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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187003256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-03
- Tag1870-03-25
- Monat1870-03
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1870
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r?34 tritt de- MariueMinister- Topete au- dem Cabinei der Sache de- Herzog- ein schwerer Schlag versetzt worden. * Leipzig, 24. März. Der Rath hebt, wie au- dem amtlichen Theile dieser Nummer zu ersehen, eine frühere Bekanntmachung, wonach alle-nicht besonder-erlaubte Feilbieten von Theater- Bill et- auf Straßen und öffentlichen Plätzen mit Geldstrafe bi- v die Wa zu 20 Thalern verboten und tthmarmschaften de- RatheS wie de- Polizeiamtes angewiesen waren, gegen die Uebertreter jener Anordnung mit Anzeige und beziehentlich Verhaftung vorzugehen, jetzt wieder auf. 2 Leipzig, 24. März. Bei der'heute auf dem Rathhause ab- gehccktenen Llciiation, die Bermiethung der zeither an Herrn Rudolf Tänzer verrnietheten Abtheilung Nr. 2 der BerkaufShalle an der Schillerstraße betreffend, wozu sich 7 Bieter eingefunden hatten, wurde von Herrn Restaurateur Gustav Keil ein Höchst gebot von 265 Thlr. gethan. D Leipzig, 24. März. Heute Morgen hat ein früherer Gymnasiallehrer und jetziger Schriftsteller auS Berlin, welcher seit einigen Wochen hier sich aufhält, in seinem Gasthofe er schossen. Er soll in letzterer Zeit sehr leidend gewesen sein. — Für die bevorstehende Ostermesse ist die Ankunft der Kunst reitergesellschaft von Renz nach einer dreijährigen Abwesenheit wieder einmal hier in Aussicht gestellt und man beginnt bereits mit dem Bau des CircuS auf dem König-Platze, diesmal in ver größertem Maßstabe. Herr Renz hat, wie bekannt, die siame sischen Zwillinge für seine Provuctionen engagirt Die Vor stellungen werden für diesmal bereit- in der sog. Vorwoche der Messe ihren Anfang nehmen. * Leipzig, 23 März. Am vorgestrigen Abende fanden in den seither von Hrn. Dir. vr. Zille gütiast überlassenen Räumlich keiten de- Modernen Gesammt-Gymnasium- in der üblichen Weise die Prüfungen in der Fachschule für Schneiderlehrlinge statt. Nicht allein die Mitglieder de- Vereins „Zukunft", wel cher der Schule seine ganze Theilnahme und Unterstützung zuge wendet, sondern auch ein Kreis Förderer und Freunde der Anstalt hatten sich hierzu eingefunden. Die Schule wurde im verflossenen Wintersemester von durchschnittlich 20-24 Schülern besucht, und es sind über die Leistungen derselben die erfreulichsten Fort schritte zu berichten; drei die Schule verlassende Schüler wurden besonders prämiirt. Die Arbeiten von acht Schülern wurden zu dem Zweck herausgehoben, um als vorzügliche Leistungen zu der binnen Kurzem von der Europäischen Moden-Akademie zu veran staltenden Ausstellung für Schneider- und damit Zusammenhängende Gewerbe gesendet zu werden. Auch die zurückoleibenden Schüler konnten durch die Güte einiger Schulfreunde und die Aufopferung de- schon vorhin erwähnten Vereins „Zukunft", welch letzterer überhaupt die unentgeltliche Ertheilung drS Unterrichts ermöglicht hat, mit entsprechenden Spenden prämiirt werden. Es gewährte in der That eine wahre Freude, mit auzuschauen, einestheils welche Erfolge durch die verständige und praktische Leitung einer derartigen, allen anderen Gewerken dringend zu empfehlenden Fachschule erzielt werden können, und anderntheils, mit welcher Lust und Liebe die jungen Leute sich ihrer Ausbildung hingeben und mit welchem Fleiß sie arbeiten. Der Vorsitzende