volk zum Kampfe autrufe gegen internationale Gewalten, liebäugele man mit den internationalen Gewalten de» Goldes, erweitere die Kluft zwischen oben und unten, vermehre die Unzufriedenheit und untergrabe die Fundamente de» Reiche». Demgegenüber müsse da» deutsche Volk kein Mißtrauen und die Erwartung auSdrücken. daß den großen Dorten auch Tha- ten folgten. Wir verlangen, schloß Redner, daß unsere Politik zu- rückkehr« kn di« Bah« einer geiundea Realpolitik im BiSmarck- ichen. in wnbrbnst nationalem Sinne und Geiste! Ei» wahrhaft frenetischer Beifall lohnte den Redner, welchem der Vorsitzende noch besondere Dankesworte spendete. Schließlich sank, folgende Ent schließung einstimmige Annahme: „Die aus Einladung des Landesvereiiis der deutsch-sozialen Resormvnrtei heute im Dresdner Tivoli-Taale veriammelten deut schen Männer und Frauen sprechen ihr Befremden über die Art der Behnndlung der südafrikanischen Frage im Reichsiage aus. Durch die Erklärungen des Herrn Reichskanzlers ist die Beunruhigung im deutschen Volke nickt beseitigt, vielmehr die bange Sorge vermehrt worden, daß die gegenwärtige Reichspolitik eine wachsende Ent fremdung zwischen Volk und Regierung herbeisühre und unser An sehen im Rathe der Völker vermindere. Wir sind enttäuscht über das Verhalte» der Mehrheit der deutschen Volksvertretung, welche die Wünsche und Gefühle der Wählerschaft nicht entsprechend wirr digte, und bekunden unser Mißtrauen insbesondere gegen das Een tinm. dns nuffäüigeiweiie sich ausschwieg. dagegen begrüßen wir mir Genugthuung die nackensteise Haltung der Abgeordnete« Wenier und Pws. Hasse. Wir erwarten von der Reichsregieiung nicht bloS strenge Wahrung der zugesagten Neutralität nach beiden Seiten in gleichem Maße, unter schärfsten Maßnahmen gegen die versuchten NeutralitätSlnüche, sondern auch ein Einlenke» in Bah ne». die uns loslösen auch von dem bloße» Scheine enaliicher Ein flüsse und ziilückjühren zu jener selbstftändigen völkischen Politik, wie sic uns Bismarck vorgezeichnet hat." Ebenso einstimmig beschloß dir Versammlung die Absendung folgender Depesche a» den Präsidenten Krüger: „Die aui Ein ladung des Landesvereins der deutsch-sozialen Reformpartei im Königreich Sachsen heute im Dresdner Tivoliiaale versammelten deutschen Mann« und Frauen entbieten Ew. Ehren ehrerbietigen Heilgruß. den Ihnen am deutschen Boden zuzurusen wir uns leider versagt iahen. Hocherfreut üb« die Wendung der Dinge in Süd afrika durch Gottes Fügung, geben sie du Hoffnung Ausdruck, daß nunmehr Ew Ehcen Bemühen von Erfolg gekrönt werde, unter Mit wirkung der europäischen Aestlandsitaaten eine baldige Beendigung der Krieqsgreueln und einen ehrenvollen Frieden derbrizninhren. der die volle Unabhängigkeit der südafrikanischen Republiken gewähr leistet. aus welche die Buren durch ibr heldenhaftes Verhalten unver äußerlichen Anspruch besitzen. Sieg und Heil der gerechten Sache!" — An den Präsidenten Steiin wurde telegraphirt: „Dem Helden Steijn trendeutschen Heilgruß! Ein leuchtendes Vorbild für seine Bollsgenoffen. bat er sich auch in der deutschen Geschichte ein goldenes Blatt gesichert. Hell den Freistaallern." — Nach Verlesung einer Anzahl Depeschen aus reforinerischen Kreisen und eines Telegramms von P äsident Krüger, das eine Wendung zur Besserung in seinem Befinden ausipricht und einen Brief in Aussicht stellt, erhielt Herr ReichtagSabgeprdneter Gäbel-Meißen das Schlußwort, worauf der Geiangverrin „Fürst Bismarck" das Nativnallied der Buren und leine Kapelle en Bncen- marich vortrug. Mit einem dreifachen, begeisterten Widerhall fin denden „Heil und Sieg den Bure»!" in welches der Ruf „Nieder mit England" hineintönte, wurde die Venammlung gegen 1 Uhx vom Vorsitzenden geschloffen und der Saal leerte sich langsam unter dem Gesänge des Liedes „Deutschland, Deutschland über Alles!" — Die nächste sächsische Landessynode wird auch üb« eine Eingabe zn verhandeln haben, die für Abschaffung des Titels .Diakonus" und Ersetzung dieses Titels durch den Titel „Pastor" eintritt. Diele Eingabe hebt hervor, daß das Wort „Diakonus" weder die Stellung i>« betreffende» Geistlichen zu seiner Gemeinde, noch die des ersten Seelsorgers an derselben Kirche richtig erkennen läßt. Nachdem zudem die innere Mission ihre nicht-theolagischen Hilfsarbeiter Diakonen genannt bat. scheint es angebracht, gleich anderen Landeskirchen, auch im Königreiche Sachsen den „Diakonns"- Titel j..r ständige Geistliche abruschaffen. — Unter überaus zahlreicher Betheiligung «folgte gestern Nachmittag 4 Uhr im großen Saale des Lvgenhauses. Ostra- Allee 15. die 4l. Christbescherungsfeier der vereinten Loge zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden R ante. Unter den Ebreiigäiten gewahrte man die Herren Oberst Hnmmitkch. Stadtrath Kretzschmar. Telegraphendireklor Mohrmann. Pastor Segnitz. Diakonus Lr. Költzsch, Roßberg. Heide u. A. Das Adagio aus dem k'-äur-QuarteU op 18 von Beethoven, stimmungs voll vorgerragen von den Herren ElSinaan. Braun. Schlegel und Höckmann, leitete die Feier ein. Hierauf begrüßte der zugeardnete. Meister vom Stuhl. He« Kommerzienrath Bankdirektor Mackawskv in ein« tiefempfundenen Ansprache die Versammlung und theille unter Dankesworten für alle Mithelfer an der werkthätigen Liebe mit, daß es der Loge vergönnt sei, 63 Mädchen und 40 Knaben mit vollständigen Konfirmanden«nzngen zu bedenken. Nunmela. wurde die freudestrahlende Kinverschaar von den Herren Teschner nnd Berbig. die auch dieses Jahr die Auswahl aller Liebesgaben mit großem Geschick getroffen hatten, in den mit zwei mächtigen Chrmbäumen geschmückten csaal geführt. Nachdem Herr Paul Brückner das Lied sür Tenor »Heil'ge Nacht" von C. Riceius unter Begleitung des Herm Howraanisten Knobel uorgetragen halte, richtete He« Kommerzienrath Mackvwsky eine Ansprache an die Kinder, anknüpfend an „Ebre sei Gott in der Höhe. Friede aus Erden und den Menschen ein Wohlgefallen". Diesen Spruch gab er ihnen als Leitstern mit auf den künftigen Lebensweg, betauend, wie die Liebe zu Gott das Fundament des menschlichen Daseins b lde. Zn dieser Liebe müsse Jeder, der die eigene Leele beherrscht, kommen. Mit der Mahnung, allezett sittsam, ehrlich, fromm nnd gut zu sein, schloß die Ansprache Sodann trug der Gast'schc sckwerterlogenchor die Hauptmaiui'sche Motette „Gott mein Hell" unter Leitung des Herm Kantors Holzegcl mit bestem Gelingen vor. Altem Gebrauche gemäß wurde nunmehr jedem Kinde ein Gesangbuch mit entsprechender Widmung einaehändiat. Der tau- schöne Vortrag des lschivelterloqendoppelguanettS^öeil ge Nacht" von Beethoven folgte, und nachdem vi« Knaben und Mädchen in freundlichen Worten den Dank der Beschenkten ausgesprochen hatten, beendete allgemc »er Gesang die Feier, die von Neuem den Beweis «brachte, daß die Loge gern die Werke d« Nächstenliebe bekhätigt. — Als die Kinder an die reichaedecktcn Tafeln im Neben»aalc ge leitet wurden, herri'chle laut« Jubel, in den sich erneut der Dank! sür die Veranstalter der dem kindlichen Gemükhe und den Herzen aller Theilnehmer unvergeßlichen Stunde mischte. — Au unk«« gestrigen Notiz über die Heizung des neuen Poliz eigeb audes wird uns von maßgebender Stelle mitgetbeilt, daß die Angaben den Thaffachen nicht ganz entsprechen. Allerdings habe der plötzlich aufgetretene strenge Frost daS ganze Gedand« dermaßen durchlüftet, daß eS schwer ge- vr * verlausen Sie überall
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