des Vereins, Hr. Schneidermeister Farl, that denn auch dieser erfreulichen That- suchen Erwähnung, knüpfte daran die ernste Mahnung an die Schüler, in ihrem Streben auch ferner fortzufahren, und gedachte insbesondere auch dankend der freundlichen Ueoerlassung des Unter- richtslocals von Seiten deS Hrn. Dir. Vr. Zille. Einer der ab- geheuden Schüler sprach warme Worte des DankeS und der An erkennung gegen die Lehrer und die Ermahnung zu fleißiger Benutzung deS Gebotenen gegen die zurückbleibenden Schüler auS. Die Schule bleibt nunmehr bis Mitte Juni, um welche Zeit das Sommersemester beginnt, geschlossen. Wir knüpfen hieran den Wunsch, daß da- redliche und uneigennützige Bestreben deS so förderlich wirkenden Vereins immer mehr und mehr Anerkennung und Unterstützung finden möge. * Leimig, 24. März. Die vom CaruevalS-Comiti be schlossene Armen speis ung findet am Sonntag den 27. März m der städtischen Speise-Anstalt statt: obschon Sonn- und Feier tag- keine Zubereitung von Speisen für den öffentlichen Verkehr stattfindet, sind die Vorstandsmitglieder doch den Wünschen deS Comits nachgekommen, eine Ausnahme im Hinblick auf den guten Zweck zu machen. 2000 Arme werden «n kräftige- Mittagsmahl MeiS und Rindfleisch) erbeten. /X Leipzig« 23. Marz. Prinz Carneval V. findet einen Staatssäckel gefüllt mit heidenmäßig viel Geld vor. Das nach allen Seiten hin umsichtige Carnevals-Comite hat unter Todes verachtung de- Spruches: „Wer wird denn für den Morgen sorgen" rc. ein nicht unbedeutendes Capital, man spricht von Thalern zum Besten Sr. närrischen Hoheit in 8pe zinsbar beim hiesigen Credit- und Sparbank-Berein angelegt. Dieser Ausstattung, Legate von abgelegten Silberthalern (ja nicht Steinen) berzufügen', soll in Betracht der verlebten gemüth- lichen Stunden vom Generalissimus nicht verboten worden sein —n. Ntudnlh, 24. März. Dem vernehmen nach wird Mor gen der Reudnitzer Allgemeine Turnverein in dem Saale „zu den drei Mohren" nach langer Zeit wieder einmal eine Abendunterhaltung m dem Sinne abhalten, wie sie von vielen Seiten schon längst gewünscht wurde und zu der Mitglieder und Freunde deS Vereins unentgeltlich Zutritt haben. — Auch diesmal hat sich, wie wir in Erfahrung gebracht, der unbekannte Geber und Gönner deS Verein- mit einer Anzahl schöner Ge schenke wieder eingefunden, welche dabei zweckentsprechende Ver wendung finden werden. — Dem „Dr. I." theilt Herr Strakosch mit, er . bleibe nach wie vor in seiner Stellung als VortragSmeister an der Leip ziger Bühne. Der „Const. Ztg." geht auS Leipzig die Nachricht zu, die Stellung deS Herrn Strakosch sei unerschüttert. — In der in Wien erscheinenden „N. Fr. Presse" ist ein kurze- und ziemlich verworrenes Referat Über die letzten Theater- Vorgänge in Leipzig zu lesen. Es heißt da, nachdem der Conflict zwischen Silverstein und Herzfeld erwähnt worden, also: „Aber — und da beginnt das Unerhörte — eine literarische Clique nimmt Herzfeld'S Partei und hetzt zum Skandal, zur De monstration gegen Herzfeld'S Entlassung. Ein Schriftsteller wird meuchlings überfallen und sein eigener College (wer?) verhöhnt ihn deshalb! Die „Leipziger Allgemeine Zeitung" fährt endlich sieben Spalten lang gegen diese Verwilderung loS, zu welcher die hetzerische Kritik im „Leipziger Localblatt" den Samen auSgestrem hat. Dabei schwebt der Name eine- Schriftstellers von der Stel lung Gottschall'S auf Aller Lippen in Leipzig!" Wer mag denn diesen schönen Aufsatz geschrieben und eingesendet haben? 0. L. (Eine neue Art von Spitzbüberei.) DaS moderne Winterkleidungsstück der Damen, Baschlik genannt, trägt bekanntlich an seinem hinlern Kopfende eine Quaste. Diese ist es, welche sich gewisse Diebe neuerdings als Gegenstand deS RaubeS auSersehen haben. Als Beweis hierfür mögen nachstehende Vorkommnisse dienen. Eine Tochter deS Einsenders Dieses macht vor einigen Wochen am Abende einen Geschäftsgang in die Stadt. Derselbe führt sie durch die Petersstraße. Hier fühlt sie plötzlich, daß hinter ihr eine Hand den Zipfel ihres Baschlik faßt und gewaltsam daran zieht, so daß sie sich unwillkürlich rückwärts neigen muß. Im nächsten Augenblicke sieht sie sich um und be merkt, daß eine halbwüchsige Dirne sich in frecher Weise ihr ge naht hat, jetzt aber nach der entgegengesetzten Seite flieht. Bei Untersuchung der betreffenden Kopfbekleidung findet sich, daß die Quaste losgeriffen ist. Der Ersatz derselben wird durch Ankauf einer neuen bewirkt und in dem Kaufladen dabei von der Art und Weise deS Verlustes gesprochen. „Ja" — sagt man hier— „ solche Fälle sind unS in letzter Zeit schon mehrere vorgekommen! mit den Zopfabschneidern haben sich nun die Quasten abreißer zum Schaden der Mädchen und Frauen vereinigt!" — Noch mehr! Vor einigen Tagen, und zwar ebenfalls am Abende, haben meine beiden Töchter nach der Stadt zu gehen Auf dem Wege dahin bemerken sie, daß ihnen ein Mensch nachfolgt, der offenbar daS Gepräge der Lüderlichkeit an sich trägt. Die Mädchen gehen zunächst in die Grimma'sche Straße und begeben sich hier in ein Verkaufsgewölbe. Der unsaubere Gefährte wartet hier an der Thüre und ist beim Heraustreten der Mädchen noch da. Diese bleiben einige Minuten vor dem nahen Schaufenster stehen und berathen dabei, was sie thun wollen, um den unheimlichen Menschen loS zu werden, der sich zu ihrem großen Berdruffe wieder in ihre Nähe postirt hat. Die Aeltere, nicht- Gutes ahnend, sieht sich einmal um und gewahrt dabei, wie Jener soeben die Hand nach dem Baschlik ihrer Schwester auSstreckt, um diesen jedenfalls wieder seiner Quaste zu berauben, aber davon abläßt, weil sein Vorhaben bemerkt wird, worauf er sich eiligst auS dem Staube macht. — Schreiber vorstehender Zeilen hat geglaubt, diese Vorfälle vor die Oeffentlichkeit bringen zu müssen, um eines- IheilS die Damen bei ihren AuSgängen vor gewissen Subjecten zu warnen, anderntheils aber, um unsere Polizei auf diese Strolche, männlichen wie weiblichen Geschlechts, aufmerksam zu machen. — AuS Iohann'georgenstadt wird berichtet: AuS der legten Rechnung über die in Folge der elder gegangen sind überhaupt an Geld und'GeldeSwerth 214,389 Thlr. 9 Ngr. 4 Pf. Die zinsbare Anlage der disponiblen Summen hat einen Zivsenertrag von 2087 Thlr. 22 Ngr. 5 Pf. ergeben, der zu obiger kommt. Hiervon waren jedoch 19,000 Thlr. für bestimmte Zwecke, Corpo- rationeu u. s. w. eingesendet. Für die interimistischen Bauten ist auSgegeben worden 2070 Thlr., für die Kleidnvertheiluna incl. Frachten, Ankauf von Decken, Schuhwerk rc. 1845, für Porti, Inserate 1468 Thlr. Die Speiseanstalt, die wenige Tage nach dem Brande eröffnet wurde und bis 31. August 1868 (also eia volles Jahr) bestand, erforderte einen Zuschuß von 250 Thlr. 11 Ngr. 8 Pf., wovon 200 Thlr. auf die Einrichtung derselben kommen. Der Betrieb selbst hat keinen Zuschuß erfordert. Zur Verkeilung gelangten 190,713 Thlr., daran participirtea 2l30 Parteien in Beträgen von 10 Thlr. bis 2700 Thlr. Die vertheilten Kleider sind auf die verschiedenen Conti mit 5060 Thlr.
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